Meraner Musiwochen Booklet 2012

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Johann Rufinatscha Johann Rufinatscha wurde am 1. Oktober 1812 als eines von drei Kindern einer Kleinbauernfamilie in Mals geboren. Mit 14 Jahren begann er sein Studium am Innsbrucker Musikverein, wo er in Violine, Klavier und Musiktheorie unterrichtet wurde. 1835 zog er nach Wien, um dort seine Studien beim berühmten Kompositionslehrer Simon Sechter fortzusetzen, der auch Franz Schubert und später Anton Bruckner zu seinen Schülern zählte. 1846 stellte der junge Komponist seine Werke erstmals dem Wiener Publikum vor, die vom Hofopernorchester im Wiener Musikvereinssaal mehrfach aufgeführt wurden. In diesem Jahr entstand auch die 5. Symphonie, die bei der Musikkritik und beim Publikum auf positives Echo stieß. In den 1860er Jahren lernte er Johannes Brahms kennen, der ihn in seine illustre Professorenrunde aufnahm. Rufinatscha machte sich auch als Kompositionslehrer und Musikpädagoge einen Namen und wurde Mitglied der Gesellschaft der Musikfreunde. Doch der große Durchbruch als Komponist blieb ihm verwehrt. Nach 1870 verschwand sein Name aus den Wiener Konzertprogrammen. Beim großen Börsenkrach 1873 verlor er einen Großteil seines Vermögens. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er zurückgezogen in seiner Mietwohnung. Rufinatscha starb, unverheiratet und kinderlos, 1893 im Alter von 81 Jahren. Sein Nachlass befindet sich im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, welches die Partitur der 5. Symphonie bereit gestellt hat.

Johann Rufinatscha Johann Rufinatscha, uno di tre figli di una famiglia di piccoli agricoltori, nacque a Malles il 1° ottobre del 1812. A 14 anni fu iscritto al Musikverein Innsbruck dove studiò violino, pianoforte e teoria musicale. Nel 1835 si trasferì a Vienna dove proseguì gli studi col famoso docente di composizione Simon Sechter che vantava tra i suoi allievi anche Franz Schubert e Anton Bruckner. Nel 1846, il giovane compositore presentò per la prima volta le sue opere al pubblico viennese tramite l’orchestra della Hofoper al Wiener Musikvereinssaal. Nello stesso anno scrisse la quinta sinfonia che ebbe risonanza positiva sia da parte della critica che del pubblico. Negli anni 1860 fece la conoscenza di Johannes Brahms che lo accolse nella sua illustre cerchia di professori. Rufinatscha, stimato insegnante di composizione e pedagogo musicale, fu anche membro della Gesellschaft der Musikfreunde, ma il grande successo come compositore non gli arrise mai. Dopo il 1870 il suo nome scompare dai programmi concertistici di Vienna. Con la grande crisi finanziaria del 1873, egli perse gran parte del suo patrimonio. Gli ultimi anni della sua vita li trascorse in solitudine in un appartamento in affitto. Rufinatscha morì senza esser stato sposato e senza discendenza, nel 1893 all’età di 81 anni.


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