Die Coronavirus-Pandemie hat das öffentliche Leben in zahlreichen Ländern weltweit zum Stillstand gebracht. Shutdown. Geschlossen sind auch die Theater. Ebenso die Grenzen. Nicht nur für Flüchtlinge. „Dies ist also eine Art Brief an mich selbst. In dem auch steht, dass diese Pandemie auch eine weitere Einübung in geschlossene Räume ist, deren Anzahl seit Jahren stetig zunimmt. Die Festung Europa, die Bubbles im Netz, die eingefrorenen Blicke, das Lagerdenken, der aufgedrängte Kulturkampf, die große Abschottung, von der wir fantasieren in unserem digitalen Mittelalter“, schreibt Kathrin Röggla in ihrer Kolumne. Und ergänzt: „Ob es allerdings ein Virus ist oder der ‚zynische Humanismus‘ (Milo Rau), der uns affiziert und immer engere Ringe um unseren Horizont legt, ob es eine vordergründige oder hintergründige Grippe ist, oder der Rassismus, der in Krisen reflexartig aufbrandet, an dieser Entscheidung sind wir zumindest beteiligt …“