Aussteller vlf Brandenburg

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Teilnehmergemeinschaft

Reitwein

Wirtschaftsfaktor Land- und Forstwirtschaft Nach wie vor bilden Land- und Forstwirtschaft den zentralen wirtschaftlichen Faktor im Verfahrensgebiet und sind Hauptakteure bei der Pflege und Entwicklung der gewachsenen Kulturlandschaft. Die Flächen im tiefliegenden Oderbruch mit seinen schweren Böden werden zum Teil beregnet und für den Gemüseanbau genutzt. Der Reitweiner Sporn ist in der Spitze bewaldet, seine leichteren Böden werden als Ackerflächen genutzt. Die Produktionsbedingungen werden vor allem durch die Herstellung einer leistungsfähigen und bedarfsgerechten Infrastruktur (Wege und Gewässer) sowie die Feststellung und Neuordnung der Eigentumsverhältnisse verbessert. Dies umfasst auch die Zusammenlegung zersplitterten Grundbesitzes, die Neugestaltung unwirtschaftlich geformten Grundbesitzes, die Zusammenführung von Boden- und Gebäudeeigentum und die Sicherstellung der Erschließung auf Grundlage des vorhandenen Wege- und Gewässernetzes.

Lebenswertes Land Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist gleichermaßen unverzichtbar für Land- und Forstwirtschaft, Tourismus und dörfliches Leben. Dies drückt sich in einer Vielzahl von Natura2000-Gebieten, Naturschutzgebieten, Landschaftsschutzgebieten und § 32-Biotopen im Verfahrensgebiet aus. Eingriffe in Natur und Landschaft werden vorrangig durch einen 10 Meter breiten und insgesamt mehr als 10 Kilometer langen Gewässerrandstreifen als Pufferbereich um die sensiblen Hauptvorfluter Bullergraben und Alte Oder ausgeglichen. Ergänzend sind eine zwei Kilometer lange Baumreihe und einige Einzelpflanzungen vorgesehen. Dabei steht der Interessenausgleich zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Erholung im Vordergrund, wobei die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen minimiert wird. Nach dem Oder-Hochwasser 1997 wurde zudem der an das Verfahrensgebiet grenzende Deich erneuert. Für Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen wurden durch Ankauf und Landverzichte im gesamten Verfahrensgebiet rund 100 ha bereitgestellt und entlang der Oder zugeordnet. Allein in dem sensiblen Bereich zwischen der Alten Oder und dem Oderdeich konnte dem Landesumweltamt so eine geschlossene Fläche von rund 70 ha für Extensivierungsmaßnahmen zugeteilt werden. Die Dorferneuerung wird schließlich dadurch unterstützt, dass die innerörtliche Verkehrsinfrastruktur verbessert und eigentumsrechtliche Konflikte gelöst werden. Auch touristische Einrichtungen wie der Schukow-Bunker auf dem Reitweiner Sporn und die restaurierte Ruine der Stülerkirche in Reitwein werden gesichert.

KENNZAHLEN Verfahrensart

VERFAHRENSKOSTEN

ZEITLICHER ABLAUF Bodenordnungsverfahren nach den §§ 56 ff und 63 Abs. 2 LwAnpG in Verbindung mit § 86 FlurbG durch Beschluss vom 02.08.2007 aufgeteilt in die Teilgebiete „Reitwein / Podelzig Ortslage“ und „Reitwein / Rathstock / Podelzig Feldlage“

Verfahrensgröße

5.004 ha (4.798 ha Feldlage)

Anzahl der Teilnehmer

800

Anzahl der Flurstücke im Altbestand

2.484

Anzahl der Flurstücke im Neubestand

1.782

Arrondierungsverhältnis

2,3 : 1

Aufklärung der Beteiligten

24.10.2002

Verfahrenseinleitung

10.06.2003

Vorstandswahl

19.08.2003

Feststellung der Wertermittlung

30.06.2006

Durchführung der Planwunschgespräche

2005 / 2006

Zuteilung

2008

Änderungsbeschluss (letzter)

09.09.2009

Förderperiode 2002 – 2006

1.893.000 €

Aufstellung des Bodenordnungsplans

2009

davon aus EU-Mitteln

1.325.000 €

Vorläufige Besitzeinweisung

07.05.2008

davon Bund/Land

Aufstellung des Plans nach § 41 FlurbG

2003 – 2006

Verfahrenskosten des Landes Planung und Verwaltung Ingenieurleistung Vermessung

2.414.000 € 988.000 €

Ausführungskosten der Teilnehmergemeinschaft (für Ausbau, Vermessung und Verwaltungsaufwand)

Förderperiode 2007 – 2013

568.000 €

1.612.000 €

davon ELER

642.000 €

davon Land/Bund

970.000 €

bisher aufgebrachter Eigenanteil gesamt

277.000 €

Kosten gesamt (Stand 02/2010)

Großräumliche Lage Das Verfahrensgebiet des Bodenordnungsverfahrens Reitwein / Rathstock / Podelzig liegt im südlichsten Zipfel des Oderbruchs, etwa 20 km nördlich von Frankfurt (Oder). Es grenzt auf einer Länge von etwa 14 km direkt an den Oderdeich. Das Verfahren wird von der Spitthöver und Jungemann GmbH bearbeitet (www.spju-bb.de).

7.184.000 €


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