Jahresheft 2020/2021, MoMent Extra-Ausgabe

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Jahresheft 2020/2021 MoMent Extra-Ausgabe

Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer

Herbst 2021


2 _ Jahresheft 2020/2021

Jahresheft 2020/2021 Diesmal berichten wir

der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer MoMent Extra-Ausgabe

Dieses Jahresheft, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite

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Fluide Pädagogik, Holger Finke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite

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Die Kunst des Anfangens, Ursula Kaufmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 6 Aus dem Hort, Michelle Jany, Lena Kameš . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite

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Das Glas ist immer halb voll, Angelika Kellner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite

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Schulzeit – Erziehung zur Freiheit, M.Fischbacher, I.Baumgartner und M.Fischer . . . . . . . . . . . Seite 9 Die 12. Klasse 2020/2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 10 Themen der 12. Klass-Abschlussarbeiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 11 Abschluss der gereiften Individuen, Roman David-Freihsl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 12 Nonverbaler Emotionsausdruck, Maris Filipic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 13 Eine unendliche Zahl überdauert auch Durststrecken, Paul Kaufmann . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 14 Erster Schultag und letzter erster Schultag, Paul Berke. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 15 Die 1. Klasse 2021/2022 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 16 Ein Formenkreis für den Maurer Park, Alfred Kohlhofer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 18 Themen der 8. Klass-Abschlussarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20 Das MoMent, Nadja Berke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 21 Der Rudolf Steiner-Schulverein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schuljahr 2020/2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gewinn- und Verlustrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Finanzen, Martin Kaufmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Randnotiz zum Neubau auf 113, Lothar Trierenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Impressum: Medieninhaber, Verleger, Herausgeber: Rudolf Steiner-Schule mit freundlicher Unterstützung des VFWG (Verein zur Förderung der Waldorf-Gemeinschaft) Absender: 1230 Wien, Endresstraße 100 office@waldorf-mauer.at; moment@waldorf-mauer.at Verlagspostamt: 1230 Wien; Zulassungsnummer: 13Z039641 M Druck: Donau-Forum-Druck, 1230 Wien, aus umweltfreundlicher Druckproduktion

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MitarbeiterInnen: I. Baumgartner, N. & P. Berke, R. David-Freihsl, M. Filipic, H. Finke, M. Fischbacher, M. Fischer, M. Jany, L. Kameš, M. & P. & U. Kaufmann, A. Kellner, A. Kohlhofer, L. Trierenberg Foto- und Bildnachweis: N. & M. Berke, H. Böck, Arch. Dietrich Untertrifaller, H. Finke, B. Födinger, M. Habdank-Wojewódzki, L. Kameš, U. Kaufmann, A. Kellner, A. Kohlhofer, V. Schaller, L. Trierenberg


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Liebe FreundInnen der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer

An der Südküste Kretas, wo man sich gut vorstellen kann, dass

schule verbringen. Diese Matrix verbindet uns so lange, bis

Europa dem Meer entstieg, plätschern die Wellen ganz sanft

uns das Meer des Lebens wieder herausspült. Der Unterschied

ans Ufer des Kontinents. Mein Blick geht in Richtung Süden, wo

zum Gestein ist, dass wir uns in dieser Zeit stärker verwan-

das Libysche Meer an den Himmel stößt. Friedliche Weite. Der

deln, als es (scheinbar) die Steine und Kiesel tun. Wir laden uns

Ort, an dem ich sitze, liegt wenige Meter vom Ufer entfernt.

aneinander auf, wir erfahren aneinander, wir reiben uns, wir

Über mir spannen die Äste einer Tamariske ein Schattendach.

finden einen Platz und verlassen ihn dann wieder. Das „Wir“

Das Ufer selbst besteht aus großen Konglomerat-Platten, aus

bilden SchülerInnen – LehrerInnen – Eltern.

denen sich verschieden große Kiesel gelöst haben, die nun mit den Platten gemeinsam den Strand bilden. Konglomerate sind faszinierende Gebilde – jeder einzelne Kiesel der unzähligen ist noch erkennbar und doch bilden sie, in

Synonyme für das Wort Konglomerat sind unter anderem: Mischung und Vielfalt. Die Mischung macht die Vielfalt aus, die Vielfalt erschafft die Schönheit des Komplexen…

einer Matrix gebunden, gemeinsame Einheiten.

…und das MoMent freut sich, diese Vielfalt und Schönheit hin

Irgendwann wurden diese einzelnen Kiesel zusammen zu

und wieder abzubilden.

einem Konglomerat vereinigt, und irgendwann werden sie sich wieder lösen. Eine Zeit lang bilden sie gemeinsam, egal welchen Ursprung sie haben, welche Farbe, welche konkrete Form, eine Einheit. In unserer Schule kommen viele Menschen zusammen, die eine Zeit ihres Lebens gemeinsam in der „Matrix“ Waldorf-

Apropos: Aus dem Konglomerat des MoMent hat es im letzten Jahr einige Kiesel herausgespült! Auch das wichtigste Bindemittel der Matrix, Karl Hruza, möchte sich zurückziehen. Wir brauchen Verstärkung! (Siehe Artikel auf Seite 21) Nadja Berke für die MoMentredaktion


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Fluide Pädagogik Auf dem Gemälde von Joachim Patinir, einem der großen unter den flämischen Malern am Beginn der Neuzeit, springt Verschiedenes ins Auge: ein breiter Wasserweg, der das Land an den Rand zu drücken scheint. In der Mitte ein Kahn – der Fährmann Charon bringt einen Passagier hinüber in die andere Welt. Rechts oben versengte und noch brennende Landschaft. Viele Wälder weltweit brannten wieder in diesem Sommer – eine Erscheinung, die wir aus den letzten Jahren kennen und die zunimmt. Das brennende Land im Bild Patinirs ist imaginiert, es soll die Hölle symbolisieren. Unsere brennenden Wälder sind real. Es ist, als hätte die Imagina-

der Feuchtigkeit des Wassers und dem milden Licht einer

tion Patinirs uns eingeholt.

frühen oder späten Tageszeit. Die Impressionisten, denen

Das Wasser nimmt eine große Fläche in dem Gemälde ein, es scheint ebenso bedeutsam wie das Land. Es ist nicht so selbstverständlich, dass Maler dem Wasser diese Aufmerksamkeit schenken. Mehrheitlich wird das Land gezeigt und was sich auf diesem ereignet. Das Wasser spielt oft nur eine Nebenrolle. Hansjörg Bay führt in einem Essay 1, der dem Schreiben der japanischen Autorin Yoko Tawada gewidmet ist, folgenden Gedanken aus: Unser abendländisches Denken verpflichtet sich dem Land, schließlich wurde Okzident mit Abendland übersetzt. Über diesen Begriff

es genau um solche Wirkungen ging, hätten ihren Beifall bekundet. Dargestellt ist ein bedeutendes Geschehnis der Bibel, die Taufe Jesu. Erst durch die Taufe trat Christus seine Gottessohnschaft an. Es handelt sich um ein einschneidendes Erlebnis, das mit Wandlung einhergeht. Große Ereignisse, so gibt dieses Bild den Hinweis, finden gerne auf dem Wasser oder in der Nähe von Wasser statt. Das Wasser ist Träger und Symbol einer besonderen Kraft: der Fähigkeit, weich zu machen, aufzulösen, zu verändern.

definiert sich unser Kulturraum. Er begründet unser Selbstver-

2003 beherbergte das Winterpalais des Prinzen Eugen

ständnis und prägt unsere Sicht auf die Dinge. Wir sehen das Land

in der Himmelpfortgasse Installationen des dänischen

als das Maßgebliche und verdrängen das Wasser. Wir schätzen das

Künstlers Ólafur Elíasson. Bei einem dieser Werke wan-

fest Umrissene, das Eindeutige, das Fixierte, während uns das Flie-

derten Lichtflecken über die Wandflächen eines Raumes.

ßende, das Mehrdeutige, das Offene

Erzeugt wurden sie von Scheinwerferspots, die an einer

Unbehagen bereitet.

Art Mobile befestigt waren. Das Mobile, an der Decke

Auch der Meister des um 1417 entstandenen Turiner Stundenbuches konnte sich – wie Patinir – für das

aufgehängt, reagierte via Luftschwingungen und sonstige Vibrationen auf feinste Bewegungen der Besucher. Die Lichtprojektionen tanzten entsprechend.

Wasser begeistern. Am unteren Rand

In gewisser Verwandtschaft zu Elíassons Werken standen

der abgebildeten Seite findet sich

die Installationen des brasilianischen Künstlers Ernesto

eine Landschaft, unterteilt durch ei-

Neto, die 2015 von Thyssen-Bornemisza Art Contempora-

nen Fluss. Die Wasseroberfläche ist leicht gekräuselt, sie ist offenbar in Bewegung. Die Luft scheint getränkt von


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von Holger Finke Elíassons und Netos Kunstwerke sind Beispiele für offene Systeme: Determination ist per se nicht möglich. Abgeschlossene und damit berechenbare Systeme gibt es nur in der Theorie. Die Wirklichkeit, in der wir leben, mit ihren erschreckenden Phänomenen wie Flüchtlingskrise, Klimawandel und Pandemie ist ein offenes System. Es ist offen, wie die Zukunft aussieht. Wie können Kunst oder Pädagogik sich zum Tatbestand eines offenen Systems stellen? Kann man sich nicht in der Rolle des vorbeifliegenden Vogels sehen? Oder kann man nicht, wenn nach gegenwärtigem Verständnis schon alles auf Wahrscheinlichkeiten hinausläuft, bewusst unwahrscheinlichen Strukturen Raum geben, statt die wahrscheinlichen zu reproduzieren? Das heißt aber, sich wie das Wasser zu verhalten: zu umspülen, bekannten Konturen ry im Wiener Augarten gezeigt wurden. Eine riesige, phan-

ihre Härte zu nehmen, das Festgefügte aufzulösen. Wo Fixierun-

tastisch anmutende Komposition aus Nylonsäcken hing von

gen verflüssigt werden, bilden sich neue Beziehungen. Eine Päd-

der Decke herab. Alle diese Gebilde waren untereinander

agogik, die das zur Methode macht, sei hier als fluide Pädagogik

verbunden und mit Reis, Sand etc. gefüllt. Die Besucher be-

bezeichnet. Es wäre eine Pädagogik, die beim Wasser in die Lehre

wegten sich zwischen den herabhängenden Nylonstrümp-

geht, die ihre Wurzeln ins Wasser senken möchte, bevor das Was-

fen, die nie still standen, sondern ähnlich wie Elíassons

ser uns überflutet.

Lichtspiel sämtliche Bewegungen im Raum in ein Konzert

Es geht um die Ausbildung eines transformationsfreudigen Zu-

kleinerer oder größerer Pendelbewegungen übersetzten.

gangs zur Welt und eines daraus sich nährenden Optimismus.

Ist es möglich, durch Berechnung vorherzusagen, an welcher Stelle sich einer der Lichtflecken oder Säcke im nächsten Augenblick befinden wird? Die klassische Physik war von der prinzipiellen Berechenbarkeit dieser Bewegungen überzeugt. Die moderne Physik vertritt ein neues Paradigma, welches sich zu der prinzipiellen Unmöglichkeit bekennt, exakte Vorhersagen zu treffen. Zu groß ist die Anzahl der Variablen, zu komplex das Spiel der Wechselwirkungen, denn nicht nur die Besucher im Saal bestimmen die Pendelbewegungen der Objekte, sondern auch alle sich bewegenden Körper außerhalb der Ausstellungsgebäude. Ein vorbeifliegender Vogel zum Beispiel versetzt Luft in Schwingung, welche die Bauwerke in kleinste Vibration versetzt und damit zum Parameter für die Vorgänge im Innern wird. Es kann genau der Flügelausschlag des

Holger Finke unterrichtet Mathematik, Physik und Kunstgeschichte und ist Dozent am Zentrum für Kultur und Pädagogik in Wien.

Vogels sein, der drinnen zum Erreichen einer „kritischen Masse“ führt und Vorgänge in eine völlig andere Richtung lenkt. Die moderne Physik vertritt eine Religion der Wahrscheinlichkeiten. Wohin die Lichtflecken und Nylonsäcke sich im nächsten Augenblick bewegen werden, kann nur noch mit Wahrscheinlichkeiten angegeben werden.

1) Hansjörg Bay (2012), in: Gutjahr, Ortrud (Hg): Yoko Tawada, Fremde Wasser

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Die Kunst des Anfangens von Ursula Kaufmann

Jedem Schuljahr geht eine Vorbereitungswoche für das ge-

so war“. Dafür benötigen wir Wachheit, Beobachtungsgabe,

samte Kollegium voraus, die einstimmen, kräftigen, fokussie-

Urteilsfähigkeit, um zu begründeten neuen (oder auch er-

ren, den Ton setzen soll. Diese Konferenzwochen stehen im-

probten) Formen zu finden.

mer wieder unter einem bestimmten Thema, und das mutet auf den ersten Blick sehr frei an. Vier Tage Zeit, sich gemeinsam Dingen zu widmen, die uns den ersten Trittstein ins neue Schuljahr geben mögen.

Und weil das alles viel mit (Mit-)Denken, Abstraktion und dem Kopf zu tun hat, haben wir uns in der diesjährigen Konferenzwoche ganz bewusst einem seelenpflegenden Element zugewandt – wir haben gemeinsam gesungen und unsere Klas-

Die heurige Konferenzwoche war – wie schon die Jahre zuvor

sen am ersten Schultag mit einem LehrerInnenchor begrüßt.

auch immer wieder – allerdings sehr voll, und von der Freiheit

Denn gemeinsam zu singen bedeutet auch, gemeinsam zu

war nicht so viel zu spüren. Denn wir hatten noch in Einigem

hören, zu atmen, zu schwingen – lauter Bewegungen unseres

am letzten Schuljahr anzuknüpfen. Alle Rückblicke und Re-

Innersten.

chenschaften wie auch die Möglichkeit zur Resonanz von den einzelnen Konferenzen waren zu machen. Weil die Arbeit gewürdigt werden wollte. Weil wir aus der Vergangenheit lernen können. Weil es individuelle Entwicklung bedeutet, die Leitung einer Konferenz zu übernehmen, und auch diese geteilt werden will. Weil eine Aufgabe wieder an das Ganze zurückgegeben wird und neu delegiert, dafür braucht es einen klaren Moment des Innehaltens. Weil im Resonieren aller sich die Gemeinschaft für einen Moment noch einmal auf das Gewesene und Gewordene einschwingt, bevor Neues entsteht.

Das alles erzählt zu bekommen, ist vielleicht für manche Menschen an sich schon interessant. Wirklich bedeutsam wird es, wenn man beim Seminar mit Herrn Fuchs, das wir letztes Wochenende hatten, war und erkennt, welchen tiefen Sinn solch ein Vorgehen haben kann, wenn man es auch im rechten Bewusstsein macht. Denn da wurde uns unter seiner Leitung einmal mehr bewusst gemacht, was es bedeutet, wie das Herz wahrzunehmen, was unser Leben und unsere Tätigkeit in der Schule ausmacht, sich dieses Tun erschöpfen muss, um in einem Moment des Stillstands sich mit dem ursprüng-

Darüber hinaus fragen wir uns jedes Jahr wieder, welche

lichen Impuls unseres Handelns zu verbinden, damit dann

Struktur wir uns heuer geben, damit unsere Konferenzarbeit

Neues entstehen kann, das wieder voller Energie ausströmt in

bestmöglich nährt, weiterführt und schult. Es genügt nicht,

die Klassen, die Gremien, die Welt.

einmal Beschlossenes weiterzuführen, weil es „immer schon


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Aus dem Hort von Michelle Jany und Lena Kameš

Fakt ist: Der Hort steht Kindern von der 1. bis zur 5. Klasse von

… weil man so lange im Hort sein darf.

Montag bis Freitag zur Verfügung.

… weil wir Zeit haben, an unseren Zeichnungen

Frage: Was passiert aber eigentlich im Hort?

… Die Regeln sind zwar doof, aber besser als woanders!

weiterzuarbeiten. Wenn die Kinder abgeholt werden, wollen sie oft noch bleiben. Aber warum?! Wer könnte uns das besser sagen als die

Und was ist eigentlich mit den Pädagoginnen und Pädago-

Kinder selber!

gen? Was gefällt ihnen an ihrer Arbeit?

… weil man hier viel Zeit mit seinen Freunden verbringen

kann. … weil da viele Kinder sind, mit denen ich spielen kann.

während des freien Spielens. Und es ist immer was los.“

… weil man seine Freunde ärgern kann.

der von 6 - 18 Jahren aufwachsen.“

und lesen. … weil ihr (die PädagogInnen, Anmerk. Autorin) so nett seid!

Bücher anschauen kann.

kann.“ „Weil ich gern mit Kindern kreativ arbeite.“

„Weil in diesem Umfeld ein sehr direktes pädagogisches Arbeiten möglich ist und es auch oft lustig ist, sodass wir

… weil ich da so lange Pause hab. … weil wir Fußball spielen können.

„Weil ich mich jeden Tag neuen Herausforderungen stellen

… weil wir bei der Jause vom „grauen Puscheligen“ hören. … weil ich nicht üben muss, sondern spielen kann.

„Weil ich Kinder in sozialen Prozessen begleiten und sehen darf, wie sie aufwachsen und sich entwickeln.“

Und weil man viel basteln kann. … weil es bei der Jause so eine tolle Geschichte gibt und ich

„Weil es eine schöne, sinnvolle, erfüllende Tätigkeit ist. Weil ich in der Waldorfschule miterleben kann, wie die Kin-

… weil ich machen kann, was ich will, z.B. einfach rausgehen. … weil ich draußen oder drinnen sein kann, filzen, basteln

„Ich schätze die Ehrlichkeit der Kinder und ihre Kreativität

viel gemeinsam lachen können.“

„Weil ich die Kinder gut wahrnehmen kann, weil viel gespielt, gemalt, gemacht, geredet und getan wird.“

… Beim Fußballspielen muss man aufpassen, dass man nicht die 1.Klässler umhaut, weil die noch jünger sind.

In diesem Sinne – mögen noch viele unbeschwerte Horttage folgen!

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Das Glas ist immer halb voll Rückblick auf meine erste Tutorenschaft

von Angelika Kellner

Immer noch fühlt es sich an, als wäre es eben erst gestern

den Eltern während der zweiten Hälfte der 11. Klasse hat mir

gewesen, als viele Gespräche geführt und Überlegungen ge-

persönlich viel Kraft gegeben, mein halb volles Glas nicht zu

wälzt werden mussten, bis klar war, wer Tutor der damaligen

einem Fingerhut schrumpfen zu lassen.

kommenden 9. Klasse (SJ 2017/18) werden würde… und das

Ich bin überzeugt, dass die SchülerInnen in dieser Zeit noch

ist nun schon über vier Jahre her; die SchülerInnen sind mitt-

mehr und rascher gelernt haben, sich selbständig zu orga-

lerweile fast alle zum Abendgymnasium weitergezogen.

nisieren, einander gegenseitig zu stützen und nicht alles als

Aber was war alles in der Zeit dazwischen? Geplantes und

selbstverständlich anzunehmen. Durchaus positive Aspek-

Ungeplantes begleitete uns treu durch diese gemeinsamen

te, die in dieser Krise erlebt werden konnten. Natürlich waren

vier Jahre. Erst jetzt, am Ende einer solch intensiven Zeit des

Bildschirmarbeit und fehlende Kontakte kraftraubend; ich

Füreinander-Daseins wurde mir bewusst, wieviel mehr eine

möchte hier nichts beschönigen. Natürlich war es auch sehr

Tutorenschaft bedeutet als bloß ein wenig mehr als die an-

schade, dass die Kunstreise am Ende der 12. Klasse nicht wie

deren in dieser Klasse unterrichtenden KollegInnen für die

geplant stattfinden konnte. Aber es wären ja nicht „wir“ ge-

SchülerInnen – und in Zeiten von Corona und Zentralmatura

wesen, hätten wir nicht auch aus dieser örtlich anders gestal-

auch für die Eltern – da zu sein.

teten Zeit etwas Besonderes gemacht.

Zwei Jahre lang durften wir zusammenwachsen und einan-

Für mich ist es eine berufliche Erfüllung, Jugendliche zu un-

der besser kennen lernen, als plötzlich Corona unerwartet

terrichten. Arbeit kann auch Spaß machen und Kraft schen-

und ungebeten anklopfte und nicht wartete, ob ein Einlass

ken. Eine Tutorenschaft verstärkt dieses Phänomen meiner

erwünscht sei sondern einfach da war und alles auf den Kopf

Erfahrung nach noch mehr. Gelebte Wertschätzung ist ein so

stellte. Schrecklich, furchtbar, die armen SchülerInnen, die

wichtiger Teil in unserem Leben – schön, dass ich dies in mei-

verunsicherten Eltern und überhaupt…

nem Beruf so verlässlich erleben darf.

Mein Glas ist immer halb voll: Dieser Satz ist mein Leitsatz,

Schön waren unsere gemeinsamen vier Jahre, irgendwie viel

und so gibt es natürlich auch Positives über diese fordern-

zu schnell vergangen – Verbundenheit und Kontakt enden

de Zeit zu berichten. Es gab große Spannungen in der Klas-

bekanntlich nicht durch örtliche Distanz. Vielen Dank.

sengemeinschaft vor dem ersten Lockdown; von diesen war danach nichts mehr zu spüren. Das Wesentliche durfte wieder in den Vordergrund rücken: die Erkenntnis, wie wichtig es ist, Schule gemeinsam vor Ort zu erleben oder seinen Beitrag zu leisten, das fast Unmögliche möglich zu machen – der Singabend zu Beginn der 12. Klasse konnte stattfinden und festigte die Klassengemeinschaft sehr. Auch wenn Corona und Wetter versuchten, diesem Event einen Strich durch die Rechnung zu machen, präsentierte sich die 12. Klasse verlässlich in gewohnter Stärke und Einheit. Meine SchülerInnen öffneten sich in der Zeit des Lockdown und schrieben sehr persönliche und berührende Texte über ihre Gefühle, Fragen, Sorgen und Hoffnungen während dieser für uns alle so fordernden und so fremd wirkenden Zeit. Es war schön, trotz der Distanz des „Distance Learnings“ so viel Nähe und Vertrauen spüren zu können. Corona hat uns sicher näher zueinander gebracht. Auch der intensive Kontakt zu


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Schulzeit - Erziehung zur Freiheit von Miriam Fischbacher, Iris Baumgartner und Magdalena Fischer

Wenn wir auf unsere Schulzeit in der Waldorfschule zurück-

tiger Teil der Klasse. Auch wenn man mal keinen guten Tag

blicken, sind wir dankbar für diese Zeit. Wir können sagen,

hat oder nicht so gut in einem Fach ist, wird man von keiner

dass wir gerne zur Schule gegangen sind, und wir wissen, dass

Lehrerin und keinem Lehrer fallen gelassen, sondern es wird

das nicht viele sagen können.

immer versucht, jeder/jedem die für sie/ihn besten Voraus-

Es gibt so viel an dieser Schule, das wunderbar funktioniert,

setzungen zum Lernen zu geben. Damit jede/r die Möglich-

natürlich nicht alles, aber doch das meiste, das wichtigste.

keit hat, doch eine positive Einstellung zu dem jeweiligen

Wirklich besonders an der Schule ist, dass die SchülerInnen

Fachgebiet zu entwickeln.

frei erzogen werden. Die LehrerInnen stehen nicht über den

Den Kindern wird der Stoff nicht vor die Nase gelegt, damit

SchülerInnen und versuchen, ihnen Angst einzujagen, sondern

sie ihn in sich pauken, sondern es geht darum, dass sie sich

es geht viel mehr um eine Zusammenarbeit zwischen den bei-

kreativ und frei den Stoff aneignen. Die Kinder dürfen frei

den Parteien.

sein, sie werden nicht zu braven Gehorsamen erzogen, son-

Die LehrerInnen versuchen die SchülerInnen zu verstehen

dern sie werden als Individuen akzeptiert. Und somit hat man

und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Jede/r einzelne Schü-

als SchülerIn an dieser Schule die Möglichkeit, frei und selbst

lerIn wird wahrgenommen und wertgeschätzt als ein wich-

denkend heranzuwachsen.


10 _ die 12. Klasse

Der 47. Jahrgang seit Gründung der Schule

Die 12. Klasse 2020/2021 Beginn September 2009 mit Elisabeth Platzer,ab SJ 2017/18 Angelika Kellner und Margret Loy, ab SJ 2019/2020 Angelika Kellner In der 12. Klasse waren ... EIris Nicole Baumgartner

Magdalena Fischer

Andreas Koch

Felix Ringsmuth

Paul Dalik

Alina Giannelos

Johanna Konas

Alma Schadl

Catarina Viola David

Markus Gössl

Fabian Lernpeiss

Julian Sandro Tirnanic

Lara Dürrer

Marie Gschlenk

Livia Machowetz-Müllner

Maris Filipic

Valerie Marianna Hemstreit

Nana Patek

Miriam Fischbacher

Gregor Höfer

Jonathan Rabl

Die Klasse haben zu einem früheren Zeitpunkt verlassen: Lara Antonie Bertl

Yitian Huang

Morteza Mohammad Omar

Martina Bittner

Amelie Samaya Jedlicka

Raphaela Moser

Anja Chaloupek

Annelie Gudrun Jost

Anna Sophie Poremba

Selmar Leander Genswein

Beat Kaltenbrunner

Melina Trierenberg

Gero Grünberger

Enzo Ferdinand Kitt

Juliane von Gässler

Franziska Heisz

Simone Langer

Clemens Wenk

Leonie Herge

Noah Matznetter

Theo Wild


ihre Abschlussarbeits-Themen _ 11

Themen der Abschlussarbeiten der 12. Klasse 2020/2021 Iris Baumgartner Der Placeboeffekt Paul Dalik Macht der Worte Catarina David Grammatik der Bilder Lara Dürrer Die Drogensucht, der Sprung vom Psychischen ins Körperliche Maris Filipic Nonverbale emotionale Intelligenz Miriam Fischbacher Diskriminierung von schwarzen Menschen in der österreichischen Mehrheitsgesellschaft Magdalena Fischer Der Schreibprozess meines Buches Alina Giannelos Die Philosophie und Umsetzung des Kommunismus

Markus Gössl Die Geschichte der Fotografie Marie Gschlenk

Livia Machowetz-Müllner Warum verschwinden unsere Vögel? Nana Patek

Die Lebensbejahung in der Kunst

Die Entwicklung der moralischen

anhand Charlotte Salomon und

Urteilsfähigkeit und der Einfluss

Wolfgang Borchert

der Erziehung am Beispiel der

Valerie Hemstreit Auswirkungen von psychischem Stress auf Körper und Immunsystem Gregor Höfer Medien der Kommunikation Andreas Koch Die Idee hinter User to User Lernsystemen Johanna Konas Der Mensch in der Skulptur des späten 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts Fabian Lernpeiss Eine Pandemie anhand der Spanischen Grippe

Geschwister Scholl Jonathan Rabl Von Gleichen und Ungleichen Flüssen Felix Ringsmuth Ist Zeichnen und Malen erlernbar oder Begabung? Alma Schadl Jugendliche und ihr Interesse an Gesellschaftspolitik mit Schwerpunkt Antikapitalismus


12 _

Jahresheft 2020/2021

Referatswoche der 12. Klasse:

Abschluss der gereiften Individuen von Roman David-Freihsl

Es ist der erste Teil des großen Abschlusses nach – für die

sellschaftspolitik – mit Schwerpunkt Antikapitalismus“ als

meisten unter ihnen – zwölf Jahren in der Waldorfschule: zu-

Abschluss. Der Frage „Warum verschwinden unsere Vögel?“

nächst der individuelle Auftritt mit den Präsentationen der

wurde ebenso nachgegangen, wie auch die „Diskriminierung

Jahresarbeiten in Referaten, nach denen sich dann die ein-

von Schwarzen Menschen in der österreichischen Mehrheits-

zelnen Schülerinnen und Schüler der Schulgemeinschaft zur

gesellschaft“ analysiert wurde. Die vollständige Aufstellung

Diskussion stellen. Was folgt, ist dann im direkten Anschluss

der ReferentInnen und ihrer Themen finden Sie, wie gewohnt,

daran der zweite, gemeinschaftliche Abschluss: Die gemein-

im kommenden Jahresheft unserer Schule.

same Erarbeitung und Aufführung eines Theaterstücks. Wobei auch bereits diese Referatswoche von der Unterstüt-

Diese immer wieder ausgesprochen beeindruckende Woche

zung durch die Klassengemeinschaft lebt: Wenn beispielswei-

ist der Höhepunkt dessen, was in den 12 Schuljahren kontinu-

se eine Schülerin ihr Referat und die anschließende Fragerun-

ierlich aufgebaut wurde: Von der Anleitung der LehrerInnen

de „überstanden“ hat, sagt sie den nächsten Referenten an

und den zu erfüllenden Aufgaben bis hin zur selbständigen

– und moderiert die anschließende Diskussion. Aber draußen

Arbeit an einem Thema. Vom gemeinsamen Vorsprechen des

stehen und jeder für sich sein gewähltes Thema und die Arbeit

Erlernten bei den Schulfeiern bis hin zum selbständigen Vor-

daran präsentieren – das muss jede und jeder für sich allein.

tragen und Präsentieren.

Ein weiteres Mal war Improvisation angesagt: Wie kann ein derartiger Referatsreigen trotz der herrschenden Corona-Regeln für die ganze Schulgemeinschaft ermöglicht werden? Ein freies Kommen und Gehen, wie gewohnt im großen Festsaal war nicht möglich – also hieß der Kompromiss: Die Klassengemeinschaft war bei allen Referaten dabei – und zu den jeweiligen ReferentInnen konnten dann noch sieben weitere Personen aus Verwandtschaft und Freundeskreis dazu kommen. Alle anderen Interessierten konnten trotzdem dabei sein – via Livestream im Internet. Und das bot sogar die Chance, mehr als gewohnt zuhören zu können, da ein Live-Einstieg zwischendurch ja eher möglich ist, als das Zuhören vor Ort samt Hin- und Rückfahrt. Und die technische Umsetzung funktionierte auch, auf gut Wienerisch „wie ein Glöckerl“. Und da standen sie nun, Kinder, die während ihrerSchullaufbahn zu selbstbewussten jungen Menschen herangewachsen sind. Und so unterschiedlich die einzelnen Persönlichkeiten waren, so vielfältig waren auch die Themen und die Ergebnisse, die sie präsentierten: Von der „Grammatik der Bilder“ als Auftakt, bis hin zu „Jugendliche und ihr Interesse an Ge-


Jahresheft 2020/2021

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Nonverbaler Emotionsausdruck von Maris Filipic

In meiner Jahresarbeit setzte ich mich mit Emotionen aus-

rend ich lernte, Mikroexpressionen zu erkennen, wurde ich

einander, im Hinblick auf nonverbale Signale. Wie sieht es

teilweise zu einer äußerst schlechten Gesprächspartnerin, da ich

eigentlich aus, wenn jemand fröhlich oder traurig ist? Wel-

mich zu sehr für die Bewegung der Augenbrauen interessierte und

che mimische Muskulatur kommt ins Spiel und woher wissen

ganz vergaß, zuzuhören. Mit der Zeit wurde das zum Glück leichter,

wir, dass gewisse Gesichtsausdrücke von jedem Menschen

und ich kann jedem aus ganzem Herzen empfehlen, sich mit Basis­

gleich ausgedrückt werden? Wie hat sich die wissenschaft-

emotionen zu beschäftigen, da wir durch diese viel achtsamer mit

liche Wahrnehmung von nonverbalen Emotionsausdrücken

den Gefühlen anderer und den eigenen umgehen können.

entwickelt?

Ein weiterer Teil meiner Arbeit setzt sich mit der Bedeutung von

In diesem Teil meiner Arbeit begann ich mit Charles Darwin

Körpersprache und Mimik für Menschen, die nicht der gesell-

und seinen Theorien zu Emotionen und nonverbalen Expres-

schaftlichen Norm entsprechen – wie etwa Blinden oder Gehörlo-

sionen. Ich spannte einen Bogen bis heute und behandelte die

sen – auseinander. Aber auch Menschen mit Botoxbehandlungen

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf nonverbale Kom-

oder anderen Gesichtslähmungen zeigen hier spannende Pers-

munikation und unser Verständnis untereinander. Die meiste

pektiven. Der letzte theoretische Teil handelt von Emotionen im

Zeit beschäftigte ich mich jedoch mit den einzelnen mimi-

Gehirn, wie wir sie verarbeiten, erkennen und einzelnen Erklä-

schen Signalen und versuchte sie zuzuordnen. In diesem Pro-

rungsansätzen aus der Wissenschaft, wie es zu Empathie kom-

zess lernte ich viel über mich selbst und meine Mitmenschen.

men könnte. Hierbei möchte ich ein besonderes Augenmerk auf

Ich konnte etwa Mikroexpressionen in meiner Mimik wahr-

die Empathie legen, da sie der eigentliche Grund für meine Arbeit

nehmen, wodurch meine eigenen Gefühle leichter zu verar-

ist. Mir geht es um ein tiefergehendes Verständnis in zwischen-

beiten waren. Mikroexpressionen sind Gesichtsausdrücke, die

menschlichen Beziehungen und zu uns selbst. Hierbei können

sich für einen Bruchteil einer Sekunde abzeichnen und nicht

uns die Mimik und der Umgang mit Emotionen auf spannendstem

bewusst gesteuert oder unterdrückt werden können. Wäh-

Wege weiterhelfen.

Maris trat am Ende der 11. Klasse mit der Bit-

de Seminare, machte Interviews und führte

rierten Powerpoint-Präsentation mit leben-

te an mich heran, ich möge sie während ihrer

Selbstexperimente durch. Auf Nachfragen,

digen Bild- und Filmdarstellungen konnte sie

Jahresarbeit begleiten und betreuen. Gerne

wie sie vorankäme und ob sie Unterstützung

die Thematik sehr überzeugend darstellen

sagte ich zu, wusste ich doch, dass Maris eine

benötige, kam immer, mit einem Lächeln

und den ZuhörerInnen einen guten Überblick

sehr verlässliche Schülerin ist, mit der eine

begleitet, die selbe Antwort: „Ich komme

vermitteln. Gratulation auch zu dieser so sou-

Zusammenarbeit viel Freude bereitet. Sie

gut voran, alles ist im geteilten Dokument

verän vorgetragenen Präsentation, die weit

plante, sich in ihrer Jahresarbeit mit der Ex-

nachlesbar.“

über dem Niveau einer 12.-Klass-Arbeit lag!

pression von Emotionen in der Mimik ausein-

Im Endeffekt übertraf Maris die an eine

Es war eine Freude, Maris zu begleiten, auch

anderzusetzen. Nach den ersten Gesprächen

Schülerin der Abschlussklasse gestellten An-

wenn sie wenig Begleitung benötigte. Mir

zu Beginn der 12. Klasse versicherte Maris, ins

forderungen sowohl inhaltlich als auch in der

bleibt somit nur noch, dir, liebe Maris, zu dei-

Arbeiten zu kommen. Und das tat sie auch:

selbständigen Herangehensweise und erfüllte

ner Leistung zu gratulieren und alles Gute auf

Ihre Auseinandersetzung passierte auf

damit alle sowohl an eine Jahresarbeit als

deinem weiteren Lebensweg zu wünschen.

höchstem Niveau und in sehr selbstständiger

auch an eine vorwissenschaftliche Arbeit zu

Sei stolz auf dich und deine Leistungen!

Weise. Sie erarbeitete sich das Thema durch

stellenden Kriterien.

intensive Auseinandersetzung mit einschlä-

In der Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse

giger Fachliteratur, besuchte entsprechen-

in Form eines Referats mit einer klar struktu-

Alfred Kohlhofer


14 _

Jahresheft 2020/2021

Eine unendliche Zahl überdauert auch Durststrecken

π von Paul Kaufmann

Unser Club of Pi (https://club-of-pi.org) geriet – coronabe-

5 €, und Sie erhalten für die Beschenkten eine schön gestal-

dingt – leider etwas aus dem Bewusstsein unserer Schulge-

tete Karte, die Ihr Geschenk erklärt und ausweist, mit wie

meinschaft, aber nicht aus unserem! Es war einfach unmög-

vielen Kommastellen Sie doppelte Freude bereiten – Ihren

lich, Spendengelder ohne Schulveranstaltungen zu lukrieren.

Lieben sowie Kindern und Jugendlichen in Krisengebieten.

Jetzt können wir allerdings wieder aktiv werden, um unser Ziel weiter zu verfolgen, Kinder und Jugendliche in sozial weniger begünstigten Situationen zu unterstützen. In Planung ist eine Benefizveranstaltung, zu der noch eine gesonderte Einladung folgt. Bei Schulveranstaltungen wollen wir wieder mit einem Stand präsent sein, und besonders der Basar wird Ihnen die Möglichkeit bieten, wieder das besondere Geschenk für Ihre Freunde, Bekannten und Familien zu erstehen: Wir „verkaufen“ eine Kommastelle der Zahl Pi um

In diesem Sinne – unendlich viele Kommastellen stehen für die unendlichen Möglichkeiten, zu helfen – helfen Sie uns dabei!

Paul Kaufmann ist Vorsitzender des Club of Pi.


Jahresheft 2020/2021

Erster Schultag und letzter erster Schultag von Paul Berke Der Beginn des neuen Schuljahres ist für jede Klasse etwas

Es war sehr schön, den Erstklässlern zuzusehen, wie sie, man-

Besonderes, es ist der erste Schultag nach den Sommerferien.

che etwas schüchtern, andere sehr zielstrebig, durch das

Aber für zwei Klassen ist der Beginn der Schule etwas ganz

Blumentor gingen. Ich war erstaunt, dass alle von selbst, ohne

Besonderes. Für die 12. Klasse, weil es ihr letzter „erster

Begleitung der Eltern diesen Weg zurücklegten, was in den

Schultag“ ist und für die erste Klasse, weil es ihr allererster

Jahren zuvor nicht immer der Fall war.

„erster Schultag“ ist.

Ich muss gestehen, ich finde es wirklich schade, dass schon

Ich kann mich leider nicht mehr an meinen ersten Schultag

mein letzter „erster Schultag“ war. Die Zeit bis zur 12. Klas-

erinnern, ich weiß aber, dass ich sehr aufgeregt und schüch-

se ist rückblickend doch sehr schnell vergangen. Es war eine

tern war. Die Begrüßung der ersten Klasse war auch heuer

sehr schöne Zeit. Ich hoffe, dies bleibt so, sodass viele weite-

so wie die Begrüßungen in den Jahren davor, wahrscheinlich

re Klassen zu Beginn der Zwölften auf elf (meist) lehrreiche,

auch so wie die meiner Klasse. Mit einem großen Unterschied,

spannende, lustige und schöne Jahre zurückschauen können.

unsere war im Großen Festsaal und nicht draußen vor der vierten Klasse. So wie wir damals Sonnenblumen bekommen

Ich werde mich auf jeden Fall länger an diesen letzten „ers-

hatten, haben auch die Erstklässler dieses Jahr Sonnenblu-

ten Schultag“ erinnern, als ich mich an meinen ersten „ersten

men bekommen.

Schultag“ erinnern konnte!

_ 15


16 _ die 1. Klasse


die 1. Klasse

Die 1. Klasse SJ 2021/2022 Der 59. Jahrgang seit Gründung der Schule Anna-Maria Ammering ...

... und die Kinder der 1. Klasse am 1. Schultag

geboren am 13.10.1981 in Salzburg

Arafune Emma

Reichert Alva

2001 Externistenmatura an der

Artl Jannik

Riemer Arthur

Brünner Linus

Salcher Ena

Ausbildung zur Skilehrerin und Schwimmtrainerin -

Brünner Noah

Schär Lara

Rudolf Steiner Schule Salzburg

Coutinho Altenburg Bartholomeu

Schluricke Coralie

2001-2002 EU Kurs für Theater-, Kommunikation-

Ehnsperg Nil

Seidl-Konzett Leah

Verantwortlich für Kindergruppen ab 3 Jahren

Fellmer Jonathan

Tarnai Mira

2002-2005 Studium für Schauspiel und darstellende

Horvath Sanna

Tobler Marie

Kunst in Wien danach zahlreiche Engagement im Film

Hösle Ina

Urbanek Flora

und am Theater in Österreich, Deutschland und

Ickelsheimer Matthäus

Urbanek Marie

Südtirol

Jacoby Nefeli

Wilcken-Loureiro Imelda

2018-2021 Ausbildung zur Klassenlehrerin

Juritsch Marlene

Nebenbei mitverantwortlich für die Theaterpädagogik

Kdolsky Valentin

und Leitung von Schreibwerkstätten (im Distance

Khol Jakob

Learning) an der W@lz, Wiener LernZentrum

Luf Frederik

und Veranstaltungstechnik in Südtirol

Ebenso wie klassenübergreifende Schauspiel -

Neu Livia

Nyarady Lenard

Workshops am IBC Hetzendorf

Aus tiefstem Herzen Mutter von drei

Pelzl Sophie

Porak Marlene

wundervollen Töchtern

_ 17


18 _

Alles, was unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommt, wächst und gedeiht. Bereits im Schuljahr 2018/19 begann die damalige 11. Klasse

Einerseits musste ein bürokratisch nicht ganz einfaches Ge-

im Rahmen der Bildhauer-Epoche, eine Skulptur aus Ton zu

nehmigungsverfahren verfolgt werden – ein großes Danke-

modellieren. Inhaltlich ging es dabei um die Auseinanderset-

schön an Engelbert Sperl an dieser Stelle –, und zum anderen

zung mit einer Formenlehre, basierend auf Goethes Farben-

war zu überlegen, in welchem Material die Form gegossen

lehre. Die Idee war, einen sogenannten Formenkreis einmal in

werden sollte.

großer Dimension zu gestalten, um ein intensives Formerle-

Mit Hilfe von Angelika Rattay – einer erfahrenen Bildhau-

ben zu ermöglichen.

erin und ehemaligen Schülerin unserer Schule – gelang es,

Während des Arbeitsprozesses stellte sich natürlich bald die

ein Gipsnegativ anzufertigen, das dann im heurigen Sommer

Frage, wo dieses Objekt stehen sollte: Die anfängliche Inten-

direkt am Aufstellungsort in einer Beton-Marmorsplitt-Mi-

tion war, die fertige Skulptur im Schulhof aufzustellen. Doch

schung abgegossen wurde.

irgendwann stand die Idee im Raum, den Rahmen der Schule zu sprengen und ein Statement im öffentlichen Raum zu

Alles in allem dauerte dieser Prozess also etwa 3 Jahre!

setzen: Im Rahmen von „100 Jahre Waldorfpädagogik“ sollte unsere Arbeit im Maurer Rathauspark sichtbar werden!

Am Samstag, den 2. Oktober fand nun die feierliche Enthül-

Damit war ein Prozess auf verschiedenen Ebenen in Gang

lung mit Rahmenprogramm statt.

gesetzt:


Jahresheft 2020/2021

_ 19

Ein FORMENKREIS für den MAURER PARK von Alfred Kohlhofer

WAS IST EIN FORMENKREIS? So wie der Musiker sich neben der Ausbildung seiner Kreativität

Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig handelt es sich hier um ein

und Empfindsamkeit mit Tonleitern, Harmonielehre und ande-

dynamisches Gebilde, das dem Betrachter ein starkes Erleb-

ren musiktheoretischen Inhalten auseinandersetzen muss, ist

nis einer „unendlichen“ Bewegung vermittelt, die sich zyk-

es auch für den Bildhauer unumgänglich, sich mit den Grundla-

lisch zwischen Hinter- und Vorderseite sowie Oben und Unten

gen seiner Kunst vertraut zu machen und diese zu üben.

bewegt. Sozusagen ein Möbiusband, das zusätzlich plastische

Konvexe, konkave und ebene Flächen sind die Elemente, mit

Aspekte miteinbezieht.

denen man es in der Bildhauerei primär zu tun hat. Aus die-

Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Waldorfpädagogik

sen Oberflächenformen lässt sich letztlich die ganze Welt der

und des 50jährigen Bestehens der Rudolf Steiner-Schule Wien-

dreidimensionalen Erscheinungen bauen.

Mauer war es uns ein Anliegen, dies in der Errichtung eines sol-

Durch sich nah an der Gesetzmäßigkeit befindende Übungen

chen Formenkreises im Maurer Rathauspark zu feiern.

wie das Modellieren von Wellen und Wirbeln – der Mischung

Die Rudolf Steiner-Schule, die Goetheanistische Studienstätte

und Steigerung der Polaritäten von Konvex und Konkav –

sowie die Karl Schubert Schule sind drei Bildungseinrichtun-

nähern wir uns dem Verständnis des Formenkreises an und

gen, die der Pädagogik Rudolf Steiners verpflichtet sind und

üben dabei neben der Aufbautechnik das Spannen von Flä-

nicht unwesentlich zum kulturellen Leben in Mauer beitragen

chen, den Blick für Proportion, für Harmonie und Spannung,

– und die alle rund um den Rathauspark gelegen sind.

für Dynamik.

Diese Skulptur soll neben dem Brunnen von Anton Hanak und

Somit steht diese Form prototypisch für eine goetheanisti-

dem „Athleten“ von Oskar Thiede den Park bereichern und ein

sche Formenlehre, die von Wilhelm Reichert* in Anlehnung

Objekt darstellen, das zeitgenössischen Charakter hat und mit

an Goethes Farbenlehre entwickelt wurde und ist damit ein

den genannten Bildungseinrichtungen ein Stück der Mauer

wesentliches Element der Kunsterziehung an unserer Schule.

prägenden Kulturlandschaft abbildet.

Der sogenannte „Formenkreis“ stellt den Versuch dar, plastische Grundelemente in einer gesetzmäßigen Weise zum

* Wilhelm Reichert war der Gründer der Goetheanistischen Studienstätte, deren Eröffnung er nicht mehr erleben durfte, da er kurz davor verstarb.


20 _

Abschlussarbeiten der 8. Klasse

Die Themen der Abschlussarbeiten

der 8. Klasse SJ 2020/2021

Zoe Bangert Horoskope Marlen Hikade Träume Kilian Kramer Architektonisches Zeichnen Miriam Machowetz-Müllner Zusammenhänge von Klimaschutz,

Magdalena Khol Journalismus Jasmin Andiel Psychologie Alina Aoudad Marokko Philip Baumgartner Tennis

Patricia Takacs Das Plakat Gabriel Wirius Computer- und Spielsucht Emilia Goldmann Mutige und starke Frauen Marie Kitt Rätselhafte Phänomene

Tierschutz und Gesundheit Gloria Schmid Entwicklung und Aufgaben des österreichischen Bundesheers seit Kriegsende Peter Stafler Japanische Küche Julius Fleischmann Longboard – Surfen am Asphalt

jetzt 9. Klasse (SJ 2021/2022)

damals 1. Klasse (SJ 2013/2014)


Jahresheft 2020/2021 _ 21

Die MoMent-Redaktion

Begegnen wir der Zeit, wie sie uns sucht* Für die Redaktion formuliert von Nadja Berke

Das momentane Redaktionsteam bestand bis Ende letzten

Bei der offenen Redaktionssitzung waren leider keine neu-

Schuljahres aus Karl Hruza, der Konstanten seit 29 Jah-

en Interessenten anwesend. Wir hoffen nun, dass es ein paar

ren, die alles zusammenhält und viel Zeit und Liebe in diese

Menschen aus unserer Gemeinschaft gibt, denen der Fort-

Schulzeitung steckt, sich um Layout, Druck und Ausliefe-

bestand des MoMents, das es seit immerhin 29 Jahren gibt,

rung kümmert, Roman David-Freihsl, der seit diesem Schul-

ein Anliegen ist, sodass sie bereit sind, dieses mit ein wenig

jahresbeginn zwar nicht mehr dabei ist, weiterhin aber als

Engagement ins 30. Jahr zu begleiten.

Lieferant der Rudolf Steiner-Zitate und einzelner Beiträge zu Verfügung steht, Sabine Trierenberg, die den Kontakt zu den PädagogInnen wach hält, Betty Schwenk, die sich um Unterund Mittelstufe kümmert, Margarete Goss, die geduldig und gewissenhaft das Lektorat aller Artikel erledigt und administrativ mithilft, Ursula Dotzler, die den Kindergarten unvergleichlich hingebungsvoll vertritt, Seweryn Habdank-Wojewódzki und Lothar Trierenberg, die neben Karl Hruza und

Administrativ braucht das MoMent dringend neue Kräfte, die organisatorisch mithelfen. Alle sind willkommen, die Ideen einbringen möchten, Lust haben, im Team zu arbeiten (auch wenn das Team sich mit nur einer Redaktionssitzung pro Heft meist via Mail und Telefon austauscht) und Zeit und Liebe für diese unsere Schulzeitung bereithalten können. Das Herbst-MoMent wird hoffentlich rechtzeitig vor den

Nadja Berke für die Bebilderung sorgen sowie Nadja Berke,

Weihnachtsferien erscheinen können. Es sind alle willkom-

die sich bemüht, die Themen auf einen Nenner zu bekommen

men, die dazu beitragen möchten! Eltern, PädagogInnen,

und gestalterisch versucht, dem MoMent gerecht zu wer-

SchülerInnen. Wir sammeln Ideen für einen Fortbestand un-

den. Holger Finke und Ursula Kaufmann, die treue Artikel-

serer Schulzeitung und freuen uns auf Euch!!!

lieferanten der Kategorie A darstellen sowie vielen anderen, die immer wieder Beiträge beisteuern, allen voran auch Carlo Willmann, Leonhard Weiss und Tobias Richter vom Zentrum für Kunst und Pädagogik dürfen hier nicht unerwähnt bleiben. Außerhalb der Kernredaktion gibt es noch viele helfende Satelliten, ohne die es ebenfalls nicht möglich wäre, eine Zeitschrift wie diese hervorzubringen. Dazu müssen hier Brigitte Födinger, die lange Zeit die Administration leitete, Matthias Berke, der grafisch immer wieder Inputs einbringt, Martin Kaufmann, der den jährlichen Finanzbericht beisteuert und Josef Prüller, der uns immer wieder Mut zuspricht, erwähnt werden! Karl Hruza wird sich dieses Jahr zurückziehen. Roman David-Freihsl wird nur noch partiell mitarbeiten. Ursula Dotzler wird ebenfalls eine Nachfolge suchen. Nadja Berke und Margarete Goss werden mit dem Ende des nächsten Schuljahres 22/23 die Arbeit am MoMent beenden.

Kontakte: schreib@nadjaberke.at sabine.trierenberg@waldorf-mauer.at *William Shakespeare, 4. Akt, 3. Szene / Cymbeline


22 _

Jahresheft 2020/2021

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ° in der Verwaltung

° im Kindergarten Frau Elisabeth Bonsels

Herr Ewald Braunstein (Küche)

Frau Nina Chab

Herr Georg Ebner (Küche)

Frau Xu Hui Chen

Frau Sandra Fessl (Küche)

Frau Ursula Dotzler

Frau Susanne Genswein (Schulsekretariat)

Frau Anja Herkommer

Herr Gias Kazi (Küche)

Frau Ursula Hielscher

Frau Jelena Milosevic (Reinigung)

Frau Sylvie Hochwarter

Frau Ulrike Nedved (Buchhaltung und Lohnverrechnung)

Herr Michael Knopp

Herr Philipp Riccabona (Küche)

Frau Welmoed Kollewijn

Herr Wolfgang Seyringer (Schulwart, Haustechnik)

Frau Jessica Melchinger

Frau Nermina Sisic (Reinigung)

Frau Ute Reumann

Herr Engelbert Sperl (Geschäftsführung)

Frau Esther Schmidt

° im Vorstand

Frau Martina Schmidt Frau Milica Simovic

Herr Martin Kaufmann (Eltern, Kassier)

Frau Eva Sindelek

Frau Angelika Kellner (Kollegium)

Frau Isabella Skarek

Herr Gerhard Rumetshofer (Eltern, Schriftführer)

Frau Magdalena Sperl

Frau Karin Schadl (Eltern)

Herr Michael Svoboda

Frau Eva Sindelek (Kindergarten)

Frau Claudia Tiedge

Herr Engelbert Sperl (Eltern, geschäftsführender Obmann)

Frau Michaela Tobler

Herr Lothar Trierenberg (Eltern) Frau Rita Welte (Kollegium, Direktorin)

° im Hort Frau Betsabeh Aghamiri Frau Elisabeth Dragschitz Herr Jonas Finkenstädt Frau Saskia van Gijzen Herr Gerald Grestenberger Frau Lena Kames Frau Michelle Machek


Jahresheft 2020/2021

im Schuljahr 2020/2021 ° in der Pädagogik Frau Betsabeh Aghamiri (Bildn. Erziehung - Malen)

Frau Ursula Kaufmann (Deutsch, Religion - Ethik,

Herr Stefan Albrecht (Musik, Chor, Orchester)

Frau Carina Allerberger (Mathematik, Vermessungspr.)

Frau Angelika Kellner (Geographie, Englisch,

Frau Elisabeth Alscher-Bassenheim (Buchbinden, Kartonagen,

Frau Natascha Kennedy (Klassenlehrerin 6. Klasse)

Spinnen/Weben, Landwirtschaftspr.)

freichristl. Unterr.) Französisch, Tutorin 12. Klasse)

Frau Christina Bauer (Klassenlehrerin 3. Klasse)

Herr Alfred Kohlhofer (Plastizieren, Darst. Geometrie)

Frau Miriam Bijkerk (Musik)

Frau Welmoed Kollewijn (Eurythmie)

Frau Christine Bolleter (Klassenlehrerin 7. Klasse)

Frau Monika Kossdorff (Heileurythmie, Förderunt.)

Frau Ulrike Borovnyak (Englisch, Spanisch, Tutorin 9. Klasse)

Herr Wilhelm Kvasnicka (Physik, Sport)

Herr Jakob Butschle (Religion - Christengemeinschaft)

Frau Laetitia Lernpeiss (Schulärztin)

Frau Ekaterina Chebova (Russisch)

Frau Julia Lingl (Deutsch, Psychologie)

Frau Christiane Dostal (Handarbeit, Englisch,

Frau Margret Loy (Kunstgeschichte, Malen,

Religion - freichristl. Unterr.)

Zeichnen, Geographie - Wirtschaftskunde)

Herr Holger Finke (Kunstgeschichte, Mathematik,

Herr Wolfgang Ludwig (Physik)

Physik, Tutor 11. Klasse)

Herr Klaus Madzak (Geschichte)

Herr Heinz Genswein (Werken)

Frau Adinda Meijts (Schneidern)

Frau Marion Giannelos (Klassenlehrerin 8. Klasse, Englisch)

Frau Lena Michailova (Schneidern, Korbflechten)

Frau Olga Glazkova (Russisch)

Frau Ingeborg Mühlegger (Schul-Psychologin)

Frau Krishna Hader (Handarbeiten)

Frau Eveline Myska (Gartenbau)

Frau Andrea Haensel (Biologische Übungen)

Herr Vyacheslav Nurgaliev (Russisch)

Frau Tanya Hanna (Eurythmie, Religion - freichristl. Unterr.)

Frau Konstanze Reiner-Friedl (Förderunterricht)

Frau Franziska Heller-Meixner (Biologie, Forstpr.,

Frau Monika Rochla (Religion - röm.-kath. Unterr.)

Frau Julia Röhsler (BegleitlehrerIn)

Chemie, Geographie, Tutorin 10. Klasse)

Frau Natascha Hermann (Klassenlehrerin 2. Klasse)

Frau Christine Rumetshofer (Klassenlehrerin 5. Klasse)

Herr Johannes Ickelsheimer (Chemie, Physik)

Herr Manuel Saurer (Sport) Frau Maria Simeonova (Klavierbegleitung) Frau Valentina Sobol (Russisch) Frau Maria Stern (Eurythmie) Herr Alexander Stadelmann (Informatik) Frau Brigitta Svoboda (Klassenlehrerin 4. Klasse,

Religion - freichristl. Unterr.)

Frau Sabine Trierenberg (Klassenlehrerin 1. Klasse,

Spielturnen, Tanzen/Volkstanz)

Frau Saskia Van Gijzen (Englisch) Herr Leonhard Weiss (Philosophie) Frau Rita Welte (Englisch) Frau Margarete Wolleitner (Religion - evang. Unterr.) Herr Kuros Zahedi (Werken, Englisch)

_ 23


24 _ Gewinn / Verlust im Schuljahr 2019/20

Rudolf Steiner-Schulverein Wien-Mauer Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum von 1.9.2019 bis 31.8.2020

Erträge

Elternbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . 1 294 833,30

% 45,8%

Spenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 331,09

3,0%

Subventionen Stadtschulrat . . . . . 105 295,59

3,7%

Förderung Unterrichtsmittel . . . . . 10 256,47

0,4%

Zuschüsse MA10. . . . . . . . . . . . . . . 684 988,65 24,2% Arbeitsmarktförderung . . . . . . . . . 160 375,06

5,7%

Mitgliedsbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 031,40

0,2%

Aufwände

%

Personal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 342 842,16

82,9%

Sachaufwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417 878,45

14,8%

Mieten sonstige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 993,60

0,6%

Abschreibungen

Div. Erlöse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 959,73

1,0%

- Sachanlagen, Gebäude. . . . . . . . . . . . . . 37 954,12

1,3%

Zinserträge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

0,0%

- Betriebsausstattung. . . . . . . . . . . . . . . . 11 592,07

0,4%

Erträge Vermietung. . . . . . . . . . . . . . 10 167,20

0,4%

Versicherungserlöse . . . . . . . . . . . . . 16 825,11

0,6%

Summe Aufwände. . . . . . . . . . . . . . . . . 2 826 260,40 100,0%

Erlöse Küche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 417,51

3,9%

Auflösung RSt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 000,00

1,1%

Subvention AMA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 132,41

0,0%   geprüft und in Ordnung befunden am 15.02.2021

Subvention Forstprojekt. . . . . . . . . - 7 000,00 0,2%   Rechnungsprüfer: Peter Dürhammer, Josef Prüller Subvention Bund. . . . . . . . . . . . . . . . 205 808,14

7,3%

Subvention Nachmittage . . . . . . . . . 19 368,00

0,7%

Verlust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 470,74

2,3%

Summe Erträge . . . . . . . . . . . . . . . 2 826 260,40 100,0%


Gewinn / Verlust im Schuljahr 2019/20 _ 25

Das Schuljahr 2019/2020 in Zahlen gegossen von Martin Kaufmann

Das Schuljahr 2019/2020 wird uns noch allen lange in Er-

rig gehalten werden. Einzig im Bereich der Instandhaltung

innerung bleiben – vor allem natürlich wegen der damals

hatten wir höhere Kosten als im Vorjahr zu verzeichnen, da

beginnenden Corona-Thematik. In Zahlenform gegossen,

einige Arbeiten einerseits dringend notwendig waren, an-

scheint dieses Jahr jedoch gar nicht so außergewöhnlich ge-

dererseits in der Phase des Lockdowns auch sehr sinnvoll

wesen zu sein. Der Jahresverlust des Gesamtvereins (Schu-

umgesetzt werden konnten. In Summe gab der Schulbereich

le + Kindergarten) konnte um etwa 11 % reduziert werden,

um € 73.000 weniger aus als im Jahr davor.

und das zur Gänze im Schulbereich. Das bedeutet, dass der

Im Laufe der letzten Monate des Schuljahres, also der Zeit

Verlust dieses Teilbereichs wie auch des gesamten Vereins

des Lockdowns und der kurzen restlichen Schulzeit, traten

um etwa € 8.000 zurückgegangen ist – allerdings konnten

ein paar Bereiche in den Vordergrund, die sonst nicht allzu

wir mit einem Minus von € 64.471,- noch immer unser ange-

sehr im Mittelpunkt stehen. Diese möchte ich hier hervor-

strebtes Ziel nicht erreichen.

heben und großen Dank aussprechen!

Die auffälligsten Differenzen zwischen dem Jahr 19/20 und

Einerseits betrifft das die Arbeit des Österreichischen Wal-

dem davorliegenden Jahr ergeben sich bei den Einnahmen:

dorfbundes. Dort sind alle Waldorf-Schulen und Kinder-

Die Horterträge sind stark angestiegen, die Spenden ande-

gärten Österreichs vertreten und zwar unter anderem in

rerseits in noch größerem Ausmaß zurückgegangen. Auch

einem sogenannten „Wirtschaftskreis“. Dieser Arbeitskreis

die Subventionen der öffentlichen Hand sind in diesem Jahr

hielt während des Lockdowns nahezu wöchentlich Online-

leider weiter reduziert worden (abgesehen von den Förde-

Meetings ab, um alle Erfahrungen und Erkenntnisse aus den

rungen über Corona-Maßnahmen). Positiv überraschend

einzelnen Schulen zu den Themen Kurzarbeit, sich ändern-

war hingegen, dass die Summe der Elternbeiträge insgesamt

de Verordnungen, neueste Informationen zu Auslegungen

nur geringfügig niedriger war als im Vorjahr – hier hatten

der Gesetzestexte etc. zu sammeln und sich gegenseitig zur

wir durch den pandemiebedingten Lockdown und die viele

Verfügung zu stellen und zu beraten. Diese intensive Arbeit

Kurzarbeit oder sogar Arbeitsstellenverluste einen größeren

hat zumindest den wirtschaftlichen Bereichen in allen Schu-

Rückgang befürchtet. In Summe sanken die Einnahmen im

len (speziell den kleineren Schulen) immens geholfen!

Schulbereich um € 65.000,-, während sie im Kindergarten-

Und andererseits möchte ich die Mitarbeiterinnen unseres

bereich nur um € 5.000,- zurückgingen.

Schulbüros vor den Vorhang holen. Sowohl Frau Nedved, die

Auf der anderen Seite konnten die Ausgaben in nahezu al-

bei uns für Buchhaltung und Lohnverrechnung zuständig ist,

len Bereichen unter den Vorjahreswerten gehalten werden:

als auch Frau Genswein, die unser Schulsekretariat betreut

Beim Kindergarten ergaben sich Gesamtausgaben, die etwa

und damit im kommunikativen Mittelpunkt der Schule steht,

€ 5.000,- unter dem Vorjahresniveau lagen. Im Schulbereich

haben in dieser schwierigen, mit lauter neuen, unerwarte-

sanken durch die Kurzarbeitsförderungen die Gehaltskos-

teten Situationen behafteten Zeit gemeinsam mit unserem

ten, und auch die laufenden Betriebskosten konnten nied-

Geschäftsführer die Herausforderungen der sich ständig ändernden Gesetzes- und Verordnungslage hervorragend und mit phantastischem Einsatz gemeistert. Herzlichen Dank für die viele Arbeit im Hintergrund, die von der Öffentlichkeit meist nicht oder nur ansatzweise gesehen wird – es ist sehr beruhigend, dass wir uns auf Sie verlassen können! Martin Kaufmann ist Kassier des Schulvereins der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer.


26 _

Jahresheft 2020/2021

Randnotiz zum Neubau auf 113 Schon seit vielen Jahren berichten wir immer wieder über

muss, dass es einem Neubau schon nahe kommen würde. Zu-

unseren Plan, unser „Unterstufenhaus“ neu zu errichten - und

dem benötigen wir auch dringend neue Räume und größere

immer wieder bitten wir Sie und damit auch uns selber um

Klassen etc.

Geduld. Seit Beginn der Planung sind schon einige Jahre vergangen, und viele Menschen aus der Schulgemeinschaft kennen dieses Projekt wohl nur vom Hörensagen. Hier möchten wir nun wieder über den aktuellen Stand berichten, gleichzeitig aber auch ankündigen, dass wir das ganze Projekt auch gerne wieder im Detail vorstellen und in einem gemeinsamen Prozess auch sicher an die neuen Gegebenheiten anpassen werden. Mit diesem Schritt wollen wir aber noch so lange zuwarten, bis die Aussicht auf eine Realisierung wieder etwas konkreter wird und wir dann wirklich Zug um Zug an die Umsetzung gehen können. Blicken wir also zuerst kurz in die Geschichte dieses Bauvorhabens, um die aktuelle Situation zu verstehen und die Zukunft besser einschätzen zu können.

So war also ein kompletter Neubau auf 113 unser Plan. Im Rahmen eines geladenen Wettbewerbs wurden schließlich die Architekten Dietrich / Untertrifaller ausgewählt, die unsere Wünsche und Anforderungen am stimmigsten umsetzen konnten. In der weiteren Planung mussten wir aber eine große Veränderung vornehmen, da uns die Stadt Wien den kompletten Abriss des alten Hauses aus denkmalschützender Sicht nicht genehmigte. (Das Gebäude liegt in einer Schutzzone und bildet mit dem denkmalgeschützen Schlössl – unserem Hauptgebäude – ein Ensemble...). Unseren Architekten ist es aber gelungen, unter Erhaltung der schützenswerten Teile des alten Hauses ihr Projekt so umzuarbeiten, dass wir zu einer noch besseren Lösung finden konnten. Dieser neue Entwurf wurde dann auch eingereicht, hatte aber den Nachteil, dass durch den Erhalt eines

Der Neubau auf 113 steht schon lange auf der Wunschliste

Teiles des Altbaus die vorgegebene Baufluchtlinie nun nicht

der Schule – in unterschiedlicher Form wahrscheinlich schon

mehr eingehalten werden konnte – insbesondere aufgrund

seit Jahrzehnten. Der Kerngedanke war ursprünglich die Er-

der Größe einer modernen Turnhalle. Die dafür erforderlichen

richtung einer Turnhalle, die uns so dringend fehlt. Aber in

Ausnahmegenehmigungen wurden seitens des Bezirkes, der

den letzten Jahren wurde auch immer deutlicher, dass das

Stadt Wien und der Baubehörde positiv bewertet, aber leider

alte Gebäude in so vielen Bereichen dringend saniert werden

von den Anrainern ganz und gar nicht.


Jahresheft 2020/2021

von Lothar Trierenberg für den Vorstand

Damit wurde durch den Einspruch einiger Nachbarn der posi-

Und wie geht es dann weiter?

tive Baubescheid aufgehoben und auch in den weiteren Ins-

Wenn also der Flächenwidmungsplan zu unserem Vorhaben

tanzen (Wiener Verwaltungsgericht und Bundesverwaltungs-

passt, dann können wir das ganze Projekt neu einreichen, und

gericht) als unzulässig bestätigt.

das Genehmigungsverfahren beginnt von vorne. Wir hoffen

Eine Verkleinerung des Neubaus haben wir nach Prüfung als nicht zielführend erachtet und sind mit dem Antrag auf Änderung des Widmungsplanes den anderen möglichen Weg gegangen. Dieser Antrag wurde von Seiten der Stadt wieder sehr positiv aufgenommen, und da zu dieser Zeit gera-

natürlich, dass die Baubehörde dies dann etwas zügiger prüfen kann, weil das Projekt ja schon bekannt ist, aber ein paar Monate wird es sicher wieder brauchen. Dann gilt es natürlich zu hoffen, dass es keine neuerlichen Einsprüche der Nachbarn gibt oder diesen nicht mehr stattgegeben wird.

de ein Umwidmungsverfahren in der Speisingerstraße und

Der Weg ist also gut vorgegeben – wie lange es noch dauert,

Gesslgasse geplant war, wurde unser Anliegen hier gleich

bis wir wirklich einen Baubeginn festlegen dürfen, darüber

eingearbeitet.

wollen wir hier keine Prognose geben.

Auf Ebene der Verwaltung und der Stadtbehörden ist dieses

Es wird aber jedenfalls noch genug Zeit bleiben, das Projekt

Verfahren seit Sommer positiv abgeschlossen! Jetzt muss

der erneuerten Schulgemeinschaft entsprechend vorzustel-

es „nur mehr“ vom Gemeinderat in dieser Form beschlossen

len und dort, wo es wichtig ist, auch an die neuen Gegeben-

werden. Alle zuständigen und informierten Stellen bestäti-

heiten des Schulbetriebes anzupassen.

gen uns zur Zeit, dass dies nur mehr eine Formsache sei, aber natürlich können wir den nächsten Schritt erst starten, wenn die Entscheidung tatsächlich getroffen wurde. Die für uns so

Zum Weiterlesen: https://www.dietrich.untertrifaller.com/

entscheidende Sitzung sollte „im Herbst“ stattfinden. Bis jetzt

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haben wir aber noch kein Ergebnis erhalten, also müssen wir uns noch in Geduld üben...

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Absender: R. Steiner-Schule Wien-Mauer, 1230 Wien, Endresstr. 100 Verlagspostamt, 1230 Wien, Zulassungsnummer: 13Z039641 M Impressum Seite 2

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* Es wird kälter, es wird Winter, und auch Weihnachten wird kommen. Daran besteht gar kein Zweifel. Aber was ist da unbedingt notwendig, dass wir das auch mit Vorfreude riechen, schmecken, fühlen können?

Richtig – unser Basar 2021! Und er wird, geht es nach uns, stattfinden! Save the date – und lassen Sie Ihre Freunde auch wissen, dass wir unsere Pforten wieder öffnen wollen! ganzschönstill_anz_moment_92,5x90.qxp_Layout 1 29.05.21 08:50 Seite 1 JH_Moment_Anzeige_netzwerk_202.qxp_Layout 1 28.10.21 17:44 Seite 1

Er hat, was Sie sucht.

Professionell bis liebenswert. Aussagekräftige Fotos findest du hier auf www.waldorf-mauer.network


Articles from Jahresheft 2020/2021, MoMent Extra-Ausgabe