nonconform ideenwerkstatt Mehrstetten - Werkstattprotokoll

in Mehrstetten 16.-18. Januar 2020 Werkstattprotokoll Räumlich-funktionales Konzept zur Belebung der Ortsmitte

Was soll zukünftig am Marktplatz 19 entstehen?

Was brauchen wir auf unserem Marktplatz und wie soll dieser in Zukunft gestaltet werden?



Gefördert durch:

Wie können Jung und Alt im Ort gut und gerne leben und was braucht es dazu?

Mehr Leben mittendrin 1

Inhalt

Ausgangssituation 5 Aufgabenstellung 6 Projektgebiet 7 Prozessdesign 9 Analyse 11 Ideenwerkstatt 15 Aktivierung 16 Ablauf 17 Tag 1 19 Tag 2 25 Tag 3 29 Ergebnis 33 Leitbild 35 Strategie 37 Marktplatz – Umgestaltung und Belebung 39 Vom Postgässchen zum „Central Park“ 47 Marktplatz 19 (M 19) 51 Bahnhofstraße 8 (B 8) 59 Maßnahmen – Überblick 64 Impressum 67

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Ausgangssituation

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Aufgabenstellung

Die Gemeinde Mehrstetten verfolgt seit dem Jahr 2017 das Ziel, attraktiv für alle Generationen zu sein. Zu diesem Ansatz gehört auch das Vorhaben, die Ortsmitte als einen attraktiven und lebendigen Treffpunkt für Jung und Alt zu etablieren. Um dies zu erreichen, hat die Gemeinde bereits das Projekt „Marktplatz 11“ (wie später beschrieben) auf den Weg gebracht.

Zudem hat die Gemeinde die in der Ortsmitte gelegenen Grundstücke Marktplatz 19 und Bahnhofstraße 8 erworben. Auf diesen Grundstücken könnte eine Bebauung im Sinne von allengerechtem Wohnen in neuen Wohnformen entstehen. Genauere Vorstellungen zu einer solchen Nutzung gibt es jedoch noch nicht.

Neben einer breiten Zustimmung zu diesen konkreten Projektideen überwiegt im Gemeinderat und der Verwaltung die Meinung, dass die Gestaltung des öffentlichen Raumes in der Ortsmitte in die Jahre gekommen ist.

Räumlich-funktionales Konzept

Zentrale Fragen

Anstatt mehrere isolierte Einzelplanungen zu erstellen, wurde im Sommer 2019 beschlossen, unter Berücksichtigung der bisher angestrebten Überlegungen und mit aktiver Einbindung der Bevölkerung ein umfassendes räumliches und funktionales Konzept zur Belebung der Ortsmitte zu erstellen. Diese Konzepterstellung wird durch das Förderprogramm „Quartiersimpulse“ des Ministeriums für Soziales und Integration des Landes Baden-Württemberg gefördert.

Im Oktober 2019 wurden im Rahmen eines Auftakttreffens der Spurgruppe die Rahmenbedingungen und zentralen Fragen für die Erstellung des Konzeptes festgelegt. Die Spurgruppe ist das Steu­ erungsgremium des gesamten Prozesses der Konzepterstellung und Umsetzung. Sie setzt sich aus Vertreter*innen des Gemeinderates, der Verwaltung und weiteren wichtigen Stakeholder*innen der Gemeinde zusammen.

Folgende Fragen sollten am Ende des Beteiligungsprozesses im Konzept beantwortet werden: - Wie können Jung und Alt im Ort gut und gerne leben und was braucht es dazu?

- Was brauchen wir auf unserem Marktplatz und wie soll dieser in Zukunft gestaltet werden?

- Was soll zukünftig am Marktplatz 19 entstehen?

Die Ergebnisse des Auftakttreffens sind im Anhang dokumentiert.

Werkstattprotokoll Ausgangssituation Aufgabenstellung

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Projektgebiet

Ein Bestandteil des Auftakttreffens war eine Begehung der Ortsmitte mit der Spurgruppe. Gemeinsam wurden der Umgriff des Projektgebietes sowie zwei Fokusbereiche festgelegt.

Ortsmitte Das Gebiet der Ortsmitte erstreckt sich entlang der Hauptstraße in etwa vom Backhaus an der Kreuzung Bahnhofstraße/Krautgasse im Südwesten bis zum evangelischen Gemeindehaus an der Kreuzung Ulmer Straße/Kirchgasse im Nordosten. Das Gebiet umfasst grundsätzlich die Gebäude und Grundstücke in der ersten Reihe und nimmt keine Rücksicht auf eine parzellenscharfe Abgrenzung. Die Grünfläche im Bereich des Postgässchens ist ebenfalls ein Bestandteil des Untersuchungsgebietes.

Fokusbereiche

Marktplatz 19

Zwei Fokusbereiche wurden definiert, um während des Beteiligungsprozesses konkrete räumliche Vorschläge bearbeiten zu können: Marktplatz 19 Der Fokusbereich umfasst das Grundstück Marktplatz 19 sowie den umliegenden öffentlichen und privaten Freiraum.

Bahnhofstraße 8

Bahnhofstraße 8 Der Fokusbereich umfasst das Grundstück Bahnhofstraße 8, die angrenzenden Grundstücke und die räumlichen als auch funktionalen Verbindungen zum Fokusbereich Marktplatz 19.

Skizzenhafter Verlauf des Projektgebietes mit gelb markierten Fokusbereichen | Ohne Maßstab

Werkstattprotokoll Ausgangssituation Projektgebiet

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Prozessdesign

Der Prozess zur Erstellung des Konzeptes kann in drei Phasen unterteilt werden.

Vorbereitung und Analyse Ab September 2019 wurde der Beteiligungsprozess intensiv vorbereitet. Den Start markierte das Auftakttreffen mit der Spurgruppe im Oktober. Anschließend wurde das Projektgebiet eingehend analysiert und der Projektstand der bereits angestoßenen Projekte aufgenommen. Parallel dazu wurde das Aktivierungsmaterial für die Ideenwerkstatt erstellt.

Auftakttreffen

Erstellung

Analyse und

mit der Spurgruppe

Aktivierungsmaterial

Einarbeitung

Dokumentation 3 Tage gemeinsames Arbeiten vor Ort

nonconform ideenwerkstatt Den Kern des Beteiligungsprozesses bildete die nonconform ideenwerkstatt. Im Offenen Ideenbüro im Marktplatz 19 wurde drei Tage lang intensiv mit allen interessierten Personen an der Beantwortung der drei Kernfragen gearbeitet.

Öffnung aller Ideenkanäle 2 Wochen vor der Ideenwerkstatt

Begleitung bei der Umsetzung Diese Phase gehört nicht mehr zu Erstellung des Konzeptes an sich, sondern unterstützt die Gemeinde bei der Umsetzung der Impulsprojekte. Hier werden die wichtigen ersten Schritte auf dem langen Weg der Umsetzung des Konzeptes gesetzt.

Werkstattprotokoll Ausgangssituation Prozessdesign

Vorbereitung und Analyse

nonconform ideenwerkstatt

Begleitung bei der Umsetzung

Ab September 2019

16.-18. Januar 2020

Bis Ende 2020

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Marktplatz von Mehrstetten – die Trennung zwischen Fahrbahn und anderen Verkehrsflächen ist deutlich erkennbar

Werkstattprotokoll Ausgangssituation Prozessdesign

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Analyse

Geschichte Mehrstetten hat in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts eine wechselhafte Geschichte erlebt, welche das Erscheinungsbild des Hauptortes bis heute prägt. Im Jahr 1960 wurde die Gemeinde zum „Beispieldorf für die Flurbereinigung“. Hier wollte man Erfahrungen gewinnen, die später in großem Maßstab im ganzen ländlichen Raum umgesetzt werden sollten. Aus diesem Grund wurde der ganze Hauptort als „Ortslage“ in das Flurbereinigungsverfahren einbezogen.

Seitdem gab es viele Planungsvorschläge und Entwürfe für die Umgestaltung der Ortsmitte, unter anderem auch einen Architekturwettbewerb im Jahr 1971. Der Siegerentwurf sah vor, alle bestehenden Gebäude in der Ortsmitte abzureißen und stattdessen ein Häuserensemble in einer Art Sechseckraster mit weit heruntergezogenen Satteldächern zu errichten. Obwohl die vollständige Umsetzung der Planung an den Grundstücksbesitzer*innen in der Ortsmitte scheiterte, wurden viele historische Gebäude zugunsten der Dorferneuerung abgerissen.

Ihre derzeitige Gestaltung erhielt die Ortsmitte in den 1980er Jahren, nachdem ein Umdenken bei den Planungsbehörden stattfand und der dörfliche Charakter gewahrt werden sollte.

Diese letzte Umgestaltung ist wiederum ebenfalls ein Kind ihrer Zeit.

Es wurde viel Wert auf die räumliche Trennung der unterschiedlichen Verkehrsmittel gelegt. Die Gestaltung wurde so gewählt, dass der KFZ-Verkehr möglichst ungehindert durch den Ort fließen kann. Als Resultat dieser Planung gleicht der Charakter des Marktplatzes eher dem einer Durchfahrtsstraße als dem eines Platzes im eigentlichen Sinne.

Luftbild aus den 1940er Jahren – die Gebäude mit einem roten Punkt wurden seitdem abgerissen | Bildquelle: Ideensammlung der nonconform ideenwerkstatt

Werkstattprotokoll Ausgangssituation Analyse

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Bestehende Projekte und Überlegungen Marktplatz 11 Seit der Schließung des kleinen Ladens im Marktplatz 19 gibt es in Mehrstetten keinen Nahversorger mehr. Um diese Situation zu ändern, gründeten einige engagierte Bürger*innen im September 2019 die Genossenschaft „Marktplatz11 Mehrstetten eG“. Das Ziel der Genossenschaft ist es, die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs in der Ortsmitte sicherzustellen. Dieses Ziel soll in Form des Projektes Marktplatz 11 erreicht werden. Die Planungen für das Gebäude sehen neben einem Verkaufsraum mit Café-Ecke außerdem eine Arztpraxis, ein öffentliches WC, zwei Maisonette-Wohnungen für Familien sowie eine rollstuhlgerechte Wohnung vor. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2020 geplant. Weitere Informationen zu dem Projekt können im Internet unter www.mehrstetten.de und unter www.m11m.de abgerufen werden.

Förderverein Marktplatz Mehrstetten Der Verein kümmert sich ehrenamtlich um soziale und kulturelle Belange in Mehrstetten. So ist ein Fahrdienst geplant, welcher die älteren oder nicht mobilen Bewohner*innen von Mehrstetten zum neuen Nahversorgungszentrum im Marktplatz 11 bringen soll. Ebenso ist es ein Ziel des Vereins, kulturelle Veranstaltungen im und um das Projekt Marktplatz 11 zu organisieren und zu fördern. Weitere Informationen zu dem Projekt können im Internet unter www.fv-marktplatz-mehrstetten.de abgerufen werden.

Allengerechtes Wohnen Die Gemeinde Mehrstetten hat mit dem Marktplatz 19 und der Bahnhofstraße 8 zwei Grundstücke in der Ortsmitte erworben. Hier könnten Projekte für allengerechtes Wohnen umgesetzt werden. Bei allengerechten Wohnungen handelt es sich um eine Weiterentwicklung von barrierefreien Wohnungen. Sie sollen in ihrer Einrichtung und Raumaufteilung zwar barrierefrei bzw. barrierearm gestaltet sein, jedoch richtet sich dieses Wohnungsangebot nicht nur an die Zielgruppe mit diesen besonderen Bedürfnissen, sondern wird möglichst vielen sonstigen Bedürfnissen auch gerecht.

Die spezifischen Ausgangssituationen der Grundstücke werden im Ergebnisteil beschrieben.

Visualisierung Projekt Marktplatz 11 | Bildquelle: Gemeinde Mehrstetten

Werkstattprotokoll Ausgangssituation Analyse

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Ideenwerkstatt

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Aktivierung

Aktivierung Die Aktivierungsphase, in welcher das Programm beworben wurde, fand parallel zur Analysephase statt. Über unterschiedliche Kanäle wurde die Bevölkerung von Mehrstetten über den Anlass und Inhalt des Beteiligungsprozesses informiert, zum Mitmachen eingeladen und dazu animiert, sich schon im Vorfeld mit dem Thema zu beschäftigen.

Die Aktivierung erfolgte über eine breite Mischung an Kommunika­ tionskanälen:: - Ideenboxen mit Ideenzetteln und Bierdeckeln an 15 gut frequentierten Orten in der Ortsmitte - Bierdeckel in den Gasthäusern - Website mit Ideenforum: www.mehrstetten-mittendrin.de - Anregungen für den Unterricht in der Schule - Einladung von Schulklassen ins Ideenbüro - Einladung zum Auftaktmittagessen - Gemeinsamer Ortsspaziergang mit der Spurgruppe - Vortrag beim Jahresempfang - Medienaussendung - eigens eingerichtetes Gemeinderats-Taxi - .... und ganz viel Mundpropaganda

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Aktivierung

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Ablauf

Drei Tage vor Ort Von 16. bis 18. Januar 2020 richtete das fünfköpfige Team von nonconform ein Offenes Ideenbüro im Marktplatz 19 ein, das für alle Mehrstetter*innen offenstand. Mit einem abwechslungsreichen Programm wurde eine breite Basis für intensives, gemeinsames Arbeiten geschaffen. Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung waren ebenso wichtig, wie die Klärung von Fragen und die Weitergabe von Informationen. Die Abendveranstaltungen am ersten und am zweiten Tag fanden im evangelischen Gemeindehaus statt.

Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit wurden am Abend des 18.

Januar der Öffentlichkeit in der Turn- und Festhalle präsentiert.

Tag 2

Tag 1

Tag 3

Freitag, 17. Januar

Donnerstag, 16. Januar 800-1230

Aufbau Ideenbüro

900-1230

Offenes Ideenbüro

1300-1500

Auftaktmittagessen mit Spurgruppe mit anschließendem Rundgang

900-1000

Besuch Grundschulklassen

1500-1900

Offenes Ideenbüros

1400-1900

ab 1930

Gemeinsame Ideenstammtische

ab 1900

Samstag, 18. Januar 900-1200

Offenes Ideenbüro

Offenes Ideenbüro

1200-1900

Ausarbeiten

Ideen auf dem Prüfstand

1900

Schlusspräsentation und Ausklang

Filmische Dokumentation Der Verlauf der drei Tage vor Ort wurde von einem Filmteam begleitet.

Aus dem gefilmten Material wird eine Dokumentation für den Fördergeber erstellt.

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Ablauf

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Tag 1

Aufbau Ideenbüro und Einwickeln mit Ideenband Am Marktplatz 19 wurde das temporäre Ideenbüro eingerichtet. Für ein schnelles und effizientes Arbeiten war die Einrichtung eines Büroarbeitsplatzes für alle Teammitglieder mit Netzwerk, Computern, Drucker und Schreibmaterial notwendig.

Zahlreiche Fotos, Pläne und auch historische Bilder wurden aufgehängt, um bei Gesprächen Anschauungsmaterial und Diskussionsgrundlagen griffbereit zu haben. Sitzgelegenheiten sowie eine Art Bar wurden aufgestellt und luden dazu ein, bei einem Kaffee mit den Teammitgliedern von nonconform ins Gespräch zu kommen. Ein Luftbildteppich wurde ausgerollt und auf einer Pinnwand wurden alle im Vorfeld eingebrachten Ideenzettel aufgehängt sowie thematisch sortiert.

Um auf die Aktivitäten der nächsten Tage aufmerksam zu machen, wurde beinahe das ganze Haus unter mithilfe des Bauhofes mit gelben Ideenbändern eingewickelt und so auffällig sichtbar markiert.

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 1

19

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 1

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Auftaktmittagessen, Spurensuche und Offenes Ideenbüro Um 1300 Uhr traf sich ein Teil der Spurgruppe zu einem gemeinsamen Auftaktmittagessen im Gasthaus Lamm. In einer kurzen Vorstellungsrunde stellten die Teilnehmer*innen ihre Erwartungen an die nächsten drei Tage vor. Danach wurde beim Essen bereits über Ideen und Themen rund um die Ortsmitte diskutiert.

Der anschließende Rundgang führte vom Gasthaus durch die Ortsmitte und in das Offene Ideenbüro, welches um 1500 offiziell von der Bürgermeisterin Franziska Kenntner mit dem Durchschneiden des Ideenbandes eröffnet wurde. Ab diesem Zeitpunkt waren alle Interessierten eingeladen, vorbeizukommen und ihre Ideen einzubringen.

Im Laufe des Nachmittags kamen viele Besucher*innen in das Offene Ideenbüro und brachten ihre Ideen und Anregungen in Einzel- oder Gruppengesprächen ein. Am Luftbildteppich gab es rege Diskussionen über unterschiedliche Blickwinkel auf die Ortsmitte von Mehrstetten.

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 1

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Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 1

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Ideenstammtische

Das Abendprogramm fand im evangelischen Gemeindehaus statt und wurde mit einer Vorstellungsrunde am Luftbildteppich eröffnet. Die Anwesenden markierten, welche Orte ihnen an Mehrstetten gefallen.

Anschließend wurde an vier Stammtischen über Themen diskutiert, welche die Teilnehmenden zuvor als ihre Herzens- und Interessensthemen eingebracht hatten: - Verkehr, Nahverkehr, Verkehrsberuhigung und Fußgängerströme - Wie sieht Mehrstetten in 20 Jahren aus? Wohnen in Zukunft und Leerstände - Wo trifft man sich im öffentlichen Raum? Wo ist ein Platz für Kinder? Wo ist Platz für ältere Menschen?

- Wohnen für Senioren und ein Konzept für den Marktplatz Die Ergebnisse der einzelnen Tische wurden im Anschluss an die Diskussionsrunden in Kurzpräsentationen dem Plenum vorgestellt.

Der erste Abend endete mit einer gemeinsamen Schlussrunde, bei der die gewonnenen Erkenntnisse durch die einzelnen Teilnehmer*innen reflektiert wurden.

Die Ergebnisse des Abends sind im Ideenprotokoll dokumentiert.

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 1

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Tag 2

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 2

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Tag 2

Besuch der Schulklassen Offenes Ideenbüro Im Laufe des zweiten Tages kamen viele Besucher*innen ins Offene Ideenbüro, um über ihre Vorstellungen zu sprechen.

Am Vormittag besuchte eine Klasse aus der Grundschule Mehrstetten das Offene Ideenbüro. Die Schüler*innen orientierten sich zunächst auf dem Luftbildteppich, indem sie ihre Lieblingsorte und auch jene, die sie gar nicht mögen, zeigten. Anschließend präsentierten sie ihre vorbereiteten Plakate zu folgenden Themen: - Was gefällt mir an Mehrstetten?

- Was gefällt mir nicht an Mehrstetten?

- Unsere Wünsche für Mehrstetten!

Auch am Nachmittag war reges Treiben und einige Besucher*innen kamen ins Offene Ideenbüro, um ihre Ideen persönlich vorbeizubringen und sich mit dem nonconform Team auszutauschen.

Ebenso besuchte ein Teil des nonconform Teams das Jugendzentrum im Ort und sprach dort mit einigen Jugendlichen.

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 2

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Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 2

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Ideen auf dem Prüfstand

Das Abendprogramm fand wieder im evangelischen Gemeindehaus statt und startete – wie auch am Vortag – mit einer Vorstellungsrunde. Die Anwesenden markierten auf dem Luftbildteppich, wo sie ihre schönste oder interessanteste Begegnung in Mehrstetten hatten.

Im Anschluss wurde an drei vorbereiteten Tischen – den Prüfständen – über bereits vorbereitete Themen im Format eines World Cafés diskutiert: - Wie werden wir für verrückt erklärt?

- Nutzungsmix für ein Haus zum Leben und Arbeiten 2030?

- Der Marktplatz in 20 Jahren?

Dabei ging es vor allem darum, das Gehörte der letzten zwei Tage zu überprüfen und zu schärfen. Die Moderation der Tische übernahm das Team von nonconform. Die Teilnehmenden wechselten alle 20 Minuten die Tische und konnten so zu jeder Frage Ideen finden. Abschließend wurden die Ergebnisse vor der großen Runde präsentiert.

Die Ergebnisse des Abends sind im Ideenprotokoll dokumentiert

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 2

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Tag 3

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 3

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Tag 3

Offenes Ideenbüro und Ausarbeitung Am dritten Tag war das Offene Ideenbüro nochmals von 900 bis 1200 Uhr geöffnet und erfreute sich regen Besuches.

Mittags zog sich das Team von nonconform zurück, um die Ergebnisse zu strukturieren und zu einem Konzept zusammenfließen zu lassen.

Auch das Ideenforum auf der Webseite wurde geschlossen und die Beiträge einbezogen. Den ganzen Nachmittag über wurde konzentriert an der Zusammenstellung der Schlusspräsentation gearbeitet.

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 3

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Schlusspräsentation und Ausklang Kurz nach 1900 Uhr startete die Schlusspräsentation in der Turn- und Festhalle. Mehr als 160 Personen besuchten die etwa dreistündige Veranstaltung. Zur Begrüßung gab es Getränke und eine musikalische Umrahmung der örtlichen Musikkapelle.

Etwa eine Stunde lang präsentierte das Team von nonconform das Ergebnis des Beteiligungsprozesses.

Nach der Präsentation blieb noch genug Zeit, um sich bei einem Buffet und Getränken über das Gehörte auszutauschen und zu diskutieren.

Die Präsentation kann bei der Stadtverwaltung und unter www.mehrstetten-mittendrin.de eingesehen werden.

Werkstattprotokoll Ideenwerkstatt Tag 3

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Ergebnis

M 19

Central Park

11

Marktplatz

B8 raĂ&#x;e

ofst h n h a B

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Leitbild

Mehr gemeinsame Aktivitäten in der Ortsmitte

gemeinsam

tun

Das Leitbild für die Entwicklung der Ortsmitte wurde unmittelbar aus den eingebrachten Ideen und den Erkenntnissen der Ideenwerkstatt erarbeitet. Damit mehr Leben in der Ortsmitte stattfindet, braucht es in erster Linie mehr Angebote und Möglichkeiten für unterschiedliche gemeinsame Aktivitäten.

Einige dieser Aktivitäten sind bereits vorhanden, wie die beiden öffentlichen Backhäuser. Diese Tradition des gemeinsamen Handelns soll Schritt für Schritt auf weitere Aktivitäten in der Ortsmitte übertragen werden. Der Marktplatz wird von einer Durchfahrtsstraße zu einem Ort des Gemeinschaftslebens: Im Marktplatz 19 wird gemeinsam gearbeitet und gekocht, im Postgässchen gibt es Gemeinschaftsgärten und auf dem Grundstück Bahnhofstraße 8 entsteht ein gemeinschaftliches Wohnprojekt, welches einen Nachahmungseffekt bei den Eigentümer*innen der restlichen Grundstücke entlang der Bahnhofstraße hervorruft.

Damit das Leitbild in die Realität umgesetzt werden kann, müssen alle öffentlichen und privaten Akteur*innen gemäß der Strategie auf dieses gemeinsame Ziel hinarbeiten. Mehr Leben in die Ortsmitte zu bringen wird nur gelingen, wenn alle Aktivitäten und Maßnahmen auch daraufhin ausgerichtet werden.

Die Strategie zum Erreichen des Leitbildes besteht aus drei thematischen Blöcken: Die bestehenden Potentiale müssen genutzt werden, das sehr gute Engagement der Bürger*innen muss weiterhin gefördert, aber auch eingefordert werden und die Gemeinde muss Impulsprojekte umsetzen, um gute Beispiele im Ort zu schaffen.

Die Ziele des Leitbildes als auch die Formulierungen der Strategie müssen regelmäßig überprüft und an geänderte Rahmenbedingungen angepasst werden, um einen langfristigen Erfolg zu gewährleisten.

11

gemeinsam

spielen gärtnern essen

gemeinsam

wohnen

gemeinsamer

Marktplatz

gemeinsam

backen

gemeinsamer

Raum

Alte Scheune

gemeinsamer erweiterter

Marktplatz

ße

fstra o h n h Ba

Leitbild für die Entwicklung der Ortsmitte | Ohne Maßstab

Werkstattprotokoll Ergebnis Leitbild

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Bestandsplan Potentiale Legende

Öffentliche Einrichtung, Frequenzbringer

Leerstand, Lücke, Entwicklungspotential Datengrundlage: Eigene Erhebung Bestandsplan Potentiale | Ohne Maßstab

Werkstattprotokoll Ergebnis Strategie

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Strategie

Bestehende Potentiale nutzen und Lücken füllen

Engagement fördern (und fordern)

Impulse setzen

In der Ortsmitte befinden sich viele Einrichtungen und Institutionen, welche als Besuchermagnete für Einheimische und Gäste fungieren. Man spricht dabei von sogenannten Frequenzbringern, da diese Einrichtungen die Personenfrequenz in der Ortsmitte erhöhen. Neben den öffentlichen Einrichtungen wie Rathaus, Jugendzentrum, Kirche und den Backhäusern zählen zu den Frequenzbringern auch die Ärzte, Läden bzw. Geschäfte und die Filialen der Banken.

Die Attraktivierung und Belebung der Ortsmitte ist nicht alleine die Aufgabe des Gemeinderates oder der Gemeindeverwaltung (oftmals werden beide Institutionen verallgemeinernd als „die Gemeinde“ bezeichnet). Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Aufgabe, welche wirklich von der gesamten Gemeinde zu erbringen ist. Somit stehen neben der Politik und der Verwaltung auch die Wirtschaft in Form von lokal ansässigen Betrieben und die Gesellschaft in Form der Bürgerschaft, von Vereinen, Kirchen und anderen Institutionen in der Pflicht, zur Belebung der Ortsmitte beizutragen, indem sie Maßnahmen unterstützen, fördern oder auch eigene Projekte umsetzen.

Impulsprojekte sind für den Erfolg eines Konzeptes wichtig. Sie zeigen einen möglichen Weg der Realisierung auf und führen im Idealfall zu einem Nachahmungseffekt. Im Rahmen der Ideenwerkstatt wurden vier Projekte identifiziert, die als Impulsgeber zur Belebung der Ortsmitte von Mehrstetten fungieren.

Welches der vier Projekte zuerst umgesetzt wird, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass bei der Planung der Projekte die gegenseitigen Beziehungen und Synergien berücksichtigt werden.

Die vier Impulsprojekte werden in den folgenden Kapiteln detailliert beschrieben.

Zugleich gibt es auch eine beachtliche Anzahl an leerstehenden bzw. untergenutzten Gebäuden, Baulücken, brachliegenden Flächen und Grünräumen mit einem großen Entwicklungspotential.

Die bestehenden Potentiale in der Ortsmitte müssen sinnvoll genutzt werden. Nach dem Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ ist die Bebauung von Baulücken und Brachflächen sowie die Sanierung oder Neu-Bebauung von bereits bebauten Grundstücken in der Ortsmitte einer neuen Bebauung am Ortsrand vorzuziehen.

Damit auch private Bauherr*innen und Investor*innen Projekte in der Ortsmitte starten, muss die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen und Impulse setzen. Das derzeit entstehende Projekt „Marktplatz 11“ ist ein solcher Impuls. Die Grundstücke Marktplatz 19 und Bahnhofstraße 8 bieten sich für die Realisierung weiterer Impulsprojekte an.

Das übergeordnete Ziel aller Projekte und Maßnahmen muss es sein, die Ortsmitte zu einem beliebten und belebten Ort der Begegnung zu machen oder anders ausgedrückt: mehr Leben in die Ortsmitte zu bringen.

Bereits jetzt gibt es in Mehrstetten ein sehr großes Engagement der unterschiedlichen Akteursgruppen. Das Projekt „Marktplatz 11“, die große Anzahl interessierter Menschen während der Ideenwerkstatt oder der jahrzehntelange ehrenamtliche Betrieb des Jugendzentrums zeugen von diesem Engagement.

Für die Belebung der Ortsmitte gilt es, das bestehende Engagement weiterzuführen und durch Maßnahmen zu fördern. Gleichzeitig muss von Seiten der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderates ein Engagement auch eingefordert werden. Eine langfristige Belebung der Ortsmitte wird nur in einem gemeinsamen Akt gelingen.

Lernreise Ein erster Akt des gemeinsamen Engagements sollte eine Lernreise zu Vorzeigeorten mit Best-Practice Beispielen sein. Die Teilnahme daran sollte allen Interessierten offenstehen. Während dieser möglichst zweitägigen Exkursion lernen die Teilnehmer*innen nicht nur die Leitbilder, Strategien und umgesetzten Projekte mit einer ähnlichen Aufgabenstellung in anderen Orten kennen. Ein wesentlicher Bestandteil der Exkursion ist auch der Austausch untereinander, um Allianzen für neue Projekte zu bilden.

Werkstattprotokoll Ergebnis Strategie

Marktplatz Umgestaltung Die Gestaltung des Marktplatzes ist nicht mehr zeitgemäß. Im Rahmen eines Planungswettbewerbes soll der beste Entwurf für die Umgestaltung des Marktplatzes gefunden werden. Rahmenbedingungen und Anforderungen an die Planung wurden während der Ideenwerkstatt erarbeitet. „Central Park“ (Postgässchen) Das Postgässchen wird zum „Central Park“ von Mehrstetten. Um das zu erreichen, muss das ganze Areal umgestaltet und aufgewertet werden.

Bahnhofstraße 8 und Marktplatz 19 Die beiden Grundstücke befinden sich bereits im Besitz der Gemeinde und eignen sich daher ideal als Impulsprojekte zur Umnutzung und Inwertsetzung von Bestandsgebäuden in der Ortsmitte. Während der Ideenwerkstatt wurden einige grundsätzliche Funktionen gefunden, welche in diesen Gebäuden untergebracht sein können. Der tatsächliche Bedarf muss noch abgeklärt werden.

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Marktplatz – Umgestaltung und Belebung

Bestehende Gestaltung des Marktplatzes – die physische Trennung von Fahrbahn und Gehweg ist deutlich erkennbar, ebenso die Pflasterung der „Restflächen“

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz – Umgestaltung und Belebung

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Marktplatz – Umgestaltung und Belebung

Ausgangssituation

Gestaltung

Nutzung

Die derzeitige Gestaltung des Marktplatzes ist etwa 30 Jahre alt. Das Planungskonzept, auf dem diese Gestaltung aufbaut, ist nochmals gut zehn Jahre älter und wurde Ende der 1970er Jahre erstellt. Entsprechend des damaligen Zeitgeistes wurde die Dorfmitte sehr funktional geplant. Die Fahrbahn für den KFZ-Verkehr ist durch hohe Bordsteine von den Gehwegen getrennt, der Verkehr soll möglichst ungehindert durch den Ort fließen. Der Unterschied der Verkehrsarten wird auch in der Gestaltung deutlich. Die Fahrbahn ist asphaltiert, die restlichen Flächen sind mit Granitsteinen gepflastert. Die Pflasterdecke wurde wie ein Teppich über jegliche Restflächen gelegt. Es ist optisch nur schwer auszumachen ob man sich gerade auf einem Gehweg, einem Parkplatz, der Bushaltestelle oder dem Rathausvorplatz befindet.

Vermutlich aus Gründen der Praktikabilität wurde die Böschung vor dem Rathaus auch gepflastert, um nicht über den gestalterischen Umgang mit dem Höhensprung nachdenken zu müssen. Zur optischen Aufwertung gibt es mehrere Grünelemente wie Blumenkübel oder einzelne Bäume. Die Möblierung besteht aus wenigen Sitzgelegenheiten entlang der Bushaltestellen und zwei Brunnen. Zudem gibt es eine Infotafel zur Geschichte von Mehrstetten, zu Auszeichnungen bei unterschiedlichen Dorfwettbewerben und mit Informationen zu Wanderwegen bzw. Wintersportmöglichkeiten in der Umgebung. Eine Aufenthaltsqualität, die zum längeren Verweilen einlädt, bietet der Marktplatz hingegen nicht. Daran ändert auch die kleine Spielplatzecke neben dem Rathaus nichts.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Gestaltung des Marktplatzes nicht mehr zeitgemäß ist und dringend überdacht werden sollte.

Die Hauptnutzung des Marktplatzes gebührt derzeit dem KFZ-Verkehr. Neben der Durchfahrtsstraße sind auch die Parkplätze gut genutzt. Auch die Fahrgäste der Busse – vor allem die Schulkinder – nutzen den Marktplatz als Wartebereich. Über das Jahr verteilt gibt es einzelne Feste und Aktivitäten am Marktplatz. Eine regelmäßige Alltagsnutzung, welche nicht mit der Nutzung von Verkehrsmitteln verbunden ist, findet jedoch kaum statt. Diese Situation dürfte sich mit der Realisierung des Projektes „Marktplatz 11“ zwar ändern. Die derzeitige Gestaltung fördert einen regelmäßigen Aufenthalt zum Zwecke des bloßen Verweilens wie schon beschriebenen jedoch nicht.

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz – Umgestaltung und Belebung

Bäcker

Sparkasse Rathaus

Jugendzentrum

Wahrnehmung

Kernzone Marktplatz 11

e

M 19

un

dz

on

Kriegerdenkmal Gr

Das Gebiet des Marktplatzes im Dorfgefüge ist nicht klar definiert. Im Rahmen der Ideenwerkstatt wurde daher der Frage nachgegangen, welchen Bereich die Mehrstetter*innen als Marktplatz wahrnehmen.

Es zeigte sich, dass für einen Großteil der Menschen der Marktplatz aus zwei Zonen besteht (siehe nebenstehende Skizze).

Die „Grundzone“ reicht vom ehemaligen Gasthaus Hirsch im Süden, entlang der Hauptstraße bis zum Bäcker bzw. Gasthaus Lamm im Norden. Die erste Reihe der Gebäude, jedenfalls deren Fassaden, sind ebenfalls Bestandteil des Marktplatzes.

Innerhalb der „Grundzone“ gibt es eine „Kernzone“. Diese spannt sich zwischen dem Rathaus und den Gebäuden Marktplatz 11 und Marktplatz 19 auf. In der „Kernzone“ sollte der Marktplatz auch als Platz wahrnehmbar sein, was derzeit jedoch nicht der Fall ist.

ne

zo

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Gr

Zum Lamm

Raiffeisen

ehem. Hirsch

Skizze zur Wahrnehmung des Marktplatzes mit Grund- und Kernzone | Ohne Maßstab

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Ziel

Inspiration

Vom Verkehrsraum zum Alltagsraum

Begegnungszone Cubus, Wolfurt, Vorarlberg

Das Ziel der Umgestaltung des Marktplatzes ist die Transformation von einem Verkehrsraum zu einem vielfältig genutzten Alltagsraum.

Jede Person, die in Mehrstetten lebt, sollte mindestens einmal am Tag einen Grund haben, sich auf dem Marktplatz aufzuhalten. Dieses Ziel kann natürlich nicht alleine durch eine Umgestaltung des Marktplatzes erreicht werden, auch die weiteren beschriebenen Impulsprojekte müssen realisiert werden, um das sichtbare Leben zurück in die Ortsmitte zu bringen. Die Gestaltung des Marktplatzes bildet jedoch die Plattform für alle Aktivitäten, die sich darauf abspielen sollen.

Die Landesstraße L3 führt durch den Ortskern von Wolfurt und wird täglich von ca. 11.000 Kfz befahren. Dies beeinträchtigte die Lebensqualität in der Ortsmitte erheblich. Im Jahr 2007 wurde vom Büro Metron in Zusammenarbeit mit dem Amt der Vorarlberger Landesregierung, den Gemeinden Wolfurt und Schwarzach sowie mit Beteiligung der Bevölkerung ein Konzept zur Umgestaltung des Ortskernes entwickelt.

Faktbox: Begegnungszonen in Österreich

Ein Ziel des Konzeptes war es, die Qualität für den Fuß- und Radverkehr zu verbessern. Die L3 wurde im Rahmen der Studie in verschiedene Abschnitte unterteilt, welche in der Projektierung einzeln betrachtet wurden. Die Begegnungszone Cubus ist einer dieser Abschnitte, der im Herbst 2014 realisiert wurde. Das Büro Verkehrsingenieure Besch und Partner erstellte hierzu das Einreich- und Bauprojekt für das Amt der Vorarlberger Landesregierung. Die Gestaltung der Außenräume wurde von Cukrowicz Nachbauer Architekten begleitet.

Quelle Text und Fotos: http://www.begegnungszonen.or.at/details.php?Projektnummer=45

Im Jahr 2013 wurde die Begegnungszone in der StVO in Österreich offiziell eingeführt. Bei der Formulierung des entsprechenden Gesetzes wurde auf umfangreiches Erfahrungswissen aus der Schweiz, Belgien, Frankreich und Luxemburg zurückgegriffen. Das Ziel einer Begegnungszone ist es, das sichere und komfortable flächige Queren für Fußgänger*innen zu ermöglichen.

Zentraler Bereich der Begegnungszone | Foto: Marktgemeinde Wolfurt

In einer Begegnungszone dürfen Fußgänger*innen weder gefährdet noch behindert werden - sie dürfen die gesamte Fahrbahn benützen, aber dabei den Fahrzeugverkehr nicht mutwillig behindern.

Das Parken von Kraftfahrzeugen ist nur an den dafür gekennzeichneten Stellen erlaubt.

Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 20 km/h, in Ausnahmefällen bei 30 km/h, wenn es der Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs dient und aus Gründen der Sicherheit des Verkehrs keine Bedenken dagegen bestehen. Übersichtliche Informationen zu Begegnungszonen sowie eine Studie zu deren Sicherheit stellt der Verein walk-space im Internet unter folgender Adresse zur Verfügung: http://www.begegnungszonen.or.at Textquelle: www.walk-space.at/index.php/info-news/begegnungszone

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz – Umgestaltung und Belebung

Situation vor der Umgestaltung | Foto: Besch und Partner

Kreuzungsbereich Landesstraße 3 und Landesstraße 16 | Foto: Besch und Partner

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Maßnahmen

Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs reduzieren

Planungswettbewerb für die Umgestaltung des Marktplatzes

Aufgabengebiet

Derzeit trennt die Durchgangsstraße die Ortsmitte in zwei Teile. Grund dafür ist neben der baulichen Abtrennung der Fahrbahn von den Gehwegen auch die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Durch schnell fahrende Fahrzeuge wird die Barrierewirkung der Straße noch erhöht. Ein erster einfacher Schritt, um dem entgegenzuwirken wäre die Reduktion der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h zwischen dem Backhaus in der Bahnhofstraße und dem evangelischen Gemeindehaus. Ein Nebeneffekt der Geschwindigkeitsreduktion und der damit verbundenen Minimierung der Lärmemissionen ist die Steigerung der Lebensqualität in den Häusern und Grundstücken entlang der Hauptstraße.

Um den bestmöglichen Entwurf für die Umgestaltung des Marktplatzes zu erhalten, sollte ein Planungswettbewerb abgehalten werden.

In diesem Wettbewerbsverfahren sollte die Bürgerschaft wieder aktiv beteiligt werden, um eine Kontinuität bei der Beteiligung sowie die Transparenz des gesamten Verfahrens sicherzustellen. Auch wird so gewährleistet, dass die Ergebnisse des Wettbewerbes die Bedürfnisse der Menschen vor Ort abdecken.

Das Aufgabengebiet umfasst den Bereich der bereits beschriebenen „Grundzone“ des Marktplatzes vom ehemaligen Gasthaus Hirsch im Süden, entlang der Hauptstraße bis zum Bäcker bzw. Gasthaus Lamm im Norden. Die Grenzen des Aufgabengebietes sind im Rahmen der Auslobung nochmals zu überprüfen und genau festzulegen. Die Grundstücksgrenzen bleiben bei der Festlegung des Aufgabengebietes bewusst unberücksichtigt. Die Fassaden der bestehenden Gebäude geben somit die Grenzen des Aufgabengebietes vor. Eine Ausnahme stellt der Privatgarten im Bereich des Kriegerdenkmals dar.

Im Rahmen der Umgestaltung des Marktplatzes ist darauf zu achten, dass die Optik und Materialität des Belages ebenfalls zu einer Geschwindigkeitsreduktion beitragen.

Die grundlegenden Anforderungen an die Planung und somit die Basis der Aufgabenstellung wurden bereits während der Ideenwerkstatt erarbeitet, müssen jedoch im Rahmen der Wettbewerbsauslobung nochmals präzisiert werden.

Tempo 30 - Hauptstraße Kernzone

Aufgabenstellung Der gesamte Marktplatz soll gemäß dem Prinzip des Shared-Space in eine Begegnungszone umgestaltet werden. Der Belag des Marktplatzes soll dabei möglichst höhengleich ausgestaltet werden. Das heißt, dass es keine bauliche Trennung zwischen den Verkehrsarten wie etwa durch Bordsteine geben soll. Der Belag soll sich wie ein Teppich über den gesamten Marktplatz legen und die unterschiedlichen Bereiche miteinander verbinden. Das Material des Belages ist so zu wählen, dass es zu einer Geschwindigkeitsreduktion des durchfahrenden Verkehrs beiträgt. Die Anfangs- und Endbereiche der Begegnungszone sollen als solche klar wahrnehmbar sein.

Parken soll auf dem Marktplatz in gekennzeichneten Flächen generell erlaubt sein. Eine Ausnahme bildet die Kernzone, hier soll das Parken nicht erlaubt sein, um den Platzcharakter zu unterstreichen. Die genaue Anzahl der nachzuweisenden Parkplätze muss noch ermittelt werden.

Des Weiteren sollen folgende Themen durch den Entwurf abgedeckt werden bzw. eine Aussage dazu enthalten:

Bessere Lebensqualität

- Lenkung der Verkehrsströme - Nutzung und Gestaltung unterschiedlicher Aufenthaltsbereiche - Einbindung der ÖPNV-Haltestellen - Bepflanzungskonzept - Möblierung und Beleuchtung Bereich für eine Begrenzung auf 30 km/h Höchstgeschwindigkeit | Ohne Maßstab

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz – Umgestaltung und Belebung

Aufgabengebiet für den Planungswettbewerb | Ohne Maßstab

42

Eine Aussage zur Anbindung der angrenzenden Flächen, insbesondere des „Central Parks“ (Postgässchen) wird ebenfalls gefordert.

Die Gestaltung der Kernzone – diese spannt sich zwischen dem Rathaus, dem neuen Gebäude am Marktplatz 11 und dem Bestandsgebäude am Marktplatz 19 auf – soll sich von der Gestaltung des restlichen Marktplatzes abheben. Der Platzcharakter dieses Bereiches soll deutlich wahrnehmbar sein. Hier soll zukünftig das gesellschaftliche Leben des Ortes direkt wahrnehmbar werden. Die Gestaltung der Kernzone soll daher eine Mehrfachnutzung ermöglichen, damit dort neben den Alltagsaktivitäten auch Feste, Märkte und andere Veranstaltungen stattfinden können.

Die weiteren Impulsprojekte „Marktplatz 19“ (M 19), „Bahnhofstraße 8“ (B 8) sowie die Umgestaltung des „Central Park“ sind wichtige Bestandteile der zukünftigen Entwicklung der Ortsmitte und müssen daher als Kontext der Entwürfe berücksichtigt werden. Die nebenstehende Skizze fasst die wichtigsten Bestandteile der Aufgabenstellung nochmals zusammen, es besteht jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit. Im Rahmen der Auslobung des Planungswettbewerbes müssen die Grundlagen für die Aufgabenstellung nochmals auf ihre Validität und Aktualität überprüft werden.

Beteiligung der Bürger*innen Die Ideenwerkstatt hat das große Interesse der Menschen, die in Mehrstetten leben, an der Entwicklung ihrer Ortsmitte verdeutlicht.

Aus diesem Grund sollten auch im Wettbewerbsverfahren die Bürger*innen wieder beteiligt werden. Somit wird eine Kontinuität in der Beteiligung gewährleistet. Zudem wird sichergestellt, dass der Wettbewerb auf der Basis des aktuellen Bedürfnis- und Wissensstandes durchgeführt wird.

Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen zur Beteiligung der Bürgerschaft in einem Wettbewerbsverfahren. Erfolgreiche Beispielprojekte gibt es unter anderem in Mannheim und Konstanz. Wichtig ist, dass die teilnehmenden Büros in direkten Kontakt mit der Bürgerschaft treten, um ein Gefühl für die Sozialstruktur zu bekommen. Dies kann im Rahmen des Kolloquiums oder der Zwischenpräsentation geschehen.

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz – Umgestaltung Belebung nonconform und ideenwerkstatt Mehrstetten Luftbild M 1:500

Nachbarn Vorbereich Rathaus Bepflanzung Bushaltestelle Einbindung M 19 Anschluss Central Park Einbindung B 8

Beginn/Ende Straßenverlauf Gestaltung Kernzone Aktivitäten Anlieferung Parkplätze?

Nachbarn Oberfläche

Mini-Park am Kriegerdenkmal

Übergänge

Skizze der wichtigsten Themen für die Aufgabenstellung des Planungswettbewerbes | Ohne Maßstab

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sofort

kurzfristig

Maßnahme: Lernreise zu Vorzeigeorten

Maßnahme: Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs reduzieren

Maßnahme: Wettbewerbsbegleitung für die Umgestaltung des Marktplatzes beauftragen

Vor dem Beginn eines so großen Projektes wie der Umgestaltung der Ortsmitte, ist es sehr empfehlenswert, eine öffentliche Exkursion zu Vorzeigeorten mit Best-Practice Beispielen zu machen. Nach dem Motto „von den Besten lernen“ können wichtige Erkenntnisse für das weitere Vorgehen in Mehrstetten gewonnen werden.

Begrenzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in der Ortsmitte auf 30 km/h zwischen der Einmündung der Krautgasse in die Bahnhofstraße und der Einmündung der Kirchgasse in die Ulmer Straße.

Ziel

Sicherheit für den Langsamverkehr (zu Fuß oder mit dem Fahrrad) in der Ortsmitte erhöhen.

Ziel

Inspiration und Erkenntnisgewinn für das weitere Vorgehen bei der Umgestaltung der Ortsmitte

Zeitraum

Frühjahr 2020

Unter aktiver Beteiligung der Bürgerschaft soll ein Planungswettbewerb zur Umgestaltung des Marktplatzes abgehalten werden. Um einen erfolgreichen Wettbewerb zu garantieren, ist es ratsam, das Wettbewerbsverfahren von einem erfahrenen Büro begleiten zu lassen. Auch die genaue Form des Verfahrens (offener bzw. geladener Wettbewerb oder Mehrfachbeauftragung) muss in dieser Phase gewählt werden.

Zeitraum

Ab sofort, 2020

Budget

Verwaltungsaufwand

Ziel

Büro zur Verfahrensbegleitung beauftragen

Budget

ca. 2.000 € für Bus und Verpflegung

Umsetzung

Gemeindeverwaltung geht in Gespräche mit der Kreisstraßenbehörde

Zeitraum

Sommer 2020

Umsetzung

Gemeindeverwaltung organisiert die Lernreise

Budget

ca. 50.000 €

Umsetzung

Verwaltung beauftragt die Wettbewerbsbegleitung

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz – Umgestaltung und Belebung

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mittelfristig

langfristig

Maßnahme: Planungswettbewerb für die Umgestaltung des Marktplatzes abhalten

Maßnahme: Ausarbeitung des gewählten Entwurfes beauftragen

Maßnahme: Marktplatz umgestalten

Im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens werden die besten Entwürfe für die Umgestaltung des Marktplatzes gesucht. Im Verfahren sollte die Bürgerschaft aktiv einbezogen werden, um eine Kontinuität der Beteiligung nach der Ideenwerkstatt sicherzustellen.

Der im Wettbewerbsverfahren ermittelte Entwurfsvorschlag wird zur Ausarbeitung weiter beauftragt. Ab dieser Phase ist auch eine grobe Kostenschätzung für die Umbauarbeiten möglich.

Der ermittelte Entwurf zur Umgestaltung des Marktplatzes wird realisiert.

Zur Finanzierung sollte auf einen Förderungsmix zugegriffen werden.

Ziel

Ziel Besten Entwurf für die Umgestaltung des Marktplatzes ermitteln

Realisierbare Planung inkl. Kostenschätzung

Zeitraum

Ende 2020

Zeitraum

Budget

Abhängig vom Entwurf und Wettbewerbsergebnis

Umsetzung

Beschluss durch Gemeinderat

Ab Herbst 2020

Budget Abhängig von der Verfahrensart und dem Preisgeld bzw. der Vergütung Umsetzung

Ziel

Marktplatz umgestalten

Zeitraum

Ab Herbst 2021

Budget

Abhängig vom Entwurf

Umsetzung

Beschluss durch Gemeinderat

Verwaltung und Büro für Wettbewerbsbegleitung

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz – Umgestaltung und Belebung

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Vom Postgässchen zum „Central Park“

l

Das Postgässchen im Januar 2020 | Blickrichtung Osten

Werkstattprotokoll Ergebnis Vom Postgässchen zum „Central Park“

l

46

Vom Postgässchen zum „Central Park“ l

Ausgangssituation

Ziel

Fußläufige Verbindung

Vom Durchgangsraum zum naturnahen Erholungsraum

Das Postgässchen stellt eine wichtige Verbindung zwischen der Ortsmitte und den westlich gelegenen Wohnstraßen dar. Das Gässchen ist für den motorisierten Verkehr nicht freigegeben und bildet somit einen sicheren Bewegungs- und Aufenthaltsraum für Personen, welche zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind.

Das Postgässchen soll sich von einem einfachen Durchgangsraum zum Central Park von Mehrstetten entwickeln. Damit dies gelingt, muss das Postgässchen umgestaltet werden. Attraktive Aufenthaltsbereiche sollen entstehen, welche in Ergänzung zum Marktplatz zum Verweilen, Spielen und Erholen einladen – jedoch in ruhigerer Atmosphäre als auf dem Marktplatz. Bei der Umgestaltung sollten auch die Planungen für die beiden Impulsprojekte Bahnhofstraße 8 (B8) und Marktplatz 19 (M 19) berücksichtigt und wenn möglich eine direkte Verbindung geschaffen werden.

Gestaltung Die Gestaltung des Postgässchens kann durchaus als „einfach“ beschrieben werden und bietet kaum Aufenthaltsqualität. Unter dem ausgetretenen Weg lässt sich eine befestigte Oberfläche vermuten.

Daneben befindet sich eine Rasenfläche, welche ebenfalls zum Postgässchen gehört. Die Abgrenzung zu den benachbarten Grundstücken bildet im Süden eine Wildhecke und im Norden ein Drahtzaun.

Ein Nadelbaum markiert den westlichen Eingang und ist zugleich der einzige Baum im Postgässchen.

Auch Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten sollen im Central Park angeboten werden. Im Rahmen der Ideenwerkstatt wurde die Idee von Gemeinschaftsgärten mehrfach angesprochen. Denkbar wäre auch das Anpflanzen von Obst und Gemüse durch einen Gemeindegärtner, entsprechend der Idee der „essbaren Stadt“.

Bei der Umgestaltung und der Einrichtung von Aktivitäten ist stets darauf zu achten, dass dadurch auch ein positiver Beitrag zur Biodiversität geleistet wird.

Biologische Bedeutung Neben der einfachen Gestaltung sticht auch die damit verbundene geringe biologische Bedeutung der Fläche ins Auge. Zwar leistet die Wildhecke einen gewissen Beitrag zum Naturhaushalt, die Rasenfläche hat aufgrund der regelmäßigen Mahd jedoch kaum Bedeutung für die Biodiversität.

Werkstattprotokoll Ergebnis Vom Postgässchen zum „Central Park“ l

Das Postgässchen im Januar 2020 | Blickrichtung Westen

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Maßnahmen

mittelfristig

kurzfristig

langfristig

Maßnahme: Aufwertung der Gestaltung und der Biodiversität

Maßnahme: Gemeinschaftsaktivitäten fördern

Maßnahme: Central Park bedarfsgerecht umgestalten

Durch einfache Maßnahmen, wie das Aufstellen von Sitzgelegenheiten, welche sich noch im Lager des Bauhofes befinden, kann die Aufenthaltsqualität schnell und kostengünstig gesteigert werden. Sind keine Sitzgelegenheiten vorhanden, findet sich evtl. ein lokaler Spender. Oder lokale Vereine bauen gemeinsam Sitzmöglichkeiten für den neuen Central Park.

Gemeinschaftsaktivitäten wie Gärtnern, Spielen, Grillen sorgen dafür, dass der Cental Park durch die Bewohner*innen und Gäste verstärkt als belebter Ort wahrgenommen wird. Dafür sind nicht unbedingt große Investitionen nötig. Ein Bereich des Rasens lässt sich schnell in eine Gartenparzelle für Urban Gardening verwandeln, in der alle Generationen gemeinsam Pflanzen anbauen können.

Eine vermehrte Nutzung des Parkes wird dazu führen, dass unterschiedliche Bedarfe für die Umgestaltung des Parkes entstehen.

Vor der Umgestaltung gilt es, diese Bedarfe abzufragen und die Planungen entsprechend danach zu richten.

Positiv auf die Biodiversität wirkt sich das Anlegen von Blühstreifen oder die Umwandlung des Rasens in eine Blumenwiese aus. Auch diese Maßnahmen sind ohne großen Aufwand möglich.

Ziel

Aufenthaltsqualität und Biodiversität erhöhen

Zeitraum

Frühjahr 2020

Budget

Abhängig von den Maßnahmen

Umsetzung

Gemeindeverwaltung und Bauhof

Werkstattprotokoll Ergebnis Vom Postgässchen zum „Central Park“

l

Ziel Central Park als wichtigen Bestandteil der Ortsmitte etablieren Zeitraum

Ab Sommer 2020

Budget

Abhängig von den Maßnahmen

Umsetzung

Gemeindeverwaltung und Bauhof

Ziel

Bedarfsgerechte Gestaltung des Central Park

Zeitraum

Ab 2022

Budget Abhängig vom Planungsformat und den notwendigen Baumaßnahmen Umsetzung

Gemeindeverwaltung

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Marktplatz 19 (M 19)

Das Gebäude Marktplatz 19 während der nonconform ideenwerkstatt im Januar 2020

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz 19 (M 19)

50

Marktplatz 19 (M 19)

Ausgangssituation

Ziel

Leerstand mit erfolgreicher Zwischennutzung

Grundsätzlich ist zu beachten, dass ein Abbruch des bestehenden Gebäudes erst vorgenommen werden sollte, wenn im gleichen Zug mit den Neubaumaßnahmen begonnen werden kann.

Das Grundstück Marktplatz 19 befindet sich im Besitz der Gemeinde Mehrstetten. Bis zum Jahr 2017 befand sich im Erdgeschoss des Gebäudes ein kleiner Laden. Seitdem der Nahversorger geschlossen hat, steht das Gebäude überwiegend leer. Einige Räume, vor allem die ehemaligen Verkaufsräume, werden durch die Firma Mobility4Family genutzt. Diese Zwischennutzung belebt den Marktplatz zu einem gewissen Maß während der Geschäftszeiten. Auch das Offene Ideenbüro der nonconform ideenwerkstatt wurde in den ehemaligen Verkaufsräumen eingerichtet.

Gute Architektur – Schlechte Bausubstanz Die Kubatur des bestehenden Gebäudes fügt sich sehr gut in die umgebende Bebauung ein. Die Gebäudestruktur ermöglicht eine gewisse Offenheit zum Marktplatz im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss. Ein barrierearmer Zugang ins Erdgeschoss wäre durch die Garage über eine Rampenkombination möglich.

Das Gebäude ist eines der wenigen in der Ortsmitte, das im Rahmen der Maßnahmen der Dorferneuerung nicht abgebrochen wurde. Aufgrund der schlechten Bausubstanz, der verschachtelten Raumaufteilung und der unterschiedlichen Höhenniveaus innerhalb des Gebäudes ist eine Sanierung wirtschaftlich nicht tragbar. Ein Abbruch des Gebäudes ist daher auf längere Sicht nicht vermeidbar.

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz 19 (M 19)

M 19 – Ein Haus zum Leben und Arbeiten Die Ortsmitte von Mehrstetten soll sich bis zum Jahr 2030 als Ort zum Leben und Arbeiten etablieren. Diese Zielsetzung soll sich auch in der Nutzung des Grundstückes und des neuen Gebäudes Marktplatz 19 (M 19) manifestieren. Hier sollen neben Räumen und Ressourcen auch Ideen geteilt werden. Ideen sind ein wichtiger Rohstoff der sogenannten neuen Arbeitswelten und sie entstehen dort, wo Unterschiede verknüpft werden. Damit solche Verknüpfungen entstehen, braucht es nicht nur einen Nutzungsmix für das gesamte Gebäude, sondern auch die einzelnen Räume sollen möglichst mehrfach genutzt werden, z. B. für geteilte Büros, eine Gemeinschaftsküche oder einen Versammlungsraum. Die gemeinsame Nutzung muss sich auch im Außenraum widerspiegeln, in Form eines Parkplatzes für ein Carsharing-Auto oder anderer Gemeinschaftsflächen. Damit die nutzungsoffenen Räume belebt werden, sollten in den oberen Geschossen kleine Wohneinheiten in Form von Starterwohnungen für junge Menschen entstehen.

Ein grobes Raumkonzept zur multifunktionalen Nutzung des Gebäudes wurde während der Ideenwerkstatt erarbeitet und wird in der Folge beschrieben. Es bildet die Grundlage für die Planung des Neubaus, muss jedoch nochmals im Detail ausgearbeitet und die genauen Bedarfe überprüft werden. Die Planung muss im Einklang mit den Zielen der Umgestaltung des Marktplatzes erfolgen.

Piktogramme zur Konzeptherleitung M 19

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Raumkonzept Marktplatz-Ebene

Inspiration

Offenes Technologie Labor (OTELO)

Multifunktionssaal Ottensheim, Oberösterreich

OTELOs sind inspirierende Gemeinschafts-(T)Räume, die einladen, Visionen und Ideen miteinander zu teilen und zu verwirklichen. Sie sind Orte der offenen Begegnung und herzlichen Beziehung. Sie bieten Menschen, unabhängig von Alter, Herkunft oder Zugehörigkeit, freien Raum, in dem Offenheit und das Teilen von Wissen und Erfahrungen im Vordergrund stehen. Die Nutzeri*nnen der OTELOs gestalten diese Räume gemeinsam. Sie verstehen sich als Gastgeber*innen für das Neue.

Im 2013 umgebauten Rathaus verschmelzen flexibel gestaltbare Veranstaltungssäle, Bürgerbüro, Verwaltung und Marktplatz bzw. Innenhof zu einem offenen Raum. Bei Veranstaltungen kann der Saal zur Straße hin oder in Richtung des geschützten Innenhofes geöffnet werden.

Die Planung stammt vom Büro Sue Architekten.

Quelle Text und Fotos: https://otelo.or.at Das Erdgeschoss steht hauptsächlich gemeinsamen Nutzungen zur Verfügung. Grundsätzlich ist eine barrierefreie Erschließung dieser Ebene möglich.

Ein großer, gut ausgestatteter Raum bietet unterschiedliche Möglichkeiten für Treffen und Versammlungen. Die Fassade sollte zum Marktplatz hin offen gestaltet werden. Somit lässt sich bei Bedarf der Raum auf den Marktplatz hinaus erweitern.

Eine große Gemeinschaftsküche auf dieser Ebene gehört ebenfalls zur Ausstattung des gesamten Hauses. Die Küche dient nicht nur den Gästen zum Kochen, sondern auch den Bewohner*innen und arbeitenden Menschen als Treffpunkt im Haus.

Im hinteren Bereich des Gebäudes können kleinere Arbeitsbereiche bzw. kleine Werkstätten entstehen. Hier findet generationsübergreifendes Lernen statt. Ältere Menschen vermitteln ihre handwerklichen Fähigkeiten an jüngere. Diese kombinieren das Erlernte mit neuen Techniken und den Möglichkeiten der Digitalisierung.

Referenz: Der Multifunktionssaal Die Gemeinde benötigt einen Saal, der für viele Veranstaltungen genutzt werden kann – Sitzungen, Feste, Konzerte, Gemeinderatssitzungen, Hochzeiten, etc.

Multifunktionssaal | Bildquelle: Hertha Hurnaus | Architektur: Sue Architekten OFFENES AMTSHAUS OTTENSHEIM

Ein gutes Beispiel für einen solchen Saal findet sich in der Marktgemeinde Ottensheim in Oberösterreich.

O - BÜRGERBETEILIGUNG

Generationsübergreifendes Lernen an neuen Technologien sind der Grundgedanke

Gemeindeamt Ottensheim; Quelle: Hertha Hurnaus, Architektur: Sue Architekten

Werkstattprotokoll Ergebnisse Empfohlene Maßnahmen

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz 19 (M 19)

Gemeinderatssitzung im offenen Saal | Bildquelle: Neue Arbeit Ottensheim

Multifunktionsraum im Gemeindeamt Ottensheim; Quelle: Neue Arbeit Ottensheim

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53

Raumkonzept Obergeschoss

Inspiration

Kraftwoerk, Rosenheim, Bayern

Schallar2, Moosburg, Kärnten

Der Co-Working Space Kraftwoerk im historischen Gebäude eines Wasserkraftwerkes existiert seit dem Jahr 2017. Ca. 25 Personen können gleichzeitig an digitalen Arbeitsplätzen arbeiten. Dazu gibt es zwei Besprechungszimmer und einen großen Loungebereich, welcher sich für Veranstaltungen mit bis zu 70 Personen eignet. Das Kraftwoerk wird von der ZmartPart GmbH betrieben, deren Mitarbeiter*innen ebenfalls im Co-Working Space sitzen.

Unter dem Motto „Kreativität ist unsere Zukunft“ fördert die Gemeinde Moosburg die Ansiedelung und Entwicklung des kreativ-wirtschaftlichen Milieus. Mitten im Multifunktionsgebäude am Dorfplatz ist im Jahr 2014 ein neuartiges Gemeinschaftsbüro für Kreativschaffende und Selbstständige mit dem Namen „Schallar2“ entstanden. Es stehen neun Arbeitsplätze, ein Besprechungsraum und ein Veranstaltungsraum für ca. 120 Personen im Keller zur Verfügung. Die Gemeinde betreibt und verwaltet den Co-Working Space.

Quelle Text und Fotos: www.kraftwoerk.com

Quelle Text: www.schallar2.at

Die Arbeitsplätze sind in kleinen Gruppenräumen zusammengefasst

Großzügig gestalteter, offener Arbeitsbereich | Bildquelle: Gemeinde Moosburg

Die Lounge im Eingangsbereich bietet Platz für Besprechungen und Veranstaltungen

Eingangsbereich mit Teeküche und Besprechungsraum | Bildquelle: dermaurer

Aufgrund der Hanglage wäre eine barrierefreie Erschließung des Obergeschosses von der Gartenstraße aus möglich. Durch eine kluge Planung könnten auch die Freiflächen im hinteren, östlichen Teil des Gebäudes durch einen ebenen Zugang vom Gebäude aus erreicht werden. Unter diesen Voraussetzungen finden im ersten Obergeschoss ebenfalls gemeinschaftliche Aktivitäten statt. Allerdings mit wesentlich weniger Interaktion mit dem Marktplatz als im Erdgeschoß.

Der erste Stock des M 19 bietet Raum für das Entstehen von neuen Projekten. Dafür braucht es digitale CoWorking-Plätze, welche sowohl permanent als auch nur ab und an genutzt werden können. Die Arbeitsplätze werden ergänzt von multifunktionalen Räumen, welche sich für kleinere Treffen und Sitzungen eignen. Falls der Bedarf weiterhin besteht, kann das komplette Stockwerk auch als Gruppenraum für eine Kindertagesstätte genutzt werden.

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz 19 (M 19)

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Raumkonzept Dachgeschoss Dachgeschoss

Inspiration

Starterwohnungen bzw. Kleinwohnungen mit Gemeinschafts­ einrichtungen

Startwohnungen der Oberwarter gemeinnützigen Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft reg. GenmbH, Oberwart, Burgenland

Das oberste Geschoss des Gebäudes kann nur mit großem baulichem Aufwand barrierefrei erschlossen werden. Daher eignet sich diese Ebene für kleine Wohneinheiten, deren Bewohner*innen nicht auf eine barrierefreie Erschließung angewiesen sind. Aufgrund der Lage in der Ortsmitte sollten hier sogenannte Starterwohnungen mit Gemeinschaftseinrichtungen entstehen.

Unter Starterwohnungen versteht man kleine Wohneinheiten, deren Angebot sich hauptsächlich an junge Menschen wie Schüler*innen, Studierende oder Auszubildende richtet, die ihre erste eigene Wohnung beziehen wollen. Starterwohnungen werden in der Regel vermietet und nicht als Eigentumswohnungen angeboten. Sie haben meist eine geringe Wohnfläche und werden im Gegenzug für eine vergünstigte Miete angeboten. Auf dem Immobilienmarkt haben sich zwei Systeme bewährt, welche eine günstige Miete gewährleisten sollen. Entweder wird ein fester Rabatt auf die Miete gewährt oder die Miete pro Quadratmeter auf einem niedrigen Niveau festgeschrieben.

Wie hoch eine günstige Miete ist, hängt jedoch stark vom Ort und der Lage der Wohnung ab und muss daher für das M 19 gesondert ermittelt werden.

Bildquelle: Screenshot von https://www.osg.at/de/projekte/junges-wohnen/

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz 19 (M 19)

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mittelfristig

kurzfristig

Maßnahme: Zwischennutzung erhalten, fördern und erweitern

Maßnahme: Bedarfsermittlung für das M 19

Maßnahme: Raum- und Funktionsprogramm erstellen

Die bestehende Zwischennutzung sollte erhalten und wenn möglich auf das gesamte Gebäude erweitert werden, um die sozialen Funktionen zu vertiefen, welche aus der Zwischennutzung entstehen. Bei Bedarf sollte die Zwischennutzung finanziell oder personell unterstützt werden.

Während der Ideenwerkstatt wurden die grundsätzlichen Bedarfe für die weitere Nutzung des Gebäudes abgefragt. Diese Bedürfnisse von unterschiedlichen Gruppen müssen detaillierter ausgearbeitet und nochmals auf ihre Aktualität überprüft werden. Die Bedarfsermittlung sollte in einem offenen Format erfolgen, ähnlich dem der Ideenwerkstatt.

Auf diese Weise lassen sich auch gleich Gruppen und Personen identifizieren, welche sich für den weiteren Fortschritt des Projektes engagieren wollen.

Die Bedarfsermittlung für die Projekte M 19 und B 8 kann in einem kombinierten Prozess stattfinden.

Aus den ermittelten konkreten Bedarfen kann ein Raum und Funktionsprogramm erstellt werden. Dieses bildet die Grundlage für die weiteren Planungen zur Neubebauung des Grundstückes. Darin müssen auch die wechselseitigen Beziehungen zu den weiteren Impulsprojekten (Umgestaltung Marktplatz, Central Park und Bahnhofstraße 8) beachtet werden.

Zur Erstellung des Raum- und Funktionsprogrammes sollte ein Planungsbüro beauftragt werden, da die Qualität dieses Dokumentes den weiteren Planungsprozess beeinflusst.

Ziel

Zwischennutzung erhalten und fördern

Zeitraum

Frühjahr 2020

Budget

Abhängig von den Maßnahmen

Umsetzung

Gemeindeverwaltung

Ziel Tatsächliche Bedarfe klären und Nutzer*innengruppen identifizieren

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz 19 (M 19)

Zeitraum

Ab Herbst 2020

Budget

Abhängig von der gewählten Methode

Umsetzung

Verwaltung bzw. ein beauftragtes Büro

Ziel

Raum- und Funktionsprogramm als Planungsgrundlage

Zeitraum

Ab Winter 2020

Budget

Abhängig von der Bedarfsermittlung

Umsetzung

Gemeindeverwaltung beauftragt ein Planungsbüro

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langfristig

Maßnahme: Planungsentwurf zum Projekt M 19 erstellen

Maßnahme: Weitere Planung beauftragen

Maßnahme: Neubau M 19

Die Bedarfsermittlung sowie das Raum- und Funktionsprogramm bilden die Grundlage für die Planungen zum Neubau des Projektes M 19. Um für diese komplexe Planungsaufgabe den bestmöglichen Entwurf zu erhalten, wäre es sinnvoll, als Planungsverfahren einen geladenen Architekturwettbewerb oder eine Mehrfachbeauftragung zu wählen. In beiden Verfahren könnten die späteren Nutzer*innen direkt einbezogen werden, was wiederum eine bedarfsgerechte Planung sicherstellt.

Der gewählte Entwurf wird zur weiteren Bearbeitung beauftragt.

Das Grundstück Marktplatz 19 wird neu bebaut und den Nutzer*innen übergeben. Gemeinsam mit dem Projekt Marktplatz 11 und dem Rathaus bildet das M 19 die Kernzone des Marktplatzes.

Ziel

Entwurf für das M 19

Zeitraum

Frühjahr 2021

Budget

Abhängig vom gewählten Verfahren und der Aufgabe

Umsetzung

Beschluss durch Gemeinderat

Werkstattprotokoll Ergebnis Marktplatz 19 (M 19)

Ziel

Realisierbare Planung inkl. Kostenschätzung

Zeitraum

Ab Herbst 2021

Budget

Abhängig vom Entwurf

Umsetzung

Beschluss durch den Gemeinderat

Ziel

Erfolgreiche Fertigstellung und Besiedelung

Zeitraum

Ab 2022

Budget

Abhängig vom Entwurf und der Baumaßnahmen

Umsetzung

Beschluss durch den Gemeinderat

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Bahnhofstraße 8 (B 8)

Die Bahnhofstraße im Januar 2020 | Blickrichtung Osten

Werkstattprotokoll Ergebnis Bahnhofstraße 8 (B 8)

58

Bahnhofstraße 8 (B 8)

Ausgangssituation

Was passt wo am besten?

Potentiale erkennen und nutzen Einige Gebäude in der Bahnhofstraße stehen derzeit leer oder werden nur noch von wenigen Personen bewohnt. Diese mangelnde Lebendigkeit ist an einigen Fassaden ablesbar. Auch die Atmosphäre des öffentlichen Freiraumes entlang der Bahnhofstraße könnte lebhafter sein, um der Lage in der Ortsmitte zu entsprechen.

Diese Gesamtsituation birgt ein großes Potential für die zukünftige Entwicklung der Ortsmitte. Das Grundstück Bahnhofstraße 8 befindet sich im Besitz der Gemeinde und eignet sich daher sehr gut als Beispielprojekt für die Umnutzung, Inwertsetzung und Sanierung von Gebäuden in der Bahnhofstraße in Form eines gemeinschaftlichen Wohnprojektes. Während der Ideenwerkstatt wurden einige grundsätzliche Bedürfnisse und Anforderungen an ein solches Projekt gesammelt. Im Rahmen der weiteren Planung müssen diese Rahmenbedingungen nochmals geklärt und detailliert behandelt werden.

Schematische Darstellung der Bestandssituation in der Bahnhofstraße | Ohne Maßstab

Werkstattprotokoll Ergebnis Bahnhofstraße 8 (B 8)

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Ziel

Gemeinschaftliches Wohnprojekt Im Rahmen der Ideenwerkstatt wurde der Bedarf für ein gemeinschaftliches Wohnprojekt für mehrere Generationen in der Ortsmitte deutlich sichtbar. Das Grundstück Bahnhofstraße 8 würde sich für ein solches Wohnprojekt sehr gut eignen. Es liegt direkt am Central Park und der Marktplatz kann zu Fuß erreicht werden. Mit dem benachbarten Backhaus gibt es bereits jetzt ein wichtiges gemeinschaftsbildendes Element. Diese Tradition des gemeinschaftlichen Handelns soll im Projekt B 8 neu interpretiert und weitergedacht werden. Konkrete Bedarfe wurden für betreubares Wohnen, kleine Wohnungen und Gemeinschaftseinrichtungen wie Tagespflege, Seniorengruppen oder eine Kindertagesstätte genannt. Ob sich die bestehenden Gebäude auf dem Grundstück für diese Art der Nutzungen eignet, muss im nächsten Schritt überprüft werden. Ebenso müssen die konkreten Bedürfnisse nochmals erfasst und detailliert abgefragt werden.

Beteiligung der Bürger*innen Bürger*innen sind nicht nur als Bewohner*innen des Projektes zu verstehen, sondern müssen auch als Investor*innen, Projektpartner*innen und Kund*innen gesehen werden. Bei der Wahl der Organisationsform für das Projekt B 8 soll darum die Bürgerschaft beteiligt werden.

Idealerweise wird die konkrete Bedarfsklärung mit der Beteiligung in einem kompakten Prozess kombiniert, um einen bedarfsgerechten und realisierbaren Projektplan zu erhalten.

Schematische Darstellung der Bestandssituation in der Bahnhofstraße | Ohne Maßstab

Werkstattprotokoll Ergebnis Bahnhofstraße 8 (B 8)

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Inspiration

Faktbox: Was ist ein Wohnprojekt und warum wird das oft mit einer Baugemeinschaft verwechselt?

Mehrgenerationen-Wohnen „Alter Pfarrhof“, Lindach, Bayern

Wohnen am Klosteranger, Weyarn, Bayern

Im Ortskern von Windach, auf dem Grundstück der Landsberger Straße 4 und dem Alten Pfarrhof, entstand bis zum Jahr 2016 das Wohnprojekt „Mehrgenerationen-Wohnen Alter Pfarrhof Windach“. Die MARO Genossenschaft sanierte den denkmalgeschützten Pfarrhof und baute zusätzlich 12 barrierefreie, genossenschaftliche Mietwohnungen, fast alle mit Garten oder Balkon.

Direkt am Klosteranger im Ortskern von Weyarn entstehen unter der Federführung eines privaten Investors Mehrgenerationenhäuser. Die Grundrisse der Wohnungen liegen zwischen 50 und 130 qm. Alle Häuser verfügen über eine Tiefgarage und einen Fahrstuhl und sind weitestgehend barrierefrei. Beinahe jede Wohneinheit verfügt über einen individuellen Freiraum in Form eines Balkones, einer Loggia oder einer Dachterrasse. Im Quartier gibt es viele gemeinschaftlich genutzte Einrichtungen wie einen Gemeinschaftsgarten und Spielplätze.

Textquelle: https://www.maro-genossenschaft.de/fertiggestellte-projekte-2/mehrgenerationen-wohnen-alter-pfarrhof-windach

Textquelle: https://www.quest-immobilien.de/living/wohnen-am-klosteranger-weyarn.html

Bildquelle: https://www.wings-grafing.de/wp-content/uploads/2019/01/aussenansicht_Windach.jpg

Bildquelle: https://www.archimages.de/wp-content/uploads/2019/01/Familienwohnen-Klosteranger-Weyarn-0501.jpg

Ein Wohnprojekt ist eine Wohngemeinschaft, die ein Haus oder mehrere Häuser entwickelt/bewohnt/verwaltet und gemeinsam Haushaltsaufgaben angeht (wenn zum Beispiel eine Partei in der Gemeinschaftsküche mal für alle anderen Abendessen macht, so dass nicht jeder jeden Tag in seiner kleinen Schuhkarton Wohnung im wahrsten Sinne des Wortes „vor sich hinköchelt“).

Baugemeinschaften tauchen oft in diesem Zusammenhang auf, wahrscheinlich, weil da das Wort „Gemeinschaft“ steht, sind aber nur Interessengemeinschaften von Bauwilligen, die nach Bauvollendung doch wieder alleine nebeneinander herwohnen.

Da geht‘s dann um Geldsparen beim Bau, nicht um Verbesserung des Alltagslebens.

Oft wird bei Baugruppen mit Gemeinschaftsideen geworben, aber die Gemeinschaft steht bei solchen Projekten in der Regel nicht im Vordergrund.

Textquelle: https://derwohnprojekteblog.wordpress.com

Werkstattprotokoll Ergebnis Bahnhofstraße 8 (B 8)

61

Maßnahmen

mittelfristig

kurzfristig

Maßnahme: Zwischennutzung zulassen

Maßnahme: Bedarfsermittlung für das B 8

Maßnahme: Organisationsform für das Wohnprojekt finden

Grundstück und Gebäude sind derzeit ungenutzt. Eine Zwischennutzung zum Beispiel für künstlerische Interventionen könnte öffentlich ausgeschrieben werden und so zur Belebung der Bahnhofstraße beitragen.

Währen der Ideenwerkstatt wurden die grundsätzlichen Bedarfe für die weitere Nutzung des Grundstückes abgefragt. Diese Bedürfnisse von unterschiedlichen Gruppen müssen detaillierter ausgearbeitet und nochmals auf ihre Aktualität überprüft werden. Die Bedarfsermittlung sollte in einem offenen Format erfolgen, ähnlich dem der Ideenwerkstatt.

Auf diese Weise lassen sich auch gleich Gruppen und Personen identifizieren, welche sich für den weiteren Fortschritt des Projektes engagieren wollen. Die Bedarfsermittlung für die Projekte B 8 und M 19 kann in einem kombinierten Prozess stattfinden.

Sind die konkreten Bedarfe geklärt, muss eine Organisationsform zur Verwirklichung des Projektes gefunden werden. Die Organisationsform ist abhängig von den ermittelten Bedarfen und den sich daraus ergebenden Wünschen und Erwartungen der zukünftigen Bewohner*innen. Ein genossenschaftliches Wohnprojekt kann andere Wünsche berücksichtigen als ein privates Wohnbauträger-Projekt.

Ziel Tatsächliche Bedarfe klären und Nutzer*innengruppen identifizieren

Ziel

Gebäude und Grundstück zwischennutzen

Zeitraum

Ab Frühjahr 2020

Budget

Verwaltungsaufwand und evtl. Nebenkosten für Gebäude

Umsetzung

Verwaltung

Werkstattprotokoll Ergebnis Bahnhofstraße 8 (B 8)

Zeitraum

Ab Herbst 2020

Budget

Abhängig von der gewählten Methode

Umsetzung

Verwaltung bzw. ein beauftragtes Büro

Ziel

Organisationsform für das B 8 finden

Zeitraum

Ab Herbst 2020

Budget

Abhängig vom Interesse und den Bedürfnissen

Umsetzung

Gemeinderat, Verwaltung und interessierte Personen

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langfristig

mittelfristig

Maßnahme: Raum- und Funktionsprogramm erstellen

Maßnahme: Bestandsaufnahme und Bewertung

Maßnahme: Weitere Planungen und Realisierung B 8

Aus den ermittelten konkreten Bedürfnissen kann ein Raum und Funktionsprogramm erstellt werden. Dieses bildet die Grundlage für die weiteren Planungen zur Neubebauung des Grundstückes bzw. die Sanierung der bestehenden Gebäude.

In diesem Dokument müssen auch die wechselseitigen Beziehungen zu den weiteren Impulsprojekten (Umgestaltung Marktplatz, Central Park und Marktplatz 19) beachtet werden.

Zur Erstellung des Raum- und Funktionsprogrammes sollte ein Planungsbüro beauftragt werden, da die Qualität dieses Dokumentes den weiteren Planungsprozess beeinflusst.

Parallel zum Erstellen des Raum- und Funktionsprogrammes muss geprüft werden, in welchem Rahmen die bestehende Bausubstanz dafür genutzt werden kann oder ein Abriss mit Ersatzneubau notwendig ist. Um eine abschließende Bewertung durchführen zu können, sollte eine Firma mit der Erstellung einer Bestandsaufnahme beauftragt werden.

Nachdem die genauen Bedarfe geklärt, eine passende Organisationsform gefunden und das Raum- und Funktionsprogramm mit dem Bestand abgeglichen wurde, kann das Projekt in die Umsetzungsplanung und Realisierung gehen.

Ziel

Raum- und Funktionsprogramm als Planungsgrundlage

Zeitraum

Ab Frühjahr 2021

Budget

Abhängig von der Bedarfsermittlung

Umsetzung

Gemeindeverwaltung beauftragt ein Planungsbüro

Werkstattprotokoll Ergebnis Bahnhofstraße 8 (B 8)

Ziel

Erhaltenswerte Bausubstanz identifizieren

Zeitraum

Ab Frühjahr 2021

Budget

ca. 5.000 bis 10.000 €

Umsetzung

Gemeindeverwaltung beauftragt eine geeignete Firma

Ziel

Umsetzungsplanung, Fertigstellung und Besiedelung

Zeitraum

Ab 2022

Budget

Abhängig vom Entwurf und den Baumaßnahmen

Umsetzung

Gewählte Organisationsform

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Maßnahmen – Überblick

sofort

kurzfristig

mittelfristig

Marktplatz Umgestaltung und Belebung Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs reduzieren

Wettbewerbsbegleitung beauftragen

öffentliche Lernreise zu Vorzeigeorten

Central Park Aufwertung der Gestaltung und der Biodiversität Gemeinschaftsaktivitäten fördern

Marktplatz 19 (M 19) Zwischennutzung erhalten, fördern und erweitern Konkrete Bedarfsermittlung M 19 & B 8

Bahnhofstraße 8 (B 8) Zwischennutzung zulassen Konkrete Bedarfsermittlung M 19 & B 8

Werkstattprotokoll Ergebnis Maßnahmen – Überblick

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langfristig

Planungswettbewerb durchführen

Umgestaltung Marktplatz

Gewählten Entwurf ausarbeiten

Bedarfsgerechte Umgestaltung

Raum- und Funktionsprogramm erstellen

Planungsentwurf erstellen

Organisationsform finden

Werkstattprotokoll Ergebnis Maßnahmen – Überblick

Raum- und Funktionsprogramm erstellen

Weitere Planung

Neubau M 19

Weitere Planungen und Realisierung B 8

Bestandsaufnahme und Bewertung

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Impressum

nonconform ideenwerkstatt GmbH Büro Bayern c/o Kraftwoerk Klepperstraße 19 83026 Rosenheim Büro Berlin Reichenberger Straße 124 D 10999 Berlin Büro Wien Lederergasse 23/8/EG 1080 Wien Büro Kärnten Feldkirchner Straße 2 9062 Moosburg/Wörthersee Büro Oberösterreich Talstraße 47 5280 Braunau/Inn Büro Steiermark Neudorf 26a 8211 Ilztal/Oststeiermark t +43 1 929 40 58 office@nonconform.at www.nonconform.at Team der nonconform ideenwerkstatt in Mehrstetten: (v.l.) Eva Krall, Elena Stoycheva, Cristof Isopp, Korbinian Kroiß und Florian Radner

Verfasser Werkstattprotokoll: Eva Krall und Korbinian Kroiß 67