Katerplaudereien

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Katerplaudereien von Christa �ademann

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Katerplaudereien von Christa �ademann

mit Illustrationen von #·

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IMPRESSUM: �aterplaudereien von Christa �ademann, erste Auflage, Bad Muskau / Bern, Zweitausend^ vierzehn copyright: für den Text bei Christa Lademann für Illustrationen : tom hänsel (#tt ) � ©tintenfris�.net korrektorat: Birte Golzs�, Dresden; varianten.ch, Bern schriften: für den Fließtext : & -uno-foorms light papier: Munken Print White druck / bindung: booksfactory.pl isbn: 978-3-033-04506-4


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Auflösung zum Rätzel auf S. 112

Wo ist Moritz?!

?


VORWORT

Und hier wäre es wohl besser, wenn ich eine ~Einführung, einen ~Prolog?, nein, eben – eher ein Intro, ein Preface … Auf den folgenden Seiten schriebe nimmt … meint dichsie Omi Lademann mit zu kleinen Abenteuern, die sie Moritz und Kas+im�r auf Liebes ihrer Veranda Publikum, ablauschte – zweier frecher Kater, die so oder so ähnlich die Geschichte vielleichterklärt auch insich deiner von Nähe selbst.wohnen. Viel Vergnügen beim Lesen! (; #·

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I NHALT

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15.

Seite

Katzengesprä�e Antri·sbesu� Eine exquisite Mahlzeit Das Spukhaus Das Fräulein �illi Der Rosenkavalier Die Brautwerbung Die Ka�en�o�zeit Die Kinder�ube Resümee Me�germei�er Me�tegern Ka� ^ Maus Wi·we Hämmerlein Jungfer Süßkind Epilog

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ANTRITTSBESUCH ling kling, kling kling. Ein Glöckchen ertönt. Herr Mori� richtet sich im Gästebett auf. «Wer ist da?», ruft er laut. «Es   ist Mittags­ zeit, wer möchte mich denn besuchen?»

«Ich bin es, Herr Kasimir. Gut, dass Sie ein Glöckchen am Fenster angebracht haben, so ist es mir möglich,

mich bei Ihnen anzumelden. Ist es Ihnen genehm, mich

zu empfangen?»

«Aber selbstverständlich, mein Lieber, ich freue mich über Ihren Besuch. Gestern war es Ihnen sicher nicht möglich, zu mir zu kommen.»   «Ja, leider, Herr Moritz, darüber wollte ich gern mit Ihnen sprechen. Da Sie sehr welterfahren sind, können Sie mir sicher bei meinem Problem be­hilflich sein. Nach meinem Besuch gestern bei Ihnen wurde mir eine Ausgangs­sperre verordnet. Meine Haus­wirtin ist der Meinung, dass Sie nicht der richtige Umgang für mich sind. Aber glauben Sie mir, ich bin mir sicher, dass sie im Unrecht ist.» «Mein lieber Herr Kasimir, kommen Sie doch bitte erst einmal zu mir herein und nehmen Sie auf dem Bett Platz. Ich denke, wir werden eine Lösung für Ihr


Problem finden. So, also Ausgangssperre, sagen Sie – wie war es Ihnen möglich, jetzt zu mir zu kommen?» «Eigentlich habe ich ein ganz schlechtes Gewissen. Ich bin, als die Haustür einen Spalt offen stand, aus­ gebüchst. Wenn Sie bitte meine saloppe Redensweise entschuldigen wollen.» «Darüber wird Ihre Wirtin nicht erfreut sein, Herr Kasimir, wie wollen Sie denn Ihren unerlaubten Ausgang rechtfertigen?»     «Sehen Sie, Herr Moritz, ich schätze Ihre Klugheit und bin mir sicher, dass Sie mir einen guten Rat diesbezüglich geben können. Außerdem hoffe ich, Sie verzeihen mir meine Dreis­ tigkeit, aber ich weiß nicht, wie ich so ein Leben in Gefangenschaft aushalten soll. Immer nur eingesperrt, wie soll man da noch ein gutes Lebensgefühl haben. Können Sie mich verstehen?» «Selbstverständlich, Herr Kasimir. Ich kann es Ihnen nachfühlen. Warten Sie einen Moment. Die Augen wollen nicht mehr so richtig. Ich muss erst meine Katerbrille aufsetzen, um im Katerratgeberbuch nach­ zulesen. Sicher werden wir das Problem lösen können. Ja, hier steht: Sie könnten eine Krankheit vortäuschen. 15


Ihre Wirtin wird Sie sicher raustragen und ein gutes Sonnenplätzchen für Sie suchen. Eine zweite Möglich­ keit wäre, Sie laufen nur noch miauend durch alle Räume. So lange, bis es Ihrer Wirtin zu viel wird und sie Ihnen freiwillig die Tür öffnet. Vielleicht belassen wir es erst mal bei diesen zwei Vorschlägen. Sollten sie sich nicht bewähren, können wir zu jeder Zeit erneut das Katerratgeberbuch befragen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen behilflich sein.» «Sie sind zu gütig, Herr Moritz, was sollte ich ohne Ihre Hilfe nur machen. Nun will ich sie bei Ihrer Vesper­ mahlzeit nicht weiter stören. Haben Sie vielen Dank. Ich werde mich auf den Heimweg machen.»

«Seien Sie vorsichtig, Herr Kasimir, wenn Sie am Spalier herunterklettern. Die Blätter sind noch feucht vom nächtlichen Regen, und man kann leicht abrutschen.» «Seien sie unbesorgt, Herr Moritz, das bewältige ich schon. Ich möchte mich Ihnen empfehlen. Wie wäre es mit morgen?»


ÂŤGern, Herr Kasimir, ich habe morgen etwas ganz Besonderes vor, ich mĂśchte Sie bitten, mich zu einer guten Mahlzeit zu begleiten. Also, leben Sie wohl, mein Lieber, bis morgen.Âť 17



EPI LOG Alles begann mit meinen «Hundegeschichten», so nenne ich sie. Erzählungen von und über meine Hunde. Wobei sicher auch etwas Persönliches von mir und meiner Einstellung zu Tieren mit einfließt. Ich widmete sie meinen Urenkeln und glaubte, damit sei für mich wieder ein Lebenssegment abgeschlossen. Aber es kam anders. Eines Tages, es war so um die Mittagszeit, kam meine 100 Meter Luftlinie entfernt wohnende Nachbarin auf einen Plausch vorbei. Unter anderem erzählte sie mir auch von ihrem Kater. So, wie sie von ihm schwärmte, war er wohl ein Musterkater. Wie sie weiter berichtete, wohnt im Nachbarhaus auch ein Kater. Die beiden vertragen sich so gut, sie sind, mit ihren Worten gesagt, ein Herz und eine Seele. Daraufhin schrieb ich die erste Geschichte «Katzengespräch» und las sie ihr vor. Sie lachte herzhaft auch dann noch, als sie merkte, dass ich ihr den Spiegel vors Gesicht hielt. «Du übertreibst », sagte sie nur. Aber ich bin mir sicher, dass ich nicht übertrieben habe, was ihre Ausgänge betri�t. 109


In einer der nächsten Nächte (ich habe immer nachts meine besten Gedanken) entstand die Idee, die beiden Kater Freunde werden zu lassen, die zusammen durch dick ^   dünn gehen, viel Spaß haben und einige Abenteuer bestehen müssen. Nachdem ich die ersten zwei, drei Geschichten wiederholt durchlas, war mir klar, ich muss weiterschreiben. Die beiden Kater sind trotz ihrer Streiche, die sie sehr zum Ärger der anderen treiben, zwei Wesen, die man gern haben muss. Sie bedienen sich einer Ausdrucksweise, die für viele Kinder und so manchen Erwachsenen vorbildlich ist. Sie respektieren sich, sind tolerant und gehen achtungsvoll miteinander um.


Das alles geschieht mit einem Hintergedanken: Wäre es nicht schön, wenn Kinder und Erwachsene auch so einen Umgang pflegen würden? Solange, wie man jemanden achtet, wird man ihn auch nicht beschimpfen. Es gäbe weniger Klagen und den Gerichten bliebe so mancher sinnlose Prozess erspart. Jedenfalls wünsche ich mir, dass alle, die meine Erzählungen lesen, so viel Spaß beim Lesen haben, wie ich ihn beim Schreiben hatte. Herr Mori� würde sagen: «Es darf auch gelacht werden.» Christa �ademann

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