BauPerfekt 2018

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GARTEN

Folienteich. Das „ökologische“ Badevergnügen ist mit einem gefliesten, chlorwasserbefüllten Swimmingpool für viele absolut nicht zu vergleichen.

DIY: So bauen Sie sich einen Gartenteich Für einen Folienteich werden nach der Standort- und Formbestimmung die Umrisse mit Gartenschlauch und einigen Holzpflöcken festgelegt und der Boden Schicht für Schicht abgegraben. Bei der Tiefe des Aushubs müssen Sie berücksichtigen, dass Sumpf- und Flachwasserzonen später mit einer Kies- oder Teichsubstratschicht bedeckt werden. Ehe man das Teichbett aus Sand anlegt, müssen spitze Gegenstände und Wurzeln aus der Grube entfernt werden. Anschließend können Sie die Teichfolie ausbreiten und über die Teichmulde ziehen. Beim Befüllen bringt sie sich dann nach und nach selbst in die richtige Lage. Im Randbereich wird die Folie nicht einfach mit Erde bedeckt, sondern hochgestellt und kurz über dem Erdreich abgeschnitten. Als Schutz vor grobem Erdreich und Steinen kommt unter die Teichfolie ein Sandbett oder Teichvlies. Je größer der Teich, desto stärker muss die Folie sein. Billige Materialien, die nicht als Teichfolien ausgewiesen sind, eignen sich nicht und werden meist nach kurzer Zeit undicht! Beachten Sie, dass die Uferböschungen nicht zu steil ausfallen, ansonsten würde sich in den Vertiefungen Faulschlamm bilden. Als Alternative zum Folienteich bieten sich Fertigteiche an, große Elemente aus hochwertigem Polyäthylen oder glasfaserverstärktem Kunststoff. Sie sind UV- und temperaturbeständig sowie bruch-, schlag- und formsicher. Es gibt sie in vielen Varianten bis zu einer Wassertiefe von einem Meter.

Große Teiche in Fertigausführung werden in Modulbauweise hergestellt. Auch eine Kombination von mehreren Fertigteichen, eventuell auf verschiedenen Höhen, ist denkbar. Da das Fertigbecken ein Sandbett als Unterlage bekommt, müssen Sie zur Einbautiefe noch etwa zehn Zentimeter Aushubtiefe rechnen. Ist das Teichbett fertig und mit der Wasserwaage eingeebnet, können Sie das Becken in die Grube stellen, kontrollieren ob die Oberkante überall rund fünf Zentimeter unter dem Erdniveau liegt und anschließend etwas Wasser einfüllen. Nach etwa zwei Stunden hat sich der Untergrund gesetzt und Sie können mit dem Verfüllen der Hohlräume beginnen. Zwischendurch immer wieder prüfen, ob die Lage waagrecht ist. Damit der Sand die Fugen völlig ausfüllt, wird er mit etwas Wasser eingeschlämmt. Dabei müssen Sie sorgfältig darauf achten, dass der äußere Wasserstand nicht über den inneren ansteigt, weil sonst das Becken aufschwimmt und neu eingebaut werden muss. In einem gut geplanten und sorgfältig ausgeführten Gartenteich halten sich die darin lebenden Organismen – Algen, höhere Pflanzen, Algenfresser, Räuber sowie Bakterien – weitgehend die Waage. Stimmt alles, ist das Wasser klar und standortgerechte Pflanzen wachsen nach dem Anpflanzen gut an. Mit der Zeit sammeln sich jedoch am Teichgrund abgestorbene Pflanzenreste, die das biologische Gleichgewicht ins Wanken bringen. Wasserpflanzen können von Algen überwuchert werden und sterben in der Folge ab. Die abgestorbenen Pflanzen werden wiederum von Bakterien zersetzt, die ihrerseits den im Wasser vorhandenen Sauerstoff verbrauchen und damit den Tierbestand gefährden.

Um Teiche langfristig vor Verschmutzung und Überdüngung zu schützen, kommen mechanische, chemische und biologische Filteranlagen zum Einsatz. Bei der Verwendung guter Teichfilter kommt es nicht nur auf die Förderleistung der Pumpe an. Wesentlicher sind die Filterbehältergröße sowie die richtige Abstimmung der einzelnen Filterkomponenten sowie eine große Oberfläche des Filtermaterials.

Für viele das Optimum: der eigene Pool Vorgefertigte Becken werden als Pools eingesetzt, die hochwertigen Modelle aus Polyäthylen oder aus GFK haben dabei den gemauerten und gefliesten Becken den Rang abgelaufen. Was ihn in erster Linie vom (Schwimm)Teich unterscheidet, ist die Technik. Neben einem leistungsstarken Filter und eventuell einer Gegenstrom­ anlage ist meist auch eine entsprechende Wasserheizung (Solarheizung) einzuplanen. Ein komfortabler Einund Ausstieg, eine möglichst rutschfeste Beckenumrandung mit entsprechendem Wasserablauf und eine moderne Abdeckung runden das Schwimmvergnügen im eigenen Garten ab. Poolrandsteine werten das Wasserbecken nicht nur optisch auf, sie stellen auch einen wichtigen und unumgänglichen Sicherheitsfaktor dar. Das Material muss frostsicher und witterungsbeständig, pflegeleicht, langlebig und rutschfest sein. Geeignet sind Kalkstein, Granit, Travertin, Sandstein, Kristallmarmor und Quarzit. Die Auswahl ist riesig! Neben guter Technik erfordert ein Pool auch permanente Wasserpflege. Der Markt bietet wirksame Mittel gegen Bakterien, Viren, Pilze, Algenwachstum und Trübungen. Sie lösen sich rückstandsfrei im Wasser auf und führen nicht zu Ablagerungen oder verstopften Filtern.

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