QZEIT 10-2019

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QPRAXIS

ÜBER DIE SCHULTER GESCHAUT Im Jenaer Labor der Qnetics GmbH werden täglich rund 8.000 Proben nach Milchleistungsprüfungs- und Milchgütekriterien untersucht. Im Zwei-Schicht-System sorgen insgesamt sieben ausgebildete Laborantinnen für einen reibungslosen Ablauf.

1 Die Milchproben werden durch die Kurierfahrer in den Betrieben abgeholt und nach Jena- Göschwitz gebracht. (1) Dort werden sie mit einem Scanner am Barcode registriert und es wird zusätzlich erfasst (2), ob eine BHV1-Untersuchung über die Milch ansteht (Routine/Stichprobe). Die Zwischenlagerung der Milchproben erfolgt in einer Kühlzelle (3). Zur Vorbereitung der Analyse kommen die Milchproben in ein 42°C warmes Wasserbad. Das Aufschütteln sichert eine gute Verteilung der Inhaltstoffe in der Probe (wichtig für den Fettgehalt) (4). Im Labor wird an zwei Kombi-Geräten der Firma Foss gearbeitet (5 und 6). Hier werden vollautomatisch Zellzahl, Fett, Eiweiß, Lactose, pH-Wert, Harnstoff, Gefrierpunkt, Aceton und BHB bestimmt (7). Vor der Untersuchung erfolgt eine Sichtkontrolle der Proben. Weisen die Proben Verunreinigungen wie Blut auf beziehungsweise sind die Proben ausgeflockt oder sauer, können sie nicht untersucht werden. Am „Bactoscan“ (Firma Foss) wird die Keimzahl in der Milch bestimmt (8). Im Rahmen der Milchgüteverordnung wird die Milch für die Molkereien auf Hemmstoffe untersucht (9). In der Kastenwaschmaschine werden die Probenkästen gewaschen (10). In der Flaschenwaschmaschine erfolgen die Säuberung von Flaschen und Deckeln sowie das Einfüllen des Konservierungsmittels (11). Dann werden die Kästen mit den sauberen Flaschen wieder in die Betriebe zurückgebracht. BHV1-Proben werden durch das Labor abgefüllt und zur Untersuchung an das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz (TLV) – Abteilung 5 abgegeben. Die Untersuchung über die Milch eignet sich für alle Milchkuhbestände mit ungeimpften Tieren (12). QZEIT OKTOBER 2019

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Thüringer Molkereien beauftragen das Labor täglich zur Milchgüteuntersuchung. Diese erfolgt für Milch von Rindern, Schafen und Ziegen. Die im Labor ermittelten Daten werden an die Mitarbeiterinnen der EDV gesendet. Dort werden die Daten verknüpft (Milchmenge, die im Betrieb gemessen wurde, Anzahl der Proben, usw.) und Abweichungen und Fehler korrigiert. Diese zusammengeführten Daten werden per „Datenautobahn“ an das vit gesendet. Die Betriebe erhalten die Auswertung ihrer Daten als Datei per E-Mail zum Einspielen in das betriebliche Herdenmanagementprogramm und weiterhin in Papierform oder als PDF-Datei. Um die Milchgüteprüfung nach Milchgüteverordnung durchführen zu dürfen, ist das Labor in Göschwitz nach DIN ISO 17025:2005 zertifiziert. (13) Moderner Arbeitsplatz für die Milchprobenuntersuchung. → KRISTIN ROST


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