NEW MOM 2/2014

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MOM‘S BABY NACHGEFRAGT … … BEI ZAHNÄRZTIN DR. BEATRICE MELLER „New Mom“: Welche Bedeutung haben gesunde Milchzähne im Hinblick auf das bleibende Gebiss? Beatrice Meller: Die Milchzähne müssen gesund bleiben, da sie bei Kariesbefall ein Bakterienreservoir darstellen und die zweiten Zähne so mit Karies infiziert werden können. Gehen die Milchzähne aber durch Karies vorzeitig verloren, kommt es unweigerlich zu Fehlstellungen im bleibenden Gebiss. Wichtig: Karies ist eine Infektionskrankheit, die ersten Bakterien dafür werden von den Eltern, Verwandten oder im Kindergarten auf das Kind übertragen! Wie wichtig ist das Nachputzen der Zähne durch die Eltern? Das Nachputzen ist unbedingt notwendig! Wir Zahnärzte sagen: Ein Kind kann erst gut alleine putzen, wenn es auch gut und flüssig schreiben kann. Wenn alle Milchzähne da sind, ist es auch eine ganz wichtige Aufgabe der Eltern, sie bereits mit Zahnseide zu reinigen, speziell zwischen den Backenzähnen. Welche Zahnpasten empfehlen Sie? Ist Fluoridprophylaxe nötig? Ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns ist eine Kinderzahnpasta einer beliebigen Marke mit einem Fluoridgehalt von 550 ppm zu verwenden – ein Hauch davon auf der Bürste reicht vollkommen. Ab dem zweiten Geburtstag, wenn das vollständige Milchgebiss meist da ist, bitte Zahnpasta in der Größe einer Erbse auf die Zahnbürste geben. Zusätzliche Fluoridprophylaxe in Tablettenform ist nötig, wenn der Fluoridgehalt im lokalen Trinkwasser unter 0,3 mg pro Liter liegt – das kann zum Beispiel beim Gemeindeamt erfragt werden. Empfohlen werden dann für Kinder bis drei Jahre täglich 0,25 mg Fluorid in Tablettenform, im Alter von drei bis sechs Jahren 0,50 mg und ab sechs dann 1,00 mg pro Tag. Wann soll das Kind das erste Mal zum Zahnarzt gehen? Schon ab etwa zwei Jahren macht es Sinn, das Kind zu den eigenen Kontrolluntersuchungen mitzunehmen. Ich zeige den Kindern am Anfang immer die Geräte in der Ordination, um sie damit vertraut zu machen – so kann ich auch spielerisch und angstfrei eine Erstuntersuchung durchführen. Bitte sagen Sie Ihrem Kind nicht, dass es „weh tun wird beim Zahnarzt“ oder dass es „keine Angst haben soll“ – denn dann fürchtet sich das Kind ja erst recht! Manche Zahnärzte sind auf die Behandlung von Kindern spezialisiert und arbeiten auch erfolgreich mit Hypnose. Dr. Beatrice Meller ist Fachärztin für Zahn-, Mund- u. Kieferheilkunde in Wien und Mutter von fünf Kindern. Ordination: 1070, Schottenfeldgasse 45, www.drmeller.at

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Mai 2014

7. ZUM ZAHNARZT SCHON DIE KLEINSTEN MITNEHMEN. Mama und Papa bei deren regelmäßigen Kontrolluntersuchungen (zweimal im Jahr!) zu begleiten und das Geschehen mal nur zu beobachten, gibt Sicherheit. So gewöhnen sich schon die Kleinsten an den Zahnarztbesuch – sich vom Zahnarzt selbst in den Mund schauen zu lassen sollte dann keine große Überwindung mehr sein! 8. KARIES WIRD ÜBERTRAGEN. Nicht vergessen: Karies ist eine Infektionskrankheit und wird demnach übertragen – daher bitte nie den Löffel oder Schnuller Ihres Kindes in den Mund nehmen! 9. EINMAL TÄGLICH SÜSSES. Zucker- und Süßigkeitenkonsum ist nach ZahnarztEmpfehlung natürlich zu beschränken – auf eine Portion pro Tag. In jedem Fall sollte es aber für die Kinder zur Gewohnheit werden, nach dem süßen Genuss die Zähne mit Wasser zu spülen – das allein ist der Zahngesundheit schon dienlich! 10. ZÄHNE VERSIEGELN UND SCHÜTZEN. Wenn die bleibenden Zähne kommen, gibt es die Möglichkeit, sie vom Zahnarzt vorbeugend mit Fluor-Lack oder -Gel versiegeln zu lassen, um sie vor Karies und Co. zu schützen – besprechen Sie diese Möglichkeit mit Ihrem Zahnarzt.


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