X-Rockz Magazin - Ausgabe 03 | April 2012

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Szene

CuntrastProgramm

S h o rt Fac t s Cuntra La Kunsthure Jakoministr. 8, 8010 Graz Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag 18:00 bis 24:00 (oder auch länger) Telefon: +43 664 384 08 83

Reportage und Fotos von Anne Kahle

„ Da s J a ko m i n i v i e rt e l l e b t “ v e r k ü n d e t e d e r G r a z e r B e z i r k vo r k n a p p 2 J a h r e n . Seit November 2011 trägt „Cuntra – die Kunsthure“ auf ganz eigene Art dazu bei. Provokation erweckt Aufmerksamkeit. Und Neugier. Das war bei der Namensfindung sicherlich ein ausschlaggebender Punkt. Auch bei mir siegt die Neugier und ich schaue mir „La Cuntra die Kunsthure“ näher an. Gedämpftes Licht, Wohnzimmeratmosphäre. Das sind meine ersten Eindrücke als ich das Lokal betrete. Das Inventar ist eine cuntrabunte Mischung aus Stilen. Kein Möbelstück gleicht dem anderen. Neben roter Ledercouch, Designerstühlen aus den 60ern und etwas abgewetzten Sesseln steht sogar eine Badewanne. „Alle Möbel hier kann man kaufen,“ erklärt mir Emil, der heute an der Bar arbeitet. Die Möbel kommen von der „Brücke“, einem gemeinnützigen Grazer Verein. Ist ein Stück verkauft, folgt ein neues und so verändert die Cuntra ständig ihr Innenleben. Hier kann man eigentlich fast jedes Ausstattungsstück kaufen. Die Bilder an der Wand, die Kronleuchter an der Decke, die Kleidungsstücke auf den Ankleidepuppen. Mir gefällt der amerikanische Kühlschrank aus den 50ern. Leider war jemand schneller und hat sich das gute Stück schon gesichert. Die Idee für das Projekt entstand bei einem Seminar. Man wollte einen Platz für Newcomer schaffen, in dem jeder, ob Maler, Schneider, Webdesigner, Musiker, Schauspieler oder anderweitig Kreative sich mit anderen vernetzen kann. Man trifft sich, kommt ins Gespräch und vielleicht auch ins Geschäft. Das Publikum ist gemischt: Studenten, Künstler, Geschäftsleute, Unscheinbare, die obligatorischen Stoffsackerl-Träger; alle gesellschaftlichen Schichten und jedes Alter ist hier anzutreffen. Demnächst sind „Speed-Datings“ nach dem Motto „Projekt sucht Sponsor“ geplant. Kreative können ihre Ideen anbieten und Inter-

essierte diesen durch finanzielle Unterstützung zur Verwirklichung helfen. „Wir wollen auf 178m2 das Zusammenspiel von Kunst und Ökonomie verbessern,“ heißt es auf der Facebook-Seite. Ganz Hure gibt sich „La Cuntra“ für verschiedenste Veranstaltungen her. Mit Erfolg: vom Rockkonzert über Vernissagen und Jamsessions bis zur Filmpräsentation sind hier regelmäßig alle Formen der Kunst vertreten. Heute wird Theater gespielt. In einem Zelt. Hier kann so gut wie jeder auftreten. Das Equipment, wie Lichtund Tonanlage, werden zur Verfügung gestellt und man erhält Tipps, wo und wie die Ausstellungsstücke am besten wirken. Doch auch wer einfach nur auf einen Drink gehen möchte, ist hier gut aufgehoben. Die Getränkepreise sind moderat und es wird Wert auf Qualität gelegt. Auch auf der Getränkekarte, der „Cuntine“, zeigt sich ebenfalls Einfallsreichtum. Selbst kreierte „Cuntrails“ wie Hurensaft (Sekt, Orangensaft, Grenadine) oder „einmal Hirnwixen“ (White Russian mit Stroh 80) findet man hier neben Makava und Fritz Cola. „Die Bar ist eigentlich nur ein Nebeneffekt,“ meint Emil. Keiner der Mitwirkenden kommt aus dem Gastgewerbe. Sie alle haben andere Jobs und betreiben die Kunsthure „nebenbei“ und „just for fun“. Beim Hinausgehen drehe ich mich noch einmal um und lasse meinen Blick durch den Raum schweifen, denn: Beim nächsten Mal wird es hier wieder anders aussehen.

Facebook: http://www.facebook.com/CuntRa-la-Kunsthure, E-Mail: wohnzimmer@cuntra.at

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