Magazin Wallis

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AUSGABE 2

20. NOVEMBER 2015

WA L L I S INS HERZ GEMEISSELT

Pirmin Zurbriggen: Dienen als Leitmotiv Kra!ort Aletsch Spitzenkoch Markus Neff Goms: Das endlose Gleiten Dr’ Jope – das Buch Kräuterwissen neu genutzt Freiheitsgefühl im Schnee


/ SEDRIK NEMETH

Verspricht Emotionen. Der Wein ist eine Einladung zur Entdeckung, zum Austausch und zur Freundschaft.

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Titel Massif des Combins fotografiert von Giovanni Castell

Wer den Winter mag, liebt das Wallis

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Haben Sie eine besonders schöne Erinnerung an den Winter im Wallis? Teilen Sie diese auf Facebook, Twi!er oder Instagram mit dem Hashtag #MeinWinterimWallis

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Welches ist für Sie die schönste Zeit des Jahres? Für uns ist es der Winter. Wenn die Schneeflocken über den Himmel tanzen, die Wälder und Wiesen in Weiss getaucht sind und die rosarote Abenddämmerung eine stille, klare Nacht ankündigt. Im Walliser Winter herrscht eine magische Stimmung. Wir laden Sie ein, diesen Winterzauber mit uns zu erleben. Im Wallis befinden sich die höchstgelegenen Skigebiete der Schweiz, Schneesicherheit ist also garantiert! Und: Das Wallis ist näher, als man denkt, da lohnt sich auch ein Wochenendausflug – zum Skifahren, Wellnessen oder einfach, um das schöne Bergpanorama und die Gaumenfreuden zu geniessen. Lassen Sie sich von den vielfältigen Aktivitäten und dem Charme der idyllischen Bergdörfer inspirieren. Wussten Sie, dass wir dieses Jahr im Wallis 20 Hundertjährige feiern dur!en? Ob das Erreichen dieses stolzen Alters an der frischen Berglu!, den vielen Sonnentagen, dem hervorragenden Wein und den geselligen Stunden liegt, wollen wir mal vermuten. Stellvertretend für alle Frauen und Männer dieser Generation haben wir uns bei Walliserinnen und Wallisern mit Schnee aus ihrem Geburtsjahr bedankt. Snowboarderin Patrizia Kummer, Hotelkönig Art Furrer, Skilegende Pirmin Zurbriggen, der Nationalratspräsident 2014/15 Stéphane Rossini und Spitzenkoch Markus Neff zeigen ihre Kra!orte und sagen, wo das Wallis am schönsten ist. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre und einen zauberha!en Winter. Damian Constantin, Direktor Valais/Wallis Promotion impre ss um «Wallis» erscheint als Beilage der Schweizer Illustrierten am 20. November 2015 Redaktion | «Wallis», Schweizer Illustrierte, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich, Tel. 044 259 63 63, info@schweizer-illustrierte.ch Leitung/ Geschä!sführer Ringier Zeitschri!en | Urs Heller Chefredaktor | Stefan Regez

Redaktionsleitung | Monique Ryser Bildchefin | Nicole Spiess Textchef | Jan Morgenthaler Layout / Produktion | Simona Guarino Satztechnik | Doris Wüthrich Mitarbeiter dieser Ausgabe | Anita Lehmeier, Thomas Kutschera, Verena Thurner Bildredaktion | Sonia Favre, Martin Müller,

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Fabienne Hubler Designkonzept | Beling Thoenen Design Korrektorat | Barbara Siegrist Bildbearbeitung | Ringier Redaktions-Services Head of Marketing | Thomas Passen Marketing | Verena Baumann Verlag | Ringier AG, Zofingen Produktionsleiter | Michael Passen Druck | Swissprinters AG, 4800 Zofingen


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Die Bahn auf den Gemmipass. Im Hintergrund das Bäderdorf Leukerbad.

Stéphane Rossini, der höchste Schweizer 2014/15, spricht über seine Heimatgefühle.

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Neuschneefahrt auf der Fiescheralp: Das Wallis bietet exklusive WinterSpecials für alle.

Sophie Harnisch, 86, ist eine von acht Walliserinnen und Wallisern, die mit Jahrhundertschnee geehrt wurden.

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PIRMIN ZURBRIGGEN

PATRIZIA KUMMER UND ART FURRER

Im Wappen des Wallis sind 13 Sterne, hier stehen sie für 13 aussergewöhnliche Menschen, Orte und Produkte.

Er hat im alpinen Skisport alles gewonnen, was man gewinnen kann. Heute ist er Hotelier und fördert die Ski-Jugend.

Beim Alter trennen sie Jahrzehnte, trotzdem haben sie viele Gemeinsamkeiten. Vor allem den Kra!ort Aletsch.

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MARKUS NEFF

AUS ALT MACH NEU

DR’ JOPE

Das «Fletschhorn» in Saas-Fee ist erste Adresse für Spitzenküche. Der 18-GMPunkte-Koch zeigt seine Ruheoase.

Kräuter und Pflanzen haben heilende Krä!e. Die Firma Pharmalp verbindet altes Wissen mit Innovation.

Ein Fotobuch, ein Veston, ein international bekannter Designer und eine Couture-Schülerin – ergibt Dr’ Jope.

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GOMS

FREERIDE

STÉPHANE ROS S INI

Nirgends sonst ist es schöner, mit den Langlaufski durch die Landscha! zu gleiten, als im Goms.

In Verbier messen sich die besten Freerider der Welt an einer senkrechten Felswand – verrückt!

Der Nationalratspräsident 2014/15 ist ein Walliser: der Politiker über die Schweiz und seinen Kanton.

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02 Inhalt

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Fotos Keystone (2), Sedrik Nemeth (2), Wallis Tourismus, Sébastien Agne!i / 13 Photo

Pirmin Zurbriggen, Idol und Hotelier, vor dem Ma!erhorn in Zerma!. Das grosse Interview.

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LEUKERBAD

OV RONNAZ

Der Schnee, der heute auf den Berghängen rund um Leukerbad liegt, ist das Thermalwasser von morgen.

Ein Thermalbad zum Austoben mit Aussicht auf Berge und Pisten ist der Geheimtipp im Unterwallis.

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KU NSTBAU

WINTER- SPECIALS

Das Museum der Fondation Pierre Arnaud in Lens ist ein architektonisches Meisterwerk.

Winterzauber, Freiheitsgefühle und Familienspass: exklusive Angebote für einen erlebnisreichen Winter.

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LEBEN IM WALLIS

AGENDA

Acht Frauen und Männer in gesetztem Alter wurden mit Schnee aus dem Rhonegletscher geehrt.

Im Wallis ist immer etwas los: Von ausgelassenen Skirennen bis zu klassischen Konzerten ist für alle was dabei. 5

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Markus Neff, 18-GM-Punkte-Koch vom «Fletschhorn» in Saas-Fee zeigt seinen Rückzugsort.

DIE FOTOGRAFEN

Für dieses Wallis-Magazin haben fotografiert: Christian Pfamma!er Sedrik Nemeth Giovanni Castell, Kurt Reichenbach, David Carlier, Markus Eichenberger, David Birri, Didier Martenet, Geri Born


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Grosse Künstler ganz nah Das Musikfestival Zerma! Unplugged ist einmalig: Am Fuss des Ma!erhorns treten Stars in ganz intimem Rahmen auf.

Zermatt | Gleich beim ersten Mal kam ein Superstar: Chris de Burgh reiste ins Dorf unter dem Ma!erhorn und sorgte für einen Traumstart des Festivals Zerma! Unplugged. 2007 von Thomas Sterchi und Marco Godat als Singer- und Songwriter-Festival gegründet, entwickelt sich Zerma! Unplugged seitdem immer mehr zum Treffpunkt für Anhänger

des unverfälschten Sounds. Nächster Termin, den man sich jetzt schon vormerken muss: 5. bis 9. April 2016. Das Programm wird im Dezember bekannt gegeben. Sterchi hat die Stimmung und den unvergleichlichen Groove des Zerma!er Festivals auch nach Zürich gebracht. Im Kaufleuten gingen im Oktober die drei ersten Konzerte über die Bühne, weite6

re sind geplant. Die Anfänge waren nicht einfach, doch heute ist das Zerma! Unplugged ein fester Bestandteil der Musikfestivals. Und die Stars lieben es: Man tri# sie auf den Pisten, sie posten Selfies in den sozialen Medien, und die Starallüren scheinen mit jedem Höhenmeter mehr von ihnen abzufallen. www.zermatt-unplugged.ch


Härtetest für Hochalpinisten

Der «1815 – 13 Sterne» ist der Whisky zum Walliser Jubiläum.

Fotos Marc Kronig, HO, François Perraudin, Sedrik Nemeth

Whisky aus Walliser Roggen Glis | Pünktlich zur 200-Jahr-Feier des Beitri!s des Wallis zur Eidgenossenscha" füllte die Sempione Distillery GmbH im Januar den ersten Oberwalliser Whisky ab. Er wird aus Gersten- und Roggenmalz hergestellt. Im Wallis war der Roggen das wichtigste Brotgetreide der Bevölkerung. Der Roggen ist robuster als andere Getreidearten, und er ist gegenüber dem harten Klima sehr anpassungsfähig. Der Roggen für die Whisky-Produktion wird von einheimischen Produzenten auf den Safranäckern von Mund angepflanzt. Nach dem Schroten, Maischen, Gären und Destillieren des Getreides wird der Whisky mindestens drei Jahre in Barriquefässern gelagert. Diese befinden sich übrigens in einem stillgelegten Armeebunker im Fels. Die fünf Geschä"sinhaber planen ab 2017 zwei weitere Sorten auf den Markt zu bringen: einen Single-Malt und einen Edelbrand aus Gersten- und Dinkelmalz. Wichtig sind der Sempione Distillery die lokalen Produkte und die regionale Verankerung. Im Walliser Whisky ist auch Wallis drin. Bestellen unter: www.sempione-distillery.ch

Skialpinismus| Man muss ziemlich verrückt sein, um an der Patrouille des Glaciers mitzumachen. Das militärische Skitourenrennen führt von Zerma! über Arolla nach Verbier und muss in einer Etappe absolviert werden. Gestartet wird im Zeitfenster von 19. bis 23. April 2016. Letzes Jahr starteten 1800 militärische und zivile Dreierseilscha"en. Den Rekord für die 110 Leistungskilometer hält seit 2012 ein Team der Grenzwacht mit den Walliser Spitzenalpinisten Florent Troillet, Martin Anthama!en und Yannick Ecoeur mit fünf Stunden und 52 Minuten. www.pdg.ch

Der schwierigste Alpinwe!kampf der Welt: die Patrouille des Glaciers.

110 Kilometer nächtlicher Kraftakt im Hochgebirge 7

Alte Ski als Dekoration, Walliser Weine und Racle!e: Roland Collombin empfängt im «La Streif».

Collombin ehrt die Streif Martigny-Bourg| Der Mann hat Humor: «La Streif – Chez Collombin» hat der Ex-Abfahrtsstar Roland Collombin sein Bistro in Martigny-Bourg genannt. Und zur Eröffnung seinen ehemaligen Rivalen und heutigen Freund Frank Klammer eingeladen. «Zweimal gewann ich in Kitzbühel die Streif, das waren meine wertvollsten Siege», erklärt er die Namenswahl. Collombin, der in drei Monaten 65 wird, war und ist Kult: Er war der Wilde im Skizirkus und wurde seinem Übernamen «la bombe» mit seinem Stil auf und neben der Piste gerecht. Für Franz Klammer war es eine Selbstverständlichkeit, seinen Copain im Wallis zu besuchen. «Roland war mein Vorbild!», so Klammer. «Heute treffen wir uns o" beim Golf. In dieser Sportart bin ich aber eindeutig der Bessere.» Neben der Bar betreibt Collombin einen Weinhandel in Verbier. Noch heute geht er im Winter fast täglich auf die Ski: «Wenn die Sonne nur ein bisschen scheint, gehts ab auf die Piste.» In seine Bar kommen viele ehemalige Fans. «Ich gebe zu, das rührt mich.» www.facebook.com/streifcollombin


Nicolas Steiner porträtiert in seinem Dokumentarfilm Heimatlose.

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Ein Walliser erobert die Welt Kultur | Die Oberwalliser sind konsequente Menschen: Lanciert einer von ihnen einen neuen Film mit englischem Titel, wird dieser sogleich «eingedialekt». So schreibt der «Walliser Bote»: «Angesagt ist dann ‹Above and Below› (Drubär und Drunnär) des Turtmänner Filmemachers Nicolas Steiner». Der in den USA spielende Dokumentarfilm zeigt Rick, der im Tunnelsystem unter Las Vegas lebt, Dave aus einer Aussteigerkommune und April, die sich in der Wüste auf eine Mission zum Mars vorbereitet. Manchmal beklemmend, manchmal unfreiwillig komisch, aber in jedem Fall packend von der ersten bis zur letzten Minute hat «Above and Below» schon zahlreiche Auszeichnungen gewonnen und ist für den Europäischen Filmpreis nominiert. «Ich wollte einen Film darüber drehen, wie es ist, kein Daheim zu haben. Als Gegensatz zu meinem Walliser Film über den Kampf der Eringerkühe, bei dem es um die Verwurzelung in der Heimat ging», erklärt Nicolas Steiner. Der 31-Jährige ist einem grossen Publikum als Rekrut in der Komödie «Achtung, fertig, Charlie!» bekannt. Trotzdem entschied er sich danach, hinter die Kamera zu stehen. www.aboveandbelowfilm.com

Gewerbe | Die Geschä"e von Edelweiss-Market sind die Tante-EmmaLäden des Unterwallis. Das Konzept ist so einfach wie sympathisch: Qualitätsprodukte, vor allem von Walliser Produzenten, in einem einladenden und freundlichen Ambiente anzubieten. 120 Angestellte arbeiten in 26 Läden. Auch das Arbeitsklima sei familiär, so Direktor Sébastian Bruchez. «Unsere Angestellten können auch mal ihre Kinder von der Schule abholen.» Das Edelweiss-Netz vergrössert sich ständig. In Isérable, Arbaz, Euseigne und Hérémence ist eine Poststelle integriert, in Bramois gibts eine Metzgerei und in Chermignon ein Tea-Room. Jeder Laden offeriert einen Einkaufs- und Lieferservice für ältere Menschen, und für Partys kann ein Catering bestellt werden. «Edelweiss ist ein 100-prozentiges Walliser Unternehmen, das sich als Botscha"er des Kantons sieht», erklärt Bruchez. Wachstum ist für ihn gut, solange die Qualität gewährleistet werden kann. «Das ist oberste Maxime.» www.edelweissmarket.ch

Dank EdelweissMarket bleiben die Läden im Dorf 8

B Ju eso un lie nd d De ers Re le h st z s er au e zli ra rvi ch nt er : m t im AR Ti Ho gn te y. l

Die familiäre Ladenke!e

Ein Hotel wie jedes andere Martigny | Am 1. Oktober hat das Boutique-Hotel mARTigny seine Türen geöffnet. 45 Personen kümmern sich um das Wohl der Hotelgäste in den 52 Zimmern, der Restaurantbesucher und der Seminarteilnehmer. «Wir sind ein Hotel wie jedes andere», sagt Jean-Marc Dupont, Direktor der Sti"ung Fovahm, die sich um die Integration, Ausbildung und Beschä"igung von geistig Behinderten kümmert. Von den 45 Angestellten in Martigny sind denn auch 30 geistig behindert. «Das Hotel soll ein Schaufenster für das Wallis sein», erklärt Hoteldirektor Bertrand Gross sein Ziel. Die Behinderten sind in Sechsergruppen eingeteilt, die jeweils von einem Sozialarbeiter geführt und betreut werden. Gross, Absolvent der Hotelfachschule Lausanne, will auch mit peruanischer Küche punkten, die er in seiner Zeit in Südamerika kennengelernt hat. «Wir wollen beweisen, dass behinderte Menschen einen Platz in der Wirtscha" haben. Wir werden uns durch unsere Herzlichkeit profilieren.» Das Hotel wird unterstützt von der Fondation Gianadda und deren Sti"er Léonard Gianadda. www.martigny-hotel.ch


Luxus ganz umweltgerecht

Das Original kommt von hier

Fotos Aline Fournier, HO (2), Keystone

Das einzige Racle!e mit Ursprungsbezeichnung AOP kommt aus dem Wallis.

Spezialität | Er kommt aus dem Val d’Anniviers, dem Val de Bagnes, aus dem Goms, aus Simplon oder Isérable. Und ein jeder dieser Käse schmeckt anders, von zart-schmelzend bis rezent. Gemeinsam ist ihnen allen: Nur sie dürfen das Ursprungslabel AOP (Appellation d’Origine Protégée) tragen. Zehn Seiten umfasst das Reglement zur Herstellung des Kä-

ses. Letztes Jahr wurden 1,6 Tonnen davon produziert. Sein Geheimnis: Er wird aus Rohmilch hergestellt. Und weil die Kühe in den Walliser Seitentälern nur bestes Gras und Heu von Naturwiesen und Alpweiden zu fressen bekommen, gibt es die typischen Geschmacksunterschiede je nach Saison und Region. www.walliserraclette.ch 9

Eco-Luxury | Geodätisch heisst die Form, luxuriös ist das Innere: Die Pods im Eco-Luxury and Alpine Experience Whitepod sind runde Häuser, die jeweils ein Zimmer beherbergen. Rund 15 Minuten dauert der Spaziergang von der Rezeption bis zu den Pods – und das ist durchaus gewollt! Die Pods sind sparsam im Stromverbrauch, denn dank der Abwesenheit von Winkeln ist der Innenlu!strom kontinuierlich. Es braucht also weniger Energie, um Lu! zirkulieren zu lassen und eine stabile Temperatur beizubehalten. Alle Pods verfügen über Quellwasser-Anschluss und werden durch einen Holzfeuerofen geheizt. Nachts müssen die Gäste unter Umständen ein Scheit nachlegen, damit es auch am Morgen noch warm ist. Aber das gehört zum ökologischen Konzept des Hotels, das sich aufs ganze Dorf Les Cerniers oberhalb von Monthey erstreckt. Das Morgenessen gibt es im Chalet PodHouse und im Restaurant Les Cerniers. Gute Schuhe und Winterkleidung werden für den Besuch empfohlen – ist man aber erst in seinem Pod, will man hier nicht mehr weg. www.whitepod.com

Die Pods in Les Cerniers bekamen Höchstnoten von Reisemagazinen.


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Berge im Licht Die Aktion war einmalig: 13 Walliser Berggipfel wurden gleichzeitig beleuchtet. Ein magisches Erlebnis.

Jubiläum | 70 Bergführer und Lichtspezialisten haben am 18. März gleichzeitig 13 Walliser Berggipfel mit riesigen «bengalischen» Feuern beleuchtet. Diese aufwendige Aktion fand zur Jubiläumsfeier der 200-jährigen Zugehörigkeit des Wallis zur Eidgenossenscha! sta". Ins Licht gerückt wurden Allalinhorn, Dom, Taeschhorn, Dent Blanche, Petit und

Grand Muveran, Haut de Cry, Grand Combin, Combin de Corbassière, Petit Combin, Cime de l’Est, Cathédrale, Haute Cime und das Bietschhorn. Das einmalige Ereignis hat 18 Monate Vorarbeit benötigt. 30 Fotografen haben die Lichtbilder mit ihren Kameras eingefangen. Drei Minuten dauerte die vergängliche Kunst, die Tausende von Zuschaue10

rinnen und Zuschauern live und Zehntausende per Internet verfolgten. Für die Ewigkeit gemacht ist das Buch, das daraus entstanden ist: Der Bildband zeigt bekannte Berge in neuer, noch nie gesehener Schönheit und Eindrücklichkeit. Das Buch ist zweisprachig und kann bestellt werden bei Edition Favre in Lausanne. www.13etoilesausommet.ch


Gleich drei Walliser Projekte ausgezeichnet

Fotos David Bumann, Sedrik Nemeth, Daniel Rihs

Das Wallis räumt ab Milestone | Bei der Verleihung des Tourismuspreises Schweiz, dem Milestone, holte das Wallis gleich drei Auszeichnungen. In der Kategorie «Herausragende Projekte» ehrte die Tourismusbranche die Aktivitäten zum Jubiläum «150 Jahre Erstbesteigung Ma!erhorn». Begangen wurde dieses nicht mit einem rauschenden Fest, «sondern mit Projekten, die nachhaltig das Angebot der Destination beeinflussen», schreibt die Jury. In der gleichen Kategorie wurde auch das Hotelkonzept von Montagnes Alternatives ausgezeichnet. Inmi!en des Pays du St-Bernard haben die Betreiber die über hundertjährigen Scheunen des Weilers Comerin bei Orsière renoviert und in eine Lodge verwandelt. Höchster Komfort mi!en in der Natur mit engem Kontakt zum Team, das einem die Region näherbringt. Für sein Lebenswerk geehrt wurde Léonard Gianadda, der mit seiner Fondation Gianadda in Martigny ein Museum mit Weltruf aufgebaut hat. «Die Sti"ung ist ein touristischer Leuch!urm, der weit über die Region hinausleuchtet», schreibt die Jury. www.htr-milestone.ch

Weinautomat für Geniesser Sion | Provins ist der grösste Schweizer Weinproduzent und repräsentiert ein Fün"el der Walliser und zehn Prozent der Schweizer Produktion. Mehr als 3400 Traubenlieferanten bringen der Genossenscha" jedes Jahr ungefähr sieben Millionen Kilo Trauben. Die Linien «Maître de Chais», «Grand Métral» oder «Crus des Domaines» gehören zu den Spitzenweinen. Provins ist auch innovativ. Im Espace Provins in Sion können Weinliebhaber selbstständig an Abfüllzapfen Weine degustieren. Daraus ist der Enomatic für den Hausgebrauch entstanden. www.provins.ch

Selber Wein einschenken im Espace Provins in Sion.

Der Enomatic ist der Degustierapparat für zu Hause 11

Klaus Maria Brandauer ist Frank Capelli, der Star der neuen Serie.

Tatort Wallis Filmserie | Eine Hochzeitsgesellscha" wird im Wallis entführt, auch eine deutsche Bundesministerin ist unter den Geiseln. Der Entführer verlangt, dass sich ein ehemaliger Profiler in die Verhandlungen einschaltet. Dieser Plot ist Basis der 39-teiligen Filmserie «Capelli Code». Die Besetzung ist hochkarätig. Die Bundesministerin: Iris Berben; der Profiler Frank Capelli: Klaus-Maria Brandauer; die Verhandlungsführerin: Heike Makatsch. Gedreht wurde schon an der Grande Dixence, beim Hotel Weisshorn oberhalb St-Luc und in Sion. Produziert wird die Serie von der Basler European Star Cinema (unter den Privatinvestoren auch Nestlé-VR-Präsident Peter Brabeck). «Capelli Code» ist eine unabhängige Produktion, die ausserhalb des klassischen TV-Betriebs hergestellt wird. Die komple!e Staffel eins wird ab folgendem Oktober von TV-Zeitschriften in Deutschland, in der Schweiz («Tele») und in Österreich mit einem noch nie dagewesenen DVD-Release vertrieben. Während acht Wochen verteilen fünf Zeitschri"en aus drei Ländern insgesamt 20 Millionen DVDs. www.europeanstarcinema.com


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Pause macht der «Fletschhorn»-Chef gern in der Bärenfalle, wo sein eigenes Quellwasser durchfliesst und sein Copain Günther (hinten) Forellen züchtet.

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STILLER SCHAFFER

In Saas-Fee hat Markus Neff mit dem «Fletschhorn» eine Oase des Genusses geschaffen. Mit unermüdlichem Einsatz. Uns zeigt der Spitzenkoch, wo er Kra" schöp". Text: Anita

Lehmeier

Fotos: Sedrik

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«Nimm den Daumen vom Flaschenhals. Wir sind hier im Wallis!»

1 «No en Gutsch. Ein Fisch will schwimmen», weist Neff den KochNovizen an. In der Folie liegt eine Forelle, die zehn Minuten vorher ins Netz ging. 2 In seinem Zweitrestaurant «Spielboden» hält sich Neff der Küche fern. Das Arbeiten kann er aber nicht lassen. 3 Seit 32 Jahren ist der Vorarlberger im Wallis daheim.

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ie schlechte Nachricht vorweg: Für Üsserschwiizer ist die Reise ins «Fletschhorn» lang, richtig lang. Und langsam obendrein. Erst zwingen die vielen und verflixt engen Kurven von Visp das stotzige Saastal hoch zu gemässigtem Tempo, selbst Einheimische und PS-Protzer müssen runterschalten. Von Saas-Fee aus schneggelt man dann im Elektrobüssli über einen Waldweg dem Ziel entgegen, jeder halbwegs fi!e Jogger könnte überholen. Endlich im «Fletschhorn» angekommen, ist man schon gehörig entschleunigt. Bereit für das Verwöhnprogramm, das hier geboten wird. Die Aussicht auf das Fletschhorn und zwölf weitere Viertausendergipfel. Die Ruhe hier oben auf 1800 Meter, die Städtern und Gestressten nur am Anfang schräg in die Ohren schiesst und sie bald herrlich einlullt. Nach dem Einchecken, das gern von einem Coup de blanc begleitet wird, trägt jemand vom Team die Koffer ins Zimmer. Mal ist das die tatkrä#ige Maren Müller, mal der charmante Sommelier Charlie Neumüller, beide Neffs langjährige Freunde und Compagnons. Zu dri! übernahmen sie vor zwölf Jahren das «Fletschhorn» von der legendären Irma Dütsch und führten den Betrieb ganz im Freigeist der Grande Dame der Kochtöpfe in die Zukun#. Nicht selten legt Markus Neff höchstselbst Hand ans Gepäck. Von seiner Küche aus sieht er Neuankömmlinge und eilt zur Begrüssung herbei. Der Chef kocht zwar auf Top-Niveau, seit Jahren ehrt ihn der GaultMillau mit 18 von 19 möglichen Punkten und lobt seine Kochkunst und Kreativität in den höchsten Tönen. Aber Neff kocht auch auf Augenhöhe mit den Gästen. Seine Küche liegt auf gleicher Ebene wie Restaurant, Empfang und Zufahrt. So hat der Chef immer 15

die Übersicht, wer kommt und wer geht. Spätestens nach der ersten Mahlzeit merkt man, dass das «Fletschhorn» weit mehr ist als Hotel und Restaurant. Es ist ein kleines Universum, ganz auf Genuss gepolt. Stammgäste wissen das, nehmen darum die lange Reise auch gern in Kauf. Jeder Bewohner dieses Planeten kümmert sich um die Gäste, als wären es gute Freunde. Allen voran der Küchenchef und kreative Kopf des Trios. Durch Neffs Hoheitsgebiet und Hände gehen weit gereiste Delikatessen wie bretonischer Hummer, Périgord-Trüffel, Foie gras, Kaviar, Rentier, galizisches Bergrind, edle Fische aus fernen Meeren, aber auch jurassischer Wasserbüffel und Basler Chriesi und – natürlich – die besten Produkte, die das Wallis zu bieten hat: heimisches Lamm, Kalb und Huhn, Safran aus Mund. Und die Forellen aus eigener Zucht im eigenen Wasser. Das «Fletschhorn» verfügt nämlich über eine Quelle. Die mündet in der Bärenfalle, einem Waldstück einen Steinwurf vom Haus entfernt, in grosse Bo!iche für die Aufzucht von Forellen. Fünfzig bis sechzig Fische werden hier pro Jahr bis zur Genussreife grossgezüchtet. Die Bärenfalle ist auch der Ort, an dem Neff quasi seine Zimmerstunden verbringt, die wenige Zeit, die der stille Chrampfer mal nicht in der Küche steht. Neff arbeitet sieben Tage die Woche, auf dem Planeten Fletschhorn gibts für die Bewohner keine Ruhetage. Wohnen tut Neff eigentlich in Saas-Fee. «Zu Hause aber bin ich im ‹Fletschhorn›. Seit 1983.» Spitzengastronomie ist in jedem Fall ein Knochenjob, und Topköche sind immer Workaholics. Anders kann man auf dem hohen Niveau nicht mithalten. Neff aber ist mit seinem Dauereinsatz nochmals eine Klasse für sich. Denn auch wenn das


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Haus zwischen der Sommer- und der Wintersaison jeweils für wenige Wochen geschlossen ist, ziehts ihn nicht in die Ferne. Höchstens mal auf Familienbesuch ins österreichische Bludenz. Jetzt aber nutzt Neff die «Ferien», um einige der 13 Zimmer umzubauen. «Auch für Handwerker ist der Weg weit. Und das kostet.» Also legt er auch hier selber Hand an. Das Material liegt schon bereit vor dem braun-weissen Fachwerkhaus. Während andere Spitzenköche in ihrer Freizeit den Golfsack, die Spor"asche oder den Weekender packen, schnappt sich Neff lieber im Schuppen eine Säge und ein Fischernetz. So ausgerüstet stap# er los zur Bärenfalle. Zu diesem Ruhepol führt ein Waldweglein, auf dem schon Mi"e Oktober Schnee liegt. Fichtennadeln überziehen die weisse Pracht mit einer Schicht Gold, man fühlt sich in einen Zauberwald versetzt. Das Knusperhäuschen, das am Ende des Weges steht, scheint ebenfalls einem Märchenbuch zu entstammen. Davor wartet schon Neffs langjähriger Freund Günther Schaden. Zur Begrüssung entkorkt er eine perfekt gekühlte Flasche «Petite Arvine». Ganz nach Walliser Art wird erst mal ein Coup de blanc getrunken, die Männer machen es sich auf einer Holzbank bequem. Bald packt Neff wieder die Arbeitslust, er holt aus einem Proviantsack einen Mocken Bergkäse und selbst gemachtes Kernenbrot – nur solches kommt im «Fletschhorn» auf den Tisch, Ehrensache! Dann wird eine Forelle gefangen, getötet, fachgerecht ausgenommen und im offenen Kamin gegart. Bei der Zubereitung gibts einen Basiskochkurs für Günthers Enkel Anatol, der heute ebenfalls einen freien Tag in der Bärenfalle verbringt. «Wir garen die Forelle im Weisswein. Sie schwamm schon

zu Lebzeiten gern. Also nimm den Daumen vom Flaschenhals, wir sind hier im Wallis!», rät der Koch schmunzelnd. Zehn Minuten später ist der Fisch gegessen. Damit fürs nächste Grillpicknick wieder Holz vorrätig ist, sägen die zwei Freunde einen dicken Ast in Stücke. «Bis bald», sagt Günther zum Abschied und klop# Neff mit vielsagend hochgezogener Braue auf die Schultern. Der Markus käme viel zu selten vorbei, meint er. Auch im «Spielboden», seinem Zweitrestaurant hoch oben an der Skipiste, verbringt Neff manchmal Mussestunden. «Ich geniesse die Fahrt im Gondelbähnchen jedes Mal neu. Ich sitze dann einfach da und schaue. Herrlich!» Nach zwanzig Minuten Fahrt oben angekommen ist dann schon wieder Schluss mit Nichtstun. Neff grei# sofort zur Schneeschaufel und schippt den Weg frei. Dreinreden aber tue er dem Team in der superschicken Skihü"e hier oben auf 2500 Meter nicht. «Wenn ich mich in der Küche blicken lasse, dann nur am Abwaschtrog.» Ein 18-Punkte-Koch macht den Abwasch? «Für mich ist das reine Erholung. Schauen Sie sich mal die Aussicht an!» Tatsächlich bietet das Fenster über dem Spülbecken einen spektakulären Ausblick auf die hochalpine Bergwelt. Und dass man das «Fletschhorn» von hier grad nicht sieht, tut Markus Neff sicher auch gut … Die gute Nachricht noch zum Schluss: Am 12. Dezember öffnet das «Fletschhorn» wieder seine Türen, und der Chef steht erneut am Herd, fast immer.

Mehr Infos: www.fletschhorn.ch Den kürzesten Weg dorthin bietet übrigens der dicke Bildband: «Markus Neff. Küche zwischen Berg und Tal», Paul Imhof (Text), Andri Pol (Fotos), AT-Verlag.

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«Ich sitze dann nur da und schaue. Herrlich! Immer wieder »


1 Ziemlich beste Freunde: Pensionär Günther Schaden freut sich, wenn Markus Neff mal aus der Küche rauskommt und in der Bärenfalle mit anpackt. Oder einfach auf ein Glas «Petite Arvine» vorbeikommt. 2 Die zwanzig Minuten im Seilbähnli hoch zum «Spielboden» ist Neff zum Nichtstun verdonnert.

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Goms – das endlose Gleiten Das östliche Hochtal im Wallis bietet optimale Bedingungen für den Langlaufsport. Die Loipen führen durch ursprüngliche Dörfer, über san!e Hügel und entlang der jungen Rhone.

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Text: Verena Thurner

Foto Gaëtan Bally/Keystone

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er Anblick ist überwältigend. Wenn man aus dem Furkatunnel in Oberwald ins gleissende Licht fährt, breitet sich das Hochtal vor einem aus, wild und schön zugleich gibt es den Blick frei bis zum erhabenen Weisshorn in der Ferne. Die ursprünglichen Holzgaden ducken sich unter der weissen Last, unten damp! die junge Rhone und bahnt sich ihren Weg zwischen den Schneemauern entlang des Ufers. Daneben fallen akkurat gezogene Spuren auf, die sich durchs Tal schlängeln. Diese Spuren verbinden 12 malerische Dörfer, von Oberwald bis Niederwald. 90 Kilometer Loipen stehen den Langlaufsportlern zur Verfügung, in allen Schwierigkeitsstufen. Das Langlaufparadies wird denn auch rege genutzt, und trotzdem geht es ohne grosses Gedränge. Die «Klassiker» gleiten in den gespurten Loipen, während

die Skater mit ihren dynamischen Schli"schuhschri"en talabwärts sprinten. Im Winter lebt das Tal vom Langlauf, und dass diese Sportart sich hier in den vergangenen 25 Jahren so rasant entwickelt hat, ist nicht zuletzt das Verdienst eines Einheimischen, des ehemaligen Spitzenathleten Koni Hallenbarter. In den 80er-Jahren war er einer der erfolgreichsten Schweizer Langläufer. Als erster Nichtskandinavier lief er den Wasalauf unter vier Stunden, an den Olympischen Spielen in Sarajevo belegte er mit der 4x10-km-Staffel den fün!en Platz und über 50 Kilometer klassierte er sich in den Top Ten, zweimal gewann er die Worldloppet-Gesamtwertung. Als Koni Hallenbarter seine Sportkarriere beendete, stand ihm die Welt offen. Doch er kam zurück ins Goms, ins Tal, in dem er mit sechs Geschwistern aufgewachsen 18


Die Loipen im Goms verbinden 12 malerische D旦rfer von Oberwald bis Niederwald. Zwischen Ende November und April stehen den Langlaufsportlern 90 Kilometer Loipen zur Verf端gung, sowohl f端r Sportler mit dem klassischen als auch f端r solche mit dem technisch anspruchsvolleren SkatingStil.

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1 Fatbike: mit 端bergross dimensionierten Reifen durch die Winterlandscha!. 2 Tief verschneit: Weiler Bodmen bei Blitzingen. 3 Winterwanderwege: 78 Kilometer ausgeschilderte Wege ziehen sich durchs Goms. 4 Husky-Abenteuer: 2,5-Stunden-Fahrten ab Oberwald. www.goms.ch

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Fotos Pascal Gertschen, Gaëtan Bally / Keystone, Jean-Christophe Bo! / Keystone, Obergoms Tourismus, Olivier Maire

Koni Hallenbarter, ehemaliger Spitzenathlet: «Das Goms bietet ideale Bedingungen für den Langlaufsport.»

ist. «Das Goms ist meine Heimat. Hier sind meine Wurzeln», meint der heute 62-Jährige. Sein Einsatz für den Langlaufsport im Hochtal hat sich bezahlt gemacht. Der nordische Treffpunkt mit Sportgeschä", «Vasa Bar» und Langlaufschule mit grossem Kursangebot ist beliebt und über die Landesgrenzen hinaus bekannt. «Hier im Goms haben wir die besten Voraussetzungen für den Langlaufsport», ist er überzeugt. Während früher dem Langlauf das Vorurteil anha"ete, der Sport sei eher etwas für ältere Jahrgänge, kamen in den letzten Jahren vermehrt jüngere Freizeitsportler ins Tal. Das technisch anspruchsvollere Skating wird denn auch mehr gebucht als die klassische Technik. Aber der Langlaufsport ist nicht das einzige Wintervergnügen im Goms. Seit letzter Saison kann das Tal auf den offiziellen Winterwanderwegen mit Fatbikes erkundet werden. Die Bikes werden in Kanada speziell für den Winter gebaut. Sie haben übergross dimensionierte Reifen. «Wir ha$en schon Sportler, die mit den Fatbikes auf den Grimsel fuhren», erzählt Koni Hallenbarter. Wer die langsamere Variante vorzieht, ist beim Schneeschuhlaufen genau richtig. Auf zahlreichen markierten Schneeschuhtrails mit einer Gesamtlänge von 36 Kilometern lässt sich die Gommer Bergwelt in aller Stille geniessen. Vielleicht hat man dabei das Glück, eine der bedrohten Tierarten zu beobachten, etwa einen Steinadler, Bartgeier, Steinbock oder ein Birkwild. Von jedem Dorf im Goms aus können die Schneeschuhtouren gestartet werden. Der schwierigste und auch längste Trail führt von Münster zur Gal21

mihornhü$e auf 2113 Meter Höhe. Belohnt wird der Schneeschuhläufer und Skitourenfahrer auch mit der Aussicht von einem der schönsten Punkte im Obergoms, dem Hungerberg. Das ganze Tal liegt einem da zu Füssen! Wer im Tal bleiben will, dem bieten sich 78 Kilometer ausgeschilderte Winterwanderwege. Und ist der Weg zurück zu anstrengend, steht jede halbe Stunde ein Zug der Ma$erhorn–Go$hard-Bahn für die Rückfahrt zur Verfügung. Ein Angebot, das auch Langläufer sehr schätzen. Fast so schnell wie mit der Bahn gehts mit den Schli$enhunden vorwärts. Ab 7. Januar 2016 startet das Winterabenteuer wieder in Oberwald. Trotz dem vielfältigen Angebot an Winteraktivitäten, Langlauf bleibt die Lebensader im Goms. «Wir müssen unserem Tal Sorge tragen und dort stark bleiben, wo wir es können», sagt Koni Hallenbarter. Das Hochtal lebt vom Tourismus. «Die Landwirtscha" im Goms funktioniert gut. Es gibt wieder viele junge Familien, die ihren Hof bewirtschaften. Da haben wir den Turnaround gescha%», erklärt der ehemalige Spitzenathlet. Wo würde er Ferien machen, wenn er denn Zeit hä$e? «Ich bin früher viel gereist, aber es zieht mich immer wieder zurück in mein Tal.» Das Meer ist weniger Koni Hallenbarters Ding. Ferien bedeuten für ihn Berge und Sport. Und wie sieht er die Zukun" fürs Goms: «Ich hoffe und glaube an die Jugend und setze auf mehr Unternehmergeist. Die Abwanderung ist bei uns ein grosses Problem. Und natürlich hoffe ich, dass der Winter so bleibt wie bisher. Mit viel Schnee.»


S K I L E G E N D E

«Manche Gäste staunen, wenn ich sie am Bahnhof abholen komme» Er war einer der herausragendsten Skifahrer aller Zeiten und eine Ikone der Sportgeschichte. Heute ist Pirmin Zurbriggen Hotelier und Begründer der Ski-Nachwuchsförderung im Wallis.

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ier Weltmeistertitel, ein Olympiasieg, 40 Weltcupsiege, viermal Gewinner des Gesamtweltcups, 13 Siege in den Disziplinenweltcups: Von solchen Erfolgen träumen die meisten Sportler, Pirmin Zurbriggen hat alles erreicht, was es für einen Skisportler zu gewinnen gibt. Und nicht nur das: Der 52-Jährige wurde zum Idol – dank seiner Höflichkeit, Disziplin und Professionalität. Darum auch ist ihm der schwierigste Schri! gelungen: der Übertri! vom Sportlerleben ins Leben danach. «Das ist für keinen Sportler einfach, auch weil man ihm o" nicht hil"», sagt Zurbriggen. «Hier besteht noch grosser Nachholbedarf, die Sportler hätten es verdient, dass man ihnen beisteht, diesen Einschni! im Leben gut zu bewäl-

tigen.» Es sei gut, dass die Kuns!urnerin Ariella Käslin in einem Buch offengelegt habe, wie schwierig das Ende und der Neuanfang nach einer Sportkarriere seien. «Und mutig war es auch.»

und danach bei der Skifirma Authier Erfahrungen sammeln. Ich kam erst vier Jahre nach Karriereende zurück ins Wallis und habe das Hotel meiner Eltern übernommen.

Wie haben Sie es geschafft, vom erfolgreichen Sportler zum erfolgreichen Hotelier und Geschäftsmann zu werden? PIRMIN ZURBIGGEN: Das war nicht

Und Sie hatten Glück, dass Ihre Frau Moni eine Expertin war? PZ: Ja, sie hat das Wirte- und Hotelpa-

einfach und kam nicht von heute auf morgen. Ich war erst 27, als ich au$örte, also noch sehr jung. Zuerst brauchte ich etwas Zeit, um überhaupt herauszufinden, wie es weitergeht. Zudem wollte ich etwas lernen und Erfahrungen sammeln. Als Erstes konnte ich bei Marc Biver in dessen Marketingfirma arbeiten 22

tent gemacht. Die Tatsache, dass meine Eltern das Hotel geführt ha!en und ich ja damit aufgewachsen bin, hat ebenfalls geholfen. Am Ende war es ein ganzes Paket, das dafür verantwortlich war, dass es schliesslich klappte. Heute führen Sie mit Moni das Suitenhotel Zurbriggen in Zermatt und sind zusammen mit Ihrer Schwester

Foto Sébastien Agne!i/13 Photo

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Interview: Monique Ryser


Pirmin Zurbriggen in seinem Suitenhotel in Zerma!, mit dem Ma!erhorn im Hintergrund. ÂŤAls Hotelier muss man immer wieder investieren und langfristig denken.Âť Infos zu den Zurbriggen-Hotels: www.zurbriggen.ch

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Fotos Kurt Reichenbach, HO (3)

1 Das Suitenhotel Zurbriggen in Zerma! hat unverstellte Sicht aufs Ma!erhorn. 2 Pirmin Zurbriggen macht Feuer im Design-Cheminee. 3 Ruheraum im Wellness- und SpaBereich des Hotels Zurbriggen in Saas-Almagell. 4 Das Hotel in SaasAlmagell wird von Pirmins Schwester Esther und deren Mann gef端hrt.

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«Unser Beruf hat mit Dienen zu tun. Freundlichkeit ist entscheidend» Esther und Ihrem Schwager am Wellness- und Spa-Hotel Zurbriggen in Saas-Almagell beteiligt. Wie führt man erfolgreich ein Hotel? PZ: Ein Hotel kann man gleichsetzen mit

ständigen Investitionen. Man darf nie stillstehen, muss immer nah am Markt und bei den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden sein. Die Investments muss man sich aber zuerst verdienen. Ein Hotel führen kann also nur, wer eine langfristige Perspektive hat. Für mich heisst das auch, dass wir etwas au$auen und erhalten, das von unseren Kindern weitergeführt werden kann. Die beiden Hotels sind verschieden ausgerichtet und zeigen auch die Diversität und Individualität des heutigen Tourismus. Ist das Business schwieriger als noch zur Zeit Ihrer Eltern? PZ: Wir haben andere Herausforderun-

gen, man muss sich klarer positionieren. In Saas-Almagell setzen wir auf die idyllische Atmosphäre und das Wohlbefinden mit dem 1100 Quadratmeter grossen Spa. Das Suitenhotel in Zerma! mit bis zu 30 Be!en setzt auf Design, Komfort und eine atemberaubende Sicht aufs Ma!erhorn. Alle Hotels sind aber darauf angewiesen, dass die jeweilige Destination Werbung macht, wir Hoteliers können das nicht allein. Auf Ebene der einzelnen Hotels ist Mund-zu-Mund-Propaganda für uns das Beste – die meisten

Gäste in unseren beiden Hotels haben wir dank der persönlichen Empfehlung. Wie wirkt sich der Frankenkurs aus? PZ: Die ganze Hotellerie hat Gäste aus

dem Euroraum und auch aus der Schweiz verloren. Da muss man genug Atem haben, das zu überbrücken. Da wir viele langjährige Gäste haben, ist bei uns das Problem etwas weniger akut. Zudem kommen viele Asiaten, Amerikaner und Australier ins Wallis und vor allem nach Zerma!. Das hil" zu kompensieren. Sie gehen selber auch mal mit dem Elektroauto an den Bahnhof Zermatt, um die Gäste bei ihrer Ankunft abzuholen. Staunen diese nicht, wenn plötzlich «der Pirmin» vor ihnen steht? PZ: Ja, doch, manchmal staunen sie

schon und haben Freude. Aber es ist doch so: In der Hotellerie und Gastronomie geht es ums Dienen. Freundlichkeit und Hilfsbereitscha" sind entscheidend. Ich gehe übrigens sehr gerne Leute abholen und bin mir dafür überhaupt nicht zu schade. Denn wenn dem so wäre, würde das ja heissen, dass ich die Arbeit des Fahrers und des Portiers als minderwertig anschauen würde. Für mich ist es selbstverständlich, jede Arbeit, die unsere Angestellten machen, wenn nötig auch selber zu erledigen. Ich denke, dass sie das schätzen und dass der Gast das merkt. Was zeichnet die Walliser Gastfreundschaft aus? PZ: Es ist das, was man als Charakter der

Bergler bezeichnet. Wir sind ursprünglich und urtümlich. Wir können sehr euphorisch sein und Freude ausstrahlen. Unser schöner Dialekt macht den Leuten eben25

falls Freude. Und dann ist da natürlich die Natur im Wallis: Die fulminante Bergwelt hat die Fähigkeit, den Körper der Menschen mit Kra" aufzuladen. Das sagen uns viele Gäste, die, auch wenn sie nur ein paar Tage da sind, gestärkt und wie neugeboren aus dem Wallis abreisen. Neben Ihrem Unternehmen haben Sie sich auch in der Förderung des SkiNachwuchses engagiert. Warum? PZ: Für sportinteressierte Kinder ist es

sehr schwierig, Sport und Schule zusammenzubringen. Das wollte ich ändern, denn Sport ist so wichtig, er ist wirklich eine Lebensschule. Dabei geht es nicht darum, dass möglichst viele an die Spitze kommen, sondern dass sie ihre Freude am Sport ausleben können. Der Skiverband Wallis, dessen Präsident ich bin, hat in den letzten zehn Jahren mit den Schulen, Sponsoren und dem Kanton zehn regionale Stützpunkte geschaffen, an denen trainiert werden kann. Denn es ist wichtig, dass die Kinder bis 15-, 16-jährig zu Hause bleiben können. In der Familie werden ihnen Werte vermi!elt, die für das ganze Leben wichtig sind: Liebe, Wertschätzung, Zusammenhalt. So können sie von zu Hause aus und mit Mitarbeit der Schulen ein Training absolvieren, das diesen Namen auch verdient. Das Modell scheint zu funktionieren … PZ: ... ja, wir haben jetzt ein paar junge

Walliser im Weltcup. Aber wie gesagt, es geht nicht nur um die Spitzenleistungen – das ist das, was man einfach am meisten wahrnimmt. Auch diejenigen, die es nicht in den Welt- oder Europacup schaffen, profitieren. Weil Sport uns lehrt, Schwierigkeiten zu überwinden, er lehrt uns zu verlieren und beim Siegen nicht abzuheben.


IN NO VA TI O N Foto Stephan Engler / Prisma

Edelweisse auf einem Feld in Orsières im Val d’Entremont. Sie sind Bestandteil der Pastilles des Alpes.

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Altes Wissen neu genutzt Die Kra! der Alpenkräuter ist das Kapital der Firma Pharmalp. Im Innovationspark Phytoark in Conthey wird modernste Forschung mit altem Wissen verbunden. Text: Monique Ryser

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delweiss hil! gegen Bronchitis und Halsschmerzen, Zitronenthymian, Aronia und Holunder haben antivirale Eigenscha!en, Zink stärkt die Immunabwehr, und Akaziensa! lindert bei Reizungen der Schleimhaut. Dies sind die Zutaten der Pastilles des Alpes, die soeben vom Walliser Pharma-Start-up Pharmalp auf den Markt gebracht worden sind. «Die Kräuter und Pflanzen kommen fast alle aus dem Wallis, das Edelweiss beispielsweise wächst auf einer Wiese im Val d’Entremont», erklärt Firmenchef und Gründer Philippe Meuwly. Er ist Doktor der Biologie und verfügt über Forschungserfahrung in der Pflanzenbiologie und über Erfahrung in der pharmazeutischen Industrie. «Die Firma, die ich zuvor geleitet habe, wurde verkau!, und ich sagte mir, das ist der Moment, endlich etwas Eigenes zu beginnen.» Er sei da bereits über 50 gewesen, aber er habe sich gesagt, «wann, wenn nicht jetzt?» und sei ins kalte Wasser gesprungen. Meuwlys Vision: natürliche und innovative Gesundheitslösungen für 27

Menschen, denen Gesundheit und Vorsorge am Herzen liegen. Er siedelte sich dort an, wo sich Forschung, Entwicklung und Start-up-Hilfe vereinen: im Phytoark Sion-Conthey – dem Innovationspark für Pflanzen- und Kräuterwissen. Der Innovationspark ist am Standort der eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope domiziliert und beheimatet mehrere Firmen der Pharma- und Kosmetikbranche. Viele von ihnen profitieren von der von Mediplant zur Verfügung gestellten Pla"form, um ihre Innovationen in geringen Produktionsmengen zu testen. Philippe Meuwly hat zudem mit Christian Abbet einen Spezialisten für altes Kräuterwissen engagiert. Der Pharmazeutische Biologe hat seine Doktorarbeit über vergessene Medizinalpflanzen verfasst. «Dafür besuchte ich im Wallis viele alte Menschen, die mir erzählten, welche Kräuter sie gegen welche Leiden eingesetzt und welche Pflanzen sie gegessen hä"en», erzählt Abbet. In der chinesischen und der indischen Medizin habe man es gescha#, uraltes Wissen


IN NO VA TI O N Fotos Sedrik Nemeth

zu bewahren und auch heute noch anzuwenden. «Wir in Europa müssen aufpassen, dass unser Wissen nicht verlorengeht. Denn dieses Erbe ist ein richtiger Schatz.» In den vergangenen Jahrhunderten, in denen sich der Zugang zur Medizin schwierig gestaltete, die Transportmi!el unsicher waren und es immer wieder Zeiten gab, in denen ein Mangel an Nahrungsmi!eln herrschte, behandelten und ernährten sich die Bergbewohner mit einheimischen Pflanzen. «Für die Zubereitung von Suppen wurden die Pflanzen verwendet, die in den stickstoffreichen Böden rund um die Maiensässe wuchsen, wie zum Beispiel Brennnesseln und wilder Spinat», weiss Abbet. Im Lauf der Jahreszeiten standen Kuren mit Löwenzahn, Brennnesseln oder Enzianwurzeln auf dem Programm, um den Organismus zu reinigen oder zu stärken. Einige der Pflanzen wurden von Kindern und Frauen ganz gezielt gesammelt, um Beschwerden aller Art vorzubeugen oder zu behandeln. «Diese Traditionen sind nach und nach in Vergessenheit geraten, so dass es zu einer Marginalisierung des überlieferten Wissens kam», bedauert Abbet. Glücklicherweise sei es in den vergangenen Jahren dank der Bergbauern im Wallis zum Anbau von Alpenpflanzen gekommen. Inzwischen boomt der Markt mit den Kräutern, und 70 Prozent der Schweizer Produktion an aromatischen Kräutern und Heilpflanzen stammen aus dem Wallis. Durch den Anbau könne auch sichergestellt werden, dass die Wirkstoffe in den Pflanzen weniger Schwankungen unterliegen wür-

den und damit besser verwertbar seien. Firmenchef Meuwly ist überzeugt: «Die Schweiz kann aus ihrer jahrhundertelangen Tradition schöpfen, um wissenscha#lich validierte und qualitativ hochwertige Produkte bereitzustellen.» Neben den symbolträchtigen Alpenkräutern Edelweiss und Enzian gebe es auch noch zahlreiche andere alpine Arten, die zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Menschen beitragen könnten. Um die Entwicklung der 2011 gegründeten Firma zu ermöglichen, hat Gründer Meuwly die Lizenz für probiotische Produkte gegen Allergien und Verdauungsbeschwerden gekau#, mit denen sichere Einnahmen generiert werden können. «Ich sehe in der Probiotik ein grosses Potenzial», sagt Meuwly. Das erste Produkt, das Pharmalp auf den Markt brachte, war ein Intimpflegegel, das mithelfen soll, Pilzinfektionen zu verhindern. Zudem gibt es ein beruhigendes Gel aus Bio-Alpenpflanzen gegen Juckreiz, Hautirritationen und Sonnenbrand. Mit den Pastilles des Alpes sind nun auf den Winter Bonbons erhältlich, die mithelfen, die Abwehr zu stärken.

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2 1 Christian Abbet hat für seine Doktorarbeit bei alten Wallisern vergessenes Wissen über Pflanzen zusammengetragen. 2 Gründer Philippe Meuwly ist überzeugt von der Kra! der Pflanzen. 3 Die Produktepale"e von Pharmalp wird laufend erweitert. www.pharmalp.ch

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Fast senkrecht ist der Bec des Rosses – und jedes Jahr anders.

Die Zauberer der Vertikalen

Fotos David Carlier, Tero Repo / Freeride World Tour

Am Freeride-Spektakel Swatch Xtreme Verbier dürfen nur die Besten der Besten starten. Zu Recht. Verbier | Fast senkrecht fällt die 500 Meter hohe Wand des Bec des Rosses in die Tiefe. Vom 2. bis 10. April 2016 treffen sich dort zum 21. Mal die besten Freerider der Welt, um sich mit ihren Skis oder Boards runterzustürzen. Die Qualifikation für den Saisonhöhepunkt läu! über die Swatch Freeride World Tour. Nicolas Hale-Woods ist der Gründer des Events in Verbier, aus dem später die weltweite Freeride World Tour (A-Liga) und Freeride World Qualifier (B-Liga) entstanden sind. Vor mehr als 20 Jahren drehten er und sein Freund Philippe Bu"et einen Snowboardfilm an der Steilwand des Bec des Rosses. «Auf dem

Col des Gentianes unten an der Wand ha"en wir die Kamera platziert, und innert kürzester Zeit kamen zahlreiche Skifahrerinnen und Skifahrer und schauten den Snowboardern in der Wand zu. Da wussten wir: Das wollen die Leute sehen!» Der Brite Hale-Woods selber hat nie am verrückten We"bewerb teilgenommen – «ich bin technisch zu wenig gut». Er gibt zu, dass es schon ein wenig exzentrisch gewesen sei, einen solchen Event zu entwickeln. Aber der Erfolg gab ihm recht, und heute ist er nicht nur Chef des Swatch Xtreme Verbier, sondern auch der Freeride-Touren. www.freerideworldtour.com 29

Schwindel Die Besten der Besten der Freeride-Ski- und Snowboardszene starten zwischen dem 2. und dem 10. April 2016 in Verbier. Auf dem Col des Gentianes ist das Gelände für die Zuschauer. Die Tour (mit allen We!kämpfen und Junioren) umfasst 4500 Athletinnen und Athleten und 140 We!kämpfe.


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Foto Markus Eichenberger

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KRAFTORT ALETSCH «Ruhe ist der wahre Luxus», sind Art Furrer und Snowboard-Olympiasiegerin Patrizia Kummer überzeugt. Die Aletsch Arena ist für sie deshalb der Ort, wo sie Kra! tanken. Text: Monique

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1 Patrizia Kummer und Art Furrer auf der Hohfluh, im Hintergrund der Grosse Aletschgletscher, der längste Eisstrom Europas. 2 Patrizia Kummer: «Ich fühle mich nicht sehr wohl unter vielen Menschen und brauche meine Rückzugsorte.» 3 Art Furrer: «Wer in den Bergen ist, wird gestärkt. Die Energie ist kra!voller – das spüren alle, ob sie dran glauben oder nicht.»

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Fotos David Birri

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rt Furrer beobachtet Seltsames, nachts, wenn er auf seine Hotels auf der Riederalp schaut: In den Zimmern der asiatischen Gäste brennt bis weit nach Mi!ernacht Licht. Zuerst denkt er nur an die Stromrechnung, doch dann will er genauer wissen, warum sie nicht ins Be! gehen und offenbar so gar nicht müde sind. Und er entdeckt, dass die Gäste aus China, Japan, Südkorea oder Hongkong gar nicht im Zimmer sind, sondern auf dem Balkon stehen und in den Nachthimmel schauen. «Die Sterne sind es, die sie andächtig betrachten. Den klaren Himmel, das Leuchten und Glitzern, das alles kennen sie nicht in ihren Städten voller Smog.» Der Hotelier und legendäre Skiakrobat kann sie gut verstehen, die Touristen. Auch er war mal weit weg von der Heimat, machte als junger Mann sein Glück in den USA und wurde bei seiner Rückkehr auf die Riederalp zum Hotelier und zum leidenscha#lichsten Botscha#er, den sich eine Feriendestination nur wünschen kann. Winters ist er täglich auf den Ski, sommers am Wandern. Er kennt die Aletsch Arena wie seine Westentasche. Und auch die Menschen, die hier leben und verkehren. Deshalb kennt er auch Patrizia Kummer bereits von Kindesbeinen an. Die dreifache Snowboard-WeltcupGesamtsiegerin und Olympiasiegerin im Parallel-Riesenslalom verbringt viel Zeit auf der Riederalp: Hier wohnt ihre Grossmu!er, und ihre Tante wirtet im «Buffet» an der Bahnstation Mi!e. «Wir sind eine sehr sportliche Familie, und sonntags fuhren wir jeweils auf die Fiescheralp zum Skifahren und Snowboarden und kamen hier auf der Riederalp zum Mi!agessen bei meiner Gross33

mu!er.» Auch an diesem Sonntag ist sie hier, will noch ihre Tante besuchen. Auch Patrizia Kummer träumte von der grossen, weiten Welt und ha!e als Jugendliche nur einen Wunsch: die Welt entdecken. Das konnte die 28-Jährige dank ihrer Snowboardkarriere mehr als viele andere. «Und jetzt wünsche ich mir, mit meinen Eltern zusammen auf unserem Grundstück in Mühlebach ein Café zu bauen und zu betreiben und nach Karriereende dort richtig einzusteigen», meint sie lachend. Patrizia hat bereits einen Bachelor in Psychologie und arbeitet nun an der Uni Bern an ihrem Master in Neuro- und Entwicklungspsychologie. Wann immer sie Zeit hat, kehrt sie aber in «ihr» Wallis zurück. Auch während der Rennsaison schaut sie, mindestens einen Tag pro Woche zu Hause verbringen zu können. «Die Aletsch Arena ist mein Kra#ort. Hier tanke ich auf.» Auch Art Furrer spricht von Kra#ort, wenn er von seiner Heimat spricht. «Man kann es spüren», ist er überzeugt. Manchmal gehe er mit Gästen aufs Rinderhorn und bi!e sie, sich auf eine Bank zu setzen und die Augen zu schliessen. «Bei einigen beginnt es zu kribbeln, andere beginnen laut zu lachen», erzählt er. Die Aletsch Arena mit Riederalp, Be!meralp und Fiescheralp sowie Mörel, Be!en, Fiesch, Fieschertal und Lax hat untersuchen lassen, warum diese Bergregion hoch über dem Aletschgletscher derartige Kra# verströmt, und herausgefunden, dass sich hier regelrechte Kra#orte befinden. Kein Wunder: Der Grosse Aletschgletscher ist ein Anblick von archaischer Schönheit. Hoch oben, auf den Aussichtspunkten Moosfluh, Be!merhorn und Eggishorn, wird einem


parierte Winterwanderwege mit Panoramablick auf die Viertausender des Wallis und den Aletschgletscher stehen zur Verfügung. «Ruhe ist der neue Luxus», sagt Art Furrer. Natur, Bergpanorama und Spiritualität seien das, was die gestressten Menschen brauchten. «Und hier oben, auf diesem Sonnenplateau, können wir all das bieten.» Keinen Ballermann, sondern eindrückliches Alleinsein könne man hier pflegen, fügt Patrizia Kummer an. «Ich fühle mich nicht sehr wohl unter vielen Menschen, mir ist dann, als spürte ich mich nicht mehr.» Deshalb brauche sie regelmässig Zeit, um sich zurückzuziehen, und Orte, wo sie wisse, dass sie genau das könne. Wer problembeladen in die Aletsch Arena kommt, dem werden auch verschiedene «Mi"elchen» geboten, sich von allem Schweren zu befreien. Eine Möglichkeit bieten die Steine, die im Dorf gratis abgegeben werden und die die Gäste auf dem Berg deponieren können. Und damit auch ihre Sorgen und Ängste. «Ja, das nützt», ist der Bergler Art Furrer überzeugt. Er sei lange genug als Skilehrer und Bergführer unterwegs gewesen, um die heilende Wirkung der Berge zu kennen. «Wer die Berge liebt, bleibt seelisch gesund», weiss er. Und: «Ich war in meiner Familie schon immer der, der etwas mehr spürte als die anderen. Heute bin ich froh darüber», meint er schmunzelnd. Dann mahnt er Patrizia, es sei jetzt Zeit, noch zu ihrer Tante Barbi ins «Buffet» zu gehen. Nur noch zwei Tage sei sie dort Wirtin, da wolle er unbedingt noch Adieu sagen. Und Honig vorbeibringen. Ein weiteres Heilmi"el, das durch die Kra! der Berge wirkt. 34

Fotos Keystone, Prisma, HO

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die Grösse und Einzigartigkeit des Grossen Aletschgletschers am eindrücklichsten bewusst. Der Faszination des riesigen Eisstroms, der sich über eine Länge von 23 Kilometern von seinem Einzugsgebiet in der Jungfrauregion auf rund 4000 Höhenmetern hinunterzieht bis zur rund 2500 Meter tiefer gelegenen Massaschlucht, kann sich niemand entziehen. 2001 wurde die Hochgebirgslandscha! denn auch in die Liste des Unesco-Welterbes aufgenommen. Art Furrer weiss, dass nicht alle an Dinge wie Kra!orte glauben. «Aber es ist bekannt, dass die Erdstrahlung nicht überall gleich stark ist, das bestreitet niemand. Und hier ist einfach alles stärker, intensiver und auch menschlicher. Ist jemand in den Bergen unterwegs und bleibt stehen, weil ihm nicht gut ist, kommt sofort ein Wanderer oder Skifahrer zu Hilfe. Das passiert einem an einer Bahnhofstrasse in irgendeiner Schweizer Stadt nicht.» Die autofreien Alpen seien im Winter der ideale Ort für eine kurze Auszeit oder Ferien. Das bestätigt auch Patrizia Kummer: Sie erhole sich hier viel schneller als irgendwo sonst. Zudem: «Die Skipiste beginnt gleich vor dem Hotel», fügt Furrer an. «Alles ist hier nah und vor allem auch für Familien ideal.» Patrizia Kummer lobt die reine Lu! und die Aussicht. «Seit ich in Städten gewesen bin, die unter Smog leiden, schätze ich die Lu! hier oben erst recht» sagt sie. Und auch die Schneesicherheit: Die 104 Kilometer Pisten liegen zwischen 1845 und 2869 Höhenmetern, was von Dezember bis April perfekte Bedingungen garantiert. Wer Ruhe sucht, findet sie auf den Winterwanderungen. 86 Kilometer prä-

«Ruhe ist der neue Luxus. Gestresste Menschen brauchen Natur und Spiritualität»


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1 Ruhe tanken beim Schneeschuhwandern durch die tief verschneite Natur. 2 Gem체tliche Fahrt mit grandiosem Panorama. Ab Dezember f채hrt eine neue Kombibahn auf die Moosfluh. 3 Die Kapelle Maria zum Schnee auf der Be!meralp wurde 1571 erbaut. Informationen zur Aletsch Arena: www.aletscharena.ch

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Jean-Pierre L. D’Alpaos, Kulturvermi!ler 36


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Dr’ Jope Zum Jubiläum gibts einen Veston oder eben einen «Tschoope», wie er im Wallis heisst. Es gibt ihn in echt und als Buch. 37 Walliser Persönlichkeiten präsentieren ihn als Sinnbild der Vielfältigkeit und des Savoir-faire des Kantons, der dieses Jahr den Beitri! zur Eidgenossenscha" vor 200 Jahren feiert. Fotos: Christian

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Pfamma!er


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Fanny Clavien, Karateka 38


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Franz Julen, CEO Intersport


Laura Zurbriggen, Elite Model 41


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Steve Morabito, Radrennfahrer 42


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Stéphane Lambiel, Eiskunstläufer 44


Nero, Schwarznasenschaf


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Adrian Josef Margelist, Designer und Creative Director 46


Dr’ Jope – zum Tragen und zum Anschauen

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r’ Jope ist ein edles Coffee-TableBook, das sich das Wallis zum Jubiläum der 200-jährigen Zugehörigkeit zur Eidgenossenscha" schenkt. Der Band entstand in Anlehnung an das Buch von Karl Lagerfeld und Carine Roitfeld «The Li#le Black Jacket». Kuratiert wurde es von Adrian J Margelist, dem internationalen Modedesigner mit Walliser Wurzeln (Vivienne Westwood, Esprit, Navyboot, MCM). Den «Tschoopen» gibts aber auch in echt. Inspiriert von der traditionellen Tiroler Jacke schwebte Damian Constantin, Direktor von Valais/Wallis Promotion, ein Veston fürs Wallis vor. Das Projet «Dr’ Jope» – ausgesprochen «Dr Tschoope» – entstand mit einer klaren Vision: die intersektorielle Promotion des Wallis in einem Veston aufzugreifen. Das Wallis als eine diversifizierte Region mit vielseitigen Kompetenzen, ein Wirscha"s- und Kreativstandort, der junge Talente und spannende Persönlichkeiten hervorbringt. So erarbeiteten 15 Studierende der Ecole de Couture du Valais in Siders einen ersten Entwurf des Vestons als Abschlussarbeit und stellten ihr Projekt einer sechsköpfigen Jury vor. Gewonnen hat die 19-jährige Studentin Eliane Kuonen. «Ich habe überhaupt nicht erwartet, diesen We#bewerb zu gewinnen, und war sprachlos», erinnert sie sich. Zu Beginn erhielten die Coutureschülerinnen und -schüler von Adrian J Margelist ein Briefing. «Am Anfang war ich total gestresst», so Eliane Kuonen. «Da kam dieser grosse Designer, der uns vom Buch erzählte und davon, wie man professionell entwir".» Als Erstes habe sie sich dann in ihrem Umfeld erkundigt, was für dieses das Wallis ausmache. «Ich habe Walliser gefragt, aber auch Üsser-

schwiizer und Ausländer, ich wollte einfach ein Maximum an Informationen zusammentragen.» Ein Produkt sei immer wieder erwähnt worden: der Wein. «Für mich war also klar, dass ich Wein in irgendeiner Form einbauen musste.» Zusätzlich hat sie zusammen mit Kolleginnen und Kollegen Bilder auf ein Moodboard geklebt mit Bergen, dem Ma#erhorn, einheimischen Tieren, Weinbergen, Landscha"en und vielem mehr. «Und plötzlich sah ich, dass es die Rhone ist, die den ganzen Kanton verbindet», so Eliane Kuonen. Die Rhone nahm sie schliesslich als Steppnaht auf dem Veston auf, den Wein als Druck auf dem dazugehörigen Gilet und «als grosse Vestontaschen, die an die grossen Taschen der Winzer erinnern sollen». Ursprünglich war der Jope aus So"shell, einem modernen Material, und das Gilet aus Stoff. In der Endfassung war es dann umgekehrt. «Die Arbeit, das Entwickeln der definitiven Modelle gemeinsam mit anderen war sehr wertvoll und spannend», erklärt Kuonen. Geplant ist, Jope und Gilet auch in den Verkauf zu bringen. Aber als Erstes ist nun das Buch im Handel: 37 Walliser Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Sport, Kultur, Politik, Wirtscha", Kunst, Unterhaltung oder Musik werden mit dem Walliser Veston in Szene gesetzt. Menschen, die durch den Verlauf der Rhone miteinander verbunden sind und jeweils eine persönliche Botscha" zu ihrem Wallis abgeben. Wie Liebeserklärungen an das Wallis – inspirierend, berührend und mit viel Herz! Bestellungen für Buch, Veston und Gilet sind möglich unter: www.wallis.ch/drjope 47

Eliane Kuonen (oben) von der Ecole de Couture du Valais gewann mit ihrem Prototyp den We!bewerb um den Walliser Jope. Adrian J Margelist (unten) war der kreative Kopf des Projekts.

Wie eine Liebeserklärung ans Wallis, inspirierend und berührend


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Stéphane Rossini ist der achte Walliser Nationalratspräsident.


N A T I O N A L R A T S P R Ä S I D E N T

«Ob ich will oder nicht, ich bin ein Walliser Original» Der höchste Schweizer ist bis Ende November ein Walliser. Stéphane Rossini über seinen Heimatkanton, seine Parteizugehörigkeit und die Leidenscha!en der Walliser.

Text: Monique Ryser

Foto Didier Martenet / L’illustré

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anchmal staunt Stéphane Rossini selber über sich und sein Verhältnis zum Wallis. Und dann muss der 53-Jährige lachen. «Als Sohn eines Sozialisten bin ich selber in der SP, und trotzdem habe ich eine Seite, die mich zu einem Walliser macht, der allen, wirklich allen Klischees entspricht.» Diese sind: Der Walliser geht jagen, er ist uneingeschränkt Fan vom FC Sion, er verpasst keinen Eringerkuhkampf, und er trinkt gerne ein Glas Wein. Zudem ist der typische Walliser nicht unbedingt bei der SP, sondern eher bei der CVP. Liebt man das Wallis und die Walliser nicht gerade wegen dieser Klischees?

STÉPHANE ROSSINI: Ja, die Touristen kommen ins Wallis, weil sie genau das lieben. Die knorrigen Bergler, die gerne fröhlich sind und inmi!en der imposanten Natur und Landscha" leben. Unsere Produkte – Racle!e, Trockenfleisch, Roggenbrot, Wein – haben Erfolg, weil sie eben ursprünglich, also AOP (Appélation d’origine protégée) sind. Macht Sie das stolz?

Das ist ein grosser Trumpf für uns, und ich bin auch stolz darauf. Mir ist einfach wichtig, dass wir zeigen, dass es auch noch etwas anderes gibt. Eigentlich sind wir eine Schweiz im Kleinen mit einer grossen Vielfalt: die Täler und Berge mit 49

Tourismus und Landwirtscha", die Rhonebene mit der Industrie und den innovativen Unternehmen. Das französischsprachige Unterwallis und das deutschsprachige Oberwallis, die so verschieden sind wie Deutsch- und Westschweiz. Der Tourismus im Oberwallis lebt vom traditionellen Baustil und vom Urtümlichen, während das Unterwallis auf internationale Hotels und Mondänität setzt. Wir sind ein Zusammenschluss von sehr individuellen Regionen und Menschen, eben, wie die Schweiz. Das Wallis ist inmitten seiner Berge eine Welt für sich. Muss man raus, um wieder zurückkehren zu können?


«Zusammen sind wir besser und intelligenter als alleine» studieren wollen, müssen das ja auch: Sie gehen an die Universität in anderen Kantonen, und sie finden Arbeit ausserhalb vom Wallis. Ich selber habe in Lausanne studiert und in Genf und Neuenburg an der Universität gelehrt. Aber ich habe immer in meiner Heimat, in Nendaz, gewohnt. Ich sehe mich als Walliser, der seinen Kopf ausserhalb hat, aber mit dem Herzen stets hier zu Hause bleibt. Ich stelle aber fest, dass wir einen Braindrain haben, dass also viele Uniabgängerinnen und -abgänger und viele Walliser mit spezialisierten Berufen nicht mehr zurückkehren. Oder nur noch für die Ferien. Das ist keine gute Tendenz, und ich bin sehr froh, dass wir mit einem erweiterten Bildungsangebot dagegen ankämpfen. Wie sahen die Kolleginnen und Kollegen im Nationalrat Sie und das Wallis? SR: Auch im Bundeshaus halten sich die

Vorurteile des wilden und etwas sperrigen Kantons. Andererseits hat das Wallis sehr gute Beziehungen zu Bundesbern. Seit Jahrzehnten kommt der gesamte Regierungsrat einmal pro Session nach Bern, um Gespräche zu führen und Kontakte zu pflegen. Das hil!, das gegenseitige Verständnis zu fördern. Wie hat die Neat mit dem Lötschbergtunnel und der verkürzten Reisezeit ins Wallis die Anbindung an die «Üsserschwiiz» verändert? SR: Das hat alles geändert! Viele Walli-

ser und Walliserinnen pendeln nun in die Deutschschweiz zur Arbeit. Und ein Kol-

lege hat mir gerade erzählt, dass eine DeutschschweizerFamilieinsWelschwallis gezügelt ist, weil die Kinder so zweisprachig aufwachsen könnten und der Vater mit dem Zug problemlos täglich in die Deutschschweiz pendeln könne. Wir haben auch viel mehr Tagestouristen. Ich glaube, dass wir die Folgen des neuen Tunnels noch gar nicht richtig abschätzen können und dass er unserem Kanton noch viel bringen wird. Das Wallis feierte dieses Jahr 200 Jahre Beitritt zur Eidgenossenschaft. Was waren die schönsten Erlebnisse bei diesem Jubiläum? SR: Am grossen offiziellen Anlass im Au-

gust in Sion sind Vertretungen vom Bund und von allen Kantonen angereist, es herrschte eine sehr freundscha!liche und fröhliche Atmosphäre. Ich glaube, man mag uns einfach. Besonders schön war auch das Alphornfestival in Nendaz, das jedes Jahr sta#findet. Ich habe meinen SVP-Kollegen Max Binder eingeladen, und er war beeindruckt. Er ha#e nicht erwartet, dass wir Welschen auch Freude an Tradition und Alphörnern haben.

Die letzte Session hat er hinter sich, mit dem Höhepunkt Nationalratspräsidium tri! Rossini von der nationalen Politik zurück.

Was kann die Schweiz vom Wallis lernen? SR: Den Stolz auf die eige-

ne Identität. Jeder Walliser ist stolz auf seine Wurzeln und seine Abstammung. Und wir im Gegenzug können von der Schweiz lernen, dass man zusammen immer besser und intelligenter ist als alleine. 50

Foto Keystone

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SR: Unbedingt! Alle, die an einer Uni


Schneller ins Wallis.

www.bls.ch/autoverlad


S ES LN EL Foto Ivan Kurinnoy

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Das Thermalwasser, das in Leukerbad aus etwa 65 Quellen sprudelt, zieht seit Jahrhunderten Menschen hierhin.

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HEISSE QUELLEN Der grösste Thermalbade- und Wellnessferienort der Alpen liegt im Wallis. Leukerbad bietet Wintersportlern Pisten mit Aussicht und Bäder mit heilenden Krä!en. Text: Monique

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8.15 uhr

9.30 uhr Mit der Torrentbahn gehts zur Bergstation Rinderhü!e ins Skigebiet.

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Michèle und Oli beim Frühstück im Be! im Hotel Heliopark und Alpentherme.

12 .0 0 uhr

14 .30 uhr Ein Walliser Teller stärkt nach den Schwüngen im Schnee.

15.0 0 Uhr

1 7.0 0 uhr

Sonnenbad bei der Rinderhü!e vor dem nachmi!äglichen Skifahren.

Dieses Bad im Thermalwasser haben sich Oli und Michèle verdient.

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Foto Geri Born(3), HO (2), Christian Pfamma!er

Neuschnee, Sonne, atemberaubendes Panorama: Piste am Torrenthorn.


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it täglich 3,9 Millionen Liter Thermalwasser, das mit bis zu 51 Grad aus dem Boden sprudelt, verfügt Leukerbad über das grösste Thermalwasservorkommen Europas. Schon die Römer ha!en das Gebiet besiedelt, im letzten Jahrhundert entwickelte sich das Dorf zum internationalen Hotspot für Badeurlauber und war 1889 das erste Walliser Dorf mit elektrischer Beleuchtung. Damals kannte man den Begriff Wellness noch nicht, doch Mark Twains (1835–1910) Schilderungen des heilenden Wassers der Thermalquellen lassen erkennen, dass man es sich schon damals gut gehen liess: «Diese Bäder beseitigen Fe! und auch Hautkrankheiten. Die Patienten bringen mehrere Stunden hintereinander in den grossen Becken zu. Ein Dutzend Herren und Damen nehmen gemeinsam ein Becken ein und un-

terhalten sich mit Umhertoben und verschiedenen Spielen. Sie haben schwimmende Pulte und Tische, und in dem brus!iefen Wasser lesen sie, nehmen einen Imbiss ein oder spielen Schach.» In Leukerbad werden acht Quellgruppen für die Thermalbäder genutzt. Insgesamt sind rund 65 Thermalquellen in einem Kataster erfasst. Es handelt sich dabei um lauwarme Sickerwasseraustritte bis zu der 51 Grad warmen St.-LorenzQuelle, die eine sehr konstante Schüttung von rund 900 Liter pro Minute aufweist. Die Thermalquellen treten teilweise direkt aus dem Fels ans Tageslicht, andere müssen sich ihren Weg durch Massen von lockerem Gestein suchen. Die Menge an Wasser, die da aus dem Boden sprudelt, ist imposant: Rund 3000 Liter pro Minute schiessen aus den verschiedenen Quellen hervor.

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Schon die Römer badeten hier und nutzten die heilende Kraft der Thermalquellen

Sieger auf jedem Terrain.


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17.0 0 uhr

2 0.0 0 Uhr

22 .0 0 uhr

Safranfondue im «Sternen» stillt den Hunger nach Sport und Wellness.

Ein Spaziergang im nächtlichen Leukerbad beschliesst den Tag.

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Fotos imago, Geri Born, HO

Blick von der Gemmi in die Walliser Berge bei Sonnenuntergang.


Das Wasser legt einen langen Weg zurück, bis es mineralisiert und angereichert in den Bädern landet: Der Fliessweg beginnt östlich von Leukerbad im Gebiet zwischen Majing- und Torrenthorn. Hier beim Wysssee und Schwarzsee auf rund 2300 bis 3000 Meter über Meer versickern Regen und Schnee und dringen durch steile Klü!e bis rund 500 Meter unter dem Meeresspiegel ins Gebirge ein. Das Wasser sä"igt sich mit Calcium und Sulfat und steigt – als Folge der Erwärmung tief in der Erde – als Thermalwasser nach oben. Das Wasser ist mit Sicherheit länger als 40 Jahre auf unterirdischen Fliesswegen unterwegs. Der Schnee, auf dem Skifahrer auf dem Torrent also heute ihre Kurven ziehen, kommt in rund 40 Jahren als Thermalwasser wieder hervor. Es ist deshalb ein besonderer Spass, sich mit den Bergbahnen auf den Torrent

zum Skiplausch fahren zu lassen. Wer lieber dem Langlauf oder dem Schli"e ln frönt, der geht auf die Gemmi. Tolle Winter- und auch Schneeschuhwanderungen werden in beiden Gebieten oder rund ums Dorf angeboten. Im Snowpark lernen Anfänger und Kinder in sicherer Umgebung die ersten Schwünge. Und was gibt es nach dem Winterplausch in Schnee und Sonne Schöneres, als die müden Glieder in einem der warmen Bäder zu entspannen. Alle Bäder haben Spezialangebote, besonders originell sind die Irisch-Römischen Nächte in der Alpentherme, wo man baden und speisen kann wie zu Cäsars Zeiten! Gerade wieder neu eröffnet wurde die Leukerbad Clinic, die auch Anti-Aging und Revitalisierungskuren anbietet. Weitere Infos: www.leukerbad.ch

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Was heute Schnee ist, verwandelt sich in 40 Jahren im Fels in Thermalwasser

Auch mit der neuen A-Klasse 4MATIC. Ab CHF 37 800.–. Die neue A-Klasse präsentiert sich mit ihrer Ästhetik und Athletik als idealer Partner für einen aktiven Lebensstil. Und mit dem Allradantrieb 4MATIC sind Sie in jeder Situation so sicher, dynamisch und kontrolliert wie Roger Federer auf dem Tenniscourt. Weitere Informationen unter www.mercedes-benz.ch/4matic-aklasse A 220 4MATIC

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250 Quadratmeter misst die Fassade des Kunstzentrums Pierre Arnaud in Lens bei Crans-Montana. Sie besteht aus gl채sernen Solarpanels.

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ORT DER REFLEXION Die Glasfassade spiegelt See und Berge – und liefert gleichzeitig Energie. Spiegeln und stärken sollen auch die Ausstellungen in der Fondation Pierre Arnaud in Lens. Text: Monique

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erlen wachsen unsichtbar in den Muscheln der Austern. Erst wenn man die harte Schale au!richt, kommen diese Wunderwerke der Natur zum Vorschein. Ein bisschen ähnlich ist es mit dem Kunstzentrum der Fondation Pierre Arnaud in Lens. Von der kurvigen Strasse aus, die von Sion nach Crans-Montana führt, verdeckt ein Dachgarten mit einer leichten Neigung zur Strasse hin das aussergewöhnliche Gebäude. Wer würde hier, im kleinen Dorf Lens, ein Kunstmuseum von internationalem Ruf vermuten? Zu verdanken hat die 4000-Seelen-Gemeinde das Museum dem Franzosen Pierre Arnaud (1922–1996). Er wurde in Südfrankreich geboren, war während des Zweiten Weltkriegs Kämpfer der Résistance und verbrachte einen grossen Teil seines Lebens in Marokko, wo er sein Geld mit dem Verkauf von Schiffen machte. Als Bergsteiger entdeckte er das Wallis und verliebte sich in die Region. In Crans-Montana erwarb er ein kleines Chalet, erwarb weitere Parzellen und baute für sich und seine Familie ein Wohnhaus. In die Schweiz übersiedelt, gelang ihm eine Erfolgsstory mit dem Fotolabo Club, einer Firma, die er an Valora verkau#e. Seine Tochter Sylvie und sein Schwiegersohn Daniel Salzmann waren es, die 2007 in seinem Namen eine Sti#ung gründeten, die 2013 zum Kunstzentrum Lens führte. «Mein Schwiegervater war ein Mann von grosser Einfachheit, sehr bescheiden, der ein Leben lang viel ge-

arbeitet hat. Er liebte die klassische Musik und liebte die Malerei: Für ihn waren die Bilder, die er gesammelt hat, emotional wertvoll. Er liebte sie und fragte nicht nach deren Wert.» In der Sammlung, die von Sylvie und Daniel Salzmann weitergeführt wurde, befinden sich vor allem Bilder, die das Wallis und die Schweiz, die Landscha#en und Bewohner, in einer teilweise idealistischen Schönheit darstellen. Vertreten sind neben eher unbekannten Malern auch Künstler wie Cuno Amiet und Félix Vallo$on. Mit der Sti#ung Pierre Arnaud und dem Kunstzentrum strebt das Ehepaar Salzmann vor allem eines an. «Wir wollen mit Hilfe der Kunst den Dialog zwischen den Kulturen fördern», so Daniel Salzmann. «Dieser Dialog soll zum Nachdenken anregen sowie das Lokale und Regionale in Zusammenhang mit der Universalität der Menschen stellen.» Das Wallis sei prädestiniert für diese Symbiose, so der studierte Arzt und heutige Geschä#smann und Investor: «Das Wallis ist tief in seinen Traditionen verwurzelt, und gleichzeitig kommen seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts Gäste aus der ganzen Welt hierher und haben zur Entwicklung und zum Wallis, wie es heute ist, beigetragen.» Auf zwei Ebenen und einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern kuratiert die Sti#ung pro Jahr mehrere Ausstellungen. Bis im Oktober waren unter dem Titel «Weisser Mann – Schwarzer Mann» Werke von weissen und schwarzen 60

Fotos HO

«Das Wallis ist prädestiniert für die Symbiose zwischen Tradition und Wandel»


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2 1 Carl Gustav Carus’ «Vision d’une ville imaginaire» ist eines der Ikonenbilder der Ausstellung «Romantik». 2 Daniel Salzmann und seine Frau Sylvie haben die Sti!ung gegründet. www.fondationpierrearnaud.ch Öffnungszeiten: Mi#woch bis Sonntag, 10 bis 19 Uhr

Künstlern zu sehen. Ab dem 19. Dezember startet die Ausstellung «Romantik – Melancholie der Steine», unter anderem mit Werken von Alexandre Calame, Gustave Doré, Francisco Goya, Victor Hugo, John Ruskin und Caspar Wolf. «Heute reicht ein traditionelles touristisches Angebot nicht mehr», ist Daniel Salzmann überzeugt. Man müsse den Gästen Mehrwert bieten. Ein Kunstzentrum sei dafür ideal, «denn in den Ferien hat man Zeit, sich mit Kultur auseinanderzusetzen und eine Ausstellung zu besuchen». Das Museum werde von Gästen aus aller Welt besucht, den Einwohnern aus der Region, aber auch von Kunstfreunden, die extra für eine Ausstellung anreisten. Die Sti!ung will aber auch Kunstvermi"lung betreiben, für Erwachsene wie auch für Kinder, und bietet neben geführten Ausstellungsbesuchen zusätzlich Vorträge, Diskussionen, Musik, Tanz und Performance an. «Wir sehen unsere Rolle darin, Kultur weiterzugeben, zu vermi"eln, anzustecken. Kultur soll uns motivieren, nachzudenken und – im besten Fall – bessere Menschen zu werden», so der Sti!ungsratspräsident. Die Fondation Pierre Arnaud setzt aber nicht nur kulturelle Akzente, sondern hat auch architektonisch eine Meisterleistung vollbracht: Das Zentrum wurde vom einheimischen Architekten JeanPierre Emery aus Beton, Holz und Glas gebaut. «Das Gebäude ist stark in seinem Ausdruck und gleichzeitig diskret», beschreibt es Salzmann. Denn so un61

scheinbar es von hinten wirkt, so gewaltig ist es auf seiner südlichen Front: Eine 250 Quadratmeter grosse Fassade aus Glas reflektiert bei jeder Wi"erung den kleinen Lac du Louché, an dessen Ufer es steht, und die imposante Bergwelt. Was wie normales Glas aussieht, sind in Wirklichkeit Solarpanels, die das Sonnenlicht in Energie umwandeln. 15 000 Kilowa"stunden Strom kommen so pro Jahr zusammen. Die Fassade ist auch Wärmeisolation und filtert das Licht, damit die Kunstwerke geschützt sind. Nachts können darauf zudem Lichtspiele erzeugt werden. Einen eigenständigen Ruf hat sich das Museumsrestaurant Indigo mit seinen 14 GaultMillau-Punkten erworben. Mit einzigartiger Aussicht auf See und Berge bietet es neben Snacks auch Mi"agsmenus und abends eine exklusive Menukarte. Die Weinkarte besteht ausschliesslich aus Walliser Weinen. Die Glasfassade, in der sich die Landscha! wie ein Gemälde spiegelt, hä"e Pierre Arnaud sicher gefallen: Sie zeigt «sein» Wallis, das er in langen Wanderungen erkundete. Doch nicht nur die Landscha! ha"e es ihm angetan. «Er liebte auch die einfache und direkte Art der Walliser», erinnert sich Daniel Salzmann, der die herzliche und direkte Art der Walliser ebenso schätzt. «Auch wenn sie manchmal sehr direkt sind und die Neigung haben, einen Konflikt in Kauf zu nehmen, sta" zu verhandeln. Aber nichts und niemand ist perfekt, oder?», meint er schmunzelnd.


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Die Welt ist so, wie die Menschen sie machen. Zum Winterau!akt hat Valais/Wallis Promotion deshalb 채lteren Walliserinnen und Wallisern ein Geschenk gemacht: Sie erhalten Eis vom Rhonegletscher aus ihrem Geburtsjahr, von einem Glaziologen in der richtigen Tiefe herausgebohrt. Es ist ein Dank f체r das, was sie dem Wallis gegeben haben. Sie stehen stellvertretend f체r alle Frauen und M채nner dieser Generation.

Das pralle Leben! Monique Ryser Fotos: Sedrik Nemeth

Aufzeichnung:

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Sophie Harnisch, 86 Ab nächstem Jahr will sie kürzertreten – und den Touristenshop in Oberwald an der Furka nur noch im 50-Prozent-Pensum führen. Bis 1995 führte die Mu!er von vier Kindern das eleganteste Schuhgeschä" in Brig. Nun möchte sie gerne mehr Zeit mit ihrer Tochter, der Sopranistin Rachel Harnisch, und deren Kindern verbringen. Sophie Harnisch war eine der ersten Frauen, die Ski fuhren. Und zwar schnell: «Ich musste ja meinen beiden Söhnen die Stange halten.»

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Arnold Andenma!en, 93 Schon als junger Mann lernte er Englisch und Französisch. «Uphill and downhill», das musste man können, als Skilehrer und als Bergführer. Andenma!en ist der älteste noch lebende Olympiasieger der Schweiz. 1948 gewann er in St. Moritz Gold in der Militärpatrouille (heute Biathlon). Im Jahr darauf kamen der Weltmeistertitel dazu und vier Medaillen als Schweizer Meister in der Staffel. Als Bergführer ha!e er am liebsten die Engländer, «die waren nicht verwöhnt». 1951 gründete er in Saas-Fee eine Skischule. Er weiss auch genau noch die Zeit, die er als Sieger der ersten Gletscherabfahrt Allalinhorn–Saas-Fee ha!e: «8,07 Minuten.»


Jeanne!e Perrier, 101 Erst seit acht Monaten lebt die 101-Jährige im Altersheim St-François in Sion. «Das Leben hat sich ganz schön verändert, seit ich Kind war», sagt sie schmunzelnd. Und sie erzählt, dass die Toile!e in ihrem Geburtshaus zwischen Fels und Haus gelegen habe. Damals gabs noch mehr Schnee, und die Gletscher seien fast bis ins Tal gekommen. Sie versuche nicht mehr, die Welt zu verstehen. Aber der Winter sei heute einiges angenehmer als früher. «Schon nur wegen der Toile!en.»

«Bergführer war ein toller Beruf. Man verdiente 60 Franken pro Viertausender» 65


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Martha Schmid, 81 Lehrerin, Posthalterin und die erste Dorfführerin – kaum jemand ist so verwurzelt in der Oberwalliser Gemeinde Ernen wie Martha Schmid. In der Fernsehsendung «Chumm und lueg» lehrte sie die Schweiz, wie man «Cholera» macht: Teig, Kartoffeln, Äpfel, Käse und Zwiebeln ergeben die typische Walliser Spezialität, die ihren Namen von den Kohlen hat. Bereits als junge Frau lernte sie Skifahren und Schwimmen, später frönte sie dem Langlaufen mit ihrem Mann. Sie freut sich auf den ersten Schnee, denn: «Weihnacht ohne Schnee geht gar nicht.»

«Bis in die 50er-Jahre mussten wir Frauen mit Röcken Ski fahren» 66


Denis Bertholet, 86 Er ist der Pionier des Tiefschneefahrens: Während alle anderen Skilehrer mit ihren Schülern auf der Piste waren, führte Denis Bertholet die Touristen in steile Hänge und enge Couloirs. Als Beruf ha!e er Fotograf gelernt, seine Eltern wollten, dass er was «Richtiges» lernt. Seinen Traum, Bergführer und Skilehrer zu werden, erfüllte er sich später. Die Verbindung beider Berufe führte ihn auf Berge der ganzen Welt und brachte ihm Foto- und Filmpreise ein. Seine letzte Tiefschneeabfahrt machte er an den Hängen der Rosablanche. Als seine Beine das Bergsteigen nicht mehr erlaubten, ist er von Verbier nach Orsières gezogen. Von hier aus betreut er seine Sti"ung für eine Schule in Nepal.


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Pierre Chapa!e, 99 Mit vollem Namen heisst er Arsène Louis Pierre, und geboren wurde er im Jura. Von Berufes wegen kam er ins Wallis – und ist geblieben. Sein Arbeitsplatz war der Flugplatz Sion, wo er als Mechaniker arbeitete. «Ach, das Wallis! Die Menschen sind herzlich, das We!er schön, die Landscha" atemberaubend. Und dann noch der Fendant …!» Noch heute dankt der Aktivdienstler Go!, dass die Schweiz vom Krieg verschont geblieben ist. Und er bedankt sich täglich für jeden Tag, den er erleben darf. Er sei nicht pressiert «abzutreten», viel lieber erzählt er von seinen ersten Skis und den schönen Tagen auf der Langlaufloipe.


O!o Burgener, 86 Die Leder-Bergschuhe, die er als Schuhmacher anfertigte, sind legendär: In dri!er Generation betrieb O!o Burgener das gleichnamige Schuhgeschä" in Zerma!. Seine grosse Leidenscha" ist aber seit Kindesbeinen an die Musik: Beim bekannten Akkordeonspieler Bobby Zaugg lernte er das Handorgelspiel, «im Winter spielte er immer auf der Riffelalp und ich stieg zu Fuss rauf und fuhr mit den Ski wieder runter». Über 350 Stücke hat er komponiert, als Bläser und Dirigent geamtet. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde er mit seinem Glockenspiel.

Julia Michelet, 90 Mit dem Schli!en ist sie winters jeweils von ihrem Wohnort Basse-Nendaz zu ihrem Arbeitsort in den Ortsteil Aproz hinuntergegli!en. Bis sie als eine der ersten Frauen Auto fahren lernte. Ihr letztes Auto war übrigens ein BMW, der jetzt noch in der Garage steht. Sie hat jahrzehntelang den Laden in Aproz geführt, heute lebt sie im Altersheim in BasseNendaz. Den Winter heute findet sie schöner als früher: «Heute ist überall geheizt.» Als Julia Michelet vier war, starb ihre Mu!er, ihr Ehemann ist 1965 verstorben. «Es war nicht immer einfach, aber ich ha!e ein schönes Leben und möchte kein anderes.»

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Noch ein Geheimtipp Auf einer Sonnenterrasse gelegen, sticht der Unterwalliser Ferienort Ovronnaz mit zwei Trümpfen: seinen Thermalbädern samt modernem Wellnessbereich und dem a!raktiven Skigebiet. Fotos: Sedrik Nemeth

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3 1 Der ehemalige Fussball-Profi Christophe Bonvin oberhalb seines Wohnorts Ovronnaz; im Hintergrund die Gipfel rund um den Grand Muveran. 2 Von den Thermalbädern bietet sich – über das Rhonetal hinweg – ein traumha!er Panoramablick auf die Walliser Alpen. 3 Ein Zimmer im historischen Gebäude des Hotels Chalet de Kalberma"en.

raumha! sei es, hier zu wohnen, sagt Christophe Bonvin und macht einen Freudensprung. «Schauen Sie, diese Berge!» Vorne, in der Ferne, das Panorama mit den majestätischen Gipfeln des Mont-BlancMassivs und der Walliser Alpen: Ma"erhorn, Mont Fort, Grand Combin. «Und hier», Bonvin zeigt nach hinten, die Gipfel rund um den Grand Muveran. «Da bin ich mit meiner Familie regelmässig am Skifahren.» Dann gehts meist ins Thermalbad zum Entspannen. «Wir haben ja alles vor Ort!» Seit 21 Jahren lebt Christophe Bonvin hier in Ovronnaz, einem kleinen Ort auf einer Sonnenterrasse (Südlage, mildes Klima) hoch über dem Rhonetal, auf 1350 Meter über Meer. Mit seiner Familie: Drei Kinder haben er und seine Frau Christine, die als Buchhändlerin in Martigny tätig ist. Aufgewachsen ist Christophe unten in Riddes, auf halber Strecke zwischen Sion und Martigny. Bekannt wurde der heute 50-Jährige als Fussballer. Zwischen 1987 und 1996 spielte er 71

45 Mal für die Schweizer Fussballnati, schoss acht Tore. Bonvin war eine treue Seele – die meiste Zeit stürmte er für den FC Sion. 1997 beendete er seine Sportlerkarriere. Heute ist er Vizedirektor der Weinkellerei Bonvin 1858 in Sion; 2014 erhielt die Firma die Auszeichnung «Schweizer Weingut des Jahres». 30 Minuten habe er mit seinem Auto für einen Arbeitsweg, erzählt der Unterwalliser. Die Strasse von Leytron hoch nach Ovronnaz ist steil und eng, viele Kurven schlängeln sich durch die unzähligen Weinberge. Der Walliser lacht. «Schnell fahren kann man hier hinauf nicht. Dafür geniesse ich auf dem Heimweg die schöne Gegend. Und komme total relaxt an.» Relaxen ist auch in Ovronnaz selber angesagt. Die Haupta"raktion des weitläufigen, familiären Bergdorfs mit seinen vielen heimeligen Holzchalets: das Thermalbad-Zentrum «Les Bains d’Ovronnaz» (www.bains-ovronnaz.ch). Es umfasst drei Bäder (eines indoor, zwei outdoor) mit Temperaturen von 32 bis 35 Grad, freitagabends mit Light & Sound (Soi-


E RT O Fotos François Perrodin (2), HO

rées Lounge, bis 22.30 Uhr). Das Thermalwasser entspringt der nahen Salentze-Schlucht. Das Wasser in den 1990 eröffneten Bädern ist reich an Sulfaten, Kalzium und Magnesium. Serge Beslin von der Geschä"sleitung: «Der hohe Mineralgehalt tut besonders Personen mit Bewegungsproblemen, Rheuma und Kreislau#rankheiten gut.» Seit Dezember 2013 wird die grosszügig gestaltete Bäderlandscha" durch das Panoramic Alpine Spa ergänzt (Baukosten: 10 Millionen Franken) – eine 1000 Quadratmeter grosse, moderne Wellnesszone. Sie umfasst Sauna mit Wassermühle, Whirlpool, Hammam aus Carrara-Marmor, ein mit Licht- und Aromatherapie kombiniertes Damp$ad, KneippParcours, Fitnessraum. Der Ruheraum wird von schwachem, ultraviole%em Licht erhellt. Zu den Hausspezialitäten gehört die Hot-Stone-Massage mit dem seltenen Arganöl. Ästhetische Medizin rundet das Angebot ab. Doch Ovronnaz lockt auch mit einem attraktiven Skigebiet. Pisten aller Schwierigkeitsstufen stehen zur Verfügung: für Anfänger genauso wie für Fans von Buckelhängen und schwarzen Pisten. Das Gebiet hat einen sehr alpinen Charakter. So gibts auch sichere Pisten zwischen Felsen und durch Wälder. Dazu: vier Ski- und drei Sesselli"e (darunter einen Baby-Li", www.teleovronnaz.ch), zwei Ski- und Snowboardschulen. Für die Kinder gibts Snowpark, Skicrosspiste und Bigairbag. Hoch gehts bis Tsantonnaire auf 2500 Meter über Meer. Von dort bietet sich ein überwältigendes Panorama auf 30 Viertausender. Verpflegen kann man sich im Restaurant Jorasse und in den Buve%es «Petit-Pré» und

«Tsantonnaire». Auf deren Terrassen gibts feine Walliser Spezialitäten und eine schöne Aussicht (von Liegestühlen aus). Das «Jorasse» ist auch für Fussgänger erreichbar, per Sesselli". Der Clou: In der Kombitageskarte (Familienraba%!) sind sowohl die Skibetriebe wie auch der Thermalbadeintri% inbegriffen (einzigartig im Unterwallis). Kinder unter sechs Jahren zahlen für beides nichts. Zur Talstation Jorasse gelangt man mit dem kostenlosen Shu%lebus. Für andere Outdooraktivitäten gibts Langlaufloipen (22 km), präparierte Winterwanderwege und Schneeschuhrundstrecken. Wo übernachten? Ovronnaz bietet diverse Mietwohnungen und vier Mi%elklassehotels: «L’Ardève», «Chalet de Kalberma%en» (unter Denkmalschutz), «Le Petit Muveran» und das «Les Bains d’Ovronnaz» (unter anderem mit Wohnungen für bis zu sechs Personen; auf Wunsch Hotelservice). Von den Hotelzimmern gehts über geheizte Gänge ins Bad. In der Wintersaison 2014/15 verzeichnete man 70 000 Übernachtungen. Auch verhungern müsse man nicht, sagt Christophe Bonvin und lacht. «Wir haben diverse Restaurants und Bars, auch fürs Après-Ski.» Raffinierte Küche findet man im Restaurant des Hotels L’Ardève – und die Brasserie ist bekannt für Fondue und andere Käsespezialitäten. Der Keller ist reich bestückt mit vorzüglichen einheimischen Weinen. Bonvin kommt ins Schwärmen: «Was gibts Schöneres, als mit einem Glas Johannisberger dazusitzen und in unsere wunderschönen Walliser Alpen zu schauen?» Reportage in Zusammenarbeit mit Thermalp und den Bergbahnen von Ovronnaz.

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Der Clou: Mit der Kombitageskarte gehts nicht nur auf die Skipisten, sondern auch ins Thermalbad

Die s en W int er ist was los! Vertical Night Rasante Skiabfahrt unter Sternenhimmel Lucky Luke in the Dark Kulinarische Wanderung. En Guete! The Big Kahuna Kicker Demonstration von Ski- und Snowboard-Freestylern Dies und das Durch den Winter gibts wöchentlich diverse Animationsprogramme


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1 Skicross-Plausch für die Jüngsten. 2 Das Skigebiet bietet Pisten für jeden Geschmack. 3 Auf Tsantonnaire gibts eine grandiose Aussicht in die Walliser Alpen. 4 Im Panoramic Alpine Spa lässt sich wunderbar entspannen und neue Krä!e tanken. 5 Auch wohltuende Massagen gehören zum Angebot im Spa.

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WINTERSPECIALS

Foto Valais/Wallis Promotion

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Der Winter im Wallis ist eine lebendige Erlebniswelt fĂźr Wintersport. Profitieren Sie von a!raktiven Angeboten.

Blick von der Fiescheralp ins Tal. Das Wallis hat die hĂśchstgelegenen Skigebiete und garantiert Schneesicherheit.

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WALLISER WINTERZAUBER

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www.wallis.ch/winterzauber Tief verschneite Wälder, ein atemberaubendes Bergpanorama und eine maximale Vielfalt an Wintersportmöglichkeiten: Willkommen in der schönsten Zeit des Jahres. Im Walliser Winterzauber werden Sie von einem farbenprächtigen Sonnenaufgang geweckt. Und schon lockt Sie der tie!laue Himmel hinaus an die frische Lu". Ob auf den Pisten, einer Schneeschuhwanderung oder im dampfenden Thermalbad – Sie werden den Winter im Wallis lieben. Wer von so vielen Aktivitäten Hunger kriegt, darf sich auf regionale Spezialitäten auf einer sonnigen Terrasse an der frischen Berglu" oder in wohliger Wärme eines Chalets freuen. Buchen Sie die folgenden Angebote unter: www.wallis.ch/winterzauber

Aktivitäten View Point Ticket Aletsch und das perfekte 360-Grad-Panorama – Aletsch Arena – Eggishorn, FieschFiescheralp Den Grossen Aletschgletscher in seiner ganzen Länge und imposanten Grösse bestaunen, ist vom View Point auf dem Eggishorn möglich. Bei einer Drehung um die eigene Achse lassen sich unter anderem die majestätischen Viertausender Mönch, Eiger, Jungfrau und Ma!erhorn bestaunen. Gültigkeit: vom 05.12.2015 bis 09.04.2016 Preis: ab CHF 22.– pro Person

Lounge Abend – Ovronnaz Jeweils am Freitagabend verwandeln sich die Thermalbäder in drei verschiedene Atmosphären, die durch Lichtspiele, Kerzen und Musik in Szene gesetzt werden. Ebenfalls werden Sie im Panoramic Alpine Spa mit einem Glas Prosecco verwöhnt. Gültigkeit: vom 08.12.2015 bis 09.04.2016 Preis: ab CHF 21.– pro Person

Cocooning im Herzen der Natur – Ovronnaz In den Thermalbädern und dem Panoramic Alpine Spa erleben Sie einen Moment für sich selbst. Verwöhnt werden 76

Sie mit einem Tagesteller und einer Körperpflege, die mit verschiedenen Methoden durchgeführt wird. Zudem haben Sie Zugang zu den Bädern, dem Spa und dem Fitnessbereich. Gültigkeit: vom 18.12.2015 bis 09.04.2016 Preis: ab CHF 134.– pro Person

Ski- und Badespass für ein Maximum an Vergnügen – Ovronnaz Nichts erscheint angenehmer, als sich nach einem intensiven Skitag in der beruhigenden Wärme der Thermalbäder zu entspannen. Der Panoramic Alpine Spa bietet zudem auf 1000 Quadratmetern spezifische Erholungsangebote mit Saunen, Damp"ädern und Whirlpools. Gültigkeit: vom 26.12.2015 bis 03.04.2016 Preis: ab CHF 57.– pro Person

Aqua Allalin, Wellness auf höchstem Niveau – Saas-Fee Modernste Technik und hochwertige, natürliche Materialien sind im Wellnessund Fitnesstempel Aqua Allalin auf wundervoll alpine Weise kombiniert. Wer das Aqua Allalin betri!, erholt sich mit Blick auf das spektakuläre Bergpanorama, das sich einem vom Whirlpool aus eröffnet. Gültigkeit: Winter 2015/2016 Preis: ab CHF 12.– pro Person


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Pauschalangebote

Fotos Valais/Wallis Promotion

Winterliche Magie – Ovronnaz In den Thermalbädern von Ovronnaz lassen Sie sich in eine Wellnessoase entführen. Das wohltuende und heilende Wasser der Bäder enthält wertvolle Mineralstoffe, die Entspannung und Wohlbefinden schenken. Ausserdem bietet das Thermalbad Zutri" sowohl zum neu eröffneten Panoramic Alpine Spa als auch zum Fitness. Im Anschluss geniessen Sie eine traditionelle Massage und gewinnen so Ihre innere Energie zurück. Package/Pauschal: 1 Übernachtung mit Frühstück im Doppelzimmer im Hotelkomplex «Les Bains d’Ovronnaz », freier Eintri" in die Thermalbäder, in den Panoramic Alpine Spa und ins Fitness, traditionelle Massage von 25 Minuten. Gültigkeit: Winter 2015/2016 Preis: ab CHF 209.50 pro Person

Erholung in den Alpen – Mayens-de-Chamoson Nur drei Kilometer vom Thermalzentrum von Ovronnaz entfernt ist die Hostellerie de l’Ardève eine Oase des Friedens in den Alpen und liegt an idealer Lage für Ferientage nahe der Natur. Optimal erholen Sie sich in den warmen und stillen Thermalbädern. Erlangen Sie durch eine Hydromassage und eine traditionelle Massage tiefe Ruhe und innere Heiterkeit.

Package/Pauschal: 1 Übernachtung mit Halbpension im Doppelzimmer in der Hostellerie de l’Ardève, freier Eintri" in die Thermalbäder und Hydromassage und traditionelle Massage von 25 Minuten. Gültigkeit: Winter 2015/2016 Preis: ab CHF 257.– pro Person

Alpine Energiequelle – Leukerbad Schnee- und Badespass lassen sich im Winter perfekt kombinieren. Nach einem aktiven Tag auf den Pisten geniessen Sie entspannende Momente in den Thermalbädern von Leukerbad. Inmi"en einer imposanten Bergwelt sammeln Sie im natürlichen Thermalwasser Krä#e und lassen sich im Wellnessbereich mit einer Massage verwöhnen. Für weitere sportliche Aktivitäten – von Curling über Tennis bis zu Fitness – steht Ihnen die Sportarena zur Verfügung. Package/Pauschal: 2 bis 3 Übernachtungen mit Frühstück (im Hotel Ihrer Wahl), 2 Tage Schnee- und Badespass für freie Fahrt mit den Bergbahnen (inklusive Skipass) und freien Eintri" in die Thermalbäder, 1 Leukerbad-Massage, freie Fahrt mit dem Ortsbus und Benutzung der Anlagen der Sportarena mit der Leukerbad Card Plus. Gültigkeit: Winter 2015/2016 Preis: ab CHF 321.– pro Person 77

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1 Abfahrt in Ovronnaz bei Petit-Pré. 2 Neuschneetraum auf der Fiescheralp in der Aletsch Arena. 3 Den Winter im warmen Wasser geniessen in Leukerbad.


FREIHEITSGEFÜHLE MITTEN IN DER NATUR www.wallis.ch/freiheitsgefuehl

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Kennen Sie dieses Gefühl, wenn sich Ihr Blick in der Weite verliert, Sie die Bergstille in sich aufnehmen und Ihre Gedanken verfliegen? Dieses unbezahlbare Gefühl von Freiheit erleben Sie im Wallis inmi!en von 45 Viertausendern. Beim Besteigen oder Befahren der tief verschneiten Gipfel rückt das Tal in die Ferne, genauso wie Ihr Alltag – bis er schliesslich ganz weg ist. Beinahe unendliche Möglichkeiten, von Schneeschuhwanderungen bis Gleitschirmfliegen oder Skitouren, machen das Wallis zum perfekten Abenteuerspielplatz mit Suchtpotenzial nach Freiheitsgefühlen. Buchen Sie die folgenden Angebote unter: www.wallis.ch/freiheitsgefuehl

Aktivitäten Auf leisen Sohlen durch den Winter – Aletsch Arena – Riederalp, Be"meralp, Fiesch-Fiescheralp Das Schneeschuhlaufen durch die tief verschneite Landscha" fühlt sich nahezu schwerelos an und bringt Bewegung an der frischen Lu". Auf 14 Kilometer Schneeschuhtrails geniessen Sie in der Aletsch Arena Stille und einen atemberaubenden Panoramablick. Gültigkeit: vom 05.12.2015 bis 09.04.2016 Preis: ab CHF 19.20 pro Person (Bergbahn-Einzelfahrt)

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San!es Abenteuer in der verschneiten Schlucht – Saas-Fee Zwischen Schnee und Eiszapfen, bizarren Felsen und Himmel führt ein Kle!ersteig in die tief verschneite Schlucht zwischen Saas-Fee und Saas-Grund. Rasante Seilbahnen, Pendelquergänge, Leitern und imposante Nepalhängebrücken tragen – unter Begleitung eines Bergführers – zum Abenteuer bei. Gültigkeit: vom 01.01.2015 bis 31.05.2016 Preis: ab CHF 80.– pro Person


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Foto Pascal Gertschen, Ilfe Bekker, Valais/Wallis Promotion

Pauschalangebote Der Traum vom Fliegen – Aletsch Arena – Riederalp, Be!meralp, Fiesch-Fiescheralp Die Aletsch Arena bietet ein besonderes Erlebnis: Skifahren oder Snowboarden im Gebiet eines Unesco-Welterbes. Durch ihre intakte Natur und einzigartige Schönheit imponiert die authentische Hochgebirgslandscha!. Gut gesichert haben Sie aber auch die Möglichkeit, wie ein Adler über der Aletsch Arena zu kreisen. Sich schwerelos von der Thermik über den grössten Gletscher der Alpen tragen zu lassen, ist wohl eine der befreiendsten Erfahrungen. Package/Pauschal: 3 Übernachtungen mit Frühstück im Doppelzimmer (im Hotel Ihrer Wahl), 3 Tage Skipass Aletsch Arena (ohne Zubringerbahn), GleitschirmTandemflug auf der Fiescheralp zum Preis von CHF 99.– (Normalpreis: CHF 130.–). Gültigkeit: vom 12.12. bis 19.12.2015, vom 09.01. bis 30.01.2016, vom 05.03. bis 19.03.2016 Preis: ab CHF 355.– pro Person in Riederalp, ab CHF 355.– pro Person in Be"meralp, ab CHF 343.– pro Person in Fiesch

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Weisse Wochen – Aletsch Arena – Riederalp, Be!meralp, FieschFiescheralp Während einer Woche dreht sich in der traumha! winterweissen Landscha! des Unesco-Welterbes alles ums Skifahren oder Snowboarden. Damit Sie die Pisten wie ein Profi hinunterfahren können, gibt es Ski- oder Snowboardunterricht vor Ort. Gut gesichert haben Sie aber auch die Möglichkeit, wie ein Adler über der Aletsch Arena zu kreisen. Sich schwerelos von der Thermik über den grössten Gletscher der Alpen tragen zu lassen, ist wohl eine der befreiendsten Erfahrungen. Package/Pauschal: 7 Übernachtungen mit Halbpension (im Hotel Ihrer Wahl), 7 Tage Skipass Aletsch Arena (ohne Zubringerbahn), 6 Tage Skiunterricht oder 5 Tage Snowboardunterricht, Gleitschirm-Tandemflug auf der Fiescheralp zum Preis von CHF 99.– (Normalpreis CHF 130.–), diverse Zusatzleistungen der einzelnen Destinationen. Gültigkeit: vom 09.01. bis 30.01.2016, vom 12.03. bis 19.03.2016 Preis: ab CHF 900.– pro Person in Riederalp, ab CHF 1038.– pro Person in Be"meralp, ab CHF 972.– pro Person in Fiesch

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1 Ein Gleitschirmflieger startet vom Eggishorn in der Aletsch Arena. 2 Tourenfahrer auf der Haute Route zwischen Chamonix und Zerma!, entlang der gesamten Walliser Alpen. 3 Schneeschuhtrekking durch verschneite Wälder.


FAMILIENSPASS IM SCHNEE

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www.wallis.ch/familienspass Winterferien mit der Familie sind Aktivferien. Schneeballschlachten, Schneeengel machen und Iglu bauen gehören genauso zum Programm wie die heisse Schoggi nach einem Tag draussen an der frischen Berglu!. Das Wallis ist ein einziger, grosser Naturspielplatz mit einer unendlichen Vielfalt an Aktivitäten für die ganze Familie. Erfreuen Sie sich an Angeboten und Infrastrukturen, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschni"en sind. Skischulen, Animations- und Betreuungsprogramme sowie Bergausflüge, die für bleibende Erinnerungen sorgen, lassen Sie die sonnenverwöhnteste Winterregion der Schweiz neu entdecken. Buchen Sie die folgenden Angebote unter: www.wallis.ch/familienspass

Nostalgie pur: Saas-Fee feiert den Wintertourismus von früher.

Aktivitäten

Pauschalangebote

Winterwanderpass Aletsch+ Aletsch Arena – Riederalp, Be!meralp, FieschFiescheralp Winterwandern ist die wohl ruhevollste Art, die winterliche Traumkulisse der Aletsch Arena zu entdecken. Gewärmt von der Walliser Sonne und begleitet von funkelnden Schneekristallen werden Sie mit einem Panoramablick auf die Walliser Viertausender und den Aletschgletscher belohnt. Gültigkeit: vom 05.12.2015 bis 09.04.2016 Preis: ab CHF 25.– pro Person

Nostalgischer Januar – Saas-Fee Im Januar herrscht in Saas-Fee eine nostalgische Stimmung. Durch eine Zeitreise ins Jahr 1849, wo man noch auf Holzbrettern die Hänge hinunterfuhr, erleben Sie winterlichen Spass auf den Spuren von Pfarrer Josef Imseng, dem Tourismuspionier der Schweiz, und dies mit nostalgischen Preisen und Pauschalen wie vor 30 Jahren. Während Ihrem Aufenthalt erblicken Sie unter anderem den Viertausender Allalinhorn, anerkannt als beliebter Hausberg von Saas-Fee. Package/Pauschal: 2 bis 7 Übernachtungen mit Frühstück (im Hotel Ihrer Wahl), Skipass analog Anzahl Übernachtungen, Keycard im Wert von CHF 5.–, Bürgerpass. Gültigkeit: vom 08.01. bis 22.01.2016 Preis: ab CHF 225.– pro Person

Was gibt es Schöneres als eine Schneeballschlacht?

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SO NAH! Näher als man denkt: Die Walliser Berge und der Schnee sind von einem Grossteil der Schweiz aus in nur wenig mehr als drei Stunden erreichbar. Besonders schnell gehts von der Deutschschweiz aus mit der Bahn durch den Lötschberg-Basistunnel oder mit dem Autoverlad am Lötschberg. Wer auf Genuss setzt, nimmt den «Lötschberger» der BLS und fährt über die «alte», landscha!lich spektakuläre Strecke.

CransMontana

Ovronnaz Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

Leukerbad

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

3:45 h 3:12 h 2:40 h 1:58 h 3:47 h 3:02 h 3:48 h 2:59 h 2:44 h 2:07 h 2:02 h 1:28 h 2:54 h 2:12 h

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

3:10 h 3:17 h 2:05 h 2:04 h 3:12 h 3:08 h 3:13 h 3:05 h 2:39 h 2:14 h 1:51 h 1:34 h 2:38 h 2:18 h

3:05 h 2:00 h 3:07 h 3:08 h 3:04 h 2:22 h 3:06 h

3:32 h 2:19 h 3:07 h 3:19 h 2:20 h 1:41 h 2:25 h

Riederalp Champéry

Infografik Laura Bendixen, Simona Guarino Fotos Pascal Gertschen, Valais/Wallis Promotion

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

3:47 h 2:45 h 4:23 h 3:48 h 2:16 h 1:34 h 2:45 h

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

2:40 h 1:28 h 2:33 h 2:28 h 1:35 h 0:57 h 1:33 h

Verbier Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

3:33 h 3:17 h 2:31 h 2:04 h 4:05 h 3:07 h 3:34 h 3:04 h 2:32 h 2:13 h 1:44 h 1:34 h 2:31 h 2:17 h

2:48 h 1:41 h 2:50 h 2:51 h 3:08 h 2:29 h 2:49 h

Zermatt

Saas-Fee

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

Zürich Bern Luzern Basel Genf Lausanne Neuchâtel

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3:11 h 2:06 h 3:13 h 3:14 h 3:40 h 2:52 h 3:12 h

3:45 h 2:32 h 3:15 h 3:32 h 2:54 h 2:14 h 2:58 h

3:02 h 2:03 h 3:04 h 3:05 h 3:31 h 2:43 h 3:03 h

3:45 h 2:32 h 3:16 h 3:29 h 2:54 h 2:14 h 2:58 h

2:39 h 2:18 h 2:23 h 3:19 h 2:40 h 2:00 h 2:44 h


Kultur, Sport & Brauchtum Im Wallis ist immer etwas los. Eine Übersicht über die vielfältigen Veranstaltungen und Events. www.wallis.ch/event D e z e mb e r Fondation Pierre Gianadda – Ausstellung von Zao Wou-Ki 4. 12. 2015 bis 12. 6. 2016, Martigny. Spezialbille!e der SBB nach Martigny. www.gianadda.ch

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Die Märkte der Genüsse und Handwerker 4. bis 6. 12., Martigny. Die Messe der AOP-IGP-Produkte. www.saveursetartisans.ch Polaris – Electronic Music Festival 11. bis 12. 12., Verbier. DJs zwischen 14 und 22 Uhr, Clubs am Abend. www.polarisfestival.ch Weihnachts- und Silvesterkonzert – Musikdorf Ernen 25. und 30. Dezember, Ernen. Die schönste Kulisse für ein Konzert. www.musikdorf.ch

Ja n ua r Traditionelle Fasnacht 6. 1. bis 9. 2. 2016, Evolène. Fell- und Strohfiguren mit Masken. www.carnaval-evolene.ch Belalp Hexenwoche mit Volksabfahrt 9. bis 16. 1. 2016, Bla!en/Belalp Die verrückteste Abfahrt der Schweiz! www.belalphexe.ch Famigros Ski Day 10. 1. 2016, Morgins. Ein Skitag für die ganze Familie. www.morgins.ch

Ballet «Giselle» 20. 1. 2016, Monthey. Das Yacobson Ballet aus St. Petersburg. www.crochetan.ch Ice Climbing Worldcup 22. bis 23. 1. 2016, Saas-Fee. Eiskle!ermeisterscha"en im Parkhaus. www.saas-fee.ch

F ebruar Grosser Tschäggä!u-Umzug 4. Februar 2016, Lötschental. Der urtümliche Fasnachtsumzug. www.loetschental.ch AUDI FIS Skiweltcup (Damen) 13. bis 14. 2. 2016, Crans-Montana. Abfahrt und Kombination. www. skicm-cransmontana.ch 44. Internationaler Gommerlauf, Langlauf 27. bis 28. 2. 2016, Obergoms. Halbmarathon und Marathon. www.gommerlauf.ch

M ärz Ringkuhkampf im Schnee 5. 3. 2016, Leukerbad. Eringer Rinder kämpfen um den Sieg. www.leukerbad.ch Récital de piano mit Béatrice Berrut 6. März 2016, Sion. Die renommierte Walliser Pianistin in der Heimat. www.theatredevalere.ch Glacier Bike Downhill 12. 3. 2016, Saas-Fee. Adrenalin pur bei 82

den Downhill-Mountainbikern. www.saas-fee.ch Ensemble Cabaret 21 mit Franziska Heinzen 20. 3. 2016, St-Maurice. Werke von Bernstein, Weill und Strauss. www.theatredumartolet.ch Saas-Fee Filmfest 30. 3. bis 3. 4. 2016, Saas-Fee. Innovatives Kino aus der Schweiz. www.sfff.ch Tanzspektakel «Inferno – von der Hölle ins Paradies» 30. bis 31. 3. 2016, Visp. Akrobatisches Lu"tanzspektakel. www.lapostevisp.ch

April Swatch Xtreme Verbier 2. bis 3. 4. 2016, Verbier. Mutprobe in Schnee und Fels. www.verbier.ch 8. Zerma! Unplugged 5. bis 9. 4. 2016, Zerma!. Hochstehende Musik in grosser Höhe. www.zermatt-unplugged.ch Caprices Festival 7. bis 10. 4. 2016, Crans-Montana. Elektronische und urbane Musik. www.caprices.ch Patrouille des Glaciers 19. bis 23. 4. 2016, Zerma!/Arolla/ Verbier. Spektakuläre Skitour. www.pdg.ch



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