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48 – industrialtechnology

Freitag, 14. Dezember 2012

Studie Spekulationen haben wenig Einfluss auf Preisanstieg bei Rohstoffen, fördern aber die Volatilität deutlich

short

Preisrallye bei Rohstoffen

Gute Stimmung und Expansionspläne © Panthermedia.net/Udom Jinama

Gegenmaßnahmen: mehr Markttransparenz, optimierte Lagerhaltung und höhere Recycling-Quote.

Die Hälfte der Betriebe ist mit dem Geschäftsverlauf heuer zufrieden.

Konstanz. Die aktuelle Herbstumfrage der Markforschung Ceresana für die globale Chemie- und Kunststoffbranche zeigt insgesamt ein optimistisches Bild. Jedes vierte der befragten Unternehmen bewertet die aktuelle Nachfrage nach seinen Produkten als gut, mehr als die Hälfte ist mit dem derzeitigen Niveau zufrieden. Ein Großteil der Firmen plant, das Produktions­volumen zukünftig zu erhöhen. www.ceresana.com

Freispruch für Spekulanten Um diesen Bereich genauer zu untersuchen, haben der Fachverband Maschinen- und Metallwaren (FMMI) und die Fachgruppe der Maschinen & Metallwaren Industrie NÖ (MMI NÖ) die Studie „The Role of Speculation on Markets for Industrial Metals“ in Auftrag gegeben, die Anfang dieser Woche vorgestellt wurde. Die Studienautoren stellten umfangreiche empirische Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen Spekulation (gemessen einerseits an Terminkontrakten

© Knapp/Harald Eisenberger

Knapp AG macht sich wieder auf Talentsuche

Beim „coding contest“ werden die letzten Praktikumsplätze vergeben.

und andererseits am Aufbau von physischen Lagern) und Preisen (Niveau und Volatilität) an.

Maßnahmenpaket Studienautorin Eva Pichler (WU Wien) dazu: „Dass Spekulation die Preise der wichtigsten Industriemetalle langfristig nach oben treibt, kann nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen nicht

bestätigt werden. Sehr wohl aber steigt die Preisvolatilität, vor allem bei Kupfer und Aluminium, deutlich an. „Und die macht den Unternehmen besonders zu schaffen. Entsprechend fordert die Maschinen- und Metallwarenbranche mehr Markttransparenz, ähnlich den US-amerikanischen Standards. „Das würde die Spielräume für Spekulanten verringern“, so SchmidSchmidsfelden.

Weitere Maßnahmen gegen Preisschwankungen sieht Christian Helmenstein, Chefökonom der IV und Leiter des Economia Instituts darin, „dass die metallverarbeitende Industrie ihre Lagerstrategien optimiert; wir überlegen uns auch eine mögliche Subvention privater oder gemeinsamer Lagerstätten sowie eine Erhöhung der Recycling-Raten.“ www.fmmi.at

Industrieproduktion verlangsamt sich

Manfred Engelmann, GF der Bundes­ sparte Industrie in der WKO.

„Eine Marke ist lediglich die Vorstellung eines Kunden über ein Produkt, eine Dienstleistung oder ein Unternehmen.“ Mit unserem MarkenHelden-Modell schärfen wir Positionierungen von B2B-Unternehmen und machen gleichzeitig Mitarbeiter zu Markenbotschaftern. Für mehr Markterfolg und Optimismus.

www.zerenko-ib.at

v.l.n.r.: Christian Helmenstein (Chefökonom der IV), Studienautorin Eva Pichler und Veit Schmid-Schmidsfelden (MMI NÖ).

Ausblick Nur die Hälfte der Industriefachverbände rechnet heuer mit einem Plus bei den Auftragseingängen

© Christian Husar

Hart. Der international tätige Logistikspezialist Knapp zählt zu den größten steirischen ITArbeitgebern und lädt am 8. März angehende Programmierer zum zweiten „Knapp coding contest“ in die Konzern- und Entwicklungszentrale nach Hart bei Graz. Die Teilnehmer erwartet eine praxisbezogene Programmieraufgabe, die wahlweise in Java oder C# gelöst werden kann. Zu gewinnen sind Geldpreise für die ersten drei Plätze, verlost wird auch ein Microsoft Surface RT. Die Teilnehmer können sich weiters über verschiedene Berufsmöglichkeiten bei Knapp informieren; zudem werden die letzten heißbegehrten Ferialjobs in Hart bei Graz sowie am Standort in Leoben vergeben. www.knapp.com

© FMMI

Wien. „Völlig von der Realwirtschaft entkoppelte Preisschwankungen verteuern die Produktion und bremsen dadurch auch das Wirtschaftswachstum“, so Veit Schmid-Schmidsfelden, Obmann der niederösterreichischen Fachgruppe der Maschinen- und Metallwarenindustrie. Zudem setzten in den letzten Jahren steigende Rohstoffpreise die Industrie unter Druck. Als Verursacher dafür werden – neben der restriktiven Exportpolitik Chinas als einem der wichtigsten Rohstofflieferanten – immer wieder auch Rohstoffspekulationen genannt. Gesicherte Erkenntnisse darüber, ob und in welchem Rahmen diese sowohl das Preisniveau als auch die Volatilität beeinflussen, fehlten bisher allerdings.

Wien. Während im Startquartal 2012 die Industrieproduktion mit 36,2 Mrd. € eine Steigerung von 6,2% erzielte, lag das Plus im 2. Quartal nur noch bei bescheidenen 2,5%. Und die wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheiten dämpfen die Erwartungen der Unternehmen weiter. Nur zwei der insgesamt 15 Fachverbände – nämlich Maschinen & Metallwaren und Bauindustrie – rechnen mit einer Produktionssteigerung, dagegen erwarten sieben Branchen (NE-Metall, Bergwerke & Stahl, Gießereien, Holz, Stein & Keramik, Textil/Bekleidung/ Schuh/Leder sowie Chemie) einen

Rückgang und die Hälfte der Fachverbände geht davon aus, dass die Auftragseingänge unter jenen des Vorjahrs bleiben werden.

Exporte gehen zurück Auch bei den Industrieexporten zeichnen sich angesichts der unsicheren Lage erste Abwärtstendenzen ab. So verzeichnete der Bereich Holz einen Rückgang von 4,8% gegenüber dem Vorjahr und der Bereich Eisen und Stahl ein Minus von 3,5%. Demgegenüber konnte aber der Bereich Mineralische Rohstoffe um 19,7% zulegen, bei optischen und fotografischen

Geräten liegt das Plus bei 7%, der Bereich pharmazeutische Erzeugnisse (plus 5,4%) sowie der Bereich Maschinen und Apparate um plus 2%. Insgesamt stiegen die heimischen Ausfuhren um 1,6% auf 61,5 Mrd. €. Der Beschäftigungsstand der heimischen Industrie blieb bisher stabil. „Was uns leider Kopfschmerzen bereitet, ist die leicht rückläufige Zahl der Lehranfänger. Denn das sind in Anbetracht der kommenden geburtenschwachen Jahrgänge Fachkräfte, die uns dringend fehlen werden“, so Manfred Engelmann, GF der Bundessparte Industrie der WKO. www.wko.at


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