Bauzeitung 13/16

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02 Das Siegerobjekt, die Dingelstedtgasse 12 im 15. Bezirk, erstrahlt in neuem Glanz. Aus dem ehemaligen Vorstadthaus wurde ein moderner Wohnbau. 02 Der charakteristische Charme des Backstein­ mauerwerks wurde wie noch viele andere Gründerzeitelemente erhalten.

Arch. Isabella Wall (2)

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Ein bisschen mehr von allem Bestand zu erhalten und zu sanieren ist eine hohe Kunst. Vorzeigeprojekte wurden von der Landesinnung Wien beim diesjährigen Stadterneuerungspreis ausgezeichnet. Text: Sonja MeSSner

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estand zu erhalten erfordert im Vergleich zum Neubau ein bisschen mehr an Geld, Kreativität und Know-how“, so formulierte es Walter Ruck, Präsident der Wiener Wirt­ schaftskammer, im Rahmen der Preisverleihung im Kursalon Hübner treffend. Dieses „bisschen mehr“ wurde bei allen 17 ein­ gereichten Projekten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Einmal mehr zeigte sich, dass sich die Leistungen der Wiener Baubranche auch in diesem Jahr auf keinen Fall verstecken müssen. „Für die gesamte Baubranche herrschen gerade schwierige Zeiten, umso wichtiger ist es, dass unsere Mitgliedsunternehmen mit heraus­ ragenden Projekte aufzeigen“, freut sich Landesinnungsmeister Rainer Pawlick.

Neuer Flair mit altem Charme Den ersten Platz belegte das Gründerzeithaus in der Dingel­ stedtgasse 12 im 15. Bezirk. Aus einem ehemaligen Vorstadthaus in äußerst schlechtem Zustand wurde durch die Sanierung ein modernes Wohnhaus, das durch die teilweise Freilegung des Ziegel­ mauerwerks weiterhin historischen Charme versprüht. Die „klas­ sische“ Sanierung umfasste nicht nur die Standard­anhebung aller Wohnungen, den Ausbau des Dachgeschoßes und die Sanierung

des Werkstättengebäudes, sondern auch die Begrünung des Hofes und den Zubau eines Liftes bei barrierefreier Erreichbarkeit. Auch energetisch wurde das Objekt durch Fassaden­dämmung und den Einbau einer Solaranlage aufgewertet. Die Nina Bachinger beauf­ tragte für diese Arbeiten einem schon gut eingespielten Team, bestehend aus dem Planungsbüro akp Architekten ­Kronreif_Trim­ mel & Partner und der Baufirma Leyrer + Graf, das auch schon 2014 als Sieger des Stadterneuerungspreises hervorgegangen ist.

Klassisch, aber modern Von der Fachjury wurde das Objekt Klosterneuburger Straße 43 in 1200 Wien auf Platz zwei gehievt. Im Auftrag von R.S. Immo­ biliengesellschaft m.b.H. übernahmen das Team Praschl-Goodarzi Architekten ZT GmbH die Planung der Sanierung und die Obenauf­ Generalunternehmung GmbH die Ausführung und Umsetzung dieser gelungenen Revitalisierung. Als besonders gut gelungen beurteilten die Experten den Kontrast zwischen der klassischen Straßenfront und der neuen Aufstockung, in der fünf zusätz­liche Wohnungen Platz finden. Dem Team gelang es, den Charakter des Gründerzeithauses zu bewahren und trotzdem viele E ­ lemente eines modernen Baus aufzunehmen. So konnte zum Beispiel der