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SCHAUPLATZ

Zuger Presse · Zugerbieter · Mittwoch, 16. Mai 2018 · Nr. 19

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Unternehmerfrühstück

Die konjunkturelle Lage – aus erster Hand professionell erklärt Mit Jan-Egbert Sturm referierte ein profunder Experte über wirtschaftliche Zusammenhänge. Sein Vortrag überraschte auch mit unerwarteten Fakten.

Baarer Politik momentan ansteht. «Wir hoffen, an der Gemeindeversammlung im Dezember den Kredit für die Ortsplanrevision abholen zu können», führte der Finanzchef aus. Thema war auch der überaus positive Abschluss der Gemeinderechnung 2017.

Es ging diesmal quasi um alles beim Unternehmerfrühstück von Mittwoch, 9. Mai. Denn welcher Unternehmer, welche Unternehmerin interessiert sich nicht für eine Analyse der konjunkturellen Lage, vorgetragen vom Direktor der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF)? Die

Schweiz nicht mehr die Nummer 1 bei den Arbeitslosenzahlen Professor Jan-Egbert Sturm erläuterte zu Beginn seines Referats die Arbeitsweise seines Instituts: «Was für uns Prognostiker natürlich ist, ist folgendes Vorgehen: zuerst die Grosswetterlage anschauen und dann auf die Schweiz herunterzoomen.» Die Arbeitslo-

Hans Steinmann (rechts) hatte Jan-Egbert Sturm als Referent am Unternehmerfrühstück eingeladen. Bild: Marcus Weiss Nachfrage entsprach dem hochkarätigen Gast, das Restaurant SportInn war bis auf den letzten Platz besetzt.

Gemeinderat Hans Steinmann eröffnete den Vortragsteil der Veranstaltung wie üblich mit einem Überblick, was in der

senquote gehe in den wichtigsten Industrieländern seit 2013/14 stetig zurück, damit liege sie in den meisten Ländern sogar tiefer als vor der Finanzkrise.

Weltwirtschaft ist entscheidend für unser Wirtschaftswachstum Vor dieser Krise sei die Schweiz das Land mit der tiefsten Quote gewesen, heute sei dies nicht mehr so. «Bei uns war die Erholung nicht so stark, wir dürfen also nicht zu selbstzufrieden sein», lautet das Fazit des Experten. Die Lage der Weltwirtschaft sei für das Exportland Schweiz so wichtig, dass man beim Wirtschaftswachstum vom

Faktor 1:1 ausgehen könne, das heisst, wenn die Weltwirtschaft um einen Prozentpunkt mehr wächst, dann auch die Schweizer Wirtschaft. «Wir haben eine einmalig gute wirtschaftliche Stimmung in Europa», so der Niederländer. Jedoch habe sich die Schweiz wechselkursbedingt 2015 im negativen Sinne von den Wachstumskurven der Nachbarländer entkoppelt. Erst in jüngster Zeit nähere man sich wieder an. «Auch bei uns herrscht aktuell ein Boom, aber nicht in derselben Stärke wie etwa in Deutschland», resümierte der Professor, der vorsichtig optimistisch in die Zukunft schaut. Marcus Weiss

Sika

Endlich zurück im normalen Geschäftsstatus Sika, die Familie Burkard und Saint-Gobain haben Verträge zur Beendigung ihrer Streitigkeiten unterzeichnet. Alle Beteiligten können ihr Gesicht wahren. Claudia Schneider Cissé

Gemäss Medienmitteilung sieht die Lösung wie folgt aus: Saint-Gobain erwarb alle Aktien der SWH (der Beteilungsfirma der Familie Burkard) für 3,22 Milliarden Franken. Dieser Preis enthält eine Erhöhung des im Dezember 2014 zwischen Saint-Gobain und der Familie Burkard vereinbarten Kaufpreises von über 500 Millionen Franken und widerspiegle die Wertsteigerung von Sika seit 2014. Sika erwarb von SWH eine Kapitalbeteiligung von 6,97 Prozent für 2,08 Milliarden Franken. Dieser Betrag enthalte eine Prämie von Anzeige

795 Millionen Franken gegenüber dem Börsenkurs vom 4. Mai 2018.

Beendigung der Sonderprüfung und der Gerichtsverfahren Sämtliche laufenden Gerichtsverfahren werden beendet. Sika wird für den 11. Juni eine ausserordentliche Generalversammlung (aoGV) einberufen mit den folgenden Anträgen: • Vernichtung der von SWH erworbenen eigenen Aktien (6,97 Prozent desAktienkapitals) mittels Kapitalherabsetzung • Umwandlung aller Aktien in Einheitsnamenaktien («one share, one vote») in einem Verhältnis von 1:60 (basierend auf den Inhaberaktien) • Abschaffungder5-ProzentVinkulierung • Abschaffung des Optingout SWH, zum Zeitpunkt der aoGV eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Saint-

Gobain, wird alle Anträge unterstützen. Urs F. Burkard, Jürgen Tinggren und Willi Leimer sind aus dem Verwaltungsrat der Sika zurückgetreten. Alle unabhängigen Verwaltungsräte werden darin verbleiben.

Die zukünftige Beziehung zwischen Saint-Gobain und Sika Saint-Gobain wird über die SWH Aktionärin von Sika und wird 10,75 Prozent der Stimmen und des Aktienkapitals von Sika halten. Die Parteien haben hinsichtlich der SikaBeteiligung von Saint-Gobain einen Lock-up (zwei Jahre) und einen Standstill (bis zu 10,75 Prozent für vier Jahre und bis zu 12,875 Prozent für die folgenden zwei Jahre) vereinbart. Im Falle eines beabsichtigten Verkaufs werde Saint-Gobain ihre Sika-Aktien (bis 10,75 Prozent) zuerst Sika anbieten. Sika wolle diese Transaktion mittels

n e r ä h p s o i B n e h Wo c

einer Brückenfinanzierung der UBS finanzieren, heisst es weiter. Anschliessend beabsichtige Sika, ihre Kapitalstruktur durch die Ausgabe von Schuldverschreibungen und ähnlichen Instrumenten zu optimieren und dabei sowohl ihr Investment-Grade-Rating als auch ihre finanzielle Flexibilität zur Finanzierung der festgelegten Wachstumsstrategie zu erhalten.

Sika zeigt sich zuversichtlich bezüglich der Finanzierung Paul Hälg, Verwaltungsratspräsident von Sika, und Paul Schuler, CEO von Sika: «Der Verwaltungsrat und die Konzernleitung begrüssen den positiven Ausgang, welcher ein neues Kapitel unserer Erfolgsgeschichte einläutet und eine sofortige Gewinnverdichtung für unsere Aktionäre bringt. Sika hält an einem starken Investment-Grade-Rating von

S&P fest. Die Einführung einer modernen Governance-Struktur wird Sika eine solide Basis für die Beschleunigung ihres Wachstums bieten. Der grösste Dank geht an alle Mitarbeiter,

«Verwaltungsrat und Konzernleitung von Sika begrüssen den positiven Ausgang.» Paul Hälg und Paul Schuler, Sika-Konzernleitung die mit ihrem Engagement und ihrer Treue den immensen Erfolg von Sika und diesen Ausgang ermöglicht haben.» Urs F. Burkard, Sprecher der Familie Burkard: «Wir freuen uns, dass Saint-Gobain, als beachtlicher Kunde von Sika, der

grösste Aktionär von Sika ist. Die zwischen den Parteien getroffene Vereinbarung berücksichtigt die Interessen aller Aktionäre und bildet die Basis für die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte von Sika. Das Hauptbedenken der Familie war immer die Sicherstellung des Erfolgs und des langfristigen Gedeihens von Sika.» Pierre André de Chalendar, Verwaltungsratspräsident und CEO von Saint-Gobain: «Dies ist eine sehr positive Einigung für Saint-Gobain, sowohl aus einer finanziellen als auch einer strategischen Perspektive. Wir realisieren für unsere Aktionäre einen substanziellen positiven Nettogewinn von über 600 Millionen Euro. Zudem behalten wir eine Minderheitsbeteiligung an einem grossartigen Unternehmen und werden das Verhältnis zwischen den beiden Gruppen vertiefen.»

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