Staatsorchester Braunschweig Konzertsaison 2017/18

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Peter I. Tschaikowsky Auszüge aus der Oper »Mazeppa« Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141 18. & 19.03. 2018 Stadthalle Musikalische Leitung: Srba Dinić Gesangssolistinnen und -solisten des Staatstheaters Braunschweig

Sind Peter I. Tschaikowskys wohl bekannteste Opern »Eugen Onegin« und »Pique Dame« auch im vornehmen russischen Salon angesiedelt, mit »Mazeppa« – nach einem Gedicht Alexander Puschkins uraufgeführt im Februar 1884 am Moskauer Bolschoi-Theater – begab sich der Komponist in die Provinz seines Heimatlandes, genauer gesagt: in die Ukraine. Hier ist es der Hauptmann der Kosaken mit Namen Mazeppa, der seine wesentlich jüngere Patentochter Maria gegen den Willen ihrer Eltern zur Frau nimmt. Marias Vater Wassili Kotschubaj schwört zwar Rache und verrät dem Zaren Mazeppas Vorhaben, die Ukraine von der russischen Herrschaft zu befreien, doch sein Plan schlägt fehl. Mazeppa, der nach wie vor das Vertrauen des Zaren genießt, lässt Wassili als Verschwörer hinrichten. Als die russischen Truppen im Kampf um die Ukraine jedoch gegen die verbündeten Kosaken und Schweden einen entscheidenden Sieg erringen können, bleibt Mazeppa nur noch die Flucht. Im Duell erschießt er Marias Jugendfreund Andrej, dann verlässt er seine Frau, die sich bereits in den Wahnsinn geflüchtet hat und dem sterbenden Andrej ein letztes Schlafl ied singt. Das sinfonische Werk Dmitri Schostakowitschs umfasst 15 Werke und zählt damit zu den umfangreichsten im gesamten 19. und 20. Jahrhundert. Die A-Dur-Sinfonie ist sein letztes Werk, auch wenn Schostakowitsch mit ihr ausdrücklich »keinen Schlusspunkt setzen« wollte. Nichtsdestotrotz mutet diese Komposition wie ein abschließender Querschnitt durch das reichhaltige musikalische Œuvre des russischen Künstlers an. Schostakowitschs Sohn Maxim, der am 8. Januar 1972 die Urauff ührung des im Jahr zuvor vollendeten Werks dirigierte, schrieb, in ihr seien die »Probleme des menschlichen Lebens von Anfang bis Ende« enthalten, womit natürlich das Leben des Vaters gemeint war. Wie so oft bei Schostakowitsch ist der Grat zwischen Dunkelheit und Helligkeit sowie zwischen Ernsthaft igkeit und Groteske nur allzu schmal. Die unterschiedlichsten Stimmungen fallen in dieser reinen Instrumentalsinfonie ineinander. Und neben zahlreichen musikalischen Selbstzitaten werden u. a. das B-A-C-H-Thema sowie eine Passage aus der Ouvertüre zu Rossinis »Wilhelm Tell« und die Todesverkündigung aus Wagners »Walküre« zitiert.

7. Sinfoniekonzert Zyklus Tschaikowsky ⁄ Oper im Konzert

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