BAUEN
April 2021 I CHF 18.–
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Editorial
EDITORIAL HOLZWEG
Harald Fessler Herausgeber
Peter Büchel Chefredaktor
Im Mittelalter wurden gefällte Baumstämme mit Pferden abtransportiert. Dabei entstand auf dem Waldboden eine Schleifspur, die mitunter wie ein richtiger Weg aussah. Folgte ein Wanderer diesem Weg von der Holzabladestation aus, landete er aber natürlich in einer Sackgasse – nämlich beim Baumstumpf irgendwo im Wald. Daraus entstand schon im 13. Jahrhundert die Redewendung „auf dem Holzweg sein“, als Synonym für sich irren. Diese Redewendung könnte nun allerdings eine neue, positive Bedeutung erhalten. Im nachhaltigen Bauen nimmt Holz eine zunehmend bedeutende Rolle ein, zumal es naheliegend ist, mit dem vor Ort gewachsenen, erneuerbaren und klimaneutralen Rohstoff zu bauen. So entstehen denn in jüngster Zeit immer mehr Gebäude aus einheimischem Holz – vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus. Damit erlangt der „Holzweg“ tatsächlich eine neue Bedeutung – als Synonym für eine Möglichkeit des ökologisch sinnvollen Bauens. Das Potenzial von einheimischem Holz ist riesig, zumal die Schweiz zu einem Drittel der Fläche bewaldet ist. Und die wirtschaftliche Bedeutung ist nicht zu unterschätzen: Holz schafft jährlich rund sechs Milliarden Franken Wertschöpfung und damit ein Prozent des Bruttoinlandproduktes. Dabei ist Holz nur einer von vielen interessanten Baustoffen, die vor allem auch in ihrer Kombination das nachhaltige Bauen in Zukunft wesentlich prägen werden.
Martin Hofer dipl. Umweltberater
Indes: Zum nachhaltigen Bauen gehört natürlich weit mehr als nur die geeignete Baustoffwahl. Was es alles braucht, um unsere Zukunft in Bezug auf das Bauen nachhaltig zu gestalten, davon berichtet die vorliegende Publikation. Wir wünschen Ihnen inspirierende Lektüre! Nachhaltiges BAUEN 2021
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INHALTSVERZEICHNIS
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VORWORT
Hans Wicki ist Präsident Bauenschweiz und Ständerat FDP.
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Forschung und Lehre mit hohem Praxisbezug
Roger Gmünder, dipl. Umweltwissenschafter ETH, ist Weiterbildungsleiter am Institut für Gebäudetechnik und Energie der Hochschule Luzern und Inhaber der perpetuum AG, Büro für Umweltlösungen.
08 Was heisst Nachhaltigkeit in Corona-Zeiten? Martin Candinas ist Nationalrat Die Mitte – CVP Graubünden. 10 Klimaneutrale und kreislauforientierte bebaute Umwelt – hier und jetzt Prof. Dr. Guillaume Habert ist seit August 2012 ausserordentlicher Professor für nachhaltiges Bauen an der ETH Zürich.
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& 30 PROJEKTE INNVATIONEN
MIT HERZ & HIRN – CO2-neutral wohnen ohne Strom-/ Heizkosten für Mieter Walter Schmid, Stiftungsratspräsident Umwelt Arena Schweiz und René Schmid, Architekt, René Schmid Architekten AG, Zürich
Bildungszentrum Baubiologie
12 Bund stellt Weiche Richtung Nachhaltigkeit Joe Luthiger ist Geschäftsführer des Netzwerks Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS. 14 Von der Zukunft der Vergangenheit Prof. Dietmar Eberle führt das international renommierte Büro Baumschlager Eberle Architekten. 16 Besser leben in gesundem Innenraumklima Dr. Niklaus Hürlimann ist geschäftsführender Gesellschafter der JUH ecoconsulting GmbH. 18 Mit 2000-Watt-Arealen fit für die Zukunft
Daniel Kellenberger ist nationaler Projekt- und Regionalleiter Deutschschweiz für die 2000-Watt-Areale.
Andreas Pfeiffer ist Leiter der technischen Entwicklung der 2000-Watt-Areale. 20 Um Netto-Null bis 2050 zu erreichen, müssen wir im Hochbau vollständig auf Stahl und Beton verzichten Stefan Zöllig ist Gründer und Mitinhaber der Firmen Timbatec und TS3.
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RENOVIEREN & SANIEREN
Eine preisgekrönte energetische Sanierung in St. Gallen
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Dr. Beat Kegel, Dipl. Masching. ETH entwickelt seit 27 Jahren Klimasysteme zur Heizung, Lüftung und Kühlung von Gebäuden. Zürcher Kantonalbank
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Losinger Marazzi AG
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AFC Air Flow Consulting AG
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Implenia AG
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Rehau Vertriebs AG
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Timbatec TS3 AG
Inhaltsverzeichnis
44 BAUSTOFFE
Es ist naheliegend, mit dem vor Ort gewachsenen Rohstoff auch vor Ort zu bauen
Alfred W. Kammerhofer ist Sektionschef Holz- und Waldwirtschaft, Abteilung Wald, Bundesamt für Umwelt BAFU, Bern.
& 66 ENERGIE 54 GEBÄUDEHÜLLE INNENAUSBAU
So lassen Sie Ihren Gebäudehüllen-Fussabdruck schrumpfen Arthur Müggler ist dipl. Dachdeckermeister, Energieberater Gebäude und Fachexperte Gebäudehülle.
Watt d’Or würdigt aussergewöhnliche Leistungen im Energiebereich Bundesamt für Energie
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SWISS KRONO AG
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Paul Bauder AG
EGGER Holzwerkstoffe Schweiz GmbH
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Holz & Funktion AG
70 Repower
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Dietrich Isol AG
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Gasverbund Mittelland AG
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Forster Swiss Home AG
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simplee AG
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Schnyder Bauglas Design AG
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Eberhard Bau AG
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Creabeton Baustoff
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Energie Wasser Bern
IMPRESSUM 6. Jahrgang, 2021 Preis: CHF 18.–, Erscheinung: 1x jährlich Herausgeber: Harald Fessler, harald.fessler@utk.ch Verlag: UTK Media GmbH, Berneckerstrasse 15, 9434 Au, T. +41 71 744 94 90, info@utk.ch Chefredaktion: Peter Büchel, T. +41 71 755 57 75, buechel@bluewin.ch Anzeigenverkauf: UTK Media GmbH Harald Fessler, harald.fessler@utk.ch, T. +41 79 631 50 21
Improov GmbH, Berninastrasse 42, 8057 Zürich
Martin Hofer, martin.hofer@improov.ch, T. +41 44 500 71 24 Layout: Lea Fessler, lea.fessler@utk.ch Druck und Koordination: international media solutions IMS AG, 9434 Au, www.imsag.ch Fachbeirat: Remo Galli, a. Nationalrat, Dr. h. c. Martin Hofer, dipl. Umweltberater Buchbestellung: UTK Media GmbH, Berneckerstrasse 15, 9434 Au, www.utk.ch Titelbild: © stock.adobe.com / creativenature.nl Bilder: v.l.n.r. © stock.adobe.com / Pixel-Shot © stock.adobe.com / vvvita © stock.adobe.com / hachri © stock.adobe.com / mirkomedia
Die Wiedergabe von Artikeln, Bildern und Inseraten, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, ist nur mit Genehmigung der Redaktion oder der entsprechend erwähnten Autoren oder Fotografen erlaubt. Dieses Magazin wurde auf FSC®-Papier gedruckt. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet und die Vervielfältigungen auf CD-ROM. Für unverlangte Zusendungen und Manuskripte lehnen Redaktion und Verlag jede Haftung ab. © Nachhaltiges BAUEN. www.nachhaltigesbauen.utk.ch
Nachhaltiges BAUEN 2021
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Vorwort
VORWORT NACHHALTIGE BAUWIRTSCHAFT:
WIR SIND AUF DEM RICHTIGEN WEG Die Bauwirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Wir spielen eine zentrale Rolle in der Erreichung der ambitionierten Klimaziele 2050:
Ständerat Hans Wicki Präsident Bauenschweiz
Mit Gebäudetechniksanierungen oder energetischen Gebäudehüllen können wir die CO2-Emissionen im bestehenden Gebäudepark deutlich senken. Bei einem Ja zum CO2-Gesetz werden diese Instrumente zusätzlich gefördert. Der Einsatz von Recyclingbaustoffen oder wiederverwendbare Bauelementen sind weitere Treiber. Planer erhalten in der Ausbildung das Rüstzeug für kreislauffähiges Bauen. Wir sind auf dem richtigen Weg. Es liegt aber nicht nur an der Bauwirtschaft. Als Bauenschweiz-Präsident und liberaler Ständerat wünsche ich mir erstens, dass das Rad nicht immer neu erfunden wird. Der Rahmen für nachhaltiges Bauen wurde mit dem «Standard Nachhaltiges Bauen» definiert. Zweitens, dass der Staat nicht in den unternehmerischen Freiraum eingreift oder sogar eigene Lösungen lanciert. Beim Bauen ist Nachhaltigkeit schon lange kein leeres Modewort mehr. Treiber waren und sind Kunden und Unternehmer, die als Pioniere voran gehen. Und drittens, das neue Beschaffungsgesetz muss von den öffentlichen Bauherren auf allen drei föderalen Stufen gelebt und neue Zuschlagskriterien wie Nachhaltigkeit oder Lebenszykluskosten angewendet werden. Einverstanden, wir stehen am Anfang. Die Zuschlagskriterien müssen konkretisiert und Erfahrungen gesammelt werden. Bauenschweiz ist nach wie vor bereit, im Dialog mit den öffentlichen Bauherren, einen Beitrag zum nachhaltigen Bauen zu leisten. Nachhaltiges BAUEN 2021
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«INVESTIEREN WIR IN NACHHALTIGES BAUEN!»
Einleitung
WAS HEISST NACHHALTIGKEIT IN CORONA-ZEITEN? Vor gut einem Jahr hat der Bundesrat den ersten Corona-Lockdown verhängt. Seither hat sich vieles verändert. Kein Händeschütteln, überall Desinfektionsmittel, Abstand halten, Masken, Homeoffice, Corona-Tests. All das ist zu einer Art Dauerzustand geworden. Unsere Gesellschaft steht je länger je mehr vor grossen Problemen. Auch für die Bauwirtschaft und die damit verbundenen Industrie- und Gewerbezweige haben diese Entwicklungen massive Auswirkungen. Dabei ist zu bedenken, dass schon allein die steigenden Aufwände für zunehmende Auflagen und Massnahmen – sei dies im Bereich Lohnschutz, Raumplanung oder Sicherheit – die Baubranche vor grosse Herausforderungen stellen. Nachhaltiges Wirtschaftswachstum ermöglichen
Die Politik ist mehr gefordert denn je. Es gilt, nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu ermöglichen. Nachhaltiges Wirtschaftswachstum heisst umweltverträglich, den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern und Arbeitsplätze schaffen. Die öffentliche Hand muss eine Vorbildfunktion einnehmen und Optimismus verbreiten. Sie muss verhindern, dass Projekte zurückgestellt werden. Nach einer Krise sind es vor allem die privaten Unternehmen und Eigentümer, die erst einmal wieder Luft zum Atmen brauchen. Der Bund, aber auch Banken, Versicherungen und Investoren sind gefordert, die Liquidität der Unternehmen sicherzustellen. Es kann nicht sein, dass Aktienkurse weiter explodieren und gleichzeitig KMUs leiden. Corona soll als Gelegenheit genutzt werden, die Prioritäten richtig zu setzen und eine nachhaltige Wirtschaft zu fördern. Es braucht mehr Investitionen in erneuerbare Energien, in CO2-neutrale Gebäudeparks, in ökologische Sanierungen aber auch einen Sprung in Richtung mehr Digitalisierung.
bis zum Backofen und Staubsauger. Idealerweise wird der dazu benötigte Strom mit Photovoltaik selber produziert und sinnvoll gespeichert. Eine Umfrage des Baumeisterverbands vom Februar dieses Jahres zeigt, dass Schweizerinnen und Schweizer sich wünschen, dass vor allem in den Städten und Agglomerationen neuer Wohnraum entsteht. Gleichzeitig wollen sie aber nach wie vor am liebsten in Einfamilienhäusern oder grösseren Wohnungen mit einer Fläche zwischen 80 und 120 Quadratmetern leben. Die Bauwirtschaft ist gefordert, Lösungen zu finden, die verdichtetes Bauen, Nachhaltigkeit, Finanzierbarkeit und Wohnkomfort in Einklang bringen. Neues CO2-Gesetz mit eminenter Bedeutung
Die Baubranche bleibt in Zukunft nicht nur im Spiel, sie ist und bleibt ein Schlüsselspieler. Dies übrigens auch in Zusammenhang mit der Volksabstimmung über das neue CO2-Gesetz am 13. Juni 2021. Dieses ist für nachhaltiges Bauen von eminenter Bedeutung. Es stärkt bestehende und schafft neue Anreize, umweltfreundlich und klimaschonend zu bauen. Davon wird die Bauwirtschaft nachhaltig profitieren. In diesem Jahr muss es der Politik generell gelingen, Zuversicht zu entwickeln. Der Staat kann mit seinen Investitionen, Corona-Krediten, Härtefallgeldern und Kurzarbeitsentschädigungen die Krise nicht allein bewältigen. Es braucht den Einsatz von uns allen. Wir werden das schaffen. Schauen wir mit Zuversicht in die Zukunft und investieren wir in nachhaltiges Bauen! E
Martin Candinas ist Nationalrat Die Mitte – CVP Graubünden.
Auch die Bauwirtschaft ist gefordert
Corona hat die Digitalisierung in einer einmaligen Art und Weise vorangetrieben. Digitalisierung heisst künftig jedoch nicht nur elektronisches Einkaufen, Homeoffice und Videokonferenzen, sondern eben auch automatische, jederzeit situationsgerechte Steuerung der Haustechnik von der Heizung über die Lüftung
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«DIE BEBAUTE UMWELT STEHT UNTER HOHEM DRUCK.»
Einleitung
KLIMANEUTRALE UND KREISLAUFORIENTIERTE BEBAUTE UMWELT – HIER UND JETZT Das «International Panel for Climate Change» (IPCC) legt dringend nahe, in den nächsten 20 Jahren CO2-Neutralität zu erreichen. Diese Herausforderung ist gigantisch und scheint schier unerreichbar zu sein.
Dabei bin ich der Meinung, dass ein gegenseitiger Kampf, einschliesslich des Gegeneinanderstellens von Baumaterialien, nicht zur notwendigen Emissionsminderung beiträgt, sondern die wenige Zeit verschwendet, die uns bleibt. Nur durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten entlang der gesamten Wertschöpfungskette kann eine schnelle und kostengünstige CO2-Reduktion Wirklichkeit werden. Dabei zählt jeder einzelne Schritt, und alle müssen einen Beitrag leisten.
Die bebaute Umwelt steht dabei unter hohem Druck, denn sie ist für 40 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Aber was sollen wir tun?
«Material-Diät» statt Materialkrieg
Es gilt, andere Wege zu finden
Was wäre, wenn wir uns entscheiden würden, mit dem zu leben, was wir haben, anstatt nach dem zu trachten, was wir nicht haben? Was wäre, wenn wir uns entscheiden würden, dass menschliche Aktivitäten unserem Planeten bereits genug Schaden zugefügt haben und wir uns darauf einigen würden, dass wir ihm nicht weiter schaden wollen? Aber was ist dann der Weg nach vorne? Es kann keine wünschenswerte Zukunft sein, all unsere Aktivitäten anzuhalten. Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und in deren Folge der plötzliche Stillstand der Weltwirtschaft haben uns gezeigt, was es bedeutet, anzuhalten. Die weltweiten CO2-Emissionen sanken über das ganze Jahr 2020 betrachtet um fünf Prozent. Dabei ist es erstaunlich, dass dies genau das Szenario ist, das wir erreichen müssten, um den Empfehlungen des IPCC zu folgen. Das Ergebnis war also richtig, aber die Art und Weise wie wir es erreicht haben – nämlich nur aufgrund von Covid-19 –, ist untragbar für unser soziales und wirtschaftliches Wohlergehen. Es ist daher von grundlegender Bedeutung, andere Wege und alternative Verläufe zu finden, die uns auf angemessene Weise zu einer klimaneutralen und kreislauforientierten bebauten Umwelt führen. Kooperation statt Konfrontation
Wir sollten zunächst herausfinden, was möglich ist, im Hier und Jetzt, mit den Technologien, die wir bereits kennen, den Materialien, die wir zur Verfügung haben, und mit der kollektiven Intelligenz derer, die sich dafür einsetzen, der nächsten Generation eine bessere Welt zu hinterlassen.
Wir haben bereits gezeigt, dass die CO2-Emissionen von Beton um mehr als 50 Prozent reduziert werden können, wenn jeder macht, was er gut kann. Dies bindet den Zementhersteller ein, aber auch insbesondere alle anderen Akteure, wie beispielsweise den Betonhersteller, den Statiker, das Abbruchunternehmen und den Abfallentsorger. Darüber hinaus haben wir gezeigt, dass anstatt die Bauweise mit mineralischen Dämmstoffen der Bauweise mit natürlichen Dämmstoffen gegenüberzustellen, es vorteilhafter wäre, Synergien zu finden, bei denen beispielsweise eine Fassade aus Strohballen in Holzrahmenbauweise die CO2-Emissionen der optimierten und kohlenstoffarmen Betonstruktur direkt kompensiert. In diesem Fall wäre das Gebäude mit den verwendeten Materialien bereits im Erbauungsjahr klimaneutral. Hier und jetzt. Es ist die angemessene Kombination von Materialien, Technologien und Synergien zwischen den Akteuren, die es ermöglicht, innerhalb kürzester Zeit klimaneutrale und kreislauforientierte Gebäude zu schaffen. Dazu braucht es keinen Materialkrieg, sondern vielmehr die Förderung einer guten «Material-Diät». Es bleibt keine Zeit, um auf ein Wundermittel zu warten, das uns alle retten wird. Dieses Wundermittel gibt es nicht. Oder wenn doch, dann kommt es zu spät. E Prof. Dr. Guillaume Habert ist seit August 2012 ausserordentlicher Professor für nachhaltiges Bauen an der ETH Zürich. Er ist ausgebildeter Geologe und hat in den letzten zehn Jahren Strategien zur Reduzierung des Carbon Footprint in der Bauindustrie entwickelt. Sein besonderes Interesse ist für Beton, Aushub und biobasierte Materialien.
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«ES GILT, DEN INFRASTRUKTURBAU GANZHEITLICH ZU BETRACHTEN.»
Einleitung
BUND STELLT WEICHE RICHTUNG NACHHALTIGKEIT Wir sind mit positivem Schwung ins neue Jahr gestartet: ein revidiertes Bundesgesetz lässt künftig nachhaltigere Vergaben erwarten. Praxisnahe Instrumente für die Beurteilung und Bewertung der Nachhaltigkeit von Bauten stehen zudem zur Verfügung, seit Kurzem sogar auch für Infrastrukturbauten.
Das von mehreren Bundesämtern sowie privaten Partnern getragene Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS hat deshalb neben einem Standard für Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) im Hochbau auch einen Standard für den Bereich der Infrastruktur erarbeitet und diesen letztes Jahr freigeschaltet. Der SNBS Infrastruktur beurteilt Projekte in allen Phasen von der Planung bis zum Rückbau anhand von Indikatoren aus allen drei Nachhaltigkeitsbereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt sowie aufgrund transversaler Themen. Der Standard ist wie sein Pendant im Hochbau bewusst als Instrument für die tägliche Praxis entwickelt und auch erprobt worden.
Bezüglich Nachhaltigkeit haben sich dieses Jahr erfreuliche Neuerungen eingestellt. Denn seit Anfang 2021 ist das komplett revidierte Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) in Kraft. Es soll nach dem Willen des Parlaments einen eigentlichen Kulturwandel bewirken und den bisherigen Preiswettbewerb durch einen Qualitätswettbewerb ersetzen. So wird neu explizit «der wirtschaftliche und der volkswirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltige Einsatz der öffentlichen Mittel» verlangt und die Nachhaltigkeit dabei ausdrücklich als Zuschlagskriterium genannt.
Der neue Standard schliesst endlich die seit Langem bestehende Lücke im Infrastrukturbau. Daher empfiehlt denn auch die Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren (KBOB), das neue Zuschlagskriterium der Nachhaltigkeit bei Infrastrukturbauten mit dem SNBS Infrastruktur zu bewerten. Die entsprechende Empfehlung schlägt zudem vor, bei der Vergabe neuer Projekte die Nachhaltigkeit mit einem Gewicht von mindestens fünfzehn Prozent zu berücksichtigen. Damit werden ganzheitliche Betrachtungen und Überlegungen bei neuen Projekten erfreulicherweise einen viel grösseren Stellenwert erhalten. E
Mit Zuschlagskriterien lassen sich Angebote voneinander differenzieren, indem für bessere Lösungen mehr Punkte vergeben werden. Damit wird die Qualität stärker gewichtet, was die unliebsamen Folgen des reinen Preiswettbewerbs, wie Standardisierung oder Auslagerung an billigere Produktionsstandorte, unterbinden soll. Gestärkt werden dafür Kompetenzen, mit denen wir auch international bestehen können: innovative und durchdachte Lösungen, die langfristig von Bestand sind. Und genau dazu zählen auch die Aspekte der Nachhaltigkeit. Neuer Standard für den Bereich Infrastruktur
Beim Bauen richtete sich der Fokus der Nachhaltigkeit während vieler Jahre vor allem auf den Hochbau. Unsere überaus zahlreichen Bauten für Infrastrukturen – für Mobilität, Wasser, Schutz, Energie und Kommunikation – blieben von solchen Betrachtungen dagegen weitgehend ausgeklammert. Einzelaspekte, wie Umweltverträglichkeitsprüfungen, fanden zwar Beachtung, eine umfassende Bewertung aller Bereiche der Nachhaltigkeit fehlte aber. In gesellschaftlicher Hinsicht zeigt zum Beispiel erst eine vertiefte Analyse, ob ein Projekt auch künftigen Generationen einen Nutzen bringt oder nicht.
Joe Luthiger studierte an der Hochschule Luzern Bauingenieurwesen. Seit 2013 ist er Geschäftsführer des Netzwerks Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS. Das Netzwerk hat Standards erarbeitet, mit denen sich die Nachhaltigkeit von Hoch- und Infrastrukturbauten praxisnah beurteilen und bewerten lässt. www.nnbs.ch
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«NACHHALTIGKEIT IST EINE WERTVORSTELLUNG.»
Einleitung
VON DER ZUKUNFT DER VERGANGENHEIT Langsam spazieren wir durch schweizerische Landschaften – geniessen die Sonne, fühlen uns wohl, erfreuen uns an den Eindrücken von Gelassenheit, Sicherheit und Zuverlässigkeit. Ist das jetzt alles vorbei? Überformen wir jetzt diesen Zustand mit dem Begriff einer neuen Wertvorstellung? Ist Nachhaltigkeit die Aufgabe des uns so Liebgewonnenen? Nein – sie ist es nicht. Reduktion der Ressourcen
Nachhaltigkeit in ihrer besten Form bedeutet, unserer Umwelt und unserer Geschichte eine Zukunft zu geben. Eine Zukunft, die dadurch geprägt sein wird, dass wir für das Weiter-Entwickeln unserer Werte lernen müssen, diese Werte mit einem viel niedrigeren Aufwand an Ressourcen zu erzielen. Diese Reduktion der Ressourcen bedeutet: weniger Land, weniger Energie, weniger Material, weniger Verkehr – das heisst, dieser alte Satz des «weniger ist mehr» ist die Grundlage des Verständnisses. Das bedeutet auch, weniger Gesetze, weniger Vorschriften. Nachhaltigkeit lässt sich nur in Einzelaspekten in Zahlen erfassen, aber in ihrer Ganzheitlichkeit ist sie eine Wertvorstellung, ein Lebensgefühl, die unseren Alltag durchzieht. Sie ist in dieser umfassenden Form erleb- und spürbar und ich bin so berührt davon, dass in den jungen Leuten dieses Gefühl des Teilens, das Gefühl des Commons, sich diesen Wertvorstellungen zuwendet. Diese Veränderung ist bedingt durch ökonomische und soziale Veränderungen und ein Ausdruck dafür, dass sich in der Geschichte immer jene Strategien und Werthaltungen durchsetzen werden, die den grössten Nutzen für alle Teilnehmenden mit sich bringen. Neue Perspektiven
Natürlich führt das dazu, dass wir etliches von dem, was wir gewohnt sind, infrage stellen und über Bord werfen werden. Aber war es wirklich ein grosses Unglück, dass die Malerei durch die Fotografie, die Kutschenfahrten durch das Auto, das Auto durch den öffentlichen Nahverkehr ersetzt wurden? Nein – es war kein Unglück. Es war jener grosse Fortschritt, den uns die Geschichte gebracht hat. So sehr wir als zum Teil Betroffene von solchen Umstellun-
gen berührt werden, so sehr eröffnen diese Veränderungen auch neue Perspektiven, neue Möglichkeiten. Was diesen notwendigen Veränderungen allerdings allen gemeinsam ist, vor welcher Herausforderung wir stehen, ist, dass wir nicht mehr den Menschen durch die materiellen Güter, die er um sich schart begreifen, sondern dass wir den Menschen viel mehr als ein soziales, emotionales, kulturell bestimmtes Individuum begreifen. In einem alten Soziologen-Deutsch: dass wir den Schritt vom Schein zum Sein zu machen haben. Wissen und Haltung
Das für mich so Erfreuliche besteht darin, dass die menschlichen Qualitäten, die menschlichen Wertvorstellungen, aber vor allen Dingen das menschliche Wissen zur Schlüsselfrage des Gelingens, der Erreichung der Ziele der Nachhaltigkeit wird. Wissen und Haltungen werden Technik und materielle Güter ersetzen. Dass dies alles nicht eine Frage einer kurzfristigen, wirtschaftlich getriebenen Erfolgsbilanz ist, sondern von langfristiger, menschlich getriebener Zufriedenheit, ist augenscheinlich. Insofern ist ein Denken über Nachhaltigkeit ein Denken über lange Zeiträume, über grosse Distanzen, über viele Menschen und deren individuellen Bedürfnisse. Über allem – speziell in der Wertschätzung der individuellen Bedürfnisse – wird die Vorstellung des Zusammenlebens Vieler das Gerüst bilden, vor dem sich der Einzelne verwirklichen kann. Nachhaltigkeit bedeutet, dem Glauben an ein sinnhafteres, schöneres, interessanteres Leben nichts aufzubürden, sondern sich dafür anzustrengen. E
Prof. Dietmar Eberle studierte Architektur an der TU Wien und diplomierte 1978 bei Anton Schweighofer. Er führt das international renommierte Büro Baumschlager Eberle Architekten mit weltweit zwölf Standorten in acht Ländern. Seit 1983 lehrt er kontinuierlich in Hannover, Wien, Linz, Zürich, New York, Darmstadt und Hong Kong. Von 1999 bis 2018 war er Professor an der ETH Zürich, inklusive Leitung des ETH Wohnforums. www.baumschlager-eberle.com
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«EIN GUTES RAUMKLIMA IST ESSENZIELL.»
Einleitung
BESSER LEBEN IN GESUNDEM INNENRAUMKLIMA Was macht eine gutes Innenraumklima aus? Gerade in Pandemie-Zeiten, wo wir die meiste Zeit zuhause oder im Homeoffice verbringen, ist das eine wichtige Frage.
verbaut, die synthetischen Ursprungs sind und auf die Raumluft-Qualität erheblichen Einfluss haben.
Unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit wird von der Raumluftqualität massgeblich beeinflusst. Die Qualität des Innenraumklimas hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel die Raumluft- und Oberflächentemperaturen, die Luftfeuchte und die Luftqualität (CO2-Gehalt, VOC, SVOC). Beleuchtung, Akustik, elektromagnetische Felder und nicht zuletzt das Nutzerverhalten sind weitere Komponenten, die das Raumklima beeinflussen.
Zu vermeiden sind vor allem Materialien, die über lange Zeit flüchtige organische Verbindungen in die Raumluft abgeben. Es sind Weichmacher in Kunst- und Klebstoffen und Bodenbelägen, oder Isothiazolinone als Konservierung in Farben, Lacken, Duftstoffen und Reinigungsmitteln. Für den Laien sind diese Stoffe schwer zu identifizieren. Nicht selten führen sie zu Allergien und unspezifischen Krankheitssymptomen, besonders wenn der Organismus über einen langen Zeitraum chronisch belastet wurde. Ebenfalls elementar: Verbaute Materialien können in Kombination ein völlig anderes Verhalten zeigen als bei isolierter Betrachtung. Raumluftuntersuchungen geben aufgrund der gemessenen Substanzen in der Raumluft Hinweise, die Schadstoffquelle zu finden, gestaltet sich aber oft als diffizil.
Raumklima
Gesellschaftliche Vorteile
Das thermische Wohlbefinden wird nicht nur von der Raumtemperatur geprägt. Ein behagliches Raumklima erfordert daneben genügend hohe Oberflächentemperaturen. Wände und Fussböden von Wohnräumen sollten idealerweise maximal zwei bis drei Grad Celsius kühler beziehungsweise maximal fünf Grad Celsius wärmer (zum Beispiel bei Wand- oder Fussbodenheizung) sein als die Raumluft. Für ein gesundes Raumklima ist vor allem ein warmer Fussbodenbelag wichtig. Als fusswarm gilt ein Baustoff mit einer Wärmeleitfähigkeit bis zirka 0,2 W/mK (Watt pro Meter und Kelvin), das sind zum Beispiel Teppich, Holzfussböden, und Linoleum. Im Vergleich dazu liegen Fliesen bei 1,3 und ein Zementunterlagsboden bei 1,4 W/mK.
Bauvorhaben werden heute in der Planungsphase bauökologisch begleitet, um Baumaterialen nach ökologischen und gesundheitsunbedenklichen Kriterien auszuwählen. Ein konsequentes Baucontrolling garantiert, dass tatsächlich umgesetzt wird, was geplant wurde. Ganzheitliche Gebäudemanagement-Konzepte sind gefragt, die Energieverbrauch, Umweltaspekte und die Innenraumluftqualität überwachen. Als einfacher Indikator einer guten Raumluft-Qualität kann die CO2-Konzentration gemessen werden, insbesondere wenn sich mehrere Personen in einem Raum aufhalten. Generell hilft Stossund Querlüften am schnellsten zu einem Luftaustausch und befördert virusbeladene Teilchen nach draussen. Die Überwachung und Verbesserung der Raumluftqualität in der Planung und Instandhaltung zukünftiger Gebäude, kann enorme gesellschaftliche Vorteile hinsichtlich Wohlbefinden und Gesundheit der Bevölkerung bieten. E
Die Raumluftfeuchte beeinflusst ebenfalls das Behaglichkeitsempfinden. Zu trockene Luft begünstigt eine elektrostatische Aufladung sowie eine erhöhte Staubbelastung, was zum Austrocknen der Schleimhäute, zu Atemwegsbeschwerden und zu einem erhöhten Infektionsrisiko führt. In Kombination mit Bildschirmarbeit kann es zum «Office-Eye-Syndrom» kommen. Die Augen jucken, brennen oder schmerzen. Zu hohe Luftfeuchte führt zu Ermüdung und begünstigt die Entstehung von Krankheitskeimen. Auch die Geruchsbelästigung steigt in Räumen mit hoher Luftfeuchte. Die ideale Raumluftfeuchte liegt zwischen 30 und 60 Prozent relative Luftfeuchte. Baustoffe
Materialien wie Holz, Lehm und Naturfasern mit ihren hygroskopischen Eigenschaften, tragen zu einem ausgleichenden Raumklima bei. Heute werden jedoch eine Vielzahl von Materialien
Dr. Niklaus Hürlimann hat als Geochemiker ein gesamtheitliches Verständnis für Stoffkreisläufe. Seine beruflichen Erfahrungen reichen von der Erkundung mineralischer Bodenschätze über die Grundlagenforschung magmatischer Petrologie bis zur Analytischen Chemie. Heute arbeitet er in den Bereichen Umweltanalytik und Nachhaltiges Bauen und ist geschäftsführender Gesellschafter der JUH ecoconsulting GmbH. www.juh-ecoconsulting.ch
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2000-Watt-Areal «Freilager» in Zürich
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«2000-WATTAREALE BIETEN VIELE VORTEILE.»
Einleitung
MIT 2000-WATT-AREALEN FIT FÜR DIE ZUKUNFT Das neue Schweizer Energiegesetz gibt vor, dass der durchschnittliche (End-) Energieverbrauch pro Person und Jahr gegenüber dem Stand im Jahr 2000 um 16 Prozent und bis 2035 um 43 Prozent bis 2050 sinken soll. Die Schweiz hat sich zudem mit der Ratifizierung des Klimaabkommens von Paris zum Ziel gesetzt, ihren CO2-Ausstoss bis 2030 zu halbieren. Das entsprechende CO2-Gesetz steht kurz vor der Einführung. Die Vision einer 2000-Watt-Gesellschaft verfolgt grundsätzlich genau diese Ziele. Es handelt sich dabei um eine energiepolitische Vision, welche die Anstrengungen auf Bundesebene vereint. SIA Effizienzpfad Energie und 2000-Watt-Areal
Die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft berücksichtigen sämtliche energierelevanten Lebensbereiche pro Person: Ernährung, Mobilität, Wohnen, Infrastruktur und Konsum. Konkretisiert wird die Vision im Gebäudebereich durch den Standard SIA Effizienzpfad Energie und auf Arealstufe durch das 2000-Watt-Areallabel. Mit dem Zertifikat 2000-Watt-Areal des Bundesamtes für Energie ist es möglich, grössere Überbauungen bezüglich konkreter Arealthemen zu optimieren. Damit wird ein Mehrwert für alle Stakeholder geschaffen. Seit 2012 wurden knapp 40 Areale – mehrheitlich Entwicklungsprojekte – in der ganzen Schweiz zertifiziert. Nach der Inbetriebnahme werden dieser Areale anhand realer Werte überprüft und zertifiziert. Bestehende Areale oder Quartiere können aufgrund einer verbindlichen Sanierungsstrategie, welche die Energie- und Klimaziele nach maximal 20 Jahren erreicht, ebenfalls zertifiziert werden. Das Interesse an einer Zertifizierung von schon bestehenden, «gut» gebauten und in Betrieb befindlichen Arealen ist gross. Das Label bietet dafür eine spezielle Ausprägung, welche die Qualität bezüglich der Energie- und Klimaanforderungen, einer nachhaltigen Bewirtschaftung respektive des Facility Managements sowie des Innen- und Aussenraums sicherstellt. Netto-Null-Strategie
Klimapolitisch ist die Forderung nach Netto-Null in aller Munde. Das 2000-Watt-Areallabel führt nun eine Zusatzauszeichnung «Null-Emissionen» ein, die sich vorerst auf den Betrieb fokussiert. Da für die Erstellung (Graue Energie) noch kein
gangbarer Ansatz besteht, wurde auf Initiative der 2000-Watt-Areale eine Überarbeitung des SIA Effizienzpfades Energie angestossen. Forderung nach 2000-Watt-Arealen in Gemeinden
Eine Gemeinde oder Stadt verfügt über einen Handlungsspielraum, um die Entwicklung von nachhaltigen Lebensräumen in Arealen zu fördern und gleichzeitig die kommunalen Klima- und Energieziele umzusetzen. Profitieren Grundeigentümer von einer höheren Ausnutzung, kann die Gemeinde im Gegenzug höhere Anforderungen an die Nachhaltigkeit (Aushandlungsverfahren) stellen. Ferner gibt es Gemeinden wie zum Beispiel die Stadt Luzern, die für bestimmte Giebiete in der Sondernutzungsplanung das 2000-Watt-Areal-Zertifikat verbindlich einfordern. Dies ist in vielen Fällen der Anreiz für Private, höhere Nachhaltigkeitsanforderungen umzusetzen. Auf beide Arten können Leuchtturmprojekte entstehen, die für Investor und Gemeinde gleichermassen interessant sind. Nutzen für Private
Neben einer in vielen Fällen höherer Ausnutzung bietet das 2000-Watt-Areal weitere Vorteile für private Grundeigentümer. Durch eine vorwiegend erneuerbare und häufig lokale Energieversorgung wird das Areal unabhängig von fossilen Energien. Dank einer gemeinsamen Beschaffung von Betriebsdienstleistungen und Dienstleistungsangeboten durch alle Grundeigentümer werden die Betriebskosten für jeden einzelnen signifikant gesenkt. Viele Massnahmen und Angebote fokussieren zudem auf eine hohe Lebensqualität der Nutzenden, was zu einer tiefen Fluktuation und somit zu Kosteneinsparungen führt. E Weitere Informationen unter www.2000watt.swiss
Daniel Kellenberger, Dipl. Ing. ETH/FH, ist seit 2018 nationaler Projekt- und Regionalleiter Deutschschweiz für die 2000-Watt-Areale sowie Bereichsleiter Klimaschutz und Energiemanagement bei Intep – Integrale Planung GmbH. www.2000watt.swiss
Andreas Pfeiffer, Dipl. Ing. FH/EMBA, ist seit 2021 Leiter der technischen Entwicklung der 2000-Watt-Areale und unabhängiger Berater für Nachhaltiges Bauen bei brain4sustain GmbH. www.2000watt.swiss
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«DIE BAUBRANCHE IST IN DER BETONFALLE GEFANGEN.»
Einleitung
UM NETTO-NULL BIS 2050 ZU ERREICHEN, MÜSSEN WIR IM HOCHBAU VOLLSTÄNDIG AUF STAHL UND BETON VERZICHTEN Die Herstellung eines Kubikmeters Stahlbeton verursacht rund 500 Kilogramm CO2-Ausstoss, das ist etwa gleich klimaschädlich wie 5000 Flugkilometer. Darum müssen wir sofort aufhören, Beton zu verbauen. Der Holzbau boomt. Öffentliche und private Bauherrschaf-
ten setzen auf Holz, und die Holzbauprojekte werden immer grösser. Erstaunt Sie das?
Stefan Zöllig: «Der Holzbau boomt, das freut mich – aber erstaunt mich keineswegs. Denn es spricht alles für Holz als Baumaterial: Holz ist warm, Beton ist kalt, Holz ist vom ersten Tag an trocken, Beton ist nass, Holz ist leicht und sauber, Beton ist schwerfällig und schmutzig, Holz lässt sich sehr schnell verbauen, Beton ist langsam. Bei einem grossen Wohnprojekt in Winterthur waren wir sechs Monate früher fertig als geplant. Das macht am Ende mehr als drei Millionen Franken aus. In puncto Brandschutz ist Holz heute ebenso sicher wie Beton. Vor allem aber verursacht Beton CO2-Emissionen, Holz speichert dagegen das Treibhausgas, eine ganze Tonne pro Kubikmeter.» Wie sieht die CO2-Bilanz genau aus?
«Ein Kubikmeter Holz entlastet die Atmosphäre durch Fotosynthese um rund eine Tonne CO2. Einen Kubikmeter Holz zu verbauen, kompensiert ungefähr 10 000 gefahrene Autokilometer. Die Herstellung eines Kubikmeters Stahlbeton hingegen verursacht rund 500 Kilogramm CO2-Ausstoss. Die CO2-Speicherung wurde lange Zeit auch in den Nachhaltigkeitsnormen ausgeblendet. Die Messlatte im Sinne von Best Practice muss heute die CO2-Speicherung sein.» Beton ist druckfest und sehr flexibel, man kann ihn auch in jede Form giessen. Was ist mit Holz möglich – und was noch nicht?
«Unglaublich, aber wahr: Die Druckfestigkeit von Holz in Längsrichtung ist gleich gross wie die von Beton. Tatsächlich ist die Möglichkeit, Beton in jede Form zu giessen, toll. Das geht mit Holz nicht. Aber wie oft nutzen wir diese Möglichkeit wirklich? Bislang hatte der Beton aber einen grossen Vorteil: grossflächige Skelettstrukturen. Heute kann das Holz dank der TS3-Technologie auch. Die Technologie ist das Resultat aus über zehn
Jahren Forschung und Entwicklung zusammen mit der Berner Fachhochschule und der ETH Zürich. Heute ist die Technologie marktreif und eine echte Alternative zum Stahlbeton. Kernstück ist die Idee, Holzbauteile stirnseitig zu verkleben. In der Timbagroup haben wir dafür seit 2014 jährlich rund eine Million Franken in Forschung und Entwicklung investiert.» Wo kommt diese Technologie zum Einsatz?
«Hauptsächlich bei Geschossdecken. Im bernischen Grossaffoltern haben wir die weltweit ersten Mehrfamilienhäuser mit der TS3-Technologie gebaut. Mittlerweile konnten wir 15 Projekte mit rund 6’000 Quadratmetern Fläche realisieren – nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Österreich, Kanada und den USA. Dieses Jahr werden weitere rund 10’000 Quadratmeter dazukommen.» Auch wenn die Geschossdecken ohne Stahl und Beton auskommen, der vollständige Verzicht auf diese Materialen ist nicht möglich.
«Das ist falsch! In Thun bauen wir aktuell das schweizweit erste Mehrfamilienhaus mit einem Keller aus Holz. Hier war und ist viel Entwicklungsarbeit nötig, vor allem bei der statischen Abtragung des Erddruckes sowie bei der Abdichtung gegen Feuchtigkeit. Als Holzbauer waren wir ja immer stolz, etwas fürs Klima zu tun. Allerdings war der grösste Teil des Volumens im Keller, und da hatten wir keine Lösung. Das Thuner Projekt kommt vollständig ohne Stahlbeton aus. Zusätzlich konnten wir 130 Tonnen CO2 im Holz speichern. Wir haben bereits mehrere Anfragen und werden ein Innosuisse-Forschungsprojekt dazu durchführen.» E
Stefan Zöllig ist Gründer und Mitinhaber der Firmen Timbatec und TS3 und gilt als einer der wichtigsten Innovationstreiber der Holzbranche. Unter dem Dach der 2014 gegründeten Timbagroup Holding mit aktuell drei Tochterfirmen strebt das Unternehmen ein starkes Wachstum in der EU, den USA und Kanada an. www.timbatec.com – www.ts3.biz
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«DIE ANGEBOTE MÜSSEN EINEN DIREKTEN GEWINN BRINGEN.»
Weiterbildung
FORSCHUNG UND LEHRE MIT HOHEM PRAXISBEZUG
In den Bereichen Nachhaltigkeit und Energie am Bau betreiben Fachhochschulen Grundlagenforschung, bilden Bachelor- und Masterstudierende aus und bieten Weiterbildung auf Hochschulstufe für Praktiker.
Alle Module schliessen in der Regel nicht mit einer simplen Wissensabfrage ab, sondern meist mit einer kleinen Kompetenzarbeit aus dem Berufsfeld der Teilnehmenden – ein konkretes Projekt, eine konkrete Problemstellung eines Kunden wird unter der Leitung von Dozierenden weiterbearbeitet. Das Resultat wird geprüft. Bei erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat und ECTS-Punkte. Weiterbildung muss rentieren
Die Kurse sind aufgebaut von und mit Dozierenden aus der Wirtschaft, beziehungsweise von ausführenden Planern und Ingenieuren. Fünf Hochschulen – ein Master
Jede Fachhochschule sticht mit eigenen, einzigartigen Kompetenzzentren aus der Masse heraus. Die Berner Fachhochschule tut dies im Holzbau, die FHNW in der Geomatik, die ZHAW zeigt sich ausserordentlich im Facility Management, die Fachhochschule Graubünden bietet Lehre zum Bauen im alpinen Raum und die Hochschule Luzern schliesslich ist alleinstehend und hochkompetent in Sachen Gebäudetechnik und Energie. Diese fünf Fachhochschulen haben sich 2007 zur Kooperation EN Bau zusammengeschlossen und bieten gemeinsam den Weiterbildungs-Master «MAS in nachhaltigem Bauen» (enbau. ch) an. Der Lehrgang ist fächerübergreifend. Die Studierenden wählen aus diversen Modulen an den fünf Fachhochschulen und bestimmen so den Schwerpunkt in ihrem MAS in nachhaltigem Bauen selber. Die Klasse als persönliches Netzwerk
Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass eine Klasse von diversen erfahrenen Spezialisten und Spezialistinnen zusammenkommt – heute leider nur online – und diskutiert. Jede oder jeder Teilnehmer hat seinen eigenen beruflichen Hintergrund und betrachtet die Problemstellung aus seiner eigenen Sichtweise der Erfahrung. Damit trägt er einzigartige Kompetenzen in den Kurs hinein. Die Lehre geschieht zum grossen Teil auch unter den Kommilitonen selber und nicht nur im Austausch mit der Lehrperson. Innerhalb der Klasse bildet sich ein kleines Netzwerk, auf das auch nach der Weiterbildung zurückgegriffen wird.
Die gemeinsame Erfahrung aller Fachhochschulen ist, dass Weiterbildungsangebote den Absolventen einen direkten Gewinn bringen müssen. Ansonsten bleiben die Kurse leer. Die Weiterbildung ist nicht nur ein weiterer Titel in der persönlichen Ausbildung, sondern soll letztlich dazu führen, dass anhand der ausgewiesenen, zusätzlichen Kompetenzen mehr Offerten gestellt werden können und so Aufträge generiert für das eigene Unternehmen. Schweiz CO2 Netto null bis 2050
Der Bundesrat verabschiedete am 27. Januar die neue Klimastrategie. Der Gebäude- und Verkehrssektor soll weitgehend emissionsfrei werden. Das geschehe vordringlich mit Verstärkung der Nutzung von Solarenergie, mehr Wärme aus Holz und klugen Neubauten beziehungsweise Gebäudesanierungen. EN Bau bietet Kurse von Photovoltaik über die strategische Bauerneuerung, Bauphysik bis hin zum energieeffizienten Facility Management und ist ein wichtiger Partner von Bund und Kantonen, ebenso wie des SIA bei der Umsetzung der Klimastrategie. Gemeinsam bilden die beteiligten Fachhochschulen Fachkräfte weiter, die aus Sicht der Arbeitgeber schnell zusätzlichen Umsatz generieren sollen und Auftraggeber auf hohem praktischem Niveau beraten. E
Roger Gmünder, dipl. Umweltwissenschafter ETH, ist Weiterbildungsleiter am Institut für Gebäudetechnik und Energie der Hochschule Luzern und Inhaber der perpetuum AG, Büro für Umweltlösungen. www.perpetuum.ch
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Weiterbildung
BAUBRANCHE ENGAGIERT SICH FÜRS NACHHALTIGE BAUEN
FACTS Unternehmen
Das Bildungszentrum Baubiologie ist eine unabhängige Bildungsinstitution für die Bauwirtschaft. Sie ist EduQua zertifiziert und bietet seit zwanzig Jahren interdiszipli-
Zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in der Bauwirtschaft braucht es gut ausgebildete Experten. Nun engagieren sich acht Berufsverbände für deren Ausbildung.
näre Weiterbildungen mit einem eidgenössisch anerkannten Abschluss an. Sowohl die Berufsprüfung BP «Baubiologie» als auch die höhere Fachprüfung HFP «Expertin/Experte für Gesundes und Nachhaltiges
Berufsverbände fördern Weiterbildung
Mit der Verpflichtung zur Umsetzung der UNO-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) hat der Bundesrat 2017 die Energiestrategie 2050 und die Strategie Biodiversität verabschiedet. Der Aktionsplan 2020-2025 des Bundesrates zur Anpassung an den Klimawandel enthält Massnahmen, um dessen Risiken zu bewältigen und die Resilienz von Natur, Gesellschaft und Wirtschaft zu stärken. Trotz staatlicher Förderung der erneuerbaren Energien, sind wir aber noch weit von den Klimazielen entfernt. Die Implementierung der Nachhaltigkeitsziele in die Bauwirtschaft stellt diese vor grosse Herausforderungen, da sie mehr als 30 % der Energieressourcen beansprucht, einen grossen Teil der Treibhausgase produziert und 65 % der Abfallmenge generiert. Inzwischen haben auch Unternehmer, Investorinnen und Politiker erkannt, dass alle Akteure Teil der Lösung sein müssen, wenn wir die Risiken des Klimawandels und des Rückgangs der Biodiversität reduzieren wollen. Verdrängen der Probleme hilft nichts. Nur die Auseinandersetzung damit und innovative Ideen schaffen Perspektiven und Arbeitsplätze. Dazu braucht es aber neue Kompetenzen. Der Bedarf an einer umfassenden Weiterbildung zum Experten, zur Expertin fürs nachhaltige Bauen liegt auf der Hand, da die Nachhaltigkeitsziele die Berufswelt unweigerlich durchdringen werden. Ein Diplom soll Berufsleute und Planende befähigen, ihre Kompetenzen in einem interdisziplinären Umfeld einzubringen. Es eröffnet neue Perspektiven und steigert damit die Attraktivität der Bauberufe. Nun packen acht Berufs- und Bran24
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chenverbände dieses Querschnittsthema in der Berufsbildung gemeinsam an. Sie wollen die Lücke in der höheren Berufsbildung schliessen. Dazu wurde der Verein Nachhaltiges und Baubiologisches Bauen, VNBB, gegründet.
Bauen» sind in der Schweiz die einzigen durch das SBFI anerkannten Ausweise fürs umfassende nachhaltige Bauen. Dienstleistungen
In den beiden Lehrgängen vermitteln Fachleute aus der Praxis Umsetzungskom-
Weiterbildung sichert die Zukunft
Ein Lehrgang für künftige Expertinnen und Experten, die das nachhaltige Bauen berufsübergreifend kennen und umsetzen wollen, wird in Kooperation mit dem VNBB entwickelt und ab 2022 angeboten. Die berufsbegleitende Weiterbildung ist schweizweit einzigartig, da sie nachhaltiges Bauen umfassend und interdisziplinär unterrichtet. Es werden Handlungskompetenzen und Fachwissen vermittelt, um alle Akteure für nachhaltige und klimafreundliche Bauwerke fit zu machen. Dabei geht es beispielsweise um den Einsatz von innovativen Technologien, damit das Netto-Null-Ziel der Energiestrategie bis 2050 erreicht werden kann. Neben der Betriebsenergie ist auch die Graue Energie, die für die Produktion und Entsorgung von Materialien benötigt wird, zu beachten. Dies ist nur möglich, wenn bereits bei der Planung der Erneuerungszyklus eines Gebäudes berücksichtigt wird. Die Coronakrise hat uns bewusst gemacht, dass Umweltprobleme immer Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Kultur haben. Im Gegensatz zur Coronakrise wissen wir aber über die Hintergründe der Erderwärmung schon sehr viel mehr. Es gilt jetzt zu handeln, das heisst, unser Verhalten zu verändern. Zukunftsfähiges Bauen ist bereits heute möglich und rechnet sich sogar. Eine Weiterbildung im Nachhaltigkeitsbereich sollte deshalb für jeden Bauberuf eine Selbstverständlichkeit sein. E
petenzen zum nachhaltigen und baubiologischen Bauen. Die Kurse sind interdisziplinär und modular aufgebaut. Sie beinhalten unter anderem die folgenden Themen: Gesundheit in Innen- und Aussenräumen, Energieeffizienz, Suffizienz, Material- und Energiekonzepte, Lebenszykluskosten, Ökobilanzen, Labels, Biodiversität, Kommunikation sowie ethische, soziale und ökonomische Aspekte. Zudem sind die SDGs und Massnahmen gegen die Klimaerwärmung ein Thema. Start Lehrgang Baubiologie: 15. Mai 2021 Start Lehrgang Experte/Expertin: 2022
Bild: MFH Winterthur Seen 2016, Kämpfen Zinke + Partner AG Dr. Thea Rauch-Schwegler, Präsidentin, Dozentin Bildungszentrum Baubiologie, ehem. wiss. Mitarbeiterin D-ARCH, ETHZ
Bildungszentrum Baubiologie Hagenholzstrasse 81 8050 Zürich T. 044 451 01 01 bildungszentrum@baubio.ch www.bildungszentrumbaubio.ch
Gesundes und nachhaltiges Bauen
Modulare Weiterbildung Baubiologe/in mit eidg. Fachausweis www.baubio.ch
Foto: Alexander Jaquemet, Erlach
fordert umfassende Kompetenzen und Knowhow.
Sanierte Geschäftsliegenschaft aus den 60er Jahren mit einem Heizenergieverbrauch, der deutlich unter dem eines Neubaus liegt.
«DIESER ANSATZ KANN SCHULE MACHEN.»
Renovieren & Sanieren
EINE PREISGEKRÖNTE ENERGETISCHE SANIERUNG IN ST. GALLEN Das rund 50-jährige Gebäude beim Bahnhof St. Gallen stand 2019 vor einem Mieterwechsel. Die Lebensdauer der haustechnischen Installationen war abgelaufen. Die Eigentümerin Mettiss AG möchte 50% ihres Liegenschaftenportfolios bis 2030 dekarbonisieren. Bei der Nachhaltigkeitsstrategie sollen Wirtschaftlichkeit und gesellschaftliche Verantwortung dank innovativen Sanierungskonzepten Hand in Hand gehen.
• Ersatz der Induktionsklimageräte an der Fassade durch neue Fan-Coils mit integrierter Dämmung der Brüstung und integrierter Stromverteilung sowie EDV-Verteilung • Ersatz der Split-Geräte zur IT-Kühlung durch Kühlgeräte, deren Abwärme direkt in das PWW-Netz eingespeist wird Problemloser Betrieb
Von aussen präsentiert sich das Gebäude heute unverändert. Innen sind die Räume höher als vor der Renovation. Mit der Verbundlüftung konnte auf horizontale Rohre zur Luftverteilung verzichtet werden. Die Raumeinteilung kann bei Bedarf ohne Arbeiten zur Anpassung der Gebäudetechnik jederzeit verändert werden.
Passives Potenzial voll genutzt
Unsere Erfahrung mit dem Energieverbrauch von Bürogebäuden zeigt: Null CO2 ist mit der heutigen und mit der bis in zehn Jahren verfügbaren Technologie für Sanierungen nicht finanzierbar. Aber: Wenn das passive Potenzial eines Gebäudes mit gezielten Massnahmen voll genutzt wird, kann der Energiebedarf für Heizung, Lüftung und Kühlung um 90 Prozent gesenkt werden, ohne Mehrkosten. Diese Reduktion wurde für die Sanierung als Ziel vereinbart – und dann auch erreicht, wie die Erfahrungen aus dem ersten Betriebsjahr zeigt. Gedeckt wird der verbleibende Energieverbrauch zum einen von Photovoltaik (Panele auf der Sonnenseite des Daches). Zum andern über Fernwärme von der KVA St. Gallen. Damit erfüllt das Bürohaus an der Rosenbergstrasse 30 bereits heute die Vorgaben das Klimaziels 2050. Und es braucht bis dahin keine weiteren Investitionen zur Reduktion des Heizwärmebedarfs.
Die Haustechnischen Anlagen funktionierten von Anfang an einwandfrei auf dem vorgesehenen Optimum. Die Systeme sind bewährt, und die eingesetzte Regulierung ist über viele Jahre erprobt. Und die Nutzerinnen und Nutzer – Studierende, Assistentinnen und Assistenten, Professorinnen und Professoren des Institute of Computer Science der Universität St. Gallen (HSG) – sind zufrieden. Ökologischer Fussabdruck massiv verkleinert
Das mit dem Schweizer Energiepreis «Watt d’Or 2021» ausgezeichnete Projekt Rosenbergstrasse zeigt: Die Lösungen von Kegel Klimasysteme erlauben es, den ökologischen Fussabdruck von Gebäuden massiv zu verkleinern – ohne Einbussen beim Komfort, aber rascher und kostengünstiger als mit Standard-Lösungen. Dieser Ansatz könnte, so das Bundesamt für Energie in seiner Laudatio, «bei der Sanierung weiterer Bürogebäude wie auch im Wohnungsbau und bei Neubauten Schule machen.» E
Kurze Bauzeit
Das Sanierungsprojekt hat drei Monate in Anspruch genommen. Eine vergleichsweise kurze Bauzeit, die den Mietzinsausfall auf ein Minimum reduziert hat. In dieser Zeit wurden die haustechnischen Installationen ersetzt, die Gebäudehülle optimiert und die Wärmespeicherfähigkeit der Gebäudemasse durch Freilegung aktiviert. Folgende Arbeiten wurden ausgeführt: • Einbau von neuen dreifach verglasten Fenstern mit Rahmen ohne Wärmebrücken • Rückbau der Doppeldecken und des Doppelbodens • Ersatz der Ventilatoren im bestehenden Monoblock und Umbau der Lüftung auf Verbundlüftung
Dr. Beat Kegel, Dipl. Masching. ETH, entwickelt seit 27 Jahren Klimasysteme zur Heizung, Lüftung und Kühlung von Gebäuden. Er wurde schon mehrfach für seine energieeffizienten Projekte ausgezeichnet. www.kegel-klimasysteme.ch
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Renovieren & Sanieren
WERTSTEIGERUNG DURCH MODERNISIERUNG Umweltfreundliches Bauen und Sanieren birgt mehrere Vorteile. Energiekosten können gespart und Ressourcen geschont werden. Gefördert von der Zürcher Kantonalbank. Die Vorstellung der Bauherrschaft war von Anfang an klar: Das vor neun Jahren erworbene Mehrfamilienhaus sollte konsequent nachhaltig saniert werden. Das Gebäude aus den 1950er-Jahren war zwar gut unterhalten, entsprach aber nicht mehr den heutigen Anforderungen – weder energetisch noch bezüglich des Wohnkomforts. Die Eigentümer wollten ihren Umbau mit einem Blick aufs Ganze gestalten, sodass das Wohnhaus während den nächsten 30 Jahren energetisch und finanziell sinnvoll genutzt werden kann. Unterstützt hat sie dabei ihre Hausbank, die Zürcher Kantonalbank, mit einer
kompetenten Beratung und einem Umweltdarlehen zu vorteilhaften Konditionen. Da die Grundrisse der sechs bestehenden Wohnungen in ihrer Kleinteiligkeit nicht mehr den heutigen Bedürfnissen entsprachen, wurde das Gebäude im Erd- und im 1. Obergeschoss durch einen westseitigen Anbau erweitert, der je einen 25 Quadratmeter grossen Raum umfasst. Die Wohnung im 2. Obergeschoss erhält dadurch eine grosszügige Terrasse, auf der sich bei schönem Wetter die Abendsonne geniessen lässt. «Seit Ausbruch der Coronakrise
haben die Aussen- und Grünflächen massiv an Beliebtheit gewonnen», weiss Immobilienexperte Jörn Schellenberg vom Immobilienresearch der Zürcher Kantonalbank. Eine energetische Sanierung bringt zudem den Vorteil der Kosteneinsparung mit sich: Die Wärmedämmung senke den Energiebedarf, die neue Heizung erfordere weniger Wartung und die zum Erreichen des Schweizer Klimaziels 2050 steigenden CO2-Abgaben würden entfallen, sagt Schellenberg. Ideale Lichtverhältnisse durch Südausrichtung
Die Küchen der beiden 4,5-Zimmer-Wohnungen sind neu gegen Süden ausgerichtet, wo sie von idealen Lichtverhältnissen profitieren. Auch das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor in Zeiten von Homeoffice. Im aufgestockten Dachgeschoss finden zwei zusätzliche Wohnungen mit je einer Terrasse Platz. «Beinahe 50 Prozent Nutzfläche haben wir durch den Anbau und die Aufstockung dazugewonnen», erklärt der Bauherr. Nebst der erhöhten Wohnqualität sieht der Umbau eine ganze Reihe von Massnahmen vor, die das Wohnobjekt energetisch auf den neuen Stand der Technik bringen. «Eine gute Grundlage für eine energetische Beurteilung erhalten Hausbesitzer mit dem GEAK Plus», sagt dann auch der zuständige Kundenberater bei der Zürcher Kantonalbank. Die Abkürzung GEAK steht für Gebäudeenergieausweis der Kantone und gleicht einer Energieetikette fürs Haus.
Kosten sparen durch Investitionen: Eine energetische Sanierung senkt den Energiebedarf und Wartungsaufwand.
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Nachhaltiges BAUEN 2021
Wie beim Kühlschrank oder dem Geschirrspüler bewertet der GEAK das Ge-
Renovieren & Sanieren
FACTS Das ZKB Umweltdarlehen
Mit dem ZKB Umweltdarlehen lohnt sich umweltfreundliches Bauen und Renovieren nicht nur aus ökologischer Sicht. Dadurch können Energiekosten gespart, der Werterhalt der Immobilie gesichert und allenfalls von Förderbeiträgen profitiert werden. Mit den vorteilhaften Zinskonditionen des ZKB Umweltdarlehens und der Übernahme der Kosten der GEAK-Analyse oder Die Nachfrage nach Wohnungen mit sonnenverwöhnten Terrassen hat in Zeiten von Homeoffice-Pflicht zugenommen.
des Minergie-Zertifikates unterstützt die Zürcher Kantonalbank nachhaltige Bauund Renovationsprojekte.
bäude nach den Kategorien A (sehr energieeffizient) bis G (wenig energieeffizient). Bessere Energieeffizienz
senkt die laufenden Kosten
Im Unterschied zum GEAK ergänzt der GEAK Plus die vierseitige Standardauswertung durch einen vertieften Beratungsbericht eines GEAK-Experten. Dieser zeigt konkrete Massnahmen auf, wie das Gebäude auf Energieeffizienz getrimmt werden kann. Die GEAK-Analyse ergab, dass das vorliegende Mehrfamilienhaus lediglich ein
G bei der Effizienz der Gebäudehülle und ein E in der Gesamtenergieeffizienz erreichte. Dank verbesserter Wärmedämmung, passiver Nutzung der Sonneneinstrahlung auf der Südseite, einer neuen Gasheizung mit einer kleineren Leistung, gepaart mit Sonnenkollektoren für Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung, konnte der Energieverbrauch massiv gesenkt werden. Die Beleuchtung des gesamten Gebäudes wird auf LED umgestellt und bei den Küchengeräten kommen Geräte mit dem Label A+++ zum Einsatz. Mit diesen Massnahmen hat das Haus nach dem Umbau in beiden Kategorien ein B erhalten. E
Zürcher Kantonalbank – Ihr Partner bei Immobilienfragen
Allein im Kanton Zürich sind gemäss Baudirektion 40 Prozent aller Immobilien renovationsbedürftig. Die Zürcher Kantonalbank will angesichts dieser Ausgangslage mit dem ZKB Umweltdarlehen ihrer Kundschaft Investitionen in eine nachhaltigere Immobilie erleichtern. Ganz im Sinne ihres Engagements für einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Darüber hinaus beraten und begleiten wir unsere Kundinnen und Kunden auch bei ihrem Bauprojekt im Rahmen unserer Immobilien-Dienstleistungen Bautreuhand und Bewertung. Weitere Informationen zum ZKB Umweltdarlehen finden Sie unter: www.zkb.ch/umweltdarlehen
Andrea Berger Produktmanagement Finanzierungen
Nützlich an schönen Tagen: Sonnenkollektoren können wertvolle Energie für Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung spenden.
Zürcher Kantonalbank Neue Hard 9 8005 Zürich T. +41 44 292 61 83 www.zkb.ch
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Die Wohnüberbauung Männedorf ist ein ökologisches und ökonomisches Vorzeigeprojekt.
«EIGENTLICH IST DAS EIN BEWOHNTES SONNENKRAFTWERK.»
Projekte & Innovationen
MIT HERZ & HIRN – CO2-NEUTRAL WOHNEN OHNE STROM-/HEIZKOSTEN FÜR MIETER Anfangs Januar 2021 wurde die Stiftung Umwelt Arena Schweiz und René Schmid Architekten AG mit dem Watt d’Or in der Kategorie Gebäude und Raum ausgezeichnet. Geehrt wurde die Umwelt Arena für das realisierte Projekt «Wohnsiedlung Männedorf – CO2-neutral wohnen ohne Stromund Heizkosten für die Mieter». Das ökologische und ökonomische Vorzeigeprojekt wurde in Zusammenarbeit mit Ausstellungs- und Fachpartnern, der Empa, der Hochschule für Technik in Rapperswil sowie der Klimastiftung Schweiz realisiert.
Überschuss vs. Stromlücke
Das leistungsstarke, bewohnte Sonnenkraftwerk in Männedorf produziert im Sommer mehr Strom, als das Gebäude und seine Bewohner verbrauchen, während es im Winter zu einem Strommangel kommt. Deshalb wird ein Teil des solaren Überschussstroms der Überbauung Männedorf im Sommer zur Power-to-Methan-Pilotanlage der Hochschule für Technik in Rapperswil geleitet, wo daraus synthetisches Methan hergestellt wird. Dieses Gas ist CO2-neutral und wird im Gasnetz zwischengelagert, von wo aus es im Winter wieder der Wohnüberbauung in Männedorf zur Verfügung gestellt wird. Dort kommt als wichtigstes Bindeglied die sogenannte Hybridbox zum Einsatz, die als intelligentes Energiesystem aus dem CO2-neutralen «synthetischen Gas/Biogas» je nach Bedarf Strom und Wärme produziert.
Autarkes System im Netzverbund
Die neue Wohnüberbauung in Männedorf ZH setzt die Forderungen der Klimajugend bereits heute um. Sie ist ein bewohntes Sonnenkraftwerk mit Anschluss ans Strom- und Gasnetz (Sektorkopplung), das so zur Stabilisierung des Netzes beiträgt – ein autarkes System im Netzverbund. Die beiden Mehrfamilienhäuser in Männedorf ZH bieten Platz für 16 Familien. Mit Photovoltaikmodulen an Fassaden und Dächern sowie den beiden Windrädern wird erneuerbarer Strom lokal produziert. Damit kann für alle Bewohner der Bedarf an Heiz- und Kühlenergie sowie die Produktion von Warmwasser abgedeckt werden.
Das Projekt Männedorf kann zu amortisierbaren Kosten für die Bauherrschaft realisiert werden, und die Bewohner erhalten im Rahmen eines vorgegebenen Energiebudgets, Wärme und Strom zum Nulltarif. Die Umwelt profitiert von der Reduktion fossiler Energie, hin zur CO2-Neutralität. Im Stromnetz hilft dieses Gebäude, die Winterstromlücke zu schliessen. Interessierte, die genau wissen möchten, was hinter der Überbauung in Männedorf steckt, können sich in der Umwelt Arena in Spreitenbach in der Ausstellung mit dem 3-D-Modell des Projekts informieren. Gruppenführungen mit entsprechendem Themenschwerpunkt sind nach Voranmeldung über fuehrungen@umweltarena.ch oder 056 418 13 13 möglich. E
Fassaden mit eklatanten Vorteilen
Die zukunftsweisenden Mehrfamilienhäuser kombinieren eine Vielzahl innovativer Lösungen, die bereits heute verfügbar sind und den CO2-neutralen Betrieb der Wohnüberbauung Männedorf ZH ermöglichen. René Schmid, Architekt, René Schmid Architekten AG: «Weisse und dunkle, eingefärbte und strukturierte Photovoltaik-Fassaden, wie wir sie in Männedorf einsetzen, dienen gleichzeitig als Wetterschutz und zur Energiegewinnung. Die Vorteile sind eklatant, und der Architekt ist in keiner Weise mehr farblich eingeschränkt, so dass Photovoltaik bald überall als ganz normales Baumaterial eingesetzt werden kann.»
Walter Schmid (links), Stiftungsratspräsident Umwelt Arena Schweiz, und René Schmid, Architekt, René Schmid Architekten AG, Zürich. www.umweltarena.ch – www.reneschmid.ch
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Projekte & Innovationen
MIT HOLZ DIE ZUKUNFT FORMEN Holz ist zurzeit in aller Munde. Es wird nicht nur wegen seiner nachhaltigen Eigenschaften positiv wahrgenommen. Es sorgt sowohl im Aussenbereich als auch im Wohnungsinnern bei den Endnutzern für ein angenehmes Wohn- und Lebensgefühl. Die Vorteile liegen auf der Hand: Holz ist nachhaltig, CO2-arm und wird lokal produziert. Deshalb verlangen Investoren und Bauherren vermehrt nach dem natürlichen Material bei ihren Projekten. Die Immobilienentwicklerin und Totalunternehmerin Losinger Marazzi setzt als Vorreiterin des nachhaltigen Bauens den Fokus auf Holzbau und hat schon zahlreiche Projekte in diesem Bereich entwickelt und realisiert. So unter anderem das Weidmatt-Quartier in Lausen (BL) oder das Projekt EXPLORiT in Yverdon-LesBains (VD). Wohnüberbauung Weidmatt in Lausen (BL)
Als Paradebeispiel für den Erhalt der Biodiversität inmitten eines neuen Lebensraums für Menschen gilt das Weidmatt-Quartier in Lausen (BL), welches Losinger Marazzi entwickelt und Ende
Wohnüberbauung Weidmatt in Lausen (BL) 32
Nachhaltiges BAUEN 2021
April 2020 fertiggestellt hat. Weidmatt bietet mehr als nur Wohnen – das Quartier schafft Raum für Gemeinschaft und berücksichtigt zeitgemässe Aspekte der Mobilität, Energie und Nachhaltigkeit. In Sachen Nachhaltigkeit können die sechs in Holzbauweise realisierten Gebäude, die von Diener & Diener Architekten in Basel konzipiert wurden, mit insgesamt 120 Wohnungen als Pionierprojekt bezeichnet werden: Harmonisch eingebunden in die umliegende Natur inklusive Waldangrenzung und mit Einbezug des naturbelassenen Flusslaufs der Ergolz. Nachhaltig ist das Weidmatt-Quartier auch hinsichtlich des verwendeten Baustoffs. Ins Auge fallen bei den sechs Weid-
matt-Häusern sofort die Fassaden aus Fichtenholz. Holz steht auch bei der gesamten Aussenraumgestaltung, wie zum Beispiel dem Spielplatz, im Zentrum. Einzig in den Treppenhäusern wird das Bild durch Sichtbeton geprägt. Auf drei der sechs Häuser sind Photovoltaikanlagen installiert. Diese produzieren Strom, der entweder durch die Mieter direkt verbraucht oder ins Netz eingespiesen wird. Dank Batterien auf dem Areal ist es möglich, den durch die Anlage gewonnenen Strom kurzfristig zu speichern. So steht dem Weidmatt-Quartier rund um die Uhr eigener Strom zur Verfügung.
Projekte & Innovationen
FACTS Über Losinger Marazzi
Losinger Marazzi ist das führende Unternehmen für intelligentes Bauen, das die Herausforderungen einer immer komplexer werdenden, vernetzten und mobilen Gesellschaft annimmt. Als innovative Vordenkerin setzt es seine Innovations-
Wissenschafts- und Technologiepark in Yverdon-les-Bains (VD)
kraft, seine Kompetenz und sein breit gefächertes Angebot ein, um bebaute Areale künftigen Bedürfnissen anzupassen
Wissenschafts- und Technologiepark in Yverdon-les-Bains (VD)
Im Frühling 2021 wird der innovative und vielseitige Komplex, den Losinger Marazzi entwickelt und realisiert hat, eröffnet. EXPLORiT bietet einen Ort, der Geschäftszentrum, Gastronomie, wissenschaftliche Neugier sowie das Entwickeln von Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen miteinander vereint. Der Komplex besteht aus zwei Gebäuden: Eines ist für Dienstleistungsunternehmen konzipiert und widmet sich der Innovation und der Wirtschaft, während das zweite Spielbereiche für Kinder und Familien bietet. Bindeglied ist ein transparentes, in Holz ausgeführtes Atrium, das die EXPLORiT-Besucherinnen und -Besucher in einem dynamischen, anregenden und imposanten Interieur empfängt. Es ist vollständig verglast und verbindet das Gebäude visuell mit seiner Umgebung. Das Holz für das Atrium stammt aus kontrolliertem Anbau in Wäldern, die weniger als 50 Kilometer entfernt liegen. Die Energieversorgung erfolgt aus erneuerbaren Quellen direkt vor Ort: Photovoltaik, Fernwärme, intelligentes Gebäudemanagement, MicroGrid, Wärmerückgewinnung usw. und fördert damit auch das lokale Gewerbe. Losinger Marazzi übernimmt Lizenz für CREE Buildings
Die Nachfrage nach Gebäuden aus Holz steigt. Auch in der Schweiz verlangen Investoren und Bauherren vermehrt nach dem natürlichen Material bei ihren Projekten. Daher sicherte sich Losinger Marazzi die Lizenz für das zukunftsweisende Holzbausystem des österreichischen Spezialisten CREE. «Mit dem Holzbausys-
tem von CREE Buildings sichern wir uns einen Wettbewerbsvorteil und können künftig eine umfassende Systemlösung für modulares Bauen mit Holz anbieten, inklusive der gesamten Wertschöpfungskette der Gebäudestruktur samt Fassade», ist Reto Meier, CREE-Spezialist von Losinger Marazzi, überzeugt. Das bringt zwei wesentliche Vorteile: Die eigenen Baustellenmitarbeiter können das gesamte Gebäude realisieren und Räume können flexibel aufgeteilt und genutzt werden. Das macht das System von CREE Buildings zur perfekten Lösung für mehrgeschossige Büro- und Wohnbauprojekte. Mit Abschluss des Lizenzvertrags wurde Losinger Marazzi zudem Teil eines riesigen Innovations- und Know-how-Netzwerks, das durch viele Projekte weltweit schnell dazulernt, und verschafft sich damit einen klaren Vorsprung in Sachen Technologie, Ökologie, Prozess- und Abwicklungskompetenz sowie Kundenakquise. Modernes Holzbau-Angebot für die Schweizer Baubranche
Der kapitalstarke Schweizer Markt ist trotz zunehmenden Leerständen und der Skepsis, die die Bevölkerung Grossbauprojekten entgegenbringt, vielversprechend. Immer öfter wollen Endnutzer mitreden und fordern mehr Nachhaltigkeit: Bauprojekte sollen CO2-reduziert und mit Rohstoffen aus der Region realisiert werden – ein Wunsch, den in Folge auch Investoren häufiger äussern. Holz wird diesen modernen Anforderungen mehr als gerecht und liefert daher schlagkräftige Argumente im nachhaltigen Bau. E
und die Lebensräume von morgen neu zu entwickeln, zu gestalten und zu realisieren. Die städtebauliche Erneuerung von Quartieren, die Entwicklung von Smart Cities und ein ganzheitliches Angebot, das über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie nachhaltigen Mehrwert schafft, stehen dabei im Fokus. Bouygues Construction, der französische Mutterkonzern von Losinger Marazzi, hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 30% der Gebäude in Holz zu realisieren. Das Unternehmen arbeitet eng mit Kunden, Partnern, Behörden und Nutzern zusammen. So nimmt Losinger Marazzi wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Verantwortung wahr und trägt zum Wohlbefinden heutiger und kommender Generationen bei.
«Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit: Für Kunden von Losinger Marazzi bedeutet CREE zusätzlichen Mehrwert.» Reto Meier, CREE-Spezialist bei Losinger Marazzi und Leiter Niederlassung Basel.
Reto Meier
Losinger Marazzi AG Aeschenvorstadt 55 4051 Basel www.losinger-marazzi.ch
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Projekte & Innovationen
VOM INDUSTRIESTANDORT ZUM URBANEN STADTQUARTIER Die Überbauung Manegg Mitte überzeugt durch ihre idyllische Wohnlage direkt an der Sihl.
FACTS Manegg Mitte Grundstücksfläche: 15ʼ950 m² Bruttogeschossfläche: 38ʼ000 m² Hauptnutzungsfläche: 29ʼ000 m² Bauherrschaft: Baugenossenschaft des eidgenössischen Personals (BEP) Projektentwickler und Totalunternehmer:
Die von der Steiner AG und der Baugenossenschaft BEP gemeinsam entwickelte Überbauung Manegg Mitte in Zürich umfasst 101 Mietwohnungen und 151 grosszügige Eigentumswohnungen, die unter dem Namen «Sihlterrassen» vermarktet werden. Innovative Technologien sorgen bei diesem Bauprojekt für mehr Nachhaltigkeit. Das Gebiet Manegg hat eine lange Geschichte als Industriestandort im Süden der Stadt Zürich. Bis im Jahr 2007 wurde hier Papier produziert. Ab dem Jahr 2000 startete die Stadt gemeinsam mit allen Grundeigentümern in der Manegg eine kooperative Entwicklungsplanung. Gesucht waren Lösungen, welche die Qualität der Lage direkt an der Sihl und im Zentrum der Manegg optimal ausschöpfen. Das Ziel war es, mit besonders gut gestalteten Aussenräumen und einer sorgfältigen Architektur eine attraktive Gesamtstimmung zu erzeugen. Ein neues, durchmischtes Quartier
Die Überbauung Manegg Mitte befindet sich an wunderbarer Lage am Rande der Stadt, zwischen der Allmend Brunau und Leimbach. Die prägenden Freiräume sind das Sihlufer mit Weiden und Pappeln, die Allmend Brunau sowie ein zentraler Gemeinschaftsplatz innerhalb der Bebauung. Rund um die Gebäude besteht ein Freiraumnetz aus Plätzen, Wegen und Grünflächen. Hier kann man abends und am Wochenende nach Belieben ausruhen, spazieren oder Sport treiben. Kinder können sich auf einen einladenden Spielplatz 34
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freuen. Das Quartier ist dank der Sihltal Zürich Uetliberg Bahn SZU optimal durch den öffentlichen Verkehr erschlossen. Exklusive Wohnträume an der Sihl
Für die Entwicklung des Areals hat die Steiner AG einen zweistufigen Studienauftrag durchgeführt. Als Siegerprojekt wurde das Projekt «silberpappel» des Planerteams neff neumann Architekten mit Schmid Landschaftsarchitekten erkoren. Dieses setzt drei zeilenförmige Gebäude auf das Areal, die differenziert auf die städtebaulichen Gegebenheiten abgestimmt sind. Das Gebäude der BEP mit 101 attraktiven Genossenschaftswohnungen passt sich der urbanen Situation entlang der Allmendstrasse an und schliesst den durchgrünten Innenhof der Siedlung. Die zwei Baukörper der Sihlterrassen liegen wie zwei Schiffe längs zum Fluss.
Steiner AG Architekt: neff neumann Architekten AG
UNTERNEHMEN Steiner AG, einer der führenden Projektentwickler sowie Total- und Generalunternehmer (TU/GU) in der Schweiz, bietet umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Neubau, Umbau sowie Immobilienentwicklung an. Das 1915 gegründete Unternehmen hat über 1ʼ500 Wohnbauprojekte, 540 Geschäftsliegenschaften, 45 Hotels und 200 Infrastrukturanlagen wie Universitäten, Schulen, Spitäler, Altersheime und Justizvollzugsanstalten errichtet. Die Steiner AG hat ihren Hauptsitz in Zürich und ist mit Niederlassungen in Basel, Bern, Genf, Tolochenaz und Luzern vertreten. www.steiner.ch
Innovationen und neue Technologien
In Bezug auf die Umwelt kommen beim Projekt Manegg Mitte innovative Technologien zum Einsatz. So werden beispielsweise Wasserspeichermatten auf den Dächern installiert, welche Ökologie, Ökonomie und Bautechnik perfektionieren. Wertvolles Regenwasser wird auf den Dächern zurückgehalten und steht sowohl Pflanzen als auch der Atmosphäre zur Verfügung. Durch die Verdunstung entsteht an heissen Sommertagen eine angenehme «Coolness». Die geschaffene Dachfläche ist Lebensraum für Fauna und Flora – und trägt ausserdem zur Verbesserung der CO2-Bilanz bei. E
Steiner AG Hagenholzstrasse 56 8050 Zürich T. +41 58 445 20 00 info@steiner.ch www.steiner.ch
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Projekte & Innovationen
«WIR SCHAFFEN NICHT NUR BESSERE IMMOBILIEN, SONDERN SPAREN AUCH GELD» Urs Frei ist Präsident der Baugenossenschaft Zurlinden. Im Interview erklärt er, wie Simulationen die Qualität von Gebäuden verbessern und weshalb er auf die von AFC neu entwickelte funktionale Fachkoordination (FFK) setzt. Herr Frei, Sie haben die funktionale Fachkoordination auch schon als «gutes Gewissen» Ihrer Bauprojekte bezeichnet. Wie meinen Sie das? Die FFK erlaubt es mir, bereits in einer frühen Projektphase den späteren Zustand des Gebäudes zu prüfen. Das ist zum Beispiel in energetischer Hinsicht sehr wertvoll. Wir hatten bei Neubauten immer wieder das Problem, dass die Heizungen überdimensioniert waren und dadurch in den Wohnungen viel zu hohe Temperaturen herrschten. Mit der FFK lässt sich frühzeitig und sehr präzise am Computer simulieren, welchen Heizbedarf das Gebäude haben wird. So können wir das passende Heizungssystem wählen und es richtig dimensionieren. Wir als Bauherrschaft profitieren von tieferen Investitionskosten, die Mieterschaft von tieferen Nebenkosten und die Umwelt vom tieferen Energiebedarf. Daher der Vergleich mit dem «guten Gewissen». Welche weiteren Vorteile bietet die FFK? Wir können damit schon in der Planungsphase verstehen, wie das Gebäude später im Betrieb funktionieren wird. Dies erlaubt uns, Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren und zu beheben. Damit schaffen wir nicht nur bessere Immobilien, sondern sparen auch Geld, denn über den Lebenszyklus eines Gebäudes gesehen sind die Betriebskosten deutlich höher als die Investitionskosten. Können Sie ein Beispiel dazu geben? Der Baukörper eines Gebäudes respektive das Verhältnis zwischen Volumen und Oberfläche hat einen wesentlichen Einfluss auf die energetische Qualität. Wenn ich ein Gebäude mit einem ungünstigen
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Verhältnis baue, werde ich immer zu hohe Energiekosten haben. Die FFK ermöglicht es, schon die ersten Entwürfe des Architekten auf ebendiese Kriterien zu untersuchen. Gleiches gilt etwa auch für den Glasanteil einer Immobilie: Ist dieser zu hoch, gibt es im Sommer immer Probleme mit der Überhitzung der Innenräume. Auch hier zeigen die Simulationen frühzeitig, wenn etwas ungünstig geplant ist. Sie testen auch gerne mal etwas Neues. Inwiefern hilft die FFK bei der Umsetzung von innovativen Ideen? Die funktionale Fachkoordination hilft insofern, als sie prüfen kann, ob und wie solche innovativen Ideen tatsächlich funktionieren. So hatten wir etwa die Idee, Holz-Beton-Verbunddecken mit integrierter Wärmeverteilung, also mit Heizwasser-Rohren, zu realisieren. Wir wussten aber nicht, wo wir die Wärmeverteilung im rund 20 cm dicken Betonteil platzieren mussten, damit es optimal funktioniert. Simulationen haben dann gezeigt, dass die Platzierung keine Rolle spielt – wichtig ist nur, dass der ganze Beton als Speichermasse aktiviert wird.
Funktionale Fachkoordination FFK Mit der funktionalen Fachkoordination (FFK) hat das Ingenieurbüro AFC eine unabhängige Beratungsmethode für Bauprojekte entwickelt. Zuerst werden die Anforderungen der Bauherrschaft aufgenommen und in klare Zielwerte überführt. Darauf aufbauend ermittelt AFC durch Simulationen die einfachste, wirtschaftlichste und effektivste Lösung. So lässt sich vermeiden, dass überdimensionierte und unnötig teure Systeme realisiert werden.
Wie läuft ein Projekt unter Einbezug der FFK ab? Ganz zu Beginn, noch bevor wir mit einem Architekten sprechen, werden unsere Wünsche und Ideen aufgenommen und in einen Anforderungskatalog übersetzt. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Wir als Bauherrschaft möchten ein Gebäude, in dem es im Winter im Schnitt 20 bis 21 °C warm ist. Daraus generiert die FFK Zielwerte, die gewisse Bauteile einhalten müssen, damit diese Anforderung erfüllt werden kann – also zum Beispiel den U-Wert der Fenster. Die Fachplaner erhalten so eine klare Planungsgrundlage, während ich als Auftraggeber sicher sein kann, dass mein Gebäude am Ende so herauskommt, wie ich mir das gewünscht habe.
So werden Komfort und Energiesystem zum Erfolgsfaktor VISION
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ERFASSEN Anforderungsprofil
Wir erfassen von Beginn an die Anforderungen des Bauherrn an das Energiesystem und den Raumkomfort.
DEFINIEREN Zielwerte
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Wir definieren aus den Anforderungen die integralen Zielwerte.
ENTWICKELN
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Wir entwickeln mit dem Architekten und dem Planerteam ein funktionales Gesamtkonzept und überprüfen dieses mittels Simulationen bezüglich der Einhaltung der integralen Zielwerte.
BERATEN
Gesamtkonzept
WOHLFÜHLEN
BAUEN
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Projekte & Innovationen
FACTS Als inhabergeführtes Ingenieurbüro – mit über 20 Jahren Branchenerfahrung – beraten wir Bauherren, Architekten und Planer von komplexen Bauprojekten. Wir sind die erste Adresse für integrierte Lösungen im Zusammenhang mit Sicherheit und Energieeffizienz. Durch simulationsbasierte Konzeptentwicklungen entwerfen und implementieren wir bauliche, technische und organisatorische Massnahmen für den wirksamsten Brandschutz, den höchsten klimatischen Komfort und für den optimalen Einsatz von Energie. Dank unseres interdisziplinären Wissens, unseres fundierten wissenschaftlichen Backgrounds sowie des Einsatzes geeigneter Technologien garantieren wir unseren Auftraggebern Planungs-, Kosten- und Abnahmesicherheit. Unsere intelligenten und einfachen Vorschläge bringen wirtschaftliche Ziele, ästhetische Bedürfnisse und strenge behördliche Auflagen in Einklang.
Beratung in Detailplanung
Wir beraten den Architekten und das Planerteam zu spezifischen Lösungen während allen Planungsphasen und überprüfen mit unserem speziellen Vorgehen laufend die Einhaltung der Zielwerte.
Die funktionale Fachkoordination ist also eine Art neutrale Instanz, die Sie unterstützt? Ja, das kann man so sagen. Die Firma AFC, welche die FFK anbietet, ist sonst Funktionale Fachkoordination FFK MitGebäudesimulationen der funktionalen Fachkoordination (FFK) bei komplexen Projekten hatInsbesondere das Ingenieurbüro AFC eine unabhängige gibt es zahlreichefürbauklimatische EinBeratungsmethode Bauprojekte entwiflussfaktoren. Um ihre und ckelt. Zuerst werden dieAuswirkungen Anforderungen der gegenseitige aufgenommen Beeinflussung und abschätzen Bauherrschaft in klare zu können, sind Simulationen nötig. AFC Zielwerte überführt. Darauf aufbauend ermitseitdurch mehr Simulationen als 20 Jahren die unterschiedteltführt AFC einfachste, liche Simulationen beispielsweise wirtschaftlichste und durch, effektivste Lösung. So Strömungs-Simulationen, Tageslicht-Silässt sich vermeiden, dass überdimensionierthermische te mulationen und unnötigoder teure Systeme Gebäudesirealisiert wermulationen. Die Resultate der Simulatioden. nen geben Planungssicherheit und schützen Bauherrschaften vor unliebsamen Überraschungen.
nicht am Bauprojekt beteiligt. Sie hat dank dieser Unabhängigkeit kein Interesse daran, eine möglichst gross dimensionierte Heizung oder eine teure Lüftung vorzuschlagen. Ihr Interesse liegt nur darin, möglichst präzise Simulationen zum geplanten Gebäude zu liefern. Und aufgrund von Messungen in fertiggestellten Objekten wissen wir mittlerweile, dass diese Simulationen tatsächlich extrem präzise sind. E Das Interview hat Remo Bürgi geführt. Er ist Kommunikator ZFH und arbeitet als Fachjournalist bei Faktor Journalisten. Er verfasst Beiträge für Publikationen des Faktor Verlags ebenso wie für verschiedene Fachzeitschriften und Blogs. Sein Schwerpunkt liegt auf den Themen Energie, Nachhaltigkeit und Mobilität.
AFC Air Flow Consulting AG Technoparkstrasse 1 TECHNOPARK ® Zürich, Trakt Darwin, 5. Stock CH-8005 Zürich T. +41 58 450 00 00
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Projekte & Innovationen
IMPLENIA GEHT NACHHALTIG IN DIE ZUKUNFT Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil von allem, was Implenia tut. Nur wenn wir nachhaltig gegenüber Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft agieren, sind wir zukunftsfähig. Die Nachhaltigkeitsstrategie von Implenia beruht auf fünf thematischen Schwerpunkten, die das Unternehmen erstmals 2010 in einem internen Prozess formuliert hat und seither konsequent anwendet. Diese Schwer punkte decken die ökonomische, ökologische und soziale Dimension der Nachhaltigkeit ab und prägen das Nachhaltigkeits engagement der ganzen Gruppe. Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen GeNaB®
Unsere Eigenentwicklungsprojekte bewerten wir mittels unseres internen Tools GeNaB® auf der Grundlage von je sechs Kriterien in jeder der drei Dimensionen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Nur nachhaltige Projekte werden weiterverfolgt.
werten Lieferanten und Subunternehmer nach ihren sozialen, ökologischen und ökonomischen Leistungen. Nachhaltigkeitsstandards im Hochbau
Der Hochbau kennt eine Vielzahl von Standards zum nachhaltigen Bauen. Labels wie LEED, DGNB, SNBS oder Minergie stellen unterschiedliche Anforderungen und setzen spezifische Schwerpunkte. 2020 befanden sich bei Implenia
Hochbau Schweiz und Deutschland rund 65 Grossprojekte mit Nachhaltigkeitszertifikat in der Realisierung. Das sind rund 183 % mehr als noch 2012. Attraktives Arbeitsumfeld Sicherheitskultur
Es ist uns ein grosses Anliegen, Unfälle durch Präventivmassnahmen und einen offenen Umgang mit Fehlern wo immer möglich zu verhindern. Damit konnten wir die Unfallrate in den letzten Jahren um mehr als 60 % reduzieren. Die besten Sicherheitsmassnahmen werden jährlich mit dem Health & Safety Award ausgezeichnet.
Nachhaltige Lieferkette
Seit 2014 setzen wir auf ein systematisches Lieferantenmanagement und be-
Nachwuchsförderung
Wir haben eine lange Tradition in der Ausbildung junger Fachkräfte. Jährlich schliessen rund 90 Lehrabgängerinnen und -abgänger ihre Ausbildung ab, wovon in den vergangenen Jahren rund zwei Drittel fest angestellt wurden.
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Projekte & Innovationen
Schonender Umgang mit der Umwelt
Gesellschaftliches
Engagement und Compliance
Umweltschutz
Gesellschaftliches Engagement
Bei all unseren Ausführungsprojekten kommt ein verbindlicher Umweltstandard zum Einsatz, der Anforderungen und Massnahmen in Bezug auf Abfallentsorgung, Bodenschutz, Wasserbehandlung, Lärmreduktion, Luftreinhaltung und Energiebedarf voraussetzt.
Wir engagieren uns gesellschaftlich über unsere Geschäftstätigkeit hinaus. So unterstützen wir den Verein «Smiling Gecko» mit unserer Bauexpertise vor Ort, um die Lebensumstände der ländlichen Bevölkerung in Kambodscha zu verbessern.
Energie und Klima
Dank Energieeffizienzmassnahmen, dem Einkauf von Ökostrom und der Erzeugung von Solarstrom auf unseren Dächern (> 1 GWh / Jahr) senken wir laufend unsere Treibhausgasemissionen. Während wir unseren Schweizer CO2-Fussabdruck bereits seit 2012/2013 erheben, wurden die umsatzbereinigten Emissionen 2020 erstmals für alle Heimmärkte der Gruppe ermittelt.
Finanzielle und operative Exzellenz
ESG Ratings
Es ist uns wichtig, unser Engagement durch gute ESG-Ratings zu unterstreichen und uns als nachhaltige Investitionsanlage auf dem Finanzmarkt zu platzieren. Dazu legen wir viel Wert auf eine transparente Kommunikation, insbesondere von Zielen und aussagekräftigen Schlüsselindikatoren. Ziele 2025
Ende 2020 legte Implenia seine Nachhaltigkeitsziele erstmals auf fünf Jahre aus: Es wurden 12 neue Nachhaltigkeitsziele definiert, welche wir bis 2025 erreichen wollen. Beispielsweise verfolgen wir diese drei Ziele: - CO2-Reduktion: Wir streben bis 2050 einen CO2-Ausstoss von netto-null an und reduzieren bis 2025 unsere gruppenweiten CO2-Emissionen um insgesamt 15 %. - Engagierte Mitarbeitende: Wir streben null Berufsunfälle an, stehen bedingungslos für Arbeitssicherheit, moderne Arbeitsbedingungen, hohe Mitarbeiterzufriedenheit und eine niedrige Fluktuationsrate. - Kreislaufwirtschaft: Wir entwickeln neue zirkuläre Geschäftsmodelle und tragen zur Schliessung von Stoffkreisläufen aktiv bei. E
Nachhaltigkeitsbericht Implenia – Ausgabe März 2021 Exklusiv online: sustainability.implenia.com
FACTS Über Implenia Als führender Schweizer Bau- und Immobiliendienstleister entwickelt und realisiert Implenia Lebensräume, Arbeitswelten und Infrastruktur für künftige Generationen in der Schweiz und in Deutschland. Zudem plant und erstellt Implenia in Österreich, Frankreich, Schweden und Norwegen komplexe Infrastrukturprojekte. Entstanden 2006, blickt Implenia auf eine rund 150-jährige Bautradition zurück. Das Unternehmen fasst das Know-how aus hoch qualifizierten Beratungs-, Planungsund Ausführungseinheiten unter einem Dach zu einem integrierten, multinational führenden Bau- und Immobiliendienstleister zusammen. Mit ihrem breiten Angebotsspektrum sowie der tiefen Erfahrung ihrer Spezialisten kann die Gruppe komplexe Grossprojekte realisieren und Bauwerke über den gesamten Lebenszyklus und kundennah begleiten. Dabei stehen die Bedürfnisse der Kunden und ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Erfolg sowie sozialer und ökologischer Verantwortung im Fokus. Implenia mit Hauptsitz in Dietlikon bei Zürich beschäftigt europaweit mehr als 8ʼ500 Personen und erzielte im Jahr 2020 einen Umsatz von knapp CHF 4 Mrd. Das Unternehmen ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (IMPN, CH0023868554).
Rolf Wagenbach Global Head Sustainability +41 58 474 07 18 rolf.wagenbach@implenia.com
Implenia AG Industriestrasse 24 8305 Dietlikon T. +41 58 474 74 74 www.implenia.com sustainability.implenia.com
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Projekte & Innovationen
DIE ZUKUNFT LIEGT IN DER KREISLAUFWIRTSCHAFT Als global agierender Polymerhersteller und Familienunternehmen denkt und handelt REHAU als verantwortungsbewusster Arbeitgeber mit langfristiger Perspektive im Sinne der nächsten Generationen.
50 SUSTAINABILITY & CLIMATE LEADERS A RACE WE CAN WIN
gleichheit einsetzen und die Entwicklung von Innovationen vorantreiben, die das Leben zukünftiger Generationen nachhaltig verbessern.» William Christensen, CEO REHAU Gruppe
1948 in Deutschland gegründet, hat sich REHAU seit den Anfängen zu einem internationalen Unternehmen entwickelt. Mit 170 Standorten rund um den Globus und rund 20’000 Mitarbeitenden ist sich REHAU seiner sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst. Der Fokus liegt daher seit Anbeginn auf langlebigen Produkten und Lösungen. Der Markenkern von REHAU ist «Engineering progress – Enhancing lives». Genau darum geht es beim Nachhaltigkeitsengagement von REHAU: technischen Fortschritt zu ermöglichen, um das Leben der Menschen zu verbessern. «Ein ständiger Dialog ist für uns wichtig, wenn es um die Zukunft unseres Planeten geht. Als einzelnes globales Unternehmen können wir die Welt nicht verändern. Wir können aber dazu beitragen, indem wir Wertstoffkreisläufe schliessen, um Ressourcen zu schonen, uns für Chancen40
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Bis 2025 will REHAU die Recyclingquote konzernweit auf deutlich über 15 % steigern und gleichzeitig die CO2-Emissionen um mindestens 30 % (im Vergleich zu 2018) reduzieren. Um diesen Kurs zu unterstreichen, hat REHAU seine Nachhaltigkeitsstrategie an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen ausgerichtet und in der Folge den Global Compact der Vereinten Nationen unterzeichnet, die weltweit grösste und wichtigste Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Innerhalb des Jahres 2020 wurde REHAU zudem für die Initiative «50 Climate & Sustainability Leaders» nominiert und unterstrich damit sein starkes Engagement für zirkuläre Prinzipien. Produktentwicklungen, die auf geschlossenen Kreisläufen basieren, kombiniert mit ausgefeilten Rückholkonzepten, sind notwendig und ein wichtiger Schritt in Richtung unserer Nachhaltigkeitsziele. «Unser Fokus auf die Optimierung unserer Prozesse und Produkte bei gleichzeitiger Investition in eigene Recyclinganlagen unterstreicht, dass wir tun, was wir sagen», betont William Christensen, CEO der REHAU Gruppe. Durch die Investition in Recyclingbetriebe und Wiederaufbereitungsmassnahmen erzeugt REHAU in der Fensterproduktion in Europa beispielsweise fast 88 % weniger CO2-
Emissionen im Vergleich zum Einsatz von Rohmaterial. Recyclingmassnahmen allein reichen nicht aus. Kollaboration und eine zirkuläre, ganzheitliche Denkweise sind wichtige Erfolgsfaktoren, wenn es darum geht, einen langfristigen Ansatz für einen nachhaltigeren Planeten zu verfolgen – insbesondere bei der Verwirklichung eines der Hauptziele von REHAU: Kreislaufwirtschaft. «Den Kreislauf zu schliessen, wo immer es möglich ist, und ein möglichst verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen sind wichtige Erfolgsfaktoren für eine Relevanz in der Welt von morgen.» Nachhaltige Entwicklung im Tiefbau: Als Premium Anbieter sind innovative und nachhaltige Produkte mit höchsten Ansprüchen an die Qualität die oberste Maxime von REHAU. Im Tiefbau bietet REHAU seit Jahren unter der Marke RAUSIKKO ein Sortiment für die Regenwasserbewirtschaftung an. Diese Produkte tragen dazu bei, das anfallende Regenwasser im Boden einzuspeichern und natürlich versickern zu lassen bzw. gedrosselt einem oberflächlichen Gewässer zuzuführen. Die Wasseraufnahmekapazität des Bodens wird mit diesen boxenartigen Produkten von 20 % auf 95 % erhöht. Gefertigt werden diese Produkte aus recyclierten PET-Getränkedeckeln und tragen so zur Kreislaufwirtschaft bei. Die Produkte sind erdverlegt sehr langlebig und halten nahezu 100 Jahre. RAUSIKKO Standard-Boxen Die einzelnen RAUSIKKO-Boxen haben eine Abmessung von 0.80m x 0.80m x 0.66m, eine Anlage kann nahezu beliebig
Projekte & Innovationen
FACTS Über REHAU Vertriebs AG Für energieeffizientes Bauen, Nutzung regenerativer Energien und Wassermanagement ebenso wie für die Mobilität und RAUSIKKO Box 8.6 Standard
RAUSIKKO SX 2-teilig
Future Living initiiert REHAU nachhaltige Beiträge für die ökologischen und ökonomischen Herausforderungen von morgen. Kompetenz und Innovationsfreude haben uns zum führenden System- und Serviceanbieter polymerbasierter Lösungen in den Bereichen Bau, Automotive und Industrie gemacht. Dank der Kombination aus hoher Entwicklungsleistung und starken dezentralen Vertriebs- und Serviceorganisationen gehören wir zu den TOPAnbietern am Markt. Höchste Professionalität von der Materialentwicklung bis zur Ausführung sowie die Leidenschaft für das
Verlegen von RAUSIKKO SX Boxen
faszinierende unbegrenzte Nutzenpotenzial polymerer Werkstoffe sind für uns Grund-
zusammengestellt werden. Für jedes Objekt wird das entsprechende Anlagevolumen berechnet, diese Dimensionierung bietet die REHAU Vertriebs AG auch als Dienstleistung für die Kunden an. Je nach örtlichen Bedingungen werden dann anschliessend die Dimensionen festgelegt. REHAU hat sich mit seinen RAUSIKKO Boxen am Markt etabliert und ist als Systemlieferant bei der Versickerung und Retention von Regenwasser nicht mehr wegzudenken. Die Boxen sind auch mit LKW befahrbar.
AWADUKT-PP-EQ-Rohr aus Sekundärrohstoff Kunststoffrohre werden aus polymeren Rohstoffen hergestellt. Aufgrund der Corona-Pandemie und pessimistischer Wirtschaftsprognosen wurden die Fördermengen von Rohöl reduziert und Transportkapazitäten eingeschränkt. Gleichzeitig haben die Kunststoffrohmaterialproduzenten ihre Produktion gedrosselt und Lager abgebaut. Das hat auf dem Weltmarkt zu einer enormen Knappheit von Kunststoff-Granulaten geführt.
voraussetzung, um als führende Premium-
RAUSIKKO SX Es ist jedoch immer nötig, das Sortiment weiterzuentwickeln und zu verbessern, daher hat REHAU die RAUSIKKO SX Boxen entwickelt, bei diesem System wird die Box aus zwei Teilen vor dem Einbau zusammengebaut. Diese Neuentwicklung hat den grossen Vorteil, dass mit einem Lastwagen bis 300 m3 Retentionsvolumen auf die Baustelle geliefert werden kann. Auch der Lagerplatz im Werk und auf der Baustelle kann dadurch kleiner gehalten werden. Der Verlegeaufwand ist zwar leicht höher, das Produkt jedoch wesentlich nachhaltiger, da die Lastwagenfahrten bei grossen Anlagen erheblich reduziert werden können.
U.a. auch um solchen Situationen entgegen zu wirken, hat REHAU ein Rohr aus Sekundärrohstoff entwickelt, dass auch qualitativ und hinsichtlich Belastbarkeit Rohren aus dem Primärrohstoff ebenbürtig ist. Da die Norm EN 1852-1 nur Primärrohstoffe zulässt, kann das Rohr bis heute nicht nach dem Schweizer Qualitätslabel Qplus zertifiziert werden. Diese Einstiegsschranke für das nachhaltigste Rohr (Cradle to Cradle platin) ist insbesondere bedauerlich, da die öffentlichen Bauherren Qplus zertifizierte Rohre explizit fordern. E
Damian Grand Länderverantwortlicher REHAU Vertriebs AG
marke weltweit erfolgreich zu sein. Rund 20ʼ000 Mitarbeiter engagieren sich weltweit an 170 Standorten für den Erfolg unseres unabhängigen Familienunternehmens.
Thomas Herren Dipl. Bauingenieur FH, Technischer Berater Tiefbau, REHAU Vertriebs AG
REHAU Vertriebs AG Aeschistrasse 17 3110 Münsingen T. +41 31 720 21 20 tiefbau.ch@rehau.com
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Projekte & Innovationen
VOLLSTÄNDIG OHNE STAHL UND BETON BAUEN – GEHT DAS? Die neue TS3-Technologie ermöglicht Grossflächen aus Holz. Damit kann Holz den traditionellen Stahlbeton in vielen Projekten ersetzen – das schont das Klima und freut die Investoren. Das Projekt Fasanenhof ist der Beweis dafür. Der Holzbau boomt. Schulen, Spitäler oder Grossprojekte mit über 300 Wohnungen können heute problemlos mit Holz gebaut werden. Der Holzbau hatte aber bislang einen Nachteil: Die einachsige Tragrichtung des Holzes. Das bedingte den Einbau von grossen Querbalken, den sogenannten Unterzügen. Das ist heute anders: Die Timber Structures 3.0-Technologie, kurz TS3, ist ein Verfahren, das aus Holz grosse Flächen generieren kann – ohne die bisher üblichen Querbalken. Dazu verbindet TS3 Holzbauteile stirnseitig. Das galt über Jahrzehnte als unmöglich. Zehn Jahre Forschung zusammen mit der Berner Fachhochschule und der ETH Zürich waren nötig, um die Lösung zu finden: Leistungsfähige Stützenköpfe aus Holz und stirnseitige Verklebung von Holzbauteilen. Damit ist der Holzbau in der dritten Generation angelangt – ein Quantensprung, der die Baubranche zum Umdenken bringt und Planerinnen und Planern neue Welten eröffnet. Vom Pfahlbau bis zum Hochhaus
Bereits die Pfahlbauer verwendeten Holz als Baumaterial für ihre Häuser. In dieser ersten Generation des Holzbaus wurden Bäume gefällt, entrindet, manchmal zu Balken gesägt und als Vollholz eingesetzt. Im 20. Jahrhundert folgte die zweite Generation des Holzbaus: Innovative Holzbauer verklebten das Holz zu Brettschicht- und Brettsperrholz. Es wurde möglich, Holzträger herzustellen, die länger sind als Bäume hoch. Diese Holzprodukte sind heute gängig. 42
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Montage der TS3-Platten. Die Technologie erlaubt eine Stützen-Platten-Konstruktion, wie sie bis anhin nur mit Stahlbeton möglich war. Auf der Stirnseite der TS3-Platten sind die Dicht- und Segmentbänder sichtbar.
Projekte & Innovationen
FACTS TS3 – Grossflächen aus Holz
Timber Structures 3.0, kurz TS3, ist ein neues Bausystem für den Weltmarkt. Es ermöglicht Skelettbaustrukturen, wie sie bis anhin nur von Stahlbeton-Konstruktionen bekannt waren – jedoch aus Holz. Holz statt Beton. Ganz einfach. Die Kerntechnologie ist der stirnseitige Fugenverguss von Holzbauteilen und ein Stützenkopfelement, beides Resultate aus mehreren Forschungsprojekten mit der Der Langgzeitprüfstand an der Berner Fachhochschule in Biel war ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der TS3-Technologie.
Berner Fachhochschule und der ETH Zürich sowie den Wirtschaftspartnern Henkel und Schilliger Holz. Bei der typischen Skelettbaustruktur tragen Brettsperrholz-
Die Betonbauweise behielt aber einen markanten Vorteil: Es konnten in mehrere Richtungen tragende Bauteile erstellt werden – zum Beispiel Geschossdecken. Das konnte der Holzbau der zweiten Generation noch nicht. Nun ist diese Hürde genommen. Der Holzbau ist mit TS3 in der dritten Generation angekommen und damit dem Stahlbeton ebenbürtig, auch für tragende Grossflächen. Vom Forschungsprojekt bis zur Marktreife
Timbatec entwickelt seit der Gründung moderne Produkte und Technologien. Eine davon ist so erfolgversprechend, dass sie im Jahre 2014 in eine eigene Firma in Thun ausgelagert wurde: die TS3-Technologie. Bereits 2009 begann Stefan Zöllig mit der Entwicklung der neuen Technologie. Drei Jahre später startete das erste Forschungsprojekt mit der BFH. Nach unzähligen Laborversuchen und Prüfobjekten wurden erste Kleinprojekte realisiert. 2019 folgten die ersten Mehrfamilienhäuser mit TS3-Geschossdecken. 2020 stellte TS3 einen Weltrekord auf: Die 650 Quadratmeter grosse Holzdecke beim Industriegebäude Handl in Österreich ist bis heute die weltweit grösste Brettsperrholzplatte. Aktuell steht mit dem Mehrfamilienhaus «Fasanenhof» in Frenkendorf das bisher bedeutendste TS3-Projekt kurz vor der Vollendung.
Der Fasanenhof
In Frenkendorf in Basel-Land entsteht die erste viergeschossige Stützen-Plattenkonstruktion mit der TS3-Technologie. «Investoren suchen Anlageobjekte mit der bestmöglichen Rentabilität. Die Bauherrschaft von der Holzbauvariante zu überzeugen, braucht oft Zeit und Energie“, so der Architekt Andreas Scherer. «Während der Überzeugungsphase müssen wir das Bauprojekt in verschiedenen Materialvarianten weiterplanen. Da spielt uns TS3 in die Hände. Mit TS3 können wir in Beton planen, danach aber in Holz bauen. Die Planung mit den flächig tragenden Brettsperrholzplatten ist ähnlich wie bei Projekten aus Stahlbeton.»
platten die Lasten auf die Stützen ab. Das Auflager der Platten auf den Stützen kann je nach Lasten und Stützweiten ausgebildet und wenn nötig verstärkt werden. Mit TS3 sind so Spannweiten bis 8 x 8 Meter und Nutzlasten bis zu 500 Kilogramm pro Quadratmeter möglich. Die Kosten dieses Systems sind vergleichbar mit denen einer Stahlbetondecke. Mit unserem Konfigurator berechnen Sie mit wenigen Klicks die notwendige Dicke und die Kosten Ihrer Geschossdecke ganz einfach. Versuchen sie es selber. www.ts3.biz/configurator Das System steht weltweit lizenzierten Firmen zur Anwendung zur Verfügung. Sind Sie interessiert, mit TS3 zu bauen? Sprechen Sie uns an. Wir helfen Ihnen
Auch auf der Baustelle freut man sich über die neue Technologie: «Uns betrifft das mit der TS3-Fuge wenig. Wir können unsere normalen Abläufe fahren», erklärt Benjamin Kaiser, Projektleiter der Firma Stamm AG. «Dank der minutiösen Planung und vorgefertigten Bauteile richteten wir das Gebäude mit 15 Wohnungen innert nur drei Wochen fertig auf. Bei Bauprojekten mit viel Stahl, Backstein und Beton ginge das viel länger. Oft wird bei diesen Materialien auf der Baustelle noch geplant und entschieden. Das stört den Bauablauf massiv. Bei Holzbauten ist das anders. Technologien wie TS3 und Bauabläufe, bei denen der Holzbau die Genauigkeit vorgibt, sind für uns Gold wert», schildert Kaiser. E
gern weiter.
Simon Meier Leiter Marketing Timbatec TS3 AG T. +41 58 255 17 12 simon.meier@timbatec.ch www.timbatec.ch www.ts3.biz
Nachhaltiges BAUEN 2021
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«NACHHALTIG BAUEN MIT HOLZ MACHT SINN.»
Baustoffe
ES IST NAHELIEGEND, MIT DEM VOR ORT GEWACHSENEN ROHSTOFF AUCH VOR ORT ZU BAUEN Holz ist per se ein nachhaltiger Rohstoff: erneuerbar und klimaneutral. Und die Aufbereitung zum eigentlichen Holzprodukt benötigt nur wenig graue Energie. Wird Holz verbaut, dann speichert es CO2. Das Konzept der Nachhaltigkeit hat seinen Ursprung in der Waldwirtschaft (1713). Vor über 300 Jahren wurde die Nachhaltigkeit im Wald so verstanden, dass nur soviel geerntet wird wie wieder nachwächst. 1987 hat der «Brundtland Bericht» drei Dimensionen der Nachhaltigkeit festgelegt: Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft sollen im Gleichgewicht sein. Die Nachhaltigkeit ist danach umfassend in den Standard «Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS) eingeflossen. Die Ressourcenpolitik Holz des Bundes wurde soeben überarbeitet und erscheint im Frühling 2021. Sie unterstützt die Strategie der nachhaltigen Entwicklung der Schweiz. Und sie leistet signifikante Beiträge zur Wald-, Klima-, Energie- und Regionalpolitik sowie weiteren Sektoralpolitiken wie auch zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der UNO. Die Schweiz ist zu einem Drittel der Fläche bewaldet. Hier wächst der erneuerbare Rohstoff Holz in einem Wald, der eine sehr hohe Biodiversität aufweist, weil er schonend und ohne Dünger bewirtschaftet wird. Die Sektoren Wald und Holz beschäftigen rund 95’000 Menschen, viele davon in Randregionen. Holz schafft jährlich rund sechs Milliarden Franken Wertschöpfung, also ein Prozent des Bruttoinlandproduktes. Zudem bietet die Wertschöpfungskette Wald und Holz rund 15’000 Lehrstellen in gut 20 Berufen. Nachhaltigkeit als Zuschlagskriterium
Neu wurde beim öffentlichen Beschaffungswesen die «Nachhaltigkeit» als Zuschlagskriterium aufgenommen. Und bereits 2017 hat der Bund sich verpflichtet, bei seinen eigenen Bauten und Anlagen die Verwendung von nachhaltig produziertem Holz zu fördern. Art. 34b des Waldgesetzes (WaG, SR 921.0) beziehungsweise Art. 37c der Waldverordnung (WaV, SR 921.01) verpflichten den Bund, bei der Planung, der Errichtung und dem Betrieb eigener Bauten und Anlagen, soweit geeignet, die Verwendung von nachhaltig produziertem Holz zu fördern. Dabei soll er bei der Beschaffung von Holzerzeugnissen die nachhaltige und na-
turnahe Waldbewirtschaftung sowie das Ziel der Reduktion von Treibhausgasemissionen berücksichtigen. KBOB-Empfehlungen «Nachhaltiges Bauen mit Holz»
Im Jahr 2020 wurden von der Koordinationskonferenz der Bauund Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren KBOB die Empfehlungen «Nachhaltiges Bauen mit Holz» veröffentlicht. Diese helfen Investoren, Planenden und Architekten, mit Holz zu planen und zu bauen. Quasi jede Gemeinde, die Kantone und auch der Bund verfügen über eigenen Wald. Es ist naheliegend, mit dem vor Ort gewachsenen Rohstoff auch vor Ort zu bauen – wie dies Jahrhunderte lang der Fall war. Die Vorteile des Holzbaus können so optimal genutzt werden: - Grosse Spannweiten bei Tragwerken - Vielfältige Formensprache - Aufstockungen und Erweiterungen wegen des geringen spezifischen Gewichtes - Schnelle Bauweisen aufgrund der Vorfertigung im Werk - Hohe Wertigkeit - Jahrhundertelange Erfahrung vom Handwerk bis hin zu Hightech - Bauen mit BIM (Building Information Modeling, deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) Schrittweise Skizzierung der Planungsschritte
Diese KBOB-Empfehlungen zeigen Schritt für Schritt auf, wie man vorgehen kann von der Immobilienstrategie bis hin zur Ausführung eines Baus. Parallel mit den KBOB-Empfehlungen wurde ein «Holzrechner» entwickelt. Er quantifiziert die Umweltauswirkungen von Holz auf der Grundlage von Ökobilanzdaten. Die Berechnung umfasst die Primärenergie gesamt sowie die erneuerbare und nicht erneuerbare Primärenergie und die Treibhausgasemissionen. Schliesslich weist sie die Gesamtumweltbelastung in Umweltbelastungspunkten aus. E
Alfred W. Kammerhofer ist Sektionschef Holz- und Waldwirtschaft, Abteilung Wald, Bundesamt für Umwelt BAFU, Bern. www.bafu.admin.ch
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Baustoffe
55 JAHRE HOLZWERKSTOFFE VON HÖCHSTER QUALITÄT Seit 55 Jahren entwickelt die SWISS KRONO AG mit Sitz in Menznau/LU Holzwerkstoffe von höchster Qualität und betreibt eine der weltweit modernsten Spanplattenanlagen. Rund um den Globus kommen die Produkte der Unternehmensgruppe zum Einsatz. Schon seit ihrer Gründung durch Ernst Kaindl im Jahr 1966 ist das ökologische Bewusstsein in der Firma fest verankert.
Als Ernst Kaindl 1966 die AG für Holzindustrie gründete, ahnte noch niemand, dass sich aus dem Handelsstandort Menznau binnen eines halben Jahrhunderts eine international bedeutsame Unternehmensgruppe für Holzwerkstoffe entwickeln würde. Als Familienunternehmen steht SWISS KRONO Group seit 55 Jahren für Produkte von höchster Qualität und ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Palette der Holzwerkstoffe reicht von dekorativen Erzeugnissen für den Möbel- und Innenausbau (Interiors) über leistungsfähige Holzbaustoffe (Building Materials) bis hin zu Laminatfussboden in vielfältiger Ausprägung (Flooring). Vor 5 Jahren setzte die SWISS KRONO AG mit ihrem neuen Bürogebäude ein
imposantes Zeichen für höchste Energieeffizienz und gleichzeitig spannender Architektur. Was mit einem typischen 1960er Bürogebäude mit einer Hauswartwohnung begann, ist heute ein vollverglastes Kompetenzzentrum. Photovoltaikzellen an allen vier Seiten der Fassade produzieren umweltfreundlichen Strom. Geheizt wird mit Fernwärme und gekühlt mit Grundwasser. Die Gebäudetechnik funktioniert effizient und alle Systeme sind optimal aufeinander abgestimmt. In Kreisläufen denken und handeln
Der nachhaltige Umgang mit dem Rohstoff Holz und der Umwelt prägt alle Entscheidungen von SWISS KRONO. Mit dem zertifizierten Umweltmanagement-System nach ISO 14001 wird der Ressourcenverbrauch kontinuierlich op-
Die Minergie-Bauweise und die Photovoltaikfassade sind ein gelebtes Symbol für das Umweltbewusstsein der SWISS KRONO AG.
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Nachhaltiges BAUEN 2021
timiert. Geplant und gehandelt wird in Kreisläufen – von der umsichtigen Produktplanung und Rohstoffbeschaffung über die effizienten, umweltverträglichen Produktionsprozesse und Logistiklösungen bis hin zur Wiederverwertung eingesetzter Materialien. Mit der Kaskadennutzung beziehungsweise Mehrfachnutzung erhält bei SWISS KRONO der wertvolle Rohstoff Holz mehrere Leben. Das Holz, welches ausschliesslich aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung bezogen wird, wird mehrfach verwendet und trägt damit aktiv zur CO2-Reduktion bei. Dank modernster Technologien werden alle Rohstoffe möglichst vollständig verwertet und optimal genutzt. Bei fehlerhafter Produktion, Rücknahme von Restplatten oder Ausschuss aus der Herstellung wird der Rohstoff aufbereitet und zurückgeführt (sogenannte stoffliche Verwertung). Im letzten Schritt wird das Holz verbrannt, um Energie zu gewinnen, welche wiederum in die Herstellung zurückfliesst (sogenannte thermische Verwertung). Die Energieströme werden dank Rückgewinnung mehrfach genutzt. Zudem recycelt SWISS KRONO alles, was nicht direkt im Produkt einsetzbar ist und gestaltet so den Holzkreislauf optimal. Durch Einsatz von Biomasse und CO2-Speicherung im Produkt hat SWISS KRONO eine negative CO2-Bilanz, da mehr CO2 gespeichert als freigesetzt wird.
Baustoffe
FACTS Schweizer Markt-Leader
Die SWISS KRONO AG ist der grösste Schweizer Verarbeiter von Holz und produziert hochwertige Fussböden und dekorative Holzwerkstoffe für Möbel, Küchen und den Innenausbau. Die SWISS KRONO AG hat ihre Marktpräsenz rund um den Globus beständig ausgebaut, derzeit werden die Produkte aus Menznau/LU in über 120 Länder exportiert. Empfangstheken gehören zu den prädestinierten Anwendungsbereichen der antimikrobiellen BE.SAFE-Oberfläche.
Grundstein
Gegründet wurde das Unternehmen 1966 als «AG für Holzindustrie» und war das
BE.SAFE – die Oberfläche
Vielfältige und innovative
erste Werk der heutigen SWISS KRONO
Gesundheit und Sicherheit haben überall höchste Priorität: in den eigenen vier Wänden, am Arbeitsplatz und in der Freizeit. Dies ganz besonders auch in der heutigen Coronavirus-Pandemie.
Sämtliche Decore der ONE WORLD Collection sind auf Wunsch mit der antimikrobiellen BE.SAFE-Oberfläche erhältlich. SWISS KRONO gelingt es, mit dem 3-fach-Schutz von BE.SAFE und der Decorvielfalt der ONE WORLD Collection zwei Ansprüche miteinander zu verbinden: den Wunsch nach individueller Raumgestaltung und das stetig steigende Bedürfnis nach gesundheitlichem Schutz in Innenräumen. E
liegt im Familienbesitz und ist einer der
mit antimikrobieller Wirkung
Viren, Bakterien und Pilze finden äusserst raffinierte Wege, um von einem Menschen zum nächsten zu gelangen. Die Übertragung kann nicht nur durch die Luft oder über den direkten Körperkontakt geschehen, sondern auch über das Haftenbleiben an Oberflächen wie Empfangstresen, an Tischen oder Theken, im öffentlichen Verkehr oder auch an Orten wie Schulen oder Seniorenheimen.
Decore mit der BE.SAFE-Oberfläche
GROUP. Diese ist als Holding organisiert, bedeutendsten Marktplayer im Bereich Herstellung und Veredelung von Holzwerkstoffen. Mitarbeitende
Im idyllischen, naturnahen Luzerner Hinterland werden heute rund 490 Mitarbeitende im Schichtbetrieb beschäftigt, die das Ziel des Unternehmens mittragen: Die Herstellung holzbasierter Qualitätswerkstoffe mit stetem Blick auf den Umweltschutz. Weltweit
SWISS KRONO GROUP konnte ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen. Heute zählt die Gruppe rund 5100 Mitarbeitende
Einen wichtigen Beitrag, um der Problematik zu begegnen, ist die weltweit erste Möbeloberfläche mit antimikrobieller Wirkung von SWISS KRONO in Zusammenarbeit mit einem weiteren Unternehmen. Die neu entwickelte BE.SAFEOberfläche wirkt mit ihrem 3-fach Schutz nicht nur antibakteriell, sondern erstmals auch gegen Viren und Pilze. Das eingesetzte Additiv greift die Membranen der Viren, Bakterien und Pilze an und beseitigt dadurch jegliche Krankheitserreger. Da das Additiv physikalisch wirkt und im Produkt integriert ist, verliert es seine Wirkung nicht und bietet einen dauerhaften Schutz während des gesamten Produktlebenszyklus (geprüft, bestätigt und zertifiziert durch die Hohenstein Institute).
in 10 Werken weltweit.
Bars, Hotels, Schulen, Altersheime oder Sporteinrichtungen: Die BE.SAFE-Oberläche wirkt mit ihrem 3-fach Schutz überall gegen Viren, Bakterien und Pilze.
SWISS KRONO AG Willisauerstrasse 37 6122 Menznau T. +41 41 494 94 94 F. +41 41 494 94 49 chme.info@swisskrono.com www.swisskrono.com/ch
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Baustoffe
EGGER SCHAFFT PERSPEKTIVEN: NACHHALTIGES WACHSTUM AUS EIGENER KRAFT FACTS Die EGGER Gruppe •F amilienunternehmen mit rund 10ʼ100 Mitarbeitern an 20 Produktionsstandorten weltweit. •W eltweite Vermarktung von rund 8,9 Mio. m3 Platten inkl. Schnittholz. •K lares Bekenntnis zu nachhaltiger Waldwirtschaft und ökologischen Produktionsverfahren. •E ntwicklung innovativer und langlebiger Produkte. •B ekenntnis zum Global Compact der Vereinten Nationen. •L ückenlose Rückverfolgbarkeit des Holzes ist für EGGER Teil der Sorgfaltspflicht.
Das EGGER Werk am Stammsitz in St. Johann in Tirol (AT).
Die EGGER Gruppe mit Stammsitz in St. Johann in Tirol gehört zu den international führenden Holz verarbeitenden Unternehmen. Das Familienunternehmen, das 1961 gegründet wurde, produziert heute an 20 Standorten weltweit mit rund 10ʼ100 Mitarbeitern. Abnehmer sind die Möbelindustrie, der Holz-Fachhandel, sowie Baumärkte und DIY-Geschäfte. Im Geschäftsjahr 2019/2020 erzielte die Gruppe einen konsolidierten Umsatz von rund 2,83 Mrd. Euro. EGGER Produkte finden sich in vielen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens: in Küche, Bad, Büro, Wohn- und Schlafräumen. Dabei versteht sich EGGER als Komplettanbieter für den Möbelund Innenausbau, für den konstruktiven Holzbau sowie für Fussböden. Die EGGER Gruppe ist als vehementer Befürworter und Förderer nachhaltiger Waldwirtschaft und eines verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen bekannt. Bereits bei der Produktentwicklung wird besonderer Wert auf eine umweltfreundliche und effiziente Produktion sowie auf die Langlebigkeit der Produkte gelegt. Auch die nachhaltige Beschaffung von 48
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Holz ist für EGGER selbstverständlich. Um seiner Verantwortung gerecht zu werden, hat EGGER im Jahr 2019 als erster Holzwerkstoffhersteller in der EU sein angewendetes Sorgfaltspflichtsystem zusätzlich um die Standards der neuen ISO 38200 erweitert. EGGER schreibt die nachhaltige Nutzung von Rohstoffen gross. Im Mittelpunkt des Handelns steht der geschlossene Werkstoffkreislauf. EGGER setzt dafür auf vollintegrierte Standorte mit kurzen Transportwegen. Dort wird Holz erst stofflich verwertet, von der Vollholzproduktion im Sägewerk bis zur Produktion von Holzwerkstoffen. Holzreste und Recyclinghölzer, die sich für die Produktion nicht eignen, werden in eigenen Biomassekraftwerken energetisch genutzt. Für alle EGGER Basisprodukte sind international gültige Zertifikate – sogenannte EPDs (Umwelt-Produktdeklarationen) – verfügbar. E
Die EGGER Gruppenleitung v. l.: Walter Schiegl (Leitung Produktion/Technik EGGER Gruppe), Dr. Thomas Leissing (Leitung Finanzen/Verwaltung/Logistik EGGER Gruppe) und Ulrich Bühler (Leitung Marketing/Vertrieb EGGER Gruppe)
Die EGGER Gruppe berichtet jährlich transparent in ihrem Nachhaltigkeitsbericht unter www.egger.com/sustainability EGGER Holzwerkstoffe Schweiz GmbH Rosenstrasse 2 6010 Kriens
Umweltbewusstes
Bauen für die nächste Generation Tipps für Bauherren
Patronat: Kanton Aargau. Patronat: Kanton Aargau. Hauptpartner: Patronat: Kanton Aargau. Hauptpartner: Hauptpartner:
Öffnungszeiten:
umweltarena.ch
Baustoffe
EBERHARD LANCIERT DEN ERSTEN ZIRKULÄREN BETON DER SCHWEIZ zirkulit® Beton ist die neuste Generation von nachhaltigem Beton mit einzigartiger Rezeptur.
Dank modernster Aufbereitungstechnologie kann der Sand- und Kiesanteil aus natürlichen Ressourcen grösstenteils durch Sekundärrohstoffe ersetzt werden.
Bauherren haben bereits heute die Möglichkeit, nachhaltig zu bauen, indem sie Beton mit Sekundärrohstoffen verwenden. Der neue zirkulit® Beton zeichnet sich durch einen hohen Sekundärrohstoffanteil aus und garantiert so maximale Zirkularität. Dadurch kann der Einsatz von Sand und Kies beim Bauen massiv reduziert werden. Zudem verkleinert die neue Speichertechnologie den CO2-Fussabdruck des zirkulit® Betons. Er ist ein nach SN EN 206 und SIA-Merkblatt 2030 hergestellter Beton und zeichnet sich durch identische statische Eigenschaften wie ein Primärbeton aus. Nachhaltige Entscheidung bei der Planung
Die Umweltauswirkungen eines Gebäudes konnten in den letzten Jahren dank Fortschritten in der Betriebsphase deutlich reduziert werden. Aus diesem Grund rückt nun die Bausubstanz in den Fokus. 50
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In der Regel macht der Betonanteil mehr als 50 Prozent der Bausubstanz eines Gebäudes aus. Der zirkulit® Beton ermöglicht es dem Bauherrn, diesen einflussreichen Faktor nachhaltiger zu gestalten, indem der Primärressourcenanteil und der CO2-Fussabdruck verringert werden. Rohstoffgewinnung durch Urban Mining
Heute gewinnt die Bauindustrie die Rohstoffe Kies und Sand hauptsächlich aus Kiesgruben und Steinbrüchen. Gleichzeitig werden nach wie vor relevante Anteile der aus dem Rückbau anfallenden Bauabfälle deponiert statt wiederverwertet. Bauabfälle bilden den grössten Abfallstrom der Schweiz. Pro Jahr fallen alleine aus dem Rückbau von Gebäuden rund 7.5 Millionen Tonnen Bauabfälle an. Im Vergleich zum Haushaltskehricht ist das mehr als die doppelte Menge! Mit dem Urban-Mining-Ansatz werden sämtliche Bauabfälle für den Bau von
neuen Häusern genutzt. Dank der hochwertigen Aufbereitung der Rückbaumaterialien werden so Sekundärrohstoffe hergestellt, die gleichwertig wie Primärrohstoffe sind. CO2 im Beton gespeichert
Der CO2-Fussabdruck von zirkulit® Beton wird durch drei Massnahmen optimiert: - Dank einer exakt eingestellten Siebkurve kann der Zement auf den normativ zugelassenen Mindestzementgehalt reduziert werden. - Der Beton wird mit einem CO2-armen Zement hergestellt. - Um den CO2-Fussabdruck weiter zu verringern, kommt eine neue CO2-Speichertechnologie zum Einsatz, die zusätzlich CO2 im Betongranulat speichert. Erstmalige Verwendung in der Praxis
Für die Realisierung des neuen Aufbereitungszentrums für Bauabfälle in Oberglatt steht eine nachhaltige Bauweise im
Baustoffe
FACTS Eberhard Baustoffe
Die Eberhard Unternehmungen engagieren sich mit ihrem Urban-Mining-Konzept seit über drei Jahrzehnten in der Baustoffgewinnung aus bestehenden Häusern und der Produktion von nachhaltigen Baustoffen. Das BaustoffRecyclingZentrum «Ebirec» in Rümlang verarbeitet pro Jahr zwischen 350ʼ000 bis 450ʼ000 Tonnen mineralischen Bauschutt. Aufbereitung von Baustoffen
Zurzeit entsteht in Oberglatt das modernste Aufbereitungszentrum für Bauabfälle. EbiMIK steht für Eberhard – Materialien im Kreislauf. Das neue Zentrum wird Die neue Rezeptur garantiert eine maximale Zirkularität und eine kompromisslose Qualität. Dank hohem Sekundärrohstoffanteil kann der Primärressourcenverbrauch signifikant reduziert werden.
ab Herbst 2021 Bauabfälle zu qualitativ höchstwertigen Produkten aufbereiten und damit neue Massstäbe in der Kreislaufwirtschaft setzen.
Zentrum. So wurden das 110 Meter lange Rohstofflager und die Betonwände der 100 Meter langen Anlage komplett mit Beton aus Sekundärrohstoffen gebaut. Dabei wurde für den Bau einer Wand bereits zirkulit® Beton verwendet. So konnte die neuartige Rezeptur auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden.
Patrick Eberhard, Bereichsleiter Baustoffe von Eberhard, ergänzt: «Wir freuen uns, dass Swiss Prime Site Immobilien mit uns den Schritt zum zirkulären Bauen geht und den zirkulit® Beton im Areal JED als erste Bauherrin in der Schweiz einsetzen wird. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zur Kreislaufwirtschaft in der Baubranche.»
Die erste Bauherrin baut mit zirkulit® Beton
Unter dem Namen JED (Join. Explore. Dare) wird das Areal der ehemaligen NZZ-Druckerei in Schlieren bei Zürich zu einem Zentrum für Innovation, Unternehmertum und Wissenstransfer entwickelt. Als Vorreiterin und Investorin im Bereich nachhaltiges Bauen wird Swiss Prime Site Immobilien beim Neubau erstmalig zirkulit® Beton einsetzen.
zirkulit® Beton
zirkulit® Beton läutet ein neues Zeitalter beim ökologischen Beton ein: - Die einzigartige Rezeptur garantiert eine maximale Zirkularität und eine Qualität ohne Kompromisse. - Der minimale Verbrauch von Primärressourcen schont die natürlichen Ressourcen Sand und Kies.
Der zirkulit® Beton kann ab April 2021 geliefert werden. Gerne beraten Sie unsere Experten bereits heute. E
- Die neue CO2-Speichertechnologie verringert den CO2-Ausstoss. Die Rezeptur basiert auf den langjährigen Erfahrungen mit Beton aus Sekundärrohstoffen. Bereits seit 20 Jahren werden Gebäude aus Recyclingbeton gebaut. Die Verwendung von zirkulit® Beton fördert das zirkuläre Bauen und ist damit die Basis einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft in der Baubranche.
Dazu Gianfranco Basso, Head Construction Swiss Prime Site: «Seit 2019 sind wir Mitglied von Madaster Schweiz, einer Plattform, die sich für die Nutzung von zirkulären Baustoffen einsetzt. Der innovative Baustoff zirkulit® von Eberhard gibt uns die Möglichkeit, unseren bereits auf Nachhaltigkeit konzipierten Neubau auf dem Areal JED noch stärker auf die immer wichtiger werdende Kreislaufwirtschaft auszurichten.»
Der Urban-Mining-Ansatz führt sämtliche mineralische Rückbaumaterialien zurück in den Baustoffkreislauf. Leider werden heute immer noch Bauabfälle deponiert statt wiederverwertet.
zirkulit® Baustoffe Breitloostrasse 7 8154 Oberglatt T. +41 43 411 28 60 verkauf@zirkulit.ch www.zirkulit.ch
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WO GEHT’S DENN HIER ZUR NACHHALTIGKEIT? Nachhaltig bauen mit Beton – dass dies möglich ist, daran denken die wenigsten. Wer aber genauer hinschaut, entdeckt, dass dieser Werkstoff eine Zukunft hat. Clevere Materialkombination Bauen kann man aus verschiedenen, teilweise verwandten oder miteinander konkurrierenden Produkten, angeboten in grosser Vielfalt. Eine Vielfalt, bei der der Baustoff Beton ganz vorne mitmischt. Nicht umsonst. Denn Beton ist weder kalt noch leblos noch einfach grau. Ein lebendiges Beispiel dafür ist das Ricola Kräuterzentrum in Laufen (ms-element.ch/referenzen). Die Fassade besteht komplett aus Lehm. Getragen wird der Bau aber von einer Konstruktion aus Beton,
Das Ricola Haus glänzt durch den Verbund natürlicher Materialien.
ohne die das Gebäude gar nicht stehen würde. Beton lässt sich ausgezeichnet mit anderen natürlichen Materialien – wie eben Lehm oder Holz – kombinieren. Zudem sorgt der Baustoff für ein hervorragendes Raumklima. Die Wärme bleibt im Sommer draussen und im Winter drin. Das wirkt sich positiv auf den Energieverbrauch und somit auf die Heizkosten aus. Da sickert was durch Fällt Regen vom Himmel, wird das Wasser meist in Kanalisatio-
nen abgeleitet und der natürliche Kreislauf unterbrochen. Die Folge? Grundwasser fehlt, Gewässer trocknen aus. Die Lösung? Wasserdurchlässige Ökobeläge aus Beton. Sie leiten das Regenwasser direkt in den Boden und unterstützen so den natürlichen Kreislauf: verdunsten, transpirieren, regnen, versickern. Das Wasser reinigt sich auf natürliche Weise selbst. Sickerbeläge eignen sich für Gärten, Hausplätze, Schulhausplätze, Begegnungszonen, Parkplätze – also für alle Flächen, wo Regen auf be-
Wasserdurchlässige Ökobeläge unterstützen den natürlichen Wasserkreislauf.
Sichtbetonfassaden, auch mit Recyclingbeton eine Augenweide.
bauten Grund fällt. Die Vielfalt an passenden Steinen ist gross. Ein Garten, ein Weg oder ein Garagenvorplatz kann individuell und flexibel gestaltet werden. Beton beweist hier auf besondere Weise, dass er Ecken und Kanten hat: mit runden Formen, abgerundeten Ecken, geschwungenen Linien. Recyclingbeton schont Ressourcen Verantwortung und Nachhaltigkeit tragen bei Lösungen mit Beton viele Gesichter. Die Vielfalt und Anwendungsmöglichkeiten reichen bis tief in die Erde. Von da kommt der natürliche Rohstoff auch her. «Es ist uns wichtig, die natürliche Rohstoffversorgung langfristig zu sichern», meint Urban Müller, Mitinhaber der MÜLLER-STEINAG. Und so liegt auch ein offensiver Umgang mit Recycling Beton nahe. Recyclingkies nur beim Ortsbeton einzusetzen, war der MÜLLER-STEINAG nicht genug. Es wurde lange getüftelt, bis auch vorfabrizierte Betonelemente aus Recyclingbeton hergestellt werden konnten. «Unsere vorfabrizierten Elemente eignen sich hervorragend für Treppen, Brüstungen oder Fassadenelemente», führt Urban Müller aus. Auch bei Sichtbeton punkten diese vorgefertigten Elemente aus Recyclingbeton. Zum Beweis dafür dient die Musterkollektion im Rickenbacher Elementwerk.
Nachhaltige Abwasserinfrastruktur – aus Beton, natürlich Dann ist alles im grünen Bereich? «Nicht ganz überall», meint Urban Müller. «Die Abwasserinfrastruktur der Schweizer Siedlungsgebiete bereitet Kopfzerbrechen. Viele Kanalisationen sind in die Jahre gekommen. Da wartet eine grosse Aufgabe auf die Schweizer Städte und Gemeinden.» Nachhaltigkeit ist auch hier ein Thema. Lösungen, die kommende Generationen vor ausufernden Folgekosten und haushohen Zinsen schützen, sind gefordert. Welcher Werkstoff würde sich da besser eignen als Beton? Es gibt nichts, das langlebiger und beständiger ist.
Genau hinschauen lohnt sich Bauen mit Beton ist facettenreich. Doch, wer mal eben ins Regal «nachhaltig Bauen» langen will, um schnell eine Wahl zur Beruhigung des Gewissens zu treffen, wird feststellen: Ohne eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem gesamten Werkstoffangebot, fällt die Entscheidung schwer. «Das stimmt. Die Auswahl ist gross, die Entscheidungskriterien sind vielfältig. Viele dieser Kriterien greifen auf den ersten Blick zu kurz. Ein Gespräch mit den Spezialisten bringt oft neue Erkenntnisse», bekräftigt Urban Müller.
Langlebige, nachhaltige Abwassernetze dank Beton-Kanalisationsrohren.
FACTS Die MÜLLER-STEINAG Gruppe ist ein inhabergeführtes, unabhängiges und eigenständiges Schweizer Unternehmen. Verkaufsgesellschaften Die folgenden Firmen vertreten die Gruppe gegenüber den Kunden aus der Bauwirtschaft: CREABETON BAUSTOFF AG Katalog- und technische Produkte creabeton-baustoff.ch MÜLLER-STEINAG BAUSTOFF AG Naturbaustoffe, Transportbeton und Deponien ms-baustoff.ch MÜLLER-STEINAG ELEMENT AG Vorgefertigte Betonelemente ms-element.ch Nachhaltiges Handeln MÜLLER-STEINAG engagiert sich in folgenden Bereichen: • Erneuerbare Energien • Erhaltung der Kiesressourcen • Schonender Kiesabbau • Renaturierung der Abbaugebiete • Kreislaufwirtschaft • Energieoptimierungen in der Produktion • Kurze Transportwege • Schadstoffarme, moderne Transportmittel Aktuell laufen in den Werken die Arbeiten für die Zertifizierung der Umweltmanagementsysteme nach SN EN ISO 14001.
MÜLLER-STEINAG Gruppe Bohler 5 6221 Rickenbach LU Tel. 0848 200 610 mueller-steinag.ch
«NACHHALTIGKEIT BEGINNT BEI DER GEBÄUDEHÜLLE.»
Gebäudehülle & Innenausbau
SO LASSEN SIE IHREN GEBÄUDEHÜLLEN-FUSSABDRUCK SCHRUMPFEN Für eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen ist eine solide Grundbildung wichtig, damit die Materialien nachhaltig eingesetzt und verbaut werden. Die Gebäudehüllen-Spezialisten bieten im Kampf gegen den Klimawandel mit ihrem Know-how wirksame Lösungen in den Bereichen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Dabei erarbeiten sie zusammen mit dem Bauherrn das auf das Bauprojekt abgestimmte Vorgehen systematisch und passgenau. Der Schlüssel zur klimaneutralen Gebäudehüllenbilanz ist das Modernisieren der Gebäudehülle in der Kombination mit erneuerbaren Energien. Solide Grundbildung ist zentral
Dabei wird immer wieder von Nachhaltigkeit gesprochen. Die Nachhaltigkeit findet auf zwei Ebenen statt. Zum einen sind es die Materialien, die eine lange Lebensdauer aufweisen müssen und zum andern die Verarbeitung der Materialien. Nur eine gute und solide Verarbeitung von eingesetzten Materialien ist nachhaltig. Dabei spielt die Grund- und Weiterbildung bei Polybau zum Gebäudehüllen-Spezialisten eine zentrale Rolle. Ob Steildach, Flachdach, Fassaden oder Solaranlagen: Werden die Materialien nicht richtig oder unfachmännisch verbaut oder eingesetzt, werden die Ressourcen nicht geschont, und das ist nicht nachhaltig. Eine lange Nutzungsdauer von eingesetzten Materialien ist die Voraussetzung für Nachhaltigkeit.
Und wenn dabei noch Strom produziert wird und der Wärmeerzeuger auf Wärmepumpe umgestellt wird, liegt auch noch eine Reduktion von CO2 drin. Effiziente Gebäudehülle in drei Schritten
Eine nachhaltige, effiziente Gebäudehülle kann in drei Etappen erfolgen: Zuerst muss die Wärmedämmung am Dach und an der Fassade überprüft und eventuell nachgedämmt werden. Die Fassadenfenster und der Sonnenschutz gehören zur Fassade und müssen im Gleichschritt überprüft werden. In der zweiten Etappe soll der Wärmeerzeuger ersetzt oder angepasst werden. In der dritten Etappe kann auch eine Solaranlage, die Strom produziert, aufgebaut werden. In all diesen Schritten sollte eine ausreichende Beratung für ein ganzheitliches Energiekonzept des Gebäudes sichergestellt werden. Infobroschüre gibt wertvolle Tipps
Nachhaltigkeit und Energieeinsparungen können bei der Gebäudehülle beginnen. Unter www.gebäudehülle.swiss, Suchbegriff «Königsweg», kann man dazu die Informationsbroschüre «Königsweg E+» herunterladen. E
Der Fussabdruck der Gebäudehülle
Eine solide Gebäudehülle schafft auch einen Mehrwert für das Gebäude. Es entstehen niedrige Energiekosten während der Nutzung, höherer Wohnkomfort und Behaglichkeit, Schutz vor Aussenlärm und das gute Gefühl, einen Beitrag zum Klimawandel geleistet zu haben. Arthur Müggler ist dipl. Dachdeckermeister, Energieberater Gebäude und Fachexperte Gebäudehülle aus Altstätten. Er setzt sich dafür ein, dass die Energiestrategie 2050 im Bereich der Gebäude umgesetzt wird. Seit 2020 ist er Mitglied des Zentralvorstands von Gebäudehülle Schweiz. www.gebäudehülle.swiss
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Gebäudehülle & Innenausbau
NACHHALTIGKEIT FÄNGT OBEN AN – AUF DEM DACH Eine nachhaltige Entwicklung ist dann gegeben, wenn ökologische, ökonomische und soziale Ziele miteinander im Einklang stehen. Die Idee der Nachhaltigkeit geht auf die kursächsische Forstordnung von 1560 zurück. Damals wurde festgelegt, nur so viele Bäume zu fällen, wie auch wieder nachwachsen. Heute ist der Begriff der Nachhaltigkeit weiter gefasst. Bei Bauder tragen wir ökologische, ökonomische und soziale Verantwortung: Unsere Produkte sichern dauerhaft den Erhalt von Gebäuden, verlängern die Renovierungszyklen und sparen dadurch Rohstoffe. Sie sind energieeffizient und wiederverwertbar. Wir wirtschaften sinnvoll, denken langfristig und investieren kontinuierlich in Produkt- und Produktionsverbesserungen. Ökologischer Dachdämmstoff aus Biomasse
BauderECO ist einzigartig und in seiner Art noch nie da gewesen. Der Dämmstoff basiert auf Biomasse. Er ist ökologisch, wohngesund und dämmstark. Sein Dämmkern besteht zu über zwei Dritteln aus Biomasse. Darin enthalten sind Pflanzenstängel, Pflanzenblätter und ausgedroschene Maiskolben – keine Lebensmittel. Der Weg vom Feld bis zu uns ist zertifiziert. Weitere Bestandteile sind recycelte Stoffe aus Säge- und Fräsabfällen der Dämmstoffproduktion. Muschelkalk, ein Abfallprodukt aus der Lebensmittelindustrie, sorgt verarbeitet für die schützende Deckschicht des Dämmkerns. BauderECO erfüllt die strengen Richtlinien der AgBB (Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten). Der Dämmstoff ist schimmelresistent, allergikerfreundlich und frei von Schadstoffen. BauderECO erreicht Höchstwerte in der Dämmleistung. www.baudereco.ch
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Begrünungssysteme mit grossem,
Das Dach als Regenwasserspeicher
Dachflächen lassen sich wirksam begrünen dank innovativer Begrünungssysteme. Das Biodach zum Beispiel, mit Dachbiotop und einer Begrünung aus regionalen Kräutern und Wiesenblumen, fördert die Biodiversität. Modellierte Substratschüttungen, Grobkies, Steinfelder und aufgeschichtetes Schwemmholz schaffen einen optisch ansprechenden, naturnahen Lebensraum für Flora und Fauna. Bodenbrütende Vögel finden hier Nahrung, Nistmaterial und Schutz vor Greifvögeln. Solche Begrünungssysteme bieten eine Chance für biologische Vielfalt und Artenreichtum.
Wo neue, ausgedehnte Siedlungsflächen entstehen, ist die Abwasserbilanz ein zentrales Thema. Regenwasser wird im Idealfall auf dem Grundstück selbst bewirtschaftet. Während auf Terrassen, asphaltierten Fussgängerzonen und Zugangstrassen kaum Regenwasser versickert, bietet das Flachdach grossartige Möglichkeiten. Bis zu 80 % des jährlichen Niederschlags können auf dem Dach zwischengespeichert und auf natürliche Art (Verdunstung) der Natur zurückgegeben werden. Dadurch wird das öffentliche Entwässerungssystem erheblich entlastet. Der Prozess der Verdunstung kühlt das Mikroklima. Ein sehr angenehmer Effekt, insbesondere in stark besiedelten Gebieten während heissen Sommertagen.
ökologischem Potential
Bauder Biodach: Ersatzhabitat für Kleinstlebewesen
Gebäudehülle & Innenausbau
FACTS Ein Familienunternehmen in der vierten Generation Mehr als 160 Jahre ist es her, seit die ersten Produkte rund ums Dach beim Stuttgarter Unternehmen Bauder entstanden sind. Heute ist Bauder in 16 europäischen Ländern mit über 1’100 Mitarbeitern tätig und steht für besonders hochwertige und sichere Dächer. Als eigentümergeführtes Unternehmen steht Bauder nicht unter dem Zwang der kurzfristigen Gewinnmaximierung, sondern entwickelt sich stetig und langfristig weiter. Die Nähe zu Kunden und Mitarbeitenden ist der Unternehmensleitung ein besonderes Anliegen. Diese gelebte Nähe gilt als wesentlicher Bestandteil für den langfristigen Erfolg.
BauderECO: Der neue Dachdämmstoff aus Biomasse
Doppelt gut: Gründach
Wir sind noch lange nicht am Ziel, aber
Weit verbreitet ist die Idee, das Dach als Stromlieferanten mit einer Photovoltaikanlage zu nutzen. Die Funktionen sind kombinierbar. Eine Dachbegrünung mit Photovoltaikanlage macht Sinn und funktioniert sehr gut, sofern das richtige System eingesetzt wird. Stromgewinnung und Vegetation dürfen einander nicht beeinträchtigen. Deshalb werden die Photovoltaikmodule aufgeständert. Das passende Dachsystem, Gründachaufbau, Substrat und Samenmischung sorgen, aufeinander abgestimmt, für eine schöne Grünfläche.
Bei Bauder verfolgen wir seit Jahren eine nachhaltige Unternehmensstrategie. Wir wirtschaften so, dass die darauffolgenden Generationen die eigenen Bedürfnisse auch befriedigen können. Mit unseren Produkten machen wir uns auf den Weg. Denn eine nachhaltige Produktion bedeutet, dass die wirtschaftlichen Prozesse dahinter sinnvoll sind und negative Auswirkungen auf die Umwelt minimiert werden. Gleichzeitig sollen Energie und natürliche Ressourcen geschont werden. Dies fordert von der 4. Bauder-Generation neue Denkweisen und innovative Ansätze. Das ist unsere Mission für die nächsten Jahre. E
und Photovoltaik
www.lebensraumdach.ch
die ersten Schritte sind getan.
Mit dem Blick nach vorne Richtung Nachhaltigkeit Bauder Abdichtungssysteme erhalten Bauwerke dauerhaft. Ihre hochwertig entwickelten Wärmedämmsysteme tragen entscheidend zur Lösung des Klimaproblems bei. Dachbegrünungen sind umweltfreundlich und schaffen Lebensraum. Mit Photovoltaikanlagen lässt sich auf Dachflächen zusätzlich erneuerbare Energie erzeugen. Darüber hinaus bringt Bauder durch eine nachhaltige Unternehmensführung ökonomische, ökologische und soziale Belange so in Einklang, dass einer erfolgreichen und nachhaltigen Zukunft nichts im Wege steht.
Jan Bauder, Mark Bauder, Tim Bauder Geschäftsführung der 4. Generation
Bauder bietet alles zum Dichten, Dämmen, Begrünen und Energie gewinnen.
Paul Bauder AG Alte Zugerstrasse 16 6403 Küssnacht a. Rigi T. +41 41 854 15 60 info@bauder.ag www.bauder.ag
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MODERNE ÄSTHETIK UND GESUNDES RAUMKLIMA VON LIGNOTREND Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass in den meisten Innenräumen Handlungsbedarf in raumakustischer Hinsicht besteht. Doch Raumakustik ist wichtiger Planungsaspekt – und das nicht nur in Hallen oder Klassenzimmern, sondern überall, selbst im privaten Wohnumfeld. Ruhe und gute Sprachverständlichkeit steigern den Nutzwert des Raums – ganz abgesehen vom positiven Gesundheitseffekt der Lärmreduzierung. In Gebäuden made of LIGNO® kann akustische Qualität von Anfang an berücksichtigt werden. Raumakustik im Büro: EchtholzAkustikpaneele stiften Identität
Dass die additiv anzubringenden Akustikpaneele von Lignotrend über optimale Akustikeigenschaften verfügen, ist nicht das einzige Plus der innovativen Produkte. Sie überzeugen auch mit aussergewöhnlichen Innenarchitektur- und Design Quali-
täten: Unternehmen aller Sparten nutzen sie darum in ihren Räumlichkeiten sogar als identitätsstiftende Gestaltungselemente, wie Codecentric, ein international agierender Softwareentwickler, der seine Niederlassungen mit dem Design von LIGNO Akustikpaneelen in Eiche unverwechselund wiedererkennbar macht.
Schallharte Flächen mit Holz
ausgleichen
Dass es in einem Bürogebäude mit 180 Mitarbeitern durchaus laut werden kann, ist klar. Mit dem Einsatz von LIGNO Akustik light sollten darum zunächst die schallharten Oberflächen Beton und Glas effektiv raumakustisch ausgeglichen werden. An den Wandflächen angebracht, sorgen die Paneele für exzellente Schalldämpfung. Sie sind durch und durch aus Echtholz aufgebaut: Auf der Sichtseite entsteht dank der werkseitigen Schlitzung eine feine Leistenoptik, so kann der im Element liegende Absorber aus natürlicher Holzfaser wirksam werden. Mehr als «nur» akustisch wirksam
Die Mittelzone der als Open Spaces konzipierten Büroetagen fungiert als Rückzugs Lounge, in der die Mitarbeitenden telefonieren oder sich in Ruhe unterhalten können. Als «house-in-house» zieht sich diese Zone über die gesamte Länge des Bürogebäudes und über alle Etagen hinweg. Die durchgehende Holzverkleidung sorgt für eine sehr körperhafte Ausprägung dieses Gebäudeteils und löst ihn optisch aus dem Gesamtgefüge heraus. Der warme Eiche-Ton der Akustikpaneele nimmt den sehr technischen Materialien Glas und Beton ihre gestalterische Härte und erzeugt eine wohnliche Atmosphäre.
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Gebäudehülle & Innenausbau
FACTS Über Lignotrend Das Unternehmen Lignotrend mit Sitz in Weilheim-Bannholz (Südschwarzwald, D) produziert seit 1992 einzigartige Brettsperrholzelemente für den modernen Holzbau. Dies geschieht auch unter Verwendung von Schweizer Holz. Sie werden europaweit im Wohnungsbau und im kommunalen/gewerblichen Objektbau eingesetzt. Die Produktpalette des Unternehmens erstreckt sich über Lösungen für Konstruktion, Innenausbau und Fassade – von tragenden Wand-, Decken- und Dachelementen über Akustikpaneele bis hin zu Dämmständern und Fassadenplatten.
Raumakustik in der Schule und in Kindergärten: Echtholz-Akustikpaneele bieten nachhaltige Ruhequalität
Um die optimale Sprachentwicklung von Kindern sowie auch den Lehrpersonen einen stressfreien Alltag zu gewährleisten, ist in den Innenräumen von Schulen und Kindergärten gute Raumakustik essenziell. Dafür sorgen die Akustikpaneele LIGNO Akustik light. Perfekte Raumakustik zum Spielen und Lernen mit WeisstanneAkustikpaneelen
Der neue Kindergarten im Riedlepark Friedrichshafen bietet auf rund 1’500 Quadratmetern Nutzfläche Platz für die pädagogische Arbeit mit Kleinkindern. Der zweigeschossige Hybridbau besteht aus Stahlbeton, schlanken Stahlstützen sowie Holzständer-Aussenwänden. Sichtbeton, Glas und viel helles Holz kennzeichnen die Innenräume, welche über die Sheddächer grosszügig belichtet werden. Gerade im gemeinschaftlich genutzten «Forum» sollen sich Kinder und Lehrpersonen deutlich und klar verständigen können, ohne durch Lärm und Nachhall gestört zu sein. Darum wurden hier Echtholz Akustik-Paneele LIGNO Akustik Light an den Sheds und als Wandverkleidung an-
gebracht. Sie wirken aber nicht nur raumakustisch, sondern auch gestalterisch: Neben perfektem Raumklang bringen die natureplus-zertifiziert baubiologisch einwandfreien Elemente mit ihren hellen Weisstannen-Oberflächen ein wertvolles Stück Natur ins Haus und liefern moderne Raumästhetik und gesundes Raumklima gleich mit. Natürlich baubiologisch einwandfrei: natureplus®
Die LIGNO Akustik light Panele sind auf europäischer Ebene natureplus® zertifiziert. Lignotrend Produkte erfüllen damit höchste Anforderungen an den Klimaschutz, ein gesundes Innenraumklima und die Nachhaltigkeit. Mit dem sehr weitgehenden Zertifikat sind die ECO-Kriterien von Minergie vollumfänglich erfüllt. natureplus® wird von allen europäischen Vergabestellen von Gebäudelabels als Nachweis analog des Labels Minergie-ECO akzeptiert. E
Lignotrend ist für seine Produktinnovation und hohe Qualität bekannt. Sicheres Bauen bei freier Planung ist mit den Produkten des Unternehmens uneingeschränkt möglich. Bei der Produktentwicklung stehen daher architektonische Klasse und beste bauphysikalische Eigenschaften (Raumakustik, Schallschutz, grosse Spannweiten) klar im Fokus. Ein besonders gesundes und ökologisches Raumklima sowie langfristige Funktionalität und Wertbeständigkeit sind die zentralen Bestandteile der Produktphilosophie – zertifiziert nach den strengen Regeln von natureplus®. Zuständig für die Marktbetreuung von Lignotrend in der Schweiz ist die Holz & Funktion AG – zum Ausbau dieser vielfältigen Dienstleistungen wurde am Firmensitz ein eigenes Kompetenzzentrum – Lignotrend Schweiz – geschaffen. Die technischen Fachberater bei H&F bieten fundiertes Wissen in der Objektberatung und Ausführungstechnik und sind in der Schweiz die Ansprechpartner für Planer und Holzbauer rund um die umfassenden Lignotrend-Bauteillösungen.
Kompetenzzentrum Lignotrend Schweiz Holz & Funktion AG Kreuzmatt 2 6242 Wauwil info@lignotrend.ch T. +41 41 984 13 09 www.lignotrend.ch
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Gebäudehülle & Innenausbau
DÄMMEN. GESTALTEN. SCHÜTZEN.
HOLZWOLLEPRODUKTE SIND NACHHALTIG UND ENERGIESPAREND Die Holzwolleprodukte UNITEX und UNIAKUSTIK sind langlebig, vielseitig einsetzbar und schaffen ein gesundes Innenraumklima zum Wohl und Schutz von Menschen und Umwelt. Im Jahr 2020 hat Dietrich den ersten Recyclingprozess für zementgebundene Holzwolle in Betrieb genommen. Die UNITEX und UNIAKUSTIK Produkte sind gefragter denn je. Die qualitativ hochwertigen Platten bieten hervorragende Eigenschaften für anspruchsvolle Dämmprojekte, sind aber auch ideal, um die Raumakustik zu optimieren und somit das Wohlbefinden in Innenräumen zu erhöhen. Die Produkte sind eco-bau bewertet und unterstützen somit die Umsetzung von Bauprojekten nach Minergie-ECO Standard. Die natürlichen Rohstoffe der Holzwolleplatten lassen sich sehr gut recyclieren und in derselben Anwendung wiederverwenden. Dietrich hat als erster Produzent einen eigenen Recyclingprozess inklusive Aufbereitungsanlage entwickelt und in Betrieb genommen.
verknüpft. Abschnitte, die vom Verarbeiter in den dafür vorgesehenen Dietrich Recycling Bags gesammelt werden, können zusammen mit den Retourpaletten mit dem gleichen Transport der Wiederverwertung zugeführt werden. UNITEX
Dämmplatten
unterstützen
eine Zertifizierung nach Minergie-ECO
Die UNITEX Decken- und Wanddämmungen eignen sich für unterschiedliche Montagearten. Sie zeichnen sich vor allem durch eine sehr gute Wärmedämmung, Schallabsorption sowie Brand- und
Tropfwasserschutz aus. Sie helfen, Energie zu sparen, und bieten auch viel Raum zur Gestaltung. Immer häufiger werden die Einhaltung und Erfüllung der gängigen Baustandards wie Minergie-ECO auch für Tiefgaragenund Kellerdecken nachgefragt. Die UNITEX Mehrschichtplatten von Dietrich leisten einen Beitrag und unterstützen Bauherren und Investoren bei der Umsetzung ihrer Bauprojekte nach dem Minergie-ECO Standard. Die UNITEX Produkte sind von eco-bau bewertet.
Bewährtes Verfahren neu gedacht
Die zementgebundenen Holzwolleplatten werden seit jeher aus der heimischen Fichte produziert. Die Produktion wurde über die letzten Jahre hinsichtlich Minimierung der Umweltbelastung, des Rohstoffverbrauchs sowie des Verarbeitungsprozesses deutlich optimiert. Mit dem in Betrieb genommenen Recyclingprozess ist auch die Kreislauffähigkeit der Dietrich-Platten gegeben. Das Verfahren erlaubt es, zementgebundene Holzwolle wieder für die Produktion neuer Platten einzusetzen, wodurch Primärrohstoffe eingespart werden. Damit ein nachhaltiges Recycling der Baustellenabschnitte möglich ist, wurde das Rücknahmesystem mit dem seit vielen Jahren bewährten Retourpaletten-System
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Das Recycling der Baustellenabschnitte ist einfach und nachhaltig.
So vielseitig wie vielschichtig. Die UNITEX Produkte erfüllen höchste technische Anforderungen, bieten aber auch Gestaltungsmöglichkeiten an Decke und Wand.
RAL- und NCS-Farben. Die Wirtschaftlichkeit, Ästhetik sowie die Langlebigkeit sind weitere wichtige Eigenschaften, weshalb die Produkte in immer mehr Restaurants, Büros, Schulen, Kindergärten oder Turnhallen zum Einsatz kommen. Dienstleistungen mit Mehrwert, offline wie online
UNIAKUSTIK Akustikplatten schützen Menschen vor zu viel Lärmbelastung
Ungenügende Raumakustik führt in vielen Gebäuden zum Unwohlsein der Menschen. Mit ihrer hohen Schallabsorption reduzieren UNIAKUSTIK Produkte die Nachhallzeit und führen zu einer Reduktion der Lärmbelastung und zu einer besseren Verständlichkeit von Gesprächen. Zusammen mit der Schadstofffreiheit durch die Verwendung von natürlichen Rohstoffen führen die guten akustischen Eigenschaften zu einem hohen Wohlbefinden. Die Produkte sind in unterschiedlichen Designs verfügbar und bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten mit natürlicher Farbgebung oder auf Wunsch in den meisten
Dietrich sieht sich als flexiblen und zuverlässigen Partner für Bauherren, Planer, Generalunternehmer und Verarbeiter. Mit viel Erfahrung und Know-how wird für jedes Objekt individuell die beste Lösung entwickelt. Die Dämmung von Tiefgaragen oder auch die Reduzierung der Schallreflexion sind anspruchsvoll und bedürfen einer optimalen Planung und Ausführung. Ein Team von technischen Verkaufsberatern steht für Objektberatungen zur Verfügung. Auch der Online Produkt Finder unterstützt bei der Wahl des richtigen Produkts. Der hohe Termindruck oder schwierige Verkehrssituationen bei innerstädtischen Baustellen stellen alle Beteiligten vor Herausforderungen. Dietrich verfügt über passende Logistiklösungen und bietet einen zuverlässigen Service. Dank intelligenten Abladehilfen wie z.B. dem Mitnahmestapler, können die Produkte auch direkt an ihren Bestimmungsort (z. B. in die Tiefgarage) gebracht werden. E
Gebäudehülle & Innenausbau
FACTS Dietrich produziert seit 1947 Holzwolleprodukte im Berner Oberland und wird heute in dritter Generation geführt. Nachhaltige Werte wie Qualitätsbewusstsein, Innovationsgeist, der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, der partnerschaftliche Umgang mit Kunden, Lieferanten, Planern und den Mitarbeitenden gehören zur Firmenphilosophie von Dietrich. Mit intelligent-effizienten Dämm- und Akustiklösungen auf natürlicher Basis will Dietrich nicht nur das Erreichen eines gesunden Raumklimas unterstützen, sondern auch einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.
«Jedes Bauprojekt ist einzigartig. Als Partner beraten wir daher persönlich, produzieren individuell und bieten eine auf die Baustelle abgestimmte Logistik.»
Ob Restaurant oder Büro, die UNIAKUSTIK Produkte verbessern die Akustik und werten jeden Raum zusätzlich optisch auf.
Dietrich Isol AG Industriestrasse 16 3700 Spiez T. +41 33 655 60 60 info@dietrich-isol.ch www.dietrich-isol.ch
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Gebäudehülle & Innenausbau
ÄSTHETIK UND NACHHALTIGKEIT VEREINT IN EINER KÜCHE Seit 1953 baut Forster im thurgauischen Arbon formschöne, pflegeleichte und nachhaltige Küchen. Dafür setzt Forster unbeirrbar auf die grüne Ressource Stahl. Die Schweizer Traditionsfirma weist dabei überzeugende Konstanten auf: lokalen Bezug und Langlebigkeit. Stahl schliesst den Kreislauf
Schon bei der Konzeption einer Stahlküche denkt Forster an den gesamten Lebenszyklus des Produktes. Das zeigt sich nicht nur in der cleveren Wahl der verbauten Materialien, sondern auch in der speziell langlebigen Bauweise. Denn Stahl hat eine beinahe unerreichte Dauerhaftigkeit von mindestens 30 Jahren. Wenn das Ende der Lebensdauer einer Forster Küche erreicht ist, oder ein Erhalt bei Ersatzneubauten zu kostenintensiv ist, lässt sich Stahl recyceln. Dank dessen guter Recycling-Eigenschaften ist ein sauberer Materialkreislauf möglich. Bei einem Rückbau kann man den Stahlschrott sortieren, im Stahlwerk wieder
verarbeiten und distribuieren. Zwar sind der Erzabbau sowie dessen Aufbereitung zu Eisen energieintensiv, die Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit von Stahl lassen andere Materialien dennoch im Schatten stehen. Zudem achtet Forster tunlichst darauf, die Transportwege so kurz wie möglich zu halten und bezieht Stahl ausschliesslich aus dem nahen Ausland. Mehr Hygiene in der Küche
Es gibt viele Gründe, auf eine Stahlküche zu setzen. Deswegen fertigt Forster seine Küchen alleinig aus Stahl. Zusammen mit den patentierten Scharniersystemen erreichen Forster Stahlküchen eine
Stahl bleibt unerreicht, wenn es um Nachhaltigkeit und Ästhetik geht.
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Nachhaltiges BAUEN 2021
ausserordentliche Dauerhaftigkeit und altern verzugsfrei und formstabil. Im Allgemeinen liegt der Fokus auf einer kreativ-sinnlichen und effizienten Ausgestaltung des Kochprozesses. Teil davon ist natürlich auch die Wohngesundheit. Stahl ist ein hygienisches Material und die pulverbeschichteten Oberflächen unterbinden Keimbildung. Gerade für Allergiker-Haushalte sind Forster Küchen eine Investition, die sich auszahlt. Produkt und Dienstleistung
Forster bietet aber nicht nur langlebige Stahlküchen mit zeitloser Ästhetik, sondern auch Qualitätsservice. Wann immer möglich, wird repariert statt ausge-
Gebäudehülle & Innenausbau
FACTS Die Heimat der Forster Stahlküche liegt in der Ostschweiz. In Arbon am Bodensee gründete Franz-Josef Forster 1874 das Unternehmen als Betrieb für Spenglerund Installationsarbeiten. Später beginnt die Firma, mit Stahl zu experimentieren, und startet 1953 mit dem Küchenbau. Handwerk und Know-how haben sich
91% recycelbare Materialien
über die Jahrzehnte verfeinert und immer wieder zu überraschenden Innovationen
tauscht, um eine nachhaltige Einsatzbereitschaft der Küche zu ermöglichen. Die Marke oder der Hersteller der Küchen und Geräte spielen dabei keine Rolle. Das Fachpersonal steht für alle zur Verfügung. Nachhaltige Grundhaltung von A bis Z
Für die Zukunft hat Forster noch Grosses vor. Die Produktion der 12 bis 14 Küchen pro Tag könnte verdreifacht werden, der ökologische Fussabdruck dagegen kann und soll weiter verringert werden. Ab 2021 will Forster dafür den eigenen Energiebedarf konsequent selbst abdecken: Das riesengrosse Dach der Produktionshalle wird mit 16’000 m2 Solarpanels ausgestattet. Heizen und kühlen will Forster künftig klimaschonend mit Energie aus dem Wasser vom Bodensee. Die Abfallvermeidung spielt eine weitere wichtige Rolle in der Nachhaltigkeitsstrategie. Forster gelang es bereits, den Stahlverschnitt von 29 auf 15 Prozent zu senken. Der verbleibende Verschnitt wird wie die rückgebauten Küchen ins Stahlwerk zurückgeführt. «Das liegt natürlich in unserem Sinne, aber auch im Sinne der Umwelt» erklärt COO Silvio Marti auf einem Produktionsrundgang. Gesundheit für Mensch und Umwelt
Zudem vermeidet Forster formaldehydhaltige Klebstoffe, die Schadstoffe in die Raumluft emittieren. Stattdessen verwendet das Unternehmen einen emissionsfreien und wasserlöslichen 2-Komponentenkleber, um die recycelten Kartonwaben zwischen den Stahlfronten zu verleimen. Auch ohne Schadstoffe sind die Stahlflächen durch diesen Fertigungsprozess beständig und geräuscharm.
Wegen dieser durchdachten Fertigungsprozesse, die den gesamten Lebenszyklus einer Küche mit einbeziehen, ist Forster auch Minergie-Fachpartner. Die Minergie-Marke, und damit auch Forster, setzen sich ein für eine Senkung der Umweltbelastung bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebensqualität. Dies beinhaltet auch die Förderung rationeller Energieanwendungen und den Einsatz erneuerbarer Energien.
geführt. Heute steht die «Forster Swiss Home AG» für hochwertige, individualisierte Stahlküchen. Bis auf wenige Elemente werden sämtliche Bestandteile der Forster Küche in Arbon produziert. Damit bleibt die Wertschöpfung dort, wo sie 1874 entstanden ist. Eine Kontinuität, die deutlich macht: Echte Qualität wächst aus Tradition. Das Schweizer Traditionsunternehmen fertigt mit Zuverlässigkeit und Präzision Produkte
Think local, cook global
Mittlerweile ist die Produktion in Arbon um 160 Prozent gestiegen und die Stimmung unter den 140 Mitarbeitenden wieder optimistisch. Jährlich schickt Forster rund 3’000 handgefertigte Küchen in ihren kulinarischen Einsatz vor allem in Schweizer Privathaushalte. Darüber hinaus ist Forster auch als Vollservice-Anbieter für Küchen- und Haushaltsgeräte sämtlicher Marken und Hersteller unterwegs. Schnell und unkompliziert kümmert sich das qualifizierte Fachpersonal um Reparaturen und Neulieferungen. Schweizweit hat Forster neun Standorte eröffnet, das spektakulärste davon in den eigenen vier Wänden in Arbon. «Unsere Küchen muss man erleben», erklärt Demirtas, «denn Kochen ist etwas für alle Sinne.» Dank der geradlinigen Formensprache, der verlässlichen Stahlkonstruktion sowie der lokalen Herkunft steht so bei Forster tatsächlich das im Zentrum, wofür die Küchen mit Schweizer Knowhow hergestellt worden sind: ein Genuss für Augen und Gaumen. E
für höchste Ansprüche. Forster begründet mit seinen Stahlküchen ein unverwechselbares Original und eine Klasse für sich.
Ipek Demirtas CEO
Forster Swiss Home AG Egnacherstrasse 37 CH-9320 Arbon T. +41 71 447 64 64 info@forster-home.ch
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SCHNYDER Group Holding AG bringt zusammen, was zusammengehört! Meine Ziele: Ich will, dass wir zu den besten Glasbaufirmen der ganzen Nordwestschweiz/Deutschschweiz gehören. Und natürlich das wichtigste Ziel: Ich trage die Verantwortung für alle meine Mitarbeiter in meinen Unternehmen. Die obersten Prioritäten in meinen Unternehmen sind zufriedene Kunden und zufriedene Mitarbeiter. Einmal hat ein Bauherr gesagt: «Es gibt immer etwas, was man verbessern kann, tagtäglich.» Dieses Motto hat mich beeindruckt. Es ist mir bewusst, dass ich in gewissen Punkten meine Mitarbeiter tagtäglich neu herausfordere. Nur so sind wir auf das Morgen und auf die Zukunft vorbereitet. Die Glaserei in Allschwil, welche ich 2019 übernommen habe, gibt es seit dem Jahr 1911. Dieses Jahr feiern wir unser 110-jähriges Firmenjubiläum! Wir dürfen nicht nur von den Erfolgen der Vergangenheit leben. Wir müssen nach vorne schauen und wir wollen auf alles vorbereitet sein. Die Kundenwünsche ändern sich; sie werden präziser und anspruchsvoller, jeden Tag. Mit der Gründung der SCHNYDER Group Holding AG im Jahre 2020 als Muttergesellschaft haben sich nun weitere Veränderungen und Möglichkeiten ergeben. Aus diesem Grund freut es mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass die SCHNYDER Group Holding AG per 08. März 2021 die Firma GlasWorld GmbH mit Sitz in Aesch, übernommen hat. Die Umfirmierung ist im vollen Gange und wir freuen uns, Ihnen schon sehr bald die SCHNYDER GlasWorld GmbH in Ihrem neuen Erscheinungsbild präsentieren zu dürfen. Mit dieser Übernahme realisiert die SCHNYDER Group Holding AG eine bedeutende Verstärkung und Ergänzung im Bereich aller Glaserarbeiten, insbesondere der Glasproduktion, der Planung/Zeichnung, der Lackierung, der Montage wie aber auch aller Glasspezialanfertigungen. Somit können wir künftig eine umfangreiche Leistungsvielfalt in all diesen Bereichen aus einer Hand anbieten! Ich freue mich auf eine weiterhin erfolgreiche und innovative Zusammenarbeit mit Ihnen! Herzlich, Ihre Miriam Schnyder www.bauglas.ch
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Energie
WATT D’OR WÜRDIGT AUSSERGEWÖHNLICHE LEISTUNGEN IM ENERGIEBEREICH Anfangs Jahr verlieh das Bundesamt für Energie zum 14. Mal den renommierten Schweizer Energiepreis Watt d’Or, dabei gleich zweimal in der Kategorie Gebäude und Raum. Die Watt d’Or Trophäe – eine Schneekugel – wurde den Gewinnern von der prominenten Jury überreicht. Die Preisverleihung fand aufgrund der Pandemiesituation in sehr kleinem Rahmen statt und wurde per Live-Stream via Internet auf www.wattdor.ch übertragen. Gütesiegel für Energieexzellenz
Innovative Schweizer Unternehmen und Hochschulen setzen die Energiezukunft bereits heute erfolgreich und mutig in die Praxis um. Zu ihren Ehren hat das Bundesamt für Energie den Watt d›Or geschaffen, das Gütesiegel für Energieexzellenz. 2007 wurde der Watt d›Or zum ersten Mal verliehen. Sein Ziel ist es, aussergewöhnliche Leistungen im Energiebereich bekannt zu machen. Sie sollen Wirtschaft, Politik und die breite Öffentlichkeit motivieren, die Vorteile innovativer Energietechnologien für sich zu entdecken. Der Watt d’Or ist nicht dotiert, es werden also keine Preisgelder ausgeschüttet. 64 Bewerbungen wurden bis Ende Juli 2020 für den Watt d’Or 2021 eingereicht und von einem Expertenteam evaluiert. Für die Endrunde nominiert wurden schliesslich 24 Beiträge. Daraus hat die Jury, zum letzten Mal unter dem Vorsitz von Jurypräsidentin Pascale Bruderer, die Siegerprojekte in den vier Watt d’Or-Kategorien gekürt. Dieses Mal gab es zwei Gewinner in der Kategorie Gebäude und Raum.
Ein Kreislauf für erneuerbaren Wasserstoff für den Schwerverkehr – Ein Netzwerk von engagierten Unternehmen will den Schwerverkehr in der Schweiz klimaneutral machen. Kategorie Gebäude und Raum:
Mettiss AG und Beat Kegel Beat Kegels Gespür für die Physik – Die Mettiss AG und Beat Kegel haben ein Gebäude aus den 1960er Jahr dank intelligenter Planung von einer Energieschleuder zum Passivhaus saniert. Die meisten älteren Bürogebäude der Schweiz sind Energieschleudern. Energetische Sanierungen kosten viel Geld, dauern oft lange und die komplizierte Haustechnik verunsichert Bauherren. In St. Gallen steht ein frisch saniertes Bürogebäude aus den Sechzigerjahren, das diese Bedenken zerstreut. Hier wurde das Energiekonzept von Beat Kegel – kurz «Kegels Regel» – zusammen mit dem St. Galler Immobilienunternehmen Mettiss AG umgesetzt. (Beachten Sie dazu auch den Beitrag auf den Seiten 26/27 in dieser Ausgabe.) Kategorie Gebäude und Raum:
Umwelt Arena Schweiz und René Schmid Architekten AG Mit Herz und Hirn zur Energieselbstversorgung im Verbund – Die Überbauung in Männedorf ist ein ökologisches und ökonomisches Vorzeigeprojekt. In ihrer neuen Überbauung in Männedorf setzen Walter Schmid, Energiepionier und Präsident der Stiftung Umwelt Arena Schweiz und sein Sohn, der Architekt René Schmid, René Schmid Architekten AG in Zürich, auf die Energieselbstversorgung im Verbund. Der gesamte jährliche Energiebedarf der Überbauung wird mit Photovoltaikanlagen an den Fassaden und auf dem Dach und zusätzlich mit Windenergieanlagen selber produziert. (Beachten Sie dazu auch den Beitrag auf den Seiten 30/31 in dieser Ausgabe.)
Gewinner des Watt dʼOr 2021 Kategorie Energietechnologien:
Adaptricity AG Strom wirft man nicht einfach weg – Adaptricity macht die Verteilnetze fit für die klimaneutrale und erneuerbare Energiezukunft. Kategorie Erneuerbare Energien:
Romande Energie und ABB Schweiz Ein Kraftort in den Alpen – Dieser alpine Stausee ist auch ein Solarkraftwerk. Kategorie Energieeffiziente Mobilität:
Hydrospider AG, Hyundai Hydrogen Mobility AG, H2 Energy AG, Förderverein H2 Mobilität Schweiz
Ausführliche Informationen zu den Siegerprojekten finden Sie auf der Webseite des Bundesamts für Energie: www.bfe.admin.ch E
Die Ausschreibung für den Watt dʼOr 2022 läuft. Auszeichnungswürdige Projekte, Personen und Organisationen können grundsätzlich von jeder Person vorgeschlagen werden. Projekte für den Watt d‘Or 2022 können mittels Formular eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 16. Juli 2021. Formular und weitere Informationen: www.bfe.admin.ch
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Energie
WIE EIN GANZES AREAL VON SOLARSTROM PROFITIERT Für die Überbauung «Bächtelenpark» in Wabern hat Energie Wasser Bern mehrere Photovoltaikanlagen realisiert und übernimmt alle Aufgaben für die Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch im ganzen Areal.
In den letzten Jahren hat Energie Wasser Bern viel Erfahrung als Dienstleister für Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV) gesammelt. Meist handelte es sich um Lösungen für Einzelgebäude. Beim Bächtelenpark konnte das Unternehmen seine Expertise nun erstmals für ein ganzes Areal unter Beweis stellen. Auf drei Gebäudekomplexen mit insgesamt 142 Wohnungen durfte der Gesamtenergiespezialist Fotovoltaikanlagen als Solarcontracting und die entsprechenden ZEV realisieren.
Attraktives Solarcontracting
Für Energie Wasser Bern als Partner sprach das attraktive Solarcontracting. Dabei plant, realisiert, finanziert und betreibt das Unternehmen die Fotovoltaikanlagen. Die Eigentümerinnen und Eigentümer erhalten ein Rundum-sorglos-Paket: Sie brauchen sich um nichts zu kümmern und tragen weder Investitionskosten noch finanzielle oder technische Risiken für die Anlagen. Im Gegenzug verpflichten sie sich, bei Energie Wasser Bern als Contractor den Strom zu bezie-
hen. Dieses Modell bewährt sich gerade bei grösseren Projekten mit vielen involvierten Parteien. Aus Sicht der Mietenden des Bächtelenparks wiederum ist es attraktiv, Strom über den ZEV statt wie bisher vom lokalen Energieversorger zu beziehen. Denn auf den Strom der eigenen Fotovoltaikanlage fallen keine Netznutzungskosten und keine staatlichen Abgaben an. Dadurch sind die Strompreise etwa 10 bis 15 Prozent tiefer.
Energie
«Mich hat an dieser Lösung überzeugt, dass wir weder ein finanzielles Risiko tragen noch einen grösseren Verwaltungsaufwand haben. Gleichzeitig steigern die tieferen Strompreise die Attraktivität der Wohnungen auf dem Mietmarkt.» Bernhard Widmer, Hauseigentümer Alles aus einer Hand
Ende 2020 wurden die Fotovoltaikanlagen auf den Gebäudedächern fertiggestellt. Der Einbau der benötigten ZEV-Privatzähler und die Inbetriebnahme der Solaranlage erfolgten im ersten Quartal 2021. Mithilfe der intelligenten Software ewb.EIGENVERBRAUCH erbringt Energie Wasser Bern für die ZEV alle administrativen Dienstleistungen aus einer Hand. Dazu gehört neben Messung, Abrechnung und Inkasso auch die optimale Abstimmung des Stromverbrauchs auf die Stromproduktion, um den Eigenverbrauchsgrad und die Wirtschaftlichkeit der Fotovoltaikanlagen zu erhöhen. Zusätzlich lassen sich Wärmeund Wasserverbräuche integrieren. Damit bietet Energie Wasser Bern ein optimales System für die gesamte Energieabrechnung an. Interessierten Stadt-
werken stellt das Unternehmen dieses modular aufgebaute Angebot auch als White-Label-Lösung zur Verfügung.
FACTS Unternehmen Energie Wasser Bern engagiert sich an 365 Tagen während 24 Stunden für modernes Leben und Arbeiten in der Stadt und in
Schweizweite Contracting-Angebote
Auch das Solarcontracting bietet Energie Wasser Bern nicht nur regional an, sondern unter der Marke Swiss Clever Energy in der ganzen Schweiz. Zunächst wird geprüft, ob sich die jeweilige Liegenschaft für ein Solarcontracting eignet und welchen Nutzen der Eigentümer sowie gegebenenfalls die Teilnehmenden eines ZEV haben. Dazu simuliert das Unternehmen auf Basis der lokalen Stromtarife Kosten und Produktionserträge. Kommt ein Solarcontracting zustande, übernimmt der Gesamtenergiespezialist alle Schritte für die Photovoltaikanlage: Planung, Projektierung, Finanzierung, Beschaffung, Realisierung und Betrieb. E
der Umgebung von Bern. Das Unternehmen stellt die Versorgung der Stadt und der umliegenden Gemeinden mit Strom, Fernwärme, Erdgas, Biogas und Wasser sicher, verwertet Kehricht zu Energie, bietet Dienstleistungen im Bereich der Elektro- und Erdgasmobilität an und baut das Glasfasernetz aus. Der erfolgreiche Gesamtenergiespezialist entwirft, plant, realisiert und betreibt auch massgeschneiderte Produktions- und Kundenanlagen.
Thomas Gonschiorek Projektleiter Solarcontracting T. +41 31 321 37 07 thomas.gonschiorek@ewb.ch ewb.ch/contracting
Thomas Zürcher Product Manager Eigenverbrauch T. +41 31 321 92 96 thomas.zuercher@ewb.ch ewb.ch/eigenverbrauch
«Ob bei Planung und Installation der Fotovoltaikanlagen oder beim Zählerwesen: Die Fachleute von Energie Wasser Bern und ich arbeiteten bei diesem Projekt Hand in Hand – ein professionelles Zusammenspiel, wie es sein soll.» Rafael Glogger, Installateur
Energie Wasser Bern Monbijoustrasse 11 3001 Bern T. +41 31 321 31 11 info@ewb.ch ewb.ch
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Energie
IMMOBILIEN UND DER ELEKTROMOBILITÄTSBOOM Auf den Schweizer Strassen sind immer mehr Elektroautos unterwegs und das kommt nicht von ungefähr. Die Autoindustrie hat verstanden, dass kein Weg mehr daran vorbeiführt und macht den Menschen die elektrische Fahrt immer schmackhafter. Die Rechnung scheint aufzugehen. Nun muss sichergestellt werden, dass die E-Autofahrer ihr Auto auch überall laden können – vor allem zu Hause und am Arbeitsplatz. Eine Herausforderung für manche Immobilienbesitzer und Arbeitgeber. Auf der Suche nach einer neuen Wohnung stellen sich potenzielle Mieter oder Stockwerkeigentümer Fragen zur Grösse, Aufteilung und Lage der Wohnung. Bevorzugt wird oftmals eine Wohnung mit eigenem Waschturm. Pro Forma steht der zugeteilte Garagenplatz auf dem Besichtigungsprotokoll. Die Gemeinschaftsgarage ist aber längst kein beiläufiger Besichtigungspunkt mehr. Nein – die Ladeinfrastruktur zum Aufladen
des eigenen Elektroautos könnte zum K.-o.-Kriterium avancieren. Undenkbar ist mittlerweile die Planung einer Immobilie ohne Berücksichtigung einer Elektroauto-Ladeinfrastruktur. Besitzer von bestehenden Immobilien stehen vor der Frage, wie sie ihre Garage umrüsten lassen können, ohne dass die Kosten ihr Budget sprengen. Der E-Mobilitätsmarkt hat sich in den letzten Jahren auf diese Veränderung eingestellt und bietet mitt-
Ladeinfrastruktur für Elektroautos in der Gemeinschaftsgarage erhöht den Wert der Immobilie deutlich.
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Nachhaltiges BAUEN 2021
lerweile massgeschneiderte Lösungen für jede Herausforderung. Die Planung ist das A und O
Fest steht: Ob Neu- oder Umbau – ein Profi muss ran. Aufgrund der rasanten Entwicklung der Elektromobilität ist zudem eine langfristige Planung sehr wichtig. Es kann ein fataler Fehler sein, aus Kostengründen nur die kurzfristigen Bedürfnisse der Mieter und Stockwerkei-
Energie
FACTS Individuelle Bedürfnisse erfordern individuelle Lösungen – PLUG’N ROLL bietet Die Ladestation INCH verbindet topmoderne Technologie mit herausragendem Design.
massgeschneiderte Ladelösungen, von der Beratung über die Inbetriebnahme bis zum Betreuungskonzept. PLUG’N ROLL,
gentümer befriedigen zu wollen und die Voraussetzungen für die spätere Installation weiterer Ladestationen nicht von Anfang an zu schaffen. Die Folgekosten können so um ein Vielfaches steigen. Insbesondere bei einer nachträglichen Ausrüstung von Gemeinschaftsgaragen mit Ladeinfrastruktur ist die Unsicherheit gross. PLUG’N ROLL, der Full-Service-Provider für Elektromobilitätslösungen von Repower, bietet massgeschneiderte Lösungen, von der Beratung über die Inbetriebnahme bis zum Betreuungskonzept und übernimmt auf Wunsch sogar die Abrechnung mit den Nutzern. Mit SIA 2060 auf der sicheren Seite
Die Experten von PLUG’N ROLL arbeiten strikt nach dem Merkblatt von SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) 2060. Dieses bietet anbieterunabhängige Lösungen zur optimalen Installation von Elektroauto-Ladeinfrastruktur in einer Liegenschaft. Das Projekt erhält so die nötige Planungssicherheit. Das Merkblatt gibt Richtangaben zum Umfang der Ausrüstung und zeigt auf, welche Aspekte in der Planung berücksichtigt werden müssen. Damit ist eine gesamtheitliche, langfristige Betrachtung gewährleistet und die bösen Überraschungen bleiben aus. Besondere Beachtung ist der möglichen Überlastung des Stromnetzes zu schenken. Wo mehrere Ladestationen auf einen Netzanschluss treffen, ist das Stromnetz entsprechend gefordert. Damit Autos gleichmässig und geplant laden können, braucht es ein intelligentes und skalierbares Ladesystem.
Ein Lastmanagement verteilt die verfügbar Ladeleistung des Gebäudes optimal auf mehrere E-Fahrzeuge und kann im Zeitverlauf modular erweitert werden. Das Lastmanagement fördert zudem eine optimale Nutzung und verhindert kritische Lastspitzen.
der Full-Service-Provider für Elektromobilitätslösungen von Repower, steht für Qualität und legt Wert auf Transparenz und einen intensiven Austausch mit den Kunden.
Und nach der Inbetriebnahme?
Die Ladeinfrastruktur ist installiert, die Mieter und Stockwerkeigentümer sind zufrieden. Nun geht es darum, einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Die flexiblen Servicepakete von PLUG’N ROLL bieten für alle Bedürfnisse die passende Lösung. Die Pakete INDEPENDENT und BASIC überlassen dem Betreiber die gesamte Verwaltung, während das Paket PAY AS YOU GO einen permanenten Support sowie die Abrechnung mit den Nutzern beinhaltet. Wer sich um nichts kümmern möchte, entscheidet sich für das Paket FLAT. PLUG’N ROLL kombiniert smartes Design mit einfacher Funktionalität und setzt dabei sein fachliches BranchenKnow-how ein. So schafft der Full-Service-Provider ein einzigartiges Kundenerlebnis in der Welt der Elektromobilität. Möglichkeiten, Ladeverhalten und Richtpreise in der Gemeinschaftsgarage einfach und schnell simuliert – mit dem PLUG’N ROLL Online-Garagencheck: www.plugnroll.com/garagencheck
PLUG’N ROLL powered by Repower Bahnhofplatz 3A 7302 Landquart T. +41 81 423 70 70 www.plugnroll.com
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Energie
DIE ZUKUNFT DER ENERGIEVERSORGUNG IST KLIMANEUTRAL Für die Versorgungssicherheit und das Erreichen der Klimaziele werden Gas und seine Infrastruktur eine wichtige Rolle spielen. Die Schweizer Gasversorgung arbeitet schon länger an den Lösungen auf dem Weg dorthin und bekennt sich zu den Klimazielen des Bundesrates. Biogas ist erneuerbare Energie
Schweizer Gasversorger sind Pioniere
Biogas wird immer beliebter
Aus organischen Abfallstoffen wie Grüngut oder Klärschlamm wird in 37 Anlagen in der ganzen Schweiz Biogas gewonnen und direkt ins Gasnetz eingespeist. Damit heizen, kochen oder tanken Sie klimaschonend und verursachen keine direkten CO2-Emissionen. Erdgas und das ins Netz eingespeiste Biogas sind identisch in der Zusammensetzung und bestehen grösstenteils aus Methan (CH4). Der grosse Unterschied liegt in der Gewinnung bzw. der Produktion des Gases: Erdgas ist ein natürlich vorkommendes Gas, das im Erdinneren gefördert wird. Biogas entsteht durch die Vergärung von organischen Abfallstoffen aus Haushalten, der Landwirtschaft oder Abwasserreinigungsanlagen – und ist somit eine erneuerbare Energie.
Bereits vor über 20 Jahren wurde in der Schweiz weltweit erstmals Biogas ins Gasnetz eingespeist. Seither konnte die Menge kontinuierlich auf über 400 GWh pro Jahr gesteigert werden. In der Schweiz überwacht eine Clearingstelle im Auftrag der Oberzolldirektion die eingespeisten und verkauften Biogas-Mengen.
Die Schweizer Gaswirtschaft fördert in einem speziellen Programm die Produktion und Einspeisung von Biogas ins Gasnetz mit jährlich rund CHF 4 Mio. Gefördert wird nur Biogas, das die hohen Qualitätsanforderungen des Bundes und der Gasbranche erfüllt – also nur ökologisch und ethisch einwandfreies Biogas aus Abfällen und Reststoffen, nicht aber aus Nahrungsmitteln oder speziell angebauten Energiepflanzen. Rund ein Drittel aller gasversorgten Haushalte in der Schweiz wählt ein Biogas-Produkt oder ein Erdgas-Produkt mit Biogas-Anteil. Dies zeigt die jährlich durchgeführte Umfrage bei Schweizer Energieversorgungsunternehmen.
Auf diese Weise haben die Konsumenten die Sicherheit, dass das von ihnen gekaufte Biogas auch tatsächlich eingespeist worden ist. Auch Biogas, das in die Schweiz importiert wird, untersteht den hohen Qualitätsanforderungen: Dank grüner Zertifikate oder Herkunftsnachweise lässt sich der Produktionsprozess auch im Ausland jederzeit nachverfolgen.
Gas ist vielseitig
Gase sind vielseitig einsetzbar. Zum Beispiel mit einer stromproduzierenden Heizung, die energieeffizient mit Gas betrieben wird und dabei nicht nur Wärme, sondern gleichzeitig auch Strom für den ganzen Haushalt produziert. Und damit wird selbst ein Bügeleisen Teil der Energiezukunft. Heizen und gleichzeitig Strom produzieren
Bei einer stromerzeugenden Heizung – auch Mikro-Blockheizkraftwerk oder Wärme-Kraft-Kopplungsanlage (WKK) genannt – wird Strom erzeugt und die entstehende Abwärme nicht verschwendet, sondern zum Heizen und für warmes Wasser genutzt. Auf diese Weise erreichen solche Anlagen einen sehr hohen Wirkungsgrad. Der selbst produzierte
Energie
FACTS Die Gasverbund Mittelland AG (GVM) ist eine überregionale Erdgasversorgerin der Schweiz. Sie beschafft und transportiert Erdgas im Sinne einer Bündelung zu bestmöglichen Konditionen im Auftrag der ihr angeschlossenen 15 Lokalversorger und ihrer Direktkunden im Mittelland sowie WKK Anlagen produzieren Wärme und Strom. Auf diese Weise erreichen die Anlagen einen
in der Nordwestschweiz. Dazu betreibt
sehr hohen Nutzungsgrad.
GVM ein eigenes Hochdrucknetz mit Übergabestationen.
Strom wird grösstenteils im eigenen Haushalt eingesetzt, der überschüssige Strom direkt ins öffentliche Netz eingespeist – und verkauft. Und so werden Sie mit einer WKK-Anlage gleich auch zum lokalen Stromproduzenten.
einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Stabilität des Stromnetzes leisten. Denn mit einer WKK-Anlage holen Sie sich nicht nur eine effiziente Heizung, sondern auch ein kleines Kraftwerk in die eigenen vier Wände.
Höchste Versorgungssicherheit auch
Mehr über das Thema Energiezukunft erfahren Sie auf gazenergie.ch E
zu Spitzenzeiten
WKK-Anlagen produzieren nicht nur Wärme, sondern auch Strom. So können Sie in den Wintermonaten, in denen die Schweiz von Stromimporten abhängig ist,
David Linder Leiter Marketing
Gasverbund Mittelland AG Untertalweg 32 4144 Arlesheim T. +41 61 706 33 33 F. +41 61 706 33 99 info@gvm-ag.ch www.gvm-ag.ch
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Energie
«GEMEINSAM IN DAS ZEITALTER DER NACHHALTIGEN MOBILITÄT» Wird eine Ladeinfrastruktur errichtet, sind zahlreiche Anspruchsgruppen involviert. Wir halten die Fäden zusammen und stellen einen reibungslosen Projektablauf sicher. Welche Zielkunden bedienen Sie?
Überall, wo geparkt wird, braucht es künftig eine Ladeinfrastruktur, damit der Standort für Mieter, Besucher, Gewerbe und Eigentümer attraktiv bleibt. Einerseits beraten wir Elektrizitätswerke, Planer und Installateure und beliefern sie mit Ladesystemen, andererseits sind wir quasi die externe eMobility Abteilung für Kunden mit Immobilienportfolios, z. B. Banken, Versicherungen, Pensionskassen etc. Was bedeutet das konkret?
Ladeinfrastrukturen sind komplex, es sind viele Stellen involviert (Eigentümer, Bewirtschaftung, Energieversorger, Elektroplanung, Installation, Systemanbieter, Abrechnungsdienstleister, Systemanbieter Drittsysteme). Hat niemand die Gesamtverantwortung, führt dies oft zu riesigem Koordinations- und Kommunikationsaufwand für den Auftraggeber und es kommt an diversen Schnittstellen schnell zu weitreichenden Fehlern. Hier kommen wir zum Zug: Sobald von einem Mieter eine Ladeanfrage für ein Gebäude eintrifft, übernehmen wir die Gesamtprojektleitung: Wir sind zuständig für die Planung, Förderbeitragsprüfung, Koordination, Kommunikation, Kostenverantwortung, Systemverantwortung sowie Qualitätsverantwortung entlang allen Prozessschritten und senden jede Woche ein Update zum Projektstand. Der Kunde erhält eine schlüsselfertige Ladeinfrastruktur und kann sich auf seine eigene Arbeit fokussieren. Wir sind selbst seit Jahren im Gesamtprojektgeschäft tätig und dürfen in diesem Bereich mit der Allianz und weiteren namhaften Kunden zusammenarbeiten – diese Erfahrung im Umsetzen von höchstkomplexen Grossprojekten kommt uns natürlich zugute. 74
Nachhaltiges BAUEN 2021
Welche Produkte bieten Sie an?
Für AC-Ladeinfrastrukturen setzen wir easee, die innovative AC-Ladelösung aus Norwegen, ein: Als einziges Produkt realisiert easee das Lademanagement kabellos und offline, was einerseits eine viel günstigere Installation und andererseits ein absolut stabiles Lademanagement ermöglicht. easee lässt sich unglaublich einfach installieren, problemlos skalieren und, wichtig: es fallen bei diesem System keine laufenden Kosten an. Geht es um DC-Ladung, kommt die Lösung Alpitronic zum Zug – der europaweit bekannte Hypercharger ist eine Zukunftsinvestition: Man kann mit 75 kW Leistung starten und die Säule bei Bedarf mit zusätzlichen Powerstacks auf bis zu 300 kW ausbauen. Zudem kann man die Stationen branden, mit Kreditkartenterminal ausrüsten und vieles mehr. Dieses modulare System macht den ästhetischen Schnelllader zu einem einzigartigen Kraftpaket, welches nach Kundenwunsch angepasst werden kann. Was ist Ihre Mission?
Unsere Mission ist es, für den Auftraggeber einen absolut reibungslosen Projektablauf sicherzustellen und ihm ein super Kundenerlebnis zu bieten. Verlaufen Ladeinfrastruktur-Projekte für Auftraggeber positiv, sind sie auch bereit, die Elektromobilität weiter zu fördern und in den Ausbau zu investieren. Was zeichnet simplee aus?
Unser Team! Wir sind überzeugt: Ein super Team ist die Basis jedes Erfolgs. Da wir tolle Menschen im Team haben, die nicht einfach als Arbeitnehmer bei uns sind, sondern als Passionsträger. Wir sind enorm agil und die Einsatzbereitschaft ist unvergleichbar – das zu beobachten, ist unglaublich erfüllend. Jeder von uns hat klare Verantwortungen und Kompetenzen und trotzdem supporten wir uns immer gegenseitig – das macht uns aus! E
FACTS Unternehmen Wir von der simplee AG sind Produktund Know-how-Partner rund um die Themen Elektromobilität und Lademanagement. Wir bieten dabei ein Komplettpaket bestehend aus Beratung, Dienstleistungen und Produkten an, welches bedarfsgerecht an die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Partner und Kunden angepasst werden kann. Dienstleistungen • Ausführliche Beratung rund um Elektromobilität und Lademanagement • Lademanagement- und Abrechnungs-Konzepte für Immobilien • Benefitanalysen und Fördergeldbeantragung • Gesamtprojektleitung inkl. Kostenund Qualitätsverantwortung • Innovative, skalierbare und nutzerfreundliche Produkte und Systeme • Leitfaden- und Prozessentwicklung für Asset Management und Bewirtschaftung • Schulung und Betreuung der Installationspartner • Ansprechpartner bei Fragen und Problemen rund um Elektromobilität
Deborah Bottana Geschäftsführung
simplee AG Im Schörli 5 8600 Dübendorf T. +41 58 510 89 00 hallo@simplee-energy.ch
Michi Keel Geschäftsführung
SCHNYDER Group Holding AG bringt zusammen, was zusammengehört! Es freut mich Ihnen unsere 3 Tochtergesellschaften der SCHNYDER Group Holding AG zu präsentieren
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Gemeinsam die Infrastruktur von morgen denken. Bevölkerungswachstum, Urbanisierung und Klimawandel fordern uns alle. Die Infrastruktur von morgen wird intelligent, vernetzt und digital sein. Die BKW bietet Lösungen für eine lebenswerte Zukunft in Infrastruktur, Gebäude und Energie. www.bkw.ch/vordenken