Sommerfest 2018
Jahresheft 2017/2018 MoMent Extra-Ausgabe
Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer
Herbst 2018
2 _ Jahresheft 2017/2018
Jahresheft 2017/2018 der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer MoMent Extra-Ausgabe Diesmal berichten wir Dieses Jahresheft, R. David-Freihsl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 3 Die „Pädagogische Provinz“; ein Ort „dreifacher Ehrfurcht“..., T. Richter & L. Weiss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 4 „Auf Kinder Wirkt das Vorbild, nicht die Kritik“, U. Kaufmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5 Respekt, B. Schwenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6 Respekt – was für ein Wort! N. Berke. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 7 Respekt leben lernen, Peter Gluchi. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8 Blätterrascheln, Feuilleton 1, U. Kaufmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 9 Die 1. Klasse 2018/2019. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10 Die Themen der Abschlussarbeiten der 8. Klasse 2017/2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11 10.000, Ausschnitt aus der Abschlussarbeit v. Lina Hammer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12 Im Rosenhof, da steht jetzt so ein Ding..., K. Rudnicka . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12 Plastik – Segen oder Fluch, Ausschnitt aus der Abschlussarbeit Philomena Goss. . . Seite 13 Die 12. Klasse 2017/2018 und ihre Abschlussarbeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14 Von der Schule in die Charts, Kostprobe aus dem Referat von David Tirnanić. . . Seite 16 Aktuelles zum Neubau auf 113, L. Trierenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schuljahr2017/2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18 Gewinn- und Verlustrechnung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20 Ein finanzielles Déjà-vu, M. Kaufmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 21 Blitzlichter aus dem Hort, L. Kameš. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22 Praktisch-Künstlerische Erziehung, E. Alscher-Bassenheim. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 24 und nochmals Blätterrascheln, Feuilleton 2, U. Kaufmann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 26
Impressum: Medieninhaber, Verleger, Herausgeber: Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer mit freundlicher Unterstützung des VFWG (Verein zur Förderung der Waldorf-Gemeinschaft) Absender: 1230 Wien, Endresstraße 100 office@waldorf-mauer.at; moment@waldorf-mauer.at
Verlagspostamt: 1230 Wien Zulassungsnummer: 13Z039641 M MitarbeiterInnen: E. Alscher-Bassenheim, N. Berke, R. David-Freihsl, B. Födinger, P. Gluchi, M. Goss, K. Hruza, U. & M. Kaufmann, L. Kameš, T. Richter, K. Rudnicka, B. Schwenk, L. Weiss Druck: Donau-Forum-Druck, 1230 Wien, aus umweltfreundlicher Druckproduktion
Jahresheft 2017/2018 _ 3
Liebe Freunde der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer!
„Respekt“ ist ein Thema, das unsere Schulgemein-
Dies war allerdings nicht das Bild, das Rudolf Steiner damals von der
schaft im kommenden Schuljahr und auch noch darü-
Menschheitsentwicklung zeichnete – also vom Menschen in Frei-
ber hinaus begleiten wird.
heit, der seine moralische Autorität in sich selbst entwickelt. Steiner
Doch welche Art von Respekt ist gemeint? Schon im Englischen bietet sich bei diesem Wort eine Vielzahl an möglichen Deutungen an. Von der heute sehr be-
sprach daher mehr von Ehrfurcht, weniger von Respekt. Und tatsächlich ist auch heute noch Ehrfurcht die wichtigste Grundlage für einen Respekt im modernen Verständnis.
liebten Slang-Variante des „Hey, respect bro‘“ bis hin
Mehr zu diesem Thema bietet der Schwerpunkt zu Beginn dieses
zum vehement eingeforderten „Respect“ im Lied von
Jahresheftes. Ein Schwerpunkt, der mit unterschiedlichen und indivi-
Aretha Franklin. Und auch im Deutschen reicht die
duellen, sehr persönlichen Beiträgen teils auch heikle und kontrover-
Bandbreite vom achtungsvollen „Alle Achtung, Re-
sielle Themen aufgreift – der aber vor allem als Auftakt und Anstoß
spekt!“ gegenüber einer hervorragenden Leistung –
zur weiteren inhaltlichen und konstruktiven Arbeit gedacht ist.
bis hin zum (bei entsprechendem Tonfall) eher altvaterisch-autoritären „Ich erwarte mir mehr Respekt von euch!“ Jener Respekt, um den es hier an unserer Schule nun geht, ist allerdings eher jener, der eine achtungsvolle Haltung seinem Gegenüber widerspiegelt; der einen Funken von Ehrfurcht gegenüber Menschen, Tieren oder auch Gegenständen beinhaltet.
Herzstück ist – wie immer im Jahresheft – die Dokumentation des vergangenen Schuljahres. Mit Daten, Fakten und auch besonderen Beiträgen zur pädagogischen Entwicklung an unserer Schule. Mit einem herzlichen Dank für den Einsatz beim Entstehen dieser Ausgabe wünscht viel Vergnügen bei der hoffentlich anregenden Lektüre Roman David-Freihsl für das beteiligte Redaktionsteam
Dies ist allerdings eine eher modernere Bedeutung, die bei diesem Wort mitschwingen kann. Zur Zeit der Gründung der Waldorfschulen hatte das Wort „Respekt“ gemeinhin noch eine eher einseitige Beziehung zu „Respektspersonen“, zur Obrigkeit, zur Autorität. Das waren die Amtsgewalt oder auch das Familienoberhaupt, denen man Respekt entgegenzubringen hatte.
Foto- und Bildnachweis: Seite 1, 3-7, 11, 17-18, 20-21, 28 Nadja Berke Seite 8, 13, 22 Mark Peters Seite 24-25 Elisabeth Alscher-Bassenheim Seite 14-15 beigestellt durch 12. Kl. SJ 2017/18 Seite 10 Lothar Trierenberg Seite 16 Richard Bointner
Sommerfest 2018
4 _ Respekt
Die „pädagogische Provinz“: ein Ort „dreifacher Ehrfurcht“… Tobias Richter & Leonhard Weiss
1949 gab der Rudolf Steiner-Schulverein Wien zur Wiederkehr
der allgemeinen und niederschwelligen Zugänglichkeit Ehr-
des zweihundertsten Geburtstags Goethes einen Nachdruck
furcht zu üben, ist schwer. Wir erleben es täglich – und schrei-
aus dessen Wilhelm Meisters Wanderjahre (2. Buch) heraus: Die
ben dann ganze Hefte über Achtsamkeit, Wertschätzung und
pädagogische Provinz. Es war das zweite Heft einer „Baustein
Ehrfurcht. Goethe hat einen methodischen Vorschlag gemacht,
Schriftenreihe“. Elf Jahre zuvor hatten die Nazis die Schließung
wie diese drei Ehrfurchten – aus deren Zusammentreffen üb-
der Wiener Rudolf Steiner-Schule verfügt, und vier Jahre nach
rigens „die oberste Ehrfurcht entspringt, die Ehrfurcht vor sich
Kriegsende sollte doch eine Neueröffnung vorbereitet werden.
selbst“ 3) – gebildet werden können. Das Curriculum der Wal-
Die Herausgeber hatten mit Bedacht gewählt. Geht es doch in
dorfschulen versucht, diesen Vorschlag aufzugreifen und Raum
diesem Kapitel u. a. um eine Frage, die für Goethe – wie auch
zu geben für das, was Goethe „dreifache Ehrfurcht“ nennt –
für Rudolf Steiner bei der Konzeption seiner Pädagogik – von
und was wir heute vielleicht eher als Formen der „Achtsam-
eminenter Bedeutung war:
keit“ bezeichnen würden: Achtsamkeit gegenüber Geistigem,
„Wohlgeborene gesunde Kinder bringen viel mit; die Natur hat
Spirituellem (u.a. durch Heiligenlegenden, Jahresfeste, Weih-
jedem alles gegeben, was er für Zeit und Dauer nötig hätte;
nachtsspiel,…) , gegenüber der Natur (Ackerbauepoche, Gar-
dieses zu entwickeln ist unsere Pflicht. Öfters entwickelt sich’s
tenbau, Landwirtschaftspraktikum,…) und gegenüber anderen
besser von selbst. Aber eines bringt niemand mit auf die Welt,
Menschen (Klassengemeinschaft, Theaterspiele, Orchester und
und doch ist es das, worauf alles ankommt, damit der Mensch
Chor, Schulfeiern, Sozialpraktikum,…).
nach allen Seiten zu ein Mensch sei. 1)
Getragen ist dieser Versuch von der Überzeugung, dass „die
Was das sei, weiß der Protagonist nicht zu sagen. Schließlich
Gefühle, die der Lehrer hat, die allerwichtigsten Erziehungs-
rufen ihm die Umstehenden die Antwort zu: Die Ehrfurcht sei
mittel“ sind“ 4). Es ist die innere Haltung, mit der wir als Er-
es, die allen fehle!
wachsene – ob PädagogInnen oder Eltern – Kindern und
Darauf lässt Goethe den Pädagogen schildern, welche Schritte
Jugendlichen begegnen, welche in ganz besonderer Weise
die Kinder bei der Erziehung zur Ehrfurcht zu vollziehen haben:
„erzieht“. Steiner hat daher das Bildungskonzept der Waldorf-
Zuerst lernen sie die Ehrfurcht gegenüber dem Höheren kennen.
pädagogik u.a. unter drei Maximen gestellt:
Das ist das, was man wohl allgemein mit „Ehrfurcht“ verbindet
„Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen. In Liebe erziehen. In Frei-
und was die Grimms in ihrem Wörterbuch als Scheu gegenüber
heit entlassen.“ 5)
etwas zu Ehrendem beschreiben: „Die Vorstellung der Scheu
Obwohl nur in der ersten Maxime explizit von „Ehrfurcht“ die
wohnte ehmals schon dem einfachen êra bei, als sie schwand,
Rede ist, verweisen doch alle drei auf Haltungen der Achtsam-
wurde sie durch den Zutritt von Furcht hergestellt.“ 2) Ehr-
keit: gegenüber dem, was das Kind als seinen individuellen bio-
furcht vor dem Schöpfer und Erhalter der Welt – auch vor den
graphischen Impuls ins Leben mitbringt, gegenüber dem, was
Eltern und sogar vor den Lehrern, meint Goethe…
es im Moment des geteilten pädagogischen Prozesses zeigt
Haben die Kinder sich im Empfinden und Praktizieren dieser
und gegenüber dem, was der Heranwachsende als Potential
Ehrfurcht bemüht, gilt es, die Ehrfurcht vor dem, was unter uns
seiner zukünftigen Entwicklung besitzt. Was bei Goethe räum-
ist, zu erüben. Ungleich schwieriger, da es um all das geht, was
lich beschrieben ist, wird damit zeitlich gefasst. Dimensionen
die Erde an Freuden, aber auch an Schmerzen und Leiden be-
einer pädagogischen Haltung der Ehrfurcht bzw. einer Haltung
reithält. Hier wird deutlich, dass damit nur ein Anfang gemacht
pädagogischer Ehrfurcht.
werden kann und die Übung darin ein Leben lang anhalten wird. Dann schließlich erwartet die jungen Menschen als große Herausforderung, Ehrfurcht gegenüber dem, was uns gleich ist, zu entwickeln. Heute ist vieles uns gleich geworden – Grenzen, Ränge, Verhaltensformen, Hierarchien (um Gottes willen!) gelten nichts oder immer weniger: Barrierefreiheit – und wahrlich nicht nur für Rollstuhlfahrende – wird überall eingefordert. Auf diesem Feld
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J. W. Goethe: Wilhelm Meisters Wanderjahre, 2. Buch, Bd 8, S. 154 Hamburger Ausgabe, DTV 1998 Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch, 16 Bde. Leipzig 1854-1961. Online-Version vom 18.09.2018. J. W. Goethe: a.a.O. S. 157. R. Steiner: Meditativ erarbeitete Menschenkunde. Dornach: Rudolf Steiner Verlag, 1994, S. 28. R. Steiner: Notizbuch, Archiv-Nr. NB 242.
„Auf Kinder wirkt das Vorbild, nicht die Kritik“
Respekt _ 5
Gedanken zum Thema von Ursula Kaufmann Lucifer und Ahasver im freien Fall durch Raum und Zeit, aus dem
toritäten anerkennt, um zu einem freien, bewussten und
Himmel verstoßen, weil sie dem Menschen, des Herren Ebenbild,
selbstgeleiteten Ich heranzuwachsen. Dies birgt einiges an
den Respekt verweigerten: herrlich, wie Stefan Heym die beiden
Sprengkraft – denn im Endeffekt kommt es auf uns Er-
Revolutionäre unter den Engeln ihre Auflehnung und Sicht auf
wachsene an, wie WIR leben. Worum WIR uns bemühen.
den Menschen argumentieren lässt (nachzulesen in „Ahasver“ von
Wie konsequent WIR in unserem Denken und Handeln sind.
Stefan Heym, Erstes Kapitel).
Was Gott sei Dank bei allem Anspruch nicht heißt, dass wir
Was sich faszinierend provokant liest, wird im täglichen Umgang
perfekt sein müssen in der Umsetzung unserer Ansich-
miteinander, noch dazu, wenn das Zusammentreffen in einer
ten und Werte. ABER: Wir müssen darum ringen – und das
Schule stattfindet, die sich soziales Lernen auf das Banner heftet,
selbstverständlich ohne große Worte. Wir müssen uns als
mitunter recht herausfordernd – die Frage nach Respekt.
wahrhaft Suchende und Übende erweisen, wollen wir auf
Respekt hat ja vielerlei Facetten – „Ich habe vor großen Hunden
Kinder und Jugendliche positiv einwirken.
unheimlichen Respekt“ heißt ja nichts anderes als „Ich habe Angst
Und das ist verdammt unbequem. Denn dann lässt sich
vor ihnen“. Darüber werden wir uns ganz schnell verständigen
Respekt nicht nur einfach einfordern. Dann müssen wir
können, dass wir Respekt nicht in dieser Art, nämlich mit Angst
uns bewusstmachen, wo wir unseren Sprösslingen und
verbunden, verstanden wissen wollen. Aber welche Antworten
SchülerInnen zum Beispiel konsequent Grenzen setzen,
finden wir denn darauf, wie wir Kindern und Jugendlichen res-
weil wir uns auch selbst beschränken können. Dann lasse
pektvollen Umgang beibringen wollen, wenn nicht (mit mehr oder
ich mich als Mutter nicht einfach bei einem Gespräch von
weniger erfolgreichen) Repressalien?
meinem Kind rüpelhaft unterbrechen, sondern signalisie-
Respektvoller Umgang hat mit Höflichkeit, Achtung und Wert-
re ihm, dass ich wohl wahrnehme, dass es etwas möchte,
schätzung, Anerkennung von Grenzen zu tun, mit Achtsamkeit
es aber durchaus auch kurz warten kann. Wenn ich mich
meiner Umwelt gegenüber und der Fähigkeit, andere Sichtwei-
aber dann meinem Kind zuwende, dann hat es meine volle
sen einnehmen zu können. Dafür ist Empathie nötig, denn wofür
Aufmerksamkeit (und das Handy darf ruhig läuten, dar-
ich weder Verständnis noch Mitgefühl aufbringe, damit werde ich
um kümmere ich mich eben auch später) – dies nur als ein
auch nicht pfleglich umgehen. Und – je nach Lebensanschauung
kleines Beispiel von vielen.
– auch mit Ehrfurcht (ein großes Wort!) vor dem innersten göttli-
So verhält es sich mit der Authentizität und Integrität all
chen Funken des anderen. All das führt dazu, dass ich mich nicht
unserer Handlungen (und Gedanken!). Da sind Eltern wie
als Maß aller Dinge sehe, meinen eigenen Bedürfnissen nicht alles
LehrerInnen gleichermaßen gefordert.
unterworfen wird, ich mir selbst und meiner Mitwelt wohlbalan-
Wenn wir an Kindern ablesen, dass die Vorbilder, die sie in
cierte Aufmerksamkeit entgegenbringe.
unserer Welt finden, nicht auf gewünschte Art und Wei-
Rudolf Steiner legt dar, wie wichtig für das Kind in seiner Entwick-
se wirken, dann sind wir umso mehr in unserer Ausdauer
lung nachahmenswerte Vorbilder sind, die es als natürliche Au-
und bewusstem Verstehen um Zusammenhänge gefragt – sowohl in unserer Selbsterziehung wie auch im liebevollkonsequenten Begleiten der Kinder und Jugendlichen darin, wie wir Respekt umgesetzt sehen wollen. In letzter Konsequenz wäre alles andere nichts deutlich Besseres als Lucifers verachtendes oder Ahasvers bedauerndes Herabblicken auf die Spezies Mensch. Und bestimmt kein Beitrag auf dem Weg zu einer besseren Welt (für’s Paradies wird’s aus jetziger Sicht noch nicht so bald reichen).
Sommerfest 2018
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6 _ Respekt
RESPEKT Nachgefragt bei unserem Schulwart und den Beitrag zusammengestellt hat Bettina Schwenk, Schülermutter aus der 3. Klasse.
Respekt ist keine Frage des Geschmacks; er ist die Basis einer
den und auf deren penible Einhaltung geachtet werde. Dies
funktionierenden Gemeinschaft.
stehe schließlich nicht im Widerspruch zu einer individuellen
Respekt kommt vom lateinischen „respicere“ und bedeutet
Selbstentfaltung und Erziehung zur Kritikfähigkeit.
wörtlich „zurückschauen“, im übertragenen Sinne vor allem
Jetzt möge einer sagen, das Schulgebäude sei sowieso alt, es
„auf Anerkennung oder Bewunderung beruhende Achtung“
gäbe eben diese großen Fensterscheiben und Kugellampen
(Duden) gegenüber Personen, Dingen und Leistungen.
etc. – aber das wäre ja noch ein weiterer Grund, besonderes
Das Gegenteil von Respekt ist Missachtung oder Missbrauch.
Augenmerk darauf zu legen!
Davon kann Schulwart Wolfgang Seyringer ein Lied singen:
Den Ansatz sieht Herr Seyringer bei der Lehrerschaft, die dies
kaputte Türen, absichtlich verstopfte Klos, mit Fußtritten
den SchülerInnen vermitteln und selbstverständlich auch
„verzierte“ Wände, „Gatschbrocken“ an den Schuhen… Er
vorleben sollte. Sie müssten das klare Vorbild sein. Dabei sei
habe den Eindruck, manchen Schülerinnen und Schülern gehe
natürlich auch die tatkräftige Unterstützung durch die Eltern
es regelrecht darum, Dreck zu produzieren, ohne auch nur
gefragt. Es helfe nicht, wenn man nur Gespräche führe, aber
einen Gedanke daran zu verschwenden, wie es wieder sauber
kein Problemlösungssystem habe. Gewisse Achtsamkeiten
wird. Manchmal sei ein Klassenzimmer so verschmutzt, dass
müssten eingefordert werden, damit nicht das Gefühl entste-
die Putzfrauen dort gar nicht ihrer Arbeit nachgehen können.
he, es hinge nur vom Willen der oder des Einzelnen ab.
Sonderlich gestört habe dies bis jetzt offenbar niemanden.
Ganz konkret wünscht sich Herr Seyringer, dass die Gang-
Was sind die Gründe für solche Respektlosigkeit?
aufsicht für die – zugegebenermaßen teilweise verwinkelten
Herr Seyringer vermutet, dass es darum gehe, sich schein-
– Bereiche (insbesondere des 2. Stocks) gewissenhaft durch-
bar „wichtig“ zu machen, „Paroli“ zu bieten, dass aber auch
geführt wird.
die Meinung vorherrsche, „den Schaden zahlt eh die Schule
Wir sollten dies zum Anlass nehmen, unser Verhalten und das
(bzw. die Eltern)“. Nach seinem persönlichen Maßstab verhal-
unserer Kinder zu hinterfragen: Zollen wir Menschen und Din-
ten sich übermäßig viele SchülerInnen respektlos gegenüber
gen in unserer Umgebung den angemessenen Respekt? Denn:
Lehrkräften und/oder Dingen. Es wäre daher dringend an der
Respekt ist keine Frage des Geschmacks. Er ist die Basis einer
Zeit, dass Grenzen und Regeln eindeutig klargemacht wür-
funktionierenden Gemeinschaft.
Sommerfest 2018
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Respekt _ 7
Respekt – was für ein Wort! Doch der Begriff kann so Vieles bedeuten.
Diese kleine Sammlung an Zitaten soll einen Überblick
„Ehrlich und herzlich den gelten lassen, der uns nicht
schaffen, sodass sich jeder sein eigenes Bild machen kann.
gelten lässt – höchste Noblesse!“ – Marie von Ebner Eschenbach
„R-E-S-P-E-C-T Find out what it means to me R-E-S-P-E-C-T
„Jeder soll als Person respektiert und keiner vergöttert werden.“ – Albert Einstein
Take care… TCB
„Ein wahrhaft großer Mann wird weder einen Wurm zertreten
Oh (sock it to me, sock it to me, sock it to me,
noch vor dem Kaiser kriechen“ – Benjamin Franklin
sock it to me)
A little respect (sock it to me, sock it to me,
sock it to me, sock it to me)
„Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt“ – Daniel Defoe
Whoa, babe (just a little bit)
„Wenn wir nicht auf die Gefühle anderer achten,
A little respect (just a little bit)
haben wir keine Richtschnur für unser Verhalten“
I get tired (just a little bit)
– Dalai Lama
Keep on tryin’ (just a little bit) You're runnin’ out of fools (just a little bit) And I ain’t lyin’ (just a little bit) (Re, re, re, re) when you come home (Re, re, re, re) 'spect Or you might walk in (respect, just a little bit)
„Wir haben eine solch große Idee von der Seele des Menschen, dass wir es nicht ertragen können, von einer solchen verachtet zu werden, und nicht in Achtung einer Seele zu stehen; alles Glück der Menschen besteht in dieser Achtung.“ – Blaise Pascal
And find out I’m gone (just a little bit)“
„Die Ehrfurcht vor dem Leben....Denen, die sich im Beruf nicht als
– Aretha Franklin, Songwriter: Otis Redding
Menschen an Menschen ausgeben können und sonst nichts haben, um es dahinzugeben, mutet sie zu, etwas von ihrer Zeit und Muße zu opfern. Schafft euch ein Nebenamt , sagt sie zu ihnen, ein unscheinbares, vielleicht ein geheimes Nebenamt. Tut die Augen auf und suchet, wo ein Mensch oder ein Menschen gewidmetes Werk ein bisschen Zeit, ein bisschen Freundlichkeit, ein bisschen Teilnahme, ein bisschen Gesellschaft, ein bisschen Arbeit eines Menschen braucht. Vielleicht ist es ein Einsamer oder ein Verbitterter oder ein Kranker oder ein Ungeschickter, dem du etwas sein kannst. Vielleicht ist es ein Greis oder ein Kind... Wer kann die Verwendungen alle aufzählen, die das kostbare Betriebskapital, Mensch genannt, haben kann! An ihm fehlt es an allen Ecken und Enden! Darum suche, ob sich nicht eine Anlage für Dein Menschentum findet. Lass dich nicht abschrecken, wenn du warten oder experimentieren musst. Auch auf Enttäuschungen sei gefasst. Aber lass dir ein Nebenamt, in dem du dich als Mensch an Menschen ausgibst, nicht entgehen. Es ist dir eines bestimmt, wenn du es nur richtig willst.“ – Albert Schweitzer
Gesammelt von Nadja Berke
8 _ Respekt
RESPEKT LEBEN LERNEN –
Eine Glosse zum Thema von Peter Gluchi
Respekt war einmal gemeinhin eine Einbahnstraße: von Jung
die daheim, in sozialen Einrichtungen oder im Grätzel geleis-
zu Alt, von Frau zu Mann, von Mittellosen zu Besitzenden etc.
tet werden.
Mittlerweile ist der Wunsch nach genauerer Abstimmung, wer
Natürlich besteht bei uns Konsens, dass beide oben genannten
wem Respekt-pflichtig ist, in unsere Gesellschaft gedrungen.
Bereiche Gründe für gegenseitigen Respekt sind. Vielleicht gibt
Der französische Soziologe Pierre Bourdieu hat dazu einen Ka-
es Personen, die letzteres „intuitiv“ als nicht respektabel „le-
nal geöffnet, der „das Ringen um Respekt in der Gesellschaft als
ben“? Wie wir wissen, wirkt ein (bloßes) Bekenntnis gegen Ab-
Kampf um symbolisches Kapital in bestimmten Gesellschafts-
wertung schwächer als unbedachte Gesten und gesetzte Hand-
bereichen“ erklärt. Das Resultat der Eigenschaften, die ein In-
lungen, die Respekt mindern. Die Putzfrauen unserer Schule
dividuum auszeichnen, nennt er zusammenfassend „Symboli-
leisten jedenfalls bezahlte Arbeit – und dennoch mangelt es
sches Kapital“. Nach den unterschiedliche Arten unterscheidet
ihnen gegenüber an Respekt.
er im Sozialen persönliche Ressourcen wie Netzwerke und Kon-
Was tun? Darüber zu reden ist eine Möglichkeit, was im Mo-
takte; kulturell gesehen zählen Bildung, Titel (zum Beispiel ein
ment auch geschieht. Kann bei einem Ohr hinein- und beim an-
Schulabschluss) und wertvolle Kulturgüter dazu, und natürlich
deren wieder hinausgehen. Einprägsamer als Worte sind Erfah-
spielt alles, was ich direkt in Geld umwandeln kann – also per-
rungen: die Erfahrung zum Beispiel, wie wertvoll die Reinigung
sönlicher Besitz – auch eine entscheidende Rolle.
oder Instandhaltung des Schulgebäudes ist, wenn (alle?) Schü-
Betrachten wir nun unsere Schule, wo sich unsere Kinder ja
lerinnen und Schüler einer betreffenden Klasse in deren Freizeit
bewegen, treten Differenzen zutage, wer wem warum (keinen)
– also etwa während der Mittagspause oder nach dem Unter-
Respekt entgegenbringt. Alter, Geschlecht und unterschiedli-
richt – nach Anleitung der Putzfrauen und/oder des Schulwarts
che Maßstäbe in den Familien beeinflussen dies naturgemäß.
über mehrere Male deren Tagespensum verrichten dürfen.
Auch von Freundeskreis zu Freundeskreis und ganz allgemein
Aber vielleicht ist unseren jungen Menschen ja nur der Über-
von kulturellem Milieu zu Milieu, von Land zu Land gibt es
mut, die bewusste Provokation, der Wettstreit im Coolsein im
Unterschiede.
Wege. Denn in ihrem Innersten wissen sie ja, was sich gehört
Der Reflex, es gebe ja Grundfeste des Respekts, ist hier natür-
(auch Putzfrauen gegenüber).
lich angebracht. Die mutwillige Missachtung der Würde anderer Menschen und deren Arbeitsleistung – wie dies etwa gegen-
PS: Dies ist eine Glosse (die zeigt, was mensch so denken
über unseren Putzfrauen in einer teils schon an Schikane gren-
kann) und keine Handlungsanleitung oder -aufforderung. Die
zenden Intensität praktiziert wird – übertritt jedenfalls unbe-
Entscheidung über tatsächlich durchgeführte Maßnahmen
stritten den „Spielraum“ des Respekts.
oder Konsequenzen obliegen naturgemäß den Betroffenen
Warum tun das die Kinder? Sind sie sich im Klaren, dass unter-
und Verantwortlichen.
schiedliches Symbolisches Kapital ihre Handlungen “intuitiv“ lenkt? Und ist es immer so klar und offensichtlich wie im Beispiel mit den Putzfrauen? Wie tief geht Respektlosigkeit, und wo sind die Grenzen bei diffizileren Konstellationen? Im Allgemeinen sind doch bestimmte Eigenschaften oder Leistungen Grundlage für Anerkennung. Aber nicht alle werden gesamtgesellschaftlich in gleicher Weise als wertvoll betrachtet: Es gibt viele Leistungen, denen eine mindere Rolle zugeordnet wird. Zu ersteren zählen zum Beispiel, bezahlt zu arbeiten oder Zivilcourage zu zeigen. Zu letzteren gehören zum Beispiel unbezahlte Arbeiten,
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aus dem SLKK _ 9
Blätterrascheln Feuilleton 1 vom 07.03.2018 von Ursula Kaufmann
Liebe Elterngemeinschaft!
Arbeit Übereinkünfte, die verlässlich halten. Das gibt nämlich
Feuilleton – das war ursprünglich eine Zugabe zu einer Zei-
den Kindern Sicherheit, die Möglichkeit, sich in gute Gewohn-
tung, die „in betont persönlicher Weise die Kleinigkeiten und
heiten einzufinden und Dinge zu erüben und zu lernen – eine
Nebensächlichkeiten des Lebens schildert und versucht, ih-
Grundvoraussetzung, seinen eigenen Willen und somit die
nen eine menschlich bewegende, erbauende Seite abzuge-
Grundlage für ein eigenständig geführtes Leben zu entwi-
winnen“ (Claudia Mast, ABC des Journalismus). Das Feuilleton
ckeln. Denn Unpünktlichkeit, mangelndes Zeitmanagement,
hat ein freies Format, behandelt dieses und jenes im Plauder-
ewiges Dazwischenreden, keine Hausaufgaben, fehlende
ton, besitzt daher im besten Fall Unterhaltungswert und hin-
Unterlagen… gründen oft und oft in schwächelnden Willens-
terlässt dennoch Informationen zu Interessantem.
kräften, seltenst in fehlenden kognitiven Fähigkeiten. Daher
Ganz in diesem Sinne hat sich der SLKK vorgenommen, in
bieten wir auch viel an, um die Entwicklung eben dieser Wil-
unregelmäßigen Abständen Eindrücke und Gedanken aus der
lenskräfte zu fördern.
Konferenz- und Kollegiumsarbeit mit Ihnen zu teilen, da-
Wer Lust hat, sich mit der Sichtweise der Waldorfpädagogik
mit Sie, liebe Eltern, sich ein immer lebendigeres und greif-
auf dieses Phänomen zu beschäftigen, der tut es dem Kollegi-
bareres Bild von der Schule machen können, der Sie Ihr Kind
um nach und liest von Valentin Wember „Willenserziehung –
anvertrauen.
60 pädagogische Angaben Rudolf Steiners“. Damit haben wir
uns schon im letzten Sommer, in den Ferien und in unserer Heute – Darf‘s a bisserl mehr sein?
Konferenzwoche und darüber hinaus bis jetzt beschäftigt.
Was ist das Schöne an der Schule? Die Ferien, richtig. Wir alle freuen uns darauf, nutzen sie für Erholung, Reisen, Fortbil-
Ach ja, Ferien – zum Schluss noch aus unserer Schulordnung:
dung, um lang Liegen-gebliebenes aufzuarbeiten… also alles,
§7) "Beurlaubungen von Schülern können in dringenden
was auch Freude macht. Freude hält jung, macht uns zu an-
Fällen auf schriftlichen Antrag der Eltern von der zuständi-
genehmen Zeitgenossen, ist ansteckend. Man kann also gar
gen Konferenz gewährt werden, bei längerer Dauer durch
nicht genug davon verbreiten.
die zuständige Konferenz und (für den Pflichtschulbereich)
Ein Phänomen, das uns diesbezüglich jedoch immer häufiger
den Stadtschulrat. Ein begründeter Antrag ist mindestens 10
beschäftigt, sind Ankündigungen (ja, oft nicht einmal Anfra-
Tage vorher einzureichen. Wird ein Erholungsaufenthalt für
gen, sondern Ankündigungen!) von Eltern, dass sie ihr Kind
einen Schüler notwendig, ist eine ärztliche Bescheinigung
ein paar Tage (’s darf auch schon mal eine Woche sein) vor
beizufügen.“
oder nach Ferientagen vom Unterricht entschuldigen. Grund?
„Darf’s a bisserl mehr sein?“ „Nein, danke, das ist für diesmal
Die Ferien liegen heuer überraschend dort, wo sie liegen, und
alles!“
man hat mit anderem gerechnet; der Schnee ist erwartungsgemäß in der Woche vor den Semesterferien noch pulvriger, der Flug Mitte der Woche zeitlich viel besser und obendrein günstiger, das Singen der Wale zwischen Osterferien und Pfingsten besonders lieblich… So nachvollziehbar uns das einerseits scheint, so wenig wollen und können wir das unterstützen. Denn wir haben einen Auftrag, den wir gern ernst nehmen: einen Bildungs- und Erziehungsauftrag. Es besteht ja Schulpflicht in Österreich, ein oft missverstandenes Phänomen: nicht die Kinder MÜSSEN in die Schule gehen, sie DÜRFEN. Die Pflicht liegt bei den Eltern, den Kindern das zu gewährleisten. Wir PädagogInnen brauchen für unsere
Bis zum nächsten Blätterrascheln!
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10 _ die 1. Klasse
Die 1. Klasse 2018/2019 Der 56. Jahrgang seit Gründung der Schule. Steckbrief URSULA BOSCH ... ... und die Kinder der 1. Klasse am 1. Schultag Ignàcio Coutinho-Altenburg
Dorotea Markovic
Familienstand: ledig
Constantin Czujan
Julius Melchinger
Schule:
Primar-, Mittelschule und Gymnasium, Matura in Aarau
Aurora Dehn
Isidor Micksche
Timo Giannelos
Leo Osterbauer
Ausbildung:
Klavierlehrdiplom Konservatorium Bern, Sozialpädagogik SOS-Colleg Wels, Fernstudium Waldorfpädagogik Jena
Martha Herzfeld
Luisa Persoglio
Moritz Hofmann
Alma Schaller
Finn Horvath
Elora Schibranji
Beruflicher Werdegang:
Lina Horvath
Casimir Schluricke
Klavierunterricht an verschiedenen Musikschulen, seit 1994 an der Freien Musikschule Wien
Amalia Hutkova
Noa Schwartz
Lesana Hutkova
Marlena Stiegholzer
3 Jahre Eurythmiebegleitung an der Rudolf Steiner-Schule Pötzleinsdorf
Aliki Jacoby
Luis Streimelweger
Alba Kometer
Mathias Tobler
10 Jahre Korrepetitorin Universität für Musik Wien
Simon Kurz-Wagner
Carolina Zbrozek
9 Jahre Betreuung und Lernunterstützung im SOS Kinderdorf Hinterbrühl
Lukas Lehner
Anatol Zott
Geboren:
am 27. Oktober 1963 in der Schweiz
Philip Luf
Abschlussarbeiten der 8. Klasse _ 11
Die Themen der Abschlussarbeiten der 8. Klasse 2017/2018 Amelie Bengesser
Entstehungsgeschichte Taekwondo
Makhare Ninidze
Musik – Einfluss auf unseren Körper
Paul Berke
Bogenbau
Lara Peska
Massentierhaltung
Catriona Binder
Tiergarten Schönbrunn
Mia Scholz
Hundeerziehung
Carolyn Caemmerer Sehen wir mit den Augen oder dem Gehirn?
Jakob Skerjanz
Mondlandung
Benjamin Czech
Viennahearts
Natan Steinbach
Computer-Hardware
Alexander Ebner
Internet-Netzwerk
Jana Svoboda
Die Geschichte der Kosmetik
Valerie Födinger
Angst – keiner will sie und doch
Julian Tesch
Alle Dinge sind Gift – nur die Dosis machts
brauchen wir sie
Anna Vogt
Horsemenship
Philomena Goss
Plastik – Segen oder Fluch?
Samuel Wetter
Le Maccine di Leonardo
Mateusz Habdank-W. Thermologie
Amelie Wolf
Der Klimawandel
Lina Hammer
Kurzgeschichten
Lucia Wünsch
Maskenbildner und Visagisten
Jonah Hill
Kaffee
Paul Kaufmann
Modellbau
Raphael Krieger
Hiphop
Sina Leser
Fotografie
Nuria Moosbrugger
Die Ukulele
Die 1. Klasse im SJ 2010/2011
Die 8. Klasse im SJ 2017/2018
12 _ 8. Klasse
10.000 Ausschnitt aus der Abschlussarbeit von Lina Hammer, Schülerin der 8. Klasse (SJ 2017/18) Zehntausende liegen nebeneinander. Sie formen eine Decke.
Ich wickle sie ineinander und schiebe sie wieder fest unter die
Ich lege sie zusammen, aber manche brechen aus; manche
anderen. Sie fügen sich. Doch jetzt sehe ich eine andere Stel-
wollen nicht. Ich streiche sie nach hinten. Ich will, dass sie in
le, wo sich manche befreit haben.
derselben Richtung, auf die gleiche Art liegen.
Wie ich zu denen greife, lösen sich die ersten wieder.
Es müssen Hunderttausende sein.
Ich beginne von neuem.
Zigtausende sind falsch.
Ich lege sie alle zusammen und führe sie ganz langsam und
Ich führe sie zusammen, doch ein Haufen will nicht gehorchen. Ich nehme sie und lege sie zu den anderen; ich sehe, dass sie es nicht wollen. Sie wollen ausbrechen. Ich ärgere mich und schiebe sie unter die anderen, damit die sie festhalten, aber sie ziehen sich hinaus.
ganz fest nach hinten. Jetzt liegen sie alle perfekt da. Doch ich sehe viele kleine abstehen, die sich, egal wie oft ich sie führe, nicht lenken lassen. Und die langen brechen auch wieder aus. Ich lasse sie fallen und gehe ohne Zopf aus dem Haus.
Im Rosenhof, da steht jetzt so ein Ding… Die freichristliche Religionsgruppe hat
die täglich 2 l Plastikflaschen kaufen usw.,
sich dieses Jahr mitunter mit dem The-
sodass wir schließlich auf die Idee kamen,
der nächsten Religionsstunde besuch-
ma Umweltschutz beschäftigt. Wir ha-
unseren hausinternen Konsum dahinge-
ten. Beiden leuchtete unsere Idee sofort
ben gemeinsam den Film "Plastic Planet"
hend einmal genauer unter die Lupe zu
ein, und sie sicherten uns ihre tatkräf-
angeschaut, der uns unmissverständ-
nehmen. Dafür bauten wir einen transpa-
tige Unterstützung zu. Sobald es etwas
lich vor Augen führte, wie viel Plastik in
renten Behälter, in den wir über zwei seit-
wärmer würde, wollten wir mit der Arbeit
den verschiedensten Formen produziert
liche Öffnungen unsere leeren Plastik-
beginnen. Bis dahin erstellten wir Kon-
wird. Aber: Es wurde auch klar, wie bald
flaschen sukzessive werfen können, um
zepte und bereiteten den Gang durch die
und planlos das gerade eben produzierte
das enorme Anwachsen einer Menge von
Klassen zwecks Aufklärung der Mitschü-
Plastik auch schon wieder im Müll landet.
Plastikleergut mit Fotos zu dokumen-
lerInnen vor. Diese Aufgabe wurde von
Mittlerweile sind unsere Meere überfüllt
tieren. So soll uns allen anschaulich vor
SchülerInnen der 8. Klasse übernommen,
von Plastikflaschen, -sackerln und aller-
Augen geführt werden, wie viele Plastik-
welche unser Vorhaben schließlich kom-
lei Mikropartikeln, die unsere Fische als
flaschen in der gesamten Schulgemein-
petent vorstellten. Als das Wetter dann
Nahrung zu sich nehmen. Es gibt sogar
schaft mehr oder weniger gedankenlos
milder wurde, konnte die Arbeit endlich
schon einen Müllkontinent, der von der
konsumiert werden. Uns war es zudem
beginnen.
UNO-Organisation für Erziehung, Wis-
wichtig, ein Upcycling-Objekt zu kreieren.
Mit Herrn Seyringer und Frau Gössl-
senschaft und Kultur als Staat prokla-
Kurz vor Weihnachten begannen wir
Hiesböck, die sogar ihre freien Tage
miert wurde, um auf das weltweite Prob-
damit, das Projekt mit Zeichnungen und
mittwochs für uns opferte, suchten wir
lem aufmerksam zu machen.
Listen ganz genau zu planen, die konkre-
im Schulhaus nach geeigneten Materi-
Das sind traurige Bilder. Keine schöne
te praktische Umsetzung vorzubereiten
alien und besprachen Form und Größe
Zukunft...
und den Materialbedarf zu erheben. Die
sowie Design. Dann wurde in nur we-
Was können wir also tun? Auch in unse-
SchülerInnen überlegten gemeinsam,
nigen Stunden mit vereinten Kräften
rer Schule werden Plastikflaschen ange-
wer uns dabei unterstützen könnte, und
gebaut, geschraubt, gehämmert und
boten, die nicht immer ordentlich in der
schrieben Einladungen an diverse Leh-
Draht gespannt. Und da steht er nun,
dafür vorhergesehenen Recyclingtonne
rerInnen. Frau Gössl-Hiesböck und Herr
unser Turm – gut an der Wand im Ro-
landen. Es gibt Berichte von SchülerInnen,
Seyringer waren die Einzigen, die diese
senhof befestigt.
Einladung jeweils annahmen und uns in
8. Klasse _ 13
Plastik – Segen oder Fluch Ausschnitt aus der Abschlussarbeit von Philomena Goss, Schülerin der 8. Klasse (SJ 2017/18) Ich habe mir dieses Thema ausgesucht, da ich einmal von
selbst beginnen, denn die Entscheidung wird schon beim Ein-
einer Insel aus Plastik hörte. Meine Vorstellung von einer sol-
kaufen getroffen: Muss ich wirklich dieses Shampoo kaufen,
chen Plastikinsel war jedoch eine ganz andere als die Wirk-
nur weil es so gut riecht? Brauche ich jene Hautcreme mit
lichkeit: Ich hatte eher aufblasbare Inseln im Sinn, wie man
„Peeling-Effekt“ unbedingt?
sie im Schwimmbad verwenden kann. Die Wahrheit ist jedoch
Auch in der Mode haben wir viele Möglichkeiten, Plastik zu
viel trauriger.
vermeiden, indem wir schicken Pullovern und Blusen aus Po-
Zunächst hatte ich noch andere Themen, die mich interes-
lyamid oder Polyester ausweichen und besser zu Kleidung aus
sierten… doch am Schluss entschied ich mich für das Thema
Baumwolle oder Leinen greifen.
„Umweltverschmutzung“, da ich hoffte, ich könnte durch das
Wir können unser Getränk in Flaschen aus Glas oder Metall
Referat auch anderen mitteilen, wie gefährlich Plastik eigent-
füllen, anstatt jeden Tag Limonade in PET-Flasche zu kaufen,
lich ist. Denn auch wenn es auf den ersten Blick praktisch, un-
und wir können uns überlegen, ob wir die Schokolade oder die
kompliziert und billig wirkt: Wer genauer hinter die Kulissen
Gummibärchen wirklich haben müssen oder doch besser dar-
blickt, erkennt in Plastik eine große Gefahr. Es wird auch noch
auf verzichten können.
in 1000 Jahren da sein – auch wenn wir es nicht mehr sehen
Und... wir können uns hübsche Einkaufstaschen aus Stoff zu-
können. Und es wird überall sein: in der Erde, in unseren Nah-
legen und zukünftig „Nein danke“ zu den in Kaufhäusern und
rungsmitteln, in uns selbst… und dort noch großen Schaden
Supermärkten angebotenen Plastiksackerln sagen.
anrichten. Das Beste wäre daher, wenn wir auf Plastik nach Möglichkeit
Beginnen wir bei uns selbst, die Welt vor weiteren Tonnen
verzichten. Jede und jeder von uns kann und muss bei sich
Plastik zu bewahren!
Zum einen ist er so stabil gesichert,
Wir sind DIE neue Generation, die
zum anderen sollte er zusätzlich
achtsam ihre Umwelt gestaltet, die
auch von oben befüllt werden kön-
nicht wegsieht und die ihren Müll
nen, damit sein volles Fassungsver-
nicht liegen lässt.
mögen, die sprichwörtliche Luft nach
Vielleicht gelingt es uns auch, aus
oben, bis zum Schluss genützt wer-
den Plastikflaschen etwas Neues
den kann.
herzustellen… Wir werden sehen. Für
Dieses Projekt ist unser kleiner Bei-
praktische Mithilfe und kreative An-
trag, um unser aller Konsumverhal-
regungen sind wir dankbar. Gemein-
ten näher zu erforschen.
sam bereitet die Arbeit mehr Freude!
Natürlich fühlen wir uns verantwort-
If it´s not good for all,
lich, die Flaschen am Ende des Pro-
it's not good at all.
jekts gemeinsam zu entsorgen und
Wir sind gespannt, wie lange es dau-
den Turm wieder in seine Teile zu
ern wird, bis sich der Turm füllt und
zerlegen, sobald er seinen Zweck er-
ob sich die Schulgemeinschaft von
füllt hat. Es geschieht leider manch-
unserer Idee anstecken lässt.
mal, dass schnell etwas gebaut wird und später ohne Funktion achtlos im
Die Freichristliche Religionsgruppe
Keller landet. Uns hat jedenfalls die
& Kamila Rudnicka mit der unent-
umfassende Notwendigkeit, qua-
behrlichen Unterstützung von
si mehrfach zu recyclen, absolut
Gabriele Gössl-Hiesböck und
überzeugt.
Wolfgang Seyringer
•
•
14 _ die 12. Klasse
Der 44. Jahrgang seit Gründung der Schule
Die 12. Klasse 2017/2018 Beginn im September 2006 mit Jörg Wohlmacher, ab SJ 2014/15 mit Stefan Albrecht In der 12. Klasse waren ... Kiyan Alaei Camillo Arbter Katharina Berg Paul Böhm Aurelia Caemmerer Sandor Filipic Leena Fleischmann Fiona Füreder Sofie Anna Gattinger
Valerie Gibiser Naomi Hader Florian Hye Robyn Kovacs Ines Mäutner Clara Mayer Antonia Peer Fahime Rahimi Valentin Rumetshofer
Leon Schadl Ariane-Fiora Stella Julia Svoboda Rachel Nina Svoboda David Tirnanić Florian von Gässler Fabian Weingartner Jakob Wess
Die Klasse haben zu einem früheren Zeitpunkt verlassen: Benedek Adam Chab Lara-Antonella Delfin Bianca Engelbrecht Katharina Fischer Adrian Freuis Sion Gatterer Luis Leon Gattringer Pascal
Greiner Marlene Gross Rebecca Kudier Nabaa Lernpeiss Lea Libardi Lioba Mohseni Alireza Pelzl Marilou Reifner Moritz Michael
Roninger Stephanie Schattovits Rebecca Schlauss Fiona Weinfurter Laura Wickl Valerie Wittmann Bettina
ihre Abschlussarbeits-Themen _ 15
Abschlussarbeiten der 12. Klasse 2017/2018 Alaei Kiyan Regionalwährungen Berg Katharina Lipsway Buch ohne Plan Böhm Paul Werkln, bis es klingt und tönt Instrumentenbau Caemmerer Aurelia Mit einem Atemzug Apnoetauchen Filipic Sandor Die märchenhaften Geschichten des Universums Fleischmann Leena Pferde als Gesundheitsfaktor Füreder Fiona Die besondere Beziehung zwischen Mensch und Hund Gattinger Sofie Anna Körpersprache in der Kommunikation mit Schwerpunkt auf Gesicht und Hände
Gibiser Valerie Bühnenbild Von der Idee zur Umsetzung Hader Naomi Rock around the clock Ein Abriss von Rock'n'Roll bis Techno Hye Florian Vorsicht! Lebensgefahr! Hochspannung Kovacs Robyn Nadeln im Körper Bodymodification
Schadl Leon Telepathie Unsere unterentwickelte Fähigkeit der übersinnlichen Kommunikation Stella Ariane Hands On Meine Zeit mit HRH Bentley R-Type Svoboda Julia Gesang Einige Aspekte der menschlichen Stimme Svoboda Rachel Das Schmuckhandwerk
Mayer Clara Ein Miteinander auf natürlichem Weg Natural Horsemanship
Tirnanić David Von der Schule in die Charts Rap als Ausdrucksform
Peer Antonia Die (nicht immer) nackte Wahrheit Aktmalerei
von Gässler Florian Von Pfeifen und solchen, die noch welche werden wollen
Rahimi Fahime Von der Faszination der Primzahlen
Weingartner Fabian Guter Rad ist teuer Vom Schrotthaufen zum Rennrad
Rumetshofer Valentin Wir müssen reden! Noch besser geht's, wenn man weiß, wie
Wess Jakob Mein Segelboot
16 _aus der 12. Klasse
Von der Schule in die Charts David TirnaniĆs 12.Klass-Referat behandelte den „Rap als Ausdrucksform“. Lesen Sie nachfolgend eine Kostprobe seines Talents:
Mythos Unfruchtbarer Waldboden, Landzonen, Brandroden/ und das alles für das Drucken der Banknoten/ Naturvölker sterben, die Welt zerbricht in Scherben/ Wir träumen von dem Himmel, doch bringen die Hölle auf Erden/ Die Erde ist am Brennen, wir schenken ihr keine Erholung/ Mittelpunkt, Kim Jong-un, atomare Bedrohung/ Guck an diesen Tagen in den Himmel hinauf/ Du siehst die Wolken verschmelzen mit dem giftigen Rauch/ Den Zerfall der Erde können nicht mal hundert Mann verhindern/ Der Horizont färbt sich schwarz - nuklearer Winter/ Menschen wollen Geld haben – Pelz tragen – Benz fahren/ alles sehen und kennen auf der Weltkarte/ Wir leben in Frieden, der kaum noch hält/ und machen buntes Papier in einer grauen Welt/ Wir wollen nicht hinsehen, still leben, nichts geben/ Doch wenn wir weiter so machen, wird es bald Nichts geben/ Das Leben beißt zu wie das Maul einer Python/ Geld ist nur Papier, und der Frieden nur ein Mythos/ Wir schicken Raketen ins All/ und lassen unseren eigenen Planeten zerfallen/
Rap [ræp] (englisch rap „Plauderei, Unterhaltung“; englisch to rap „plaudern, schwatzen“) ist ein schneller, rhythmischer und markanter Sprechgesang in der populären Musik und Teil der Kultur des Hip-Hop. To rap (deutsch: „klopfen“ bzw. „pochen“) deutet die Art der Musik und des Sprechgesangs an. Heute hat sich der Rap teilweise von seinen Wurzeln gelöst und wird auch in anderen Musikstilen eingesetzt, zum Beispiel in Pop, Eurodance, Crossover, Digital Hardcore und Nu Metal. Besonders im Bereich unkommerzieller Rap-Musik, wie dem sogenannten Untergrund-Rap, ist eine deutliche Abgrenzung zur ursprünglichen Hip-Hop-Musik erkennbar. https://de.wikipedia.org/wiki/Rap | 05.09.2018, 11:13
Bau 113 _ 17
Aktuelles zum Neubau auf 113 Wie Sie sicher bemerkt haben, haben Abriss und Neu-
mit der zuständigen Richterin am Verwaltungsgericht gemeinsam
bau unseres Hauses „113“ noch nicht begonnen. Ge-
mit dem Projektleiter unseres Architekturbüros, Gordon Selbach, und
plant war ein Baubeginn in diesem Sommer, aber durch
Engelbert Sperl. Bei diesem Gespräch konnte der Richterin gegenüber
die Einsprüche der Nachbarn hat der Baubescheid
gut dargelegt werden, warum wir genau dieses Projekt in dieser Form
vorerst seine Gültigkeit verloren, und die Entscheidung
bauen wollen und müssen, und wie unsere Lage in der Schule der-
liegt beim Wiener Verwaltungsgericht. Dort liegt sie
zeit ist. Die Richterin war sehr interessiert und auch sehr begeistert
immer noch, auch wenn die Frist für eine Bearbeitung
von dem Vorhaben, was wir als gutes Zeichen werten. Trotzdem wird
schon lange verstrichen ist.
es dazu noch einen Verhandlungstermin geben, da auch das Verwal-
Trotzdem haben wir nach langem Abwägen entschie-
tungsgericht ein ordentliches Verfahren einhalten muss, um eine so-
den, gewisse Vorbereitungen und Übersiedlungen
lide Entscheidung zu treffen. Diese Verhandlung ist für den 28. Sep-
bereits während der nunmehr vergangenen Sommer-
tember anberaumt, eine Entscheidung fix für den Oktober zugesagt.
ferien durchzuführen, damit im Falle eines Baubeginns
Jetzt heißt es also Daumen drücken, damit dieser Termin für uns er-
– wann auch immer dieser stattfinden möge – alles
folgreich ist!!
schnell gehen kann. Die Ersatzquartiere in der Maurer-Lange-Gasse wurden schon vor einiger Zeit angemietet und stehen auch weiterhin zur Verfügung. Der Kindergarten ist im Som-
Sobald wir einen gültigen Baubescheid haben, wird der Auftrag an die Baufirma freigegeben, damit die Arbeiten zum ehestmöglichen Zeitpunkt beginnen können.
mer aus dem Dachgeschoß in Räumlichkeiten der Karl-
Für den Vorstand
Schubert-Schule übersiedelt, da ein spontaner Umzug
Lothar Trierenberg
während des Schuljahres zu viel Unruhe bringen würde. Der Hortcontainer steht jetzt schon im Rosenhof des Schlössels – dies vor allem, weil die Genehmigung für die Container nicht mehr verlängerbar war! Der Hortbetrieb findet aber vorläufig noch zur Gänze auf „113“ statt; die „Großen“ sind jetzt in den ehemaligen Räumen des Kindergartens untergebracht. Auch die Handarbeit für die Oberstufe (Korbflechten, Weben etc.) ist bereits übersiedelt und findet jetzt im neu ausgebauten Dachgeschoß auf „100“ statt. Nur die Übersiedlung der ersten vier Klassen steht noch aus, da wir zwar mit einer positiven Entscheidung rechnen, aber natürlich nicht mit Sicherheit wissen, ob und wann diese kommt. Jedoch: Das Warten hat ein Ende! Am 12. September 2018 gab es ein sehr intensives und gutes Gespräch
Sommerfest 2018
18 _ Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter im vergangenen Schuljahr
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ° im Kindergarten
° im Hort
Frau Birgit Bokorny
Frau Betsabeh Aghamiri
Frau Nina Chab
Frau Elisabeth Dragschitz
Frau Ursula Dotzler
Herr Gerald Grestenberger
Frau Beate Droppelmann
Frau Ursula Iragorri
Frau Anja Herkommer
Frau Lena Kameš
Frau Ursel Hielscher Frau Silvie Hochwarter
° in der Verwaltung
Frau Christina Huber
Herr Ewald Braunstein (Küche)
Frau Chizuru Iwasaki
Frau Sandra Fessl (Küche)
Herr Michael Knopp
Frau Susanne Genswein (Schulsekretariat)
Frau Jessica Melchinger
Herr Gias Kazi (Küche)
Frau Ute Reumann
Frau Jelena Milosevic (Reinigung)
Frau Esther Schmidt
Frau Sonja Mlineritsch (Schulsekretariat)
Frau Martina Schmidt
Frau Ulrike Nedved (Buchhaltung und Lohnverrechnung)
Frau Cosima Schubert
Herr Fred Samec (Küche)
Frau Milica Simovic
Herr Wolfgang Seyringer (Schulwart, Haustechnik)
Frau Eva Sindelek
Frau Nermina Sisic (Reinigung)
Frau Isabella Skarek Frau Magdalena Sperl
° im Vorstand
Herr Michael Svoboda
Herr Stefan Albrecht (Kollegium)
Frau Claudia Tiedge
Herr Heinz Genswein (Kollegium)
Frau Michaela Tobler
Herr Martin Kaufmann (Eltern, Kassier)
Frau Christine Zabransky
Herr Gerhard Rumetshofer (Eltern, Schriftführer) Frau Karin Schadl (Eltern) Frau Eva Sindelek (Kindergarten) Herr Engelbert Sperl (Eltern, geschäftsführender Obmann) Herr Lothar Trierenberg (Eltern) Frau Rita Welte (Kollegium, Direktorin)
Sommerfest 2018
Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter im vergangenen Schuljahr _ 19
im Schuljahr 2017/2018 ° in der Pädagogik Herr Stefan Albrecht (Musik, Chor, Orchester, Tutor 12. Kl.)
Frau Angelika Kellner (Englisch, Französisch, Tutorin 9. Kl.)
Frau Carina Allerberger (Mathematik, Darstellende Geometrie, Vermessungspraktikum, Tutorin 11. Kl.)
Herr Alfred Kohlhofer (Bildhauen, Plastizieren, Tutor 11. Kl.)
Frau Elisabeth Alscher-Bassenheim (Buchbinden, Kartonage, Handarbeiten, Schneidern, Landwirtschaftspraktikum)
Frau Monika Kossdorff (Eurythmie, Heileurythmie)
Frau Julia Bayer (Musik, Musik - Chor)
Frau Margret Loy (Kunstgeschichte, Malen, Zeichnen, Geographie - Wirtschaftskunde, Tutorin 9. Kl.)
Frau Christine Bolleter (Handarbeiten, Klassenlehrerin 4. Kl., Spielturnen)
Frau Welmoed Kollewijn (Eurythmie) Herr Wilhelm Kvasnicka (Bewegung und Sport) Frau Laetitia Lernpeiss (Schulärztin)
Herr Wolfgang Ludwig (Physik)
Herr Jakob Butschle (Religion - Christengemeinschaft)
Frau Adinda Meijts (Schneidern)
Frau Ekaterina Chebova (Russisch)
Frau Eveline Myska (Forstpraktikum, Gartenbau)
Frau Ulrike Cibulka (Religion - Christengemeinschaft)
Frau Barbara Pazmandy (Klassenlehrerin 7. Kl., Englisch)
Frau Sonia Maria Cruz Martinez (Spanisch)
Herr Mark Peters (Englisch)
Frau Stefanie Czellary (Handarbeiten)
Frau Andrea Reichtomann (Förderunterricht)
Frau Christiane Dostal (Klassenlehrerin 6. Kl., Religion - freichristl. Unterricht)
Frau Monika Rochla (Religion - röm.-kath. Unterricht)
Herr Holger Finke (Kunstgeschichte, Mathematik, Physik)
Frau Christine Rumetshofer (Klassenlehrerin 8. Kl.)
Herr Heinz Genswein (Werken, Physik) Frau Marion Giannelos (Klassenlehrerin 5. Kl., Englisch)
Frau Micha Schuster-Szabo (Deutsch, Geschichte, Politische Bildung, Religion - freichristl. Unterricht)
Frau Olga Glazkova (Russisch)
Frau Maria Simeonova (Eurythmie - Begleitung)
Frau Gabriele Gössl-Hiesböck (Werken, Tischlern)
Frau Valentina Sobol (Russisch)
Frau Krishna Hader (Handarbeiten)
Herr Alexander Erich Eugen Stadelmann (Informatik)
Frau Andrea Haensel (Biologie - Umweltkunde, Sport) Frau Tanya Hanna (Eurythmie)
Frau Brigitta Svoboda (Klassenlehrerin 1. Kl., Religion - freichristl. Unterricht)
Frau Franziska Heller-Meixner (Biologie, Forstpraktikum, Chemie, Geographie)
Frau Sabine Trierenberg (Sport, Spielturnen, Tanzen/Volkstanz)
Herr Manfred Hofer (Klassenlehrer 3.Kl., Spielturnen)
Herr Paul Vallen (Russisch)
Herr Johannes Ickelsheimer (Chemie)
Frau Saskia Van Gijzen (Englisch)
Frau Teréz Illés (Musik)
Herr Leonhard Weiss (Philosophie - Psychologie)
Frau Dagmar Jeserschek-Bubik (Religion - Christengemeinschaft)
Frau Rita Welte (Englisch)
Frau Ursula Kaufmann (Deutsch, Theaterprojekt, Religion - Ethik, Tutorin 10. Kl.)
Frau Margarete Wolleitner (Religion - Evang. Unterricht)
Frau Kamila Rudnicka (Eurythmie)
Herr Jörg Wohlmacher (Klassenlehrer 2. Kl.) Herr Richard Wurm (Informatik, Mathematik, Philosophie - Psychologie)
20 _ Gewinn / Verlust im Schuljahr 2016/17
Rudolf Steiner-Schulverein Wien-Mauer Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum von 1.9.2016 bis 31.8.2017.
Erträge
€
%
Elternbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.273.702,66 46,6% Spenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134.631,78
4,9%
Subventionen Stadtschulrat . . . . . 133.064,78
4,9%
Förderung Unterrichtsmittel . . . . . 10.304,96
0,4%
Zuschüsse MA10. . . . . . . . . . . . . . . . 630.672,71
23,1%
Arbeitsmarktförderung . . . . . . . . . . 10.644,16
0,4%
Mitgliedsbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.176,98
0,4%
Aufwände
€
%
Personal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.159.460,91
78,9%
Sachaufwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510.182,97
18,7%
Mieten sonstige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15.749,92
0,6%
Abschreibungen
Div. Erlöse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30.929,01
1,1%
-Sachanlagen, Gebäude. . . . . . . . . . . . . . 36.832,58
1,3%
Zinserträge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257,75
0,0%
-Betriebsausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . 13.178,47
0,5%
Erträge Vermietung. . . . . . . . . . . . . . 21.265,44
0,8%
Summe Aufwände. . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.735.404,85 100,0%
Versicherungserlöse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,00 0,0% Erlöse Küche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134.856,50
4,9%
Subvention AMA. . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.120,51
0,1%
Subvention Forstprojekt. . . . . . . . . . . . . . . 0,00 0,0%
geprüft und in Ordnung befunden am 20.02.2018
Subvention Bund. . . . . . . . . . . . . . . . 218.532,00
Rechnungsprüfer: Peter Dürhammer, Alexander Stadelmann
8,0%
Subvention Nachmittage . . . . . . . . . 87.000,00
3,2%
Verlust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36.245,61
1,3%
Summe Erträge . . . . . . . . . . . . . . . 2.735.404,85 100,0%
Sommerfest 2018
Gewinn / Verlust im Schuljahr 2016/17 _ 21
Ein finanzielles Déjà-vu …
Martin Kaufmann
Der Jahresabschluss des Schuljahres 2016/17 weist extreme
ohnehin nicht wie gewünscht anbieten oder entlohnen kön-
Ähnlichkeiten zum Vorjahr auf: Wieder konnte der Verlust in
nen. Dennoch haben es unsere PädagogInnen auch im Schul-
einem sehr geringen Ausmaß gehalten werden, und an den
jahr 16/17 wiederum geschafft, den Schul- und Kindergarten-
wichtigsten Parametern der Finanzgebarung unserer Schule
betrieb bei einer nur äußerst geringen Erhöhung der Perso-
gab es keine relevanten Veränderungen. Das relativ gute Er-
nalkosten wunderbar weiterzuführen!
gebnis konnte jedoch wiederum erst durch äußerst großzügige Spenden gegen Ende des Schuljahres sichergestellt werden. Was sind diese „wichtigsten Parameter“? Auf der Ausgaben-
Auf der Einnahmenseite stellen die Elternbeiträge und diverse Subventionen (zusammen etwa 85 % aller Einnahmen) die wichtigsten Parameter dar. Die Schulbeiträge konnten im
seite sind das jedenfalls die Personalkosten. Diese machen
Schuljahr 2016/17 – auch unter Berücksichtigung der not-
etwa 80 % der Gesamtausgaben aus, und eine leichte pro-
wendigen Jahresausgleichszahlung – leider erneut nicht im
zentuelle Veränderung in dieser Kategorie würde sich natür-
erhofften Ausmaß gesteigert werden. Die Subventionen für
lich spürbar auf das Gesamtergebnis auswirken. Allerdings
den Kindergarten- und Hortbereich sind recht stabil und wer-
gibt es in diesem Bereich Rahmenbedingungen, die unseren
den zwar langsam, aber zumindest regelmäßig valorisiert.
(Einsparungs-)Spielraum merkbar begrenzen. Das sind einer-
Die Subvention des Bundes für den Schulbetrieb sinkt leider
seits die gesetzlich vorgeschriebenen jährlichen Anpassun-
weiterhin Jahr für Jahr – vor allem, wenn man den Durch-
gen des Mindestlohntarifs, nach dem unsere MitarbeiterIn-
schnittsbeitrag pro gemeldetem Schulkind betrachtet. Dar-
nen ja leider nur entlohnt werden können. Und andererseits
an konnten bisher alle politischen und rechtlichen Versuche
ist es uns natürlich wichtig, eine gewisse Qualität im Schul-
nichts ändern.
betrieb zu sichern – und dafür ist es aus unserer Sicht unerlässlich, nicht nur das rechtlich absolut notwendige Minimum an Unterricht und Administration aufrecht zu erhalten, sondern auch pädagogisch und organisatorisch wertvolle Anforderungen zu erfüllen (damit sind etwa Klassenteilungen in verschiedenen Fächern, waldorfspezifische Fächer über den öffentlichen Lehrplan hinaus und Ähnliches gemeint). Gerade in diesem Bereich gibt es auch noch unzählige Wünsche und Ideen, die wir leider aufgrund der finanziellen Restriktionen
Und würde es da nicht noch dieses spezielle Sahnehäubchen, nämlich die Spenden einiger großherziger Freunde unseres Vereins, geben, hätten wir das Schuljahr 2016/17 mit einem recht hohen Verlust von mehr als € 100.000,- beenden müssen (etwas höhere Aufwände – etwas niedrigere Erträge). Dank dieser Geldgeschenke konnte der Verlust jedoch wiederum in dem für uns erhofften Rahmen gehalten werden und beträgt für den gesamten Verein nur rund € 36.000,-. Und wer sich noch an die Erläuterungen zum Jahresabschluss des Vorjahres erinnert, der wird verstehen, warum ich von einem Déjà-vu-Erlebnis gesprochen habe – in Wirklichkeit hätte ich den Vorjahrestext mit copy & paste hier eintragen können und nur ein paar Zahlen geringfügigst abändern müssen. Daran sieht man, dass unser Verein doch eine gewisse Stabilität bietet; die finanziellen Rahmenbedingungen sind jedoch so eng gesteckt, dass uns einerseits nahezu kein Spielraum für Verbesserungen bleibt und uns andererseits der (auch nur teilweise) Ausfall einer Einnahmequelle rasch vor gröbere Probleme stellen würde. In diesem Sinne ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beitragen, dass Schule, Hort und Kindergarten so erfolgreich arbeiten können: PädagogInnen, unsere Verwaltung (inklusive Reinigungskräfte und Haus-/Schulwart), BeitragszahlerInnen, SpenderInnen und all die freiwilligen MitarbeiterInnen, die unaufhörlich tatkräftig mitwirken!
•
22 _ aus dem Hort
Blitzlicher aus dem Hort von Lena Kameš
Die Schule ist aus … Die Hortkinder der 1. und 2. Klasse
Wir feiern Fasching … Die Kinder werden von einer Hexe
hängen ihre Sachen auf und kommen in den Raum, wo sie von
und einer Fee begrüßt. Lauter Tiere und Märchenwesen wu-
Sissy und mir begrüßt werden. Sie setzen sich an die Tische,
seln durch den Raum. Dann kommen noch die Handwerker
die schon liebevoll gedeckt sind, neben den besten Freund
und Romanfiguren dazu! Ein lustiger, aufgeregter und bun-
oder die beste Freundin. Aufgeregte Stimmen schwirren
ter Haufen. Ein paar Kinder werden als Mumien mit Klopapier
durch den Raum. Alle sind da! Die kleine Glocke ertönt, und
eingewickelt, dann dürfen alle beim Topfschlagen mitspielen,
langsam, langsam kehrt Ruhe ein. „Heute gibt es Backerb-
und jedes bekommt ein kleines Geschenk. Zum Abschluss gibt
sensuppe und Germknödel!“ Es wird gebetet, und die Kin-
es noch eine Krapfenjause für alle, und dann kehren die Tiere
der holen sich tischweise nacheinander das Essen. „Für mich
und Märchenwesen wieder in ihre Heimat zurück.
bitte mit viel Powidl!“ „Für mich bitte ohne Powidl!“ „Kann ich bitte nur Vanillesauce haben?“ „Gibt es noch ein bisschen
Wir machen einen Ausflug … Der ganze Hort geht nach
geschmolzene Butter?“ „Sissy, kannst du mir bitte den Germ-
Schönbrunn in den Tiergarten! Fast 60 Kinder wollen sicher da
knödel klein schneiden?“ „Wer möchte noch was zu trinken?“
hin, durch den Zoo begleitet und danach wieder an ihre El-
Wer fertig ist, räumt ab – Besteck in die Wanne mit Wasser,
tern übergeben werden. Was man dafür braucht? Einen guten
Teller ins Wagerl, Glas aufs Tablett – und darf sich entschei-
Plan, ein paar hilfsbereite Eltern, gute Nerven und viel Hu-
den, wie er die Zeit verbringen will. Manche gehen hinaus in
mor. Was man dafür bekommt? Einen ausgesprochen lustigen
den Schulhof, auf die Rutsche, klettern auf einen Baum. Einige
Nachmittag!
zeichnen. Manche spielen Schule – davon können einige nie
Im Detail sieht das so aus:
genug bekommen! Andere basteln. Manche ruhen sich in der
• Man informiere die Eltern rechtzeitig, dass die Möglichkeit
Kuschelecke aus und schauen ein Buch an. Jetzt darf aus-
zum Ausflug besteht.
geatmet werden, das, was am Vormittag erlebt und gelernt
• Man sammle das dafür erforderliche Geld ein.
wurde, sich vertiefen und verfestigen.
• Man buche zwei Führungen durch den Zoo (Affen für die
Die Eltern kommen, um die Kinder abzuholen – „Jetzt schon?! Ich bin aber beschäftigt!“
1.- und 2.-Klässler, Safaritiere für die 3.- und 4.- Klässler). • Man frage die Klassen- und FachlehrerInnen, ob die Hort-
aus dem Hort _ 23
kinder am betreffenden Tag ein wenig früher aus dem Unterricht dürfen.
• Man erfreue sich daran, dass man einen gelungenen und lustigen Ausflug hatte!
• Man stelle fest, dass man die falsche Führung gebucht und deshalb nur sehr wenig Zeit hat, um nach Schönbrunn zu
Wir machen ein Hortfest … Jede Menge Kuchen und
kommen.
Knabberzeug für die Kinder; für die Eltern gibt es Kaffee
• An besagtem Tage teile man die Kinder in unterschiedliche
und Kuchen. Es besteht die Möglichkeit zum Austausch,
Gruppen mit unterschiedlichen Farben auf und gebe ihnen ei-
zum Kinder anmelden. Die Kinder – die „alten“ und die
nen hilfsbereiten Elternteil zur Seite. (Danke nochmals an die-
„zukünftigen“ – spielen gemeinsam in Garten und Hof;
ser Stelle!)
Eltern sitzen gemütlich in der Sonne, die wider Erwarten
• Man fahre nach Schönbrunn, ohne ein Kind zu verlieren.
doch herausgekommen ist.
• Man komme rechtzeitig an und habe sogar noch zehn Minuten Zeit, bevor die Führung losgeht. • Man sorge dafür, dass alle Kinder in den Zoo dürfen (Wer hat eine Jahreskarte? Wer muss zahlen?)
Der letzte Horttag … Nun heißt es Abschiednehmen von den 2.-Klässlern, die bald 3.-Klässler sind und deshalb zu Betsabeh dürfen. „Vergesst nicht, eure Fächer auszu-
• Man genieße die Führung bei gefühlten 35°C.
räumen!“ „Habt ihr eure Wechselgewand-Sackerl ein-
• Man finde einen Jausenplatz im Schatten, am besten an ei-
gepackt?“ „Genießt den Sommer!“ „Kommt gesund und
nem Ort, wo die Kinder sich austoben können. • Man gehe in Kleingruppen durch den Zoo und treffe einander wieder zur Seelöwenfütterung. • Man kaufe jedem Kind ein Eis („Höchstens 2€“ – „Meins kostet aber 2,30€“ – „Dann musst du dir ein anderes aussuchen“). • Man gehe gemeinsam zum Ausgang, wo man einen Teil der Kinder abgebe und bringe den Rest sicher wieder nach Mauer. • Man übergebe müde und glückliche Kinder an ihre Eltern.
Im Tiergarten Schönbrunn
fröhlich wieder!“ – Da gehen sie hin – Was wird über den Sommer geschehen? Wie werden sie wiederkommen? Wir sind gespannt und freuen uns. Erstmal auf ein paar ruhige Wochen und dann auf die neue Hortgruppe!
24 _ aus dem PKE-Unterricht
Praktisch-künstlerische Erziehung Ein Überblick – zusammengestellt von Elisabeth Alscher-Bassenheim
…und immer wieder erfüllt es mich mit Freude, wenn ich
Schachtel – mit oder ohne Deckel –, einem Fotorahmen. Das
die SchülerInnen begleiten darf in ihrem Tun in den Fächern
Zuschneiden der Materialien erfordert ein gewisses Geschick,
Korbflechten, Schneidern, Spinnen, Weben, Kartonage und
das wir im Unterricht erüben. Daher ist diese Arbeit erst in
Buchbinden.
der 12. Klasse angesetzt. Es werden immer ein gespitzter Stift und ein Lineal gebraucht; die rechten Winkel sind Vorausset-
In der Unter- und Mittelstufe heißt das noch „Hand-Arbeit“,
zung für jedes gelungene Werkstück. Die seelischen Kompo-
und in der Oberstufe kann man schon die Berufszweige von
nenten, die Farben, sind dann der Ausdruck, das Gewand, mit
der Namensgebung herleiten.
dem das Werkstück umgeben, eingekleidet, geschmückt wird.
Diese Fächer sind darauf ausgerichtet, die Geschicklichkeit der Finger und Hände zu schulen. Genauigkeit ist gefragt, der
Wir machen unser Schmuckpapier selber und erlernen da-
gerade Schnitt mit Schere oder Stanleymesser, die genaue Li-
bei die Kleisterpapier-Technik. Die zähflüssige Farbe ermög-
nie mit dem gespitzten Bleistift. Nur so können die Werkstü-
licht auf dem Papier das Vermischen und das Form-Geben,
cke gut gearbeitet werden und bringen Befriedigung, Freude
die Grafik. Mit einem Pinsel werden die Grundfarben Gelb,
und Stolz beim Betrachten der fertigen eigenen Arbeit.
Rot und Blau auf das Papier aufgetragen und vor Ort so lange gemischt, bis eine Farbvariation entsteht, die gefällt. Dann
Zum Beispiel der Kartonage-Unterricht: Das ist ein Teil des
kommt die Dreidimensionalität aufs Papier, indem man mit
Buchbindergewerbes. Grundstock ist die Graupappe, die zum
Kämmchen aus Karton den Kleister wieder „wegschabt“. Da-
Körper des Werkstückes wird, z.B. einer Flügelmappe, einer
bei entstehen gerade Linien, Wellen, Kreise, Kreuzungen… Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nach Anfertigung einiger Papiere werden diese zum Trocknen aufgehängt, um im weiteren Arbeitsschritt auf das Werkstück aufgeklebt zu werden: der selbstgemachte Schmuck, das eigene Schmuckpapier.
aus dem PKE-Unterricht _ 25
Im Inneren einer Mappe oder Schachtel wird das Vorsatzpapier aufgeklebt, das farblich und funktionell zum Gegenstand passen sollte. Schachteln werden innen eher hell ausgekleidet, um einfach zu sehen und zu erkennen, was auf dem Boden der Schachtel liegt… Ein weiteres Material ist das Buchbinderleinen, das die Kanten und Ecken schützt und verfestigt. So gibt es nun drei Farbkomponenten: innen das Vorsatzpapier, außen das Schmuckpapier und zur Festigkeit das Buchbinderleinen, mit denen die SchülerInnen – wir – unser Werkstück gestalten können. Aus dem Wählen, dem Erüben der Geschicklichkeit und dem Empfinden der eigenen Ästhetik entsteht dann das eigene Werkstück, das unausweichlich die eigene Gemütsverfassung widerspiegelt. Es ist sinnvoll, sich mit der Wahl der Farben auseinanderzusetzen, da das Werkstück viele Jahre bestehen wird und oft mit Freude als Geschenk bei einem lieben Menschen seinen Platz findet. Elisabeth Alscher-Bassenheim gab in den vergangenen Jahren den praktisch-künstlerischen Epochenunterricht an unserer Schule. Heuer ist sie in einem sabbatical year.
•
26 _ aus dem SLKK
und nochmals Blätterrascheln Feuilleton 2 vom 21.06.2018 von Ursula Kaufmann
Das zweite Feuilleton, liebe Eltern, soll Sie daran teilhaben
Elisabeth Alscher, die seit Jahren an der Oberstufe den hand-
lassen, wie es mÜglich wird, dass Ihre Kinder nächstes Jahr
werklichen Bereich unterrichtet hat, geht in ein Freijahr –
ßberhaupt wieder an diese Schule gehen kÜnnen – denn
Korbflechten, Schneidern fĂźr Burschen, Kartonage, Buchbin-
selbstverständlich ist das nicht!
den, Spinnen, Weben erfordern geschickte Hände und freudi-
Â
ge Praktikerinnen und Zupacker.
Heute – Excellente Träume
Richard Wurm wird sein staatliches Unterrichtspraktikum
HeiĂ&#x; ist es, der Sommer lässt grĂźĂ&#x;en und Vorfreude auf die
machen. An einer anderen Schule – das gilt nämlich nicht,
Ferien erblßhen – da lässt sich doch in allen Farben träumen,
wenn er es bei uns macht. Mathematik-Fachstunden in einer
nicht?! Meine Träume sind infiltriert von Spalten, Listen und
Klasse nicht besetzt, Informatik in einer anderen, Psychologie
Zahlen auf buntem Hintergrund – Excel lässt grĂźĂ&#x;en. Warum?
in einer dritten – wie berechnen wir das, statistisch, in Kombi-
Es ist Deputatsfinalisierungszeit. Die Zeit, wo wir im Schullei-
nation, Variation oder Permutation? Weder Apple noch Win-
tungskreis alles so unter den Hut bringen mĂźssen, dass unse-
dows bieten die LĂśsung.
re Schßlerinnen und Schßler nächstes Jahr wieder den um-
Evi Myska muss auf ihre Gesundheit achten, unaufschiebbar.
fassenden, gehaltvollen, fundierten Unterricht erhalten kĂśn-
Damit spielt man nicht. Gartenbau in Vertretung zu besetzen
nen, der einer Waldorfschule eben zu eigen ist. Sie ausmacht.
– welche anpassungsfähige und blßhfreudige Pflanze wird
Ihr das Prädikat „Waldorf“ vollinhaltlich erst zusprechen kann.
uns da zuwachsen?
Das mag rein technisch einfach klingen – ist sich ja heuer
Der FĂśrderkreis braucht dringend jemanden, der die Zusam-
auch alles ausgegangen. Muss man ja nur auf nächstes Jahr
menschau, das groĂ&#x;e Organisatorische, die Kontaktstelle zu
Ăźbertragen. Ja. Im Prinzip schon. Nein. Gar nicht. Weil sich
Kollegium und den Eltern verkĂśrpern kann. Entwicklungs-
immer grundlegende Parameter ändern.
Helferin oder -Helfer gesucht, keine auĂ&#x;ergewĂśhnlichen Imp-
Zum einen, wenn Kolleginnen oder Kollegen die Schule ver-
fungen fßr Einsätze in Krisengebieten erforderlich, dennoch
lassen. Das betrifft heuer unsere Musikkolleginnen Julia Bay-
ein Ăźberaus stabiles Immunsystem und sonniges GemĂźt.
er und TerÊz IllÊs. Das Leben ist unberechenbar – so kann es
Und dann gibt es noch groĂ&#x;artige Ideen, die uns seit Jahren
trotz groĂ&#x;en Bedauerns auf allen Seiten eben doch bedeuten,
begleiten und auf Umsetzung warten: eine MĂśglichkeit, einen
dass etwas, was wunderbar und vielversprechend begonnen
Raum zu schaffen, wo Kinder kurzfristig hinkommen kĂśnnen,
Der Klimawandel ist wirklich zum Heulen ...
hat, wieder endet. Sechzehn Stunden Musikunterricht auf
wenn das Geschehen in der Klasse zu viel wird. Wenn sie (oder
feinstem Niveau zu besetzen.
die Klasse) Pausen brauchen. In diesem „Auszeitraum“ sol-
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...daher sind wir um LĂśsungen bemĂźht
aus dem SLKK _ 27
len sie liebevoll so begleitet und aufgefangen werden, dass
suchen, ob wir die Decke ein wenig mehr da hinzupfen, oder
sie ohne Brüche wieder in die Klasse zurückkommen können,
ein wenig mehr dort hin – sie ist einfach zu kurz. Oder zu
wenn es wieder geht.
schmal. Es geht sich nicht aus. Irgendwie geht es dann doch.
Nun, für all diese Aufgaben werden Menschen gesucht, In-
Durch Menschen, die uns Zeit oder Geld schenken. Durch Ein-
serate geschaltet, Telefonate geführt, Mails beantwortet,
sparungen, die wir noch vertreten können. Durch Verschieben
potentielle Kolleginnen oder Kollegen eingeladen. Wird das
von guten Ideen zu Gunsten von absolut Notwendigem. Fall-
Fachkollegium gebeten, Gespräche zu führen, um zu sehen:
weise, in den letzten Jahren, auch durch solche Einsparun-
Können wir miteinander? Werden die fachlichen und persönli-
gen, die uns immer noch schmerzen, die wir aber einfach aus
chen Voraussetzungen erfüllt? Dann nochmals Gespräche im
finanziellen Gründen nicht rückgängig machen können.
SLKK. Waldorfausbildung unabdingbar, fachliche Qualifikation
Aber es hilft auch nicht, Trübsal zu blasen, zu matschgern
sowieso. Mentorenschaft kann wer übernehmen? Noch eine
bringt auch wenig, weiter geht’s! Denn sobald die Deputa-
Stunde dazu. Meldungen an den Stadtschulrat: Pflicht! Sonst
te soweit überschaubar sind, wird bereits am Stundenplan
werden uns Kolleginnen oder Kollegen nicht genehmigt.
gearbeitet:
Excel-Listen mit allen Fächern in allen Ausformungen über
Der erste Teil ist der Zweitepochenplan der Oberstufe. Wenn
alle zwölf Klassen, also Hauptunterricht inklusive Fremde-
klar ist, welche Gegenstände dieses Jahr da unterkommen
pochen, Fachstunden, für jedes Kollegiumsmitglied, auch
(und das ändert sich zum Beispiel dadurch, dass Kolleginnen
wenn es nur eine einzige Stunde gibt, eine Spalte, Formeln
oder Kollegen im nächsten Jahr mit ihrer Klasse auf Reise
zu Teilungen, das Wissen, welche Stunden laut Lehrplanver-
sind, die Referatswoche betreuen oder ein Praktikum beglei-
gleich sein müssen. Achtzehn A4-Blätter zusammengeklebt
ten und daher nicht zur Verfügung stehen), dann wissen wir,
zu einem riesigen Plakat, damit wir das auch auf Papier vor
was alles als Fachstunde gegeben werden muss.
uns haben. Die drucken wir nur einmal aus, arbeiten dann am
Gleichzeitig wird der PKE-Plan für die Oberstufe erstellt. Und
Papier und im PC parallel weiter. Einige von uns träumen in
der Hauptunterrichtsplan. Überschneidungen von Oberstufe
bunten Spalten und Feldern.
und Unter-/Mittelstufe müssen berücksichtigt werden.
Kontrollarbeiten wie im Qualitätsjournalismus (Betonung auf
Und wenn das alles feststeht, natürlich der große Gesamt-
Qualität, ich zitiere hier Hugo Portisch) – check, double check,
stundenplan für alle zwölf Klassen. Mit allen Parametern, was
check again. Ad libitum, mit jeder neuen Information.
wo parallel liegen muss, ja nicht gleichzeitig sein darf, welche
Und am Ende steht dann eine Gesamtstundenzahl.
Überschneidungen sich ergeben, was spät am Tag einfach von
Jetzt kommt der nächste Parameter ins Spiel: Während wir
den Kindern nicht mehr aufgenommen werden kann… Reli-
über den SLKK-Aufgaben sitzen, reden die Mitglieder der
gion ist ein Fall für sich – für neun Klassen stehen genau zwei
Elternbeitragsgruppe mit allen Eltern. Besprechen, welche fi-
Tage zur Verfügung, weil die Kolleginnen in teils vier Schulen
nanziellen Ressourcen für das kommende Jahr zur Verfügung
eingesetzt werden (mit Gottes Hilfe darf man ihnen anschei-
gestellt werden können, damit unsere Schule ermöglicht wird.
nend etwas mehr zumuten); Religion in allen Konfessionen
Und auch da kommt nach unzähligen Gesprächen und Listen
muss aber parallel liegen. Hier wird in bunten Kästchen ge-
eine Zahl heraus. Diese beiden Kardinalzahlen besprechen wir
träumt, gestreift oder einfärbig.
gemeinsam mit dem Vorstand, der von allen Seiten mit Infor-
Erste Entwürfe werden nach stundenlangen Klausuren von
mationen versorgt wird, Vorausschauen erstellen muss, das
mehreren Kolleginnen und Kollegen und Gerhard Rumetsho-
Budget zu verantworten hat. Ob wir den Segen dazu bekom-
fer, der uns seit Jahren dabei unterstützt, ausgesendet. Von
men, steht jedes Mal in den Sternen. Das sind die traum- und
allen kontrolliert; oft muss alles nochmal umgestoßen wer-
schlaflosen Vorsommernächte.
den, weil sich etwas so nicht machen lässt. Selten können
Wir alle wollen das Beste für unsere Schule, für die Kinder hier. Aber wie es seit Jahren halt so ist – wir können uns aus-
>
Absender: R. Steiner-Schule Wien-Mauer, 1230 Wien, Endresstr. 100 Verlagspostamt, 1230 Wien, Zulassungsnummer: 13Z039641 M 28 _Impressum Seite 2
P.b.b.
Wünsche nach bestimmten Unterrichtstagen erfüllt werden,
Sie fragen, was wir sonst noch gerne tun?
auch wenn das Deputat nur klein ist. Manchmal aber muss es
Tja, neben diesen Kleinigkeiten unterrichten wir mit Herzblut,
sein, weil ansonsten das Fach nicht abgedeckt ist. Kompro-
gehen auf dringlich einberufene Elternabende (das nicht im-
misse auf allen Seiten sind nötig.
mer gerne, gehört aber auch dazu), schreiben Zeugnisse und
Der Stundenplan muss nochmals mit den Deputatslisten ab-
trinken Kaffee, essen wider besseres Wissen zu viel Schokola-
geglichen werden – unzählige Daten bedingen, dass Fehler
de, halten einander mit Zuspruch, Schmäh, Galgenhumor und
passieren können; technische Gegebenheiten aus dem Stun-
manchen Umarmungen bei Kräften – und wenn wir hinaus-
denplan können Änderungen im Deputat bedingen. Die Arbeit
schauen, dann scheint da die Sonne! Fein, bald Ferien! Som-
daran ist zumeist so, dass man nur mit sich, vielleicht noch
mer, wir kommen, Hängematten auf!
einem Kollegen und dem Computer in Klausur gehen kann,
und zwar konzentriert für längere Zeit. Vorzüglich abends,
P.S. Und ich freu’ mich schon auf die Zeitung mit der all-
Wochenenden nicht ausgenommen. Das ist nichts, was man
jährlichen Sommerkolumne (nicht Qualitätsjournalismus,
zwischendurch erledigt.
den findet man heutzutag’ seltener), wo ich dann les’, dass
Im besten Fall können wir jetzt bald sagen: G E S C H A F F T !
Lehrer sowieso viel zu wenig arbeiten und viel zu lang frei
Vor den Sommerferien weiß jeder, wann er was unterrichten
haben. Die brauch’ ich zum Anzünden beim Grillen und zum
wird. Im Idealfall wissen wir auch, dass alle Fächer abge-
Gelsen - Erschlagen.
deckt sind. Wir können in allen Klassen am ersten Schultag den Stunden- und Jahresplan austeilen; ab dem zweiten Tag läuft es. Das ist unser Anspruch an Professionalität. Nicht immer können wir dem Ideal gerecht werden, aber wir versuchen es. Immer.
Sommerfest 2018
Sommerfest 2018
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