DIE ERNÄHRUNG VOLUME 40 | 05 2016

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FAO/WHO CODEX ALIMENTARIUS UND WECO LEBENSMITTELTHEMEN SIND NICHT AUF NATIONALE ODER EUROPÄISCHE EBENE BESCHRÄNKT. DIE QUALITÄT VON UND DER HANDEL MIT LEBENS­MITTELN SIND AUFGRUND DER GLOBALISIERUNG VERSTÄRKT WELTWEIT ZU SEHEN. ­INTERNATIONAL FESTGELEGTE STANDARDS HABEN DESHALB EINFLUSS AUF DIE ­SICHERHEIT DER VERBRAUCHER UND DEN HANDEL MIT LEBENSMITTELN. ROLAND GROSSGUT, ALEKSANDER ZILBERSZAC

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eschichtliches Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) und die WHO (Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen) hat Anfang der 1960er Jahre auf die Notwendigkeit reagiert, angesichts der Zunahme des weltweiten Lebensmittelhandels internationale Lebensmittelstandards zu schaffen. Primäres Ziel war der Schutz der Gesundheit der Verbraucher, jedoch auch die Sicherung einheitlicher Standards im internationalen Handel. Die Schaffung eines derartigen Codex war jedoch nicht neu. Österreich hatte im Prozess mit dem bereits im Jahr 1891 in Österreich ins Leben gerufenen Codex Alimentarius Austriacus eine Vorreiterrolle inne. Daher wurde der Codex A ­ limentarius Europaeus (1958) mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine standardisierte Lebens­mittelzusammensetzung sowie gute Lebensmittelhygiene für die europäischen Bürger zu gewährleisten. Ziel war auch die Sicherstellung des einfachen Handels von Lebensmitteln innerhalb Europas. Da jedoch auch andere Gremien unterschiedliche Standards zu gleichen Themen und Waren festlegten, ergaben sich Hemmnisse, die aufgrund des erhöhten internationalen Handels zu Problemen führten.

Als Folge wurde deshalb von FAO und WHO ein gemeinsames Programm für die Entwicklung von Lebensmittelstandards vereinbart und die Codex-Alimentarius-Kommission (CAC) 1961 gegründet. Der weltweite Codex Alimentarius hat seit seiner Gründung großen Einfluss auf die Lebensmittelsicherheit sowie Qualität und Sicherheit der globalen Lebensmittelversorgung und trägt damit wesentlich zur Förderung des lokalen und internationalen Lebensmittelhandels bei. Geltungsbereich Der Codex Alimentarius umfasst allgemeine Grundsätze, Standards für zahlreiche zur Abgabe an den Verbraucher bestimmte Lebensmittel und Verfahrensregeln (Codes of practice) für deren Produktion. Ziel ist die Garantie für gesundheitlich unbedenkliche, unverfälschte und ordnungsgemäß gekennzeichnete Lebensmittel für Verbraucher. Aufgaben der Codex-­ A limentariusKommission sind, die Gesundheit der Verbraucher weltweit zu schützen, faire Handelspraktiken im internationalen Handel mit Lebensmitteln sicherzustellen und die Normungsarbeiten im Lebensmittelbereich auf internationaler Ebene zu koordinieren. Die erstellten Codex-Normen stellen eine Basis für weltweit harmonisierte lebensmittelrechtliche Bestimmungen

ERNÄHRUNG | NUTRITION  volume 40 | 05. 2016

dar, die zahlreiche Mitgliedsstaaten des Codex Alimentarius dann in ihr nationales Recht übernehmen. Zusätzlich sind sie eine Referenz im internationalen Handel und spielen als solche im Rahmen völkerrechtlich verbindlich geschaffener Streitbeilegungsverfahren bei Handelskonflikten bei der WTO eine maßgebliche Rolle. Arbeitsweise Das oberste Lenkungs- und Beschlussorgan ist die Codex-Alimentarius-Kommission (Codex Alimentarius Commission, CAC). Diese tagt derzeit einmal jährlich abwechselnd in Rom und Genf. Insgesamt gibt es derzeit 186 Mitglieder in der Codex-Alimentarius-Kommission. Auch sämtliche Mitgliedsstaaten der EU sind Mitglied. Ende 2003 ist darüber hinaus die Europäische Union der Codex-Alimentarius-­Kommission als Mitgliederorganisation beigetreten. Durch EU-interne Verfahrensvorschriften ist gewährleistet, dass die EU bzw. ihre Mitgliedsstaaten regelmäßig ihre in den Codex-Gremien einzunehmende Haltung koordinieren und so weit wie möglich eine einheitliche Linie vertreten. Damit ist das Gewicht einer von derzeit 28 Mitgliedsstaaten eingenommenen Position im Codex Alimentarius stark gestiegen. Die Kommissionsarbeit sowie jene der ihr nachgeordneten Gremien wird von


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