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REGION

Zuger Presse · Zugerbieter · Mittwoch, 7. Juni 2017 · Nr. 22

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Integration

Die Bemühungen tragen bereits Früchte Im Fokus eines neuen Integrationskonzepts stehen junge Flüchtlinge. Langfristig soll dadurch Geld gespart werden. Alina Rütti

Sorgsam legt Adem Yacob die reifen Erdbeeren in die Schalen. «Die Arbeit gefällt mir gut. Ich mache aber vielVerschiedenes», sagt der 23-jährige Eritreer, der seit 2014 in der Schweiz lebt. Die Landwirtschaft ist ihm nicht fremd. In seinem Heimatland habe er mit seiner Familien einen kleinen Bauernhof mit Tie-

«Sie sind lernwillig und haben ihre Zukunft noch vor sich.»

Dank eines dreimonatigen Praktikums auf dem Enikerhof von Daniel Rüttimann (links) hat Adem Yacob eine Festanstellung bei ihm erhalten. Bild: Alina Rütti

Manuela Weichelt, Frau Landammann Kanton Zug

ren gehabt. Adem Yacob spricht gebrochen Deutsch, versteht aber so viel, dass Daniel Rüttimann ihm Arbeiten übertragen kann und diese richtig und pünktlich ausgeführt werden. «Wir sind laufend daran, seinen Wortschatz auszubauen», sagt Rüttimann. Der Landwirt führt den Enikerhof in Cham. Auf

dem Betrieb werden Gemüse und Obst angebaut und Milchkühe gehalten. Seit Mai ist Yacob Rüttimanns Angestellter in einem 100-Prozent-Pensum. Der Eritreer absolvierte zuvor ein dreimonatiges Praktikum auf dem Enikerhof. Dass ein Asylsuchender nun Chamer Erdbeeren pflückt, ist dem Projekt «Asylsuchende in der Landwirtschaft» zu verdanken. Es besteht aus einer Zusammenarbeit der Sozialen Dienste Asyl des Kantons, dem Amt für Wirtschaft und Arbeit,

der Berufsintegration der GGZ@ Work, dem Zuger Bauernverband und dem landwirtschaftlichen Bildungszentrum Schluechthof. Daniel Rüttimann konnte sich schnell fürs Projekt erwärmen. Es sei ihm ein persönliches Anliegen. «Ich finde, jeder hat eine Chance verdient», sagt der Chamer Landwirt.

Erwerbsquote liegt über dem Durchschnitt Das Musterbeispiel von Adem Yacob und Daniel Rüttimann soll im Kanton Zug ver-

mehrt Schule machen. «Sowohl punkto Sprachkurse als auch Berufsbildung und Massnahmen zur Arbeitsmarktintegration von vorläufig Aufgenommenen und Flüchtlingen existiert im Kanton Zug ein breites und qualitativ gutes Angebot», sagt Frau Landammann Manuela Weichelt. Entsprechend seien im Kanton Zug die Erwerbsquoten von Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich im interkantonalen Vergleich relativ hoch. Ende April lag die Erwerbsquote der

vorläufig Aufgenommenen im Kanton insgesamt bei 37,3 Prozent. Der Durchschnittswert der Kantone liegt bei 29,4 Prozent. Bei anerkannten Flüchtlingen, welche sich bereits seit vier bis fünf Jahren in der Schweiz aufhalten, beträgt die Erwerbsquote im Kanton Zug gar 51,4 Prozent (Durchschnitt 28,3 Prozent). Für die im interkantonalen Vergleich erfreulichen Werte verantwortlich dürfte auch ein Entscheid der Regierung sein, der bereits im Jahre 2000 getroffen wurde. So wurde damals der Branchenzwang aufgelöst und die Voraussetzung geschaffen, dass im Kanton Asylsuchende mit einer Bleibeperspektive unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus eine berufliche Ausbildung in Angriff nehmen dürfen.

Begleitung in die Berufswelt kostet 20 000 Franken Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung die Erwerbsquote der genannten Personengruppe tief ist. Daher hat der Kanton ein neues Konzept für die sprachliche und die berufliche Integration erarbeitet, das auf bestehenden Strukturen aufbaut. Zentral ist aber, dass die Vermittlung von Deutschkenntnissen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erfolgt.

Wenn klar ist, welche Kompetenzen die Personen zudem mitbringen, werden die Integrationsmassnahmen definiert. Ziel ist, dass die Personen Arbeit finden und nicht von der Sozialhilfe abhängig bleiben. Rund 50 Prozent der im Kanton Zug wohnhaften vorläufig aufgenommenen Personen und Flüchtlinge sind unter 25 Jahre alt. «Sie sind motiviert und lernwillig und haben ihre Zukunft noch vor sich. Dies müssen wir gezielt nutzen», so Frau Landammann Manuela Weichelt. Einen jungen Menschen zu betreuen und auf dem Weg in die Berufswelt zu begleiten, kostet den Kanton rund 20 000 Franken. Der Bund zahlt pro zugewiesenen Flüchtling eine einmalige Pauschale von 6000 Franken. «Ziel des neuen Integrationskonzeptes ist, dass die Personen rasch wirtschaftlich und persönlich auf eigenen Beinen stehen», ergänzt Volkswirtschaftsdirektor Matthias Michel und ist überzeugt: «Nicht zuletzt sparen der Kanton und die Gemeinden mit jeder gelungenen Integration langfristig viel Geld.» Jris Bischof, Leiterin des kantonalen Sozialamtes, führt noch ein weiteres Argument ins Feld: «So junge Menschen sollen nicht einfach in der Sozialhilfe verenden.»

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