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Jetzt mal konkret!

Wie solltest Du vorgehen? Erstelle zunächst einen Businessplan, um Dir einen besseren Überblick über den Markt und die wichtigsten Produktions- und Erfolgsfaktoren zu verschaffen. Im Netz sind eine Reihe von Vorlagen verfügbar, etwa die KfWChecklisten oder die Tools der Gründerplattform. Zur Finanzierung des eigentlichen Starts ist zunächst der Kapitalbedarfsoder Investitionsplan wichtig. Hier ermittelst Du, wieviel Geld Du für Deine Investitionen und zur Markteinführung benötigst.

Auf dem Kapitalbedarfsplan baut dann der Finanzierungsplan auf. Wenn Du von der Summe des Kapitalbedarfs Dein Eigenkapital abziehst, erhältst Du den Betrag für das benötigte Fremdkapital. Öffentliche Finanzierungshilfen wie Zuschüsse, Förderdarlehen, Beteiligungskapital, Bürgschaften oder Beratungskostenzuschüsse können Dir die Finanzierung erleichtern. Dein:e örtliche:r IHK-Berater:in sagt Dir konkret, welche dieser Förderprogramme für Dein Vorhaben infrage kommen. Du musst also selbst kein:e Fördermittel-Expert:in werden.

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In der Reihe „Jetzt mal konkret!“ geben Expert:innen aus den IHKs praktische Einblicke zu aktuellen

Themen. Diesmal beantwortet Uwe

Heinze von der IHK Braunschweig die Frage: Wie finanziere ich meine Unternehmensgründung?

von Uwe Heinze

Für den unternehmerischen Erfolg sind eine gute Geschäftsidee und eine sorgfältige Marktanalyse wichtige Voraussetzungen. Aber es kommt auch auf eine solide Finanzierung an, um mit dem eigenen Unternehmen auf Dauer erfolgreich am Markt bestehen zu bleiben. Finanzierung bedeutet in diesem Fall zunächst die Beschaffung von Geld und Sachkapital für notwendige Investitionen, etwa in die Betriebs- und Geschäftsausstattung, zur Beschaffung eines ersten Waren- und Materiallagers sowie zur Deckung der Markteinführungs- und Marketingkosten. Dabei können staatliche Fördergelder helfen. Finanzierung bedeutet weiterhin auch eine sorgfältige Kosten- und Preiskalkulation, damit später im Wege der Innenfinanzierung die benötigten Mittel über den Umsatzprozess wieder in das Unternehmen zurückfließen können. Ist das Unternehmen erst einmal gegründet, besteht eine der wesentlichen Aufgaben der Finanzierung darin, die Zahlungsfähigkeit zu jedem Zeitpunkt, also die Liquidität, zu sichern.

Je nach Höhe des Kapitalbedarfs, nach persönlicher Ausgangssituation, Branche, Standort und Komplexität des Vorhabens, kommen unterschiedliche Förderinstrumente infrage. Bei Kleingründungen gibt es zum Beispiel Förderkredite der landeseigenen Förderbanken, die auch direkt vergeben werden können. So finanziert in Niedersachsen etwa die NBank Vorhaben im Rahmen des „Mikrostarters“ direkt mit Darlehen in Höhe von 5.000 – 40.000 Euro. Bei einem höheren Kapitalbedarf bieten sich die Programme der KfW Mittelstandsbank an, die in der Regel nach einem Hausbankprinzip vergeben werden. Existenzgründungen aus der Wissenschaft können unter bestimmten Voraussetzungen mit einem Gründerstipendium im Rahmen des Programms EXIST bezuschusst werden. Gründungen mit Investitionen in regionalen Fördergebieten haben die Chance auf Zuschüsse aus Bundes-, Landes- und EU-Förderprogrammen. Bei kapitalintensiven Vorhaben, wie zum Beispiel bei Betriebsübernahmen kommen auch Beteiligungskapital und öffentliche Bürgschaften infrage. Und es gibt noch eine Vielzahl von ganz speziellen Förderangeboten. Deine IHK wird Dich zu allen Fragen der Förderung und Finanzierung unabhängig informieren.

Uwe Heinze, ist Referent für das Geschäftsfeld Starthilfe und Unternehmensförderung bei der IHK Braunschweig, Leiter der Geschäftsstelle Goslar und Geschäftsführer der WJ Harz.

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