Clubmagazin ACS Automobil Club der Schweiz - Ausgabe Mai 2012

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Sport beit geleistet hat. «Damit eröffnen sich auch uns Fahrern völlig neue Möglichkeiten.» Die per Reglement eingehandelten Handicaps wegen der Beschränkung des Tankgrösse und der weniger guten Gewichtsverteilung sollten nach seiner Ansicht kompensiert werden können. Bei der Premiere in Belgien und beim Saisonhöhepunkt in Le Mans besetzt Audi die beiden Hybridboliden mit den Vorjahressiegern sowie den Routiniers Kristensen, Mc Nish und Capello, die zusammen schon 13 Siege im berühmtesten Langstreckenrennen der Welt errungen haben. Parallel dazu setzt Audi zwei weiter entwickelte R18 ultra ohne Hybridsystem ein, die in Le Mans von Bernhard/Dumas/Duval und Jarvis/Rockenfeller/ Bonanomi gefahren werden.

Auch Toyota mit Hybrid die Hinterräder. Die Vorderachse wird von zwei Elektromotoren mit je 102 PS angetrieben, wobei die in den Bremsphasen zurückgewonnene Bewegungsenergie gespeichert und beim Beschleunigen gemäss Reglement ab Tempo 120 wieder abgerufen werden kann. «Das System hat von Anfang an gut funktioniert. Ich bin froh und sehr stolz, mit dieser neuen Technologie antreten zu können», verrät Fässler, der einen grossen Teil der Testar-

High-End-Technik bis ins Detail.

Da der langjährige und mit Ausnahme von Le Mans auch sehr erfolgreiche Widersacher Peugeot aus finanziellen Gründen ein ebenso ambtiöses Prototypen-Programm in einer Nacht- und Nebelaktion ersatzlos gestrichen hat, obwohl die neuen Fahrzeuge bereits rennbereit waren, sieht sich Audi in diesem Jahr nur mit einem ernsthaften Gegner konfrontiert. Toyota meldet sich nach dem gescheiterten Formel-1-Abenteuer ebenfalls mit Hybridtechnik zurück auf der Langstre-

ckenbühne, betrachtet 2012 aber als Lehrjahr für den in Köln entwickelten TS030. Im Gegensatz zu Audi kombinieren die Japaner die Elektromotoren nicht mit einem Diesel-, sondern mit einem Benzinmotor. Als Stammfahrer für das ehrgeizige Projekt sind Alex Wurz, Nicolas Lapierre und Kauzki Nakajima verpflichtet worden. Ein zweites Auto, das zunächst nur für die prestigeträchtigen 24 Stunden von Le Mans gemeldet ist, wird dem Waadtländer Formel-1-Fahrer Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Hiroaki Ishiura anvertraut.

Jani mit Heidfeld Als dritter prominenter Schweizer ziert Neel Jani die Startlisten der Langstrecken-Weltmeisterschaft und der «24 heures du Mans». Der 28-jährige Seeländer fährt wie im Vorjahr einen Lola-Toyota des Westschweizer Privatteams Rebellion und erhält mit Nick Heidfeld und Weltmeistersohn Nicola Prost zwei bestens bekannte Teamkollegen. «Wir wollen die Werkteams so oft wie möglich ärgern und die spezielle Wertung der Privatiers für uns entscheiden», hofft Jani. Erste Voraussetzung dafür ist eine Erhöhung der Zuverlässigkeit – auch bei der Teamrarbeit. Beim Saisonstart in Sebring ist der Rebellion-Lola mit guten Aussichten auf einen Podestplatz ohne Benzin ausgerollt. (pla)

Das Wunderauto von Audi: der R18 e-tron quattro mit Diesel-Hybrid-Technik.

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