Weekend Magazin Vorarlberg 2013 KW 13

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Gegen Albträume Traumfänger: Der mit Federn verzierte Indianerschmuck wird über dem Bett aufgehängt. Albträume sollen sich in seinem Netz verfangen. Sorgenpüppchen: Den kleinen genähten Püppchen erzählt man abends ­seine Sorgen, steckt sie in einen Sack und versteckt sie unter dem Kopfkissen. So können die Sorgen in der Nacht keine Albträume verursachen. Gespräch: Im Falle eines Albtraums bei Kindern sprechen Sie mit Ihrem Nachwuchs und „fantasieren“ Sie gemeinsam einen positiven Abschluss für den Traum.

Versteckte Warnung. „Albträume beruhen nicht auf Neurosen oder grundlosen Ängsten, sondern sind Meldungen über verdrängte, vergessene Fakten, die bis in die Zeit zurückgehen können, in der wir noch ein Fötus waren“, meint Willy Peter Müller, Traumpsychologe und Buchautor aus Köln. Er

meint: „Die Sprache des Unbewussten ist die Bildersprache. Erst wenn wir diese Sprache entschlüsselt haben, haben wir die Möglichkeit, dass Albträume verschwinden.“ Mitteilung des Ich. Nicht nur Albträume sind Versuche unseres Unterbewusstseins, mit unserem Wach-Ich zu kommunizieren. Laut Traumforschung dienen alle Träume dazu, dem Träumenden subtil etwas mitzuteilen. „Wenn wir schlafen, wird unsere linke, logisch denkende Gehirn­

In Träumen v­ erarbeiten wir Reste des Tagesgeschehens.

hälfte sozusagen herunterund die rechte hochgefahren. In der rechten Gehirnhälfte ist das Tagesgeschehen abgespeichert und wird mit Dingen aus der Vergangenheit verknüpft. Dadurch entsteht eine Geschichte, die Aufschluss über unsere persönliche Wahrnehmung gibt“, erklärt Klausbernd Vollmer. Klingt einfach, ist es aber nicht: ­Viele Traumforscher sind der Meinung, dass Traumsymbole nur verschlüsselt an die Oberfläche dringen. Es gilt also die Traumsprache zu erlernen,

bevor Träume verstanden werden können. Beginn der Forschung. Bereits Aristoteles (4. Jh. v. Chr.) setzte sich mit Träumen und ihrer Bedeutung auseinander. Er sah darin eine Warnung des Körpers, um auf Krankheiten hinzuweisen. Einer der Ersten, der sich intensiv mit der Traumforschung auseinandersetzte, war Psychoanalytiker Sigmund Freud. Er verstand unter dem Unterbewusstsein eine Kombina­

Die Arten des Traums Normaler Traum: Gedanken und Gefühle werden in bewegten Bildern dargestellt, diese können bunt oder schwarz-weiß sein. Meist können wir sie uns nicht merken. Albtraum: Träume aus der zweiten Nachthälfte, deren Inhalt wir uns merken und die heftige körperliche Reaktionen wie starkes Herzklopfen oder schwitzen hervorrufen. Immer in Zusammenhang mit einer Bedrohung des Körpers oder des Selbstwertgefühls. Albtraum der Schlafparalyse: Kommt hauptsächlich in der Pubertät vor. Während der Körper noch im Schlafmodus verweilt, erwacht das Gehirn. Betroffene fühlen sich körperlich unbeweglich und verDer Mensch muss schlafen, um zu überleben, der genaue Grund ist jedoch noch unbekannt.

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spüren einen Druck auf die Brust. Luzider Traum: Wir erkennen den Traum als solches und können die Handlungen nach eigenem Willen beeinflussen. Flashback: Das erneute Erleben eines traumatischen Ereignisses. Häufig bei Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen. Präkognitiver Traum: Wir haben den Eindruck von der Zukunft zu träumen. Tatsächlich träumen wir viel öfter von der Zukunft, als wir es wahrnehmen, z. B. von bevorstehenden Prüfungen oder wichtigen Präsentationen.


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