Ein Genie macht Pause

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Ulrich Backeshoff meint, dass sein Konkurrent Oettinger aufgrund der langjährigen Erfahrung viele Sachen besser managte als er. Darum konnte er den Hut vor ihm ziehen. Was aber die Kreativität anbelangte, so sah sich der frisch gebackene Brauereiunternehmer Backeshoff durchaus im Vorteil. Gegenspieler Oettingers war bislang u.a. die Brau und Brunnen AG, der größte deutsche Getränkekonzern. Trotz dessen Images eines Edelmarken-Herstellers ließen es die Dortmunder zu, dass eine Kiste Bier der Ostmarke „Sternburg“ in den Verbrauchermärkten für 8,99 Mark verschleudert wurde. Oettinger zog mit. Doch dann tauchte Ulrich Backeshoff auf. Durch die Einführung einer Pfandmarke auf Bierkästen mit Bügelverschlussflaschen gelang es ihm, „alle bisher da gewesenen Trümmerpreise in den Schatten zu stellen“, wie das Branchenblatt „inside“ berichtete. Es war die Zeit, in der viele Unternehmen von der traditionellen Bügelverschlussflasche auf die Flasche mit Kronkorken umstellten. Übrigens wurde der Kronkorken bereits 1892 vom Erfinder William Painter (1838-1906) aus Baltimore (Maryland, USA) zum Patent angemeldet. Er nannte seine Erfindung „Crown Cork“, was in der deutschen Übersetzung Kronkorken heißt. In Deutschland nutzte Veltins erstmals im Jahre 1966 den Kronkorken, der von da an immer beliebter wurde. Ulrich Backeshoff kaufte die Auslaufflaschen und -kästen für 1,- bis 1,50 DM auf. Für den Kasten gab es 6,- DM Pfand. 4,- Mark für 20 Flaschen à 20 Pfennige und 2,- Mark für den Kasten. Die Kästen inkl. Flaschen kosteten damals in der

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Ulrich Backeshoff


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