„LEBEN HEISST HANDELN.“ Ein Vorwort von Dr. Alexander Hermann
Vielleicht hätte es Albert Camus amüsiert, diese Worte am Beginn eines Buches mit dem Titel „WIEDERBELEBT“ zu lesen, werden sie doch im Sinne des menschlichen Aufbegehrens gegen die Absurdität des Lebens verstanden. Dass es sich auch um eine ermutigende Aufforderung an einen zufällig anwesenden Ersthelfer des 21. Jahrhunderts handeln könnte, bringt einen starken Kontrast ins Spiel. Wie zwischen Schwarz und Weiß, Leben und Tod. Der plötzliche Herzstillstand repräsentiert eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Hört das Herz zu schlagen auf, fehlt die lebensnotwendige Durchblutung des Gehirns und der inneren Organe. Binnen Sekunden verlieren Betroffene das Bewusstsein, der Körper stellt all seine Funktionen ein. Nur 20 von 100 Betroffenen überleben. Die Chancen steigen mit dem frühzeitigen Beginn hochwertiger Erster-Hilfe. Denn in jeder Minute ohne Reanimationsmaßnahmen sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 7-10%. Daran kann auch die moderne Medizin in Rettungswägen, Notaufnahmen und Intensivstationen nichts ändern. Portraits von Menschen, ihre Gesichter und ihre Geschichten als auferstandene Zeitzeugen rascher Erste Hilfe und schnellen Handelns. Alle eint eine besondere Gemeinsamkeit: Sie wurden von couragierten Ersthelferinnen und Ersthelfern wiederbelebt, die stolz sein können, mit simplen Handgriffen ein Leben gerettet zu haben: Notruf, Herzdruckmassage, Defibrillatoreinsatz. Bewegt von der Dialektik zwischen Leben und Tod sehe ich es als einen ernsten Appell an uns alle, Verantwortung für unsere Mitmenschen zu übernehmen: Setzen wir uns mit diesen simplen Handgriffen auseinander! Begehren wir auf! Ergreifen wir diese Chance - denn auch „Handeln heißt Leben“!
WERNER GRUBER
Ich bin eine „sudden-death-survivor“. Das klingt, das kann man sich nicht kaufen, genauso wie Mut, das kann schon was. Erzählen einem andere Menschen von ihren Problemen, der Scheidung, Proble-
„Lebendig bekommt mich der Tod nicht!“
men am Arbeitsplatz oder der Zubereitung des Frühstückeies, dann kann man dies alles relativieren: Tja, darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber als ich dann 20 Minuten Tod war… Der Spruch „Ich lebe dort, wo andere
Tod sind“ hat auch was, aber „Lebendig bekommt mich der Tod nicht!“ ist fast noch besser. Natürlich gibt es verschiedene Formen mit der eigenen Vergänglichkeit umzugehen. Man kann depressiv werden, sich am Abend fragen, ob einem Gevatter Tod in der Nacht besuchen kommt und in der Früh dankbar sein, doch aufzuwachen, man kann aber auch zu leben beginnen, oder genauso weiterleben wie bisher. Wählt man letzteres, dann weiß man, dass man für sich nicht umsonst gelebt hat. Um eine liebgewordene Freundin zu zitieren: „Mit Humor ist man am besten gegen den Tod geschützt“.
Entwurfsansicht: Buch „WIEDERBELEBT“ Impressum: Fotografie und Konzept: GÜNTER VALDA FOTOGRAFIE office@valda.at, www.valda.at, 00436767078888 Stand: Juli 2020