TM Nr. 3 / 2015

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STADTANSICHTEN

Wird Thun wirklich urban? Der Blick vom Dach des Parkhauses Aarestrasse zeigt gleich zwei

Eleganz und Schönheit». Zu erkennen seien diese Merkmale etwa

neue – wenn auch kleine – «Hochhäuser»: eines rechts aussen im

in Architektur, Kunst, Politik, Lebensstil, Sprache und Umgangs-

Selve-Quartier, in der Bildmitte eines im Rex-Max-Quartier. Die

formen.

«Dachlandschaft» von Thun hat sich verändert. Um die Stadt nach innen anstatt ins Grüne wachsen zu lassen, wird der Boden

«Rex-Max» schafft einige Voraussetzungen für eine gewisse ur-

besser ausgenutzt, wird dichter und öfter auch in die Höhe ge-

bane Entwicklung. Dazu gehört, dass in den Erdgeschossen nur

baut. Wird Thun dadurch allmählich urban? Und was bedeutet

publikumswirksame Angebote zu finden sind. Neben Einkaufsge-

eigentlich «städtisch» bzw. «urban»? Gemäss Wikipedia bezieht

legenheiten, Dienstleistungsangeboten und Gewerbe ist mit dem

sich der Begriff «auf ein weites Feld von Bedeutungen im Zusam-

neuen Multiplexkino auch ein kulturelles Angebot ins Areal einge-

menhang mit ‹Stadt›, unter anderem auf Bildung, Ordnung und

zogen. Nur Gastronomie fehlt noch. Ein Restaurant könnte den

Unordnung, Toleranz, Freiheit, soziale Distanz, Vernetzung, Inter-

neu gestalteten öffentlichen Strassenraum weiter beleben.

kulturalität, Weitläufigkeit, Aufgeschlossenheit, Bürgersinn, Raffinesse, Intellektualität, Kreativität, Sexualpräferenz, Höflichkeit,

Text und Bild Markus Däppen, Beauftragter für Städtebau der Stadt Thun

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