hein's magazin Dezember 2015

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rechtzeitig im Herbst 1944 den Rat, sofort Königsberg zu verlassen, was ihr auch mit dem letzten Transport vom Roten Kreuz gelang. In den Kriegswirren hat Hildegard dann Georg Grube kennen gelernt, der damals nach Posen abkommandiert war. Er war als Regierungsbaurat Stadtbaurat von Neumünster in Schleswig – Holstein. Nachdem dessen Frau an Krebs gestorben und Heinrich Loy gefallen war, entschied sich Hildegard – auch wegen drei zu versorgender Kinder - Georgs Heiratsangebot anzunehmen. Gemeinsam flüchteten sie vor der Roten Armee aus Sachsen und erreichten nach einer dramatischen vierwöchigen Flucht die Heimatstadt von Georg Grube: Neumünster. Aufgrund seines Herzleidens starb er schon am 6. November 1946. Weil die Engländer Georg Grubes Haus beschlagnahmten, zogen Hildegard und ihr Sohn zunächst um nach Plön. Und weil sie und Heiner dort wegen ihres Asthmas das Klima nicht vertrugen, landete die kleine Familie zunächst auf einem Bauernhof in Nienthal bei Lütjenburg und dann in einer Lütjenburger Wohnung in der Plöner Straße. Dort begegnete sie dem Maler Werner Rieger. Er brachte ihr eine ihr vorher noch nicht bekannte Technik der Aquarellmalerei bei, die für sie dann später bei ihrer Malerei im Norden Skandinaviens sehr wichtig werden sollte. Zwischen Hildegard und Werner Rieger entwickelte sich eine bleibende Verbindung. Im August 1949 wurde ihr Sohn Karl – Werner Rieger geboren. Es folgten künstlerisch fruchtbare gemeinsame Jahre. Als Mitglieder des „Verbandes der bildenden Künstler Schleswig – Holsteins“ (BBK) stellten beide regelmäßig alljährlich in den Landesschauen ihre Werke aus. Dr. Sigurd Zillmann

Selbstportrait von Heinrich Loy ( 5. April 1936, Berlin).

Verantwortlich für den Inhalt: Stadtarchiv Lütjenburg Wer weitere Hinweise geben oder Fotobelege beisteuern kann, melde sich bitte im Stadtarchiv (Dr. Sigurd Zillmann, Tel. 04381/7319).

„Algen am Strand bei Lippe 1960” (Reetdachhäuser an der Lippe beim „Klabautermann”).

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