22.09.16
Vinschgerwind 19-16
/POLITIK/ 5
Taufers/Mals/Bozen
„Das geht nicht mit rechten Dingen zu!“ as Verfahren, das Rennen um die Konzession am Rambach ist eröffnet. „Der Lokalaugenschein findet am 12.10.2016 um 09.00 Uhr in Bozen, Mendelstr. 33, Sitzungssaal im Erdgeschoss, statt“, heißt es auf der Internetseite der Landesagentur für Umwelt. Und es geht turbulent zu rund um das Konzessionsrennen am Rambach. Den Auftakt hat letztlich ein Ansuchen der Fraktion Laatsch um eine Wasserableitung gegeben - ein kleines Werk. Ausgearbeitet hat das Projekt der Schlanderser Ingenieur Ulrich Innerhofer. Und genau dieses Projekt ist wieder aus dem Rennen und, wegen fehlender Unterlagen, nicht mehr zugelassen. Albert Hutter, Mitglied der Fraktionsverwaltung von Laatsch, ärgert sich schwarz. „Das geht nicht mit rechten Dingen zu“, sagt Hutter. Denn ausgerechnet Innerhofer hat noch zwei Ansuchen eingereicht - Eines für die Ge-
Foto: Erwin Bernhart
D
Die „Rambachhexe“: Das Volk hat in einer Volksabstimmung den Verwaltern in Taufers und in Mals den Auftrag erteilt, sich um die Konzession am Rambach zu bemühen. Was machen die Verwalter daraus? meinde Glurns und ein gleichlautendes für die „Proplan AG“ des Ulrich Innerhofer & Co. Alle drei Ansuchen, jenes der Fraktion Laatsch und jene von Glurns und von Innerhofer seien am selben Tag im März eingereicht worden. Hutter versteht die Welt nicht. Während die Ansuchen von Glurns und jenes von Innerhofer vollständig seien, fehlen ausgerechnet beim Ansuchen der Fraktion Laatsch Unterlagen.
Un noch etwas ist nicht in Ordnung: Es gibt kein Ansuchen von der Rambach Konsortial GmbH. Man habe da getrickst, sagt Hutter. Denn der Rambachkonsortial GmbH, deren Vizepräsident Albert Hutter ist, Präsident ist der Tauferer Stefan Tischler und Verwaltungsratsmitglied ist der Malser BM Ulrich Veith, sei als Einreichetermin der 29. August 2016 genannt worden. In Wirklichkeit war es der 29. Juli. „Nicht
einmal der für die Energie zuständige Landesrat Richard Theiner hat uns darauf aufmerksam gemacht“, lässt Hutter seinem Ärger freien Lauf. Rechtliche Schritte schließt Hutter nicht aus. Zwei weitere Konkurrenzprojekte liegen vor: eines von Sabine Zeiner, ein anderes von Hannes von Hepperger (beide Ansuchen mit derselben Anschrift in Bozen). Kein Ansuchen hat Helmut Frasnelli (Eisackwerk GmbH) gestellt, der auf Anfrage des Vinschgerwind gemeinsam mit Karl Pichler sagt, dass auch am Rambach das System Südtirol zum Zuge gekommen sei. An seinem ursprünglichen und hochrentablen Projekt habe er den vier Gemeinden einen 49-prozentigen Anteil angeboten. Das habe man nicht gewollt, dann habe man die Konzession unter 3 Megawatt gedrückt und mittlerweile sei das Ganze nicht mehr finanzierbar. (eb)
Stilfs
Wasserkonzessionen endlich geregelt I
lungen. Durch die Zusammenarbeit zwischen der Fraktionsverwaltung, dem Nationalpark, dem Amt für Gewässernutzung, den Technikern, dem E-Werk und den 396 Grundbesitzern ist es gelungen, neun Wasserkonzession im Einzugsbereich des Tramentanbaches zu erhalten. Zum Abschluss dieser 4-jährigen Arbeit mit vielen bürokratischen Hürdenläufen luden Hartwig Tschenett als Präsident der Frak-
Foto: Heinrich Zoderer
m Vinschgau gibt es durch die Realteilung viele Klein- und Kleinstparzellen mit sehr vielen Besitzern. Deshalb ist jede großflächige Bodenbearbeitung, bzw. der Bau einer Beregnungsanlage immer eine Herausforderung, weil alle Besitzer ihre Zustimmung geben müssen. In Stilfs hat man seit Jahren und Jahrzehnten versucht die Wasserkonzessionen zu regeln. In der Vergangenheit ist es nie ge-
Nach jahrelangen Vorarbeiten erhielten die 396 Grundbesitzer neun Wasserkonzessionen am Tramentanbach. In einer Pressekonferenz wurde darüber berichtet; v.l. Walter Gostner, Roland Angerer, Hartwig Tschenett
tion Stilfs, der Gemeinderat Roland Angerer und Walter Gostner vom Ingenieurbüro Patscheider und Partner zu einer Pressekonferenz ein. Tschenett dankte vor allem Roland Angerer, welcher die Initiative ergriffen hat und in vielen Aussprachen zusammen mit Walter Gostner die Besitzer davon überzeugen konnte, diese Angelegenheit zu regeln. Früher gab es die Wasserrechte und auf Eigeninitiative wurden auch Beregnungsanlagen gebaut, es wurde aber nie um eine Wasserkonzession angesucht. Die Landwirtschaft wird mehr oder weniger nur im Nebenerwerb betrieben, deshalb mussten die Besitzer auf den 1053 Parzellen erst von der Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens überzeugt werden. Die Fraktionsverwaltung gab für die 95 Hektar Gesamtfläche eine Machbarkeitsstudie in Auftrag. In eigenen Aussprachen mit
den Besitzern der neun Zonen (Faslar, Vallacces, Innerpatsch, Außerpatsch, Thialhöfe, Fatira, Böden, Gastei und Patzleida) wurde für jede Zone ein Sprecher namhaft gemacht, der alles koordinierte und mit den Besitzern um die Wasserkonzession ansuchte. Bei der Pressekonferenz wurde die gute Zusammenarbeit mit Leonhard Solderer, dem verantwortlichen Techniker für den Bezirk Vinschgau im Amt für Gewässernutzung hervorgehoben. Nun liegt es an den Besitzern, aus dieser Wasserkonzession etwas zu machen. Mehrere Beregnungsanlagen müssen saniert oder neu gebaut werden. Roland Angerer hofft, dass durch diese Maßnahmen die Selbst- und Regionalversorgung gestärkt wird und einzelne Besitzer auch interessante Nischenprodukte anbauen können. (hzg)