Woche 43-44 · 27. Oktober 2017
8 · Lehre in Vorarlberg · Die Wirtschaft
Duale Au usb bildung stärken – fachkräft fte ft emangel bewältigen Ländle soll „Hotspot der Lehre“ werden
Mit einem zehn Punkte umfassenden Maßnahmenpaket von Wirtschaftsund Arbeiterkammer sowie Land Vorarlberg sollen Defizite der Lehranfänger kompensiert, neue Qualitätsstandards gesetzt und die Lehre als Bildungsweg attraktiv gemacht werden. Wenn es die Situation erfordert, müssen wir in Vorarlberg neue Wege auch alleine gehen können“ – das sagten die Präsidenten der Wirtschafts und der Arbeiter kammer Vorarlberg, Hans Peter Metzler und Hubert Hämmerle, vor einem Jahr bei ihrem Schul terschluss im Kampf gegen den Facharbeitermangel. Die Fakten zeigen: Die Situation erfordert es dringend. Den Weg ebnen soll ein zehn Punkte umfassendes Maß nahmenpaket. Im Mittelpunkt steht nicht das Reden, sondern das Tun.
duale Ausbildung sichert gut ausgebildete Fachkräfte und stärkt somit das Rückgrat der Vorarlber ger Wirtschaft. Der Ausbau und die zukunftsorientierte Weiterent wicklung der praxisorientierten Fachkräfteausbildung auf allen Qualifikationsniveaus ist daher
entscheidend. Die Branchen, in denen heute Spitzenkräfte ausge bildet werden, weisen den Weg, indem sie die Fachkräfte beständig sowohl innerbetrieblich als auch akademisch weiterbilden. Diesen Weg muss man konsequent fort setzen.
Der Facharbeitermangel ist au genscheinlich ein Hemmschuh für das Wachstum. Deshalb braucht die duale Ausbildung eine Frischzel lenkur. Das System muss hoch at trak aktiv, flexibel, offen und nach oben durchlässig sein. Das erklärte ge meinsame Ziel von WKPräsident Hans Peter Metzler, AKPräsident Hubert Hämmerle und Landes statth thalter Karlheinz Rüdisser: Vor arlberg soll bis 2025 der „Hotspot der Lehre“ sein. Der Ort, zu dem alle pilgern, um zu erfahren, wie es möglich ist, dass sechs von zehn Jugendlichen eines Jahrgangs eine Fachausbildung machen. Für AKPräsident Hämmerle ist die Aufwertung der Lehre das er klärte Ziel: „Deshalb muss es auch möglich sein, dass wir in Vorarlberg eigene Wege gehen können, wenn sich auf Bundesebene keine Eini gung ergibt.“ Hämmerle ist über zeugt, dass dem Fachkräftemangel in Vorarlberg nur durch Lösungen
Faktenlage ist eindeutig
Nachwuchs an qualifizierten Fachkräften ist im Standortwett bewerb nach wie vor eines der wichtigsten Assets unseres Lan des. Daher stellt sich die Frage, was getan werden kann, um die duale Ausbildung für viele mög lichst attraktiv zu machen. Die
Fotos: Bernd Hofmeister
Laut EYMittelstandsbarometer (Ernst & Young Global Limited) haben rund drei Viertel der Un ternehmen und damit mehr als je zuvor Probleme, geeignete Fachkräfte für offene Stellen zu finden. Fast jeder zweite Betrieb kann derzeit Positionen in der Produktion nicht mit geeigneten Mitarbeitern besetzen. Handwerk und Gewerbe sowie der Industrie fehlen in Vorarlberg weit über 1.000 Fachkräfte. Und obwohl die Beschäftigung steigt, gibt es mehr offene Stellen. Mehr als jedes zweite Unternehmen beklagt der zeit Umsatzeinbußen wegen des Mangels an Fachkräften.
Neue Impulse für die Lehre: Wirt rtschafts- und Arbeiterkammer start rten umfangreiches Maßnahmenpaket. Wk-Präsident Hans Peter Metz tzler, Andreas Böhler und Ak-Präsident Hubert rt Hämmerle mit Lehrlingen der firma fenster Böhler, die gerade eine eigene Lehrw rwerkstätte aufbaut. Ziel bis 2020: 12 statt wie aktuell sechs Lehrlinge in Ausbildung.