Eawqsdarrara

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«Es war Liebe auf den zweiten Blick. Das Potenzial war bei der ersten Besichtigung nicht gleich zu erkennen.» MARKUS WESPI, ARCHITEKT

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s war Liebe auf den zweiten Blick», berichtet der Architekt Markus Wespi vom Tessiner Büro Wespi de Meuron Romeo. Die Architekten waren im Zusammenhang mit zwei anderen Baustellen bereits oft an diesem Gebäude im Ortskern von Scaiano vorbeigekommen. Das circa 200 Jahre alte Haupthaus und sein etwas jüngerer Anbau waren seit zwanzig Jahren unbewohnt und nur mit einem provisorischen Dach vor dem Verfall geschützt. «Die alten Natursteinmauern haben uns schon damals fasziniert. Doch bei der ersten Besichtigung war dann das Potenzial doch nicht gleich zu erkennen», erinnert sich Markus Wespi. Bis auf den Gewölbekeller waren alle Innenwände verputzt oder mit Holztäfer verdeckt, alles war mit Gerümpel vollgestellt und wirkte düster. Lediglich im obersten Geschoss gab es eine knappe Aussicht auf den See. Von einer Dachterrasse ganz zu schweigen. Die Bauherren, die seit über zehn Jahren ihre Ferien in Scaiano verbringen, waren sich beim Kauf des alten Gemäuers wohl trotzdem sicher, dass es die Architekten schaffen würden, daraus ein zeitgemässes Feriendomizil zu gestalten. «Sie hatten einige Gebäude von uns gesehen, und da ihnen unsere Art umzubauen gefiel, liessen sie uns ziemlich freie Hand», so der Architekt. Die einzigen Vorgaben waren eine offene Küche, Aussicht auf den See und möglichst viel Stein. Projekt Schlaufe Ursprünglich wurden zwei Wohneinheiten geplant. Doch als sich abzeichnete, dass durch eine neue kantonale Regelung kein Flachdach

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Atrium im September/Oktober — Tessin/Schweiz


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