TRAFFIC News to-go #25 Silver Edition

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Interview

Ausgabe N°25 • Juni / Juli 2012 • Jahrgang 4 • trafficnewstogo.de

Acht außergewöhnliche Frauen zeigen Ihre neuen Kollektionen auf der Berliner Fashion Week. Wir besuchten sie wenige Tage zuvor und sprachen mit ihnen über Berliner Polizistinnen, Tradition und Futurismus und was ihre Kollektionen ausmacht. Interviews von Uta Schwarz

FEMALE FASHION, BERLIN MADE 1. Liebig

2. Issever Bahri

Sandra Liermann, Olivia Pflugfelder

Derya Issever, Cimen Bahri

3. Mongrels in Common 4.Perret Schaad Livia Ximénez Carrillo, Christine Pluess

Johanna Perret, Tutia Schaad

Zwei Frauen, ein Label: Wie gehen Sie damit um, wenn Sie sich mal nicht einig sind? Oder gehört Auseinandersetzung zu Kreativität dazu? Grundsätzlich ist Auseinandersetzung sicherlich kreativitätsfördernd. Bei uns sind die Aufgabenbereiche ziemlich klar getrennt: Die Eine verwirklicht die Ideen der Anderen, deswegen gibt es keine Probleme.

Auseinandersetzungen gehören definitiv zu einem kreativen Prozess! Wenn wir uns einmal nicht einig sind, was selten vorkommt, erklären wir uns gegenseitig, warum, wieso, weshalb, dann finden wir immer eine gemeinsame Lösung.

In erster Linie versuchen wir einen Kompromiss zu finden. Aber natürlich gehört Auseinandersetzung zur Kreativität und zum Designprozess. Es darf manchmal durchaus auch krachen, denn wir sind zwei charakterstarke Frauen, die genaue Vorstellungen haben. Und das ist gut so, denn so treibt eine die andere zu Höherem an.

Ja! Diskussionen sind wichtig für uns.

Sie bekommen den Auftrag, die Berliner Polizistinnen neu einzukleiden. Annehmen oder ablehnen? Auf jeden Fall annehmen. Bedarf besteht, trotz der Verbannung des schrecklichen Grüntons. Warum müssen auch Frauen die gleichen Uniformen tragen wie Männer?

Ablehnen. Polizeiuniformen mit Häkeleinsätzen?

Auf jeden Fall annehmen. Uniformen sind ein faszinierendes Thema, wo man trotz wenig Freiraum so viel machen kann. Unsere lieben Freunde und Helfer dürften ruhig ein bisschen auffälliger sein! Den deutschen Polizistinnen fehlt der elegante Stil der italienischen Carabinieries.

Annehmen! Polizistinnen sind Teil des Stadtbilds.

Was fasziniert Sie mehr: Historische Kleidung oder futuristische? Historische Kleidung fasziniert mehr, allein schon wegen der Tatsache, dass sie ein Abbild der Gesellschaft und des Frauenbildes der jeweiligen Zeit darstellen.

Weder noch.

Definitiv historische Kleidung! Man kann so viele Details wiederverwerten oder sich davon inspirieren lassen. Unsere Verschlüsse für Blusen hatten wir ja auch von einem historischen Detail übernommen, nämlich den Collar Pins von den klassischen Herrenhemden.

Beide! Historische Stücke sind interessant aufgrund handwerklicher Details und Verarbeitung. Futuristische Kleidung sehen wir eher als Stücke, die innovativ in Technik, Material und Konzept entworfen sind.

Auf welches Stück von Ihren bisherigen Kollektionen sind Sie am stolzesten? Auf unser 'Simple Dress', weil es von Anfang an unser Verkaufsschlager war und genau unseren Ansatz von eleganter Funktionalität von morgens bis abends wieder spiegelt.

Auf alle unsere Leder-Häkel Kollektionsteile.

Auf die Blusen und die Verschlusslösung mit den Collar Pins und insbesondere auf unsere Matilda Bluse. Diese schaut von vorne wie ein klassisches Herrenhemd aus, und am Rückenteil ist ein spezielles Drapé. Wir bieten diese Bluse seit Sommer 08 an und es ist bis heute jede Saison wieder der Bestseller.

Johanna: Nikolaus. Tutia: Reza oder Peter.

Wenn Sie Ihre aktuelle Kollektion in drei Worten beschreiben müssten, welche wären das? Gelegenheit macht Kleider

Kühle Moderne mit Leder-Häkel-Spitze.

Neon – Sportlich – Avantgarde.

Klar, elegant und cool


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