BEZIEHUNGEN
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zu anderen
Der Brustkrebs meiner Mutter hat mein Leben verändert
Natalie Benhayon /Australien, Mariette Reineke / Niederlande im Interview mit Iris Pohl / Deutschland
I Iris Pohl
n dem folgenden Interview sprechen Mariette und Natalie mit Iris über die inzwischen 20 Jahre zurückliegende Krankheitsgeschichte ihrer Mutter. Iris' Mutter wurde damals mit Brustkrebs diagnostiziert und der gesamte Krankheitsverlauf bis zu ihrem Tode dauerte ungefähr 9 Jahre. Zu einer Zeit, wo dies noch ziemlich ungewöhnlich war, entschieden sich Iris und ihre Mutter, als Behandlung die schulmedizinische Methode mit einem alternativen Weg zu kombinieren.
Iris, wenn du zurückdenkst, was fällt dir als erstes zu deiner Beziehung mit deiner Mutter ein? Natalie Benhayon
Mariette Reineke
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Ich würde sagen, dass ich die Mutter meiner Mutter war. Meine Mutter hatte schon sehr früh Probleme, beruflich wie auch in der Partnerschaft. Sie trennte sich von meinem Vater, als ich zwei Jahre alt war. So habe ich schon sehr früh realisiert, dass ich meine Mutter unterstützen muss, um mir meiner eigenen Lebensbasis sicher sein zu können. Ich habe gelernt, dafür Sorge zu tragen, dass es ihr gut geht, damit es auch mir gut geht. Obwohl meine Schwester 3 Jahre älter ist, galt ich als die Ältere. Meine Schwester war auch immer in Schwierigkeiten, und so übernahm ich hier ebenso die Rolle der Sorgetragenden, d.h. ich war quasi die ältere Schwester und die Mutter in einem. Fotografiert von Iris Pohl und Natalie Benhayon