ARCHITEKTUR im Wandel DER ZEIT MeiÃ&#x;en-Magazin
Foto: D. Bahrmann
WWW.STADT-MEISSEN.DE
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Ein Ort mit Weitblick
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Das erste Schloss
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Blick auf die Moderne
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Gebaut für den sächsischen Wein
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Wohl geordnete Schönheit
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Meißens ganz eigener Stil
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Ein geheimnisvoller Brief
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In steter Veränderung
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Veranstaltungshöhepunkte 2019
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So alt wie idyllisch
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Wie die alte Stadt gerettet wurde
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Leuchtend farbig und haltbar
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Genauso schön wie gotisch
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Bewahrt und bereit für Neues
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Alte Häuser – neues Leben
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Auf den Spuren von Prominenten
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Heimat des guten Geschmacks
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Hier bieten sich schöne Blicke
Bühnenprogramm und Fest rund um den Heinrichsplatz Artistik, Musik, Theater, Hüpfburg, Kletterseilgarten ... Verlosung der Tombola-Preise Kinobesuch
Foto: D. Bahrmann
INHALT
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VIELFALT von Formen UND FARBEN Stein auf Stein: Das gibt es überall. Formen, Farben, Viel-
platz, an der Freiheit und am Burgberg. Im Schutze von
falt: Das macht Meißens Häuser zu etwas Besonderem.
Dom und Burg wuchs unterdessen die Stadt heran. In Sach-
Die Architektur der Stadt lässt staunen.
sens „Wiege“ und einstiger Hauptstadt schuf Bürgerstolz
Natürlich der gotische Dom mit seinen himmelwärts stre-
prächtige Häuser.
benden Türmen. Die postkartenschönen Häuser aus Renaissance und Barock an den Straßen der Altstadt. Doch
Dieses Erbe wurde stets gepflegt und bewahrt. Im Lau-
Meißen hat noch viel mehr Sehenswertes zu bieten. Hier
fe der Zeiten kam aber auch Neues hinzu. Gründerzeit,
lässt sich eine Reise durch die Architekturstile verschie-
Jugendstil und die Bauhaus-Architektur hinterließen in
denster Jahrhunderte machen. Die Stadt ist ein Bilderbuch
Meißen ihre Spuren. Die architektonische Vielfalt Meißens
der Baukunst.
ist einer von vielen Gründen, die Stadt zu besuchen. Ein anderer sind die Menschen, die hier leben. In den alten
Als vor rund 800 Jahren der Bau des Doms begann, war
Häusern herrscht pralles Leben: Hier wird gewohnt, ge-
Meißen die bedeutendste Stadt der sächsischen Lande.
arbeitet, gefeiert. Machen Sie sich selbst ein Bild davon.
Von Einfluss und Reichtum zeugen die Gebäude am Dom-
Seien Sie herzlich willkommen in Meißen!
Natürlich zum neuen Hörerlebnis! n auf Besuchen Sie uns in der Altstadt von Meiße
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Foto: D. Bahrmann
EIN ORT MIT Weitblick 4
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Beginnen wir den Bummel durch Meißen „ganz oben“. Auf
gelischen Akademie der sächsischen Landeskirche finden
dem Burgberg begann einst die Geschichte der Stadt und
Seminare und Tagungen zu Themen statt, die die Gesell-
ganz Sachsens. Die Türme des Doms grüßen herüber: Wir
schaft bewegen. Hier werden Ausstellungen gezeigt,
stehen nun aber auf dem Hof des früheren Sankt-Afra-
Debatten geführt und Konzerte gegeben. Auch Über-
Stifts. Vor über 800 Jahren wurde es von den Augustiner-
nachtungen sind möglich: Das restaurierte, behutsam um-
Chorherren gegründet. Heute ist der einstige Konvent
gebaute und neu genutzte Kloster bietet Gästezimmer.
eine gastliche Stätte, ein Ort des Austauschs. In der Evan-
Von „ganz oben“ hat man den schönsten Blick.
Foto: D. Bahrmann
DAS erste SCHLOSS DIE ALBRECHTSBURG IST EINE ARCHITEKTURIKONE: SIE GILT ALS DEUTSCHLANDS ERSTER SCHLOSSBAU Spektakuläre Lage, aber noch ohne spektakuläre Bebau-
jedoch in keinem Detail Kopie. Im Gegenteil: Es sei selbst
ung: Das soll sich ändern, sagen Ernst und Albrecht von
zum Vorbild für Bauten anderer Baumeister geworden.
Sachsen. Man schreibt das Jahr 1471. Das sächsische Kur-
Arnold hatte das erste wohnliche Schloss im deutschspra-
fürstentum wird von der Brüder-Doppelspitze regiert, die
chigen Raum geschaffen. Hier gab es helle Säle statt dunk-
sich ein repräsentatives Doppelhaus bauen lassen möchte.
ler Kammern. Stolze Pracht statt wehrhaft dicken Mauern:
In Meißen soll es stehen, der ältesten und wichtigsten der
Das war nun die architektonisch repräsentative Geste der
sächsischen Residenzen.
Herrscher. Bevor das „neue Schloss“ entstand, hatte Arnold die alte Markgrafenburg auf dem Burgberg abtragen
Das ausgehende 15. Jahrhundert war eine gute Zeit für
lassen. Die Albrechtsburg wurde auf wenigen alten Kellern
große Bauvorhaben, sagt Falk Dießner, Museologe der
neu aufgebaut. Hunderte Arbeiter waren auf der Baustel-
Albrechtsburg. „Sachsen schwamm damals im Geld.“ Die
le beschäftigt. Falk Dießner zählt architektonische Neue-
Silberfunde im Erzgebirge, das zweite „große Bergge-
rungen auf, die Arnold einführte. Große Vorhangbogen-
schrey“, spülten reichlich Bargeld in die kurfürstlichen
Fenster, die viel Tageslicht hineinließen. Saaldecken mit
Schatullen. Man konnte Großes planen und umsetzen
frei gemauerten Zellengewölben. Die filigrane Treppen-
– und hatte dafür mit dem „Landeswerkmeister“ Arnold
anlage des Großen Wendelsteins.
von Westfalen auch den richtigen Mann engagiert: einen klugen und wagemutigen Architekten.
Arnold von Westfalen sah sein Meisterwerk jedoch nie fertig. Er starb 1482, acht Jahre vor der äußeren Fertigstel-
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Arnold, der 1471 wohl in seinem fünften Lebensjahrzehnt
lung des Baus. Und das Schicksal der Albrechtsburg stand
war, hatte auf berühmten Baustellen in ganz Europa gear-
nun unter keinem günstigen Stern. Die Bauherren hatten
beitet. Er kannte die hohen Säulen und filigranen Gewöl-
sich entzweit. Ernst und Albrecht teilten 1485 die wetti-
be der Gotik. Arnold konnte Stile kombinieren, er ließ sich
nischen Lande. Ernst nahm die Kurfürstenwürde mit nach
von Vorlagen inspirieren und schuf doch gänzlich Neues.
Wittenberg. In Albrechts Landesteil wurde Dresden zur
Sein Meißner „Opus magnum“, die Albrechtsburg, ist ein-
Hauptstadt. Für den Prachtbau auf dem Meißner Burgberg
zigartig. Fachleute könnten bei einzelnen Elementen auf
gab es keine rechte Verwendung mehr. Erst 1524 wurde
Vorbilder schließen, sagt Falk Dießner. Das Gebäude sei
der Innenausbau beendet. Doch bald kehrte wieder Ruhe
7 ein. Die Herrscher machten nur gelegentlich in Meißen
Säle und Decken so wieder her, wie sie wahrscheinlich im
Station, Verwalter kümmerten sich um die Albrechtsburg.
15. Jahrhundert angelegt worden waren. Ab 1873 kamen
Erst August dem Starken kam die leer stehende Immobilie
Dekormalereien und Wandgemälde im historisierenden
zupass. 1708 war in Dresden hochgeheim das erste euro-
Stil dazu. 1881 wurde die Albrechtsburg zum Museum und
päische Porzellan erfunden worden. Nun sollte das „wei-
ist seither ein Magnet für Besucher aus aller Welt. „Schon
ße Gold“ im größeren Maßstab hergestellt werden. Der
in den 1920er Jahren kamen rund 120.000 Gäste pro Jahr“,
Produktionsort sollte jedoch so abgeschieden sein, dass
weiß Falk Dießner. „Und das, obwohl es damals nur Zutritt
sich die Porzellan-Rezeptur geheim halten ließ. Meißens
mit Führungen gab.“ Unterbrochen wurde die „Museums-
Burgberg bot ideale Voraussetzungen, die Albrechtsburg
karriere“ nur in den 1940er Jahren. Vor dem Ende des
wurde 1710 zur Porzellan-Manufaktur.
Zweiten Weltkriegs waren Kunstgegenstände aus vielen deutschen Museen in der Albrechtsburg eingelagert, in
Sie blieb es für anderthalb Jahrhunderte. Die Porzelliner
den letzten Kriegstagen 1945 erlitt das Gebäude leichte
gingen nicht pfleglich mit der Bausubstanz um, weiß Falk
Schäden. Bis 1947 erklärten die Sowjets den Burgberg zum
Dießner. „Für die Manufaktur wurden Wände durchbro-
Sperrbezirk.
chen und Zwischenböden eingezogen. Die Pochwerke und Pferdegöpel versetzten die Mauern in Schwingungen.
Heute ist die Albrechtsburg ein Denkmal, das von der
Die Porzellanöfen sorgten für Brandgefahr.“ Erst Sach-
Kunstfertigkeit des Architekten Arnold von Westfalen
senkönig Johann erkannte in den 1840er Jahren, welch
kündet. In ihrer Dauerausstellung wird die wechselvolle
wertvolles Architekturerbe in Meißen zerstört wurde.
Bau- und Nutzungsgeschichte unterhaltsam geschildert.
„Er wandte sich als erster Wettiner wieder dem Schick-
Hier erschließt sich der Reiz von Arnolds Entwürfen – und
sal der Albrechtsburg zu“, so Falk Dießner. Als auch der
bei geführten Rundgängen, bei denen man die Albrechts-
Sächsische Altertumsverein die Bewahrung des Meißner
burg von den Kellern bis zum Dach erkunden kann.
Schlosses anmahnte, ließ Johann für die Porzellan-Manufaktur ein neues Quartier im Triebischtal errichten.
rechtsburg. Eine „Pionierleistung des Denkmalschutzes“
Albrechtsburg: März – Oktober, täglich 10.00 bis 18.00 Uhr November – Februar, täglich 10.00 bis 17.00 Uhr
nennt Falk Dießner diese Arbeiten. Bei diese Rekonstruk-
www.albrechtsburg-meissen.de
1864 begann die Sanierung und Restaurierung der Alb-
tion stellte man – ohne Pläne aus der Erbauungszeit –
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meißen media, 2018 | Fotos: Landesbühnen Sachsen, Theater Meißen
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BLICK auf die MODERNE MEISSEN HAT BEEINDRUCKENDE BAUTEN DER KLASSISCHEN MODERNE ZU BIETEN Dom, Albrechtsburg, die Bürgerhäuser in der Altstadt:
den späten 1920er und frühen 1930er Jahren. Errichtet in
Meißens bekannte Sehenswürdigkeiten haben schon ein
der Zeit um die Tausend-Jahr-Feier Meißen wurde sie zu-
paar Jahrhunderte auf dem Buckel. Gotik, Renaissance
nächst „Jahrtausendsiedlung“ genannt.
und Jugendstil sind die Baustile, die das PostkartenGesicht der Stadt prägen. Dabei gibt es in Meißen auch be-
Mit ihr verschaffte der Architekt Hans Waloschek Meißen
merkenswerte Bauten der klassischen Moderne.
ein Musterbeispiel des Baustils der „Neuen Sachlichkeit“. Die ersten Bewohner der Siedlung schätzten vor allem den
In einem kommen viele Gäste in der Stadt an. Der Meißner
Komfort ihrer neuen Wohnungen. Zentralheizung, Warm-
Bahnhof im rechtselbischen Stadtteil Cölln ist die wich-
wasserversorgung, Wäscherei, Gartennutzung: Die Wohn-
tigste Ein-, Aus- und Umstiegsstation für den öffentlichen
bauten der 1920er Jahre sollten auch soziale Verbesse-
Nahverkehr in der Region. Zudem ist er eine Architektur-
rungen bringen. Noch heute ist die Siedlung eine beliebte
Ikone der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Wilhelm
Meißner Wohngegend.
Kreis, der das Empfangsgebäude in den 1920er Jahren plante, hat für Meißen einen Bau ganz im Stil der Zeit entworfen: sachlich, klar und schnörkellos. Dennoch zieht der Bahnhof die Blicke auf sich. Aus den Gebäude-Kuben ragt die Bahnhofshalle heraus. Ihr Blickfang ist eine große Fensterfläche.
Tourist-Information Meißen Markt 3, Meißen April – Oktober Mo. – Fr. Sa., So., Feiertag
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Ein weiteres Beispiel der klassisch modernen Architektur
November – März Mo. – Fr. 10.00 bis 17.00 Uhr Sa. (außer Januar) 10.00 bis 15.00 Uhr
findet sich im Stadtteil Bohnitzsch. Die Wohnsiedlung zwi-
www.touristinfo-meissen.de
Foto: D. Bahrmann
schen Großenhainer Straße und Dieraer Weg entstand in
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GEBAUT FUR DEN sächsischen WEIN SPAZIERGÄNGE ZU WEINGÜTERN UND WINZERHÄUSERN Meißen ist eine Stadt des Weinbaus. Hier gibt es Wein-
biose aus Alt und Neu. Das Rothe Gut am Stadtrand von
berge, Weinlokale und Rebstöcke an Hausfassaden.
Meißen ist Heimat eines jungen, gleichnamigen Weinguts.
„Weinbau“ steht in Meißen aber für mehr als nur das Win-
Nach und nach wird das Gebäudeensemble wieder her-
zerhandwerk.
gerichtet. Das Weingut Vincenz Richter liegt am Fuße des Spaargebirges. Gleich hinter dem Haus erheben sich die
Guter Wein braucht nicht nur das passende Glas, sondern
Weinberge. Davor wurde vor wenigen Jahren ein moder-
auch eine angemessene architektonische Hülle. Viele der
ner Bau für Vinothek und Kellerei errichtet.
Meißner Weingüter und Weinbergshäuser sind Schmuckstücke.
Bergauf vom Richterschen Weingut steht im Spaargebirge Sachsens wohl bekanntestes Weinbergshaus, das „Schwal-
Sie verbinden Tradition und Moderne. Zum Beispiel Schloss
bennest“. Weinbergshäuser dienen den Winzern als Unter-
Proschwitz, das zum gleichnamigen Weingut gehört. Dort
schlupf bei schlechtem Wetter, als Lager für Werkzeuge,
finden viele Veranstaltungen statt, Besucher genießen
als Pausenstation. Das Besondere ist hier die exponierte
Kultur und Wein. Gleiches gilt das frühere kurfürstliche
Lage an einem steilen Hang hoch über der Elbe. Der Blick
Weingut am Bennoweg, den Sitz der Sächsischen Winzer-
geht bis nach Meißen. Das „Schwalbennest“ ist auch für
genossenschaft. Die Gebäude des traditionsreichen Gutes
Wanderer ein beliebter Anlaufpunkt. Mit etwas Glück tref-
wurden jüngst mit modernen Bauten ergänzt. Vinothek,
fen Sie hier die sächsische Weinkönigin: Sie ist die offizielle
Veranstaltungshaus und Schaukeller-Areal sind eine Sym-
Schirmherrin des Weinbergs.
MEISSNER WEINPERLE® WEIN & PORZELLAN – DAS IDEALE MEISSENGESCHENK Die Trinkreife des Weines dauert oft länger, als der Korken die Oxidation verhindert. Überall in der Welt wird nach der Reifeprüfung und Neuverkorkung ein wenig Wein nachgefüllt. „Vincenz Richter“ verwendet statt des Nachfüllweines eine „Meißner Porzellanperle mit . Ein echtes Highlight, die Perle wird später als Schmuck getragen. Ein Silberkettchen mit Perlenfassung wird mitgeliefert.
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WOHL geordnete SCHONHEIT 10
Foto: D. Bahrmann
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Die klare Form, schnörkellos und praktisch: Wie wirkt sie
den Bürgern der Stadt dienen sollten. Die Wohnsiedlung
in der barock geschwungenen Landschaft des Elbtals?
im Stadtteil Bohnitzsch brachte den Bewohnern Komfort
Die Bauten der Neuen Sachlichkeit sind ein Kontrast zu
und Hygiene, der Bahnhof den Meißnern eine lichte und
den Schwüngen von Gotik, Renaissance und Gründerzeit,
praktische Station für Personen- und Güterverkehr. Die
die sonst das Bild Meißens prägen. Die klaren Linien fügen
Gebäude erfüllen ihren Zweck – und das so gut, dass sie
sich dennoch ein in den Organismus der Stadt und der
bis heute gern von den Meißnern genutzt werden. Die For-
Natur. Das Ergebnis ist ein gelungenes Ganzes. Meißens
men der Neuen Sachlichkeit wirken noch immer klar und
Architektur-Ikonen des 20. Jahrhunderts sind Bauten, die
modern. Sie sind ein Teil der Stadt geworden.
MEISSENS GANZ EIGENER Stil EINE AUSSTELLUNG DES STADTMUSEUMS ZEIGT, WO SICH IN MEISSEN JUGENDSTIL UND NEUE SACHLICHKEIT TREFFEN
Foto: D. Bahrmann
Elemente von Bauhaus und Art Deco verband Emil Paul Börner am Gebäude des Meißner Krematoriums
„Viele Häuser in der Stadt sind vom Jugendstil geprägt“, sagt Lars Ditscherlein, der die Ausstellung im Stadtmuseum vorbereitet: Wohnhäuser in der Martinstraße und der Neugasse, das Hauptgebäude des Gymnasiums Franziskaneum, die Jahn-Sporthalle auf dem Jüdenberg.
A
Nach dem Ersten Weltkrieg hatte sich nicht nur das Leben vieler Menschen, sondern auch die Auffassung von Architektur und Kunst geändert. Die Vertreter des Bauhauses entwickelten ihre Vorstellungen von Bauten, die das Leben Der Beginn des 20. Jahrhunderts war eine Zeit der Um-
ihrer Bewohner zum Besseren prägen sollten. „In Meißen
brüche und Neuanfänge. Auch in der Kunst und der Archi-
kann man eher von der Architektur der ‚Neuen Sachlich-
tektur: In Meißen lässt sich das wie unter einem Brennglas
keit’ sprechen“, sagt Lars Ditscherlein. Markante Bauten
sehen – bei einem Spaziergang durch die Stadt und bei
der 1920er Jahre wurden hier nicht von den berühmten
einem Besuch im Stadtmuseum. Dort zeigt von Juni bis
„Bauhaus“-Lehrern entworfen, sondern von Architekten,
Oktober 2019 eine Ausstellung Bauhaus, Art Deco und
die Ausdrucksmittel des Bauhauses übernommen hatten.
das Werk eines Meißners, der beide künstlerischen Bewegungen verband.
Klare Formen und Baukörper, kein Schmuck auf den Fassaden: Das von Wilhelm Kreis entworfene Bahnhofsgebäude
„Wir formulieren es etwas zugespitzt“, sagt Martina Fi-
in Meißen-Cölln wirkt noch heute zeitlos modern. Gleiches
scher, die Leiterin des Stadtmuseums. Der Titel der Aus-
gilt für die Wohnsiedlung Großenhainer Straße/Tzschu-
stellung klingt wie ein Duell: „Bauhaus versus Art Deco“.
ckestraße in Meißen-Bohnitzsch. Mehrere Mietshäuser
Tatsächlich haben die beiden Stile auf den ersten Blick
im Stadtteil Triebischtal zeigen ebenfalls markante „neu-
kaum etwas gemein. Hier der „Jugendstil“ mit seinen
sachliche“ Architektur.
großen Ornamenten, dort die „Bauhaus-Architektur“ mit ihren klaren Linien und dem Verzicht auf schmückendes Beiwerk. Doch die Vorstellung vom einfachen Gegeneinander der Stile greift zu kurz. Das Bauhaus griff durchaus Ideen des Art Deco auf. In Meißen finden sich interessante Beispiele aus beiden Architektur-Epochen.
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Stadtmuseum Meißen: Di. – So. 10.00 bis 18.00 Uhr www.stadt-meissen.de/stadtmuseum.html
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Foto: D. Bahrmann
Meißens Stadtmuseum präsentiert 2019 eine große Ausstellung zur Architektur
Ein besonderes Beispiel des Bauens der 1920er ist das
und bei der Siedlung an der Großenhainer Straße.“ Einer,
Krematorium auf dem Friedhof an der Nossener Straße.
der sich in die Debatten einmischte, war Emil Paul Börner.
Architektonisch steht es gut erkennbar in der Tradition der „Neuen Sachlichkeit“. Ungewöhnlich sind aber die schmü-
Die Ausstellung im Stadtmuseum soll nicht nur diese Meiß-
ckenden Elemente an der Fassade und in der Feierhalle.
ner Architekturgeschichte erzählen. „Wir stellen die Archi-
Sie wurden von Emil Paul Börner (1888 – 1970) entworfen.
tekten vor, die für Meißen bedeutende Bauten der Neuen
Der Maler, Bildhauer und Modelleur, war künstlerischer
Sachlichkeit geplant haben“, sagt Martina Fischer. „Auf der
Direktor der Porzellan-Manufaktur Meissen. Sein Werk ist
anderen Seite widmen wir uns dem Werk von Emil Paul
deutlich vom Art Deco geprägt.
Börner.“ Gemälde, Skulpturen und Medaillen zeigen den Manufakturisten als vielseitig begabten Künstler. Natür-
Nicht nur am Krematorium sieht Lars Ditscherlein ein be-
lich spielt auch Meißens Architektur eine Hauptrolle in der
sonderes Meißner Miteinander von Jugendstil und Neuer
Schau. Markante Bauten aus der Zeit von 1900 bis um 1930
Sachlichkeit. In den 1920er und frühen 1930er Jahren ha-
werden vorgestellt. Das solle auf alle Fälle eine Anregung
be es in Meißen immer wieder Diskussionen über Bauten
für einen Stadtbummel sein, sagt Martina Fischer. „Wer
der Neuen Sachlichkeit gegeben. „Es gab Widerstände
unsere Ausstellung gesehen hat, wird sicher gern selbst in
gegen die Entwürfe, zum Beispiel beim Bahnhofsneubau
der Stadt auf Spurensuche gehen.“
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gion Die Re EN. erFAHR
n Meiße EN. erFAHR
Foto: D. Bahrmann
Martina Fischer, Chefin des Meißner Stadtmuseums, zeigt, was beim Bau im Rathaus gefunden wurde: ein um 1800 geschriebener Brief
EIN geheimnisvoller BRIEF MEISSENS ALTE HÄUSER BERGEN MANCHE GEHEIMNISSE. AUF EINES STIESS MAN IM RATHAUS. Architektur birgt ihre Geheimnisse. Bei einem Streifzug
wie sehr ich Dich schätze. Deine gütige Zuschrift hat mich um
durch Meißens Rathaus ist jeder Zweifel daran ausge-
so mehr gefreuet, da ich in solcher das Geständnis Deiner Lie-
schlossen. Es ist ein imposanter Bau, errichtet vor über
be, welche mir das schätzbarste ist, erhalten habe, und Du
500 Jahren. Die Ausmaße des großen Saals sind beein-
kannst gewiß versichert seyn, daß ich mich bemühen werde,
druckend. Die mächtigen, dunklen Holzbalken der De-
Dir an den Tag zu legen, dass Du solche keinen Undankbaren
cke stammen aus der Erbauungszeit: Wenn sie erzählen
geschenket hast.“
könnten ... Der Liebesbrief aus offenbar längst vergangener Zeit Das Alter der Balken verrieten bei der jüngsten Restau-
blieb rätselhaft. Wer war der Verfasser, wer die ange-
rierung des Rathauses Untersuchungen von Fachleuten.
schriebene Angebetete? Erreichte der Brief die Empfän-
Mit dendrochronologischen Methoden wurde bestimmt,
gerin oder wurde er nie zugestellt? Wurden die beiden
wann die Eichen, von denen die Balken stammen, gewach-
schließlich ein Paar? All das konnte bis heute nicht geklärt
sen waren und gefällt wurden.
werden – wohl aber, dass eine Verbindung zur Schreibstube des Rathauses wahrscheinlich ist. Der Briefschrei-
Manches andere Geheimnis des alten Hauses offenbar-
ber könnte dort gearbeitet haben, eventuell Ende des
te sich jedoch zufällig. In den jahrhundertealten Wand-
18. Jahrhunderts.
schränken und Türnischen fand sich bei der Restaurierung
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nichts Überraschendes. Doch als 2008 ein zugemauerter
So schnell gibt das Meißner Rathaus seine Geheimnisse
Deckenbogen im Zwischengeschoss geöffnet wurde, fiel
dann doch nicht preis. Auch kommende Generationen
den Bauleuten ein Papier in die Hände. „Liebes Mädchen“,
sollen und dürfen noch Rätsel lösen dürfen. Das Original
hieß es da. „Das Zutrauen, welches ich Dir bei der ietzigen
des Briefes liegt wohl verwahrt im Stadtarchiv. Ein Bild des
Angelegenheit bewiesen, wird Dich hoffentlich überzeugen,
Schreibens ziert nun eine Tür des Ratssaals.
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IN steter VERANDERUNG DER SITZ DER PORZELLAN-MANUFAKTUR MEISSEN Die Porzellan-Manufaktur Meissen hat ihren Sitz in
kam ein neues Besucherzentrum hinzu. Es bietet Kassen,
Meißen-Triebischtal. 1863 war das berühmte Unterneh-
Café, Restaurant und Meissen-Shop ebenso Platz wie den
men in eine neue Produktionsstätte eingezogen. Die
Schauwerkstätten. Wer mehr als das kennenlernen will,
Manufaktur-Gebäude im Triebischtal sind inzwischen ei-
kommt zu den alljährlichen „Tagen der offenen Tür“ in die
ne Sehenswürdigkeit von eigenem Rang, ein Spiegel der
Manufaktur. Dann sind den Gästen auch Produktionsbe-
Manufaktur- und der Meißner Industriegeschichte. Wie
reiche zugänglich.
Manufaktur Meissen seit den 1860ern entwickelte. Produktion und Verwaltung nutzen zum Teil noch die Bauten aus den 1860er Jahren. Sie sind solide und wurden nach den Bedürfnissen der Manufakturisten errichtet. So
Foto: D. Bahrmann
„Jahresringe“ zeigen die Gebäude, wie sich die Porzellan-
haben zum Beispiel die Malsäle große Fenster, die viel Tageslicht hereinlassen. Je nach Notwendigkeit wurde und wird auf dem Manufaktur-Areal neu- und umgebaut. Die Manufaktur ist ein Werk in fortwährender Veränderung. Das gilt auch für die Bauten, die Besuchern zugänglich sind. Seit gut 100 Jahren hat die Manufaktur mit der
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zauberhafte Atmosphäre? Das Gelände des Klosters Heilig
heute dafür, dass die Stätte erhalten bleibt und erforscht
Kreuz am Meißner Stadtrand wirkt verwunschen und wie
wird. Er hat auch neues Leben nach Heilig Kreuz gebracht.
aus der Zeit gefallen. Die früheren Gebäude des Nonnen-
Am Kloster blüht ein prächtiger Garten mit Blumen und
konvents verfielen im Laufe der Jahrhunderte zu Ruinen.
Kräutern. Hier werden Andenken und Lehre von Samuel
Doch längst hat man ihre Bedeutung wieder erkannt: Das
Hahnemann gepflegt: Der Arzt und Begründer der Homö-
Kloster ist eines der bedeutendsten und interessantesten
opathie wurde in Meißen geboren.
WIE DIE alte Stadt GERETTET WURDE Foto: D. Bahrmann
IN DEN VERGANGENEN JAHREN WURDEN IN MEISSEN HUNDERTE BAUDENKMALE SORGSAM RESTAURIERT
Heute wieder die „gute Stube“ der Stadt: Der Meißner Markt ist ein Paradestück der Stadtsanierung
Hier Renaissance, dort Barock und auch die Gründerzeit
debestand des Meißner Zentrums untersucht“, erinnert
ist würdig vertreten. Wer sich auf dem Meißner Markt ein-
sich Andreas Christl. „80 Prozent der Häuser waren ka-
mal um die eigene Achse dreht, sieht sorgsam restaurierte
putt.“ Noch wenige Monate vor der „Wende“ war auf dem
Häuser. Es ist ein harmonisches Miteinander der Stile, ein
Gebiet vom Markt bis an die Triebisch flächendeckender
architektonisches Schmuckkästchen – oder einfach: ein
Abriss und Neubau geplant.
wunderschöner Anblick. Dass es den heute gibt, hätte vor 30 Jahren in Meißen kaum einer für möglich gehalten, sagt
Mit den Mitteln und Ressourcen der DDR hätten die alten
Dr. Andreas Christl. Der Leiter der Denkmalschutzbehörde
Häuser kaum gerettet werden können. Und selbst mit
im Meißner Landratsamt kennt seine Stadt aus dem Effeff
den Baustoffen und Techniken, die es nach 1990 gab, war
und weiß noch gut, wie es gelang, ihre schönen alten Häu-
manche Restaurierung ein schwieriges Unterfangen. Zum
ser vor dem Verfall zu retten.
Beispiel am Haus Marktgasse 1. Heute ist das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert ein Schmuckstück der Altstadt. In
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Ende der 1980er Jahre waren weite Teile der Meißner
den 1980er Jahren hatte man seinen kaputten Dachstuhl
Altstadt marode. Es mangelte an Baustoffen. Bewohner
abnehmen müssen. Auch die Mauern schienen kaum noch
zogen fort und Abrisspläne wurden geschrieben. „Archi-
zu retten. „In der Wendezeit war an der Stelle schon ein
tekturstudenten aus Dresden hatten damals den Gebäu-
Neubau vorgesehen“, sagt Andreas Christl. Doch Denk-
21 Der Beruf von Dr. Andreas Christl ist der Denkmalschutz: Auf diesem Gebiet wurde in Meißen seit 1990 viel ereicht
malschützer machten sich für die Restaurierung stark, Fachleute aus Meißens schwäbischer Partnerstadt Fellbach halfen, Fördermittel zu bekommen. Die Rettung der
Ähnliche Geschichten lassen sich von vielen Meißner Altstadt-Häusern erzählen. 1990 begann das „große Bauen“ – keine Kurzstrecke, sondern ein Marathon. Für den
Foto: D. Bahrmann
Marktgasse 1 gelang.
brauchte und braucht es Bauherren, die sich für die Historie interessieren, finanzielle Unterstützung und die Expertise von Architekten und Denkmalschützern. Der Aufwand
Ein Spaziergang durch Alt-Meißen macht Freude. Ob
lohnt sich. Drei Jahrzehnte nach der Revolution von 1989
Markt, Burgstraße, Domplatz oder Freiheit: Die restau-
sieht Christl die Meißner Altstadt auf einem guten Weg:
rierten Häuser sind voller Leben. Es gibt schöne Läden, lau-
„Die Wende war für diese Stadt ein Glücksfall.“ Bei der Sa-
schige Plätze und gemütliche Lokale. Wer bei einem Bum-
nierung sei nun vieles geschafft.
mel nicht nur die Atmosphäre genießen, sondern auch Informationen bekommen will, begibt sich auf die „Denk-
Vieles, aber noch nicht alles: Meißens Altstadt hat auch
malroute“. An ihr liegen 25 Baudenkmale: Geschichte und
historische Häuser, die noch aus dem Dornröschenschlaf
Geschichten und Besonderheiten dieser Häuser schildert
wachgeküsst werden müssen. In Straßenzügen wie der
eine Website.
Görnischen Gasse sieht man, wie nach und nach städtisches Leben in ein lange vernachlässigtes Viertel zurückkehrt. Auch hier werden nun alte Bürgerhäuser restau-
Denkmalroute Meißen
riert. Es ziehen Bewohner ein, die das historische Flair zu
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schätzen wissen.
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Fotos: D. Bahrmann
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Chemikalien für Pharmazeutik und Fotografie her, später
sade. Meißens farbenfroheste Häuser stehen in den
auch Düngemittel. Ihren dauerhaften Platz am Markt fand
rechtselbischen Stadtteilen Niederfähre und Cölln. Etwas
die Bidtelia in den 1890er Jahren mit keramischen Farben
Besonderes sind sie nicht nur wegen ihrer Vielfarbigkeit,
und Glasuren. Was diese leisten können, zeigte man am
sondern auch wegen des Werkstoffs, der da so leuchtet.
Wohnhaus des Unternehmenschefs, an Firmengebäuden,
Die Fassaden der „Bidtelia-Häuser“ sind mit farbigen Kera-
an Mietshäusern.
mikkacheln verkleidet. Um die 100 Jahre sind die „Bidtelia“-Kacheln an den FasDabei war die ungewöhnliche Wandgestaltung zunächst
saden nun schon alt. Noch immer leuchten ihre Farben
eine Werbebotschaft der „Bidtelia“, eines Meißner Unter-
kräftig. Beweis erbracht: „Bidtelia“ liefert beste Qualität.
nehmens, das sich auf keramische Farben und Glasuren
Wer sich die „Bidtelia-Häuser“ genau anschaut, wird inte-
spezialisiert hatte. 1861 gründete der Apotheker Julius
ressante Details entdecken. Zierkacheln mit Tiermotiven,
Bidtel die nach ihm benannte Firma. Zunächst stellte diese
zierlichen Säulen und Ornamenten. Den wohl buntesten Schornstein Meißens. Das Firmensignet, zusammengesetzt aus farbigen Kacheln.
Foto: D. Bahrmann
Die „Bidtelia“ gibt es noch immer. Nach wie vor produziert das Unternehmen in Meißen keramische Farben und Glasuren. Geliefert wird weltweit. Das Haus des einstigen „Bidtelia“-Chefs ist weiterhin allerbeste Produktwerbung. Die Villa in der Hafenstraße ist heute ein luxuriöses Hotel: eines mit besonderer Meißner Geschichte.
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GENAUSO schön WIE GOTISCH DIE TÜRME DES MEISSNER DOMS SIND EIN WAHRZEICHEN DER STADT, DOCH WEIT JÜNGER ALS DER ÜBRIGE BAU Drei Türme hat der Meißner Dom. Die beiden großen sind
täuschte nicht. Er entwarf die beiden himmelstrebenden
die bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Ausgerechnet
Türme, die heute die Meißner Stadtsilhouette prägen. Er
die jüngsten Teile des Baus! Sind die Türme etwa nicht pure
nahm gotische Bauformen auf und interpretierte sie neu.
Gotik? Nein, sie entstanden erst vor gut 100 Jahren. Nach fünf Jahren Bauzeit wurden die neuen Türme des Bis dahin war es mit dem Abschluss des Dombaus zu Mei-
Doms 1908 feierlich eingeweiht. Schnell avancierten sie zu
ßen eine schwierige Sache gewesen. Ihre hölzernen Türme
„Lieblingen“ der Meißner und zu einer Attraktion für Besu-
hatte die Kathedrale anno 1413 in einem Sturm einge-
cher. Sie sind es bis heute geblieben. Keine Frage, warum:
büßt, 1547 zerstörte Blitzschlag die wieder aufgebaute
Wer den Aufstieg in luftige Höhe wagt, hat von dort eine
Konstruktion. Seither behalf man sich mit Provisorien. Bis
grandiose Aussicht über Meißen und das Elbland.
zum Ende des 19. Jahrhunderts blieb es dabei. Dann dürfte die Vollendung des Kölner Doms ein Anreiz gewesen sein, auch dem Dom zu Meißen mit neuen, steinernen Türmen einen würdigen architektonischen Abschluss zu geben. Ein Dombauverein wurde gegründet. Man warb
Dom: November – März, täglich 10.00 bis 16.00 Uhr April, täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
Meißen. In einem Wettbewerb entschied man sich für Carl
Mai – Oktober, täglich 9.00 bis 18.00 Uhr Von Mai bis Oktober täglich mehrere Führungen
Schäfer als Architekten der Domtürme. Und Deutschlands
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Foto: D. Bahrmann
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Hunderte Baudenkmale gibt es in Meißen. Es ist ein schö-
und-Emma-Horn-Stiftung dafür, dass ein Haus mit langer
nes, aber manchmal auch schwieriges Erbe. Manches alte
Geschichte gesichert und saniert wird. Weil Gebäude nur
Haus steht leer. Wie soll es zukünftig genutzt werden?
dann erhalten bleiben, wenn sie genutzt werden, sucht die
Da sind die Meißner findig. Und engagiert: Die Bürger tun
Stiftung anschließend neue Bewohner für das alte Haus:
etwas für ihre Stadt und deren Denkmale. In Vereinen
Sie bekommen Freiraum zum eigenen Ausbau. Ein gutes
und Stiftungen packen sie an, damit keines davon verlo-
Angebot, das Leben in die Stadt bringt, findet nicht nur
ren geht. Am Lommatzscher Tor sorgt die Meißner Otto-
Stiftungsverwalter Tom Lauerwald.
Foto: TMGS
Es lebt sich sehr gut in Meißen: In viele Altstadthäuser zogen in den vergangenen Jahren neue Bewohner ein
ALTE HAUSER – neues LEBEN SCHÖNE WOHNUNGEN, SCHICKE LÄDEN: MEISSENS BAUDENKMALE BIETEN PLATZ ZUR ENTFALTUNG Das Haus in der Görnischen Gasse 4 war schon vieles:
heraus und ging nicht eben pfleglich mit dem gebauten Er-
Wohn- und Geschäftsgebäude, Brauhaus, Kantine. Als
be um. Nachdem die Kantine geschlossen wurde, verfiel
seine Grundmauern gesetzt wurden, war die „Neue Welt“
das Haus. Wenn es keine Nutzer und Bewohner gibt, verlie-
gerade entdeckt. Sachsen hatte soeben die Reformation
ren Gebäude Stück für Stück ihre Seele.
erlebt. Und in Meißen eiferten Bauherren dem Stil der italienischen Palazzi nach: Heute spricht man von „Renais-
Es waren Kunstenthusiasten, die 2012 die Görnische
sance“.
Gasse 4 dem Vergessen entrissen. Sie organisierten in den leeren Räumen zunächst eine Ausstellung mit Werken
Das Haus in der Görnischen Gasse 4 erlebte das Auf und Ab
zeitgenössischer Meißner Porzellankünstler. Die Harmo-
der Stadtgeschichte. Schweden-Überfall im 30-jährigen
nie von Historie und moderner Kunst begeisterte. Die Zeit
Krieg, Meißens Wachstum im 19. und 20. Jahrhundert, Ver-
war reif, das alte Haus aus dem Dornröschenschlaf zu we-
fall in den Jahren der DDR. Es wurde umgebaut, verändert
cken. Bei der Restaurierung kam es den Bauherren darauf
und neuen Bedürfnissen angepasst. Vieles änderte sich,
an, die lange Geschichte des Hauses sichtbar zu lassen. His-
doch die Görnische Gasse 4 ist nun schon fast ein halbes
torisches wurde erhalten und wieder aufpoliert. Die heu-
Jahrtausend lang eine Meißner Konstante.
tigen Bewohner des Hauses sind begeistert von diesem besonderen Flair.
Die nun wieder für das nächste Jahrhundert bestens gerüstet ist: Nach langem Leerstand und Verfall wurde die
Ganz ähnlich ist es in der Burgstraße 2, nur wenige Schritte
Görnische Gasse 4 jüngst restauriert. Seither herrscht wie-
vom Meißner Markt entfernt. Giebel an Giebel stehen hier
der Leben im historischen Gemäuer.
die alten Bürgerhäuser. Vom Burgberg grüßen die Türme des Meißner Doms. Die Burgstraße 2 hat eine lange Tradi-
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In den Jahren der DDR beherbergte das Haus zuletzt eine
tion als Geschäfts- und Wohnhaus. Das Grundstück gehört
Kantine. Eine Belastungsprobe für die jahrhundertealte
zu den am längsten bewohnten in der ganzen Altstadt. Wie
Architektur: Wo große Herde untergebracht wurden, riss
tief die Geschichte reicht, ist an den Kellern zu erahnen.
man eine Renaissance-Treppe teilweise ab, schlug Wände
Der „Unterbau“ der Burgstraße 2 hat sogar zwei Etagen:
27 Die Mauern der unteren stammen aus dem 15. Jahrhundert. Auch das Wohnhaus darüber hat schon Jahrhunderte auf dem Buckel. Es stammt aus der Zeit des Barocks, dem 17. Jahrhundert. Damals gehörte es unter anderem dem Amts- und Kornschreiber Gottfredius Lauchius. Vor wenigen Monaten wurde das Haus vom Keller bis zum Dach saniert und restauriert. Die historischen Teile blieben erhalten und wurden freigelegt. Die Grundrisse der Wohnungen passte man behutsam an die Bausubstanz an. Wohnkomfort und altes Gemäuer: Das geht ausgezeichnet zusammen, wie sich hier sehen lässt. Vor allem, wenn ein Haus hinter seiner Straßenfront so viele Schätze bietet, und Balkonen. Der Garten hinter dem Haus ist eine grüne Oase mitten in Meißen. Wenn das Wohnen in der Altstadt so viele Annehmlichkeiten bietet, überzeugt es. Die Wohnungen in der Burgstraße 2 waren schon vor dem Ende der
Foto: D. Bahrmann
wie die Burgstraße 2. Der Innenhof überrascht mit Loggien
Sanierung von Mietinteressenten reserviert. verkauft, sondern Kunst ausgestellt. Es ist die Galerie des Das Flair des Hauses kann man aber auch spüren, ohne
Meißner Kunstvereins. Zeitgenössische Kunstwerke in
in ihm zu leben. Ein Ladengeschäft im Erdgeschoss ist
historischem Ambiente: Das ist ein spannender, schöner
öffentlich zugänglich: Hier wird aber nicht in erster Linie
Kontrast.
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AUF DEN Spuren VON PROMINENTEN VON NAPOLEON BIS GOETHE: IN MEISSEN MACHTEN VIELE GRÖSSEN STATION Es waren turbulente Zeiten. Europa lag in Wirren von Krie-
hier Quartier nahm. Es ist nicht die einzige Plakette, die an
gen und Eroberungsfeldzügen. Wer wollte da schon einen
einer Meißner Hausfassade deutlich macht, dass in jenem
Stadtbummel zu Meißens Sehenswürdigkeiten machen?
Gebäude einst ein berühmter Mensch logierte.
Für Napoleon, Herrscher der Franzosen und Eroberer des Kontinents, waren seine Besuche in Meißen vor allem „Ar-
Zum Beispiel Johann Wolfgang von Goethe. Der Dichter
beitsaufenthalte“. Mehrfach war der Feldherr in der Stadt,
und Geheime Hofrat zu Weimar besuchte Meißen just im
jedoch jeweils unter verschiedenen Vorzeichen.
selben Jahr wie auch Napoleon. Im April 1813 kam Goethe in die Stadt – und nahm sich Zeit für Besichtigungen. Der
Im Juli des Jahres 1807 als siegreicher Heerführer: Die
Porzellan-Manufaktur stattete er ebenso einen Besuch ab,
Meißner feierten ihn, der sich anschickte, die Preußen nie-
wie dem Dom. Dessen gotische Architektur bewunderte
derzuwerfen und seine Macht nach Osteuropa auszudeh-
er. „... innwendig aber ist es das schlankste, schönste Ge-
nen. Sechs Jahre später, im Oktober 1813, dann ein ganz
bäude jener Zeit, die ich kenne“, ließ er seine Gattin wissen.
anderes Bild: Napoleons Russlandfeldzug war gescheitert.
Das Gasthaus, in dem Goethe in Meißen abgestiegen war,
Der Franzosenkaiser und sein Heer flohen zurück nach
stand am Theaterplatz.
Westen. Sachsen war nun wieder Kriegsschauplatz. Nach der Schlacht von Dresden und vor der Völkerschlacht von
Nur wenige Schritte davon entfernt liegt das Haus, in dem
Leipzig lagerten Hunderte verwundete Soldaten in Meißen.
wenige Jahre später eine Ikone der deutschen Frauenrechtsbewegung geboren werden sollte. Louise Otto-Pe-
Napoleons Meißner Stippvisiten sind Teil der Stadtge-
ters erblickte 1819 am Baderberg das Licht der Welt. Die
schichte. Und noch heute erinnert eine Gedenktafel am
Tochter des Meißner Gerichtsdirektors wurde eine Schrift-
Haus Markt 3 daran, dass der Kaiser der Franzosen einst
stellerin, die für die Rechte der Frauen stritt. Louise OttoPeters gilt als eine der Begründerinnen der Frauenrechtsbewegung in Deutschland. Ihr Meißner Geburtshaus trägt ihr Bild auf der Fassade. Ludwig Richter gehört zu den bekanntesten Malern der deutschen Romantik. Sieben Jahre, von 1828 bis 1835, lebte er in Meißen. Sein Wohnhaus an der Schlossbrücke bietet einen romantisch-schönen Ausblick über die Meißner Altstadt. Diese inspirierte den Künstler, Beispiele finden sich in seinen Werken. Richters Grafik „Feierabend“, eine Straßenidylle hinter der Meißner Frauenkirche, ist
Foto: D. Bahrmann
eines der schönsten Motive der romantischen Kunst.
Eine ungewöhnliche Art, an berühmte Bewohner zu erinnern: Dieses Meißner Fassadenbild erinnert an Louise Otto-Peters
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HEIMAT DES GUTEN Geschmacks restauriert und Neues errichtet. Wer Spitzenweine produ-
ihre Weine ausmacht. 1.500 Winzer tragen zum guten Ge-
zieren will, braucht dafür nicht nur Können, sondern auch
schmack der Weine bei. Sie bewirtschaften Weinberge im
gute Technik. So wie die Genossenschaft, wuchs auch das
gesamten Elbtal.
Weingut.
Seit 80 Jahren gibt es die Winzergenossenschaft. Ihr Wein-
Seit 2008 präsentiert es sich Besuchern als „WeinErlebnis-
gut am Meißner Bennoweg spiegelt ihre Geschichte. Die
Welt“. Hier bietet ein Veranstaltungshaus Platz für Feste,
tiefen Keller, in denen noch heute die Weine reifen, stam-
Feiern und Kultur. In der modernen Vinothek bietet die Ge-
men aus der Zeit, als das Weingut noch ein kurfürstliches
nossenschaft ihre Weine zum Verkosten und zum Kauf an.
war. Als in den 1940er Jahren die Winzergenossenschaft
Die historischen Weinkeller werden regelmäßig für Füh-
am Bennoweg einzog, übernahm sie mit Winzerhaus, Kel-
rungen geöffnet. Komplett wird das Wein-Erlebnis in der
leranlage und Gasthaus historische Gebäude. Der Meißner
„WeinErlebnisWelt“ mit einem Spaziergang zum wieder
Stadtteil Zscheila ist dem Weinbau eng verbunden.
aufgerebten „Kurfürstlichen Weinberg“ am Bennoweg.
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sische Winzergenossenschaft Meißen zusammen, was
Foto: Daniel Bahrmann
Über die Jahre wurde das Domizil der Winzer umgebaut,
Foto: Manufaktur Meissen
Ein Mosaik des guten Geschmacks: So fasst die Säch-
Foto: TMGS
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1
Überqueren Sie bei Ihrem Besuch in Meißen unbedingt die Elbe – und machen Sie auf einer der Brücken halt. Von dort bietet sich das schönste Panorama des Meißner Stadtkerns. Hübsche Bürgerhäuser schmiegen sich um die Frauenkirche. Auf dem Burgberg thronen Dom und Albrechtsburg. Hier zeigt sich auf einen Blick: Meißen ist postkartenschön!
2
Machen Sie bei Ihrem Altstadtbummel einen Abstecher hinter die Frauenkirche. Nur wenige Schritte vom Markt entfernt steht hier ein besonders schönes Bürgerhaus. Das ehrwürdige „Bahrmannsche Brauhaus“ zeigt die feinen Formen der Renaissance. Vor rund 500 Jahren mussten reiche Meißner Bürger beim Hausbau offenbar nicht sparen: Auf dem Giebel über dem Portal sind feine Figuren zu sehen.
3
Wenden Sie den Kopf, wenn Sie auf dem Domplatz stehen. Bewundernde Blicke verdienen hier nämlich nicht nur Dom und Albrechtsburg, sondern auch die Wohnhäuser, die den Platz säumen. In ihnen lebten einst die Domherren. Mit ihren mächtigen Mauern, Umgängen und Innenhöfen bieten sie noch heute besonderen Wohnkomfort und besten Ausblick über die Meißner Altstadt.
4
Schlösser baute sich in Sachsen nicht nur der Kurfürst. Ein schönes Adelsdomizil steht im Meißner Stadtteil Proschwitz. Es ist Namensgeber für das Weingut Schloss Proschwitz. Dessen renommierte Erzeugnisse werden zwar nicht im Schloss gekeltert, die Eigentümerfamilie des Prinzen zur Lippe öffnet es dennoch regelmäßig für wein- und kulturaffine Besucher. Es finden Konzerte, Weinverkostungen und Märkte statt.
5
Und noch einmal zum Wein: diesmal ins Spaargebirge. Der Weinberg am Schwalbennest heißt nach dem Weinbergshäuschen, das zwischen den Rebzeilen steht. Wie andere Weinbergshäuser in der Region dient es den Winzern zur Aufbewahrung ihrer Werkzeuge. Hin und wieder wird hier – im Weinberg der sächsischen Weinkönigin – sicher auch
Foto: D. Bahrmann
gefeiert. Wer könnte es bei diesem grandiosen Ausblick verdenken?
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