Applause 12/2019

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SCHUTZGEBÜHR 0,50 E

DEZEMBER 2019

by

LINDEMANN

GRIMME BRÜDER

CLAIRO + H C S U DEPENB

D + ANNA E R Y L P M + SI + AMILLI + ALLE SHOWS UND TICKETS FÜR WEIHNACHTEN !


live nation presents

09.04. BeRlIn ‧ 11. 04. FRAnKFURT ‧ 15.04. München 17.04. hAMBURG ‧ 18.04. leIPZIG ‧ 20.04. DüSSelDORF

07.10. MÜNCHEN

21.10. DÜSSELDORF

15.01. HAMBURG 22.01. BERLIN 30.01. MÜNCHEN 02.02. KÖLN tiCKetMasteR: 01806 - 9 99 0 0 0 0* · ticketmaster.de *20 Ct./anruf aus dem dt. Festnetz / max. 60 Ct./anruf aus dem dt. Mobilfunknetz

/livenationgsa

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Intro WILLKOMMEN! Peter Tägtgren ist in Metal-Kreisen eine Institution: Der schwedische Multiinstrumentalist könnte nicht nur alleine im Studio ein komplettes Metalalbum einspielen, er könnte das Ding auch fett ausproduzieren. Seine eigenen Bands heißen zum Beispiel Hypocrisy und Pain, am Mischpult saß er für Genre-Größen wie Children of Bodom, Sabaton und Dimmu Borgir. Warum wir das hier erzählen? Weil sonst eben wieder das passiert, was schon bei Rammstein teilweise der Fall ist: Das Till Lindemanns charismatisches Kantengesicht und seine einzigartige Stimme alle anderen überstrahlt – was ihm anscheinend selbst oft unangenehm ist. Aber Tägtgren zeigt sich eben für die komplette Musik unseres Titelacts Lindemann zuständig, während Till Lindemann Gesang und Texte übernimmt – eine faire Arbeitsteilung also, die beide in unserer Titelstory immer wieder betonen. Das zweite Album des gemeinsamen Projekts ist nun das erste, bei dem auf Deutsch gesungen wird. Was vor allem die zahllosen Rammstein-Fans freuen dürfte – obwohl das Projekt ja gerade deshalb so spannend ist, weil es eben nicht eins zu eins wie Till Lindemanns Hauptarbeitgeber klingt. Ein wenig besinnlicher - und deshalb vielleicht passender zur Jahreszeit – geht es bei unseren weiteren Features zu: Wir portraitieren zum Beispiel Newcomerin Amilli, haben uns das Phänomen „Bedroom Pop“ um Acts wie Clairo angeschaut, sprachen mit „Mr. Simply Red“ Mick Hucknall und trafen die Liedermacherin Anna Depenbusch, die zwar gerade täglich im Studio an ihrem neuen Album arbeitet, das erst im Frühjahr 2020 kommt, uns aber schon mal verraten wollte, was sie für ihre Tour so alles geplant hat. Tja, und wer noch ein paar Tickets sucht, die er oder sie mit Schleife drum unter den Baum legen will, wird natürlich eh bei uns fündig. Alles Liebe!

Amilli

Anna Depenbu sch Lindemann


Inhalt

14 TITEL GRIMME BRÜDER: PETER TÄGTGREN UND TILL LINDEMANN

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40 ERKLÄR MIR EINER ... BEDROOM POP

INTRO Willkommen!

04 INHALT 06 VON FREUNDEN FÜR FREUNDE Sehen, hören, machen, essen, ausgehen!

Unsere acht Lieblinge des Monats

08

NICHT VERPASSEN!

Teitur! Kraftwerk! Sofi Tukker!

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TITEL

Grimme Brüder: Till Lindemann und Peter Tägtgren

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BUNTE TÜTE

Grüße aus der ersten Reihe, Kolumne: Konzertnervbirnen

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INTERVIEWS, FEATURES, STORIES

Amilli, Anna Depenbusch, Simply Red

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Inhalt

42 EINE LIEBESERKLÄRUNG AN... LEONARD COHEN

42

50 HIN & WEG HARRY POTTER IN HAMBURG

EINE LIEBESERKLÄRUNG AN ... Leonard Cohen

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SCHÖNE SACHEN

Alben, Filme, Bücher

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HIN UND WEG

Ein neues Haus für Harry Potter in Hamburg

54 LIVE Die Lieblingstermine von Ticketmaster 64

TOURDATEN

Auf einen Blick

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IMPRESSUM

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VOM LEBEN GELERNT

Lana Del Rey über Plattenfirmen


TA TA TA TAA! Am 20. Juni 2020 spielen die berühmten Berliner Philharmoniker wieder ihr traditionelles SaisonAbschlusskonzert auf der Berliner Waldbühne. Ein schöneres Weihnachtsgeschenk als eine Einladung zu dieser Klassik-Sause kann’s für Orchester-Enthusiasten und Waldbühnen-Romantiker kaum geben. Ticketmaster.de

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SCHOKI, MANN!

Die Schweizer Confiseri Sprüngli ist gefährlich. Ihre Schokoladen, Pralinen, Luxemburgerli und Hörnli haben ein hohes Suchtpotential. Aber sie machen absolut glücklich. Vor allem zu Weihnachten. Wer jetzt online bestellt, bekommt den Schokoladen-Chlaus und den Gianduja-Engel noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest zugeschickt.

VON FREUNDEN FÜR FREUNDE

Spruengli.ch

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Sehen, hören, machen, essen, ausgehen! Unsere acht Lieblinge für den Dezember

MILCHMÄDCHEN

Kurz nach ihrem Abschluss an der Design Academy in Eindhoven 2003 gründete Christien Meindertsma ihr Designlabel „Flocks“. Mit dem Entwurf für den Pouf „urchin“ feierte sie ihren internationalen Durchbruch. Ihre Projekte sind so schön, dass sie bereits in die Sammlung vom Victoria & Albert Museum London und des MOMA New York aufgenommen wurden. Der Pouf „urchin“ wird aus hochwertiger neuseeländischer Wolle in den Niederlanden per Hand gestrickt und ist sehr, sehr schön - und die perfekte Idee für den Wunschzettel!

Milchmaedchen-shop.de

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ZIMMERMÄNNER IN HAMBURG Wer ganz genau hinguckt, wird oben rechts, auf dem Plattencover der Zimmermänner, etwas hinter grünen Blättern versteckt, den Musikmanager und BMG-Senior Vice President New Classics & Jazz Christian Kellersmann erkennen. Der spielte in den Achtzigern Saxophon in der Hamburger Band „Die Zimmermänner“. Der Bildband „Hamburg Vinyl“ zeigt jetzt 33 Plattencover aus Hamburg und ihre Geschichte. Neben den Zimmermännern haben die Autoren Christoph Dallach und Bernd Jonkmanns Vinyl-Cover von Freddy Quinn, Jimi Hendrix, John Lennon und Cher wieder entdeckt. Junius-verlag.de


DIESE SONGS DÜRFEN NICHT DARAUF FEHLEN

„LAST CHRISTMAS“ Wham!

HEISSE ROCKSTARS Wir sind den Foals rettungslos verfallen. Das liegt nicht nur an den in diesem Jahr erschienenen Alben „Everything Not Saved Will Be Lost - Part 1 und 2“, sondern vor allem an den unfassbar guten Liveshows der britischen Rockband. Am 24. und 25. April treten die Foals in Köln und Berlin auf. Ticketmaster.de

SCHÖNER FLITZER Die Weihnachtsbaumanhänger von House Doctor sind mit die schönsten. Vor allem die VW-Käfer mit Tannenbaum haben’s uns angetan. Wer auch noch auf der Suche nach einem Weihnachtsstrumpf ist, wird bei den Hausdoktoren ebenfalls fündig. Pinkmilk.de

EIS, EIS, BABY Stahlträger, meterhohe Decken, bunte Lichter, Musik und jede Menge Eis! Die Jahrhunderthalle Bochum lädt ab dem 13. Dezember wieder in den EisSalon Ruhr zum Schlittschuhlaufen - und das auf einer der schönsten Eislaufbahnen Deutschlands. Das Beste: Die 90 Meter lange und 17 Meter breite Indoor-Eisbahn ist überdacht! Ticketmaster.de

Bald muss Weihnachten sein. Denn so sicher, wie sich alle Jahre wieder die Dominosteine (wer isst die überhaupt?) in den Supermarktregalen stapeln, Glühwein-Stände in den Innenstädten aus dem Boden sprießen und das Christkind erscheint, dudelt auch „Last Christmas“ aus allen Lautsprechern. Der Wham!-Klassiker aus dem Jahr 1984 wird geliebt und gehasst - und schafft es jedes Jahr wieder, pünktlich zur Adventszeit, in die deutschen Single-Charts. Und das seit 35(!) Jahren. „Last Christmas“ ist damit das am häufigsten platzierte Lied der ChartsGeschichte, auch wenn es der Titel nie an die Spitze der Hitparaden schaffte. Der Song scheiterte 1984 in England an „Do They Know it’s Christmas?“, diesem anderen großen Weihnachts-Ohrwurm des Projekts Band Aid, der in unserer ganz persönlichen Mixtape-Auswahl der Weihnachtslieder-Favoriten knapp abgeschlagen auf Platz 2 landet. Mehr als 1,4 Millionen Mal wurde „Last Christmas“ verkauft. Vermutlich auch, weil das Video dazu so schön kitschig ist. Es entstand im schweizerischen Bergdorf Saas Fee und ist genauso, wie man sich verschneite Weihnachten in einem Chalet in den Bergen vorstellt. Nur eben ohne Liebeskummer. Denn um den geht es in „Last Christmas“. George Michaels Herz wird darin von einer attraktiven Brünetten gebrochen. Ausgerechnet sein Bandkollege Andrew Ridgeley spielt den neuen Freund der Frau, der George Michael im Jahr zuvor sein Herz geschenkt hatte („Last Christmas, I gave you my heart“) und die es am nächsten Tag gleich weiter verschenkte („But the very next day, you gave it away“). Das Gerücht, dass der Titel ursprünglich „Last Easter“ heißen sollte und für eine Oster-Veröffentlichung im Frühjahr 1985 geplant war und von George Michael kurzfristig umgetextet wurde, weil die Plattenfirma von Wham! dringend einen Weihnachtssong brauchte, ist übrigens ein Weihnachtsmärchen. Aber ein schönes.

MIXTAPE

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NICHT VERPASSEN!

Teitur Wenn man den Songs des von den wilden und wetterbesiegten Färöer-Inseln stammenden Singer-Songwriters und Komponisten Teitur lauscht, fühlt man sich, als bestünde man aus schmelzender Schokolade in einer Tasse heißer Milch an einem knackig-kalten Wintertag. Teiturs Lieder wärmen den Unglücklichen das Herz. Auch die Glücklichen nimmt der färöische Liedermacher mit seinen melancholischen Kompositionen in den Arm. Es ist also nicht wirklich ein Wunder, dass es Teitur mit seinem Debütalbum „Poetry & Aeroplanes“ direkt auf Platz 1 der iTunes-Charts schaffte. Er erhielt zwei Danish Music Awards und spielte über 1000 Konzerte. Seine Künstlerkollegen Seal, Corinne Bailey Rae und Judith Holofernes, an deren letztem Album „Ich bin das Chaos” er mitwirkte, schätzen das Ausnahmetalent von Teitur über alle Maßen. Sein neuntes, von der Kritik hochgelobtes Studio-Album „I Want To Be Kind“ nahm er mit Thomas Bartlett aka Doveman auf, der sonst mit absoluten Songwriter-Ikonen wie Sufjan Stevens oder Martha Wainwright zusammenarbeitet. Vielleicht liegt es ja daran, dass Teitur von so winzigen Inseln stammt, die so viel Gefühl produzieren. Am 10. März 2020 startet er in Deutschland seine Welttournee mit dem Titel „Home“. Benannt ist die Tour nach einem seiner letzten Songs, in dem er singt: „Zuhause ist der Ort, an dem ich gewesen bin und wohin ich gehen möchte. Zuhause, ich werde mich immer wie zu Hause fühlen. Egal, wo es mich hin verschlägt.“ So wahr, so schön!

Teitur „Home“ Welttour 2020 10.03. - 17.03.2020 u.a. Leipzig, Erlangen, Essen Tickets auf Ticketmaster.de

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NICHT VERPASSEN!

Kraftwerk Konzertveranstalter Ernst-Ludwig Hartz ist ein echter Coup gelungen. Die Elektropioniere Kraftwerk spielen im kommenden Jahr ihr einziges Deutschland-Konzert in Bonn - und das auf der Wiese des legendären Hofgartens. Das Konzert findet im Rahmen des Beethoven-Jubiläums BTHVN2020 statt. 2020 ist aber nicht nur das Jahr des 250. Geburtstages des großen Bonner Komponisten Ludwig van Beethoven, dessen Werke zum kulturellen Erbe der Menschheit zählen, es ist auch das Jahr des 50. Geburtstages von Kraftwerk. Die Düsseldorfer Musiker, die als Urväter des Electro, HipHop, Rap, Synthiepop und Techno gelten und Musiker und Bands wie Depeche Mode, David Bowie, New Order und Rammstein inspirierten, gründeten sich im Jahre 1970. Ein Jahr lang verhandelte ErnstLudwig Hartz mit Kraftwerk, um sie nach Bonn zu bekommen. Überzeugt hat Ralf Hütter, Henning Schmitz, Fritz Hilpert und Falk Grieffenhagen vor allem die traditionsreiche, beeindruckende Kulisse des Hofgartens, in dem 1983 eine halbe Million Menschen gegen die Stationierung von Atomraketen in Europa demonstrierten. Hartz rechnet zum 3D-Konzert von Kraftwerk mit rund 25 000 Besuchern. Kraftwerk prägten mit ihrem Sound-Stil die Musikgeschichte. Für Fans von HipHop, Rap oder Electro ein absolutes Muss.

Kraftwerk „Kraftwerk 3D“ 16.05.2020 Hofgartenwiese Bonn Tickets auf Ticketmaster.de


NICHT VERPASSEN!

Sofi Tukker Unendlich toll finden wir diese beiden! Darum möchten wir euch auch die aktuellen November- und Dezemberkonzerte von Sofi Hawley-Weld und Tukker Halpern, kurz: von Sofi Tukker, ganz dringend empfehlen. Warum ihr das US-amerikanische Dance-Pop-Duo nicht verpassen solltet? Die beiden schrieben „Drinkee”, den Song, der über die Apple Watch-Werbung in Millionen Ohren und Füße flutschte und zum viralen Hit wurde: 67 Millionen Mal wurde der Track auf Spotify gestreamt und brachte Sofi Tukker prompt eine Grammy-Nominierung in der Kategorie „Best Dance Recording“ ein. Wer nun glaubt, Sofi Tukker sei ein klassisches One-Hit-Wonder Phänomen, täuscht sich gewaltig. Mit der ebenso erfolgreichen Single „Best Friend“ und dem ebenfalls für einen Grammy 2019 nominierten Album „Treehouse“ beweisen diese zwei Gegenteil: Sofi Tukker machen auch in den trübsten Wintertagen Lust auf Tanzen!

Sofi Tukker R.I.P Shame World Tour 25.11. - 12.12.2019 u.a. Frankfurt/M., München, Berlin Tickets auf Ticketmaster.de

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Lindemann

DES

WAHNSINNS

FETTE BEUTE

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TITEL

T

ill Lindemann hat im wohl hektischsten Jahr seiner Karriere mit

Rammstein irgendwie noch die Zeit gefunden, das zweite Album seines Projekts Lindemann zu veröffentlichen, das er mit dem schwedischen Alleskönner Peter Tägtgren betreibt. Die kleine Sensation dabei: Zum ersten Mal singt Lindemann auch hier auf deutsch. Der Autor und Musikjouranlist Björn Springorum, immer eine gute Adresse für Geschichten über extreme Rockmusik, traf die beiden für uns in Berlin zum Gespräch und erfuhr, wie es überhaupt zu dieser Zusammenarbeit kam, wieso ihnen dieses Projekt auch im alltäglichen Wahnwitz ihrer anderen Bands so wichtig ist und was man auf der Tour im kommenden Jahr erwarten darf.


b er es wollte oder nicht: Mit seinem zweiten Soloalbum „F & M“ macht Till Lindemann irgendwie auch seinem Hauptbrötchengeber Rammstein Konkurrenz. Sicher, die größte deutsche Band aller Zeiten spielt im Grunde in ihrer ganz eigenen Liga und hat sich 2019 mit einem kolossalen Album samt überbordend-größenwahnsinniger MegaTournee zurückgemeldet – dreifach Gold, dreifach Platin, hunderttausende verkaufte Tickets. Doch was Lindemann jetzt mit seinem Sidekick Peter Tägtgren vom Stapel lässt und im Februar 2020 endlich auch live auf deutschen Bühnen entfesseln wird, muss sich in keiner Weise hinter Deutschlands international erfolgreichster Band verstecken. Um das zu verstehen lohnt ein Blick auf die Genesis dieser überraschend stim-

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migen Zusammenarbeit: Irgendwann bei einer Rammstein-Tournee durch Skandinavien, so will es die Legende, gerät Till Lindemann in einer schwedischen Bar in einen Streit mit ein paar üblen Biker-Typen. Ein langhaariger Schwede geht dazwischen, schlichtet, indem er seine Landsmänner auf die Identität des prominenten Fremden aufmerksam macht. Es ist eben nicht irgendein Fremder, es ist auch nicht irgendein schwedischer Streitschlichter. Der eine war schon damals eine unsterbliche Ikone mit Millionen verkaufter Platten, der andere ein legitimer Metal-Gott: Peter Tägtgren, Gründer der legendären Death-Metal-Kapelle Hypocrisy, Oberhaupt der Industrial-Metal-Macht Pain, Besitzer der legendären AbyssStudios, in denen so ziemlich jede Ikone der harten Musik aufgenommen hat. Ach ja, Bürgermeister seiner kleinen Gemeinde ist er irgendwie auch noch.

Zwei Phänomene und Stars in ihrer ganz eigenen musikalischen Filterblase also, durch das Schicksal (oder zwei Drinks zu viel) zusammengeführt. Beiden war klar: Hey, daraus müssen wir was machen! Sie mochten sich sofort, hielten Kontakt, tauschten immer wieder Ideen aus. Und warteten wie der eine Ring in den Tiefen des Nebelgebirges, bis ihre Zeit gekommen war. Das Problem war natürlich nur: Sowohl Lindemann als auch Tägtgren waren so dermaßen eingespannt, dass erst mal gar nichts passierte. Dann ging alles ganz schnell: 2015, praktisch aus dem Nichts, schoss „Skills In Pills“ wie ein Giftpilz aus dem Boden, eine grelle, heftige, überbordende Orgie, mehr Travestie als Rock-Album. Man musste es einfach lieben! Dann: Stille. Aber das waren die beiden längst gewohnt. Sie warteten wieder, bis die Zeit reif war – und feuern mit „F & M“


jetzt endlich ihre zweite Kollaboration ab. Die ist nicht nur sehr gelungen, sie ist deutlich stärker als der Erstling und reißt mit in einen Strudel aus menschlichen Abgründen, Abartigkeiten und Schönheiten. Dieses schwindelerregend hohe Niveau hat, wie jede Erfolgsgeschichte, gleich mehrere Gründe. Der vielleicht schönste ist: Die beiden haben einfach Bock aufeinander, Bock auf Musik ohne Scheuklappen, ohne Restriktionen, ohne Fremdmeinungen. Kurz: Zwei Dudes, die zusammen Musik machen und sich von vornherein keinerlei Fesseln auferlegen wollten. „Lindemann ist ein Ventil“, sagt Tägtgren, langhaarig, tätowiert, bei der Audienz im Berliner Soho House dazu. „Ein Katalysator, der es uns ermöglicht, Dampf abzulassen. Es gibt Dinge, die kann ich nicht mit Pain oder Hypocrisy tun und Till auch nicht mit Rammstein. Deshalb sind wir hier. Wir haben viele Ideen in uns, und die müssen einfach raus. Auf einem Lindemann-Album ist

HALLER

ALVARO SOLER

AMILLI

nichts illegal. Deshalb ist ‚F & M‘ auch so schizophren geworden.“ Schizophren ist eine überaus gute Umschreibung des musikalischen Sachverhalts. Lindemann und Tägtgren drehen durch, drehen am Rad, drehen ab – und erschaffen das so ziemlich kurzweiligste Stück harte Rock-Musik, das man in diesem Jahr gehört hat. Sinfonisch und melodisch, melancholisch und rabenschwarz, zynisch und doppeldeutig, brachial und stampfend. Man merkt schon, dass die beiden hier einfach mal ihr Gehirn abgeschaltet haben. Till, ganz in schwarz, mit gegelten Haaren und auffälligem Schmuck, blickt nachdenklich durch das Club-Restaurant in einer der oberen Etagen, ein Glas Wein in der Hand. Die Blicke, die ihm alle zuwerfen, scheint er gar nicht zu bemerken. Man ist zwar Prominenz gewohnt im Soho House. Aber Till Lindemann ist eben nicht irgendeiner. „Mein Horizont

KÜSSCHEN. TOUR 2020 04 FEB Rostock Mau Club 05 FEB Osnabrück Foyer 06 FEB Oldenburg Flänzburch 07 FEB Lüneburg Salon Hansen KUSS. TOUR 2020 10 MAR Nürnberg Club Stereo 11 MAR Ulm Roxy Café Bar 12 MAR Konstanz Kula 14 MAR Mainz schon schön 15 MAR Saarbrücken Garage Club 17 MAR Köln Yuca 18 MAR Hannover Lux 19 MAR Münster Café Sputnik

Die Arbeitsteilung ist dieselbe wie schon bei „Skills In Pills“: Peter Tägtgren spielt alle Instrumente und produziert, Till Lindemann singt. „Da schafft man einen Song wirklich schnell“, sagt der hünenhafte Sänger mit seiner ruhigen Stimme, die stets in Widerspruch mit seinem berserkerhaften Psychopathenjob auf der Bühne zu stehen scheint. „Dass das mit sechs Leuten in einer Band länger dauert, liegt auf der Hand. Wenn sechs starke Charaktere aufeinanderprallen, wird um jeden Zentimeter hart gerungen. Das hat auch etwas, aber ein Tapetenwechsel ist etwas Schönes.“

MORE LOVE TOUR 2020 29 APR Leipzig Haus Auensee 30 APR München Tonhalle 01 MAY Düsseldorf Mitsubishi Electric Halle 03 MAY Frankfurt Batschkapp 04 MAY Stuttgart Beethovensaal 06 MAY Berlin Tempodrom 07 MAY Hamburg Sporthalle

FESTIVAL 16 JAN Köln Kulturkirche

LENA LENA

SUPER SAD GENERATION TOUR 2020 24 FEB Berlin Kantine Berghain

EUROPEAN SUMMER TOUR 2020 ARLO PARKS 29 MAY Bratislava (SK) NTC 30 MAY Graz (AT) Kasematten 31 MAY Gmunden (AT) Gmunden Rockt 03 JUL München Tollwood Festival 04 JUL Dresden Junge Garde 10 JUL Stuttgart Mercedes-Benz Konzertsommer 18 JUL Schopfheim Sommersound 23 AUG Hannover Gilde Parkbühne 29 AUG Nordhorn, Grafschaft Open Air 03 SEP Bochum Zeltfestival Ruhr 05 SEP Papenburg NDR2 Papenburg Festival

EUROPE TOUR 2019 01 DEC Köln YUCA 02 DEC Hamburg Nochtwache 03 DEC Berlin Kantine am Berghain 04 DEC Prag (CZ) Cross Club 05 DEC Wien (AT) B72 06 DEC München Zehner 07 DEC Zürich (CH) Exil 10 DEC London (UK) Camden Assembly 11 DEC Brüssel (BE) Botanique 12 DEC Amsterdam (NL) Melkweg 19 DEC Bochum Rotunde

hat sich durch das Projekt mit Peter erweitert“, sagt er dann. „Wenn du 25 Jahre lang mit denselben Leuten arbeitest, hast du eine felsenfeste Routine. Du tust die Dinge so, wie sie schon immer gut funktioniert haben. Zu sehen, wie andere Menschen die Dinge angehen und Probleme lösen war erfrischend.“

WINCENT WEISS

ALBUM 16 MAR 17 MAR 18 MAR 28 MAR

RELEASE TOUR Berlin Bi Nuu Hamburg Nochtspeicher Köln Artheater München egoFM Fest

SOMMERTOUR 2020 06 JUN Rostock IGA Park 25 JUN Bietigheim Live am Viadukt 26 JUN Künzelsau Würth Open Air 04 JUL Mainz Summer In The City 17 JUL Ulm Münsterplatz 30 JUL Schwetzingen Schlossgarten 01 AUG Damp RSH Pop am Strand 10 AUG Bonn Kunst!Rasen 14 AUG Fulda Universitätsplatz 15 AUG Halle (Westfalen) Gerry-Weber-Stadion 30 AUG Gelsenkirchen Amphitheater 12 SEP Beverungen Weser Open Air

LOLA MARSH

BUDDETALENTAGENCY.COM

DAMIAN LYNN

TOUR 2020 08 JAN Stuttgart Im Wizemann 09 JAN Leipzig Täubchenthal 10 JAN Berlin Auster Club 12 JAN Hamburg Nochtwache 13 JAN Köln Yuca 14 JAN München Heppel + Ettlich


KABARETT VERSCHENKEN! 16.

GEORG SCHRAMM • SARAH BOSETTI FATIH ÇEVIKKOLLU • JOSEF BRUSTMANN NILS HEINRICH • ARNULF RATING

Begleitet von ANDREJ HERMLIN AND HIS SWING DANCE BAND

26.2.2020 THEATER DES WESTENS TICKETS: 030 . 84 10 89 09

Das lebende Stadtmagazin

9.12. 3.2. 6.4. 8.6. 2019

2020

2020

2020

DIE WÜHLMÄUSE TICKETS: 030 . 30 67 30 11

Für jeden Song reiste Lindemann einige Tage zu Tägtgren in die schwedische Provinz, um in der Abgelegenheit (und mit Seeblick!) seine Texte einzusingen: „Meistens warte ich auf Peters Musik. Dann krieche ich in sie hinein und suche nach den passenden Worten zu dem, was ich höre.“ Die waren auf dem Debüt noch in Englisch. „F & M“ ist das erste durchgehend deutsche Lindemann-Album – und ein weiteres Beispiel für die Wortgewalt des Psychopoeten Lindemann. „Bei unserem ersten Album wollten wir auf jeden Fall vermeiden, dass man Lindemann von Tag eins an mit Rammstein in einen Topf wirft. Wir haben also bewusst versucht uns hier abzugrenzen“, erklärt der Berliner Sänger. „Musikalisch unterscheiden sich Rammstein und Lindemann natürlich, aber es gibt durchaus Parallelen, die wir durch die deutsche Sprache nicht noch mehr unterstreichen wollten.“ Diesmal jedoch war die Ausgangslage eine gänzlich andere, erzählen sie: Lindemann und Tägtgren wurden vom Hamburger Thalia Theater engagiert, um einige Songs für eine moderne Adaption des Märchens „Hänsel und Gretel“ zu schreiben. „Am Ende hatten wir fünf fertige Stücke – und witterten plötzlich Blut“, so Lindemann. „Wir schrieben einen Song nach Song dem anderen, wir waren plötzlich wie entfesselt. Weil wir deutsch angefangen hatten, machten wir deutsch weiter. Ob das beim nächsten Album wieder so sein wird, steht aber in den Sternen.“ Tägtgren schaltet sich schmunzelnd ein: „Wir wissen eigentlich nie so ganz genau, wie es weiter geht.“ Selbst die beiden wussten lange nicht, dass es überhaupt ein zweites Album geben würde. Doch genau das mögen sie daran: Den X-Faktor, das Unvorhersehbare. „Wir tun das hier nicht für die Kohle!“, betont der Schwede. „Wir tun es, weil es uns Spaß macht. Wir haben deswegen auch niemandem erzählt, dass wir überhaupt ein zweites Album aufnehmen. Wir wollten in Ruhe gelassen werden – sobald die Leute Bescheid wissen, will jeder mitreden.“ Lindemann nickt entschlossen. „Nur so können wir wirklich durchdrehen. Auf dem Album gibt es einen Tango, einen Rap-Song, etwas sehr Opernhaftes, eine Ballade…“ Wie er so erzählt, spürt man überdeutlich, dass ihm Lindemann gut tut. Natürlich weiß er, dass er in erster Linie und für alle Zeit vor allem als Sänger der unvergleichlichen Rammstein gesehen wird. Doch mit Lindemann hat er sich ein eigenes kleines Reich erkämpft, in dem er seine morbiden Fantasien und sezierenden Gesellschaftsstudien exakt so heraufbeschwören kann, wie er es will. Katharsis garantiert.

Mi./Do., 12./13.2.20 BREMEN Metropol Theater Do., 26.3.20 20 h BREMERHAVEN Stadthalle Fr., 27.3.20 20 h WILHELMSHAVEN Stadthalle So., 29.3.20 18h OLDENBURG Weser-Ems-Hallen

Die englischen Texte auf dem ersten Album waren durchaus amüsant, auch pointiert und natürlich durchdacht. Sie entfalteten aber nicht ihr ganzes Potential. Erst „F & M“ bietet die typische Lindemann-Poesie, aus Moritaten, Wortspielen,


WANN UND WO? Lindemann Tour 2020

Alliterationen und einzigartiger Phrasierung, die man so sehr liebt. Dennoch war das englische Album wichtig für ihn, verrät er: „Englisch macht mir die Tür auf für andere Pointen, andere Refrains, andere Metaphern. Es war, als hätte ich ein vollkommen neues, mir fremdes Gebäude betreten. Wenn du 25 Jahre lang auf deutsch textest, kommst du irgendwann inhaltlich an Grenzen. Du hast das Gefühl, alles schon gesagt zu haben. Englisch zu schreiben, war ein Neustart, der meine Lust an Sprache wieder entfacht hat.“ Hört man, spürt man: „Allesfresser“, „Blut“, „Ich weiß es nicht“ oder „Knebel“ fesseln (höhö), faszinieren und sorgen dafür, dass man sich auch lange nach Verklingen des letzten Tons mit den Stücken beschäftigt. Das liegt natürlich an der Musik, aber auch an dem Drumherum der zweiten Platte. Dafür hat der Fotokünstler Heilemania eine ganze Kollektion aufwändig komponierter Kunstwerke produziert: Groteske Körper und miteinander verschmolzene Wesen tragen die Totenmasken von Lindemann und Tägtgren – ein verstö-

rendes, aber gleichsam poetisches und nachdenkliches Ereignis, das man auf dem Cover eines Rock-Albums in dieser Form noch nicht zu Gesicht bekommen hat. „Wir wollen eine Welt erschaffen“, sagt Tägtgren dazu. „Wir möchten den Menschen mehr geben als nur ein paar Songs. Deswegen haben wir wieder mit Heilemania zusammengearbeitet.“ Und deswegen können wir uns sich auch auf die erste Tournee der beiden freuen. Nicht nur, weil Peter Tägtgren seine bestens aufgelegten Band-Buddys von Pain (samt seines Sohnes Sebastian hinter den Drums) mitbringt; nicht nur, weil die beiden schon im Gespräch über den Dächern von Berlin-Mitte eine solche Vertrautheit spüren lassen, dass man sich auf ganz besondere Performance gefasst machen kann. Sondern weil das trotz ihrer nicht gerade geringen Größe die mit Abstand kleinsten und somit persönlichsten Hallen sind, in denen man Till Lindemann seit ungefähr 20 Jahren gesehen hat. Die Frage ist dann nur: Mit Maske oder ohne?

04.02.2020 Hannover Swiss Life Hall 06.02.2020 Köln Palladium 08.02.2020 Wien Gasometer (AT) 12.02.2020 Offenbach Stadthalle 14.02.2020 Leipzig Haus Auensee 17.02.2020 München Zenith 19.02.2020 Zürich Halle 622 (CH) Tickets auf Ticketmaster.de

„Lindemann” (Universal Music)


Bunte Tüte

EN REIHE T S R E R E D S U GRÜSSE A

gust ÄT, am 30. Au R E G D N A B N TO ark Hamburg 2019 im Stadtp h gar

tsächlic ihe kommt ta der ersten Re s au ß rekt von der ru di G n n er nd „Mei sten Reihe, so er r de s au h in m eisten nicht wirklic i. Denn das ist e Reih e, qu as llt nu die ich am , e Di en e. eh Bühn die Fotos entst m de n vo rt, rspek tiven, die Fällen der O hne bieten Pe tos von der Bü Fo . be Als Fotograf lie d. n te sin h meis cht zugänglic ni e ut Le n te der M usiker, für die meis lle Vertrau en tm als das vo of s und voller da ch t tis er rd ao er fo es hektisch, ch ist e hn Bü r l el zum stödenn auf de Fotograf schn dass man als so solch eine n, lle ich r rfa de pe it Stol . Eine Band, m rd wi r to ak of er Indie-Pop renden Risik die Hamburg hung habe, ist zie Be eräts Sänger e er dg nd an nb beso s Foto zeigt To Da . ät er dg an adtpark bei Band Tonb Hamburger St der Bühne im f au im August ht nd ec Ba Sp r de Ole adliner Show He n te öß sonderer gr be der bisher her ein ganz r Abend war da De , warum . nd es ru hr G Ja r es de ch dies d ist somit au un n te zember ilig De te Im für alle Be hieden habe. eses Foto entsc ich freue di d r fü un ur ich To m f ich eder au nbandgerät wi geht es mit To “ g. ni sin n wahn mich jetzt scho nzertle-

THE COLOR OUT OF SPACE

unser Ko Bild rücken, die , Menschen ins en und Künstler k wollen wir die die Künstlerinn lich tür In dieser Rubri na en m ein rafinnen und Zu tog n. Fo lte ha die n ch er au ben am Laufe s Fynn m anderen ab Heute stellt un hne stehen, zu uns festhalten. die auf der Bü Backliner und Momente für als se t ha die e die rig , jäh Fotografen die tos vor. Der 24 tschied dann, ner Lieblingsfo machen und en Freund eines sei benbei Fotos zu freiberuflicher ne n als ge it be fan Ar ge r ine Mercher an r im hen. Neben se seinen Maste ruflich anzuge cht er gerade Fotografie be auch selbst und Cutter ma n ist d an un ram urg me mb Ha Fotograf, Ka “ an der HAW reund.com „Sound Vision rt ihr auf fynnf Studiengang Arbeiten erfah ine se er üb es Musiker. All

COMIC TRIFFT H.P. LOVECRAFT TRIFFT POSTROCK Es ist eines der spannendsten Langzeitprojekte in der deutschen Comic-Landschaft und ein faszinierender, abgründiger Gang zwischen Comic, Literatur und Musik: Andreas Hartung, der seine Comic-Arbeiten unter dem Kürzel „aha“ veröffentlicht, hatte schon immer ein Faible für die dunklen Geschichten des Horror-Autoren H.P. Lovecraft. Mit diesem Projekt hat er es sich nun vorgenommen, die Lovecraft-Geschichte „Die Farbe aus dem All“ in seine eigene Bilderwelt zu überführen. Die wunderschönen, unheimlichen Zeichnungen werden zu Youtube-Videos montiert und mit einer musikalischen Interpretation der Postrock-Band The Dunwich Orchestra komplettiert. Leider viel

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zu selten hat man auch die Chance alles zusammen in einer Live-Multimedia-Show zu sehen. Sollte das bald wieder der Fall sein, halten wir euch natürlich auf dem Laufenden. Bis dahin empfehlen wir die Videos auf the-colour-out-of-space.com – wo man schon die drei vollendeten Kapitel von fünfen anschauen kann.


Bunte Tüte Kolumne: Konzertnervbirnen

Folge 8: Die Besserwissenden Wir lieben Konzerte und verbringen unsere Abende gerne in der Gesellschaft Gleichgesinnter vor einer Bühne. Aber wir wollen euch in unserem Heft auch nicht nur in Euphorie und Watte kuscheln. Deshalb gehen wir mit dieser Kolumne dahin wo es wehtut – und stellen uns direkt neben die schlimmen Menschen, die einem auch das beste Konzert versauen können. In der achten Folge nimmt sich Rosalie Ernst die Klugscheißer, pardon Besserwissenden vor. Eine Spezies, die ihr um so häufiger begegnet, seitdem sie entschieden hat, Musikjournalismus aktiver zu betreiben. Illustration: Alexandra Ruppert

Ist es nicht wundervoll, wenn sich der Raum vor der Bühne langsam mit Menschen füllt, man mit noch vollem Bier in der Hand tuschelt und die Luft sich mit einem elektrischen Knistern der Vorfreude auflädt? Ich liebe diese kleinen Momente, die dafür sorgen, dass man vor lauter Aufregung fast explodiert. Erst letztens spürte ich das wieder – an einem Abend im Oktober im Berliner Tempodrom, beim Konzert von New Order. Leider gibt es einen Satzanfang, der dieses zarte Kartenhaus namens Euphorie regelmäßig zum Einstürzen bringt. Und der geht so: „Wusstest du eigentlich …“ Es sind die klassischen Worte der Besserwissenden, die einen Redeschwall aus hochtrabenden Kommentaren zum Sound, exklusivem Hintergrundwissen zur Band und kritischen Auswertungen ankündigen. Was dann oft bei prätentiösen Klugscheißereien wie „Lass uns mal Mitte/Mitte stehen, da ist einfach der beste Sound“ anfängt, endet ganz schnell beim Profilieren erster Klasse. Zugegeben, als bekennender Musikgeek finde ich mich manchmal selbst in dieser Rolle wieder, doch seitdem ich mein Nerdtum zum Beruf gemacht habe, bin ich plötzlich umgeben von Fachidioten mit einem unerschöpflichen Wissensschatz. Ihre Werkzeuge sind Anglizismen, Harmonielehre für Anfänger, Namedropping und Referenzen zu

unzähligen anderen Shows, die allen demonstrieren, wie musikgewandt und ausgehfreudig man ist. Gesteuert vom Urtrieb der Prahlerei sehen sie es als ihre Pflicht, den Umstehenden mal mehr mal weniger neue Informationen an die Hand zu geben. Was auf den ersten Blick wie ein toller Newsservice wirkt, entpuppt sich schnell als eine „One WoMan Show“, die der fatalen Annahme entspringt, dass die Konzertbesucher auch das Publikum der Besserwissenden sind. Und die sind sich für nichts zu schade, nichts ist ihnen unbekannt. Vielleicht bin ich auch ein bisschen neidisch, dass ich meine Poleposition verloren habe, nicht mehr die Allwissende in der Menge bin und nun als Neuling ständig von Kolleginnen und Kollegen belehrt werde - obwohl ihre Meinung ohnehin kein Geheimnis ist und oft am Tag darauf mit nur wenigen Klicks im Netz zu finden ist. Deshalb hier mal ein Vorschlag als Friedensangebot (und damit ich endlich meine Ruhe vor euch habe): Macht doch ne Instastory draus! Denn es wäre doch wundervoll, wenn all die intelligenten Sprüche und humoristischen Anekdoten in Zukunft direkt ins Netz gesendet werden! Eure Follower warten sicher nur darauf, von euren Belehrungen beehrt zu werden. Und ja - natürlich weiß ich, dass New Order aus Joy Division entstanden sind. Jeder auf diesem Konzert wusste das.


INTERVIEW

Anna Depenbusch

„ICH DENKE IN KONZERTEN“ Ein ungewöhnlicher Gesprächstermin: Anna Depenbusch steckt gerade mitten im Kreativprozess ihres neuen Albums, das erst im Frühjahr 2020 erscheinen wird. Und trotzdem hatte sie auf dem Reeperbahn Festival Zeit für ein Gespräch über das Schwere im Leichten, Quantenphysik, den Kampf und die Freude des Klavierspiels, das Handwerk der Liedermacherin – und ihre Konzerte, die mehr denn je im Mittelpunkt ihres Schaffens stehen werden. Interview: Daniel Koch

Ich finde es angenehm und ein wenig ungewohnt, dass wir hier nicht wie sonst im Musikjournalismus über ein neues Album sprechen, das in den nächsten Wochen erscheinen wird. Der Nachfolger zu „Das Alphabet der Anna Depenbusch“ wird wohl erst im Frühjahr 2020 kommen, danach geht es auf Tour für dich. Ich habe also auch noch keine neuen Lieder gehört – weiß aber immerhin, dass du bei deinen kommenden Konzerten solo mit Klavier auftreten wirst und diese Entscheidung auch auf das Album einwirkt. Was magst du uns dazu verraten? Mein Ziel ist es sozusagen, die Farbe ins Klavier reinzubringen. Ich habe meine Alben in der Vergangenheit ja immer „in bunt“ aufgenommen – also mit Band, Orchester und Gästen – und dann später noch mal in reduzierter Form, nur mit Stimme und Klavier als Schwarz-WeißVersion. Das war immer so ein Kontrast, der mir gut gefallen hat. Bei den Shows im letzten Jahr merkte ich, dass mir die

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Zeit am Klavier am meisten Spaß bringt und dass ich mir für das Album und die Tour wünsche, im Grunde solo am Klavier zu bleiben und bei der Komposition trotzdem die Farben einziehen zu lassen. In diesem Prozess stecke ich jetzt gerade. Ich schreibe sozusagen ein buntes Album fürs Klavier. Das tolle am Klavier ist, dass da einfach so viel Dynamik drinsteckt. Du kannst eine komplette Band mit dem Klavier ersetzen. Du hast die ganze Bandbreite an Harmonien, Frequenzen, an Dynamik, an Lautstärke - und das finde ich toll. Das war auch die Erkenntnis des letzten Jahres: Ich habe gemerkt habe, dass das live für mich am schönsten ist. Ich denke da also ganz egoistisch. Am Klavier zu sitzen und diese Freiheit mit dem Publikum zu spüren, macht mir gerade am meisten Spaß. Ich kann spontan Songs und Setlists ändern, andere Tempi spielen, die Stimmung eines Songs ändern - und ich kann auch immer auf das Publikum reagieren. Das ist mit Band nicht ganz so leicht.

Ich versuche mir dieses „bunte Klavieralbum“ gerade vorzustellen. Ich fand es immer interessant, wie du aus einem Song eine ganz andere Stimmung destillieren kannst. Die Schwarz-Weiß-Versionen haben so eine melancholische Note, selbst wenn die Texte den Witz und das Beschwingte haben, das du ja oft einbringst. Hast du also versucht, deinen Klaviermelodien sozusagen mit leichteren, bunteren Klängen die Schwere zu nehmen, oder wie können wir uns das vorstellen? Ich glaube, dass dieses „Bunt und SchwarzWeiß“-Konzept bisher gut funktioniert hat für mich. Es gab immer diesen Kontrast zum Referenzalbum: Ein schnelle Pop-Nummer mit Band und Bläsern war dann eben in der Schwarz-WeißVersion eine Ballade. Jetzt fällt dieser Bezugsrahmen weg: Ich kann endlich Songs etablieren, die ich am Klavier geschrieben habe. Die Farbe möchte ich aber weniger durch die Musik, als vielmehr durch die Sprache reinkriegen.


Durch die Bilder, und den Geschichten, die ich erzähle. Was deutschsprachige Musik angeht, stell ich immer wieder fest: Es gibt so viel Scheiß da draußen. Eben weil es mit der deutschen Sprache sehr schwer ist, melodische Popsongs zu schreiben oder Gefühle zu vermitteln, ohne ins Kitschige zu treten. Ich habe da einen Heidenrespekt vor und denke, du bist eine der besten Songwriterinnen, die wir haben, was das Schreiben guter, gefühlvoller Popsongs oder Chansons angeht. Wer selbst schreibt, weiß, wie schwer es ist, all das mit einem guten Flow zusammenzubringen. Wie kann man sich also diesen Schreibprozess bei dir vorstellen? Ist es ein Kampf, ein Ringen? Oder fliegen dir die Lieder so leicht zu, wie sie später klingen? Ja, es ist ein Kampf und ein Ringen. Man sitzt da jedes Mal und denkt, man kriegt es nicht hin. Und dann entwickeln die Worte im Idealfall plötzlich eine Eigendynamik. Die fangen an, sich miteinander zu unterhalten. Aber mit Leichtigkeit hat dieser Prozess gar nichts zu tun. Was am Ende leicht klingen soll, ist meistens harte Arbeit und ein langer Weg. Aber das ist eben meine Aufgabe. Ich versuche, dem wirklich auf die Schliche zu kommen, dass die deutsche Sprache eine Selbstverständlichkeit kriegt, dass sie einen Flow hat und trotzdem berührt und unterhält. Manchmal habe ich am Klavier aber auch das Gefühl, ich sei nur diejenige, die versucht die Ideen einzusammeln. Die kommen dann nicht von mir, die kommen durch mich durch. Wie so ein Musenkuss. Und dann fallen mir später manchmal Referenzen und kleine, clevere Spielereien auf, bei denen ich denke: „Nie im Leben hab‘ ich mir das ausgedacht!“ Von dieser Erfahrung höre ich immer wieder, wenn ich Künstlerinnen oder Künstler interviewe. Wobei viele sagen, dass dann erst die harte Arbeit anfängt und man sein Handwerk einsetzen muss. Genau. Irgendwie eine schnelle Zün-

dung oder eine Inspiration zu haben – das ist einfach. Aber sich dann für einen Funken entscheiden und genau diesen auszuarbeiten - das ist Handwerk. Deshalb mag ich den Begriff „Liedermacherin“ auch so gerne, weil das dieses Handwerkliche betont: Man geht mit der Feile an die Lieder ran, bricht einzelne Strophen auf, stemmt eine zu wuchtige Metapher raus, sägt einen Halbsatz weg … Ich muss dabei immer an Nick Cave denken, der ja so eine Art „9 to 5– Songwriting“ macht und sein Songwriting wie einen Bürotag gestaltet. Wie sind deine Arbeitsrhythmen? Ganz genauso. Mir hat mal ein Hamburger Kollege gesagt: „Du musst für die Kreativität Bereitschaft zeigen.“ Das finde ich sehr passend. Es ist ein wenig wie eine Liebesbeziehung oder wie eine Verabredung: Du setzt dich ans Klavier und hast dann schon mal deinen Teil der Verabredung erfüllt. Ob dann die Muße, die Inspiration und die Kreativität auch erscheinen möchten, entscheiden sie selbst. Wenn sie aber kommen, und du sitzt nicht da - ist es auch blöd. Gibt es Tricks, wie du deine Inspiration triggern kannst, wenn du neue Lieder schreibst? Ich habe in dieser Arbeitsphase manchmal gewisse Themenbereiche, die mir die Inspiration liefern. Gerade ist es zum Beispiel die Wissenschaft im Allgemeinen und die Physik im Besonderen. Ich finde, das hat viel mit Inspiration zu tun, allein schon bei der Frage, wo man weiterforscht und wo nicht. Das ist ein sehr kreativer Prozess, der viele Parallelen zur Musik hat. Interessierst du dich für Physik? Eher so über Bande gespielt. Ich war in der Schule in Physik nur guter Durchschnitt. Aber ich lese in letzter Zeit viele Science-Fiction-Romane, die ja oft sehr wissenschaftliche Ideen als Ausgangsbasis nehmen. Und gerade die Verbindung zwischen Physik und Weltall ist wahnsinnig hirnsprengend. Dieses Schwarze Loch, das jetzt zum ersten Mal fotografiert werden konnte,

verschlingt zum Beispiel pro Tag die Masse einer kompletten Erde. Das verdreht mir den Kopf – aber das mag ich. Ja, so was finde ich auch sehr inspirierend! Wenn man sich wirklich für das Denken verrenken muss, um das in Ansätzen zu begreifen. Mich fasziniert gerade die Quantentheorie. Da gibt es zum Beispiel diese Quantenfluktuation, wo sozusagen Dinge plötzlich aus dem Rahmen fallen. Da hast du im Grunde einen Zustand, wo die Wahrscheinlichkeit, dass die Dinge in diesem Kreis nach gewissen Regeln passieren, bei 100 Prozent liegt. Diese Quantenfluktuation ist dann sozusagen ein spontaner Ausreißer, wo das dann plötzlich nicht der Fall ist. Ich finde das ist im kreativen Prozess ganz ähnlich. Man probiert natürlich, sich in einem vertrauten Rahmen zu bewegen, aber hofft drauf, dass man den Bogen auch mal überspannt und etwas passiert, dass man sich nicht ausrechnen konnte. Kann man jetzt also vermuten, dass genau diese Überlegungen stark in dein neues Album einfließen werden? Auf jeden Fall. Es wird jetzt nicht „Die Physik der Anna Depenbusch“ heißen, aber das könnte der Untertitel sein. Diese Themen beschäftigen mich schon sehr: Schwarze Löcher, Gravitationswellen, all diese Sachen, die jetzt gerade passieren. Das begeistert mich und ich habe die Zeit und das Bedürfnis, mir dort Ideen zu holen. Es gibt ja in Hamburg auch so ein Teilchenbeschleuniger, da fahre ich zum Beispiel nächste Woche mal hin. Es gibt so Phasen bei mir: Gerade bin ich in meiner introvertierten Inspirationsphase, wo ich auch keine Konzerte spiele und nur ganz selten mal Interviews gebe. Nächstes Jahr, wenn ich auf Tour gehe, ist dann alles wieder sehr extrovertiert. Da ist dann wenig Platz, sich neue Sachen reinzuladen. Und wie steht es mit Science Fiction bei dir? Die finde ich schon faszinierend, aber bei diesem Streben ins Weltall, das ja auch die Wissenschaft beflügelt, denke ich gerade oft: „Sollten wir uns nicht erst mal um die


Erde kümmern?“ Klar kannst du auf den Mars fliegen, aber gerade stehen andere Dinge an und auf dem Spiel. Irgendwie ist die Welt gerade so wahnsinnig klein geworden. Auch jetzt durch die ganzen Klimaprobleme. Wir müssen da Gas geben - und dann kümmern wir uns um den Mars. Es wird aber kein Konzept-Album oder eine Space Oper? Nein, das färbt subtil auf das Album ab und ich werde es auch nicht zu weit nach außen stellen. Ich möchte mir von der Sprache schon treu bleiben. Dieses Poetische, Leichte, Melancholische wird weiter im Mittelpunkt stehen. Das andere sind Subtexte, die mitschwingen. Wer sie entdeckt, kann das tun.

WANN UND WO? Anna Depenbusch Tour 2020 12.03.2020 Fulda, Orangerie 20.03.2020 Halle (Saale), GeorgFriedrich-Händel Halle 25.03.2020 Essen, Lichtburg 27.03.2020 Oldenburg, Kulturetage 03.04.2020 Berlin, Admiralspalast 06.04.2020 Reutlingen, Franz.K 24.04.2020 Hamburg, Laeiszhalle (Großer Saal) Tickets auf Ticketmaster.de

„Leicht“ - bei den Kritiken zu deinen Alben taucht dieses Adjektiv auch immer wieder auf. Eigentlich ja ein krasser Kontrast zur Entstehung. Judith Holofernes sagte dazu mal sehr passend: „Leicht ist ja immer schwer.“ Das trifft es. Ich mag ansonsten auch gerne die Referenz zu Sportlern. Zu Tänzern. Oder zum Ballett. Diese Leichtigkeit ist ja so brutal. Wenn man das sieht, denkt man immer: „In diesem leichten Sprung stecken so viele Schmerzen.“ Aber so empfinde ich das manchmal am Klavier. Um mich da frei zu fühlen, muss ich viel Zeit investieren. Aber das lohnt sich. Du hast mal gesagt, dich verbinde eine Hassliebe mit diesem Instrument. Ja. Auf jeden Fall. Das Klavier ist so wahnsinnig einschüchternd. Es ist ein Rieseninstrument und es macht dich einfach platt, wenn du da nicht gegenhältst. Ich finde es unfassbar schwer und habe es nicht so im Rückenmark drin, dass ich immer Klavier spielen könnte. Ich muss mir immer noch jedes Konzert erarbeiten. Wie bist du denn ans Klavier geraten? Ich habe einen älteren Bruder, der auch Musiker geworden ist und das Klavier schon spielte, als ich noch nicht so weit war. Es hat in meiner Kindheit im Alltag immer eine Rolle gespielt. Ich habe anfangs gedacht, ich kann drauf

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verzichten, weil ich ja Sängerin werden will. Ich will die Hände frei haben, ich will vorne stehen. Aber dann habe ich gemerkt: Wenn ich mich selbst begleite, habe ich musikalisch mehr Freiheiten – und deshalb habe ich es mir drauf geschafft. Allerdings kann mich am Klavier wirklich auch nur begleiten. Du kannst mir jetzt keine Noten hinstellen und dann spiele ich das. Das Klavier ist dafür da, meiner Stimme den Teppich zu bieten. Meine Stimme ist Chef. Die Stimme ist immer die Königin - und das Klavier muss das alles tragen. Was ich auch toll finde an diesem Soloprogramm nur mit Klavier ist, dass du dann spontan den Worten mehr Raum geben kannst. Du kannst den Akkord stehen lassen und das Wort aussingen und dann weitergehen – und das jeden Abend anders machen. Da möchte ich eigentlich nicht mehr drauf verzichten. So was geht mit Band nicht. Das ist ein anderes System. Da schließt sich ja wieder der Kreis zu deiner kommenden Tour. Mir fällt dabei auf, dass du ein paar sehr klassische, ehrwürdige Locations bespielt. Hast du die handverlesen? Ja. Ich bin eh ganz begeistert von meiner Booking-Agentur, zu der ich auch eine sehr enge Verbindung pflege. Mit denen habe ich früh überlegt, was passt. Meine Musik ist ja ein wenig Crossover: Sie ist keine Klassik, aber auch kein Club-Pop. Wir versuchen uns jetzt mal an diesen Konzerthäusern, bestuhlen aber ebenso manchmal Locations, die sonst nicht bestuhlt sind. Insofern ist alles dabei: Von Elphie und Laeiszhalle bis zum kleinen Jazz-Club. Klingt fast so, als habe es diesmal erst die Tourpläne und dann die Gedanken zum Album dazu gegeben. Eben. Und das ist für mich gerade das Schönste daran: Erst die Tour zu planen. Wo wollen wir spielen? Wie soll die Bühne aussehen? Was will ich da machen? Und dann inspiriert das den kreativen Prozess. Für mich gehören die Konzerte ganz doll dazu. Ich kann nicht in Alben und Singles denken – ich denke in Konzerten.


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FEATURE

Amilli

„LÄUFT GANZ

GUT, ODER?“

W

Sie ist kaum 20 und schon jetzt eine der aufregendsten und selbstständigsten Newcomerinnen in Deutschland: Amilli aus Bochum hat den kleinen Hype um ihre frühe Single „Rarri“ genutzt, um eine Karriere in ihrem eigenen Tempo zu starten. Gerade kam ihre Debüt-EP „Wings“, ab dem 1. Dezember ist sie mit ihrem coolschönen Pop-Entwurf auf der ersten eigenen Europatournee. Text: Daniel Koch Fotos: Tarek Mawad

er die junge Sängerin Amilli trifft, ist schnell gezwungen, sich über das Wort „Coolness“ Gedanken zu machen. Denn cool ist diese Bochumerin: Allerdings nicht so, wie man das sonst im Musik-Game erlebt. Ihre Art hat nichts von der aufgepumpten Coolness der Rap-Gockel, die damit nur ihre tief lodernden Komplexe schockfrosten. Und es ist auch nicht die wie ein permanenter Instagram-Filter glitzernde Coolness, die beim R’n’B-Nachwuchs so oft zu finden ist. Nein, Amillis Coolness geht eher so: Man singt auf einer Award Show im Oktober vor lautem, angetrunkenen Publikum, alleine am Keyboard eine Ballade, bringt damit die versammelte deutsche Pop-Bundesliga dazu, mal drei Minuten die Klappe zu halten – schaut nach dem letzten Akkord in die Runde, zuckt im Applaus

mit den Schultern, lächelt und nickt kurz, also wolle man sagen: „Jau, geht doch.“ Das macht sie nämlich öfter: Wenn man Amilli auf die erstaunlichen Entwicklungen ihrer noch jungen Karriere anspricht, grinst sie kurz und sagte Dinge wie: „Joah, läuft ganz gut, oder? Hätte ich auch nie gedacht. Echt nicht.“ Zum ersten Mal treffen wir Amilli Ende Juni zum Gespräch in Berlin. Mit ihrem Manager und Produzenten Leo ist sie für ein paar Tage in der Stadt, um Freunde zu treffen und natürlich auch, um ein paar Meetings zu halten. Denn, das muss man wissen, Leo und Amilli sind Teil des MIGHTKILLYA-Kollektivs aus Bochum: Sie produzieren und veröffentlichen unter diesem Namen Songs und Videos, sind also auch als Label am Start – und haben nur fürs Booking namhafte Unterstützung. Mit der schon beschriebenen halbtrockenen Ruhr-

pott-Coolness (nennen wir sie einfach mal so) beschreibt Amilli dann auch, wie das mit der Musik losging: „Irgendwann hat meine beste Freundin mal zu mir gesagt: ,Hey, du kannst ja richtig gut singen.‘ Und ich dann so: Echt? Ich hab‘ das dann aus Spaß ausprobiert mit ein paar Freunden und in so einem selbst gemachten Studio im Keller einen Song aufgenommen. Den habe ich bei Soundcloud hochgeladen, eher aus Spaß, aber dann wusste es natürlich die ganze Schule und mir haben ganz viele Leute geschrieben. Leo zum Beispiel, der jetzt mein Produzent und Manager ist und auch in der Band spielt. Wir kannten uns vorher nicht, kommen aber beide aus Bochum und haben dann mal gemeinsam an Songs gearbeitet – und das hat so gut gepasst, dass sich daraus alles weitere ergab.“


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Eyed Soul Red ment (Warner) Rights Manage Label: BMG

CD: Blue

Artist: Simply

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Eine gute Kombination, die sich da zusammengefunden hat: Amillis Stimme klingt – wie es EinsLive mal so schön formulierte – ein bisschen traurig und ein bisschen verkatert und ist so besonders, dass man die Musik dazu sehr filigran angehen muss, was Leo sehr gut gelingt: Die Beats sind passgenau, modern, eher minimalistisch, die Sounds – je nach Songstimmung – mal barjazzig verraucht aufs Klavier setzend, mal von verhallten Gitarrenklängen durchweht. Der Song „Rarri“ sorgte dann für den nötigen Buzz, der ihr auch den Förperpreis der EinsLive-Krone einbrachte. Darin singt sie: „Prada, Fendi, Louis Vuitton / You still don‘t look like Yves Saint Laurent / Don‘t wanna see your Ferrari / Ain‘t feelin‘ your luxury.“ Dazu sagt Amilli: „Ach, mir fiel einfach auf, dass es in der Musik, die meine Freunde hören, gerade so wahnsinnig oft um Materialismus geht. Da hab ich nicht so Bock drauf, deshalb hab ich den geschrieben.“ Ungefähr zu dem Zeitpunkt realisierte sie auch, dass sie ihr FSJ in einem Kindergarten, das sie nach dem Abi angefangen hatte, nicht zu Ende bringen kann – und beschloss erstmal auf die Musik zu setzen. „Mal schauen, wie das wird. Aber FSJ und Musikmachen ging zeitlich irgendwann nicht mehr auf.“ Statt FSJ Kindergarten, jetzt also FSJ Musikbusiness – so weit liegt das schließlich auch nicht auseinander. Amilli und ihr Team legen dabei ein interessantes Tempo vor: Bevor im November endlich die EP „Wings“ kam, hauten sie alle paar Wochen einen neuen Song samt Video raus. Nach „Rarri“die nach jungem UK-Soul klingende Nummer „Maybe“, dann die fast jazzige Ballade „Into You“, der Pop-Dancer „Oh My“, das Nancy-Sinatra-Cover „Bang Bang“ – ein Duett mit Henning May -, die coole RapNummer „Die For You“ mit Gast Serious Klein und schließlich der EP-Titeltrack „Wings“, der ganz wundervoll mit einer Coldplay-Gitarre beginnt und lyrisch diese wilde Zeit ein wenig einzuordnen versucht: „People recognize me / That kinda terrifies me / And at the end of the day / I‘m just this girl from next door / I‘m the same person as before.“ Parallel zu dieser Veröffentlichungsstrategie, die ganz gut ins Streaming-Zeitalter passt, spielte sie mit ihrer Band zahlreiche Konzerte: erste große Festivalshows, Supports für befreundete Bands wie Giant Rooks oder AnnenMayKantereit und kleine Promo-Events wie das Kiosk Konzert mit SEAT und Musikexpress, bei der wir sie zum zweiten Mal trafen. Dort erzählte sie uns von ihrer ersten Live-Erfahrungen: „Dieses Konzert auf dem PULS Open Air war schon besonders. Ich hab voll früh gespielt und da standen schon so viele Leute. Und dann habe ich erst geschnallt: Huch, die sind wegen mir da!“ Auch bei dem intimen Gig im Kiosk ist es aufschlussreich sich das Publikum anzuschauen: Statt nur schmachtende mittelalte Typen,


SPECIAL GUEST:

NAAZ

wie man sie oft bei Songwriterinnen wie Phoebe Bridgers oder anfangs bei Warpaint in den ersten Reihen findet, ist Amillis Publikum eine sehr junge und sehr bunte Mischung, die auch mit ihr auf der Schule gewesen sein könnte. Mittlerweile strahlt Amilli diese halbtrockene Coolness auch auf der Bühne aus: Oft lächelt sie, als wundere sie sich immer noch, warum das so gut läuft, dann wiederum pariert sie locker eine kleine Panne oder einen Zwischenruf. „Ich wurde in dieses Live-Spielen so richtig reingeworfen und musste das in kürzester Zeit an den Start bringen. Ich habe das dann einfach gemacht, ohne viel darüber nachzudenken. Ich merke vor allem, dass ich bei den SupportShows unheimlich viel gelernt habe. Wie man mit dem Publikum umgeht, wie man die eigene Nervosität runterfährt, wie man Klavierspielen und singen gleichzeitig auf die Kette kriegt.“ Damit ist sie nun also gut gerüstet, für ihre erste eigene Tour, die sie nicht nur durch Deutschland sondern auch durch diverse Nachbarländer führt. Ein großes Label braucht sie dazu weiterhin nicht: „Das ist nicht der Plan. Weil wir gemerkt haben, dass das irgendwie von alleine funktionert und auch davon lebt, dass da keine Riesenproduktionen dran hängen.“ Fragen zum Debütalbum muss sie sich dabei natürlich trotzdem gefallen lassen. Also, wie oft musste sie schon die Frage nach dem Debütalbum hören? „Häufig. Viel zu oft.“ Gut, dann spare wir uns das. „Danke.“

29.01. MÜNCHEN TONHALLE 02.02. BERLIN COLUMBIAHALLE 10.02. FRANKFURT JAHRHUNDERTHALLE 12.02. KÖLN PALLADIUM

WANN UND WO? Amilli Tour 2019 01.12.2019 Köln Yuca 02.12.2019 Hamburg Nochtwache 03.12.2019 Berlin Berghain Kantine 06.12.2019 München zehner 19.12.2019 Bochum Rotunde Tickets auf Ticketmaster.de

„Wings” EP (MIGHTKILLYA)

UND BAND 2020 SUPPORT: PHIL SIEMERS

30.01. BERLIN · COLUMBIA THEATER 31.01. HAMBURG · FABRIK


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Interview

Simply Red

„ICH BIN SEHR

GLÜCKLICH

MIT MEINEM HAAR“ Der Prunk hat die Musikindustrie noch nicht völlig verlassen. So weit ist der Weg zum Kaffee-Pad-Gerät am anderen Ende des Zimmers, dass man es sich zwei Mal überlegt, ob man diese Expedition wirklich auf sich nehmen will. In dem beeindruckend riesigen Raum, ja beinahe einem Ballsaal, des feudalen Berliner „Hotel de Rome“ sitzt Mick Hucknall ganz allein auf einem Stühlchen. Der Mann mit der, auch beim Sprechen schon, charakteristischen und in diesem Ambiente mächtig hallenden, Soulstimme und den nicht minder markanten Rothaaren ist hier, um über „Blue Eyed Soul“ zu berichten, das neue Werk seiner Band Simply Red, deren einziges festes Mitglied er ist. Okay, schnell stellt sich heraus, dass Mick mehr Bock hat, aus dem familiären als aus dem musikalischen Nähkästchen zu plaudern, aber auch das soll uns recht sein. Auf den zehn neuen Songs jedenfalls macht Hucknall, 59, so viel Dampf wie lange nicht. War er zwischen Mitte der 80er und Mitte der 90er in erster Linie mit Schmusi-DusiSongs wie „If You Don’t Know Me By Now“ oder „Stars“ erfolgreich, so widmet er sich nun seinen großen alten Funk- und Soul-Vorbildern wie James Brown und Nat King Cole. Und er macht das richtig gut. Zunächst jedoch gilt es, die wirklich wichtigen Fragen zu klären. Interview: Steffen Rüth


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ick, ist das da eigentlich alles echt? Du meinst auf dem Kopf?

Ja. Deine Haare sind wirklich ungemein rot. Danke. Das müssen sie auch sein. Ich bin sehr glücklich mit meinem Haar. Aber du schummelst da schon ein bisschen, oder? Ich unterstütze den natürlichen Farbton ein wenig. Noch näher ins Detail werde ich jetzt nicht gehen. Töte das Bild nicht (lacht). Es ist Showbusiness, Baby. Ich heiße Simply Red, und nicht etwa Simply Grey. Deine Tochter Romy ist zwölf. Hat das Mädchen die Haare seines Vaters geerbt? Meine Tochter ist die perfekte Mischung zwischen meiner Frau und mir. Sie hat das gute Aussehen von Gabriella, und ja, sie hat meine roten Haare. Ich bin froh, dass es nicht umgekehrt ist. Sind die beiden deine bevorzugten Musen? Oh ja, beim Songschreiben verschmelzen sie für mich regelrecht zu einer Einheit. „Thinking Of You“ beispielsweise ist sehr unmittelbar von den beiden inspiriert. Der Song war der Startschuss für das gesamte Album.

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dert Prozent besessen von Pink. Abend für Abend geht sie in ihr Zimmer und dreht so richtig auf. Aber von mir aus gerne, Pink ist cool und ein gutes Vorbild für Mädchen. Außerdem zeichnet meine Tochter sehr gut und macht ihre eigenen Puppen. Sie macht ihre eigenen Puppen? Genauso ist es. Sie nimmt alte Puppen, baut sie auseinander, dann ersetzt sie die Haare oder einzelne Körperteile und schraubt sie wieder zusammen. Hört sich so ein ganz klein wenig unheimlich an. Nein, nein, keine Sorge. Das Hobby hat sie von ihrer Großmutter. Auch meine Frau ist sehr begabt, wenn es ums Designen geht. Ich kann dagegen ganz gut malen. Und ich bin der offizielle Chefkoch daheim. Was gibt es denn so bei euch? Meine Spezialität ist Indisch, denn ich wuchs als Teenager in einem indischen Viertel daheim in Manchester auf. Indisches Essen zu kochen war das erste, was ich lernte. Wie du vielleicht weißt, ließ uns meine Mutter im Stich, als ich drei Jahre alt war. Ich habe früh gelernt, mich zu versorgen. Auch Französisch, Italienisch, Chinesisch, Deutsch und Ungarisch bekomme ich hin.

Wie kam dir die Idee zu dieser funky Uptempo-Nummer? Einfach so. Ich bin kein großer Planer. Ich saß zuhause und genoss das ruhige Leben mit Tochter, Frau und unserem Hund. Ganz plötzlich schoss mir diese Melodie in den Kopf. Ich habe sie schnell ins Handy gesungen, ein paar Textzeilen dazu gedichtet, und nach zwanzig Minuten war der Song fertig. Ich komponierte dann noch ein paar weitere und spürte, wie sehr ich mich zu Bläsern, Gitarre und Bass hingezogen fühlte. Im Studio hatte ich das klare Bild dieser Platte vor Augen und konnte den Musikern sagen, wie ich es haben wollte. Aber wir hatten über Romy gesprochen, oder?

Deutsch? Ich liebe Rotkohl. Und dazu ein anständiges Schnitzel. Der Vater meiner Frau ist Deutscher, ihre Mutter Ungarin. Sie ist in Wien geboren und in Frankfurt am Main aufgewachsen.

Hatten wir. Welche Musik hört deine Tochter so? Im Moment ist sie zu hun-

Von Riesling kann man einiges trinken, bis man ihn merkt, oder?

Sprichst du Deutsch mit denen? Nein, für so eine schwere Sprache ist mein Gehirn zu klein. Ich kann fließend Italienisch, aber sonst nichts. Hast du noch das Weingut in Sizilien? Nein. Verkauft, nachdem Romy zur Welt kam. Sie sollte mit der englischen Sprache aufwachsen. Ich sammele und trinke allerdings sehr gerne Wein. Ich liebe deutschen Riesling.

Mit Wein besaufe ich mich eigentlich nie, das ist ein reines Genussmittel. Den allerübelsten Kater meines Lebens hatte ich allerdings tatsächlich in Deutschland. Oktoberfest. Alles war gut, mit den großen Bieren kam ich gut zurecht. Aber dann brachten sie den Schnaps (lacht). Das kommt vor. Zurück zum Album. „Complete Love“ ist ein sehr hübscher Lovesong. Für wen? Einmal darfst du raten. Frau und Tochter. Der Text ist inspiriert von Nat King Coles Song „Nature Boy“. Er singt darin: „The greatest thing you’ll ever learn. Is just to love and to be loved in return.“ Seit ich ein Kind habe und verheiratet bin, kann ich sagen, dass ich, wenn ich sterbe, geliebt wurde und geliebt habe. Das ist doch mit Abstand die wichtigste Sache im ganzen Leben. Als du mit deiner Frau Gabriella zusammenkamst, kanntet ihr euch bereits, oder? Ja, wir hatten schon mal was zusammen gehabt. Aber ich war jung und ein Idiot. Ich war damals noch nicht bereit und habe noch ein paar Jahre wild und zügellos gelebt, bis mein Gehirn langsam so gewachsen war, dass ich Verantwortung übernehmen und vernünftig werden wollte. Manche schaffen diese Wende ja nie, aber ich war schließlich bereit, ein erwachsenes Leben zu führen. Also war es mit Mitte 40 die richtige Zeit, eine Familie zu gründen? Für mich ja. Manche Menschen haben Kinder, wenn sie sehr jung sind, manche, wenn sie sehr alt sind. Ich urteile in dieser Frage über niemanden. Ist es hart, auf Tournee lange von zuhause weg zu sein? Diese endlosen Touren mach ich nicht mehr. Wir ziehen jetzt zum Beispiel erst im Herbst 2020 los, das ist noch ein ganzes Jahr. Ich hatte zwischen 2008 und 2015 ganz mit Simply Red aufgehört, um mein Kind großziehen zu können. Ich war es leid, mich dem Druck meines Jobs beugen zu müssen, alle zwei Jahre eine Platte


WANN UND WO? Simply Red Blue Eyed Soul Tour zu machen und anderthalb Jahre zu touren. Heute arbeite ich nur noch so viel, wie ich wirklich will. Du hast ein paar Alben unter deinem Namen veröffentlicht. Warum hast du Simply Red 2015 mit dem Album „Big Love“ und einer Tournee wiederbelebt? Wegen des 30-jährigen Jubiläums unserer ersten Platte „Picture Book“. Ich finde, ich habe das genau richtig ausbalanciert. Zuhause bin ich kein bisschen berühmt, sondern nur Dad. Und hier draußen bin ich ein erfolgreicher Musiker. Ich kann mich über nichts beklagen. Wer ist für dich der ultimative „Blue Eyed Soul“-Sänger? Frank Sinatra. Frank ist mein Gott. Und vor ihm war schon Bing Crosby da, dann Elvis Presley, okay, der war braunäugig, dann Mick Jagger, Robert Plant. Alle diese Sänger haben ihre Einflüsse vom Blues, von der afrikanisch-amerikanischen Kultur des frühen 20. Jahrhunderts. Auch die Beatles sind ohne Ende von Motown, Little Richard, Bo Diddley beeinflusst. Das vermischten sie mit europäischer Instrumentierung und Folk-Melodien. In meiner eigenen bescheidenen Weise bin ich ein Nachfahre dieser großen Helden. Aber ich wollte nie kopieren, sondern eigenständig sein. Daher war mir wichtig, auf dem neuen Album eigene Songs zu haben. Coverversionen habe ich sowieso schon genug aufgenommen. Du hast als Ersatz für Rod Stewart einige Konzerte mit den Faces,

dabei unter anderem Ronnie Wood, gespielt. Wie war das? Rundherum phantastisch. Für einen Typen aus Manchester, einen armen Kerl aus der Arbeiterklasse, der als Kind die Rolling Stones angehimmelt hat, war es einfach nur herrlich, mit einigen meiner Helden zu arbeiten. Liam und Noel Gallagher haben dich beschimpft, weil du angeblich gar nicht aus Manchester bist, sondern in Warrington aufgewachsen bist. Schnee von gestern. Liam ist jetzt mein Freund geworden. Die Mutter seiner Frau hat früher den Simply-RedFanclub geleitet. Er muss jetzt nett zu mir sein, sonst kriegt er Ärger mit seiner Schwiegermutter (lacht). Der einzige vage politische Song der Platte ist „Ring That Bell“. Wie laut schrillen die Alarmglocken bei dir gerade? Wir leben in einer komischen Welt, oder? Ich bin Brite, habe eine schottische Oma und einen irischen Opa, die englische Regierung in Westminster repräsentiert nicht meine Gefühle. Ich bin peinlich berührt von meinem Land. Ich schäme mich für das Theater, das wir rund um den Brexit aufführen. Das ist alles Mist. Wie soll das enden? Wer weiß, vielleicht fällt der Brexit ja am Ende noch aus. Wir sind hier in Berlin, nebenan stand früher die Mauer. Es ist doch keine Lösung, neue Barrieren zu errichten. Wir sollten wirklich nicht solche rückständigen Idioten sein.

29.10.2020 Hamburg Barclaycard Arena 30.10.2020 Hannover TUI Arena 31.10.2020 Leipzig Arena Leipzig 02.11.2020 Berlin Mercedes-Benz Arena 03.11.2020 Dortmund Westfalenhalle 04.11.2020 Köln lanxess ARENA 06.11.2020 Frankfurt/M. Festhalle 07.11.2020 Mannheim SAP Arena 08.11.2020 München Olympiahalle 12.11.2020 Zürich Hallenstadion 18.11.2020 Stuttgart Hanns-Martin-Schleyer-Halle Tickets auf Ticketmaster.de

„Blue Eyed Soul” BMG Rights Management (Warner)


POP & POLITIK

„RIGHT HERE, RIGHT NOW!“:

SO KLANG 2019

Die Toten Hosen, die auch an anderer Stelle auf dieser Seite auftauchen, sangen vor einigen Jahren „Wer will schon eure Lieder? / Geht endlich aus dem Weg / Spart euch die Kommentare / Zu Pop und Politik“. Der Song dazu, zu finden auf „Laune der Natur“, war natürlich eine bissige Reaktion auf eben jene vermeintlichen Fans, die ihnen so was auf die Facebook-Seite schrieben. Wir betonen auf diesen Seiten ja monatlich, dass wir es durchaus mögen und unterstützen, wenn Künstlerinnen und Künstler politisches Engagement und/oder Sendungsbewusstsein zeigen. Zum Jahresausklang haben wir deshalb mal geschaut, welche Lieder das ganz gut hin bekommen mit diesem Pop und dieser Politik. Eine kleine Liste in qualitativ willkürlicher Reihenfolge, in der Greta Campino eindeutig den Rang abläuft. The 1975

THE 1975 FEAT. GRETA THUNBERG – „THE 1975“ Der größte Popstar des Jahres, und die Figur, die auf jeden Fall mit 2019 verbunden bleiben wird, ist natürlich Greta Thunberg. Wenn also die britische und gerade bei sehr jungen Menschen überaus erfolgreiche Band The 1975 mit ihr gemeinsame Sache macht, dürfen die alten Säcke ruhig mal Angst kriegen. Und es ist ebenso ein Statement, dass diese Band, die mit Matthew Healy einen verflucht charismatischen, haltungsstarken Sänger hat, sich hier ganz zurücknimmt und in erster Linie ein angenehmes Klangbett schafft für die Worte von Greta, die uns in ihrem Monolog cool, kämpferisch und

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entschlossen die Leviten liest: „We are right now in the beginning of a climate and ecological crisis, and we need to call it what it is: an emergency.“ TRETTMANN – „STOLPERSTEINE“ Vielleicht einer der intelligentesten und besten deutschsprachigen Songs des letzten Jahres. Zu minimalistischen Beats und schwermütigem Klavier erzählt der Chemnitzer von einem Protagonisten, der morgens leicht drüber aus einem Berliner Club wankt, beim „Runterkommen auf’m Weg“ auf den Boden starrt und immer wieder Stolpersteine findet – unter anderem jenen von einer jungen Frau, die mit Mitte zwanzig deportiert wurde und anscheinend den gleichen Vornamen wie seine Freundin trägt. „Was ist wohl passiert / Sie war Mitte zwanzig / Selbes Alter / Ging sie gern tanzen / Königin vom Ballsaal / Genau wie du“. Kann man jedem trotzigen Teenie vorspielen, der meint, in der Schule rede man zu viel über den Nationalsozialismus. Danach schnallt auch der, warum man das macht. LIZZO – „JUICE“ Ist diese Lieb-dich-selbst-Hymne politisch? Aber klar doch! Sie ist bei all dem auch noch catchy, sexy, tanzbar, unwi-

derstehlich und fürchterlich erfolgreich. Die amerikanische Sängerin Lizzo, die ihr auch von unserem Titel kennt, ist vielleicht das schillerndste Beispiel für eine Gang starker Künstlerinnen, die mit ansteckendem Selbstbewusstsein aufzeigen, dass die Welt immer noch ein Old-White-Mens-Game ist. Ihre Antwort: Haltet zusammen! Feiert euch selbst! Denn: „I was born like this, don‘t even gotta try“. Und: „If I‘m shinin‘, everybody gonna shine.“ Mindestens so entertaining und meinungsfreudig ist übrigens ihr Insta-Account @lizzobeeating. KUMMER – „SCHIFF“ Chemnitz zum Zweiten. Aus bekannten Gründen hat diese Stadt in den letzten Jahren ja eine Sonderrolle in diesem Themenfeld, weil sich dort durch das „#wirsindmehr“-Bündnis gezeigt hat, was die heimische Popkultur so alles auf die Bühne bringen kann als Statement. Felix Kummer, sonst Sänger von Kraftklub, war dabei eine treibende Kraft. Auf seinem Solo-Rap-Album „Kiox“ wird es oft politisch (zum Beispiel auch in „9010“), aber die beste Nummer in der Richtung ist „Schiff“, in der er seine Stadt mit einem sinkenden Schiff vergleicht und sich nicht scheut,


version of America / One without the gun, where the flag can freely fly.“ SLOWTHAI – „NOTHING GREAT ABOUT BRITAIN“ Auch der britische Jungrapper Slowthai konnte das gut: Den Brexit-Briten an deren selbstbesoffenen Patriotismus pissen. Das rotzige Titelstück steht am Anfang seines Debütalbums und ätzt: „Sip a cup of tea whilst we‘re spittin‘ / There‘s nothing great about Britain“. Begleitet wurde der Albenrelease mit einer landesweiten Plakatkampagne, bei der Slowthai zwar noch seine Website klein drunterschrieb, ansonsten aber unangenehme Wahrheiten teilte. Zum Beispiel diese: „Recorded offences of hate crime in the UK have increased by 123% in the last 5 years.“

Slowthai

Lana Del Rey auf metaphorische, intelligente Weise, Symptome zu benennen: „Rostbraune Flecken an den Wänden unter Deck / Und wenn man das jahrzehntelang so lässt / Dann geht das später nicht mehr von alleine weg.“ Tja, liebe CDU Sachsen, das ging in eure Richtung. LANA DEL REY – „LOOKING FOR AMERICA” Die „Mass Shootings“ in Amerika und die Waffenpolitik der Trump-Regierung haben eine ganze Reihe an politischen Songs hervorgebracht. Erstaunlich war vor allem dieser spontan eingespielte Song der amerikanischen Sängerin Lana Del Rey, die ja sonst eher für ein sehr verklärtes, durchaus patriotisches Amerika-Bild steht. Sie schrieb vorab zum Song: „Ich weiß, dass ich keine Politikerin bin und das will ich auch gar nicht sein, also bitte entschuldigt die Tatsache, dass ich mir eine Meinung zu dem Thema erlaube.“ Diese Meinung kommt als wehmütiges Suchen daher und versucht, den Ewiggestrigen den eigenen Patriotismus madig zu machen, auf den die sich ja immer exklusiv berufen: „I‘m still looking for my own

TAYLOR SWIFT – „YOU NEED TO CALM DOWN“ Ein kurzer Ausritt in die allerhöchste Kampfklasse der Popwelt: Wenn Taylor Swift, die sich immer vor allzu klaren künstlerischen Statements und Aussagen zu ihren politischen Ansichten geziert hat, plötzlich eine Hymne auf die LGBTQ-Szene singt, deren Ikonen in ihr Video holt und Themen wie Hetze und Fake News direkt adressiert, ist das natürlich ein Spektakel. Vor allem, weil Swift damit einen großen Teil ihrer eigenen Fans vergraulen dürfte, die sie als strahlend, reine, weiße All-AmericanTraumfrau feiern. „You Need To Calm Down“ ist dabei auch noch catchy, clever und wirklich auf den Punkt. „You are somebody that I don‘t know / But you‘re takin‘ shots at me like it‘s Patrón / And I‘m just like, damn, it‘s 7 AM.“ So sollte man mit Hatern umgehen: Den Geifer Locker abperlen lassen. AMANDA PALMER – „EVERYBODY KNOWS SOMEBODY“ Bei der ehemaligen Chefin der Dresden Dolls verschwimmen die Grenzen zwischen Aktivistin und Künstlerin permanent. Eigentlich ist Amanda Palmer durchgehend beides und gestaltet auch ihre Karriere so. Sie finanziert Touren und Alben über Crowdfunding,

organisiert manchmal aus dem Stand spontane Festivals, kommuniziert permanent – und haut auch mal Singles wie diese raus. Eine Akustikballade zum Thema „Gun Violence“, deren Verkaufs-Erlöse direkt und komplett an eine Organisation gehen, die junge Menschen über Waffengewalt aufklärt. Palmer erklärte dazu: „Making art isn’t as direct as voting or calling your congresspeople. But art can get directly into the emotional heart of the matter.“ Recht hat sie. DIE TOTEN HOSEN – „POLITISCHE LIEDER“ Das eine neue Lied vom „Unplugged“Album der Hosen „Tanzen im Regen“ hat ja aufgrund seiner Beschissenheit viel Presse bekommen. Schade, dass man sich stattdessen nicht diesem, auch neu geschrieben Song gewidmet hat. „Politische Lieder“ ist vom großen Songschreiber Funny van Dannen, der ja bekanntlich einige der größten Hosen-Hits zu verantworten hat. Van Dannen hadert hier amüsant wie immer, mit jenem Konflikt, in dem wir uns auch immer wieder finden: „Schade, dass so wenige Leute politische Lieder hören und schade, dass politische Lieder oft so scheiße sind.“ Tja, recht hat er. Es bleibt ne hohe Kunst. Aber deshalb versammeln wir hier ja die guten Beispiele. FATBOY SLIM FEAT. GRETA THUNBERG – „RIGHT HERE, RIGHT NOW“ Es ist angemessen, dass Greta die Klammer dieser kleinen Liste bildet. Dieses Lied ist jedoch nie offiziell veröffentlicht worden. Nach Gretas denkwürdiger Rede beim Uno-Klimagipfel, in der sie die versammelten Bonzen aufforderte „right here, right now“ endlich Bereitschaft zu schmerzhaften Veränderungen zu zeigen, machte bei Instagram ein Zusammenschnitt mit dem Fatboy-Slim-Klassiker gleichen Namens die Runde. Der wiederum wurde von Fatboy Slim selbst aufgegriffen, verfeinert und bei einem Live-Set abgespielt. Ab da gab es kein Halten mehr. Passte aber auch einfach zu gut und bleibt vielleicht die beste Hymne auf 2019.


UNSERE 5 Halsey

The 1975

Keane

Hingehen mit: der besten Freundin

Hingehen mit: Klimaaktivisten

Nicht verpassen weil: Halsey der Popstar der Zukunft ist

Nicht verpassen weil: The 1975 in keine Schublade passen

Hingehen mit: wilden, romantischen Jungs

Für Freunde von: Billie Eilish

Für Freunde von: Popmusik mit Sendungsbewusstsein

Nicht verpassen weil: „Somewhere Only We Know“ live immer wieder herzzerreißend schön ist

Unbedingt vorher reinhören: „People“

Für Freunde von: Balladen mit ordentlich Wumms

Unbedingt vorher reinhören: „Graveyard“

Unbedingt vorher reinhören: „Everybody’s Changing“ Halsey verfügt über echte Superkräfte. So ungefähr wie Wonder Woman, nur noch toller. Sie kann nämlich überall schlafen. Sie findet in jeder Stadt schnell den besten Kaffee. Und sie kann sich an jeden einzelnen Menschen erinnern, den sie irgendwann einmal in ihrem Leben getroffen hat. Von diesen Super-Gaben erzählte sie uns zuletzt in einem APPLAUSEGespräch, das wir mit ihr führten. Wir fanden (und finden) das ziemlich beeindruckend. Wie wir überhaupt Halseys Karriere ziemlich beeindruckend finden. Mit ihrem Mitte Januar erscheinenden dritten Album „Manic“ und der „Manic World Tour“ wird die seit einigen Jahren in Los Angeles lebende Sängerin super erfolgreich sein. Wir sind uns sicher.

09.02.-29.02.2020 Frankfurt/M., Berlin, München

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Der ehemaligen Schulcombo aus Manchester, die sich 2002 gründete, gelang 2013 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum in UK ein unfassbarer Hype. Dann trug Taylor Swift ein Merchandise-T-Shirt der Band, ein Paparazzi schoss sie auf der Straße damit ab und Zack!, The 1975 wurden zu Superstars. 2016 und 2018 veröffentlichen sie mit „I Like It When You Sleep, for You Are So Beautiful Yet So Unaware of It“ und „A Brief Inquiry into Online Relationships“ zwei weitere Longplayer, die beide in England an die Spitze und in den USA in die Top 5 steigen. Am 21. Februar 2020 werden Matthew Healy (Gesang, Gitarre), Adam Hann (Gitarre), Ross Macdonald (Bass) und George Daniel (Schlagzeug) ein brandneues, viertes Album „Notes on a Conditional Form“ veröffentlichen und gleich im Anschluss bei uns auf Tournee gehen.

19.03. - 26.03.2020 München, Düsseldorf, Frankfurt/M., Berlin

Mit „Somewhere Only We Know“ lieferten Keane 2004 einen der größten Hits des Jahres (ach, was schreiben wir, einen der größten Hits des Jahrzehnts) und ihr DebütAlbum „Hopes and Fears“ schaffte es bis auf Platz eins. 2012, nach acht intensiven, wilden, aufwühlenden Jahren, wurde es ruhiger um Keane. Die Band verkündete, dass sie sich auf unbestimmte Zeit aus der Musikindustrie zurückziehen wolle, um sich anderen Projekten zu widmen. Diese Phase ist nun beendet. Und man kann jetzt, nach dem Erscheinen ihres neuen Albums „Cause and Effect“, sagen, dass ihnen die Pause gut getan hat. Gefeiert wird das Comeback gemeinsam mit alten und neuen Fans auch live. Wo und wann? Im Februar 2020 in Berlin und Hamburg.

03.02. + 10.02.2020 Berlin (Verti Music Hall), Hamburg (Docks)


BESTEN Präsen

VÖLLIG

ENTFESSELT

tiert

vo n

Haller

Tove Lo

Hingehen mit: dem tollen, neuen Flirt

Hingehen mit: Frauen in den Zwanzigern

Nicht verpassen weil: bei Hallers „Kuss.“-Konzerten geküsst werden darf Für Freunde von: HipHop, Funk, Blues, Elektro und Soul gepaart mit klugen deutschen Texten Unbedingt vorher reinhören: „Schön genug“

Nicht verpassen weil: Tove Lo herrlich tanzbaren, überschwänglichen, feministischen Elektro-Pop macht Für Freunde von: Gesprächen rund um das Lieben und (Beziehungs-)Leiden einer jungen Frau Unbedingt vorher reinhören:

„Bad As The Boys“ Der Gitarrist und Sänger Haller geht im Frühjahr 2020 mit seinem Debütalbum „Kuss.“ auf gleichnamige „Kuss.“-Tour. Das klingt ziemlich vielversprechend, und Haller hält Wort: Zu minimalistischen Gitarrenklängen und Blues-Elementen geschmeidig auf den Punkt singend, trägt er die Kopflage bis runter zum Bass und den Text direkt ins Ohr. Tja, und von dort fließen die Texte direkt ins Herz. Bis zum Überschwappen. So klingt intelligenter deutscher Pop.

Schon als Zehnjährige gründete sie eine Girlgroup, debütierte später als Hitschreiberin, bevor sie selbst auch nur einen Song veröffentlicht hatte und schrieb im Team des erfolgreichen schwedischen Produzenten Max Martin (Britney Spears, P!nk, Backstreet Boys) Charthits für Icona Pop, ihre Klassenkameraden aus dem Rytmus Musikergymansiet. 2013 stellte sie sich mit ihrer ersten EP „Truth Serum“ und dem ein Jahr später erschienenen Debütalbum „Queen of the Clouds“ selbst ins Rampenlicht und schreibt wenig später als CoAutorin mit am Ellie Goulding Hit „Love Me Like You Do“. Mit ihrem Album „Sunshine Kitty“ macht sie Lust auf die Live-Konzerte.

06.02.-19.03.2020 u.a. Oldenburg, Ulm, Saarbrücken

18.03.-22.03.2020 Köln, Berlin, Hamburg

€ 59,90 (D) ISBN 978-3-667-11686-4

Single für Single, Album für Album bis hin zu seinem letzten Konzert auf der Ostseeinsel Fehmarn am 6. September 1970 enthält dieses Buch Hintergrundinfos zu allen Aufnahmen und Songs von Jimi Hendrix: • Von „Hey Joe“ bis „Purple Haze“: die Entstehungsgeschichte aller Songs des berühmten Rocksolisten • Das legendäre Woodstock-Festival und das Monterey International Pop Festival • Hintergründe zum Werk und Wirken des Ausnahme-Gitarristen • Zahlreiche Fotos, darunter auch unbekannte Aufnahmen

www.delius-klasing.de


Bunte Tüte

PODCAST DES MONATS Man kann hier ja nicht jeden Monat brandneue Podcasts vorstellen. Gibt schließlich genug etablierte, die ebenso ein Hohelied verdient haben – und den vielen anderen, die gerade aus den WLan-Boxen schießen, den Weg geebnet haben. Deshalb heute mal fette Props an „Die wundersame Rapwoche“, die schon bald 160 Episoden auf dem Buckel hat. Produziert wird sie von FluxFMs Online-Sparte BoomFM, moderiert von HipHop-Ziehvater, -Urgestein, -Gewissen Staiger (der uns für jede dieser Beschreibungen einen an die Mappe hauen dürfte, also lieber: Journalist) und dem sehr guten, sehr ironischen, sehr zeitgemäß klingenden Trap-Rapper Mauli (der uns gerade erst den sehr schönen Track „E-Scooter Anthem“ geschenkt hat). Die beiden machen eigentlich genau das, was der Titel verspricht: Sie kommentieren die wundersamen Rap-News der Woche, verlaufen sich in abwegigen Nerd-Themen, quasseln ungebremst über HipHop und Deutschland und HipHop-Deutschland, haben hin und wieder einen Gast dabei und zelebrieren dabei ihren Generationenunterschied. Dabei verlassen sie sich auf das Erfolgsrezept eines jeden Podcasts: Gute Leute erzählen gute Geschichten. Charmant wird die Rapwoche vor allem, weil Staiger, der einst das Label „Royal Bunker“ betrieb und seit Jahren als kritischer, sehr politischer Autor und Journalist unterwegs ist, hier mit einem hörbaren Grinsen im Gesicht einfach drauf los moderiert und so locker aufspielt, wie es eben bei manch anderen seiner Themen nicht geht. Mauli wiederum hat einen sehr angenehmen, nur manchmal respektlosen Humor und eine Schlagfertigkeit, die viele seiner sehr guten Raptexte erklärt. Wer das Ganze hören will, findet hier alle Infos und Abspielmöglichkeiten: die-wundersame-rapwoche.podcasts.fluxfm.de

Von Profis empfohlen: BRUNO MAJOR An dieser Stelle wollen wir euch Tipps von echten Herzbluttäterinnen und -tätern präsentieren, die das Konzert- und Musikleben am Laufen halten. Heute ist Julia Silko an der Reihe. Bei ihr ist noch nicht ganz entschieden, ob sie als Musikjournalistin „enden“ wird, aber auf Blogs wie musikmussmit.de oder auf dem jungen Springer-Portal noizz.de hat sie bereits eine Spur guter Texte gelegt. Dazwischen zog es sie aber auch immer wieder ins

Herz der Musikindustrie, wo sie für Major- und I n d i e- La b e ls g l e ichermaßen arbeitete. Nun macht sie gerade ihren Master a n d e r Po p a ka d e mie Mannheim – und empfiehlt von dort den Allrounder un d Songwriter Bruno Major, der am 4. Februar im Berliner Privatclub und am 5. Februar im Kölner Yuca spielen wird. Auf Instagram könnt ihr Julias schaffen via @ fraulein.fret im Blick behalten.

„Etwas Seelenbalsam gefällig, um durch die düster-kalten Wintertage zu kommen? Dann empfehle ich Bruno Major. Der junge Londoner verzückt derzeit mit seinem sirupartigen Soul-Pop, der sich sofort wohlig an die Ohren seiner Zuhörenden schmiegt. Die Kombination aus reduzierter Soundästhetik, berührenden Lyrics und einer samtig-tiefen Stimme ließen Bruno Major nach seinem Debütalbum ,A Song For Every Moon‘ 2017 schnell zum Geheimtipp avancieren. Nichts, so scheint mir, kann der Brite durch seine Musik nicht zumindest ein bisschen besser machen. Regen und Matsch zum 30. Tag infolge? Vergeben, vergessen.“

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BACKSTAGE

TIPPS ZUM SCHNELLEREN TICKETKAUF

Sticker-Kritik

HAUTAUSSCHLAG WO GESEHEN: Main „Biertonne“, Frankfurt am der in rklo Männe DESIGN: auf der e zu dieser Rubrik kam uns Ide Die zu: ja es Wir geben über dem and kerw Stic die sich wo e, Toilette einer Punk-Kneip Also dachten sortiertes Plattenregal las. Strullbecken wie ein gut im Zeitalter m alle Vor hrt! gee en gehört wir uns: Dieses Phänom dert es wun ums. Tja, mit dem Wissen des digitalen Musikkons Design re ntä ime rud ses, sagen wir, auch nicht, warum uns die gehen, sion kus Dis die in l ma h er noc ansprach. Man kann sich nicht es ob r ode rpunktion angeht, was den Einsatz von Inte DEM Mit : hey r abe , sste mü nk“ heißen „Wutpunk“ oder „Wut-Pu ersprechen? wid da will r We ! age Bandnamen und der Ans

Unseren Redakteurinnen und Redakteure werden im Bekanntenkreis immer mal wieder gefragt, was denn der Trick sei, um bei einem exklusiven Pre-Sale oder einem begehrten Vorverkaufsstart ein paar Tickets schießen zu können. Nun ja, „schnell sein“ ist da vielleicht die kurze Antwort, aber wir haben tatsächlich mal bei unseren Kolleginnen und Kollegen von backstage.ticketmaster.de gefragt. Die arbeiten nämlich daran, auf dieser Website die Hintergründe des Ticketings auszuleuchten. Für uns und euch hatten sie diese fünf Tipps:

FAKTEN: tausschlag man so denkt. Mag Hau Gibt es leider weniger, als Informadie – sein nd für eine Punkba auch der perfekte Name gsprobe. stun Bela eine r ehe urch dad tionssuche im Internet wird l bei ma n me iben, der den Bandna Das wird jeder unterschre man n wen ser, bes t nich n selbst dan Google eingibt. Das wird gt. Aber das hän n dra rt“ nkfu „Fra r ode „Hardcore“, „Wutpunk“ n auf der en Informationen, die ma sind immerhin die wichtig Man findet ist: sten htig wic am Und was Bandcamp-Seite findet. dadurch auch ihre Musik! MUSIK: hienene verspricht. Die 2018 ersc ker Und die hält, was der Stic nk gegen tpu Wu r ellte geb lag“ ist feinst Platte „Haut Aus Zum Sch gerade Eurodie e, eiß Sch te rech , une „Bullenschweine“, die bra auf den Irrsinn den typischen Tageshass pa überschwemmt und variieren zwin nge glä Son Personal. Die des Lebens und dessen 17 Sekunden, höchstens 2 Minuten und schen 40 Sekunden und und Lappen. cks mo Maul und nix für Sch sind also kompakt aufs nd“, „Und bra lten „We , all“ Abf mer Titel sind zum Beispiel „Ar – „Selbst ht! Stadt“ oder – Highlig Tschüss“, „Schande dieser “. pen dran doof du Lap FAZIT: wenig rn: Wer sich auch nur ein cke me t nich lich Man kann wirk mt hier kom n, kan n nde reu anf Oi! r mit Hardcore, Punk ode m, in dem und findet ein Wertesyste durchaus auf seine Kosten allerdings, lag ssch tau Hau gut werden er sich wohlfühlt. Richtig ulierte form er etwas klischeehaft aus wenn sie die ja doch imm ein el“ Nad „Die mit terdampfen und Systemkritik mal kurz run len. bel ma dra gen Dro sehr ergreifendes

1. Den Account bei Ticketmaster am besten schon vor dem Vorverkaufs-

start anlegen und einloggen, da es später wirklich auf jede Sekunde ankommen kann. Solltet ihr schon einen haben, besser noch mal kurz checken, dass ihr das Passwort zur Hand habt.

2.

Am Tag des Vorverkaufs am besten ca. 30 Minuten vor dem Start einloggen, damit ihr rechtzeitig am Start seid.

3. Wider Erwarten und dem, was man so hört, bringt es nix, wenn ihr

schon Stunden vorher auf der Eventseite rumhängt. Einen Vorteil hat man dadurch nicht. Deshalb ruhig erst öffnen, wenn es wirklich los geht.

4. Ganz wichtig: Solltest du nicht gleich zum Ticketkauf sondern in eine

Warteschlange kommen, bedeutet das wirklich, dass du einen kleinen Schritt weiter bist. Wenn du das Browserfenster aktualisierst, wird dieser Platz freigegeben und du musst dich – virtuell betrachtet – wieder hinten anstellen.

5. Hat es geklappt? Glückwunsch! Dann geht es ja nur noch um die Be-

zahlungsart. Hier empfehlen die Kollegen PayPal, weil das System am schnellsten funktioniert und man nicht so viele Daten eingeben muss, wie zum Beispiel bei einem Bankeinzug oder einer Kreditkartenbezahlung.


Erklär mir Einer... ... Bedroom Pop

VIEL GRÖSSER ALS DEIN JUGENDZIMMER! Das eigene Zimmer hat die junge Songwriterin Clairo längst hinter sich gelassen. Ihr Debütalbum „Immunity“ wurde von der Kritik und ihren oft sehr jungen Fans gefeiert, ihre Shows Mitte Dezemer werden sehnlichst erwartet. Trotzdem liest man in Verbindung mit ihr immer wieder von einem Genre, das sich „Bedroom Pop“ nennt. Musikjournalistin Miriam Wallbaum erklärt uns, wo sich Clairo das eingefangen hat und wer sonst noch ansetzt, aus dem eigenen Zimmer die Welt zu erobern.

E

in Bet t, ein Schreibtisch, ein Schrank, unaufgeräumte Klamotten. Vielleicht noch ein kleiner Fernseher, eine vertrocknete Pflanze und die obligatorischen Poster natürlich. So könnte man sich ein typisches Zimmer pubertierender Jugendlicher vorstellen. Denkste! So war das vielleicht früher einmal, doch nicht mehr bei der Generation Z: hier werden die Zimmer von Computern, anderen technischen Gerätschaften und Musikinstrumenten dominiert. In Zeiten von Garage Band, Smartphones und dem Internet können die Digital Natives der 2000er Jahre bereits in jungen Jahren ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Genau dieses Phänomen beschreibt der schwammige Begriff „Bedroom Pop“, der seit geraumer Zeit in aller Munde ist. Junge, meist noch mitten in der Pubertät steckende Menschen, versuchen sich in ihrem kleinen Reich auf musikalische Weise auszudrücken. Und das mit so wenig Mitteln wie möglich. Oftmals geht das ziemlich in die Hose, doch zum Glück gibt es auch einige Ausnahmen, die die Fahne ihrer Generation

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hochhalten. Bestes Beispiel hierfür ist die amerikanische Musikerin Clairo, die 2017 mit ihrem zuckersüßen DIY-Selfie Video „Pretty Girl“ über 40 Millionen Klicks auf Youtube absahnen konnte. Da war sie gerade mal 18 Jahre alt. Und schwups, war sie weltweit bekannt und unterschrieb ihren ersten Plattenvertrag.

Wänden aufnehmen und der Computer und das Internet ihre treusten Begleiter sind. Bereits von Kindertagen an werden sie mit Sozialen Netzwerken konfrontiert und lernen, diese zu ihrem Vorteil zu nutzen. So schaffte es Clairo dann auch mit einem gut platzierten Musikvideo weltweite Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Clairos Musik ist handgemachter, auf das wesentliche reduzierter Songwriter-Pop. Hier und da werden ein paar Lofi-und Synthelemente eingestreut. Auch wenn die junge Musikerin als eines der Aushängeschilder des „Bedroom Pops“ betrachtet werden kann, heißt das nicht, dass alle ihre Genre-Kollegen demselben musikalischen Schema folgen. Denn „Bedroom Pop“ beschreibt vielmehr die Machart hinter der Musik als den Sound. Klar, da ist ein Pop im Namen versteckt, aber heutzutage ist Pop mehr als vielseitig und der Begriff wird so inflationär genutzt, dass er schon fast wieder keine Auskunft über die dahintersteckende Musik gibt. Was alle Bedroom-Popper gemein haben, ist, dass sie ihre Songs in den eigenen vier

Die 19-jährige mxmtoon aus Oakland verfolgt einen ähnlichen Ansatz: durch ihren zahlreichen Social-Media-Accounts, auf denen sie sich beispielweise über Celebrities lustig machte, konnte sie eine Großzahl an Followern für sich gewinnen. Anschließend schmuggelte mxmtoon nach und nach ihre selbstgeschriebenen Ukulele-Songs dazu, die prompt durch die Decke gingen. Die hatte sie im Gästezimmer ihrer Eltern aufgenommen. Mittlerweile hat auch Sie einen Platz auf einem Label gefunden und ihr Debütalbum veröffentlicht. Ganz besonders dabei: Sie hat alle Songs zwei Mal aufgenommen. Die erste Version komplett ausproduziert, die Zweite rein akustisch, sozusagen als Hommage an ihre Zeiten im Gästezimmer.


WANN UND WO? Neben den beiden jungen Mädels gibt es natürlich noch weitere Damen aus der Kinderstube. Hervor sticht hier vor allem noch Beabadoobee mit ihrem verspielten Indie-Pop und ihren blau gefärbten Haaren, die schon fast zu ihrem Markenzeichen geworden sind. Ihr PopMärchen erzählt sich im Grunde genauso wie das ihrer Kumpanin Clairo, mit der sie demnächst auch auf Tour gehen wird. 2017 aus der katholischen Schule rausgeworfen, die freie Zeit zum Musikmachen genutzt, den Song „Coffee“ im Kinderzimmer aufgenommen, auf Youtube hochgeladen und quasi berühmt über Nacht. Da passt es wie die Faust aufs Auge, dass die beiden gemeinsame Konzerte spielen werden. Eines der wohl wichtigsten Charakteristika der Bedroom-Popper sind ihre Texte, die alle ihre eigene Coming-ofAge Story erzählen und sich nicht davor scheuen, vermeintliche Tabu-Themen wie Angstzustände und Depressionen anzusprechen. In den deutschen Reihen fällt hier vor allem die Indie-Slackerin

Ilgen-Nur auf, die zwar eigentlich nicht mehr zur Generation Z gehört, aber für viele Kinder dieser Altersgruppe als Vorbild dient. Mit ihrem handgemachten Indie-Pop, der von ihren Kämpfen mit sich selbst und der Welt erzählt, inspiriert sie hierzulande viele junge Künstler, an sich selbst zu glauben. Auch sie startete mit selbst aufgenommen Tracks auf Youtube, um kurze Zeit später eine ausproduzierte EP zu veröffentlichen. In diesem Jahr folgte ihr Debüt-Album „Power Nap“, auf dessen Cover sie sich in ihrem Schlafzimmer auf dem Bett inszeniert. Was als Anspielung auf den Albumtitel gesehen werden kann, aber auch als Verweis auf ihre Ursprünge als Bedroom-Musikerin. „Bedroom Pop“ ist vielseitig, self-made und eine große Inspiration für eine neue Generation von Musikern, die versuchen, aus kleinen Dingen das größtmögliche rauszuholen. Man darf gespannt sein, was die nachfolgenden Jahrgänge aushecken werden.

Clairo „Immunity“ Tour 2019 14.12.19 Köln, Kantine 17.12.19 Berlin, Lido Tickets auf Ticketmaster.de

„Immunity“ Caroline / Universal


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Eine Liebeserklärung an…

LEONARD COHEN Eine traurige, verwehte Gitarre. Und diese Stimme. Und diese Worte: „I was always working steady / But I never called it art / I got my shit together / Meeting Christ and reading Marx.“ Mehr brauchte es nicht. Schon hatte er mich wieder: Leonard Cohen, der Dichter, der sich nicht für einen Sänger hielt. Der Mann mit dem generösen Understatement. Der Gentleman mit den zärtlichen, versauten, melancholischen, weisen Gedanken, die er stets in wenige Zeilen destillieren konnte. Der oben zitierte Text stammt aus „Happens To The Heart“, dem Eröffnungsstück von Cohens neuem Album „Thanks For The Dance“, das natürlich postum erscheinen wird. Ich gebe zu: Ich war skeptisch. „You Want It Darker“ war das tragische, aber perfekte Goodbye dieses großen Künstlers. Ein Album über den Tod, das in einer Klasse mit David Bowies „Blackstar“ zu nennen ist. Warum sollte man dem noch etwas nachschieben? Aber Cohens Sohn Adam hat aus den letzten eingesungenen Zeilen und den Songskizzen seines Vaters ein weiteres, wundervolles Goodbye kompiliert, das noch einmal mitten ins Herz sticht. Vielleicht, weil sein Tod noch recht nah erscheint. Es war der 7. November 2016, nur 17 Tage nach der Veröffentlichung von „You Want It Darker“, als das offiziell wurde, was man schon beim Hören befürchtet hatte: Das Album klang wie das perfekte Testament, man spürte, dass Cohen im Studio mit dem baldigen Tod schäkerte. Ich habe Cohen lange verschmäht – und schäme mich ein wenig dafür. „Songs Of Love Hate“ und „Songs Of Leonard Cohen“ waren in meiner Jugend die Alben, die man in jeder elterlichen Plattensammlung fand.

„Hallelujah“, „Suzanne“ und „Bird On A Wire“ waren erst der Soundtrack zum Rotweingelaber über die alten Zeiten, als die Eltern noch jung und wild waren. Später, im Studium, wurden sie immer wieder von den pseudomelancholischen Schönlingen gedroppt, die Cohen als Soundtrack zu ihrer Bukowski-Phase auserkoren hatten. Wie originell. Aber dann sah ich ihn zum ersten Mal auf einer Bühne. Es war der Sommer im Jahr 2008. Cohen spielte am letzten Tag des Glastonbury Festivals auf der legendären Pyramid Stage. Es war früher Abend, ich lief mit Kollegen kurz vor Konzertbeginn durch die Menge vor der Bühne, weil ich auf dem Festival als Bierverkäufer arbeitete und wir zu unserer Schicht mussten. Cohen muss damals schon 73 oder so gewesen sein. Es war eines der ersten Konzerte seit gut 15 Jahren. Cohen war damals hoch verschuldet – und hatte sich eigentlich nur noch mal aufgerafft, um die Millionen Schulden aus einem Disput mit seiner langjährigen Managerin Kelley Lynch zu begleichen. Wir hatten nicht wirklich Zeit, die Show zu gucken – und ich hatte ihn noch immer als einen Sänger im Kopf, der eher zu meinen Eltern, als zu mir sprach. Aber als Cohen die Bühne betrat, spürte auch ich, das hier etwas Besonderes passieren würde. Wie elektrisiert starrten rund 60.000 Menschen auf diesen kleinen, alten Mann. Hielten die Luft an, als er mit Anzug und Hut zum Mikrofon ging, der Chor in das eigentümliche „Lalalalala“ einstimmte – und Cohen schließlich die ersten Zeilen von „Dance Me To The End Of Love“ sang. Mir kommt es noch jetzt so vor, als hätte ich die komplette Spielzeit des Songs nicht geatment. Es war das einzige

Lied, das wir schauen konnten – aber es jagte mir einen Schauer durch den Körper. Vor allem, als der letzte Akkord verklang, die Menge kurz still blieb und dann zu einer Jubelwelle ansetzte, die über den fast verdutzten Cohen zusammenbrach. Man spürte, dass er unsicher war. Nicht wusste, ob all diese Menschen ihn noch sehen und hören wollten. Und dann das: Tosender Applaus, der gar nicht stoppen wollte. Cohen trat schließlich vom Mikrofon zurück, lupfte kurz seinen Hut, verneigte sich, griff sich ans Herz und hauchte ein ergriffenes „Thank you“. Danach waren all meine Vorurteile verflogen. Ich trauerte ein wenig, weil ich nur ein Lied diesen heute historischen Gigs sehen konnte – aber andererseits: Vielleicht machte genau das diesen Moment so groß. Ich verschlang daraufhin Cohens Roman „Beautiful Losers“, legte mir einen Großteil seiner Discographie zu – und landete immer wieder bei seiner Stimme, wenn ich Musik zum Nachdenken, zum Runterkommen, zum Sinnieren brauchte. Sein letzter Gedichtband „The Flame“ war eines der schönsten Weihnachtsgeschenke an mich im letzten Jahr. An dieser Stelle ist nicht genug Platz, um Leonard Cohens ganzes Leben zu erzählen. Deshalb habe ich mich auf meinen Erweckungsmoment konzentriert. Nicht aus Egoismus, sondern weil ich in den Jahren darauf lernte, dass es vielen auch jungen Menschen so ging wie mir – zum Beispiel jenen, die ihn 2010 in der Berliner Waldbühne sahen. Ich freue mich schon jetzt, ihn bald wiederzusehen. Nicht auf einer Bühne, nicht in diesem Leben, aber vor meinem inneren Auge, wenn ich in den Sessel sinke und „Thanks For The Dance“ auf den Plattenspieler legen werde. Daniel Koch

Am 22. November wird „Thanks For The Dance“ von Leonard Cohen via Sony erscheinen. Es wird neun Lieder enthalten, die Cohens Sohn Adam nach Skizzen seines Vaters und dessen letzten Aufnahmen vollendet hat. Eine Familienangelegenheit, die nur gut werden kann – immerhin war Adam Cohen schon an „You Want It Darker“ beteiligt.


Cirque du Soleil Berlin

Die steh’n auf Berlin Der kanadische Zirkus Cirque du Soleil kommt nach Berlin und bezieht am Potsdamer Platz seine erste europäische Residenz. Im Winter 2020 wird die speziell für Berlin konzipierte Show im Theater am Potsdamer Platz ihre Weltpremiere feiern.

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Feature

Uns alle eint dieselbe fantastische Vision MAREK LIEBERBERG

Das ist ein Coup! Zum ersten Mal wird eine Cirque du Soleil Show dauerhaft in einer europäischen Stadt zu sehen sein. Standort für die erste Cirque du Soleil Europa-Residenz aller Zeiten ist das Theater am Potsdamer Platz im Herzen Berlins. Ab dem Winter 2020 präsentiert das legendäre Entertainment-Ensemble aus Kanada eine völlig neue Show in der deutschen Hauptstadt. Die feierliche Weltpremiere der neuen Berlin-Show des Cirque du Soleil soll im Winter 2020 steigen. Die Vorbereitungen laufen bereits jetzt auf Hochtouren. Entwickelt und produziert wird die Show komplett in Berlin. Hier kommen alle kreativen Kräfte zusammen. Die Idee dahinter: Die Initiatoren lassen sich von Berlin und seiner Kultur inspirieren, wobei die Essenz des Cirque du Soleil natürlich Dreh- und Angelpunkt bleibt.

das Publikum mit außerordentlichen Ereignissen zu inspirieren. Genau das erfüllt diese Original Cirque du SoleilShow am Theater am Potsdamer Platz. Mein besonderer Dank geht an unsere Partner von Cirque du Soleil für das Vertrauen, das sie in uns gesetzt haben.“ Und Daniel Lamarre, Cirque du Soleil Entertainment Group Präsident und CEO, ergänzt: „Für Cirque du Soleil ist dies eine wundervolle Weise, die 25-jährige Beziehung mit der Stadt zu feiern“. Was das Publikum genau erwarten wird, ist noch geheim. Wer die Shows, Musicals und Tour-Produktionen des Cirque du Soleil kennt, kann aber sicher sein, dass es spektakulär, einzigartig und wegweisend sein wird. Der Vorverkauf für die Cirque du Soleil Berlin-Shows startet Mitte November 2019.

Cirque du Soleil Berlin New Resident Show Theater am Potsdamer Platz Berlin Weltpremiere im Winter 2020 Tickets auf Ticketmaster.de

D i e n e u e S h ow i m T h e a te r a m Potsdamer Platz, dem größten und modernsten Theater B erlins , ist eine Co-Produktion von Cirque du Soleil, der die Verantwortung für die künstlerischen Inhalte trägt, und Live Nation, der weltweit führenden Live Entertainment Company. Entscheidenden Anteil an der Verwirklichung dieses einzigartigen Projektes hat Marek Lieberberg, CEO von Live Nation in Deutschland, Österreich und der Schweiz: „Wir sind wirklich begeistert über die Weltpremiere, denn uns alle eint dieselbe fantastische Vision,

WANN UND WO?

Finn Taylor, Senior Vice President bei Cirque du Soleil, und Marek Lieberberg, CEO von Live Nation


Schöne Alben

„Colorado“ Neil Young & Crazy Horse „Portrait“ Yann Tiersen Der französische Komponist und Instrumentenalleskönner sagt über „Portrait“, es solle seine Lieder wieder in den richtigen Kontext bringen, „damit alle sehen, was sie sind – und nicht, wofür sie benutzt wurden“. Ein sehr treffendes Zitat, denn die 25 Songs dieser Sammlung sind – bis auf drei neu geschriebene – frische Interpretationen alter TiersenStücke. Und die seien eben oft falsch verstanden worden: „La Dispute“ zum Beispiel halten viele für eine romantische Date-Beschallung, obwohl es darin um „Gewalt, Blut, Tod und Schock“ ginge. Wundert also nicht, dass Yann Tiersen hier die Klangfarben oft dunkler anrührt. Mit den auch nicht gerade für RomCom-Quatsch bekannten Gästen John Grant, Gruff Rhys, Stephen O‘Malley (Sunn O)))) und Blonde Redhead gelingt ihm so eine sehr atmosphärische Reise in seine eigene Vergangenheit – oder vielmehr in ein nicht ganz so hell ausgeleuchtetes Paralleluniversum seiner Kunst. Mute / PIAS

Der unermüdliche Neil Young hat zwischen den ganzen Wiederveröffentlichungen seines Archivs und den ständigen Touren mit seiner jüngeren Begleitband The Promise Of The Real tatsächlich noch die Zeit gefunden, mit den alten Buddies von Crazy Horse ein sehr starkes Album aufzunehmen. Und obwohl diese Kombi sonst für ausufernde Gitarrenkrachkaskaden bekannt sind, klingen sie hier oft im besten Sinne handzahm: „Think Of Me“ schunkelt beschwingt in das Album, auf halber Strecke wärmt „Green Is Blue“ mit zarten Zeilen das Herz und „Eternity“ ist eine Pianoballade, die man dem alten Grantler gar nicht mehr zugetraut hätte. Die Gegenpole gibt es zum Glück trotzdem noch: „She Showed Me Love“ ist wild, angetrunken und mit über 13 Minuten Spielzeit so uferlos wie ein Abend in einer guten Bar und „Shut It Town“ ist der tief schiebende Kampf gegen die Beschissenheit der Welt. Reprise / Warner

„Thanks For The Dance“ Leonard Cohen Steht ja schon an anderer Stelle in diesem Heft, dass wir den alten Herren und seine aus dem Keller herauf singende Stimme sehr vermissen. „Thanks For The Dance“ macht das auch nicht besser – im Gegenteil, es zieht unsere Stimmung so kurz vor Weihnachten noch mal gehörig runter. Allerdings in einem heilenden Sinne. Die neun Lieder, die Cohens Sohn Adam nach Notizen seines Vaters final arrangierte, sind minimalistische, kluge Danksagungen, Überlegungen, Schwärmereien eines alten Mannes, der sein Ende kommen sieht. Da Cohen gerade in den letzten Jahren seiner großen Karriere eine Stimme hatte, die wie dafür gemacht scheint, aus dem Jenseits heraus zu singen, funktioniert das alles sehr gut und hat so gar nix mit der Leichenfledderei zu tun, die andere Künstler postum ertragen mussten, weil sie sich nicht wehren konnten. Hut ab auch für die Leistung von Adam Cohen, der selbst ein recht formidabler Musiker ist – was sich hoffentlich auch endlich mal rumspricht. Sony Music

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Schöne Alben

„Athena“ Sudan Archives „Fantasies & Fine Lines“ June Cocó Die Leipziger Pianistin und Sängerin June Cocó kann zwar schon auf eine kleinfeine Discographie zurückblicken, ihr neues Album will sie dennoch als Neuanfang verstanden wissen. Mit Recht, denn wer diese zehn Songs plus Hidden Track mit früherem Material vergleicht, merkt schnell, dass June ihren Sound beträchtlich verändert und ihren Gesang verfeinert hat. Stand vorher auch schon mal eingängiger RadioPop Pate, sind Lieder wie „Paradise“, „Heroine“, „Neptune’s Daughter“ oder die letzte Single „Ready For Love“ atmosphärische Seelenexkursionen, in denen ihr Spiel und ihre Stimme langsam und nachhaltig unter die Haut und ins Herz kriechen. Als Referenz fallen uns da schnell große, geschätzte Namen wie Tori Amos, Sufjan Stevens, Amanda Palmer oder ruhig auch Kate Bush ein. Anfang kommenden Jahres ist sie übrigens mit ihrem Piano auf Tour. FLASHBACK / Chateau Lala

Wer die aus Ohio stammende Sängerin, Geigerin und Produzentin einmal live gesehen hat, weiß um ihre Einzigartigkeit. Auf dem letztjährigen Melt Festival gab es diese Chance zum Beispiel. Nach einigen sehr gelungenen EPs hat Sudan Archives nun endlich ihr Debütalbum „Athena“ veröffentlicht: Die faszinierende Verbindung aus ihrem vom nordafrikanischen Folk inspirierten Geigenspiel, zeitgenössischen Beats, westafrikanischen Rhythmen und ihrer sehr wandlungsfähigen, smoothen R’n’B-Stimme klingt nun ein wenig polierter als zuvor - was zwar schade ist, starken Songs wie „Limitless“, „Confessions“ und dem dunklen „Coming Up“ aber ganz gut steht. Der Killertrack trägt den Namen „Black Vivaldi Sonata“ und ist ein futuristischer Ritt in Soundsphären, die man eher selten bereist. Stones Throw Records/ Roughtrade

„Mind The Moon“ Milky Chance Es bleibt eine schöne Erfolgsgeschichte, dass ausgerechnet zwei Kasseler Jungs sich aufmachen, die Welt mit sonnigem Folkpop zu erhellen. Der Rückenwind ihrer Hitsingle „Stolen Dance“ trug Clemens Rehbein und Philipp Dausch damals bis in die Top 10 von Ländern wie Kanada oder Australien. Während ihr Zweitling unter dem Erwartungsdruck ein wenig zu schwächeln schien, sind Milky Chance mit „Mind The Moon“ wieder entspannt und catchy wie eh und je, was die Single „Daydreaming“ mit Tash Sultana schon früh ankündigte. Neben den starken Vorabtracks wie dem verpennt-coolen Trap-Folk (oder wie man das nennen soll) „Fado“ und die wie befreit wirkende Single „The Game“, sind Milky Chance hier besonders mitreißend, wenn sie internationale Gäste wie die Belgier mit kongolesischen Wurzeln Témé Tan oder die südafrikanische A-cappella-Truppe Ladysmith Black Mambazo an Bord holen. Kassel worldwide? Warum nicht? Muggelig Records / Vertigo / Universal


schöne Filme

Last Christmas Weihnachtsromanze

Die schönste Zeit unseres Lebens Tragikomödie Die Franzosen können es einfach! „Die schönste Zeit unseres Lebens“ ist eine melancholisch-komische, bitter-süße Tragikomödie, in der Comiczeichner Victor (gespielt von dem wunderbaren Daniel Auteuil) den Wunsch hat, noch einmal 25 zu sein und den Tag in den 70ern erneut zu erleben, an dem er einst seine Frau Marianne (Fanny Ardant) kennenlernte. Denn von der wird der Zyniker mit seinem bestem Freund François betrogen. Und so probiert Victor die neue Geschäftsidee der Firma „Time Travellers“ und ihrem Chef Antoine (Guillaume Canet) aus, die mit Hilfe von Schauspielern und Kulissen eine perfekte Illusion erschaffen und ihre Kunden an den gewünschten Tag ihres Lebens zurückversetzen. Kompliziert wird es eigentlich erst, als sich Victor in die Darstellerin seiner Frau verliebt. Die Illusion, noch einmal 25 zu sein und sich erneut unsterblich zu verlieben, ist einfach zu schön, um sie wieder loszulassen… Filmstart: 28. November

Kein Winter ohne romantische Weihnachtskomödie und kein Weihnachtsfest ohne den Wham-Dauerbrenner „Last Christmas“. In dem gleichnamigen Film „Last Christmas“, der von dem Klassiker inspiriert wurde, hält sich Kate mit einem Job als Elfe in einem kleinen Weihnachtsladen im Londoner West End über Wasser. Aus ihrer Wohnung ist sie rausgeflogen, ihre Dates sind allesamt Flops, zu ihrer Arbeitskleidung gehören zu allem Elend ein paar klingende Glöckchenschuhe und auch sonst läuft es in ihrem Leben momentan alles andere als rund. Aber es ist schließlich bald Weihnachten und während sich London unter all der Deko und dem ersten Schnee verwandelt, entwickelt sich zwischen Kate und Tom, den sie im Weihnachtsshop kennenlernt, eine zarte Romanze. Aber ob die dem Weihnachtswahnsinn standhalten wird…? Filmstart: 14. November

Aretha Franklin: Amazing Grace Musikdokumentation

Zum Ende dieses Kino-Jahres erwartet uns noch einmal ein ziemlicher Knaller: „Amazing Grace“ kommt nach 47 Jahren erstmals auf die Leinwand! Die Geschichte dieser Konzertverfilmung ist so einfach wie genial: Nach 20 Alben und elf Nummer-eins-Hits hatte Aretha Franklin im Jahr 1972 alles erreicht, was sie als Künstlerin erreichen konnte. Also beschloss die Queen of Soul, zurück zu den Wurzeln ihrer erfolgreichen Karriere zu gehen. Zusammen mit dem Southern California Community Chor und Gospel-Ikone James Cleveland gab sie ein Konzert in der Missionary Baptist Church von Watts. Das Ergebnis der Aufnahmen der Veranstaltung: „Amazing Grace“, das bis heute meistverkaufte Gospelalbum der Musikgeschichte. Die Veröffentlichung der Konzertaufnahmen, die unter der Regie von Genie Sidney Pollack entstanden, war aus technischen und juristischen Gründen jahrzehntelang nicht möglich. Jetzt ist es soweit. Absolutes Muss für Franklin-Fans! Jetzt ist es soweit. Absolutes Muss für Franklin-Fans! Filmstart: 28. November

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schöne Bücher

Face It Was würde Frida tun? Elizabeth Foley, Beth Coates Was würde Coco Chanel nur an unserer Stelle tun? Oder Clara? Oder Cleopatra? Was können wir von Frida Kahlo, Dorothy Parker und Agatha Christie lernen? Kluge, starke Frauen wie Margarete Steiff, Clara Schumann, Erika Mann und viele andere sahen sich in den vergangenen Jahrhunderten verschiedenen Herausforderungen in der Geschichte ausgesetzt, denen sie sich auf unterschiedlichste Weise stellten. Von ihren Lebenserfahrungen können wir auch heute noch lernen, sei es im Beruf oder in der Liebe. So bietet das Buch „Was würde Frida tun?“ kreative Lösungsansätze, viel Inspiration und smarte Handlungsanweisungen für die diversen Problemstellungen im 21. Jahrhundert. Ludwig

Debbie Harry Mit ihren strohblonden Haaren, dem coolen Sex-Appeal und ihrem lässigen Straßenimage war Debbie Harry viel mehr als nur die Sängerin einer der einflussreichsten und erfolgreichsten Bands der späten Siebziger und frühen Achtziger. Als Frontfrau von Blondie wurde Debbie Harry zur Mode-, Musikund Kunstikone, Harry war das Gesicht einer ganzen Ära. Sie war Stammgast im Studio 54, auf dem Cover des Rolling Stone, Objekt von Warhols berühmten Siebdrucken und Anführerin der Musikvideo-Revolution. Feminismus und Sex-Appeal, Pop und Punk - Harry kann man nur über den Widerspruch begreifen. Ihr Einfluss auf die Popkultur wirkt bis heute. In ihrer Autobiografie erzählt sie erstmals die ganze Geschichte – von den Tagen als Adoptivkind in New Jersey bis heute, wo sie mit über siebzig Jahren immer noch, wie neulich in Hamburg bei der einzigen Lesung aus ihrer Autobiografie, ihr Publikum begeistert. Heyne Harcore

Jimi Hendrix - Alle Songs Jean-Michel Guesdon, Philippe Margotin

Single für Single, Album für Album, bis hin zu seinem letzten Konzert am 6. September 1970 auf der Ostseeinsel Fehmarn, enthält dieses Musikkompendium detaillierte Hintergrundinfos zu allen Aufnahmen und Songs von Jimi Hendrix. Philippe Margotin und JeanMichel Guesdon feiern mit diesem bunten, wilden Buch den begnadetsten Gitarristen der Musikgeschichte, dessen exzessives Spiel die Rock-Welt auf den Kopf stellte. Schönstes Weihnachtsgeschenk für Gitarristen! Edition Delius


Hin und Weg

Harry Potter und das verwunschene Kind - Teil 1 und Teil 2

Ein neues Haus fĂźr Harry Potter in Hamburg

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Noch vier Monate, dann ist es endlich so weit: Der berühmteste Zauberlehrling der Welt zieht nach Hamburg. Am 15. März 2020 feiert das Theaterstück „Harry Potter und das verwunschene Kind - Teil 1 und 2“ als deutschsprachige Erstaufführung im Hamburger Mehr! Theater am Großmarkt Deutschlandpremiere. Dafür wird die Spielstätte gerade aufwändig umgebaut. Wo jetzt noch geschraubt, gebohrt und gehämmert wird, sollen Potter-Fans ab dem Frühjahr von der ersten Minute an ins Potter-Universum katapultiert werden.


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Ki rp en ne te ch . ea is besonders rt zt Th n hö Hol he ge sc ik en ! iti us ng ns br m la n Fa an al auch Live r für Potterrenommierte Weinprobe d manchm icht, nicht nu Anfänger. geredet un rg ist also Pfl einprobenW bu r fü am H ch schlemmt, nau pe ers lee12 und Ep ung, besond ei: Osakaal Tolle Stimm g. Welche lin r (es gibt zw eb Ba Li an rhte rund um Ba rm Die Boile r absoluter gen. K AUFEN! verzauberte die achte Geschiconer West End. gar nicht sa 212) ist unse ir w eg W en nd er nn Lo 16 rf s do ögen, kö Bereits 20 wie e Bühne de e, die in beiwir lieber m so begehrt e und Ron di Atmosphär der beiden mindestens rkeeder intimen arry, Hermin en Ba H ian ar en en w n w nt lg ne b lle ei m n Welterfo und innerhal an den exze Das liegt zu Tickets für de hen Turnier m anderen Vert allerdings isc is zu en ag t, t, nd te im ch Tr rs ar he w er ec e am den vorh und Cocktails er teren bahnbr die Teilnahm und ben Whiskey er klassische en. Nach wei Melbourne werden, ne den vergriff pern. 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WANN UND WO? Harry Potter und das verwunschene Kind Teil 1 und Teil 2 Weltpremiere am 15. 03.2020 Vorstellungen: Mittwochs 14.30 Uhr, Teil Eins & 19.30 Uhr, Teil Zwei Donnerstags 19.30 Uhr, Teil Eins Freitags 19.30 Uhr, Teil Zwei Samstags 14.30 Uhr, Teil Eins & 19.30 Uhr, Teil Zwei Sonntags 14.00 Uhr, Teil Eins & 19.00 Uhr, Teil Zwei Mehr! Theater am GroĂ&#x;markt Hamburg Tickets auf Ticketmaster.de


Live

Die Lieblingstermine von TicketmasteR

Alice Merton Das Jahr 2019 hat so viele smarte, kluge, lustige und tolle Künstlerinnen hervorgebracht. Eine der tollsten ist Alice Merton. Wer mit ihrem Namen nichts anfangen kann, kennt unter Garantie ihren Song „No Roots“, mit dem sie im Dezember 2016 weltweit in die Charts stieg, über eine Million Exemplare verkaufte und zahlreiche Auszeichnungen absahnte. Als die Jurorin der aktuellen „The Voice of Germany“-Staffel damals nach einem Label für ihre Veröffentlichung suchte, bekam sie jede Menge Absagen. Einen anderen Produzenten sollte sie einsetzen, den Titel weniger rockig klingen lassen, lauteten die Ratschläge aus der Musikindustrie. Die WahlBerlinerin probierte es im Alleingang und gründete kurzerhand mit ihrem besten Freund ein Plattenlabel. Chapeau! So geht Musikbranche. 23.02. - 02.03.2020 u.a. München, Stuttgart, Köln

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Konzert-Lieblinge Seasick Steve Seasick Steve blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück, viele Jahre schlug er sich als Wanderarbeiter und Straßenmusiker durch. Seine Musik, seine Konzerte mit dieser speziellen Mischung aus Boogie, Blues, Rock, Americana und Folkmusic erzählen von dieser Zeit. Den ganzen Sommer über war Seasick Steve damit beschäftigt Songs für sein zehntes Studioalbum zu schreiben. Das bisher noch unbetitelte Werk soll im Frühjahr 2020 erscheinen und wird den 68-jährigen auf große Europatournee führen. Deutschland ist auf dem Tourplan mit zwei Shows vertreten. 31.03. + 01.04.2020 Hamburg, Berlin

Sting „My Songs“ geht in die Zugabe! Mit der Konzertserie, mit der Sting schon im Sommer des vergangenen Jahres das deutsche Publikum begeisterte, wird der Brite auch im Sommer 2020 unter freiem Himmel und in einigen ausgewählten Arenen konzertieren. Der Sänger präsentiert natürlich seine größten Hits, inklusive der Songs von The Police. Klassiker wie „English­man In New York“, „Every Breath You Take“ und „Roxanne“ sind auf jeden Fall gesetzt. 15.06. - 20.07.2020 u.a. Köln, Neu-Ulm, Tüßling

Santana Vom Durchbruch-Longplayer „Abraxas“ (1970) über sein erfolgreichstes Album „Supranatural“ aus dem Jahr 1999 bis zum jüngsten Meisterwerk „Africa Speaks“, das 2019 unter Mitarbeit des genialen Produzenten Rick Rubin erschien, dürfen sich die Fans von Carlos Santana bei den kommenden Shows auf eine riesige Auswahl an großen Hits der letzten 50 Jahre freuen. Die Auswahl dürfte Santana schwer fallen, blickt er doch auf eine gigantische Karriere und rund 30 veröffentlichte Alben zurück. 22.03. + 23.03.2020 München, Köln

Stereophonics „Kind“ heißt das neue, in nur 12 Tagen eingespielte Stereophonics-Album. Bei den Aufnahme-Sessions wurde ein Minimum an Studiotechnik, Nachbearbeitung oder Technologie eingesetzt. Dieser reduzierte, rohe Ansatz, Kelly Jones’ Songwriting auf Tonbändern zu bannen, resultiert in packenden und unverstellten Momentaufnahmen einer der beständigsten britischen Bands. Und da ein richtiges Album auch eine richtige Tour verdient, haben die Briten sich Anfang 2020 für eine Europatour angekündigt. 31.01. - 12.02.2020 u.a. Frankfurt/N., Berlin, Köln


Konzert-Lieblinge OneRepublic

Rex Orange County „Loving Is Easy“ behauptet der Brite Alexander O’Connor, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Rex Orange County, in einem seiner Songs. Dass das so nicht stimmt, weiß natürlich jeder, der schon einmal verknallt war, aber trotzdem: für die Dauer eines Dreiminuten-Songs möchte man ihm glauben. O’Connor, der sich Drums, Gitarre, Piano und Songwriting im Teenie-Alter selber beibrachte und später auf der renommierten BRIT School studierte, ist so gut, dass Altmeister Randy Newman ein Duett mit ihm sang. Das ist ein Riesenkompliment und macht Lust auf die Tour des jungen Engländers, die ihn im März nach Hamburg, Berlin und Köln führen wird. 11.03. - 13.03.2020

1996 begegnen sich Ryan Tedder und Zach Filkinsin auf einer High School im beschaulichen Colorado Springs und gründen eine Band. 2002 treffen sie sich in Los Angeles wieder und gründen eine Band und schreiben gemeinsam Songs. Den beiden schließen sich Eddie Fisher (Drums), Brent Kutzle (Bass & Cello) und Drew Brown (Gitarre) an und bringen 2007 ihr Debütalbum „Dreaming Out Loud“ raus. Auf Myspace wird Produzent und Mastermind Timbaland auf die Fünf aufmerksam, nimmt sie unter Vertrag und nimmt eine neue Version ihres Songs „Apologize“ auf. Der schlägt ein wie eine Bombe, spielt Mehrfach-Platin sowie eine Grammy-Nominierung ein und macht OneRepublic über Nacht zu internationalen Stars. 2020 melden sich die Jungs mit einem neuen Album zurück. Ihr einziges DeutschlandKonzert findet am 4. März im Kölner Palladium statt. 04.03.2020 Köln (Palladium)

Hamburg, Berlin, Köln

Louis Tomlinson

Grace Carter Lauryn Hill und Nina Simone - das sind die zwei großen Vorbilder von Grace Carter. Der Einfluss der beiden Powerfrauen macht sich vor allem im Songwriting der jungen Britin bemerkbar. Schon in der Schulzeit schrieb Grace eigene Songs, mit 14 Jahren veröffentlichte sie ihre ersten Titel. Nur ein Jahr später baute der Teenager sein Kinderzimmer in ein Aufnahmestudio um und brachte sich selbst das Klavierspielen mithilfe von Tutorials auf YouTube bei. Nach ihrem Abschluss auf einer Musikschule begleitete Grace Carter unter anderem Dua Lipa, Rag’n’Bone Man und Dermot Kennedy als Support Act auf Tour. Das Beste kommt wie immer zum Schluss: Im Frühjahr 2020 erscheint, pünktlich zur neuen Tour, ihr Debütalbum. 07.03. - 14.03.2020 Hamburg, Berlin, Köln

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Als Mitglied von One Direction war Louis Tomlinson Teil einer der erfolgreichsten Boygroups der Musikgeschichte. Nach der Trennung der britisch-irischen Band, die 2010 im Zuge der Castingshow „The X Factor“ gegründet wurde, wird der Sänger im kommenden Jahr erstmals ohne seine Kollegen Niall Horan, Liam Payne, Harry Styles und Zayn Malik auf Solo-Welttournee gehen. Zuvor ist für Ende Januar das Debütalbum „Walls“ angekündigt. Auch in Deutschland wird Tomlinson für eine exklusive Show einen Zwischenstopp einlegen. 16.03.2020 Berlin (Columbiahalle)


Konzert-Lieblinge Billie Eilish

Lena Es geht immer um die Liebe. Oder es geht um Liebeskummer. Das ist auch bei Lena nicht anders. Der Titel ihres fünften Studioalbums „Only Love, L“, mit dem sich die Sängerin nach einer längeren Auszeit eindrucksvoll in der Musikwelt zurückmeldete, gibt das Thema vor. Alles dreht sich um die Liebe – in den verschiedensten Facetten. Neben sehr persönlichen Songs wie dem Opener „Dear L“ und nachdenklicheren Nummern wie „Private Thoughts“ oder „Skinny Bitch“ setzt Lena vor allem auf tanzbare Hits und klare Ansagen. 29.04.-

Die Geschichte der kalifornischen Sängerin Billie Eilish ist die Geschichte eines kometenhaften, unglaublichen Aufstiegs. Ihr Debütalbum „When we all fall asleep, where do we go“, das sie erst im März veröffentlichte, bricht bis heute alle Rekorde: Es wurde innerhalb einer Woche 14 Millionen Mal via Spotify gestreamt. Es stieg nicht nur auf Platz 1 in unzähligen Ländern weltweit, sondern hält aktuell auch den Titel des meistverkauften Albums 2019 in Nordamerika. 14 ihrer Songs stiegen nach der Veröffentlichung gleichzeitig in die amerikanischen BillboardCharts ein. Ihr YouTube-Kanal kann 3,6 Milliarden Views vorweisen, auf Instagram folgen ihr 39 Millionen Fans. 2020 spielt Billie Eilish in den größten Arenen der Welt. 14. + 15.07.2020 Berlin, Köln

07.05.2020 u.a. Leipzig, München, Düsseldorf, Frankfurt/M., Stuttgart

Wincent Weiss

The BossHoss

The BossHoss, diese glorreichen Sieben des Country-Rock, lieben es heiß wie Frittierfett und melden sich im Sommer 2020 noch einmal mit ihrem Album „Black Is Beautiful“ aus dem Oktober 2018 zurück. Ganz Deutschland kann sich also schon einmal auf 17 wilde Sommer Shows freuen. Warum überhaupt „Black Is Beautiful“? Na ja, Schwarz ist die Farbe der Nacht. Die Farbe der Gefahr. Und des Rock‘n‘Roll. Schwarz ist das Markenzeichen von Rebellen, Outlaws und Party-Tieren, die alle nach Freiheit und Abenteuern suchen. Ein Verlangen, das auch The BossHoss mit Leidenschaft antreibt. Also satteln die sieben furchtlosen Musiker ihre Trucks, setzten die Stetsons auf und fahren mit Satteltaschen voller Rock’n’Roll los, die Republik zu rocken. 06.06. - 06.09.2020 u.a. Schwerin, Bonn, Heidenheim

Es war bislang ein ziemlich gutes Jahr für Wincent Weiss. Die Teilnahme am diesjährigen „Sing Meinen Song”, Platz 2 in den Album-Charts mit seiner zweiten Platte „Irgendwie Anders”, die daraus ausgekoppelten Hit-Singles „An Wunder”, „Hier Mit Dir”, „Kaum Erwarten” und „Einmal im Leben“ und dazu noch eine umjubelte Sommer Festival Tour. Und das Jahr ist ja noch lange nicht zu Ende. So startet Wincent Weiss im Herbst seine „Irgendwie Anders“-Tour in die großen Hallen der Republik. Die ersten Termine sind schon wieder ausverkauft. Aber: es gibt bereits einen ersten Open Air Termin für das kommende Jahr. Am 10. August 2020 tritt Wincent Weiss in Bonn beim wunderschön lauschigen Kunst!Rasen auf. 14.11.2019 30.08.2020 u.a. Dortmund, Freiburg, Trier, Stuttgart


FRANKFURT SPOTLIGHT MUSIC SNEAK — 3 Bands, 3 Stages, 1 Host Foto: Christoph Seubert

Eine Sneak Preview wie man sie aus dem Kino kennt – nur mit Musik. Alle Acts des Abends sind im Vorfeld geheim. Pro Show spielen drei aufstrebende Talente. Dabei sind den Musikstilen keine Grenzen gesetzt. Vom Singer-Songwriter über Rap, Elektropop oder Blues Rock kann dort alles passieren. Und sicher ist – wir haben heute die Musik im Gepäck, die morgen für Aufruhr sorgen kann und vielleicht schon übermorgen die große Bühne unter der Kuppel rocken wird! Geschenketipp: Der Music Sneak Gutschein: Das Gute daran: Der oder die Beschenkte kann sich aus allen Terminen 2020 das passende Datum aussuchen, zu dem es terminlich passt. Du sparst Dir die GutscheinBastelei und hast was richtig Amtliches für untern Baum! JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT Nächster Termin: 14.12.19 — 20 UHR Termine 2020: 08.02. // 03.04. // 30.05. — 20 UHR

ABBA GOLD – The Concert Show „Knowing You – Knowing Me“ ADVERTORIAL

Sie ist eine der erfolgreichsten Musikgruppen aller Zeiten und liefert mit ihren unsterblichen Hits den Sound für Generationen: die Kultband ABBA! Die grandiose LiveShow „ABBA GOLD – The Concert Show“! ist nicht nur musikalisch ein eindrucksvolles Revival, auch die Performance lässt nichts zu wünschen übrig: Mit den aktuellsten technischen Mitteln wird das original ABBA-Feeling im „Hier und Jetzt” präsentiert. Superhits wie „Waterloo“, „Money, Money, Money“, „Thank you for the music“, „Mamma Mia“, „SOS“, „Super Trouper”, „Dancing Queen“, „Chiquitita” oder „Fernando” lässt „ABBA GOLD – The Concert Show“ die ABBA-Glitzerwelt auf Plateauschuhen wieder auferstehen. The ABBA-Feeling is still alive! JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT FR 06.03.2020 — 20 UHR

THE SONGS OF LEONARD COHEN – Perfomed by Field Commander C. Field Commander C. ist eine liebevolle Hommage an den großen kanadischen Singer-Songwriter Leonard Cohen. Eine zehnköpfige Band spielt dabei mit eindrucksvoller Virtuosität und unaufhörlicher Spielfreude, Intensität und Werktreue Klassiker wie „Suzanne“, „Sisters of Mercy“, „So long Marianne“ oder „Famous blue Raincoat“. Als Namensgeber und Vorbild fungierte das Live-Album „Field Commander Cohen: Tour of 1979“. Ein Konzertabend mit Field Commander C. ist immer auch ein kleiner Ausflug in die Welt der Texte, Gedichte und Gedanken von Cohen, welche in Form von Livelyrics und Erzählungen mittels eines eigenen Sprechers vorgetragen werden. „Field Commander C.“ lässt Leonard Cohen so für tolle Momente einzigartig wiederauferstehen und schickt seine Besucher auf eine besondere Zeitreise mit den Texten und Liedern eines der größten Musikpoeten des 20. Jahrhunderts – live in der Jahrhunderthalle Frankfurt! JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT FR 08.05.20 — 20 UHR

Foto:Bernadette Bernadette Fink Foto: Fink


Charlotte Lawrence Was Schlafzimmer-Pop ist, haben wir ja auf Seite 40 erklärt. Auch die 19-jährige Charlotte Lawrence schaffte es mit ein paar Songveröffentlichungen zum digitalen Durchstarter. Mit 14 begann sie ihre ersten selbst geschriebenen, zuhause im Schlafzimmer aufgenommenen Songs ins Internet zu stellen. Auf ihrem Spotify-Profil hören ihr inzwischen über 3,5 Millionen Hörerinnen und Hörer zu, Tendenz rapide steigend. Vor allem eine Arbeit von ihr verbreitete sich wie ein Lauffeuer über das gesamte Land: Mit einer bedächtigen Coverversion des „Grease“-Klassikers „You‘re the One That I Want“ bewies sie, dass sie selbst 40 Jahre alten Radiohits eine vollkommen eigene künstlerische Handschrift verleihen kann. Auch in Deutschland bald live zu erleben. 20.03. - 25.03.2020 Hamburg, Berlin, Köln

Kim Petras Auch die 27-jährige Kölnerin Kim Petras begann ihre Karriere über die sozialen Netzwerke. Schon im Teenageralter begann sie erste eigene Musikvideos im Internet hochzuladen. Als Inspirationsquellen dienten ihr der 1990er- und 2000erPop von Künstlern wie den Spice Girls, Britney Spears und Christina Aguilera sowie der Italo-Disco-Sound der 80er oder der opulente Rock von Queen. Ihre Songs, darunter die Spotify-Hits „I Don‘t Want It All“, „Hills“, „Faded“ und „Heart to Break“, kommen jeweils auf mehrere Millionen Streams – was Spotify dazu bewog, sie als einen von vier Künstlern zum globalen „RISE Artist“ für das Jahr 2018 zu bestimmen. Nach zwei restlos ausverkauften Shows diesen September in Berlin und Köln kommt Kim Petras, die derzeit in Los Angeles lebt, zwischen dem 26. Januar und dem 1. Februar 2020 erneut für drei Konzerte nach Deutschland. 26.01. - 01.02.2020 Hamburg, Berlin, Köln


Show-Lieblinge We Will Rock You „We Will Rock You“ ist eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten. Mehr als 15 Millionen Menschen in 17 Ländern haben die Show inzwischen gesehen - und bejubelt. Zwölf Jahre und 4.600 Shows dauerte allein die Auftrittsserie im Londoner Dominion Theater. Jetzt kommt die Inszenierung der englischen Original-Produktion endlich nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Die Songs werden natürlich in Englisch gesungen, während die Dialoge auf Deutsch geführt werden. 13.10.2020 04.04.2021 u.a. Wien, Zürich, Bremen, Erfurt, Leipzig, Berlin, Hannover

CABARET - Das Berlin Musical Die legendäre Bar-jeder-Vernunft-Inszenierung des amerikanischen StarChoreographen und Regisseurs Vincent Paterson ist wieder da! Die Geschichte des leichtlebigen Szenegirls Sally Bowles im glitzernden, zwielichtigen Milieu der Goldenen Zwanzigerjahre in Berlin ist eine Geschichte, die in das aktuelle Berlin passt. Im Sommer 2020 und 2021 ist die grandiose Show im großen Schwesterzelt in Berlins Mitte im Tipi am Kanzleramt zu sehen. 31.07.23.08.2020 Berlin (Tipi am Kanzleramt) + 02.07 - 26.09.2021

Flashdance - Das Musical Der großartige Tanzfilm „Flashdance“ ist nun auch als Musical live auf den großen Bühnen zu erleben. Der Soundtrack zum Film mit Jennifer Beals in der Hauptrolle und Hits wie „What A Feeling“ und „Maniac“ verkaufte sich in den Achtzigern mehr als 20 Millionen Mal. Erzählt wird in „Flashdance“ die Geschichte der 18-jährigen Alex, die von einer Karriere als Tänzerin und der großen Liebe träumt, während sie ihr Geld tagsüber als Schweißerin verdient. Unsterblicher Klassiker! 03.12.2019 - 15.03.2020 u.a. Köln (Musical Dome), Düsseldorf (Capitol Theater), Bremen (Metropol Theater)

Disneys DER KÖNIG DER LÖWEN Und es läuft und läuft und läuft….. Disneys DER KÖNIG DER LÖWEN erweckt mitten im Hamburger Hafen die bunte Tierwelt und die Schönheit der Serengeti zum Leben. Mit Elementen der alten Künste des Masken- und Schattenspiels und Einflüssen aus afrikanischen und asiatischen Kulturkreisen entstand ein überraschendes und visionäres Theater, in dem Mensch und Tier eine fantastische Verbindung eingehen. Bis 08.11.2020 Hamburg (Stage Theater im Hafen)

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Show-Lieblinge TINA Das Tina Turner Musical Wow! War das eine Premiere! Im März feierte „TINA – Das Tina Turner Musical“ im Hamburger Stage Operettenhaus eine furiose Uraufführung. Die Show geriet zu einem wahren Triumph für Hauptdarstellerin Kristina Love. Größter Moment des Abends: Als Rock-Queen Tina Turner persönlich auf die Bühne trat. Seit März 2019 Stage Operettenhaus

MAMMA MIA! - Das Musical MAMMA MIA! kehrte im September 2019 nach Berlin zurück. Das Stück der ABBA Mitglieder Benny Andersson und Björn Ulvaeus wurde Anfang der 2000er zu einem weltweiten Erfolg. Das besondere Konzept, die legendären Songs von ABBA in eine eigenständige, unabhängige Geschichte zu integrieren, kam auch in Hollywood gut an. Die Verfilmung des MAMMA MIA! Musicals 2008 mit Superstars wie Meryl Streep, Pierce Brosnan und Colin Firth wurde auch im Kino ein Riesenerfolg. Noch besser als auf der großen Leinwand funktioniert MAMMA MIA! aber als Musical live auf der Bühne. Ab 24.09.2019 Berlin (Stage Theater des Westens)

TANZ DER VAMPIRE - Das Musical 1967 schuf Roman Polanski den Kultfilm „Tanz der Vampire“, der im Original „The Fearless Vampire Killers or Pardon Me But Your Teeth Are In My Neck“ heißt. Die Parodie auf das Genre der Vampirfilme zählt bis heute zu den besten Filmen aller Zeiten und wurde 1997 vom kongenialen Musical-Dreamteam Michael Kunze und Jim Steinmann (in Zusammenarbeit mit Roman Polanski) in Wien auf die Bühne gebracht - und setzte auch als Bühnenversion zu einem Siegeszug rund um die Welt an. Bis 20.09.2020 Oberhausen, Stuttgart

» Majestätisch

glamourös


Konzert-Lieblinge Die Udo Jürgens Story

That’s Life – Das Sinatra-Musical Frank Sinatra ist einer der größten Entertainer der Musikgeschichte. Die Show „That’s Life – Das Sinatra-Musical“ bringt die unvergleichliche Karriere von Mr Blue Eyes auf die Bühne. Thematisiert werden nicht nur sein glamouröses zwischen Las Vegas und New York und seine leidenschaftlichen Ehen mit Nancy Barbato, Ava Gardner oder Mia Farrow, sondern auch die Schattenseiten seines Lebens sowie seine Verbindungen zu Größen aus Politik und Mafia. Nicht fehlen dürfen natürlich die Klassiker „My Way“ und „New York, New York“. 16.2.2020

Tochter Jenny Jürgens schwärmte nach der Premiere von „Die Udo Jürgens Story – sein Leben, seine Liebe, seine Musik“: „Ein Muss für alle Udo-Fans!“. Ein größeres Kompliment dürfte es für eine Show über den großen Entertainer, der im Dezember 2014 völlig überraschend im Alter von 80 Jahren verstarb, kaum geben. Pianist Alex Parker interpretiert die großen Klassiker „Mit 66 Jahren“ „Griechischer Wein“ oder „Ich war noch niemals in New York“. Zusammengestellt wurden die Lieder, die über den Abend erklingen, von Gabriela Benesch, die 2014 als beste Theaterschauspielerin des Jahres in Wien ausgezeichnet wurde. 12.01. - 15.01.2020 Bremen, Cloppenburg, Leer

+ 01.04.2020 Bremen (Metropol Theater), Frankfurt/M. (Jahrhunderthalle)

Roy Frank Orchestra

The Best Of Ennio Morricone Komponist Ennio Morricone schuf legendäre Filmmusik. Seinen letzten Oscar bekam er im Februar 2016 für die Musik zu Quentin Tarantinos „The Hateful 8“. Unsterblich machte er sich aber bereits vor über 50 Jahren mit der Musik zu dem Klassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“. Morricone schrieb Kompositionen für über 500 Kino- und Fernsehproduktionen den Soundtrack. Zu seinen Berühmtesten zählen „Es war einmal in Amerika“, „The Mission“, „Cinema Paradiso“, „Das Ding aus einer anderen Welt” oder „Die Unbestechlichen“. Ab Januar geht die Orchester-Show „The Best of Ennio Morricone“ mit über 100 Solisten, Sängern und Musikern der Milano Festival Opera unter der Leitung von Dirigent Marco Seco und den größten Morricone-Klassikern auf Tour. 02.01. - 20.01.2020 u.a. Erfurt, Darmstadt, Essen, Bremen

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Normalerweise bläst Bernd Frank in Max Raabe‘s Palast Orchester das Tenorsaxophon. Wenn er aber mal ausnahmsweise nicht mit dem Palast Orchester um die Welt jettet, bringt der Wahl-Hamburger mit seiner Bigband, dem Roy Frank Orchestra, die großen Klassiker aus den sechziger und siebziger Jahren wie „Musik ist Trumpf“ oder „Raumpatrouille Orion“ auf die Bühne. Also Orchestermusik aus jener Ära, als es nur drei Fernsehprogramme gab und die gesamte Familie mit Knabbereien und Käse-Spießen am Samstagabend den großen TV-Unterhaltungsshows wie „Musik ist Trumpf“ und „Einer wird gewinnen“ huldigte. 14.12.2019 Bremen (Sendesaal Bremen)


IM DEZEMBER 01|12 03|12 05|12 06|12 06|12 07|12 07|12 11|12 12|12

Punchline Club Amon Amarth One Night Of Tina The Dublin Legends Club OMD The Voice of Germany Dana Golombek Club Die Weihnachtsbäckerei Parov Stelar

13|12 14|12 14|12 15|12 19|12 19-22|12 27|12 28|12 29+30|12 31|12

SAVE THE DATE!

14|12|19 Music Sneak

Please Stand Up Yung Hurn Music Sneak Club Die Schöne und das Biest Lisa Feller Club Christmas Chaos We Salute You |World’s biggest Tribute to AC/DC Googoosh Bolschoi Staatsballet Belarus Die große Andrew Lloyd Webber Gala

06|03|20 Abba Gold

08|05|20 Leonard Cohen

NEU IM TICKETMASTER VORVERKAUF 23|01|20 02|02|20 13|02|20 16|02|20 17|02|20 31|03|20 04|06|20 08|07|20

Felix Lobrecht Özcan Cosar Herr Schröder Der große Loriot Abend Schwanensee Biyon Kattilathu Trevor Noah Judas Priest

16|09|20 04|10|20 06|11|20 29|11|20 01|12|20 05|12|20 05|06|21

Long Distance Calling Erkan und Stefan Chris Norman Ralph Ruthe Kerstin Ott Pur Semino Rossi

IHR VIP UPGRADE! BUCHBAR UNTER JAHRHUNDERTHALLE.DE/PREMIUM

Unser komplettes Programm auf www.jahrhunderthalle.de Tickets: www.ticketmaster.de / 01805 - 36 01 240* *(0,14€/Min. aus dem dt. Festnetz / max. 0,42€/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz)


Auf Tour AUF GROSSER DEUTSCHLAND-TOUR 2020

THE MUSIC OF

Harry Potter

EVANESCENCE & WITHIN TEMPTATION 09.04.2020 Berlin Velodrom 11.04.2020 Frankfurt/M. Festhalle 15.04.2020 München Zenith 18.04.2020 Leipzig Arena

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OZZY OSBOURNE 11.11. 2020 Dortmund Westfalenhalle 16.11.2020 Wien, Stadthalle 24.11.2020 Zürich Hallenstadion 26.11.2020 München Olympiahalle 28.11.2020 Mannheim SAP Arena 30.11.2020 Berlin Mercedes-Benz Arena 03.12.2020 Hamburg Barclaycard Arena

FOALS 24.04.2020 Köln Palladium 25.04.2020 Berlin Verti Music Hall FIVE FINGER DEATH PUNCH 03.02.2020 Berlin Max-Schmeling-Halle 04.02.2020 Hamburg Sporthalle 06.02.2020 Frankfurt/M. Festhalle 08.02.2020 Oberhausen König-Pilsener-ARENA 09.02.2020 Stuttgart Hanns-Martin-Schleyer-Halle 10.02.2020 München Olympiahalle

MICHAEL SCHULTE 13.03.2020 Magdeburg Altes Theater 14.03.2020 Berlin Columbia Theater 15.03.2020 Kiel Die Pumpe 17.03.2020 Hamburg Grosse Freiheit 36 18.03.2020 Hannover Capitol 19.03.2020 Oldenburg Kulturetage 21.03.2020 Köln Live Music Hall

JEANETTE BIEDERMANN 20.01.2020 Mannheim Capitol 21.01.2020 Frankfurt/M. Gibson 24.01.2020 München Backstage 25.01.2020 Stuttgart Im Wizemann 28.01.2020 Dortmund FZW 29.01.2020 Erfurt HsD Gewerkschaftshaus 30.01.2020 Hamburg Gruenspan 03.02.2020 Leipzig Werk 2 04.02.2020 Dresden Alter Schlachthof 05.02.2020 Bremen Modernes 07.02.2020 Hannover Capitol 08.02.2020 Köln Victoria 09.02.2020 Berlin Huxleys Neue Welt

AUF GROSSER DEUTSCHLAND-TOUR 2020

LIVE IN CONCERT

CAPITAL BRA & SAMRA 28.04.20 Köln, LANXESS arena 30.04.20 Münster, Halle Münsterland 01.05.20 Frankfurt am Main Festhalle 02.05.20 Trier, Arena Trier 03.05.20 Stuttgart, Hanns-Martin-Schleyer-Halle 05.05.20 Ravensburg, Oberschwabenhalle 09.05.20 Leipzig, Arena Leipzig 15.05.20 Berlin, Mercedes-Benz Arena 16.05.20 Hamburg, Barclaycard Arena 17.05.20 Hannover, TUI Arena 20.05.20 Manneim Maimarkthalle 21.05.20 Dortmund Westfalenhalle 22.05.20 Erfurt, Thüringenhalle 23.05.20 München Olympiahalle 24.05.20 Nürnberg, ARENA NÜRNBERGER Versicherung

LENNON STELLA 10.02.2020 Hamburg Gruenspan 11.02.2020 Berlin Columbia Theater 13.02.2020 München Technikum 14.02.2020 Frankfurt/M. Gibson 17.02.2020 Köln Gloria Theater

22.03.2020 Frankfurt/M. Gibson 24.03.2020 Freiburg Jazzhaus 25.03.2020 Stuttgart Im Wizemann 26.03.2020 München Freiheiz 27.03.2020 Leipzig Werk 2

MÁNI ORRASON 04.02.2020 Hamburg Häkken 05.02.2020 Hannover LUX 06.02.2020 Köln Blue Shell 07.02.2020 Mainz Kulturclub Schon Schön 11.02.2020 Stuttgart Im Wizemann 12.02.2020 München Milla 13.02.2020 Dresden Beatpol 14.02.2020 Berlin Musik & Frieden

Tickets an allen bek. VVK-Stellen. Infos: www.highlight-concerts.com AVRIL LAVIGNE 19.03.2020 Offenbach Stadthalle 28.03.2020 Berlin Columbiahalle 29.03.2020 Köln Palladium 30.03.2020 München Zenith

01.05.2020 Düsseldorf Mitsubishi Electric HALLE 03.05.2020 Frankfurt/M. Batschkapp 04.05.2020 Stuttgart Liederhalle 06.05.2020 Berlin Tempodrom 07.05.2020 Hamburg Sporthalle

LENA 29.04.2020 Leipzig Haus Auensee 30.04.2020 München Tonhalle

QUEEN & ADAM LAMBERT 24.06.2020 Berlin Mercedes-Benz Arena 26.06.2020 Köln LANXESS arena 29.06.2020 München Olympiahalle SABATON 18.01.2020 Stuttgart Hanns-Martin-Schleyer-Halle 19.01.2020 München Olympiahalle 25.01.2020 Berlin Max-Schmeling-Halle 30.01.2020 Leipzig Arena Leipzig 31.01.2020 Frankfurt/M Festhalle 01.02.2020 Oberhausen König-Pilsener-ARENA 11.02.2020 Hamburg Sporthalle

Das große

MUSICAL Die besten Sketche & Filmsongs!

THORSTEN HAMER, ENSEMBLE & LIVE-BAND

Tickets an allen bek. VVK-Stellen. Infos: www.highlight-concerts.com

BRIT FLOYD


Auf Tour Impressum TINA DICO 01.02.2020 Oldenburg Kulturetage 04.02.2020 Darmstadt Staatstheater 05.02.2020 Essen Lichtburg 09.02.2020 Neunkirchen Neue Gebläsehalle 10.02.2020 Hamburg Laeiszhalle 11.02.2020 Hamburg Grosse Freiheit 36 12.02.2020 Hamburg Mojo Club 13.02.2020 Kiel Kieler Schloss 14.02.2020 Rostock Nikolaikirche 15.02.2020 Jena Volkshaus

by Ticketmaster

Herausgeber Dr. Klaus Zemke (V.i.S.d.P) Projektmanagement Simone Wendel Art Direktion Sebastian Rasche Director Content Daniel Koch

Die frühen Jahre des Panikrockers

THE CHAINSMOKERS 07.10.2020 München Zenith 21.10.2020 Düsseldorf Mitsubishi Electric HALLE THE HU 15.01.2020 Hamburg Gruenspan 22.01.2020 Berlin Kesselhaus 30.01.2020 München Technikum 02.02.2020 Köln Kantine THE MUSIC OF STAR WARS LIVE IN CONCERT 28.02.2020 Kassel Kongress Palais / Stadthalle KS 01.03.2020 Frankfurt/M. Jahrhunderthalle 02.03.2020 Koblenz Rhein Mosel Halle 03.03.2020 Bremen Metropol Theater 05.03.2020 Karlsruhe Konzerthaus 09.03.2020 Wiesbaden Friedrich von Thiersch Saal 11.03.2020 Bochum RuhrCongress 12.03.2020 Köln Palladium 13.03.2020 Essen Colosseum 14.03.2020 Duisburg Mercatorhalle 15.03.2020 Hannover Theater am Aegi

Jetzt im Buchhandel 20.03.2020 Magdeburg Stadthalle 23.03.2020 Schwerin Sport- und Kongresshalle 25.03.2020 Wuppertal Historische Stadthalle 26.03.2020 Lübeck Musik- und Kongresshalle 27.03.2020 Kiel Sparkassen Arena 30.03.2020 Berlin Philharmonie 31.03.2020 Rostock StadtHalle XAVIER NAIDOO 28.11.2019 Stuttgart HannsMartin-Schleyer-Halle 30.11.2019 Nürnberg Arena Nürnberger Versicherung 01.12.2019 München Olympiahalle 03.12.2019 Leipzig Arena 04.12.2019 Berlin Mercedes-Benz Arena 06.12.2019 Hamburg Barclaycard Arena 07.12.2019 Hannover TUI Arena

09.12.2019 Oberhausen König-Pilsener-ARENA 10.12.2019 Köln LANXESS arena 11.12.2019 Mannheim SAP Arena 13.12.2019 Frankfurt/M. Festhalle 14.12.2019 Erfurt Messehalle 10.07.2020 Mönchengladbach SparkassenPark 11.07.2020 Mainz Volkspark 21.07.2020 Regensburg Schlosshof Thurn und Taxis 22.07. Salem Schloss Salem 24.07. Füssen Barockgarten am Festspielhaus 25.07.2020 Ulm Klosterhof Wiblingen 26.07.2020 Emmendingen Schlossplatz 14.08.2020 Hof Volksfestplatz 15.08.2020 Ladenburg Festwiese 16.08.2020 Kassel Messegelände 22.08.2020 Halle (Saale) Freilichtbühne Peißnitz 23.08.2020 Rostock Iga Park 28.08.2020 Bielefeld Ravensberger Park 30.08.2020 Berlin Zitadelle Spandau 05.09.2020 Dortmund Westfalenpark Alle Termine, Tourneen und Tickets auf Ticketmaster.de Ticketmaster.at Ticketmaster.ch

THE CHAINSMOKERS

Redaktion Daniel Koch, Stefan Hartmann, Miriam Schlüter Texte Daniel Koch, Steffen Rüth, Simone Wendel, Rosalie Ernst, Björn Springorum, Miriam Wallbaum Fotos Cirque du Soleil, DEAG, Hamburg Marketing, Jahrhunderthalle Bochum, KunstRasen Festival Bonn/Gronau, Live Nation, Tarek Mawad , Mehr! Entertainment, PROMO, Selective Artists, Tipi am Kanzleramt, Stage Entertainment, Sony Music, Universal Music, Warner Music Cover Mit freundlicher Genehmigung von Live Nation Ansprechpartner Veranstalter-, Buch-, Film- & Musikindustrie: SEBASTIAN F. DUDEY MEDIA SALES MANAGER TICKETMASTER Tel. +49 30 92 10 949 448 · sebastian.dudey@ticketmaster.de Ansprechpartner Marken & Mediaplanung: Live Nation Brand Partnership & Media GmbH Köhlbrandtreppe 2 · 22767 Hamburg OLIVER BRESCH - DIRECTOR BRAND PARTNERSHIP & MEDIA Tel. +49 40 411 726 0 oliver.bresch@livenation.de Druck Moeller Druck und Verlag GmbH Ticketmaster GmbH Alt-Moabit 60 | 10555 Berlin Telefon +49 (30) 9210 949 - 300 Fax +49 (30) 9210 949 - 311 Email info@ticketmaster.de | Ticketmaster.de


Vom Leben gelernt

PLATTENFIRMEN

ERKENNEN, DASS ETWAS BESONDERS IST, WENN DIE

ÖFFENTLICHKEIT

ENTSCHEIDET, DASS ETWAS BESONDERS IST. LANA DEL REY

Das mit Spannung erwartete neue Album „Norman F*#%*ng Rockwell“ von Lana Del Rey schließt sich an ihre vorherigen fünf PlattenVeröffentlichungen nahtlos an: Es ist ein Knaller. An die Veröffentlichung schließt sich auch eine Europatournee an, die die New Yorkerin am 2. März auch in die Berliner Mercedes-Benz Arena und am 3. März in die Kölner LANXESS arena führt. Tickets für beide Shows gibt’s auf Ticketmaster.de

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live nation presents

06.06. BAD VILBEL 27.06. HALLE 28.06. ABENBERG 03.07. BÜREN 04.07. ECKERNFÖRDE 11.07. DRESDEN 12.07. MÜNCHEN 17.07. SCHWERIN 18.07. HAMBURG 22.07. EYRICHSHOF

23.02. MÜNCHEN 24.02. FRANKFURT 26.02. STUTTGART

23.07. TRIER 24.07. EMMENDINGEN 25.07. RASTATT 07.08. BONN 08.08. VILLINGEN 21.08. HANNOVER 22.08. HEIDENHEIM 23.08. ALTUSRIED 05.09. BERLIN 06.09. BOCHUM

27.02. BERLIN 01.03. KÖLN 02.03. HAMBURG

10.02. HAMBURG · 11.02. BERLIN 13.02. MÜNCHEN · 14.02. FRANKFURT 17.02. KÖLN

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