VÖS-Magazin 2019/1 gr.

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Es konnte kein Einfluss auf die Futteraufnahme und Futterverwertung nachgewiesen werden, wohingegen die täglichen Zunahmen in der FG2 und FG3 im Vergleich zur FG1 vom 1 bis 14 Versuchstag gesteigert werden konnte. Ebenfalls konnte in FG2 und 3 eine deutliche Steigerung der P- und Ca-Verdaulichkeit nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass beim Einsatz von Phytasen auch in der Ferkelaufzucht die Berechnungen für die Versorgung von Phosphor auf Basis des verdaulichen Phosphors erfolgen sollten. Nur so kann eine angepasste Versorgung des Ferkels sichergestellt werden.

Zur Phosphorversorgung in der Mast untersuchte die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) den Einsatz von unterschiedlich dosierter Phytase bei variierenden Phosphorgehalten im Mineralfutter. Es ergab sich einerseits beim Einsatz von Phytase ohne zusätzlichem Phosphor eine um rund 20% geringere Phosphorausscheidung gegenüber den Versuchsfuttermischungen. Dennoch führte der Verzicht auf die Phosphorzulage andererseits zu geringeren Zunahmen, einer verschlechterten Futterverwertung und höheren Futterkosten. Aus dem Versuch konnte geschlussfolgert werden, dass der Einsatz von anorganischem Phosphor (in diesem Fall 3%) plus Phytase in der Anfangsmast unumgänglich ist.

Die Versuchsergebnisse zeigen weiter, dass ab 60 kg Lebendmasse eingespart (12% Phosphor) und in der Endmast ab 90 kg LM durch den Einsatz von Phytase auf eine mineralische Phosphorergänzung verzichtet werden kann.

Fazit Phytasen können als Präzisionswerkzeug zur angepassten Phosphorreduktion eingesetzt werden, bei der die tierische Leistungsfähigkeit bei möglichst geringen ökologischen und ökonomischen Belastungen aufrechterhalten werden kann. Voraussetzung dafür sind eine genaue Futtermittelbewertung (Futtermittelanalyse) um eine bedarfsgerechte Versorgung der Tiere zu gewährleisten und folglich das Leistungspotential bestmöglich auszuschöpfen.

Handbuch Schweine Selbstevaluierung Tierschutz

Unterschiedliche Gehalte an Phytat- und verdaulichem Phosphor (P) ausgewählter Futtermittel. Quelle: eigene Darstellung nach Sauvant.

22 | Phytaseeinsatz | 1 2019

Die Handbücher und Checklisten werden von Landwirten zur Selbstevaluierung herangezogen, so wie auch von den betreuenden Tierärzten zur Bewertung genutzt. Gleichzeitig bilden sie die Grundlage für die amtstierärztlichen Tierschutzkontrollen. Diese Unterlagen wurden vom BMASGK und BMNT gemeinsam mit Experten des Institutes für Tierhaltung und Tierschutz der Veterinärmedizinischen Universität Wien, des Vollzuges und Vertretern der jeweiligen Branche ausgearbeitet. Die Kontrolle der Cross Compliance (CC)-relevanten Anforderungen hat gemäß CCErlass des BMNT aus den Checklisten zur Selbstevaluierung Tierschutz des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) zu erfolgen. Download auf http://tierschutzkonform.at/downloads/

Foto: FRAUKOEPPL

ausschließlich 500 Phytaseeinheiten (6Phytase) zugesetzt wurde. Das kalkulierte Ca:P- Verhältnis war für alle Futtergruppen ident (1,35:1).


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