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Barbara Bertram und Katrin Proske

13 Bücherfragen

Endlich wieder eine Auszubildende, endlich wieder traut sich jemand, den für uns schönsten Beruf der Welt zu erlernen. Seit dem 1. August ist Katrin Proske unsere neue Mitarbeiterin und angetreten, um Buchhändlerin zu werden. Damit Sie, liebe schmitzkatze-LeserInnen, einen ersten Eindruck von unserer Kollegin bekommen, wurde sie sanft genötigt, unsere 13 Bücherfragen zu beantworten. Sie hat gerne zugesagt. Und wer kann in diesem Falle ein besseres Gegenüber sein als Barbara Bertram. Die Vierzigjährige, ebenfalls gelernte Buchhändlerin, ist Berufsschullehrerin in Düsseldorf und dafür zuständig, Katrin Proske all das beizubringen, was man eben in der Schule lernt und nicht im Betrieb …

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Barbara Bertram

Was war Ihr Lieblingsbuch als Kind?

Ich habe gerne »Tina und Tini« von Enid Blyton gelesen sowie »Urmel aus dem Eis« von Max Kruse. Und immer, wenn ich krank war, waren es die »Lustigen Taschenbücher«.

Wie heißt Ihr Lieblingsbuch heute?

Hm, schwierig. Ich lese unwahrscheinlich gerne Krimis und ich denke, dass Mankells »Fünfte Frau« mich da wohl auf den Geschmack gebracht hat. Vielleicht darf es daher als eines von vielen Lieblingsbüchern genannt werden.

Gibt es ein Buch, von dem Sie sagen können, es hat Ihr Leben geprägt?

Mein Leben geprägt hat bisher noch kein Buch, aber Einfluss auf mein Leseverhalten und auch ein Buch beziehungsweise ein Autor, das/der mich immer wieder zum Nachdenken angeregt hat, ist Franz Kafka. Besonders »Das Schloß«.

Welches Buch steht auf Ihrer »Hab ich immer noch nicht gelesen«-Liste ganz oben?

Das kann ich wirklich nicht sagen. Lesen ist so subjektiv, und solange irgendein Mensch an einem Buch Gefallen gefunden hat, darf ich es ja nicht überflüssig nennen.

Welches Buch oder welche Bücher halten sie für völlig überflüssig?

Furchtbar, ein Buch in den Händen zu halten, das man so bezeichnen könnte …

Gibt es ein Buch, das Sie immer wieder verschenken möchten?

Das variiert immer mit der zu beschenkenden Person. Wenn es eines meiner Lieblingsbücher ist, bin ich immer zu enttäuscht, wenn es dann doch nicht gefällt.

Welches Buch lesen Sie gerade?

Nach der Empfehlung einer Schülerin habe ich mich Fred Vargas gewidmet und bin begeistert. Aktuell ist es »Die dritte Jungfrau«.

Mit welcher Romanfigur möchten sie am liebsten einen Tag den Platz tauschen?

Da kommt wieder Kafka ins Spiel … Ich würde gerne einmal mit K. tauschen. Sicherlich nicht, weil es ein schönes Erlebnis wäre, aber weil ich das Gefühl, welches Kafka vermittelt, gut nachvollziehen kann und gerne einmal sehen beziehungsweise ausprobieren würde, ob es auch anders ausgehen kann.

Wo lesen Sie am liebsten?

Am liebsten im Urlaub. Ich war in diesem Jahr unter anderem mit einem Camper unterwegs und es war so gemütlich, dort auf dem Bett zu liegen und zu lesen … Ich lese aber auch sehr gerne in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit.

Haben Sie schon einmal bei einem Buch weinen müssen – und wenn ja, bei welchem?

Ich bin ein großer Tierfreund und immer dann, wenn in einem Buch Tieren ein Leid zugefügt wird, macht mich das traurig. Mittlerweile blättere ich schnell weiter … :-)

Welches Buch kann Sie trösten?

Ich gestehe, dass mich Musik eher tröstet. Bücher lenken mich eher in traurigen Momenten ab und/oder regen mich zum Nachdenken an, was natürlich auch eine Art Trost beziehungsweise Hilfe sein kann.

Was ist Ihr Lebensmotto?

Ich habe kein Lebensmotto. Bisher war das hilfreich …

Welches Buch würden Sie Katrin Proske empfehlen?

Ich kenne Katrin ja noch nicht so lange, aber Siegfried Lenz’ »So zärtlich war Suleyken« ist einfach ein wundervolles Buch, das ihr sicher Freude bereiten könnte. Fragen Sie mich das aber noch einmal in drei Jahren, wenn Katrins Ausbildung beendet ist, dann wird es hoffentlich ein richtig guter Treffer … :-)

Katrin Proske

Was war Ihr Lieblingsbuch als Kind?

Die »Kinder aus Bullerbü« und viele andere Bücher von Astrid Lindgren, Erich Kästner und Michael Ende.

Wie heißt Ihr Lieblingsbuch heute?

Ich habe eigentlich nie nur ein Lieblingsbuch, aber aktuell steht »Vom Ende der Einsamkeit« von Benedict Wells ganz oben auf der Rankingliste. Ein gutes Buch mit Potenzial zum Lieblingsbuch muss mich tief berühren und das hat diese Geschichte und Benedict Wells’ Sprache geschafft.

Gibt es ein Buch, von dem Sie sagen können, es hat Ihr Leben geprägt?

Nein, nicht das eine. Jedes Buch lässt auf irgendeine Art und Weise eine Spur in mir zurück.

Welches Buch steht auf Ihrer »Hab ich immer noch nicht gelesen«-Liste ganz oben?

Die Liste ist lang und wird immer länger. Seit ich meine Ausbildung hier bei Schmitz begonnen habe, kommen beinahe täglich neue Bücher hinzu. Aber ich möchte sehr gerne bald zusätzlich zu den vielen Neuerscheinungen »Wer die Nachtigall stört« von Harper Lee, »Der Distelfink« von Donna Tartt und von Carson McCullers »Das Herz ist ein einsamer Jäger« lesen.

Welches Buch oder welche Bücher halten sie für völlig überflüssig?

Ich glaube keins. Es gibt immer mindestens eine Person, der ein Buch etwas bedeutet oder für die es wichtig ist. Im schlimmsten Fall ist das nur der Autor/ die Autorin selbst. Aber schon dann ist es nicht mehr überflüssig.

Gibt es ein Buch, das Sie immer wieder verschenken möchten?

Zurzeit ist das »Pawlowa oder Wie man eine Eselin um die halbe Welt schmuggelt« von Brian Sewell.

Welches Buch lesen Sie gerade?

»Abschiedsfarben« von Bernhard Schlink lese ich, »Maschinen wie ich« von Ian McEwan höre ich gerade als Hörbuch.

Mit welcher Romanfigur möchten sie am liebsten einen Tag den Platz tauschen?

Mit Hermine Granger aus »Harry Potter«. Aber auch wirklich nur für einen Tag in Hogwarts, der Schule für Zauberer und Hexen, ein Ort, wo man sonst nicht einfach so hinreisen kann.

Wo lesen Sie am liebsten?

Im Bett oder eingekuschelt auf meinem Sessel im Wohnzimmer. Wenn ich meinen beiden Söhnen vorlese, auf dem Sofa oder in ihren Kuschelecken. Aber ich lese auch gerne auf der Gartenbank, im Café, am Strand, am Frühstückstisch ...

Haben Sie schon einmal bei einem Buch weinen müssen – und wenn ja, bei welchem?

Mich berühren Bücher oft sehr und ich tauche völlig in die Geschichte ein. Bei »Schloss aus Glas« von Jeannette Walls habe ich richtig geweint oder bei »Was man von hier aus sehen kann« von Mariana Leky. Zuletzt habe ich bei dem Buch »The Hate U Give« von Angie Thomas weinen müssen.

Welches Buch kann Sie trösten?

Viele Kinderbücher. Zum Beispiel »Schlaf gut, kleiner Bär« von Quint Buchholz, »Nachts, wenn alles schläft« von Britta Teckentrup, »Tomte Tummetott« von Astrid Lindgren oder von Elsa Beskow »Olles Reise zu König Winter« und »Die Wichtelkinder«. Wenn mein jüngerer Sohn diese Bücher vorgelesen haben möchte, freue ich mich immer besonders.

Was ist Ihr Lebensmotto?

Darüber habe ich bisher noch nicht nachgedacht, aber vielleicht so etwas wie »Man lernt nie aus« und »Jede Erfahrung macht mich reicher«.

Welches Buch würden Sie Barbara Bertram empfehlen?

»Fast Genial« von Benedict Wells.