URBANITE - Stadtmagazin Leipzig | Mai 2011

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Kampf”, Goebbels‘ Sportpalastrede und der Bildzeitung beschäftigt sich Somuncu in seinem neuen Programm mit berühmten Reden der Weltgeschichte. Allerdings befinden sich die Zuschauer im Blindflug, denn Somuncu verrät nicht, von wem die Rede-Auszüge stammen. Damit deckt der Kabarettist die Austauschbarkeit politischer Floskeln auf. Gar nicht so einfach, die Rede eines Politikers auch der richtigen Partei zuzuordnen. Sätze von Obama bis Roland Koch nimmt er aufs Korn.

Mit Hass gegen Intoleranz

Somuncu feierte im September 2010 Bühnenjubiläum. Seit über 25 Jahren lotet der in Istanbul geborene Schauspieler die Grenzen aus, was Comedy darf. Wer sich eine von Somuncus “Hate Night”-Shows im Internet anschaut, wird sagen: Comedy darf fast alles! Political Correctness ist für ihn ein Fremdwort: Er zieht über Lesben, Schwule, Türken und Deutsche her. Denn “jede Minderheit hat ein Recht auf Diskriminierung”. Diesem Motto ist Somuncu immer treu geblieben. Serdar Somuncu Ein Hassprediger, der keine Political Correctness kennt: Kabarett ist bei Somuncu immer stark mit Schauspiel verbunden, er illustriert viel mit Bewegungen. Seit 25 Jahren kommt das bei Zuschauern sehr gut an.

Universitäten um 19.30 Uhr in der Peterskirche zu einem Gemeinschaftskonzert und knüpfen so an eine jahrhundertelange, auch gemeinsame Tradition an. Geleitet wird das Ganze von dem Universitätsmusikdirektor David Timm und dem Prager Chefdirigenten Jakub Zicha. Karten gibt es für 10 € (erm. 5 €) an allen VVK-Stellen und im Leibnizladen auf dem Uni-Campus am Augustusplatz. Mai 2011    www.urbanite.de

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Gar nicht so einfach, die Rede eines Politikers auch der richtigen Partei zuzuordnen. Sein nicht mehr ganz neues Programm – es startete bereits 2009 – schäumt vor Hass über. Serdar Somuncu war schon immer laut, giftig und unbequem. In “Der Hassprediger – Ein demagogischer Blindtest” geht der Kabarettist an die Grenzen. Mit Hass, über den das Publikum lacht, bis die Tränen kommen, führt er einen Kreuzzug gegen Intoleranz und Diskriminierung. Seit März ist er mit seinen Hasspredigten auf Deutschlandtournee und ist sich nicht zu schade, auch auf Bühnen von Jugendzentren in Kleinstädten zu spielen. Serdar Somuncu wurde bereits mit mehreren Preisen wie dem Deutschen Literatur-Theater-Preis, dem Europäischen Nachwuchsförderpreis, dem Prix Pantheon oder dem Kulturnews-Award für bestes Entertainment ausgezeichnet. Der 43-Jährige stand nicht nur auf fast allen Bühnen Deutschlands, sondern spielte auch immer wieder kleinere Rollen in Fernsehserien – unter anderem in der Lindenstraße und Dr. Psycho. | SHa Infos: www.somuncu.de / www.hatenight. com / Show auf der Schaubühne Lindenfels am 15. Mai

WeltuntergangsCelebration: Am 20.

Mai ist im Spinnwerk die Premiere des Stücks „Retten was…?“, angelehnt an die moderne Talk- und Fernsehshowatmosphäre machen die Darsteller eine Reise durch das letzte Jahrzehnt und nehmen aufs Korn, was dem aufmerksamen Beobachter nicht entgehen konnte. Thematisch wird vor nichts Halt gemacht, das Spektrum

reicht von Harz IV bis zum Papst. Gespielt wird am 20. und 21. Mai jeweils ab 20 Uhr. Karten für das Spektakel mit „hochkarätigen Gästen aus Politik, Kultur und öffentlichem Leben“, welche zur „Weltuntergangs-Celebration, live und in 3-D“ einladen, könnt Ihr für 7 Euro (ermäßigt 5 Euro) unter der Telefonnummer (0341) 12 68 168 beim Spinnwerk bestellen.


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