„SCALE“ – NEUES SEGMENT, ALTE PROBLEME Was, schon wieder ein neues Börsensegment? Ja, richtig, diesmal heißt es „Scale“, und es soll kleine und mittlere Unternehmen an die Börse locken. Diese Idee ist nicht besonders neu, sondern eher von vorgestern, denn tatsächlich spielt die Börse dieses Spiel schon seit rund 30 Jahren.
WER SOLL DA NOCH DURCHBLICKEN? Es begann mit dem Amtlichen Handel, der 1987 um den Geregelten Markt für kleinere Unternehmen ergänzt wurde. 1997 kam dann der Neue Markt. Dazu gab es schon immer den Freiverkehr – später hieß dieser dann Open Market, der mittlerweile noch untergliedert wird in Quotation Board und Basic Board. Nicht zu vergessen: Zwischenzeitlich gab es auch das First und Second Quotation Board sowie den Entry Standard als Teilsegment des Freiverkehrs. Später wurde aus dem Geregelten Markt der General Standard und aus dem Amtlichen Handel der Prime Standard. Bitte entschuldigen Sie, wenn ich ein Segment vergessen haben sollte, aber wer soll da den Überblick behalten?
IMMER NEUE REGELN Und mit den wechselnden Segmenten änderten sich natürlich auch die Spielregeln für die Unternehmen: Mit dem Geregelten Markt in den achtziger Jahren wurden die Anforderungen an IPO-Kandidaten nach unten gesetzt – und dann mit dem Neuen Markt 1997 durch die Einführung von Quartalsberichten und IFRS wieder auf internationales Niveau gebracht. Dann kam der Entry Standard, durch den alles zurückgedreht wurde. Und nun das Scale Segment, in dem die Schrauben wieder etwas angezogen werden, damit es als „Qualitätssiegel“ für die gelisteten Unternehmen dient.
BÖRSENGÄNGE – IPOS SEIT 1990 IM PRIME STANDARD 1)
175 486
34
19
9
11
15
20
14
36
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1)
Ohne reine Notierungsaufnahmen
2)
Inkl. Rocket Internet AG (Entry Standard) Börsengänge Deutschland
14
Börsengänge USA
THREE MINUTES AUSGABE 2017
142 406
79
1998
1999
2000
21 84
7 70
2001
2002