StiftungsReport 2011/12

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CO2-Senken zu bewahren. Wir engagieren uns auch dafür, eine gute Grünland-Wirtschaft zu erhalten. Und in der Verarbeitung geht es um Ressourcenproduktivität und Energieeffizienz. Was halten Sie für bedeutsamer: technische Innovationen oder veränderte Denkstrukturen? Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir die Köpfe der Energieerzeuger und der Landwirte erreichen. Ihnen wollten wir schon in den 1980er Jahren zeigen, wie sie Sonnenenergie gewinnen oder Biokraftstoff nutzen können und welche Technologien bei der Produktion von Lebensmitteln umweltschonender sind. In den letzten 25 Jahren haben wir uns schrittweise von den Erzeugern zu den Verbrauchern vorgearbeitet. 1985 waren viele Fragen noch unbeantwortet, etwa ob man die Welt mit Biolebensmitteln ernähren könnte. Heute weiß man, dass das möglich ist.

Derartige Erkenntnisse tragen Sie dann an die Landwirte heran, mit dem Ziel, deren Denken zu ändern? Unser leitbildgestütztes Vorgehen darf nicht appellativ sein, sondern muss experimentelle Räume schaffen. Es gilt auszuloten, was sich an Neuem wo und wie, zu welchen Kosten und unter welchen politischen Rahmenbedingungen einführen lässt. Unternehmen können sich diese Forschung in der Regel nicht leisten. Da braucht es Intermediäre wie Stiftungen. Wir arbeiten sehr eng mit den großen Lebensmittelverbänden, wie dem Deutschen Fleischerverband, dem Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks, dem Bio-Handwerk zusammen und zeigen ihnen die wesentlichen Faktoren für eine klimagerechte Zukunft: eine andere Energiewirtschaft, anderes Abfallmanagement, Erhaltung von Biodiversität in der Pflanzen- und Tiergenetik, Fair Trade, Regionalität und NachhaltigkeitsInnovationen.

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3 – Vom Handeln zum Wissen


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