TMV im ÜBERBLICK
Nr. 148
April 2022
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INHALTTiroler Mittelschülerverband Inhalt, Impressum
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Editorial
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Vorwörter Landesverbandsseelsorger Abt German Erd Dr. cer. Fatty
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Tiroler Mittelschülerverband
Editorial – Gedanken zur aktuellen Lage
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Landesaktivitas stellt sich vor Trauerrede DDr. cer. Zapp Radiotheorie – noch heute aktuell Ukraine-Bericht Die Patenschaften, Teil 3
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TMV im Überblick Auslobung Tir.Jugenbildungsfonds TTI Gratulamur CII Ve SKH NBH RRL RTI ABI LTR ANI Interna
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IMPRESSUM Der von Präsident Wladimir Putin angeordnete Angriff Russlands auf die Ukraine am Donnerstag den 24. Februar beendete die bisher längste Friedensperiode in Europa.
wird herausgegeben vom Tiroler Mittelschülerverband der farbentragenden katholischen Studentenverbindungen. ZVR: 149303999 Redaktion: Arch. DI Gerald Gaigg v/o Gorbi, TTI (ggg) Mag. (FH) Stephan Obholzer BEd v/o Gebro, ABI (so) ADir. RegR. Raimund Zettinig v/o Dr. cer. Hannibal, RTI (rz) Martin Duschek v/o Dr. cer. Daedalus, ANI (md) Redaktionsadresse: Salurnerstraße 6/II, 6020 Innsbruck, Tel. +43-512-58 14 84, E-Mail: fidibus.tmv@mkv.at
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Der TMV auf Facebook https://www.facebook.com/tmv1926 Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: TMV-Tiroler Mittelschülerverband Erscheinungsort Innsbruck Auflage: 3.200 Stk., erscheint 4-mal jährlich Produktionsleitung, Druckvorstufe: Werbeagentur Duschek, 6020 Innsbruck Druck: Gutenberg-Werbering GmbH, 4021 Linz Bilder: Nicht extra gekennzeichnetes Bildmaterial wurde vom Verfasser zur Verfügung gestellt. Titelbild: Dipl. Ing. Gerald Gaigg v/o Gorbi Mit Namen gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion oder des Verbandes übereinstimmen. Die Zeitung ist nicht für den Verkauf bestimmt.
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Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, dem Ende des Eisernen Vorhangs und wachsenden wirtschaftlichen Verflechtungen hielten wir den seit den 1950ern andauernden Kalten Krieg für beendet, geriet das Bedrohungsbild des „bösen Ostens“ alsbald in Vergessenheit. Was sich seit langem ankündigte, wollte niemand von uns sehen, hielten die wenigsten für wahrscheinlich. Nicht, als Putin 2014 den Donbas mit hybrider Kriegsführung destabilisierte, die Krim annektierte und die Abspaltung der separatistischen Republiken Donezk und Luhansk unterstützte. Nicht, als im vergangenen Juni der russische Präsident auf seiner Website seine Ansichten „Über die historische Einheit der Russen und der Ukrainer“ veröffentlichte, die ukrainische Regierung darau�in alarmiert um Unterstützung in Europa warb. Wir träumten weiter, wälzten stolz nostalgische Erinnerungen an Putins nettes Tänzchen mit unserer Außenministerin Kneissl oder an seinen sympathischen Kommentar über die Amtszeit des langjährigen Präsidenten unserer Wirtschaftskammer Leitl: „Diktatur … aber gute Diktatur“. Selbst als Satellitenbilder über ungewöhnlich massive Truppenverlegungen und Manöver entlang der nördlichen und östlichen ukrainischen Grenze keinen Zweifel mehr an einem bevorstehenden Angriff Russlands ließen und die US-Regierung davor warnte, wollten wir die neue Realität nicht wahrhaben. Mit dem 24. Februar hat sich die geopolitische Lage in Europa grundlegend verändert: Die Angst vor einem beginnenden Weltkrieg im Herzen Europas steht über Nacht an erster Stelle. Die Screens unserer Smartphones, Tablets, Laptops, PCs und Fernseher zeigen nicht mehr die gegen Corona-Diktatur, staatliche Repression
und Menschenrechtsverletzungen protestierenden Wutbürger, sondern Krieg live an vorderster Front: Blut, Tod, rostiges, verbogenes, ausgeglühtes Eisen, nicht enden wollende Schuttberge und Millionen von Flüchtlingen. Endzeitstimmung. Nukleare Bedrohung und Weltuntergang sind keine leeren Floskeln mehr. Da sind sie, die vier Reiter der Apokalypse, aus den Offenbarungen des Johannes im Neuen Testament (O� 6,1–8). Der erste symbolisiert mit Bogen und Krone Macht und Gewalt, der zweite mit dem Schwert Zerstörung und Krieg, der dritte mit einer Waage Hunger und wirtschaftliche Not, der vierte ist der Tod, dem die Hölle folgt. Krieg, Naturkatastrophen, Pandemie, Wirtschaftskrise: das Ende unserer alten Welt? Große wirtschaftliche und gesellschaftliche Umbrüche der neueren Geschichte waren immer mit Kriegen und Krisen verbunden, welche zugleich neue Chancen und Perspektiven eröffneten. Am Ende der Verzweiflung steht die Hoffnung. Das Titelbild dieser Ausgabe, ein Ausschnitt des am Vorabend des Ersten Weltkrieges 1911 entstandenen Hinterglasbildes „Die Apokalyptischen Reiter I“ von Wassiliy Kandinsky steht als Sinnbild der aktuellen Entwicklungen. Dieses Bild hängt in München im Lenbachhaus, war Teil einer mehrjährigen Auseinandersetzung des russischen Künstlers mit dem Jüngsten Gericht. Es entstand während der Auflösung der von Kandinsky mitbegründeten „Neuen Künstlervereinigung München“ (N.K.V.M.) und der Neugründung der Bewegung „Der Blaue Reiter“. Hintergrund dieser impressionistischen und abstrahierenden Bewegung war das Bemühen, die innere und äußere Erlebniswirklichkeit in jedem Menschen durch die Kunst zusammenzuführen. Gerade in der Kunst und Literatur kündigen sich umfassende Veränderungen und Brüche vorzeitig an. Wenn uns die zeitgenössische Kunst den Spiegel vorhält,
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Tiroler Mittelschülerverband die harte, ungeschminkte Realität zeigt, Kritik an unerträglich gewordenen Lebensumständen und Konventionen übt, gleich einem Aufschrei Gequälter und Unterdrückter zur Entfesselung und Befreiung aufruft, wird diese vom Publikum gerne verdrängt, wenn nicht sogar brüsk abgelehnt. Als unangemessen oder gar entartet bezeichnet. Exemplarische Beispiele der Vor- und Zwischenkriegsjahre verdeutlichen dies. „Der Schrei“ von Edvard Munch, das düstere Grafikwerk des Alfred Kubin, das im spanischen Bürgerkrieg entstandenen Bild „Guernica“ von Pablo Picasso oder die surrealistischen Bilder eines Salvador Dalí und Réne Magritte bewegen und verstören bis heute. Doch nun zurück zum fidibus: Das Redaktionsteam hat vor Weihnachten diskutiert, welchem Jahresschwerpunkt sich die heurigen Ausgaben widmen sollen. Die Gefahren aus wachsendem politischen Populismus und medialer Desinformation für die Demokratien der westlichen Welt schienen uns ein wichtiges aktuelles Thema. Wie wir der drohenden Destabilisierung unserer Gesellschaft mit unseren Prinzipien patria, scientia, religio und amicitia begegnen können. Die Abstimmung über den Brexit, die vergangenen Wahlkämpfe in den USA und Europa, die Proteste der Gelbwesten in Frankreich, Straßenschlachten in Paris und die Erstürmung des Kapitols in Washington, die Demos der Covid-Leugner: Vielfach zeigen sich parallele Verhaltensmuster der Akteure, erinnern an längst überwunden geglaubte Strategien des Faschismus und Kommunismus. Was mit Rousseau und Voltaire begann, mit Danton und Robespierre blutig entgleiste, mit Napoleon Europa umstürzte und neu ordnete: Politische Propaganda und Nationalismus begleiteten die großen Revolutionen der menschlichen Geschichte, prägten die beiden vergangenen Weltkriege. Benito Mussolini wie auch Joseph Goebbels und Adolf Hitler erlernten das Handwerk der medialen Verführung als Redner und Journalisten und nutzten frühzeitig die neuesten Möglichkeiten der medialen Kommunikation wie Radio und Tonfilm. Au�lärungsarbeit im Feindesheer wie jetzt in der Ukraine ist spannend bei Lew Kopelews „Waffe Wort“ nachzulesen. So wie in zahlreichen Artikeln die politische Agitation des CIA in den Widerstandsbewegungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Ostblock aufgearbeitet wurde: Otpor!, Pora!, Kmara!, Subr, sie alle nutzten für ihre Revolutionen die neuen digitalen Medien und Informationskanäle und stürzten damit Milošević, Schewardnadse oder Janukowytsch, brachten andere wie Lukaschenka (belarussische Schreibweise, Anm.) in Bedrängnis. Gezielte Desinformation gehört heute mehr denn je zum Rüstzeug politischer Auseinandersetzung, gerade wegen der umwälzenden Veränderungen aktueller Kommunikationstechnologie. Kritischer Journalismus ist von gezielter Desinformation nur schwer zu unterscheiden, immer häufiger überfordert die Flut widersprüchlicher Informationen die Öffentlichkeit, locken und verführen einfache Erklärungen und Versprechungen. Die steigende Skepsis gegenüber etablierten Informationsquellen („Mainstream-Medien“) trifft auf die blauäugige und unkritische „Entdeckung“ alternativer Informationsplattformen in den Untiefen des Cyberspace. Breite Bevölkerungsschichten werden so unwissentlich manipuliert und verunsichert. Lügen, Verzerrungen und
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Tiroler Mittelschülerverband wildeste Verschwörungstheorien rütteln an wissenschaftlicher Expertise und historischem Konsens. Inmitten dieser Verwerfungen agieren unsere Politiker: Anstatt von eigenen Visionen und Vorstellungen beseelt, wirken diese von ihren Beratern, Lobbyisten, Meinungsumfragen und Volksstimmungen ferngesteuert, getrieben, unauthentisch. Die Glaubwürdigkeit der Akteure wird durch undurchsichtige und oft schwer prü�are Faktenflut gestört, regelmäßig aufpoppende Korruptionsvorwürfe und fragwürdige Chats verstärken die Zweifel an unseren politischen Eliten. Wie sollen wir in volatilen Zeiten wie diesen standhaft bleiben und unserem Anspruch gerecht werden, der Wahrheit und Wirklichkeit auf den Grund zu gehen? Wie uns die Fähigkeit erhalten, ein eigenes, unabhängiges Urteil zu bilden? Uns gegen die Gefahren populistischer Verführungskunst und gezielter Desinformation zu behaupten, unsere Gesellschaft und unsere Demokratien auch in Zukunft lebendig und stabil erhalten? Eine gewissenhaften Sensibilisierung und Schulung heranwachsender Generationen ist jedenfalls Grundvoraussetzung. Gerade hier zeigt sich die Wichtigkeit der von uns vertretenen Prinzipien, unseres Bekenntnisses zu patria, scientia, religio und amicitia. Das von der Redaktion gewählte Jahresthema soll so nicht nur zur kritischen Medienbetrachtung anregen, sondern uns den dringend erforderlichen Einsatz und die dafür notwendige Bereitschaft zur Bewahrung und Verteidigung unserer demokratischen Grundwerte und Gesellschaft in Erinnerung rufen! In den vergangenen Wochen habe ich von erstaunlich vielen Mitmenschen immer wieder zu hören und zu lesen bekommen, dass die Ukrainer doch endlich aufgeben sollen, der Kampf aussichtslos wäre, dieses unnötige Blutvergießen unter Brüdern nur so beendet werden könne, es doch nicht lohne, für diesen korrupten Selenskyj und dieses korrupte Land zu kämpfen. Und es ohne Nato-Osterweiterung nie zu diesem Konflikt gekommen wäre, man die russischen Ängste doch verstehen und ernst nehmen müsse; Putin wäre doch über Jahre bewusst vom Westen provoziert worden. Angesichts solcher Äußerungen malte ich mir illusionslos aus, wie viele von uns im Vergleich zur Ukraine aktuell mit gleicher Entschlossenheit für unser Österreich und Europa, für unsere Grundrechte zu kämpfen bereit wären. Und stellte mir gleichzeitig die Frage, wie viele von jenen, die jetzt gegen die behauptete Corona-Diktatur und FFF protestieren, beim Anblick von Soldaten, Panzern, Geschützen und Flugzeugen schnellstmöglich Reißaus nehmen würden, um sich selbst (und nur sich selbst) in Sicherheit zu bringen.
stadt mit russischen Offizieren und deren Burschen teilen mussten, die Zeit des Wiederau�aus und der Hoffnungen und ihre Erleichterung, als nach 17 Jahren mit dem Abschluss des Staatsvertrages Österreich als souveräner Staat wiederauferstand. Meinungsfreiheit, freie Wahlen, sozialer Friede und materieller Wohlstand: was wir seit Jahrzehnten genießen können und wovon viele andere ohne reale Aussicht – ein Leben lang – träumen. Im Feuilleton der FAZ erschien im März 2014, als Putin seinen hybriden Krieg in der Ostukraine und auf der Krim begann, eine literarische Anklage der ukrainischen Schriftstellerin Tanja Maljartschuk. In „Russland, mein Russland, wie liebe ich dich“ erzählt sie vom Jahrzehnte andauernden Leidensweg ihrer Familie, ihres Volkes, von Gewalt und Unterdrückung, dem Sterben im Holodomor (ukrainisch für „Tötung durch Hunger“, Anm.), von andauernder Repression mit dem Ziel, die ukrainische Identität vollkommen auszulöschen: Verbot der ukrainischen Sprache, Zwangsumsiedelungen und Kulturverlust. Wer das liest, beginnt zu verstehen, warum die Ukrainer so verbissen und entschlossen für ihre Freiheit kämpfen. Nikita Chruschtschows erste Frau war eines der bis zu sieben Millionen Opfer des Holodomors, sie hinterließ ihrem Mann zwei unmündige Kinder. Chruschtschow hat Stalin das nie verziehen. All jene, die in den vergangenen Jahren Russland verlassen haben und nun im Westen leben (und das sind viele), wie auch jene, die seit Beginn des Krieges mit der Ukraine aus Russland geflüchtet sind (darunter viele Intellektuelle, Manager, Wissenschaftler, Künstler), sind sich in einem einig: Sie wollen nicht länger in einer Diktatur leben, wollen sich frei entfalten können, und ist dies in Putins Russland nicht möglich. Ich hatte mehrfach Gelegenheit, mich mit einigen von Ihnen länger zu unterhalten, habe dabei vieles erfahren, was weder in Reiseführern noch in Zeitungen oder
Büchern steht. Erschütternde persönliche Schicksale. 2018 habe ich selbst mit meiner ältesten Tochter Russland auf eigene Faust erkundet: von Pskow kommend über St. Petersburg, Sortawala, Petrosavodzk, Kishi, Kem zur Solvoski-Insel, dem ersten Gulag, und weiter über Kalevala (nach dem finnischen Nationalepos benannt) und Kostomukscha zur finnischen Grenze. Nicht nur die mehrheitlich überaus gastfreundlichen, hilfsbereiten, aufgeschlossenen, selbstkritischen und humorvollen Gesprächspartner werden uns dauerhaft in Erinnerung bleiben, auch unsere Erfahrungen bei der Ausreise mit Grenzmiliz und dem Inlandsgeheimdienst FSB. Den Krieg gegen den Westen führen Putin und sein System, nicht die Russen als Volk. Nun zum Inhalt dieser Ausgabe: In seinem Impulsartikel zum Jahresschwerpunkt spannt Kbr. Prof. MMag. Peter Leitl v/o EB Herodot einen Bogen von Bertold Brechts Radiotheorie aus den 1930ern bis zur heutigen Internetgesellschaft. Kbr. Armin Arbeiter v/o Hektor, eben erst aus der Ukraine heimgekehrt, berichtet von seinen Eindrücken als Kriegsreporter in Charkiw. Mag. Roland Grill v/o Dr. cer. Hugin schließt mit dem letzten Teil seines Beitrages über die Betrachtungen zur Geschichte über die Patenschaften und Freundschaftsverhältnisse zwischen dem Schweizerischen Studentenverband Schw. St.V und katholischen Studentenverbindungen des TMV und CV in Tirol ab. Zu den Veranstaltungen der einzelnen TMV-Verbindungen ist in den zahlreich eingelangten Artikeln unserer Lokalredakteure nachzulesen, ein herzlicher Dank den Verfassern! Das Osterfest steht bevor, bleibt gesund und verbringt erholsame Feiertage im Kreis eurer Liebsten! Euer Gorbi Fidibus-CR Arch. DI Gerald Gaigg, TTI
Meine Großmutter und mein Vater erzählten mir in meiner Jugend viel über das Leben und den Terror im Dritten Reich: die ständige Überwachung und Bespitzelung, die gleichgeschalteten Zeitungen (Völkischer Beobachter) und Rundfunk (Volksempfänger), die gnadenlose Jagd auf Regimegegner (zu denen sie zählten), den daraus folgenden Berufsverlust meines Großvaters, die folgenden Jahre der Arbeitslosigkeit und Entbehrungen, die Jahre blutigen Krieges bis zum totalen Zusammenbruch. Lebendig sind in meinem Kopf die Bilder über ihre Schilderungen der Russenbesetzung, während der meine Großeltern und mein Vater ihre Wohnung in Frei-
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Tiroler Mittelschülerverband
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Liebe Bundes- und Kartellbrüder,
Glauben in fordernden Zeiten Wir alle sind tief betroffen über die dramatischen Ereignisse in den letzten Wochen in der Ukraine. Wir hätten alle nicht vermutet, dass in der heutigen Zeit ein kriegerischer Angriff in Europa noch möglich ist. Der Frieden in Europa, den wir in den vergangenen Jahren für selbstverständlich gehalten haben, ist gebrochen. Menschen leiden und sterben tausendfach für das eiskalte Kalkül der Mächtigen. Es herrscht Angst, der Krieg könnte sich ausweiten.
von Gütern ist uns vielfach wichtiger als das Verschenken und das SichSchenken. Und in all dem ist unser Atem oft sehr kurz und unser Verlangen nach Macht, Einfluss und Ausbeutung sehr stark.
Wenn wir aber die hl. Messe feiern, sprechen wir einander den Frieden zu und werden am Ende der Messe hinausgesandt mit den Worten: „Gehet hin in Frieden!“ Der Friede ist nicht selbstverständlich: nicht im Kleinen und auch nicht im Großen. Wir müssen immer wieder neu Friedensarbeit leisten im eigenen Land und international.
Auch die neutestamentlichen Evangelien entstehen unter den Vorzeichen dieser Unheilsgeschichte. Beim Evangelisten Lukas erfahren wir, wie Jesus seine Vorausschau kundtut, wenn er zu den Jüngern sagt: „Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem anderen bleiben. Alles wird niedergerissen werden.“ Und wenn wir heute in die Ukraine, aber auch nach Syrien, Jemen oder in den Libanon schauen, haben wir den Eindruck, dass wir, auch 2.000 Jahre später, diese Zeit immer noch nicht überwunden haben.
In der weiten Welt, aber auch im eigenen Herzen tauchen immer wieder Versuchungen auf, egoistisch unterwegs zu sein, zu sammeln und zu raffen. Wenn wir von den Versuchungen Jesu in der Wüste lesen, dann erfahren wir, dass der Satan genau dort ansetzt. Er verspricht Jesus großen Besitz, Reichtum und Macht, wenn er sich vor ihm niederwirft und ihn anbetet. Jesus weist dieses Ansinnen auf das Schärfste zurück. Bei uns Menschen ist das nicht immer so klar. Stellen wir uns nicht doch häufig in den Dienst des Mammons? Lassen wir uns nicht alle oft von diesen sogenannten weltlichen Attraktionen in Bann nehmen? Schon im Alten Testament erfahren wir, wie schnell die Menschen die Hinwendung zu Gott vergessen, wenn sie um das Goldene Kalb tanzen. Auch in der Geschichte Israels hat es immer wieder fundamentale Störungen gegeben. Denken wir an das Jahr 70 n. Chr.: Die römische Besatzungsmacht setzte im Süden Israels ihre unduldsame Politik der verbrannten Erde fort und schlug mit aller Macht alle Freiheitsbewegungen in der Region nieder. Am Ende dieser heftigen Auseinandersetzungen kam es zur totalen Zerstörung Jerusalems. Nicht einmal der mächtige Tempel, das große Heiligtum der Israeliten, wurde geschont. Es war eine Kette der Gewalt des Bösen und diese Kette scheint sich durch die ganze Geschichte durchzuziehen. Auch jetzt, wenn wir die gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Ukraine verfolgen, erkennen wir die satanische Macht des Bösen. Gott ist der Gott der Liebe und er will unser Gott sein. Und wir wollen sein Volk sein. Er lädt uns ein, auf seinen Wegen zu gehen, wir sollen auf seine Gebote, Rechtsvorschriften und Gesetze achten und auf seine Stimme hören. Gottes Stimme ist immer die Stimme der Liebe, der Güte, der Geduld und des Friedens. Gott lebt in der Ewigkeit und er hat einen langen Atem. Wir Menschen leben in der Zeitlichkeit und Begrenztheit. Wir streben oft mehr nach kurzfristigem Erfolg. Das Hamstern
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nicht genug, dass uns ein Virus schon über lange Zeit verfolgt. Jetzt sind auch unsere europäischen Werte mit Füßen getreten worden. Eine vermeintlich gefestigte Friedensordnung hat sich als brüchig, ja angreif- und verletzbar erwiesen, und das in unmittelbarer Nähe.
Und doch dürfen wir nicht in Pessimismus verfallen. Immer wieder heißt es im Evangelium: „Fürchtet euch nicht!“
Und wie passt da unser Weltbild, unsere Wertehaltung hinein? Wie agieren wir Studenten und Schüler? Digitale Medien haben unser studentisches Zusammenleben in der letzten Zeit geprägt, ja zum Teil aufrechterhalten. Dabei hat sich aber auch gezeigt, dass diese positiven Effekte der Sozialen Medien nicht allen im Leben da draußen bewusst sind. Vielmehr mussten wir erkennen, dass die neuen Kommunikationswege wiederholt und in einem noch nie da gewesenen Ausmaß missbraucht wurden. Wie im Editorial angesprochen, werden diese Medien sogar demokratiegefährdend eingesetzt. Die Demokratie ist aber für unser Zusammenleben ein wesentlicher Teil der Werte unseres Lebens. Ein Wert nämlich, dem wir als Couleurstudenten im Prinzip patria verpflichtet sind. Und in diesem Wissen hat sich in einer kleinen Runde, die sich über die Inhalte des fidibus Gedanken gemacht hat, die Überzeugung gefestigt, den fidibus zukünftig zusätzlich
In aller Tragik und Traurigkeit sind Nüchternheit und Hoffnungsstärke angesagt. Bei Paulus heißt es: diese unsere Welt liegt immer noch in Geburtswehen (Röm 8,22). Sie ist also immer noch nicht fertig. Wir dürfen trotz aller Widrigkeiten nicht resignieren und wir dürfen nicht übersehen, dass trotz all dieser tragischen Verstrickungen auch immer wieder Gutes hervorbricht und gedeiht. Das Böse gibt immer wieder auch dem Guten eine Chance.
zu seiner Funktion als Medium für Informationen über unsere Mitglieder und ihr couleurstudentisches Schaffen einem Jahresthema zu widmen. Und mit Bezug auf die Geschehnisse rund um uns herum erschien nichts näher zu liegen, als im Rahmen des Prinzips patria den grassierenden Populismus in all seinen Facetten als Jahresthema 2022 des fidibus zu beleuchten. Lesen wir aufmerksam die Beiträge, reflektieren wir unser eigenes Verhalten und loten wir aus, was wir selber in unserem näheren Umfeld und der Gesellschaft zur Verbesserung beitragen können. In unitate firmitas! Euer Rat Dr. iur. Peter Brühwasser v/o Dr. cer. Fatty Landesvorsitzender
TOP ARBEITGEBERIN
Auch in diesen Wochen erfahren wir es wieder: So viele Menschen wollen helfen und tun es auch. Im rissig gewordenen Beton der brutalen Macht dringen die zarten Pflänzchen hoffnungsvoller Zuversicht hervor. Und dieses Wachsen mündet ein in die große Zusage, die sich mit dem Namen Jesu verbindet, dass nämlich am Ende Leben nicht verloren geht, sondern im Vertrauen auf die Liebe und die Verheißungstreue Gottes ein mehr an Leben gewonnen wird. Heißt es doch im Evangelium Lk 21,19: „Wenn ihr in all diesen Widrigkeiten, in diesem Dschungel des Bösen, standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“ Das Leben nach der Weisung des Herrn soll uns helfen, die göttliche Perspektive in unserem Leben nie zu verlieren und immer im Blick zu haben, dann werden wir auch in diesen herausfordernden Zeiten, getragen vom Glauben und zuversichtlich unseren Weg gehen. Euer Abt German Erd LSS im TMV
JETZBTEN
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Tiroler Mittelschülerverband
Tiroler Mittelschülerverband
Die Landesaktivitas stellt sich vor
Mein Name ist Mika Reyman v/o Fontanus. Urkorporiert bin ich bei der Rhaetia Innsbruck und schon seit zwölf Semestern dabei. Seit der Wahl im Oktober 2020 habe ich die Ehre, das Amt des Landesseniors auszuüben. Meine Intentionen sind es, den TMV und deren Verbindungen in den Bereichen Keilung, Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung zu helfen. Neben dem Couleurstudententum bin ich bei der JVP und in der Schülerunion aktiv. Ich schloss meine Matura in der BHAK Innsbruck ab, wobei ich mich im Rahmen meiner Spezialausbildung mit Finanzund Risikomanagement befasste. Meinen Zivildienst leistete ich im SLW Axams. Danach entschied ich mich, meinen Ambitionen nachzugehen, und begann ein Jusstudium in Innsbruck. Im kommenden und letzten Semester meiner Amtszeit widme ich mich der Unterstützung, um Verbindungen und Verband zu stärken, im öffentlichen sowie Verbindungsleben.
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Ich, Harald Weickenmeier v/o Fafnir, habe die Ehre, derzeit den TMV als Landesprätor zu unterstützen. Mein Leben als Couleurstudent begann im Wintersemester 2015/16, als ich Ambronia Innsbruck beitreten durfte. Drei Jahre später, um genau zu sein im Wintersemester 2018/19, wurde ich aufgrund meines Kufsteiner Ursprungs auch verkehrsaktiv bei Cimbria Kufstein. Nach meinem Abschluss an der HAK Wörgl durfte ich dem Staat sechs Monate als Grundwehrdiener und dann weitere drei Monate als Covid-Contact-Tracer im Assistenzeinsatz dienen. Im Herbst begann ich mein Studium an der Universität Innsbruck und bin seither auch in Innsbruck wohnhaft. In meiner restlichen Zeit als Landesprätor ist es mir wichtig, den neuen Generationen an Couleurstudenten, die in der Covid-Zeit beigetreten sind, zu zeigen, was es bedeutet, seine Verbindung und den TMV in Form von Chargieren etc. ordentlich nach außen zu vertreten.
Fronleichnamsprozession 2021
Aktivenkneipe Sommer 2021
Mein Name ist Leonard Geppert v/o Slash. Ich bin urkorporiert bei der Ambronia Innsbruck und habe das Vergnügen, das Amt des Landesconseniors 2020/22 auszuüben.
Ich bin Fabian Järvinen v/o QPossum. Urkorporiert bei der Andechs Innsbruck und seit mehr als zwölf Semestern stolzer Couleurstudent. Seit dem WS 2020/21 bin ich im TMV als Landesconsenior 2 vor allem für den Medien- und Webauftritt des TMV verantwortlich.
In meinen nun neun Semestern als Couleurstudent durfte ich bereits viele Fähigkeiten erlernen und wertvolle Erfahrungen sammeln. Neben meinen Tätigkeiten in der Verbindung hatte ich ebenfalls die Möglichkeit, mich bei der JVP und den Pfadfindern zu engagieren. Die Matura habe ich in der HTL Anichstraße absolviert. Anschließend leistete ich meinen Zivildienst beim Roten Kreuz ab. Im vergangen Herbst trieb mich mein Studium als Maschinenbauer und Wirtschaftsingenieur nach Graz. Besonders begeistert mich der Zusammenhalt innerhalb sowie auch zwischen den Verbindungen. Daher möchte ich mich im TMV für die Festigung unseres gemeinsamen Bundes einsetzen und hoffe, die einzelnen Verbindungen dadurch zu stärken.
Beruflich bin ich seit bald drei Jahren in München bei der BMW Group als Chemieingenieur in der Lithium-Ionen-ZellenForschung tätig. Zuvor habe ich die damals neu gegründete Chemie-HTL in Kramsach besucht. Außerdem bin ich als ehrenamtlicher Rettungssanitäter beim ÖRK in Sölden unterwegs. Als Fotograf und Videograf bin ich im TMV unter anderem bei den Landesschulungstagen sowie auch bei mehreren Pennälertagen im Einsatz gewesen. Mein Ziel für das letzte Semester als Landesconsenior 2 ist es, die Aktivitates der Verbindungen wieder mehr miteinander zu vernetzen.
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Trauerrede für DDr. cer. Zapp Verehrte Trauergemeinde, sehr geehrte Familienangehörige, liebe Kartell- und Bundesbrüder, liebe Farbenschwestern! Der kleine Prinz sagt: „Es wird Euch Schmerz bereiten, ihr werdet denken, ich wäre tot, und das will nicht wahr sein, ich werde immer noch bei Euch sein.“ Vor drei Tagen verstarb nach längerem schweren Leiden Regierungsrat OAR i.R. Edmund Mauracher v/o Fidissimus DDr. Zapp im 73. Lebensjahr. Ein irdisches Leben für das katholische Couleurstudententum, aber auch während seiner aktiven Dienstzeit für die Innsbrucker Pflichtschulen, ging damit zu Ende. Ich hatte letzte Woche noch die Möglichkeit eines Besuches bei ihm im Hospiz, und er hat mit klarem Verstand, aber mit schon schwerer Stimme, mit mir über den TMV und den Stadtmagistrat gesprochen. Bis zuletzt waren seine Gedanken, aber auch die Sorge, bei seinen Studentenverbindungen und deren Zukunft. Geboren wurde Edmund Mauracher am 14. Juni 1949 und war zeitlebens wohnhaft in Pradl. In Erinnerung sind mir noch die Betreuung seiner alternden Mutter im gemeinsamen Haushalt und die Geschichten über seine Kochkünste, als die Mutter den Haushalt nicht mehr führen konnte. Nach der Matura am BRG Reitmannstraße 1967 und Präsenzdienst beim Bundesheer als Pionier studierte er einige Se-
mester Mathematik und Astronomie. Der Mathematik gehörte auch seine besondere Liebe. Sein Wissen über mathematische Formeln und Lösungsansätze war beeindruckend. Er hat damit so manchem Schüler in der Verbindung wertvoll weiterhelfen können. Sein beruflicher Weg führte ihn 1971 zum Stadtmagistrat Innsbruck, seine erste Dienststelle war das Kulturamt. Bald wechselte er jedoch in das Schulamt, wo er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahre 2010 erfolgreich wirkte. Damit begann auch eine nicht nur berufliche, sondern über die Jahre auch sehr freundschaftliche Verbundenheit mit dem damaligen Bezirksschulinspektor und Präsidenten des FC Wacker Innsbruck, Erwin Steinlechner, der heuer leider auch verstorben ist. Erwin Steinlechner erkannte das organisatorische Talent von Edmund Mauracher, aber auch sein pädagogisches Verständnis für den Schulbetrieb. So wurde Edmund Mauracher bald zu einer Instanz im städtischen Pflichtschulwesen, die sowohl vom Lehrpersonal als auch von der politischen Stadtführung sehr wertgeschätzt wurde. Sein Verhältnis zur Politik war immer ein konstruktives. Er sah seine Rolle als Beamter in der verantwortungsvollen Erledigung der ihm übertragenen Aufgaben, er scheute nicht zurück, der Politik intern mit seiner Sicht der Dinge zu widersprechen. Die Trennung von Politik und Verwaltung war ihm ein besonderes Anliegen. Er hatte damit auch Erfolg, sonst hätten nicht so viele Mandatsträger der Politik, beginnend mit Alois Lugger über Romuald Niescher, Herwig van Staa, Hilde Zach, Christine
Oppitz-Plörer bis Lothar Müller, seine Expertise geschätzt und danach gehandelt. Stadtrat Lothar Müller führte sogar nach seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat im Jahr 2000 seine Jour fixe genannten Dienstbesprechungen mit den damaligen maßgeblichen städtischen Mitarbeitenden in regelmäßigen Abständen fort. Edmund Mauracher hat bis heuer im Frühjahr keinen einzigen Termin versäumt. Edmund Mauracher leitete quasi die Bezirksverwaltungsbehörde Innsbruck-Stadt für die gesamte Organisation der Lehrpersonen in den Innsbrucker Pflichtschulen. Sein Augenmerk galt in erster Linie einer ausreichenden Versorgung der Schulen mit qualifiziertem Lehrpersonal. Er ließ sich nicht einfach Lehrer aus anderen Bezirken vom Land in die Stadt versetzen oder zuteilen, ohne dass er nicht auch von der Qualität überzeugt war. Die Organisation der Innsbrucker Schulen und die bis zu 1.000 Lehrpersonen kannte er auswendig. Er war für die Innsbrucker Schuldirektorinnen und -direktoren ein Freund und Helfer in einer zunehmend schwierigeren Zeit in der Bildungslandschaft gerade in der Stadt. Er war geschätzt, geachtet und beliebt und seine Pensionierungsfeier mit den Schulleitungen bei einem gemeinsamen Ausflug ist legendär. Da seine hervorragenden Kompetenzen allseits bekannt waren, wurde ihm zu seinem Aufgabengebiet im Bezirksschulrat noch die Personalorganisation des gesamten Personals für die städtischen Kindergärten und Schülerhorte übertragen. Die Zusammenarbeit mit den Leitungen dieser städtischen Bildungseinrichtungen hatte ihm besondere Freude bereitet. Er war damals der einzige Mann unter ausschließlich Frauen und fühlte sich oft wie der sprichwörtliche „Hahn im Korb“. Die Verbundenheit mit Erwin Steinlechner mündete aber auch in einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Ferienkolonieverein Hötting-Wildmoos. Der Verein organisiert jährlich Sommerferienaufenthalte für Kinder und Jugendliche im Ferienheim Wildmoos auf dem Seefelder Plateau. Steinlechner war langjähriger Obmann des Vereins und Mauracher sein gewissenhafter Schriftführer über Jahrzehnte. Mauracher genoss die Aufenthalte dort und vor allem die gute Küche der Gastronomie des Ferienheimes. Eine statutenmäßig einwandfreie Abwicklung des Vereins war ihm ein besonderes Anliegen. Es war die legendäre Bürgermeisterin Hilde Zach, die 2003 den damaligen Bezirksschulinspektor Ferdinand Treml, Edmund Mauracher und mich als damaligen Vorstand des Schulamtes zu sich holte und uns ihr Ansinnen vorstellte, den historischen Innsbrucker Christkindleinzug, der in den Achtzigerjahren eingestellt worden war, wiederzubeleben. Sie suchte einfach Mitstreiter und natürlich Organisatoren für diese Großveranstaltung. Wir waren nach Einholen eines Stimmungsbildes bei den Innsbrucker Schulen von der Idee begeistert und 2004 fand dann die erste Wiederauflage des Innsbrucker Christkindleinzuges statt. Edmund Mauracher war verantwortlich für die gesamte Betreuung der teilneh-
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DDr. cer. Zapp im Andechs-Couleur. Andechs verlieh ihm den Titel „Fidissimus“. menden Kinder durch Lehrpersonen. Er selbst nahm auch im Ruhestand bis zuletzt im Jahr 2019 als aufsichtsführender Hirte aktiv am Einzug teil. Edmund Mauracher war aber auch ein Reisender. Während der Sommerferien nahm er in der Regel ausgiebig Urlaub und reiste mit dem Ehepaar Karnthaler, mit dem er eine enge Freundschaft pflegte, gerne in den Norden nach Skandinavien, aber auch in den Süden. Nach dem Ableben seines Freundes Franz Karnthaler bereiste er mit Frau Veronika Karnthaler über viele Jahre noch Reiseziele in Europa. Auch die Wanderschaft auf dem Jakobsweg in Spanien war ihm nicht zu schwer. Die Lichtbildervorträge von den Reisen im Hause Karnthaler, bei denen ich dabei sein durfte, waren beeindruckend und die kulinarische Versorgung von Frau Karnthaler einzigartig. Vielen Dank für die Gastfreundschaft! Aber was wäre eine Würdigung von Edmund Mauracher ohne Blick auf den Couleurstudenten Dr. Zapp, wie wir ihn alle genannt haben? Ich erlaube mir an dieser Stelle aus einer Laudatio meiner Bundesbrüder Walli und Thales anlässlich der Verleihung des Dr.-Loch-Ehrenringes der Teutonia an Dr. Zapp zu zitieren. „Es ist an dieser Stelle unmöglich aufzuzählen, was Dr. Zapp in den 56 Jahren seiner Zugehörigkeit bei Teutonia und damit zum katholischen Farbstudententum alles geleistet hat. Bei Teutonia bekleidete er als Aktiver zahlreiche Chargen und Ämter in der Altherrenschaft. Andechs zu Innsbruck ist ihm besonders am Herzen gelegen. Er war einer der Gründer und bekleidete seit der Gründung 1977 ununterbrochen das Amt des Philisterschriftführers. In beiden Verbindungen und im TMV war er natürlich Mitglied
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Tiroler Mittelschülerverband unzähliger Kommissionen und Ausschüsse für die Vorbereitung von Stiftungsfesten und zur Erstellung von Statuten, Geschäftsordnungen und Comments. Auch die Archivtätigkeit war ihm besonders wichtig. Ohne ihn hätten beide Verbindungen einen nicht so fundierten Blick zurück in die Geschichte. Doch sind es nicht nur diese Dinge, die einen hervorragenden Couleurstudenten ausmachen. Es sind nicht die Dinge, die in der Verbindungsöffentlichkeit diese hohe Breitenwirkung haben und großes Ansehen genießen. Vielmehr sind es eben die kleinen Dinge, die sehr oft im Hintergrund bleiben, aber dennoch – oder gerade deshalb – unabdingbar zum Gedeihen einer Studentenverbindung beitragen. Sei es die mühevolle und oft für alle Beteiligten lästige Aufgabe der Standesführung, sei es das Festhalten des Verbindungsalltages in akribischer Kleinarbeit in den Annalen, damit auch folgende Generationen Anhaltspunkte dafür haben, wie ihre Altvorderen in der Verbindung gelebt haben.“ Teutonia hat ihm dafür alle erdenklichen Ehrungen zuteilwerden lassen: 1972 das Pro-fide-Band und mit jugendlichen 28 Jahren die Würde eines Dr. cerevisiae. Gekrönt wurde dies vor gut einem Monat mit der Verleihung des Dr.-Loch-Ehrenringes der Teutonia. Seine Andechs verlieh ihm 1987 die Würde eines Dr. cerevisiae und 2018 den Titel des „Fidissimus“. Ein Detail am Rande: Dr. Zapp monierte immer wieder, dass er eigentlich durch die Verleihung des Dr. cerevisiae um die übrigen Ehrungen bei Andechs quasi „umgefallen“ sei. Andechs holte dies natürlich nach und so ist unser Dr. Zapp auch Träger des Pro-meritisBandes und Pro-fide-Bandes geworden. Dr. Zapp erkannte aber auch, dass die Verbindung alleine in der Öffentlichkeit zu wenig bewirken kann und daher ein gemeinsamer Überbau, der Tiroler Mittelschülerverband TMV, zum Wohl aller Tiroler Verbindungen notwendig ist und gefördert werden muss. Sein Engagement dort reichte vom Landessenior über einen Landesvorsitzenden-Stellvertreter bis zum Landesphilistersenior und weiteren unzähligen Ämtern. Das Verbindende war ihm stets ein großes Anliegen im Verband. Sei es der Ausgleich der Innsbrucker Verbindungen mit denen in den Bezirken, aber auch der Blick über die Grenze nach Südtirol. Ich war damals Landesvorsitzender des TMV und mit ihm ist es gelungen, dass sich der TMV über die Grenze nach Südtirol öffnet und Laurins Tafelrunde Bozen vollberechtigtes Mitglied des TMV wurde. Er hielt eine Brandrede auf der Kartellversammlung des MKV für diese Vollaufnahme über die Staatsgrenze hinweg. Dr. Zapp war auch nach anfänglicher Skepsis einer der Förderer der Mädchenverbindung Veldidena in Innsbruck. Uns ist es damals gelungen, den LVC von der Notwendigkeit eines Freundschaftsabkommens mit dieser Mädchenverbindung zu überzeugen. Das Abkommen hat nunmehr 20 Jahre erfolgreich Bestand.
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Der TMV hat seine Verdienste 1971 mit dem Ehrenschild und 1997 mit der Verleihung des TMV-Ehrenringes der höchsten Auszeichnung gewürdigt. Er war mir als damaliger Landesvorsitzender immer ein guter Berater, Wegbegleiter, aber auch Mahner, wenn Fehlentwicklungen drohten. Unzählige Abende verbrachten wir gemeinsam mit weiteren Kartellund Bundesbrüdern im Gasthaus Goldenes Dachl oder im Hause Karnthaler zur Vorbereitung von Stiftungsfesten, Pennälertagen und Schriften. Sein Einsatz und seine Verdienste wurden aber auch von weiteren Verbindungen in Dankbarkeit gewürdigt. So verliehen ihm Alemannia Innsbruck und Amelungia Innsbruck 1975 das Band, Cimbria Innsbruck folgte 1980 und Laurins Tafelrunde Bozen im Jahre 2006. Dr. Zapp war aber nicht nur ein inhaltliches Schwergewicht, er war auch einer, der gerne feierte, Studentenlieder sang und ein begeisterter Kneipphilister. Er war öfters einer der Letzten, die das Verbindungsheim verließen. Seine Spenden für ein Bierfass sind unzählig und seine Einladungen der Aktiven zu einem Mittagessen am Pennälertag zeigen auch eine Facette von seiner besonderen Förderung der Jugend in den Verbindungen. Dr. Zapp hat nun an der ewigen Kommerstafel Platz genommen und wird wahrscheinlich auch schon dort die Zusammenstellung des Begrüßungsprotokolls übernommen haben. Mit ihm geht ein gutes Stück Verbindungs- und Verbandsgeschichte zu Ende. Es soll uns aber auch Auftrag sein, seinen Geist und seine Sicht der Dinge in unser künftiges Wirken in Verbindung und Verband einzubauen und weiter zu pflegen. Mein Bundesbruder Walli schreibt im fidibus (Heft 147, Anm.): „Dr. Zapp steht als Synonym für Teutonia. Aktive erleben ihn als Fürsprecher und Anwalt, Alte Herren als Vorbild, Freund und Bundesbruder, der wie kein anderer das Couleurstudententum so allumfassend lebt.“
Warum eine Radiotheorie aus den 30erJahren für unsere Internetgesellschaft von heute hochaktuell ist 6. November 1919: Der Niederländer Hanso Schotanus à Steringa Idzerda produziert von seinem Haus in Den Haag aus die erste öffentliche Rundfunksendung der Geschichte. Niemand konnte damals ahnen, dass es sich bald um ein weltweites Phänomen handeln würde, das die Lebensgewohnheiten der Menschen verändert. Aber das war eigentlich noch gar nicht der Anfang unserer Überlegungen. Bereits ein Jahr früher, am 9. November 1918, war etwas Ungeheuerliches geschehen: Revolutionäre Arbeiter- und Soldatenräte besetzten den für die Nachrichtenübermittlung im Ersten Weltkrieg wichtigen Sender des Pressenachrichtenwesens und setzten einen Funkspruch ab, der von allen mit Funkgeräten ausgestatteten Gruppierungen empfangen werden konnte: „An alle! Hier hat die Revolution einen glänzenden, fast ganz unblutigen Sieg errungen“. Wie wir aus der Geschichte wissen, handelte es sich um eine Falschmeldung. Doch zeigt diese kurze Episode, dass die damals neuen, modernen elektronischen Medien nicht nur im Ersten Weltkrieg ihre (kriegswichtige) Bedeutung zeigen konnten, sondern auch schon von verschiedenen Gruppen zur Verbreitung von Informationen genutzt wurden – auch von gefakten, wie wir heute sagen würden. Wer jetzt glaubt, dass man damals die Gefahr der Desinformation noch nicht erkannt hat, irrt. Der sogenannte „Funkerspuk“ wurde von den Politikern der Weimarer Republik sehr ernst genommen. Durch verschiedene Gesetze wurde nach der Einführung des Rundfunks 1923 die Verbreitung von Sendeinhalten de facto verstaatlicht. Das Radio sollte klassisch-kulturell ausgerichtet sein, konservativ und patriotisch.
So erinnere ich an meinen Beginn und den kleinen Prinzen, der sagt: „Es wird Euch Schmerz bereiten, ihr werdet denken, ich wäre tot, und das will nicht wahr sein, ich werde immer noch bei Euch sein.“
Auch von intellektueller Seite wurde dem Radio Aufmerksamkeit geschenkt. Es war kein Geringerer als Bertolt Brecht, der sich ausführlich damit beschäftigte. Seine Überlegungen gipfelten im Aufsatz „Der Rundfunk als Kommunikationsapparat“ (1932), besser bekannt als Brechts „Radiotheorie“. Für Brecht hat nicht die Gesellschaft auf den Rundfunk gewartet, sondern die Erfindung des Rundfunks sucht sich jetzt ihre Öffentlichkeit. Damit ist das Radio ein Distributionsapparat, der Meinungen von oben nach unten weitergibt – sowohl was „wahre“ Kultur als auch „wahre“ politische Haltung angeht. Außer dem Staat und von ihm akzeptierte Gruppen hätte niemand die Chance dazu. Das Radio imitiere nur schon Bekanntes, aber erzeuge nichts Neues! Damit, so Brecht, würde aber der Rundfunk seiner wahren Möglichkeit beraubt. Denn Basis einer demokratischen Gesellschaft sei die Kommunikation, nicht die Distribution von oben. Wenn das Radio aber nur ein Distributionsapparat ist, dann gefährdet es die Demokratie. Daher müsse der Rundfunk zu einem Kommunikationsapparat von unten umgebaut werden. Somit hätte dieses neue Medium die Möglichkeit, auch sozialen Schichten Gehör zu verschaffen, die in einer kapitalistischen Gesellschaft ansonsten untergehen. Das würde den Diskurs der Gesellschaft erhöhen, die Pluralität der Meinungen und der Kultur erhöhen und zu einer Stärkung der Demokratie führen. Um mit den Worten Brechts zu sprechen: Es wäre großartig, wenn der Rundfunk „es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht nur hören, sondern auch sprechen zu machen und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn in Beziehung zu setzen“. Brecht forderte den „Aufstand des Hörers, um ihn als Produzenten“ einzusetzen.¹ Sollte dies gelingen, dann könne der Rundfunk die Gesellschaft verändern. Seinen Kritikern, die dies für unmöglich hielten, entgegnete Brecht: „Sollten Sie dies für utopisch halten, so bitte ich Sie, darüber nachzudenken, warum es utopisch ist.“
Der Herr möge ihm seine Verdienste um das Bildungswesen in Innsbruck und seine überaus großen Verdienste um den TMV und seine Verbindungen vergelten!
Brecht erkannte die Chancen und die Gefahren des Rundfunks sehr klar. Die Nationalsozialisten nahmen sich deshalb bald nach der Machtübernahme des Mediums an und machten das Radio zur reinen Propagandamaschine, versinnbildlicht im Volksempfänger – es war niemandem mehr möglich, Informationen zu erhalten, die nicht vom Propagandaminis-
In unitate firmitas! Fiducit Dr. Zapp! Mag. Ferdinand Neu v/o Wozzeck
Bertolt Brecht ca. 1930
¹ Der Rundfunk als Kommunikationsapparat. In: Bertolt Brecht: Gesammelte Werke in 20 Bänden. Band 18, Frankfurt am Main, S. 127–134 = Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Band 21, Schriften 1, Frankfurt am Main, 1992, S. 552–557.
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Tiroler Mittelschülerverband Man mag nun einwenden, dass aber dadurch auch Meinungen verbreitet werden, die die Gefahr in sich tragen, die Gesellschaft zu destabilisieren durch falsche und unwahre Behauptungen. Und dem kann man nicht widersprechen. Aber: Stellen wir uns vor, wir hätten nur einen staatlichen Radiosender, einen staatlichen Fernsehsender und ein staatlich kontrolliertes Internet. Dies mag bei uns fern der Realität sein, aber das war es in der Vergangenheit und ist es in der Gegenwart nicht. Alle Diktaturen und autoritären Regime haben die Verbreitung von Meinungen und Gedanken sofort monopolisiert, unter ihre Kontrolle gebracht. Die Menschen konnten nur sehen und hören, was die Nationalsozialisten, Faschisten oder Kommunisten wollten. Ein Monopol ist sehr leicht zu kontrollieren, eine Vielfalt nicht. Damit ist klar – ein staatliches Meinungsmonopol schützt nicht vor Fake News oder Ideologie, im Gegenteil. Man stelle sich vor, unter Trump hätte es nur einen staatlichen US-Sender gegeben oder unter Orban nur einen staatlichen Sender in Ungarn …
Der nationalsozialistische Volksempfänger instrumentalisierte den Rundfunk als reine Propagandamaschine. terium erlaubt waren. Diskurs war unmöglich und unerwünscht. Hat die Liberalisierung des Rundfunk- und Fernsehwesens in den Achtzigern nicht zu dem geführt, was sich Brecht erträumt hat? Ist das Internet spätestens seit Web 2.0 nicht sogar die Krone der Liberalisierung? Viele würden im Zusammenhang mit Corona oder dem Konflikt in der Ukraine, dem Brexit oder Trumps Politik eher von der Alptraumversion der Brecht’schen Gedanken sprechen. Doch es lohnt sich, hier genauer hinzuschauen. Zunächst einmal hat die technische Revolution der vergangenen 50 Jahre vieles von dem verwirklicht, was im vorgestell-
Kommunikation statt Distribution oder Mehrweg statt Einbahnstraße ten Artikel prognostiziert wurde. Neue, kleine Radiosender verschafften marginalisierten Gruppen wie etwa jungen Kunstschaffenden die Möglichkeit, sich einer Öffentlichkeit zu präsentieren. Als Beispiel sei hier das Innsbrucker Freirad zu nennen. Aber auch kleine Regionalradios oder Fernsehsender bringen Menschen mit ihrem Leben und ihren Ideen für das Dorf, kleine Laienbühnen und Musikgruppen vor den Vorhang, die bei vermeintlich großen Sendern wohl nie eine Bühne bekämen. Automatisch wird damit auch eine Vielzahl von Ansichten, Meinungen und damit verbunden Kontroversen publiziert. Das ist a priori nichts Schlechtes, im Gegenteil.
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tion auf die MINT-Fächer. Dabei wären ein Ausgleich und ein Zusammenspiel der unterschiedlichen Wissenschaften in der Schule, gerade im Gymnasium, hoch an der Zeit. Digitale Grundbildung, Informatik, Naturwissenschaften im Gleichgewicht und verschränkt verbunden mit geisteswissenschaftlichen Fächern, diese Kombination könnte eine wahre Revolution im Schulwesen bringen, abgestimmt auf die Fähigkeiten der jungen Menschen und somit weit weg von Gesamtschule. So gesehen sind die kulturphilosophischen Überlegungen der Zwischenkriegszeit aktueller denn je. Wenn die Mehrheit demokratisch-kritisch mit Fakten gebildet ist und diese auch weitergibt und verbreitet, top down und bottom up, dann hält eine Demokratie auch Impfgegner und Coronaleugner, Flat-Earth-Schwurbler, Verschwörungstheoretiker und Populisten von rechts und links aus. Wagen wir ein neues altes Denken – gehen wir zurück in die Zukunft! Prof. MMag. Peter Leitl v/o EB Herodot
Nein, es ist nicht die Vielfalt, die die Demokratie gefährdet. Dass Populisten und Verschwörungstheoretiker so viel Aufmerksamkeit erhalten ist nicht das Problem der Vielfalt im Medienbereich. Es ist ein Symptom, dass es in einem ganz anderen Bereich viel aufzuholen gilt: der Bildung! Und dabei zentral: die geisteswissenschaftlichen Fächer. Gerade die geisteswissenschaftlichen Fächer in der Schule fördern kritisches Denken, und zwar auf der Grundlage von Fakten. Leider wurden unter den letzten Unterrichts- oder Bildungsministerinnen und -ministern, egal welcher Farbe, Fächer wie Geschichte, Kunst in allen Spielarten, Philosophie oder Sprachen zunehmend zerstört, sei es durch Stundenkürzungen oder durch die Sackgasse der Kompetenzorientierung. Gerade Letztere hat dazu geführt, dass den Schülerinnen und Schülern zwar ein Know-how gegeben wurde, aber kein Know-why, geschweige denn ein Verständnis für Zusammenhänge und Wissen. Der österreichische Philosoph Liessmann hat es in einem Interview mit dem Profil auf den Punkt gebracht: „Kompetenzorientierung verhindert Kompetenzentwicklung“.² Und diese mangelnde Kompetenzentwicklung verhindert in zunehmendem Maße, dass Jugendliche Pseudowissenschaften von Wissenschaften, Propaganda, Ideologie und Fake News von Tatsachen unterscheiden können. Dazu kommt noch, dass es in vielen Kreisen der österreichischen Gesellschaft Mode ist, Wissenschaft und die Schule mit ihren Lehrpersonen generell schlechtzumachen. Auch in unseren Kreisen. Wenn ein Kolumnist im Couleur, wie vor einiger Zeit geschehen, Geschichtelehrer als Verbreiter von Fake News verunglimpft, dann ist das nicht sonderlich hilfreich. Geisteswissenschaften und Kunst sind weder Ideologen noch der Wirtschaft dienlich, welche sich gemeinsam der Freiheit des Geistes entgegenstellten. Diese fatale Koalition führte in Österreich zur beschriebenen Entwicklung mit Überkonzentra-
²https://www.profil.at/portfolio/aufstieg/liessmann-6175594
Konrad Paul Liessmann
Warum die Ukrainer zu den Waffen greifen Die Wracks der russischen Gefechtsfahrzeuge rauchen noch, hin und wieder leckt eine Flamme an der verkohlten Karosserie. Ukrainische Milizionäre sichern den Ort, gekennzeichnet durch ihre gelben Schleifen um den Arm. Am Sonntag waren die russischen Einheiten von mehreren Seiten in die Stadt Charkiw vorgestoßen – und wurden zurückgeschlagen. Für die Soldaten, die über diese Straße in das Zentrum eindringen wollten, war ein Rückzug nicht mehr möglich: „Wir haben sie mit einem Mörser beschossen“, sagt ein ukrainischer Milizionär. Er trägt ein Jagdgewehr, hinter ihm, an eine Mauer gelehnt, ein abgefeuerter RPG (Panzerabwehrgranatwerfer). Einige Kämpfer hätten sich in einer Schule verschanzt – sie seien gerade besiegt worden. Die Schule ist ein Trümmerhaufen: Das Dach ist weg, die Mauern teilweise eingestürzt. An den verrußten Wänden sind Einschusslöcher, Krater von Panzerfäusten zu sehen. Die Leichen russischer Soldaten liegen im Schutt davor, wenige Meter weiter haben die ukrainischen Einheiten einen Gefangenen gemacht. Er blickt aus leeren Augen nach vorn, reagiert auf kein Wort seiner Feinde. Was jetzt mit ihm geschehen wird? „Wir werden ihn einsperren. Hoffentlich sehr lange“, sagt einer der Milizionäre mit hasserfüllter Stimme. Auch reguläre Soldaten sind vor Ort, einer regelt den Verkehr. Autos wollen die Straße weiter entlangfahren, die teilweise von den Wracks blockiert ist. Eine junge Frau spaziert mit ihrem Hund an den ausgebrannten Gefechtsfahrzeugen vorbei. Ein Mann fährt mit seinem Rad, 300 Meter weiter stehen Menschen vor einem Supermarkt an.
Der Kartellbruder Hektor bei einem Live-Interview aus Charkiw von Puls24
Die Milizionäre, die den eben beschriebenen russischen Vorstoß am Montag, den 28. Februar, verhindert haben, waren wenige Tage zuvor ebenso vor den Supermärkten angestanden, waren zivilen Berufen nachgegangen: Bauarbeiter, ITTechniker, Lehrer – sie alle hatten sich freiwillig gemeldet, Charkiw – und damit die Ukraine – mit der Waffe zu verteidigen. Eine Mentalität, die sich am ersten Tag der russischen Invasion in Charkiw nicht direkt bemerkbar machte, wohl aber nach den ersten Bombardements. Und dann sehr drastisch. Im Verbund mit regulären Soldaten schlugen diese rasch formierten, zivilen Einheiten einen russischen Vorstoß nach dem anderen zurück, kämpften Männer jungen und mittleren Alters zum ersten Mal in ihrem Leben – mit primitivsten Gewehren.
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Tiroler Mittelschülerverband TMV im ÜBERBLICK
Tiroler Mittelschülerverband TMV im ÜBERBLICK
Die Patenschaften von Verbindungen des schweizerischen Studentenvereins
Szenenwechsel: Einer der unzähligen Checkpoints auf einer ukrainischen Landstraße, wenige Kilometer westlich des Flusses Dnepr. Männer schaufeln Erde in Sandsäcke, schlichten sie auf. Neben ihnen liegen Jagdwaffen, Schrotflinten, manchmal eine Pistole. Uniformen gibt es keine, höchstens ein gelbes Band am Arm, um im Ernstfall Freund und Feind auseinanderhalten zu können. Im Ernstfall dürfte das jedoch deren kleinstes Problem sein: Es sind etwa 30 Männer, vom 13 Jahre alten Buben mit heller Stimme bis hin zum alten Mann, der nur mit Mühe den Schmerz verbirgt, den er beim Sandsackschleppen spürt. Dieser zusammengewürfelte Haufen ist dazu bereit, sein Dorf, seinen Straßenabschnitt gegen die vorrückende russische Armee zu verteidigen. Koste es, was es wolle. Als sie ein Video der Kämpfe in Charkiw sehen – ebenjenes Kampfes in der Schule – jubeln sie, wollen es immer wieder sehen. Ob sie bereit sind, bis zum Ende gegen die russischen Streitkräfte zu kämpfen? „Ja, bis zum Tod!“
(SchwStV – „SchweSteVau“ – StV) über österreichische, meist Tiroler Verbindungen unter Berücksichtigung des TMV, Teil 3
Wie kam es zu den Patenschaften? Zu diesem Unterabschnitt muss Folgendes nachgetragen werden: „Der Schweizer Studentenverband, der ungefähr unserem ÖCV entspricht, hatte beschlossen, jede österreichische CVVerbindung materiell und auch geistig zu unterstützen. Dies sollte in der Form geschehen, dass jede Schweizer Verbindung das Patronat über eine österreichische übernimmt.“
„Der Wehrwille in der Ukraine ist extrem hoch. Im Jahr 2015 etwa sagten 62 Prozent der Bevölkerung, dass sie für ihr Land kämpfen würden. In Österreich sind es 21 Prozent“, sagt Militärpsychologe Stefan Rakowsky. „Hier herrscht schon allein wegen der permanenten Bedrohung durch Russland eine ganz andere Mentalität.“ Vom Entschluss zu kämpfen bis zum tatsächlichen Kampf ist es ein kleiner Schritt, der dennoch viele Probleme birgt: „Ein Gewehr zur Hand nehmen kann man gleich, auch es zu bedienen ist nicht schwierig. Problematisch wird es dann beim gefechtstechnischen Verhalten. Vor allem bei den Jungen. Hier haben viele ein verklärtes Bild, kennen Gefechte hauptsächlich von PC-Spielen, wo man vielleicht einmal ausfällt, aber dann gleich wieder weiterkämpfen kann“, sagt Rakowsky. Doch woher speist sich die Bereitschaft, ohne Ausbildung in den Krieg zu ziehen? „Neben den klassischen Kriegsschauplätzen gibt es auch jenen an der Informationsfront – vor allem auf Sozialen Medien. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich dort in olivgrünen Leibchen, zeigt, dass er immer noch hier ist.“ Ein „Um-die-Fahne-Sammeln“ also, ähnlich wie in den USA nach dem 11. September 2011, als der damalige US-Präsident George W. Bush massive Zustimmungswerte bekam. Rakowsky: „Zugleich präsentieren sich Politiker – auch Frauen – mit Waffen und zum Kampf gegen die russische Armee bereit. Das macht etwas mit einer Bevölkerung.“ Oft hieß es in der Ostukraine am ersten Tag der Invasion, es sei egal, ob ein „korrupter Selenskyj“ oder ein „wahnsinniger Putin“ über das Land herrsche – dies änderte sich mit dem Beschuss der ersten Wohngebäude. Ist die Familie in Gefahr, beschützt man sie. Wird die eigene Stadt bedroht, bekämpft man jene, die sie bedrohen. Und schlagen Raketen in den Wohnvierteln der eigenen Stadt ein, kämpft man für diese Stadt. Bedroht dann noch eine Streitmacht das gesamte Land, in dem man lebt, steht man vor der Wahl: fliehen oder kämpfen. Ein großer Teil der ukrainischen Bevölkerung hat sich für das Kämpfen entschieden. Dazu kam, dass Selenskyj nicht floh und das auch zeigte. Plötzlich wurde der eigentlich ungeliebte Präsident zu einem Symbol
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Eine der letzten unabhängigen russischen Wochenzeitungen, die Novaja Gazeta, zeigte in der Ausgabe vom 9.3.2022 vier apokalyptische Ballerinen.
der Hoffnung. Auch wenn die Propaganda offensichtlich war (und ist) – denjenigen, die für ihre Städte, für ihr Land kämpfen, gibt sie Hoffnung und Entschlossenheit in einem wahrscheinlich langfristig aussichtslosen Kampf. Rakowsky: „Wenn noch dazu ein Underdog wie die Ukraine militärische Erfolge erzielt und dies auf Sozialen Medien verdeutlicht wird, wirkt der Informationskrieg stärker. Das betrifft auch die Bevölkerung der westlichen Hemisphäre, die sich meist der Informationen bedient, die sie auf Sozialen Medien findet – und dort dominiert die ukrainische Regierung.“ Nach dem Krieg – egal welches Ende er nimmt – wird viel psychologische Hilfe notwendig sein. Ein bis neun Prozent aller Soldaten leiden nach einem Krieg an posttraumatischen Belastungsstörungen, „für die Zivilbevölkerung werden die Folgen noch härter sein. Auch wenn sich die Ukrainer aufgrund der Bedrohungslage besser auf einen Krieg einstellen konnten und deshalb resilienter sein dürften“, sagt Rakowsky. Ob Österreich im Ernstfall auch krisenfest sein könnte? „Das schließe ich nicht aus. Allerdings wäre dafür eine Vorbereitung nötig. Wir lernen in der Schule viel über unsere Grundwerte, allerdings nicht, dass sie nicht gottgegeben sind. Diese Werte sind zu schützen – das kann auch keine Neutralität, das kann nur eine schlagkräftige Armee“, sagt Rakowsky. Hier sei ein Schwerpunkt auf geistige Landesverteidigung gefragt. Armin Arbeiter, BA v/o Hektor, TTI
Fußnote: „An die 14 Verbindungen des St.V. haben zu österreichischen Korporationen freundschaftliche Beziehungen aufgenommen und werden im Sinne unserer CO als befreundete Verbindungen behandelt. Dieses so entwickelte Freundschaftsverhältnis St.V. und ÖCV fand am 13. Februar 1947 in der Vereinbarung eines Freundschaftsabkommens seinen Niederschlag (Zentralpräsident Hans Bernet St.V. und Univ.-Prof. Dr. Robert Muth, ÖCV), das später vom VOP ratifiziert wurde.“ (Gesch Le S. 404) „Den Grundstein dazu legte die ,Friedens-GV‘ 1945 in Sitten, an der Orazio Dotta mit offenem Mehr gewählt wurde … Das CC beantragte bei der Generalversammlung die Beteiligung des StV ,an der geistigen Nachkriegshilfe für die katholische Akademikerschaft der kriegsbeschädigten Länder.‘“ (acta StV S. 3) Si duo idem faciunt, idem non est („Wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht dasselbe.“): die ungleichen Brüder MKV/ÖCV – Schweizerischer Studentenverein. Im Kontakt mit Verbindungen, die vor Jahren in der ehemaligen couleurstudentischen Hochburg Czernowitz in der Westukraine („Kronland Bukowina“) in der Nachfolge „ruthenischer“ (ukrainischsprachiger) Verbindungen „wiedererweckt“ worden waren, mussten österreichische und deutsche katholische Couleurstudenten erfahren, dass es naiv ist, aufgrund einer lediglich äußerlichen Ähnlichkeit auf einen Gleichklang im Inhaltlichen zu schließen. „Wo Band und Mütze herum ist, muss nicht Verbindung drinnen sein.“ Diese Erkenntnis auf den StV, seine Verbindungen und seine Mitglieder anzuwenden, wäre geradezu eine Beleidigung. Jedoch: Wenn sich auch sehr vieles im äußeren Erscheinungsbild, in den Traditionen, in der Ausprägung der Verbindungen etc. ähnelt oder gleicht, so muss man doch zur Kenntnis nehmen, dass die Verhältnisse nicht 1 : 1 übertragbar sind. Dies lässt sich aufgrund zahlreicher Passagen der dargelegten Ausführungen nachvollziehen. Dabei möchte ich persönlich meine Sympathie für ein etwas anderes Herangehen an das Couleurstudententum und Varianten in den Lösungsmöglichkeiten nicht leug-
nen. Aus vielem könnte man lernen, an vielem könnte man sich ein Beispiel nehmen, dass es auch anders geht. Man muss auch nicht glauben, dass es notwendig ist, das Rad immer wieder neu zu erfinden. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein: zu finanzieller und materieller Unterstützung sollte es auch geistige Nahrung geben.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es den Proponenten eines ideell ausgerichteten Verbandes nicht genügen wollte, die notleidenden Gesinnungsgenossen jenseits der Grenze lediglich „abzufüttern“, das heißt, ihre materiellen Bedürfnisse abzudecken. Das schien ihnen wahrscheinlich in gewisser Weise zu primitiv zu sein. Aber: „primum vivere, deinde philosophari“. Mit „höheren“ Dingen kann man sich erst sinnvoll beschäftigen, wenn der Magen nicht mehr knurrt. Und so stand das Materielle zuerst einmal im Vordergrund. Das Geistige musste die zweite Geige spielen. Dann drängte sich nach meinem Empfinden die amicitia zum Nachteil der scientia vor (siehe dazu auch die diesbezüglichen Ausführungen im Resümee). Ich vermute, dass es bezüglich des geistigen Austausches in erster Linie bei der verlässlichen Zusendung der Verbandszeitschrift Civitas geblieben ist. Dabei hätten schon die Unterschiede zwischen den Verbänden auf verschiedenen Ebenen ausreichend für Stoff zum Meinungsaustausch gesorgt. Man muss aber bedenken, dass es bedeutend schwieriger war und ist, Symposien und vergleichbare Veranstaltungen zu organisieren, in deren Rahmen fruchtbar und nachhaltig diskutiert werden kann. Zur Nachhaltigkeit gehört dann, dass die Ergebnisse der Diskussion festgehalten und verbreitet werden. Das ist bedeutend aufwendiger als zu zahlen und Hilfspakete zu schnüren und zu verschicken. Geschichte, Organisation und Charakteristika des StV Zum besseren Verständnis der Hintergründe des Entstehens und der Entwicklung der Patenschaften/Patronate von Sektionen des StV über österreichische, speziell aber Tiroler Verbindungen, ist es nötig, sich mit der Geschichte, dem Au�au und einigen Charakteristika des StV und seiner Sektionen etwas näher vertraut zu machen. Zur Geschichte des StV Der StV wurde am 31. August 1841 als Dachverband der konservativen, farbentragenden, nicht schlagenden Verbindungen der Schweiz gegründet und trägt seit 1851 ein rot-weiß-grünes Band und seit 1861 eine rote Mütze, wobei die Schattierung des Rot (und des Grün?) und das Mützenformat den Sektionen
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freigestellt sind. Die ersten vier Sektionen des StV entstanden 1843. Dazu zählt auch eine erste Auslandssektion in Freiburg im Breisgau, die AV Helvetia Friburgensis (nach Wikipedia). Sektionen bestehen nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch in der französischsprachigen Schweiz und damit in allen Sprach- und Landesregionen sowie in verschiedenen europäischen Ländern. Die Auslandssektionen verdienen besondere Beachtung, da sie eine für die Schweiz typische Erscheinung sind. Ihr Entstehen ist darauf zurückzuführen, dass in der Schweiz ursprünglich das Angebot an Bildungs- und Forschungseinrichtungen nicht dem Bedarf entsprach und die Studenten gezwungen waren, ihre Studien im Ausland zu absolvieren. Naheliegenderweise fanden sie sich dort, wo sie in größerer Anzahl vertreten waren, zu Gemeinschaften, eben Auslandssektionen (des StV) zusammen. Da sich mittlerweile die akademische Bildungs- und Forschungslandschaft stark geändert hat und einzelne Ausbildungsstätten wie die ETH Zürich einen ausgezeichneten Ruf genießen, ist die Notwendigkeit, im Ausland zu studieren, stark zurückgegangen und auf einzelne spezielle Fachbereiche beschränkt. Damit ist auch die Anzahl der Auslandssektionen, vor allem derer mit Aktivitas und Altherrenschaft, stark geschrumpft. Derzeit werden noch elf mit unterschiedlichem Status aufgelistet.
Zur Organisation des StV Der Schweizerische Studentenverein umfasst derzeit 80 Sektionen. Er zählt knapp 1.000 Aktive und rund 5.000 Altherren und ist damit der größte Verband farbentragender Studenten der Schweiz. Auf die Auslandssektionen wurde bereits weiter oben näher eingegangen.
Auslandssektionen mit Aktivitas und Altherrenschaft: • AV Helvetia Romana, gegründet 1850, Rom • AV Helvetia Oenipontana, geründet 1860, Innsbruck • Auslandssektionen ohne Aktivitas, aber mit Altherrenschaft: • AV Helvetia Friburgensis, gegründet 1843, Freiburg im Breisgau • AV Helvetia Monacensis, gegründet 1844, München • AV Helvetia Lovaniensis, gegründet 1872, Leuven • Auslandssektionen ohne Aktivitas und ohne Altherrenschaft: • AV Helvetia Herbipolensis, gegründet 1888, Würzburg • AV Helvetia Eystettensis, gegründet 1895, Eichstätt • AV Helvetia Lipsiensis, gegründet 1902, Leipzig • AV Helvetia Westfalensis, gegründet 1914, Münster in Westfalen • AV Helvetia Mediolanensis, gegründet 1967, Mailand • AV Helvetia Tubingensis, gegründet 1975, Tübingen (nach Wikipedia)
Der Wahlspruch: „Virtus, Scientia, Amicitia!“
Auslandssektionen z.B. in Paris, Prag oder Heidelberg scheinen nicht mehr auf. Der StV entstand 1841 als politische Sammelbewegung christlich-konservativer Studenten und damit implizit als Gegensatz zum Schweizerischen Zofingerverein, der eine politisch radikale (das heißt progressiv-liberale) Grundhaltung einnahm. Der StV wollte dementsprechend christliche, konservative Kräfte gegen Liberalismus und Radikalismus sammeln. Nach dem Sonderbundskrieg 1847 waren es aber Mitglieder des StV, die zur Einigung der Schweiz beitrugen. Der Studentenverein verstand sich selbst immer als Verein politisch aktiver Mitglieder. Beinahe alle christdemokratischen Bundesräte stammen aus dem StV. Die politische Ausrichtung auf den katholischen Konservativismus geriet seit 1970 mehr
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Auch an anderer Stelle wird darauf hingewiesen, dass der Schweizerische Studentenverein als Zentralverein gegründet wurde und nicht aus dem Zusammenschluss einzelner Verbindungen entstanden ist. Darum sind die einzelnen Mitglieder auch direkt und stimmberechtigt Mitglieder des StV. Der Schweizerische Studentenverein (französisch „Société des Étudiants Suisses, SES“) ist ein Verein von farbentragenden Studierenden beiderlei Geschlechts und Dachverband von Studentenverbindungen, die Sektionen genannt werden, sowie Altherrenverbänden an Universitäten, Fachhochschulen und Gymnasien in der Schweiz. Historisch und vor allem durch das aufgrund der Möglichkeiten der Schweiz eingeschränkte Ausbildungsangebot bedingt entstanden Auslandssektionen, deren Zahl sich heute auf einige wenige in Deutschland, Österreich und Italien beschränkt.
und mehr in den Hintergrund. Heute steht der Verein offiziell nicht mehr nur der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) nahe; das politische Spektrum der Mitglieder hat sich den anderen Parteien geöffnet. Der Verein wurde 1873 im sogenannten Kulturkampf zu einem katholisch-konfessionellen Verein. Seit 1977 ist dieses Prinzip in „christlich“ geändert worden, sodass Protestanten Vollmitglieder werden können. (Die Aufgabe des Katholizitätsprinzips ist eine aus meiner persönlichen Sicht bedauerliche Tatsache.) Seit 1968 nimmt der StV auch Frauen auf. Schutzpatron des Vereins ist der heilige Bruder Klaus. Der StV hat ein Freundschaftsabkommen mit dem Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen und dem Cartellverband der katholischen österreichischen Studentenverbindungen, das sogenannte Dreiverbändeabkommen. Der StV ist auch Mitglied im Europäischen Kartellverband der christlichen Studentenverbände (EKV) (nach Wikipedia). Hinsichtlich des Dreiverbändeabkommens ist anzumerken, dass sich seitens des StV die Mitgliedschaft eigentlich auf den akademischen Teil der Sektionen beschränkt. Der Anteil an Gymnasialsektionen hätte es – zumindest aus der Außensicht – ermöglicht, den MKV mit ins Boot zu holen. Warum dies nicht geschehen ist, muss wohl Gegenstand von Spekulationen bleiben. Wollten die Akademiker unter sich bleiben? Hielt man die Pennäler nicht für bedeutend genug?
Der StV kennt grundsätzlich drei bestimmende (beschlussfassende) Organe: Die Delegiertenversammlung (DV), bei der die Aktivitas sowie die Altherrenschaft jeder Sektion einen stimmberechtigten Delegierten entsenden kann, sowie die Aktivenversammlung und die Altherrenversammlung, bei welchen jedes einzelne Mitglied der jeweiligen Mitgliederkategorie stimmberechtigt ist. Die Hauptaufgabe der Aktiven- und der Altherrenversammlung ist dabei die Wahl der Mitglieder des Zentralkomitees aus der jeweiligen Mitgliederkategorie. Die Aktivenvertreter werden dabei für ein Jahr gewählt, wobei Wiederwahl grundsätzlich zulässig, jedoch unüblich ist. Die Vertreter aus der Altherrenschaft werden jeweils für zwei Jahre gewählt. Das Zentralkomitee leitet die Geschäfte des Vereins. In der Delegiertenversammlung der Sektionen werden halbjährlich Beschlüsse über Aufnahme und Ausschluss sowie zur laufenden Finanz- und Programmplanung des Vereins gefasst. Der StV unterhält mit der politischen Kommission (PK) sowie der bildungspolitischen Kommission (BPK) zwei Stabsorgane, welche dem Zentralkomitee in der Bearbeitung von Themen und Spannungsfeldern aus dem jeweiligen Bereich zur Verfügung stehen. Dem Zentralkomitee unterstehen zudem drei Funktionäre: der Zentralsekretär, der Kommunikationsbeauftragte sowie der Redakteur der Zeitschrift Civitas. Im Rahmen der 166. Generalversammlung der Aktiven wie auch der entsprechenden Altherrenversammlung am 8. September 2012 in Brig haben die beiden Versammlungen einer umfassenden Strukturrevision zugestimmt. Die Leitung ob-
liegt seit diesem Zeitpunkt dem Zentralkomitee, welches sich sowohl aus Altherren als auch Aktiven zusammensetzt. Das Präsidium wird von einem Aktiven übernommen, das Vizepräsidium von einem Altherren. Ferner wurde mit dieser Revision der Zusammenschluss von drei de facto eigenständigen Vereinen (Aktivitas, Altherrenschaft und Gesamtverein) zu einem einzigen Verein (Schweizerischer Studentenverein) beschlossen (nach Wikipedia). Das Zentralkomitee besteht derzeit aus zehn Personen, davon drei Frauen. Zentralpräsident ist Patrick Widrig v/o Schwätz, Vize-Zentralpräsident Dr. Hans Ruppanner v/o Chrampf. Das Zentralsekretariat liegt in den Händen von Heinz Germann v/o Salopp. Die Mitgliedskorporationen werden eingeteilt in Sektionen mit Aktivitas und Altherrenschaft (43), Sektionen ohne Aktivitas, aber mit Altherrenschaft (37) und Sektionen ohne Aktivitas und ohne Altherrenschaft (33). Wie diese Zahlen angesichts einer mitgeteilten Gesamtzahl von 80 Sektionen zu interpretieren sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Beachtenswert im Vergleich zu den österreichischen Verbänden ist die Tatsache, dass im StV eine Reihe von Gruppierungen besteht. Die wichtigsten davon sind die acht folgenden: • • • • • • • •
Reform (4) Block (7) Berner Gruppe (12) Reformgruppe (7) Fédération romande (8) Gymnasia (16) FH-Bund (5) Lepontia (3)
Das Miteinander der einzelnen Gruppierungen scheint mir als Außenstehendem nicht immer ganz friktionsfrei zu sein. Wegen ihres betont selbstbewussten Auftretens sind es wohl die Verbindungen des Block („Commentverbindungen“), die am meisten anecken und polarisieren. Der Ton untereinander ist vermutlich auch mitunter stark emotional gefärbt. So habe ich im Rahmen eines Zentralfestes im Vorübergehen einmal den Gesprächsfetzen „da kommt die Brigensis, da stinkts“ aufgeschnappt. Aber man sollte das wohl nicht überbewerten. Insgesamt liegt es meines Ermessens in erster Linie am Geschick der Führungspersönlichkeiten, die Sektionen unter einen Hut zu bringen und zumindest nach außen hin ein geschlossenes Bild des StV zu vermitteln. Wie wichtig dem StV die „Aktion Patronatverbindungen“ war, lässt sich an einem Zitat ablesen, das ich als Ergänzung zum Thema „Organisation des StV“ und als „historische Reminiszenz“ anführen möchte: „Eine besondere Freude war es, bei dieser Gelegenheit hohe Gäste aus der Schweiz begrüßen zu dürfen: den Zentralpräsidenten Hans Bernet, den Präsidenten des Ehrenmitgliederverbandes des Schweizer Studentenvereines, Dr. Willy Büchi, und den Sekretär dieses Verbandes, einen AH Berchtoldias,
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Tiroler Mittelschülerverband Dr. Alois Hürlimann.“ (Gesch Le S. 423; Anlass: Schlusskommers Sommersemester 1947) Charakteristika des StV Als Erstes fällt uns die Struktur des Verbandes auf. Während die wohl ausschlaggebenden katholisch-couleurstudentischen Verbände Österreichs – der Einfachheit halber beschränke ich mich auf den MKV und den ÖCV – quasi von unten nach oben aufgebaut sind, ist im StV der Dachverband das Ausschlaggebende und Entscheidende. Bei MKV und ÖCV ist die Verbindung das Element, auf dem die übergeordneten Strukturen au�auen. Die Verbindungen vereinigen sich zu Landes- oder Stadtverbänden, diese wieder zu den Gesamtverbänden – auf Tirol bezogen: Verbindung – TMV (Tiroler Mittelschülerverband) bzw. ICV (Innsbrucker Cartellverband) – MKV (Mittelschüler-Kartellverband) bzw. ÖCV (Österreichischer Cartellverband). Diese Verbände haben gewissermaßen einen subsidiären Charakter. Während in Österreich die Verbände MKV und ÖCV organisatorisch getrennt sind und einen eigenen „Geschäftsbereich“ (früher Mittelschulen, heute höhere Schulen wie Universitäten, Hochschulen, Fachhochschulen u. Ä.) und ein historisch entwickeltes Selbstbewusstsein haben, hat der StV im selben Verband akademische bzw. Hochschul- und Gymnasialsektionen. Das Eigenleben der sich sehr nahe stehenden Verbände wird in Österreich durch ein Verbändeabkommen abgefedert. Auch die zahlreichen verbändeübergreifenden Doppelmitgliedschaften vieler katholischer Couleurstudenten stellen über die Organisation hinaus ein verbindendes Element dar. Der „strukturelle Zentralismus“ des StV hat seine Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Sektionen. Alle Sektionen tragen die Farben Rot – Weiß – Grün. Die Sektionen haben aber doch das Selbstverständnis von eigenständigen Verbindungen. Um sie voneinander unterscheidbar zu machen, wird praktisch das ganze Spektrum an Farbnuancen von Rot und Grün ausgenützt. Zusätzlich dienen zahlreiche verschiedene Formen von Kopfcouleur-Varianten der Möglichkeit der Unterscheidung der Sektionen, während sich in Österreich tendenziell das Halbschlapp-Format durchgesetzt hat. Eine große Bedeutung hat für jede Sektion der „Stamm“, wo man sich nicht nur im Standort der Sektion regelmäßig trifft und der auch im Tagungsort des Zentralfestes für jede Sektion festgelegt wird. Das Zentralfest entspricht in seiner Funktion in etwa dem Pennälertag des MKV und der CVV des ÖCV, hat aber doch einen ganz eigenen Charakter, ich möchte sagen: Charme. Was das Chargieren beim Festzug betrifft: das ist für österreichische Verhältnisse etwas gewöhnungsbedürftig. In Österreich hat hier der Zentralismus zugeschlagen. Vermutlich wegen der relativ großen Anzahl von Chargiertenabordnungen bei Festzügen hat sich ein Chargiercomment, angelehnt an militärische Vorbilder, durchgesetzt, der im MKV konsequenter, im ÖCV etwas nachlässiger gehandhabt wird. Nach eigenem Erleben beteiligen sich die Chargierten der einzelnen Sektionen beim
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Tiroler Mittelschülerverband Festzug an einer Art Prozession, wobei sie sich nach Gutdünken und der in der Sektion gepflegten Tradition verhalten. Mit etwas objektivierendem Abstand halte ich persönlich diese Variante des Chargierens für die „studentischere“, wenn auch wohl nur bei überschaubareren Chargiertenzahlen anwendbare Form, als die vom militärischen Vorbild abgekupferte. Im persönlichen Kontakt mit den StV-ern fällt auf, dass so gut wie jeder mit Deutsch als Muttersprache das Französische wenn nicht perfekt, so doch fließend beherrscht. Nicht selten kann man beobachten, dass ein Gesprächspartner mitten im Satz von einer Sprache in die andere wechselt. Bei großen offiziellen Gottesdiensten scheint es geradezu zum guten Ton zu gehören, dass annähernd die Hälfte der Predigt auf Französisch gehalten wird. Gelegentlich kommt auch noch ein italienischer Teil hinzu. Der Mann im Schatten: Univ.-Prof. Dr. Robert Muth v/o Dr. Nepos
Eine wesentliche, aber aus den Quellen nicht leicht fassbare Rolle spielte beim Zustandekommen der Patenschaften von Sektionen des StV über österreichische bzw. primär Tiroler Verbindungen der Leopolde Univ.-Prof. Dr. Robert Muth v/o Dr. Nepos. Seine Persönlichkeit zu erfassen ist ein nicht ganz einfaches Unterfangen, da sie uns in mehreren Facetten entgegentritt. Erster Aspekt: Robert Muth als akademischer Lehrer Die für mich unmittelbarste Facette ist die des Ordinarius für Klassische Philologie am Institut für Klassische Philologie der Philosophischen bzw. Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck, wo ich ihn als Student kennengelernt bzw. erlebt habe. Das Institut für Klassische Philologie war in der damaligen Struktur ein eigenes, um nicht zu sagen eigenartiges Biotop. Es schien damals gewissermaßen Tradition zu sein, dass in Instituten, in denen es zwei Ordinarien gab, diese beiden einander nicht grün waren, wobei die Gründe dafür vermutlich in persönlichen Befindlichkeiten zu suchen sind, wenn man nicht auf den aus dem Altertum bekannten Philologenstreit zurückgreifen will. Im Allgemeinen bewegte sich die gegenseitige Abneigung in einem Spektrum zwischen kühler Distanziertheit und offener Feindseligkeit und Aggressivität. Die beiden Ordinarien in der Klassischen Philologie verhielten sich, soweit dies an die Oberfläche drang, zivilisiert. Allerdings war ihre Aversion gegeneinander allgemein bekannt, was zur Bildung zweier Parteien führte, in die auch die Studenten nach einer Eingewöhnungsphase hineingezogen wurden. Dies hatte insofern Auswirkungen, als davon die Wahl eines Doktorvaters oder Prüfers abhängen konnte. Insgesamt habe ich dieses Klima der Spaltung und Konkurrenz nicht als förderlich empfunden. Da war einerseits die „Gruppe Muth“, die aus etlichen CV-ern des Mittelbaus und Studenten bestand, denen Prof. Muth als Vertreter eines traditionelleren Professoren-Typs mehr lag. Dazu kam, dass die Südtiroler Kolleginnen und Kollegen gezwungen waren, für die Nostrifizierung ihres Studienabschlusses und die Erfüllung des Anstellungserfordernisses als Gymnasiallehrerin oder -lehrer das Doktorat ablegen mussten. Da war es von Vorteil, schon beizeiten die Weichen in die richti-
ge Richtung zu stellen. So traf sich denn ein erlauchter Kreis des Öfteren am Vormittag im Professorenzimmer zum Kaffeetrinken. Als Vortragender wirkte Prof. Muth aus meiner Sicht trocken und nicht gerade mitreißend. Er war nach meiner Erinnerung mehr so ein Namen-Zahlen-Daten-Fakten-Mensch und sein Blick ging während des Vortrags über die Köpfe des Auditoriums hinweg zum Fenster hinaus. Als Prüfer war er bei vielen Studenten beliebter als sein Kollege, Univ.-Prof. Dr. Paul Händel, weil er irgendwie berechenbarer war. Auf ein Stichwort hin konnte man sein Wissen herunterrattern. Prof. Händel war im Vortrag ungleich engagierter und lebendiger sowie interessanter in seinen Ansätzen. Eine Prüfung bedeutete mindestens eine halbe Stunde lang geistige Hochspannung, weil man von der Fragestellung her sein gesamtes Wissen parat haben musste und es für die Beantwortung der Frage gewissermaßen aus allen Ecken zusammenholen musste. Diese Art der Prüfung behagte vielen Kandidatinnen und Kandidaten nicht und sie scheuten sich davor. Ich gehörte erst später fallweise zur erlauchten Muth’schen Kaffeerunde. In dem recht überschaubaren Kreis der Institutsangehörigen war es bekannt, dass ich CV-er war. Damit wurde erwartet, dass ich mich der „Muth-Abteilung“ zugehörig fühlte. Aber ich war Austrier – und damit waren mir, zumindest zunächst, Vorbehalte der „Carteller“ sicher. Und dann wurde noch dazu deutlich, dass meine Sympathien in Richtung der „Händel-Partie“ gingen. Ein „Deitscher“, ein Zugereister und noch dazu ein Protestant – oje, oje! Ich wollte mich aber in der Gestaltung meines Studiums frei entscheiden und nicht einer Art Clubzwang ausgesetzt sein. Nach einigen Semestern, nachdem die Institutsvertreter aufgekommen waren, wurde ich in diese Funktion gewählt und war so zu einem berücksichtigungswürdigen Faktor geworden. Austrier hin und Händel-Anhänger her – nun wurde auch ich zur Kaffeerunde gebeten.
Von 1960 an bekleidete Prof. Muth akademische Funktionen. Er war in Universitätsinterna umtriebig tätig und in Personalangelegenheiten von großem Einfluss, wie ich als kleiner Institutsvertreter und über persönliche Kontakte erfahren habe; man sagte, er habe zusammen mit zwei anderen über Jahre die Personalpolitik der Universität Innsbruck geschaukelt. Für den weniger in die universitären Interna Involvierten hielt er sich dabei eher im Hintergrund, was ihm irgendwie den Nimbus einer grauen Eminenz oder eines Strippenziehers, eines Marionettenspielers, der die Fäden in der Hand hielt, verschaffte.
stellation war er bereits zum Praerektor gewählt worden. Die Erklärung der Zusammenhänge scheint mir zu kompliziert zu sein und über den Rahmen hinauszugehen. Jedenfalls war er schon Stellvertreter des Rektors, welche Funktion normalerweise der Vorgänger des aktuellen Rektors (Prorektor) hatte. Damit schien er der logische Nachfolger zu sein. Wie sich zeigte, war es für ihn aber doch keine „g’mahte Wies’n“. Denn zum Rektor wurde für viele unvorhergesehenerweise sein Bundesbruder Leopoldinae Univ.-Prof. Dr. Josef Kolb v/o Dr. cer. Seppl gewählt. Die Uni-Press, bei deren Redaktionsteam Robert Muth anscheinend nicht beliebt war, kommentierte die Niederlage umgehend und boshaft auf der Titelseite einer vermutlich noch in der Nacht herausgebrachten Nummer. Sie zeigte die damals recht neue und auch heute noch bekannte Cartoon-Figur Snoopy der Serie Peanuts, einen kleinen Hund, mit einer Sprechblase und dem Text „Oudeis me philei“ (auf Altgriechisch und in griechischer Schrift in Anspielung auf den Lehrstuhl in Klassischer Philologie – „Keiner mag mich.“). Etwa zur gleichen Zeit stand die Neuwahl des Philisterseniors Leopoldinae an. Auch hier war Dr. Nepos aussichtsreicher Kandidat. Das Trostpflaster der Wahl zum Philistersenior blieb ihm aber versagt. Auch hier machte Dr. Seppl das Rennen (24. 05. 1975). (Gesch Le S. 711)
In den späteren Jahren seines Wirkens in der Universitätsstruktur der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck musste Univ.Prof. Muth eine für ihn bittere Niederlage hinnehmen. Als die Rektorswahl anstand, konnte er sich berechtigte Hoffnungen machen, die Wahl zu gewinnen. Durch eine besondere Kon-
Es wurde gemutmaßt, warum Robert Muth diese Wahlniederlagen hinnehmen musste. Objektive Gründe und Argumente sind kaum zu finden. Die Vermutungen gingen am ehesten dahin, dass Josef Kolb beliebter war und eine anziehendere Ausstrahlung hatte.
Eine einigende Klammer zwischen den zwei Flügeln war die Gesellschaft für Klassische Philologie. Zweiter Aspekt: Prof. Muths Engagement in der universitären Struktur
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Tiroler Mittelschülerverband Dritter Aspekt: Wirken in der Verbindung und über die Verbindung hinaus Dr. Robert Muth war verbindungsintern und im Rahmen des Verbandes vielfach verdienstvoll und mit bewundernswerter Schaffenskraft tätig. Robert Muth wurde am 01. 01. 1916 in Innsbruck geboren und ist am 25. 11. 2008 in Innsbruck verstorben. Er wurde am 24. 10. 1935 bei e.v. K.Ö.H.V. Leopoldina rezipiert (Gesch Le S. 808). Er war Senior des Wintersemesters 1937/38 (Gesch Le S. 784). 1945 bekleidete er das Amt des Philisterschriftführers (Gesch Le S. 794). 1947 bis 1959 gehörte Robert Muth dem Philistervorstand ohne Geschäftsbereich an (Gesch Le S. 794). „Dr. Robert Muth v. Dr. cer. Nepos gehörte dem Philistervorstand weiterhin ohne besondere Funktion an.“ (1947) (Gesch Le S. 423) „Die Neuwahl der Philisterchargen brachte folgendes Ergebnis: ……… Ohne Geschäftsbereich: Dr. Robert Muth v. Dr. cer. Nepos“ (Gesch Le 477/478) Obwohl er nach meinen Unterlagen sonst kaum als Amtsträger im Vordergrund stand, wurden ihm bereits 1945 das Band „Leopoldinas Dank“ (Gesch Le S. 800) und 1947 der Doctor cerevisiae verliehen (Gesch Le S. 802). „Den Höhepunkt des Kommerses bildete die Festrede unseres AH Dr. Ferdinand Prillinger v. Radio und die sich daran schließende Ehrung unseres lieben AH Dr. Robert Muth, der zum Dr. cer. promoviert wurde.“ (Gesch Le S. 423) Zu den couleurstudentischen Ehrungen sind auch die Bandverleihungen zu zählen. Die K.Ö.H.V. Alpinia Innsbruck, die AV Helvetia Oenipontana und die AV Berchtoldia Bern nahmen ihn in ihre Reihen auf. Besondere Aufmerksamkeit verdient die langjährige Mitgliedschaft im Philistervorstand „ohne Geschäftsbereich“ bzw. „ohne besondere Funktion“. Man kann nur darüber rätseln, was konkret damit verbunden war. Es war wohl eine Position, die einiges Gewicht hatte und in der Dr. Nepos einiges bewirken konnte, was wohl seinen weitreichenden und vielfältigen Kontakten zuzuschreiben war. Vielleicht hatte er, reduziert auf seine Person, die Funktion einer „schnellen Eingreiftruppe“; vielleicht konnte er schneller und wirksamer reagieren als der wahrscheinlich schwerfälligere Philistervorstand. Als „Minister ohne Portefeuille“ hatte er vermutlich mehr Bewegungsfreiheit. Seine durch die Ehrungen bestätigten Verdienste dürften mit dieser speziellen Funktion zusammenhängen. Beim Lesen der Leopolden-Geschichte sickert die Erkenntnis durch: „Ohne Robert Muth geht gar nichts.“ Zumindest etliche Jahre scheint es kaum eine Verbindungsaktivität von Bedeutung gegeben zu haben, an der der unentbehrliche Nepos nicht beteiligt war, was an der vielfachen Nennung seines Namens abzulesen ist. Dazu kommt, dass er sich oft bei herausragenden Ereignissen als Redner zur Verfügung stellte und durch seine Teilnahme Delegationen unterschiedlicher Art zusätzliches Gewicht verlieh.
„Eine Kommission der Altherrenschaft unter Vorsitz des AH Privatdozenten Dr. Robert Muth v. Nepos arbeitete seit längerer Zeit sehr rege an der Neugestaltung der Geschäftsordnung.“ (Gesch Le S. 415)
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Tiroler Mittelschülerverband „AH Dr. Robert Muth v. Nepos berichtete über die Tätigkeit der auf Grund des Beschlusses vom 10. Jänner 1946 gebildeten Kommission zur Umarbeitung der Geschäftsordnung. Die neue GO, so wurde berichtet, wird bis zum Herbst 1948 in Druck erscheinen. Die Statuten der Altherrenschaft und der Aktivitas wurden ebenfalls erneuert, ebenso die Ehrengerichts- und die ICV-GO.“ (Gesch Le S. 422) „Das Bregenzer Treffen der drei Auslandsreferenten (ÖCV, Schw. StV und DCV) schuf dann die Grundlage für das endgültige Verbändeabkommen in Salzburg 1952, das die Gleichberechtigung der Verbände garantiert, und somit wurde, wenn schon nicht der alte Stand des CV, so doch der von beiden Seiten angestrebte Status erreicht. Mit Genugtuung können wir feststellen, dass unsere beiden Auslandsreferenten AH Univ.Prof. Dr. Robert Muth v. Dr. cer. Nepos und Bbr. Wilhelm Wurzer v. Wiggi ihr Amt zur vollen Zufriedenheit des ganzen ÖCV ausgeführt haben, was die Arbeit und die Stellung in der Pax Romana mit dem St. und DCV bewiesen. Leopoldina stand im Wintersemester 1951/1952 zum DCV in denkbar gutem Ruf.“ (Gesch Le 473/474) Er wurde in den Beirat für Auslandsfragen des ÖCV gewählt, was ihm geradezu auf den Leib geschneidert war. Kaum dokumentiert ist die Rolle Robert Muths bei der Gründung des Europäischen Forums Alpbach. Dieses verdankt seine Entstehung im Jahre 1945 unter dem Namen „Internationale Hochschulwochen“ Otto Molden und Simon Moser. Jährlich fanden von diesem Jahr an im August die „Österreichischen Hochschulwochen“ statt. 1949 wurde der Name „Europäisches Forum Alpbach“ eingeführt. Die Veranstaltung erlangte durch die behandelte Thematik und die hochkarätigen Referenten internationales Renommee und machte den Tagungsort, ein malerisches Dorf in einem Hochtal im Unterinntal, weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannt. Zahlreiche Couleurstudenten
aus unseren Reihen konnten an den niveauvollen Veranstaltungen teilnehmen und wurden dabei zum Beispiel auch durch die „Herbert-Batliner-Stiftung“ maßgeblich unterstützt. Spät, vielleicht schon nach seinem Tod, wurde ausführlich in einem Artikel auf die Verdienste Robert Muths um das Europäische Forum Alpbach eingegangen. Leider ist mir diese Publikation nicht zugänglich. Die Gemeinde Alpbach erinnerte sich seiner und verlieh ihm, als er schon im 93. Lebensjahr stand, ihr Ehrenzeichen. Ich schließe nicht aus, dass die Verleihung ihre Begründung unter anderem in den weitreichenden Kontakten des Geehrten hatte, von denen das kleine und abgelegene Dorf in einem Hochtal nur profitieren konnte. Die Wahl zum Mitglied des Rates der Pax Romana des MIIC dürfte sehr nach dem Geschmack von Robert Muth gewesen sein, da er dadurch in ein international gespanntes und einflussreiches Netz einbezogen wurde. „Bbr. Univ.-Prof. Dr. Robert Muth, der im Sommersemester 1950 als Gastprofessor an der Universität Freiburg in der Schweiz eine Lehrkanzel seines Faches vertreten hatte und dabei dort in engem Kontakt mit dem Generalsekretariat der Pax Romana getreten war, wurde auf dem im Sommer 1950 in Holland abgehaltenen Kongreß MIIC (Mouvement International des Intellectuels Catholiques) zum Mitglied des Rates der Pax Romana des MIIC gewählt. Er verblieb in dieser Funktion bis 1959, zuletzt als Vizepräsident des MIIC. Um durch die neue Berufung eine Arbeitsüberlastung zu vermeiden, wurde Univ.Prof. Dr. Robert Muth über eigenes Ersuchen aus dem ÖCVBeirat entlassen. Sein Nachfolger als Leiter des Amtes für Auslandsfragen im ÖCV und ÖCV-Beirat wurde Bbr. cand. phil. Wilhelm Wurzer.“ (Gesch Le S. 474, Fußnote 2) Wenn es möglicherweise zunächst die Absicht des rastlos und erfolgreich Tätigen war, nicht zu sehr in Erscheinung zu treten, scheint er an seinem Lebensabend zu der Überzeugung gelangt zu sein, dass man seiner Person nicht die gebührende Aufmerksamkeit und Anerkennung entgegenbringe. Man hatte den Eindruck, dass er in der Vollendung seines 70. Lebensjahres Anlass und Gelegenheit sah, dem etwas nachzuhelfen, indem er immer neue Personenkreise zur Feier seines Siebzigers einlud, was natürlich nicht unbeobachtet und unkommentiert blieb. Ein Fachkollege und Cartellbruder, der gelegentlich seine recht spitze Zunge unter Beweis stellte, formulierte deshalb statt „die Feier des 70. Geburtstags“ „die 70. Feier des Geburtstags“. Resümee Was ist geblieben? Im Rahmen des TMV lassen sich zum Beispiel bei Cimbria Kufstein anfängliche und zaghafte Kontakte nachweisen (Danke für den Hinweis!), echt weitergeführt werden die „grenz- und verbandsüberschreitenden Verbindungsfreundschaften“ bei e. v. Amelungia Innsbruck und Raeto-Romania Landeck. In seiner Laudatio anlässlich der Bandverleihung e. v. Amelungia Innsbruck an Mike Bacher MLaw v/o Archiv am 08.10.2016 nimmt Kurt Rubner v/o Dr. Hektor einleitend deutlich Bezug
auf die Patenschaft e. v. Angelomontana über Amelungia. Erwähnt werden auch ein Besuch und ein Gegenbesuch im Jahr 1957 sowie ein Freundschaftsbändertausch am 16.10.2010. Die Bandverleihung ist wohl als Wiederaufleben und Festigung der Kontakte zu interpretieren. Nach der Zeit der intensiven Kontakte in den Nachkriegsjahren schwächelten die Beziehungen zwischen Raeto-Romania Landeck und Suitia zu Schwyz. Den Bemühungen des damaligen Seniors Raeto-Romaniae Peter Leitl v/o Herodot ist es zu verdanken, dass im Jahre 1984 ein neuer Beginn im Verhältnis der beiden Verbindungen gemacht werden konnte, was auch ausführlich fotografisch dokumentiert ist. Bei den ehemals begünstigten Verbindungen des ICV sind die seinerzeit engen Beziehungen zum Teil durch Bändertausch und Senioratsbänder dokumentiert. Die Pflege der Beziehungen ist unterschiedlich intensiv, hat aber in der Tendenz den Charakter eines „historischen Gedenkdienstes“. In der Rückschau auf Ereignisse, die nun rund ein Dreivierteljahrhundert zurückliegen, sollte man einige Dinge festhalten: Die Hilfsaktion des StV oder zumindest eines Teiles seiner Sektionen sucht ihresgleichen. Die seitens des StV angepeilten Ziele wurden nur zu einem Teil erreicht. Neben der materiellen Hilfe, die zu einem Teil mit großem Engagement betrieben wurde und ihr Ziel erreichte, sollten nach dem Plan des StV auch im „geistigen“ Bereich, im Ideellen und Grundsätzlichen, Austausch, Unterstützung und gegenseitige Anregung erfolgen. Hier scheint mir, soweit das aus den Quellen herauszulesen ist, nur wenig und das an der Oberfläche geschehen zu sein. Vielleicht war damals einfach mehr Praxisnähe gefragt. Dies zeigt sich darin, dass sich im Bereich der persönlichen Annäherung einiges an Erfreulichem getan hat, was durch Bandverleihungen und Verbindungsfreundschaften dokumentiert ist. Allerdings scheint sich die abnehmende Aktualität des Anliegens auf die Intensität der Kontakte ausgewirkt zu haben, sodass diese mit wenigen Ausnahmen recht flach geworden und fast erloschen sind. In einigen Fällen wurden die alten Kontakte, vermutlich durch Einwirken der damaligen „Zeitzeugen“, nach Jahren und Jahrzehnten wieder aufgefrischt. Heute ist die Hilfeleistung der StV-Verbindungen oft nur eine in der Verbindungsgeschichte festgehaltene Episode. Das scheint mir eine natürliche Entwicklung zu sein. Verbindungs- und Verbandskontakte leben vom Einwirken der Personen, die diese Kontakte mitbegründet haben, sie tragen und am Leben erhalten. Die „handelnden Personen“ der Aktion „Patronatsverbindungen“ hatten wohl keine weitreichenden Ziele in Richtung Verbindungs- und Verbandsfreundschaften im Auge, sondern eine in der Tendenz spontane und punktuelle Hilfeleistung im Sinne einer Überbrückungshilfe und einer Hilfe zur Selbsthilfe. Dies beinhaltet die zeitliche Begrenzung. Über die Dankbarkeit des Unterstützten und ein freundliches Gedenken hinaus ist hier eigentlich grundsätzlich nichts gefordert. In einem weiteren Bereich konnten die Absichten der Leitung des StV nur ansatzweise realisiert werden. Geplant war, österreichische katholische Couleurstudenten in größerer Anzahl zu Erholungsaufenthalten in die Schweiz einzuladen. Soweit sol-
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Tiroler Mittelschülerverband TMV im ÜBERBLICK che Aufenthalte stattgefunden haben, werden sie durchwegs positiv kommentiert. Die Durchführung scheiterte jedoch zu einem sehr wesentlichen Teil an bürokratischen Hindernissen, nämlich an der Beschaffung der nötigen Reisepapiere. In der Geschichte der Leopoldina ist dazu vermerkt: „Es hätten noch mehr Leopolden in die Schweiz fahren können, wenn nicht die Beschaffung der Ausreisepapiere mit teilweise unüberwindlichen Schwierigkeiten verbunden gewesen wäre.“ (Gesch Le S. 415) Insgesamt wären solche Gastaufenthalte zumindest bei den Betroffenen bzw. Begünstigten eine ganz wesentliche Stütze für die Nachhaltigkeit der Aktion gewesen. Eine Nachlässigkeit, die nicht mehr gutzumachen ist, besteht darin, dass es verabsäumt wurde, die Akteure der damaligen Zeit rechtzeitig gezielt nach ihrem Wissen und ihren Erfahrungen bezüglich der Schweizer Hilfsaktion zu befragen und die Ergebnisse festzuhalten. Sehr groß war die Zahl der ernstzunehmenden Zeitzeugen ohnehin nicht, und diese wenigen sind mittlerweile weggestorben – nach einer derzeit des Öfteren gebrauchten Formulierung „sitzen sie an der himmlischen Kommerstafel“. So muss man sich nun die meist nur bruchstückhaften Informationen über die damaligen Ereignisse mühsam zusammensuchen. Aber: „Hintennach reitet die Urschel“, wie man zu sagen pflegt. Aufgrund der aktuellen Ereignisse werden Assoziationen wach, die an die beispiellose grenzüberschreitende Hilfsaktion der Schweizer anknüpfen. Durch die kriegerischen Ereignisse in der Ukraine und ihre Folgen wurden wir aus unserem wohligen Dahindämmern wachgerüttelt. Zwar betrifft uns der Krieg „vor der Haustür“ – noch – nur indirekt und am Rande und die Nachkriegssituation in Europa und die Kriegssituation in der Ukraine sind nur ansatzweise vergleichbar. Doch es erweist sich die Labilität des Friedenszustandes, und der Appell an die Hilfsbereitschaft gegenüber den Opfern ist unüberhörbar. In der gegenwärtigen politischen Situation würde man sich Männer mit dem diplomatischen Geschick und der Zielstrebigkeit eines Robert Muth und der Einfühlsamkeit eines Émile Béthouart wünschen. Um die Personen, die die Krisensituation beseitigen und zu einem befriedigenden Ausgang führen können, an einen Tisch zu bringen, bedarf es wohl weniger der imposanten Theatralik auf der großen Bühne als des unscheinbaren Taktierens hinter den Kulissen. Und für das Danach bräuchte es jemanden, der die geschlagenen Wunden kühlen und zum Vernarben bringen könnte.
Tiroler Mittelschülerverband TMV im ÜBERBLICK Eine andere Angelegenheit von vergleichsweise sehr untergeordneter Bedeutung verdient im Zusammenhang mit der Beschäftigung mit dem schweizerischen Studentenverein immerhin unsere Beachtung. Im Rahmen der heurigen CVV des ÖCV wird – wieder einmal – der Antrag auf die Möglichkeit gestellt, Studentinnen in die Verbindungen des ÖCV aufzunehmen. Im Hintergrund wird dazu gelegentlich als Argument vorgebracht: „In der Schweiz geht es ja auch“. Ich meine, dass eine solche Argumentation etwas unbedarft wirkt und man mit ihr vorsichtig umgehen sollte, weil die Verhältnisse doch recht unterschiedlich und nicht ohne weiteres übertragbar sind. Abschließend erlaube ich mir noch, eine Entwicklung kurz zu kommentieren, die mir leider nur vom Hörensagen bekannt ist. Demnach hat e. v. Alemannia die Absicht, mit e. v. Subsilvania, einer Gymnasialsektion des StV in Sarnen, Kontakt aufzunehmen. Subsilvania war ihr seinerzeit als Patronatsverbindung zugeteilt worden. Dieses Patronat kam aber aus nur vermutbaren Gründen nicht zustande. Ob ein engerer Kontakt der beiden Verbindungen realisierbar ist, obwohl der ursprüngliche Anlass nun schon rund ein Dreivierteljahrhundert zurückliegt und die Verhältnisse sich geradezu grundlegend verändert haben, verdient Interesse und sollte beobachtet werden. Ob da tatsächlich etwas dran ist?
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Gäbe es so etwas wie ein Goldenes Buch hochverdienter Couleurstudenten, müssten darin seitens des StV mindestens • • • •
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Hans Bernet, Willy Büchi, Orazio Dotta und Alois Hürlimann
verzeichnet sein. Mag. Roland Grill v/o Dr. Hugin
Die Personenbezeichnungen sind nicht aus Respektlosigkeit, sondern der Einfachheit halber und der oft benützten Vorlage „Wikipedia“ folgend in der Regel nicht gegendert. Quellen / Literatur Ehinger, Paul: Die Nachkriegshilfe des Schweizerischen StV in Österreich. In: acta studentica. Österreichische Zeitschrift für Studentengeschichte, 48. Jahrgang / März 2017 / Folge 200. (kurz als „acta StV“ zitiert) Pichler, Peter Johann: 75 Jahre Geschichte der Katholischen Österreichischen Hochschulverbindung Leopoldina in Innsbruck. Innsbruck 1976. (kurz als „Gesch Le“ zitiert) Pfaundler-Spat, Gertrud: Tirol-Lexikon. Ein Nachschlagewerk über Menschen und Orte des Bundeslandes Tirol. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuauflage. Zweite, durchgesehene Auflage. Innsbruck 2006. Astegger, Stephan: 1945 – Schweizerischer Studentenverein: Patenschaft für Rheno-Danubia. (10.10.2021) (kurz als „R-D StV“ zitiert) Archiv der Akademischen Verbindung Austria Innsbruck: Anschriftenverzeichnis der Landesverbandsleitung des TMV und Mitglieder des Landesverbandsausschusses (Stand vom 20. 3. 1947). Registriert unter JORA-966/47; angelegt vermutlich von Alois Rudolf Großmann. Kneß, Hans: 100 Jahre AV Austria (1864 – 1964) – 100 Jahre CV in Österreich. Festschrift anlässlich des 100. Stiftungsfestes. Innsbruck 1964. (kurz als „FS AIn 100. Stf“ zitiert)
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TMV im ÜBERBLICK
Ein herzliches Dankeschön allen Lokalredakteuren, die mit ihren Berichten dazu beitragen, die Aktivitäten der einzelnen Verbindungen des TMV so viel-
fältig und bunt zu dokumentieren. Leider hat die Redaktion von der Lebenberg Kitzbühel, Rugia Innsbruck und Rofenstein Imst schon seit Jahren kei-
ne Lebenszeichen mehr erhalten. Hier bleibt uns nur die Hoffnung zu äußern, dass sich dies in näherer Zukunft wieder ändert!
Tiroler Jugendbildungsfonds: Auslobung Der Tiroler Jugendbildungsfonds fördert Jugendliche und Bildungseinrichtungen in Tirol durch finanzielle Zuwendungen zum Zweck der schulischen und studienbezogenen Aus-, Fort- und Weiterbildung. Der begünstigte Personenkreis sind Personen im Alter von 14 bis 25 Jahren mit ordentlichem Wohnsitz in Tirol und Tiroler Bildungseinrichtungen.
Der Tiroler Jugendbildungsfonds wird im Herbst 2022 die finanziellen Zuwendungen vergeben. Über die Vergabe entscheidet der Fondsvorstand.
Die Zuwendungen sind laut Fondssatzung ausschließlich für folgende Bereiche zu verwenden: • Förderung von Fortbildungsveranstaltungen, Seminaren, Schulungen und Publikationen im Bereich Bildung • Förderung von Personen zur Teilnahme an derartigen Veranstaltungen und Kursen
Z. H. Geschäftsführer Mag. Ferdinand Neu Philippine-Welser-Straße 105 6020 Innsbruck
Begründete Ansuchen sind bis zum 1. Oktober 2022 an den Tiroler Jugendbildungsfonds zu richten:
Das Datum des Einlangens bei der Zustelladresse ist maßgeblich!
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TMV im ÜBERBLICK
TTI
TMV im ÜBERBLICK
Teutonisches Leben – von der Rezeption zum Trauerkommers
Kurz nach Erscheinen der letzten Ausgabe des fidibus erlebte Teutonia einen Moment, den es in ähnlicher Form seit Langem nicht mehr gegeben hat: Unser hochverdienter Edmund Mauracher v/o Dr. Zapp, dem im November noch die höchste Auszeichnung unserer Verbindung, der Dr.-Loch-Ehrenring, verliehen werden konnte, wurde nach tapfer ertragener Krankheit im Alter von 72 Jahren zum Schöpfer heimgerufen. Zwar war sein gesundheitlicher Zustand allgemein bekannt, doch die vermeintliche Endgültigkeit des Todes verteilte ihre Schrecken, sobald sich die Nachricht vom Heimgang verbreitete. Umso tröstlicher war der starke Glauben, mit dem Dr. Zapp sein Leiden meisterte und von dem die zahlreichen Bundesbrüder, die ihn in der letzten Zeit begleiteten, einhellig zu berichten wissen. Weiteren Trost spendeten die von Kbr. Maximilian Thaler OPraem v/o Lurn und Kbr. Oswald Stanger v/o Titus zelebrierten kirchlichen Trauerfeierlichkeiten sowie der Trauerkommers.
Als Lebensbund sind wir unseren vorausgegangenen Bundesbrüdern verpflichtet, doch ist es umso wichtiger, diesen Lebensbund auch als solchen zu erhalten. Von dieser Warte gesehen gibt es überaus Erfreuliches zu berichten: Im Lauf des Februars konnten zwei Rezeptionen und drei Branderungen durchgeführt werden. Dem Chargenkabinett des Sommersemesters wird Bbr. Sebastian Pfleger-Kometer v/o Leonidas als Senior vorstehen. Schon jetzt sei ihm für sein Engagement in der Vergangenheit und das noch vor ihm liegende gedankt. Eine urteutonische Veranstaltung ist das sogenannte „Kalte Nachtmahl“. In der von Not geprägten Nachkriegszeit
fanden sich Alte Herren zusammen, um durch das Teilen ihrer ohnehin knappen Vorräte bei bundesbrüderlichem Zusammensein und so manchem Faschingsulk die dunklen Stunden zu vertreiben. Auch heuer wieder konnte diese Tradition fortgeführt werden. Unter Beteiligung der Aktivitas wurde ein Abend verbracht, der durch humoristische Einlagen einiger Bundesbrüder für Erheiterung in diesen Zeiten sorgte. Waren die Narren im Fasching früher bunt verkleidet und brachten Freude, sitzen sie heute an anderen Stellen und bringen Tod und Verderben in ein befriedet geglaubtes Europa. Lorenz Rieser v/o Thales
Am 25.2.2022 war nach längerer, Corona geschuldeter Pause wieder eine Veranstaltung auf der Cimbernbude – und zwar unsere Gründungsfestkneipe anlässlich unseres 122. Geburtstages. Da von Cimbrias Seite der Besucherandrang – ebenfalls wegen der derzeitigen Corona-Situation – nicht gerade „üppig“ war, entschieden wir uns kurzfristig, mit unseren Nachbarn, ev. Rhetia, die für diesen Tag ebenfalls eine Kneipe geplant hatten, die Veranstaltungen zusammenzulegen. Und diese Entscheidung war richtig, wie sich herausstellen sollte. Insgesamt 20 Personen erlebten bei bester Laune eine durchaus kurzweilige und dem Anlass entsprechende Kneipe, geleitet von unserem Philxxx Atze. Die Verbundenheit unserer Verbindungen wurde durch ein schwungvolles Inoffizium, geleitet vom Rhaeten Arminius, unterstrichen. In ihren Grußworten von Lx, Fontanus sowie LPhilx, EB Herodot, wurden die Wünsche geäußert, dass es bis zum nächsten Jubelstiftungsfest in drei Jahren gelingen möge, wiederum eine ansehnliche Aktivitas aufzubauen.
Etwas mehr als einen Monat später verließ uns ein weiterer geschätzter Bbr.: Dr. Gunther Weißgatterer v/o Haymo, ehemaliger Bezirkshauptmann von Schwaz, im 91. Lebensjahr.
Gratulamur Wir gratulieren: Florian Tursky MSc, TTI, Ernennung zum Hofrat Johannes Tilg BA v/o EB Silentium, NIH, zur Wahl zum Statdtrat in Hall Mag. Klaus Winkler v/o Bär, LEK, zur Wiederwahl zum Bürgermeister von Kitzbühel Mag. Richard Salzburger v/o Churchill, CIK, zur Wahl zum Stadtrat in Kufstein Tomas Oberhuber v/o Swatch, CIK, zur Wahl zum Stadtparteiobmann der ÖVP Kufstein
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Wieder ein Lebenszeichen
CII
DDr. Herwig van Staa v/o Parzifal, KÖSTV Traungau Wels et mult, zur Verleihung des Petrus Canisius Orden der Diozöse Innsbruck Arch. Dipl.-Ing. Gerald Gaigg v/o Gorbi, TTI, zur Nominierung für den Ethouse Award 2022 Mario de Lorenzi v/o Tequila, BES, und seiner Maria herzliche Glückwünsche zur Geburt ihrer Zwillinge Josepha und Kilian
Ve
Das wird wohl nur mithilfe anderer Korporationen oder einem glücklichen Zufall möglich sein. Aber wir denken positiv und geben die Hoffnung nicht auf!
und Russland möglichst bald wieder „beruhigen“ mögen und auch eine positive Entwicklung der Pandemie uns Lichtblicke für die Zukunft beschert.
Vorerst hoffen wir jedoch, dass sich die Unruhen zwischen der Ukraine
EB Bismarck, CII JDW
Frühlingserwachen der Veldidena
Mit Anfang des Frühlings und des neuen Semesters blüht die Freude für couleurstudentische Veranstaltungen wieder aufs Neue. Wenn die Schneeglöckchen wieder hervorschauen und die Tulpen wachsen, treffen auch wir uns wieder zu neuen und alten Anlässen. Im Rückblick auf das vorherige Semester können wir einige sehr schöne, verbindende Momente festhalten. Das Highlight unseres Semesters war
das Jubelstiftungsfest unserer Veldidena, das dieses Semester nachgefeiert werden konnte. Besonders freuten wir uns über das zahlreiche Erscheinen von Farbengeschwistern. Neben unserem Stiftungsfest durften wir auch beim 20. Stiftungsfest unserer Tochterverbindung e.v. Erentrudis zu Salzburg teilhaben. Um dieses Wochenende besser abzurunden, fand ein Aktivenausflug statt, wo wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Salzburg besuchen konnten. Weiters
Auf der Festung Hohensalzburg
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TMV im ÜBERBLICK
TMV im ÜBERBLICK den Veranstaltungen, auf unseren Gründungskommers wie auch eine Philisterkneipe. Auch freuen wir uns herzlich, euch zu unserem Freundschaftskommers mit e.v. K.S.M.M.V. Erentrudis Salzburg am 14.05.2022 einzuladen. Wir wünschen allen Bundesschwestern und Farbengeschwistern alles Gute und viel Erfolg für den weiteren Verlauf des Schuljahres. Bleibt auch weiter gesund.
mit den Bauarbeiten in der alten Burgtaverne unter Aufsicht von Architekt Gratl begonnen wurde. Der Gastraum wurde in einen sehenswerten Kneipsaal verwandelt und die Bar wurde umgestaltet. Aus der ehemaligen Küche wurde ein Medienraum für die Aktivitas und die räumliche Verbindung zum großen Rittersaal wurde zugemacht. Die verschiedenen Gewerke – Schmied, Installateur, Elektriker, Maler, Lampenbauer, Tischler etc. – leis-
Auf ein baldiges Wiedersehen auf unserer Bude, 25. Jubelstiftungsfest der Veldidena trug unsere Abschlusskneipe zu einem heiteren und fließenden Übergang ins neue Semester bei.
SKH
So wie die Blumen blühen und das Wetter auch wieder wärmer wird, freuen wir uns auf die bevorstehen-
Elisabeth Ascher v/o Jennie, Veldidena
Die Corona-Pandemie hat leider nicht vor Nibelungias Wintersemester Halt gemacht.
Projekt: Neue Bude
Seit 1990 beherbergten die Kellerräume der Erlerstraße in Hall die Bude der Sternkorona. Da diese Räumlichkeiten in die Jahre gekommen waren und den heutigen
Ansprüchen der Korporation nicht mehr genügten, gab es seit 2015 Bestrebungen, den Standort zu ändern und neue Räumlichkeiten zu adaptieren, um dadurch wieder junge Schüler des Franziskanergymnasiums für die Sternkorona zu begeistern. Zudem wollte man durch einen Standortwechsel den Ruf als Partylocation ablegen und wieder zu einem Hort
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lebendigen und qualitätsvollen Couleurstudententums werden. Um diese Ziele zu verwirklichen, wurden zunächst unter dem Philistersenior Fassl Gespräche mit der Pfarre und der Stadt Hall geführt. Die Suche nach Alternativen scheiterte aber vorerst, da die Stadt ein Verbleiben der Sternkorona in der Erlerstraße bevorzugte. Dementsprechend wurde beschlossen, die alte Bude zu sanieren und zu adaptieren. Dieses Projekt wuchs zu einer planerischen „Großbaustelle“ aus und die
NBH
finanzielle Größenordnung wuchs uns über den Kopf. Zugleich gab es massiven Widerstand seitens der Nachbarschaft. Ein öffentlicher Brief eines Nachbarn an die Stadt Hall brachte schließlich die Burgtaverne in der Burg Hasegg als alternatives Verbindungslokal ins Spiel. Durch großes zeitliches Engagement unseres Philisterseniors EB Joe gelang es dann, dieses Lokal anzumieten und mit den Umbauarbeiten zu beginnen. Die notwendigen Beschlüsse dafür konnten trotz Pandemie und Lockdown gefasst werden, sodass im Frühjahr 2021
Obwohl einige Veranstaltungen abgesagt bzw. umgewandelt werden mussten, war dies kein Grund für die Aktivitas, den Kopf in den Sand zu stecken. Mit einer gewissen Erfahrung aus den letzten Lockdowns und mit beachtenswerter Flexibilität wurde keine Möglichkeit ungenutzt gelassen, um unsere Bundesbrüder am Verbindungsleben teilhaben zu lassen. So traf sich Mitte Feber eine beträchtliche Anzahl an Verbindungsmitgliedern zum Skitag in der Axamer Lizum. Bei herrlichen Bedingungen wurde abseits der
teten großartige Arbeit. Die Aktivitas brachte sich unter Aufsicht von Dr. cer. Kuno beim Ausräumen der alten Bude und bei der Reinigung des stattlichen Innenhofes der neuen Bude motiviert ein. Dank einer Budenumlage, der Unterstützung der Stadt Hall und der Großzügigkeit von Spendern konnten wir die finanziellen Mittel au�ringen, welche ein derartiger Umbau erfordert. Voller Dankbarkeit und Stolz dürfen wir verkünden, dass sich
das Ergebnis sehen lassen kann. Das für November 2021 geplante Eröffnungsfest musste pandemiebedingt verschoben werden. Die Eröffnung wird jedoch im Mai 2022 nachgeholt und wir hoffen, dass wir diese mit vielen Bundes- und Kartellbrüdern feiern werden können! MMag. Clemens Danzl v/o Eftax, BES, SKH
Nibelungia startet in das Frühjahr! und die sieht spannend aus! Am 25. Feber fand in unserer Stammlokalität eine lang ersehnte Kneipe statt. Abgesehen von fünf Branderungen war das besondere Highlight die Burschung des Bundesbruders Gerhard Michaeler v/o Ares. Wir begrüßen ihn im Burschensalon Nibelungiae und freuen uns auf viele fröhliche Stunden mit ihm. Hinsichtlich aller Ereignisse in den letzten Wochen darf bei Nibelungia nicht im Geringsten von einem Stillstand ausgegangen werden. Wir gehen weiterhin unseren Weg als aktiver Haller Verein für Jung und Alt. Wer Spaß oder Unterhaltung in Kombination mit gelebter couleurstudentischer Tradition sucht, ist bei uns genau rich-
Zahlreiche Nibelungen zeigten sich sportlich bei bestem Wetter tig und wird sicherlich nicht enttäuscht. Manuel Darnhofer v/o Colloquium, NBH, Phil-xxx
Feierliche Burschung von Bundesbruder Gerhard Michaeler v/o Ares Bude die gemeinsame Zeit genossen. Wer davon nicht genug bekam, konnte noch an einer Nachtskitour inklusive Abstecher zu unserem Gipfelkreuz teilnehmen. Der monatliche Stammtisch im geschätzten GH Goldener Engl bot wieder mal den idealen Rahmen, um sich auszutauschen und über die geplante Zukunft zu plaudern –
Gesellige Zeit bei Nibelunigas Stammtischrunde – ein Pflichttermin!
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TMV im ÜBERBLICK
RRL
TMV im ÜBERBLICK
Stammtisch in der „Sonne“
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In der letzten Sitzung vom 19.11.22 hat sich RRL neu konstituiert und mit Verbindungsseelsorger Dekan Mag. Martin Komarek v/o Spund, neo PhilX, einen neuen Vorstand gewählt. Ein großer Dank für seine bisherigen Dienste gilt unserem Bbr. Prof. MMag. Peter Leitl v/o EB Herodot! Frei und treu!
30 | April2022 | Nr. 148 |
Rhaetia startet durch
So wurden sieben „Wissenschaftliche Online-Abende“ zu verschiedenen interessanten Themen durchgeführt. Auch die Convente wie der BC wurden online abgewickelt, ebenso die Sitzungen des ChC und des PhilChC. Dies konnte jedoch gesellige Veranstaltungen wie Kneipen usw. nicht ersetzen.
Ende des Wintersemesters fand unter Einhaltung der Corona-Regeln nach langer Kneip-Abstinenz wiederum eine Kneipe statt, welche trotz der Beschränkungen sehr gut besucht war. Besonders erfreulich war, dass Fuchsmajor Mika Reymann v/o Fontanus
Mitte Oktober im Rahmen des 115. Stiftungsfestes eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Managing the Unexpected – Wirtschaften in Zeiten hoher Unsicherheiten“
Details folgen in der nächsten fidibusAusgabe. Raimund Zettinig v/o Dr. cer. Hannibal
Zweitägiges Zukunftsseminar Ende Juni im Stift Stams
ABI
Nikolaus Antretter v/o Zampano
Die Covid-19-Situation und die damit einhergehende Ausgangssperre haben auch bei Rhaetia leider dazu geführt, dass das Budenleben komplett eingestellt werden musste. Das Verbindungsleben ist trotzdem nicht zum Erliegen gekommen.
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Das Programm für dieses Jahr ist in Ausarbeitung und wird zum Zeitpunkt der Drucklegung ins Finale gehen. Geplant sind insbesondere folgende Highlights:
Raeto-Romania Landeck zeigte sich nach dem letzten Online-GC Ende November wieder verbunden und traf sich mit vielen Aktiven und Altherren zum Stammtisch im Hotel Sonne, um amicitia mit Stoff und Lied aus der Quarantäne zu holen.
RTI
zwei Rezeptionen durchführen konnte. Dies zeigt, dass das Aktivenchargenkabinett mit Elan in die PostCorona-Zeit geht und das Verbindungsleben wieder neu belebt wird.
Ambronia trotzt der Krise und macht das Beste draus
Stellvertretend für all die gelungenen Veranstaltungen seien hier im fidibus drei prägende Ereignisse erwähnt. Leider musste sich Ambronia in den letzten Wochen von mehreren Bundesbrüdern für immer verabschieden. Fiducit tote Brüder! Doch es gibt auch Erfreuliches zu berichten.
nahm Ambronias Aktivitas daran teil und zum vierten Mal führte uns das Projekt nach Mentlberg ins Waldhüttl.
Neben einigen Burschungen und Branderungen sind wir stolz, auch wieder einige Füchse in unseren Reihen begrüßen zu dürfen, was in dieser Zeit keine Selbstverständlichkeit ist. Es zeigt, dass sowohl die „Jungen“ als auch die „Alten“ gut miteinander harmonieren und eben das Beste aus dieser schwierigen Situation machen. Amicitia und religio sind im ersten Bericht unserer Ambronia vereint. Wie alle zwei Jahre, nahmen auch diesmal 2021 (aufgrund der Pandemie konnte 2020 keine Aktion stattfinden) einige Aktive Ambronias an der größten Sozialaktion Österreichs teil:
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„72 h ohne Kompromiss“ – Teilnahme am österreichweiten Sozialprojekt Alle zwei Jahre findet Österreichs größtes Jugendsozialprojekt „72 h ohne Kompromiss“ statt. Nachdem im vorigen Jahr dieses pandemiebedingt ausgefallen war, war es heuer wieder so weit. Zum bereits sechsten Mal
Die bisherigen Projekte • •
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2010: Natursteinbrunnen für das Haus Elisabeth in Silz 2012: „Die schöne Terrasse“ für das Seniorenzentrum Rum 2014: Baumhaus fürs Waldhüttl in Mentlberg 2016: Anlegen eines „Weges der Religionen“ fürs Waldhüttl in Mentlberg 2018: Bau einer Einsiedelei im Waldhüttl in Mentlberg
Mit insgesamt fünf Aktiven begannen am 13.10.2021 das Sozialprojekt „72 h ohne Kompromiss“. Nach anfänglichen Planungen und nach der Besorgung von Lebensmitteln verbrachten unsere Aktiven die erste Nacht im Tipi mit einem Lagerfeuer (aufgrund der Kälte wurden die folgenden Nächte im Haus verbracht).
Holzpfählen das Grundgerüst zu errichten.
Nach einem guten Frühstück ging es gleich an die Arbeit. An diesem Tag wurden eine kaputte Rutsche ersetzt, alte morsche Baumstämme aus dem Boden entfernt und Holz für das Baumhaus gesucht. Passend zum diesjährigen Motto („Wir mischen mit“) fingen wir auch an, mit Beton und
Besonders stolz sind unsere Jungen auf die Wippe, die sie am dritten Tag gebaut haben. Schlussendlich wurde das Baumhaus fertiggestellt, da der Beton endlich getrocknet war und nun bombenfest alles verankerte. Auch der ORF-Radiosender Hitradio Ö3 wurde auf unser Projekt aufmerksam und
Dr. Jussuf Windischer (Obmann VG Waldhüttl) mit unserer Aktivitas
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TMV im ÜBERBLICK
TMV im ÜBERBLICK Neuigkeiten. Nach dem Essen gab es einen von Philxx Achilles gestalteten Jahresrückblick via PowerPoint, der von unserem Bundesbruder EB Sokrates präsentiert wurde. Leider musste die Veranstaltung schon bald, nämlich zur Sperrstunde um 22:00 Uhr, beendet werden.
Jahresausklang am 30.12.2021
so berichtete Senior Rodan vielen interessierten Radiozuhörern von unserem Projekt. Ambronia ist unendlich stolz auf die Aktivitas, die immer wieder aufs Neue Erstaunliches zustande bringt! Online-Nikolo-Abend am 03.12.2021 Ein jährlicher Höhepunkt ist unser Nikolo- und Urgründungskommers, der immer rund um den Gedenktag des hl. Nikolaus stattfindet. Leider konnte dieser Kommers auch heuer wieder „nur“ online stattfinden, Ambronia machte diesen Abend aber auch so zu einem Highlight. Denn der CHC entschied, gemeinsam mit der Altherrenschaft ein paar der ortsansässigen Altherren zu Hause zu besuchen und ihnen ein kleines Nikolaus-Geschenk zu überreichen. Überall stießen Dr. Jaro und Legolas auf bekannte Gesichter geprägt von großer Freude. Auch der auf Zoom abgehaltene Online-Nikolo-Abend hatte heuer ein ganz besonderes Highlight: Die Pensionierung unseres langjährigen Nikolaus. Nach all den vielen Jahren war seine Identität noch immer eines der am besten behüteten Geheimnisse der Korporation. Doch nun war das Undenkbare passiert. Er hatte sich auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht. Zum Beginn nahm der bisherige Nikolaus noch seine Maske ab und gab ein Interview über sein Wirken. Wer hätte
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es geahnt, es war unser allseits geschätzter, lieber Bundesbruder Mag. cer. Urus! Auf der Suche nach einem neuen Nikolo gab es danach die Show „Ambronia sucht den Nikolo“, in der verschiedene Nikolaus- Kandidaten sich vorstellen durften. Jedoch wurden sie alle abgelehnt. Vor dem großen Auftritt des neuen Nikolaus durften wir uns im 2. Allgemeinen noch die Geschichten dreier Altburschen anhören – was sie zu Ambronia gebracht hat und weshalb sie geblieben sind. Beim 3. Allgemeinen war es endlich so weit und wir durften uns eine Aufzeichnung des Neo-Nikolaus ansehen. Wie jedes Jahr waren auch heuer unsere Aktiven sehr brav gewesen und
durften einige Späße über sich ergehen lassen. Nach dem Online-Kommers blieben noch einige im Zoom-Meeting, während sich andere auf den ABI-DiscordServer verabschiedeten und dort gemeinsam online weiterfeierten und es sich gut gehen ließen. Allgemein war die Stimmung Corona-entsprechend gut, aber mit einem präsenten Nikolo nicht zu vergleichen. Der Jahresausklang der Altherren war heuer hingegen – zwar nur im kleineren Rahmen, aber doch – in Päsenz möglich. Da einige Bundesbrüder nicht kommen konnten, führten wir diese Veranstaltung hybrid durch, somit konnte auch von zu Hause aus „mitgefeiert“ werden.
Am 30.12.2021 war es mal wieder so weit – die Ambronia versammelte sich zum jährlichen Altherrenausklang im Bierstindl, der heuer in einer Hybridform stattfand. So trafen sich 24 Bundesbrüder persönlich im Gastlokal und weitere zehn Bundesbrüder waren via Zoom dabei. Bei einem köstlichen Augustiner und gutem Essen erzählten wir uns jegliche
LTR Nachdem der Redaktionsschluss für den nächsten fidibus naht, noch schnell ein kurzer Bericht der KMV Laurins Tafelrunde Bozen. Es gab ein schönes Ereignis, ein lustiges Ereignis, ein trauriges Ereignis und ein sportliches Ereignis.
Unter verschärften Bedingungen (2G+) fand die Antrittskneipe des Sommersemesters statt. Trotz aller Umstände war es ein wunderbarer Abend mitten unter vielen Bundesbrüdern. Antrittskneipe des SoSe 2022 am 24.02.2022 Die erste Kneipe, die von unserem neuen Senior Beef geschlagen wurde, war ein wunderbarer Abend. Er ließ keine Gelegenheit aus, allen Anwesenden zu beweisen, dass er sein Charisma gut einzusetzen weiß, um im Raum eine
heitere Stimmung zu schaffen. Das war an diesem Abend natürlich besonders wichtig, da unsere Kneipe auch entsprechend gut besucht war. Junge Altherren saßen bei alten Aktiven, die alten Altherren gaben, was ihre Stimmbänder hergeben konnten, und die jungen Füchse erfreuten sich an der ihnen noch etwas unbekannten Umgebung. Alles in allem hatten wir trotz allen Umständen ein wunderschönes Wintersemester, und auch das Sommersemester hat gebührend begonnen. Ambronia bleibt der Geschichte treu und hält an jedem Donnerstag der Schulzeit eine Veranstaltung ab. Mag. (FH) Stephan Obholzer, BEd v/o Gebro mit Florian Siebenförcher v/o Erebos, Tobias Flöckinger v/o Lecter und Adrian Cassani v/o Harvey
Schönes, Lustiges, Trauriges Ich beginne chronologisch mit der Aufzählung, daher ist das erste Ereignis das lustige. Wie ihr alle wisst, ist der monatliche Altherrenstammtisch der LTR ein fixer Bestandteil unseres Verbindungslebens, und von diesem ging am 2. November 2021 eine Videogrußbotschaft der LTR an die Schüler-
verbindung Ernestina zu Coburg. Mit dieser hat die Laurins Tafelrunde seit ca. 1995 intensive Kontakte; da sich unter den Mitgliedern zahlreiche Südtirol-Liebhaber befinden, haben sie uns oft besucht, zuletzt im Herbst 2020. Einmal schenkten sie uns eine große Anzahl von Bierkrügen, die die Ernestinen anlässlich ihres 125. Stiftungsfest im Jahre 1996 angeschafft hatten. Diese waren und sind immer
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TMV im ÜBERBLICK
TMV im ÜBERBLICK
noch bei uns auf der Bude in Gebrauch. Nun plante die Ernestina für den 5. November 2021 einen SüdtirolAbend auf ihrer Bude und bat uns um eine Videogrußbotschaft. So nutzten wir den damaligen Altherrenstammtisch beim Malojer, um diese aufzunehmen. In der Hand einen der besagten Krüge, haben einige LaurinsRitter der Ernestina zu Coburg fest zu ihrem 100. Stiftungsfest gratuliert. Nachdem nach mehreren Versuchen alles im „Kasten“ war, wurde dann die Vermutung aufgebracht, dass, wenn auf dem Krug die Begriffe „1996“ und „125. Stiftungsfest“ stehen, sie 2021 eigentlich ihr 150. Stiftungsfest feiern müssten. Mithilfe eines Taschenrechners konnte dies verifiziert werden und die Botschaft via Video wurde nochmals aufgenommen und ging aber dann mit den richtigen Jahreszahlen online. Das schöne Ereignis war dann am 18. Dezember 2021, und zwar hielten wir nach einem Jahr Unterbrechung wieder unseren Weihnachtskommers ab. Die Freude darüber war sehr groß, brachte uns diese Feier doch wieder ein Stück Normalität zurück. Souverän geschlagen vom Dauersenior Timo Ramoser v/o Ragnos nahm eine bescheidene Anzahl von Bundesbrüdern daran teil. Auch wenn die Anzahl der Teilnehmer eher klein war, so war die Zahl der geleerten St. Magdalener Weinflaschen umso größer. Aber wenn man anschließend mit dem Bus fährt oder zu Fuß heimgeht, wie es alle Teilnehmer gemacht haben, dann ist dies sicherlich kein Problem. Auch ein Cartellbruder der AV Austria Innsbruck, Bbr./Kbr. Christof Erckert v/o
ANI Der heurige Weihnachtskommers fand unter Auflage der Corona-Verordnungen in Präsenz statt. Viele Bundesbrüder nutzten die Gelegenheit, um gemeinsam ein besinnliches Weihnachten zu begehen. Für die Dekoration hatte sich diesmal unser Bundesbruder Mirakulix wirklich selbst übertroffen. Er besorgte nicht nur einen Baum, sondern gleich eine stattliche Nordmanntanne, die sogar den großen Innsbrucker Christbaum vor dem Goldenen Dachl in den Schatten stellte. Die ganze Bude hatte das Flair von einem Winterwunderland.
Christof, nahm sich die Zeit und besuchte uns am Weihnachtskommers. Ein trauriges Ereignis Und ja, jetzt kommen wir zum traurigen Ereignis. Kurz vor Jahresende erreichte uns die Nachricht, dass unser Bundesbruder BP Edmund Mauracher v/o Dr. Zapp im jungen Alter von gerade einmal 72 Jahren von uns gegangen ist. Ich zitiere dazu aus dem fidibus-Bericht vom 21. November 2006, in dem anlässlich des 100. Stiftungsfestes der Laurins Tafelrunde Bozen zu lesen war: „Als Bandphilister in die Reihe der Laurins Ritter wurden die Kbr. Edmund Mauracher v/o Dr. Zapp TTI und Christoph Dibold v/o Columbus JDW aufgenommen“.
Auch als Bundesbruder Teutoniae schmerzte es mich sehr, dass ein solches Urgestein des katholischen Couleurstudententums diese irdische Welt verlassen musste. Sicherlich, im letzten Teutonenblatt, in welchem die Fotos vom 145. Stiftungsfest abgebildet waren und man sah, dass Dr. Zapp der Dr.-Loch-Ehrenring verliehen wurde, ja, da konnte man schon erahnen, dass sein Gesundheitszustand nicht mehr der beste war. Aber wie so oft hatte man das Gefühl, es wäre noch zu früh und man hätte sich noch so viel zu sagen. Nach dem Dahinscheiden von Bbr. Georg Harm v/o Dr. Caesar im letzten Jahr sind es schon zwei Bundesbrüder Teutoniae, die ich seit über 28 Jahren kenne und von denen ich immer glaubte, sie müssten für alle Ewigkeit bei der Teutonia sein. Wir werden Bbr. Dr. Zapp sicherlich in ehrender Erinnerung halten. Und nun zu guter Letzt noch das sportliche Ereignis. Auch heuer wieder gab es den LTR-Rodelausflug zu Dreikönig in Reinswald. Um es kurz zu machen: Mit perfektem Schwung ging es die Rodelbahn hinunter zur Sunnolm und man verblieb dort ziemlich lange. Lorenz Wohlgemuth v/o Dr. Halvar
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Ein etwas anderer Weihnachtskommers Die gesungenen Canti wurden von unserer neuen Box von Bläsern begleitet, was ein sehr eindrucksvolles und erhabenes Klangbild in unseren Kneipsaal brachte. Bundesbruder EB Herodot hielt eine spannende und sehr nachdenkliche Weihnachtsrede, welche von Precht verfasst wurde. Nach dem offiziellen Teil gab es für alle noch eine Kleinigkeit zu essen. So nett und angenehm dieser Kommers nun auch gewesen sein mag, so waren unsere Gedanken gerade in dieser besinnlichen Feierstunde bei unserem Fidissimus Dr. Zapp, welcher zu
diesem Zeitpunkt im Hospiz in Hall lag. Einmal mehr wurde uns auf diesem Wege bewusst, dass nicht die Geschenke Weihnachten ausmachen, sondern das Zusammensein mit Menschen und guten Freunden, die einem nahestehen und eine unmittelbare Herzlichkeit und Zuversicht vermitteln. Insofern ist es mir besonders wichtig festzuhalten, dass dieses Weihnachten für uns keines war, welches von großer Freude getragen war, wusste man doch um den gesundheitlichen Zustand unseres Fidissimus Dr. Zapp Bescheid.
Das legendäre Andechs-Pubquiz ist zurück! Unter zahlreicher Beteiligung und mit großer Vorfreude fand nach einer langen Zeit des Wartens endlich wieder unser Andechs-Pubquiz statt. Diesmal ganz unter dem Motto ,,Fernsehserien“. Aber nicht nur unsere Bundesbrüder, sondern auch eine Abordnung unserer Mutter Teutonia sowie auch einige Veldidenen und Schülerinnen und Schüler des Reithmann-Gymnasiums waren mit dabei. Organisiert und vorbereitet wurde das Quiz von Bundesbruder EB Herodot, dem großer Dank gebührt. In mühevoller Recherchearbeit hat er es scheinbar spielerisch geschafft, ein Quiz zu entwerfen, das sowohl Alt als auch Jung gleichermaßen ansprach und beim Mitraten richtig Spaß gemacht hat. Alle Sinne wurden somit auf die Probe gestellt. So waren nicht nur Wissensfragen, sondern auch Hörbeispiele und nachgesprochene Szenen zu erraten. Der Hauptgewinn bestand aus einem Tag auf der Kart-
bahn. Nebenpreise waren Kinogutscheine und Pizzagutscheine. Alle Gewinnerteams freuten sich sehr über die Preise und man merkte, wie sich die Menschen im Kneipsaal wohlfühlten und noch beim ein oder anderen Getränk sich weiter gut unterhielten. Einen Dank möchte ich an alle aussprechen, die bei den Vorbereitungen mitgeholfen haben, allen voran EB He-
Interna Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 31. Juni. Auch der fidibus ist Opfer der unterbrochenen Lieferketten, deshalb erscheint diese Aufgabe auf dünnerem Papier.
rodot für diesen fantastischen und lustigen Abend sowie auch Bundesbruder Platin für die Vorbereitungsarbeiten auf der Bude. Seid auch Ihr das nächste Mal dabei, wenn unser Pubquiz in die nächste Runde geht! Michael Wille v/o Indie
Werbeeinschaltungen Wir bedanken uns bei all jenen Kartellbrüdern, die mit ihren Werbeeinschaltung zur Finanzierung des fidibus beitragen und ersuchen weiterhin um zahlreiche Inserate. Bei Interesse senden wir gerne unser Angebot.
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Österreichische Post AG MZ 02Z033528 M Tiroler Mittelschülerverband, 6020 Innsbruck, Salurnerstraße 6/II Bureau de Poste A-6020 Innsbruck (Autriche) Taxe percúre á réduite