Wallstein Verzeichnis Wissenschaft und Editionen 2013-14

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Schwerpunkttitel

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Neuerscheinungen

Hedwig Pringsheim Mein Nachrichtendienst Briefe an Katia Mann 1933 –1941 Hg. und kommentiert von Dirk Heißerer

2 Bde., zus. 1716 S., 44 Abb., Leinen, Lesebändchen, Schutzumschlag, Schmuckschuber € 89,– (D); € 91,50 (A) ISBN 978-3-8353-0253-2

Thomas Manns Schwiegermutter liefert ein einzigartiges Zeugnis über die Zerstörung des jüdischen Großbürgertums im nationalsozialistischen München. Die einstmals gesellschaftlich, kulturell und auch materiell herausragende Münchener Familie Pringsheim war 1933 den nationalsozialistischen Repressionen ausgeliefert. In den 375 Briefen an ihre Tochter Katia, die bereits 1933 mit Thomas Mann Deutschland verlassen hatte, trotzte Hedwig Pringsheim dem sie umgebenden und sie selbst betreffenden Unrecht mit Verschlüsselungen sowie zahlreichen literarischen, musikalischen und historischen Anspielungen. Bei aller witzigen Offenheit sind ihre Briefe daher buchstäblich versiegelt. Der in seiner Art beispiellose mütterliche »Nachrichtendienst« (15.10.1934) der Hedwig Pringsheim erlaubt einzigartige Einblicke in das Münchener Leben während der ersten Jahre der NS-Diktatur. Der Verlust der Gegenbriefe Katia Manns lässt sich durch die Tagebücher Thomas Manns inhaltlich weitgehend kompensieren. Bei der Dechiffrierung und ausführlichen Kommentierung dieses einzigartigen document humain halfen Informationen aus den Tagebüchern Hedwig Pringsheims ebenso wie neu aufgefundene Briefe von und an Thomas, Katia und Erika Mann sowie Klaus und Peter Pringsheim.

Hedwig Pringsheim (1855–1942) war die Tochter der bekannten Frauenrechtlerin Hedwig Dohm, Ehefrau des Mathematikprofessors und Kunstmäzens Alfred Pringsheim und Mutter der seit 1905 mit Thomas Mann verheirateten Katia Mann (1883–1980).


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