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Industriemuseum Chemnitz

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So geht es beim SilberBoom in Freiberg 150 m unter Tage darum, die Ursprünge des sächsischen Reichtums zu erkunden. Ein direktes Produkt des Bergbaus in Sachsen ist die Steinkohle, die es in Westsachsen reichlich gab und die im 19. Jahrhundert einen KohleBoom auslöste. Dadurch wurde Sachsen zu einem Kernland der Industriellen Revolution. Im Schatten des ehemaligen Förderturms im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge kann man ab April in einer runderneuerten Ausstellung die Abbaubedingungen und dessen Folgen bis heute nachvollziehen. Die Kohle aus dem Berg wurde zum „Brot der Industrie“ und zur Nahrung für viele Maschinen in der Zeit der Industrialisierung. Dadurch wurde Sachsen zur Wiege des deutschen Maschinenbaus. Hier werden seit mehr als 200 Jahren Maschinen konstruiert und produziert: vom filigranen Uhrwerk aus Glashütte bis zum Hightech-Bearbeitungszentrum aus Chemnitz. Doch was ist eine Maschine und welche Rolle spielen Maschinen in unserem Leben? In der Schauplatzausstellung MaschinenBoom ergründet das Industriemuseum Chemnitz das vielfältige Verhältnis zwischen Mensch und Maschine.

Die bekanntesten und beliebtesten kohlebetriebenen Maschinen sind die Eisenbahnen, deren Bau in Sachsen ebenfalls eine lange Tradition hat. Inmitten einer einzigartigen Atmosphäre auf einem der größten Rangierbahnhöfe Europas erzählt der Eisenbahn Boom in Chemnitz-Hilbersdorf die wichtige Bedeutung der Eisenbahn für den Menschen. Auf dem Gelände des Schauplatz Eisenbahn kann man zwischen historischen Dampf- und Dieselloks in der rußigen Atmosphäre eines Ringlokschuppens die industrielle Vernetzung von Mensch, Rohstoffen und Produkten in einem industriehistorischen Freilichtmuseum erkunden. Der Bergbau in Sachsen schuf Wissen, Rohstoffe und Infrastrukturen, von denen wichtige andere Industriezweige profitierten. So auch die Textilindustrie, die in Sachsen bis zur Wende 1989/90 eine Leitindustrie war. Dieser TextilBoom wird an dem einzigartigen Schauplatz der Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau spürbar. Dort ermöglicht der original erhaltene Maschinenbestand aus 100 Jahren eine Zeitreise in die Textilgeschichte. Ein weiterer wichtiger Industriezweig ist die Automobilindustrie, die bis heute für viele Menschen in der Region Arbeit und Identität birgt. Legendäre Marken wie Audi, DKW und Trabant wurden in Südwestsachsen geboren. In der Ausstellung AutoBoom beleuchtet das August Horch Museum in Zwickau die Geschichte der Automobilität und fragt nach deren Zukunft. Insbesondere steht dabei die in Sachsen beheimatete Autoproduktion im Fokus. Zusätzlich zu den Ausstellungen bieten die Chemnitzer Schauplätze ein umfangreiches Begleitprogramm.

Dampfmaschine im Industriemuseum Chemnitz

werden in einem authentischen Gebäude präsentiert: dem traditionsreichen Audi-Bau in Zwickau. Authentisch sind auch die Orte der Schauplatzausstellungen: Sechs Industriemuseen stellen jeweils eine für die sächsische Industriegeschichte wichtige Branche vor, wo sie einst jeweils betrieben wurden.

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