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Elke Koch, Stadtteil-Managerin, macht Netzwerke
Peter Frank Dippo
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die voller Visionen und Tatendrang sind. Sie warten nicht auf den Segen und die großen Fördergelder, um etwas zu initiieren.“ Mit der Agenda-Bewegung wurde Elke Koch klar, dass man einem so innerstädtischen Bereich wie dem Sonnenberg nicht einfach mit Abriss begegnen kann. Seit 2007 ist sie Stadtteil-Managerin. Sie sieht sich selbst als eine „Verfechterin des Weges“ und sagt: „Was nützt eine Sanierung, wenn sich das Leben nicht richtig entfaltet?“ Also gibt sie Unterstützung, aber keine Heilsversprechen. Es drehe sich meist darum, welche Akteure auftreten und wie viel Herzblut sie mitbrächten. Besonders freut sie die Entwicklung auf der Zietenstraße, wo einst 70 Prozent Leerstand herrschte. „Was man noch nicht sieht, ist dennoch entscheidend“: Mit dem Nikola-Tesla-Club, dem Theater „Komplex“ und dem Klubraum „Lokomov“ habe sich dort eine neue Szene herausgebildet, die auf das ganze Viertel belebend wirke. Generell gäbe es einen Aufwärtstrend, auch bei den Einwohnerzahlen, die seit vier Jahren stetig leicht steigen. Man müsse den Leerstand eben als Chance begreifen: Als Raum der Möglichkeiten. „Es füllt sich allmählich“, sagt Elke Koch. Was das Schönste an ihrer Arbeit sei? „Da sind so viele aktive Leute – altansässig und neue – Gewerbetreibende, Vereine, junge Familien – das macht meine Arbeit schön. Ich stehe nie allein. Es ist ein großes Miteinander.“
Zenit: Maik Jähne/Daniel Tauscher, „FabLab“-Begründer, machen eine Mitmachwerkstatt Die offene Werkstatt an der Philippstraße gleicht einem Bienenstock mit vielen fleißigen Arbeitern: Da wird in den Laptop getippt, gesägt, geschraubt und selbst die Leute hinter der Theke sehen irgendwie geschäftig aus. „Wir sind ein richtiger Ideenpool“, sagt Maik Jähne, der auch schon in Dresden ein „FabLab“, ein Fabrikationslabor, mitbegründete. „Von jung bis alt treffen sich hier die Bastler und tauschen sich aus. Da werkelt der 70-jährige Rentner genau wie die Studenten.“ Man kann für eine handvoll Euros monatlich Mitglied werden (abhängig von der Tätigkeit) oder die offene Werkstatt nutzen, die jeden Mittwoch um 16 Uhr beginnt. Zusätzlich gibt es Kurse zur Weiterbildung. Es geht zum Beispiel um Laserschneiden und -gravieren; zu
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Weihnachten wurden beispielsweise Schwibbbögen gefertigt. Auch gibt es Kurse zur Vielseitigkeit und Anwendung von 3D-Druckern. Und warum nicht gleich einen eigenen 3D-Drucker bauen? In der Mitmachwerkstatt ist alles möglich und Chemnitz wird glatt zur „Karl-Mach-Stadt“ erhoben. Neben Drucken und Lasern werden auch Textilien bearbeitet. Wer also keine eigene Nähmaschine hat oder generell lieber in Gemeinschaft arbeitet, ist sehr willkommen. Überhaupt soll FabLab die Hobbybastler und Kreativen aus ihren Kellern locken und zu einem größeren Miteinander einladen. Im hinteren Teil der Einrichtung gibt es eine komplette Holzwerkstatt, das Juwel von Daniel Tauscher. Der gelernte Betriebswirt hat sich die Holzbearbeitung selbst angeeignet und sich mit „puukx“, einem Holzkonstruktionsbaukasten für Möbel, selbstständig gemacht. Seine Werkzeuge – von der normalen Laub- und Stichsäge bis hin zu Tischfräsen – teilt er gerne: „Was nützen Maschinen, die nur Staub ansetzen. Die wollen bedient werden.“ Das Herz des Bienenstocks „FabLab“ ist die Theke, die er selbst konstruierte. Da gibt es Kaffee und Limonaden und allerlei Gesprächsstoff für emsige Bastler und Erfinder. »