DIE ERNÄHRUNG VOLUME 43 | 06 2019

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Segmente 2018

Fleisch inkl. Geflügel im Lebensmittelhandel wertmäßiger Marktanteil

mengenmäßiger Marktanteil Rind- & Kalbsfleisch Schweinefleisch

Rind- & Kalbsfleisch

Schweinefleisch

14 %

22 %

29 %

28 % 23 %

Sonstiges Fleisch & Geflügel

Hühnerfleisch

5% 19 %

Sonstiges Fleisch & Geflügel

10 % Putenfleisch

Faschiertes

21 %

5% 14 %

Faschiertes

Hühnerfleisch

10 % Putenfleisch

Quelle: © RollAMA/AMA-Marketing, n = 2.800 Haushalte in A

Ergebnisse der RollAMA-Analyse

braucher dabei. Denn Tierwohl ist eine verbindliche Aufgabe für die gesamte Kette, vom Feld und Stall bis zum Teller, und nicht nur für die Landwirte. Tatsächlich ist Tierwohl nur zu jenen Kosten möglich, die der Konsument auch zu tragen bereit ist. International verbindliche Tierwohl-Standards durchsetzen Internationale Finanzinstitutionen (EBRD, Weltbank, AIB etc.) fördern den Bau

von großen Tierhaltungsanlagen in vielen Schwellenländern und Drittstaaten. Doch dabei wird die Einhaltung von Tierwohl-Standards so gut wie nirgends vorausgesetzt. Erzeugnisse aus diesen Investitionen in die Geflügel- und Schweinehaltung oder Aquakultur werden trotzdem in die EU importiert. Wir fordern daher, dass auch beim Import von Lebensmitteln tierischen Ursprungs unsere hohen Tierhaltungsstandards eingehalten werden müssen, wenn für deren

Masthuhn

Pute

EU-Vorgabe

max. 42 kg/ m²

Keine EU-weiten Vorgaben

Umsetzung in Österreich derzeit

max. 30 kg/m²

max. 40kg/m²

Umsetzung in ausgewählten EU Ländern Deutschland

max. 39kg/m²

Italien

max. 39 kg/m²

Dänemark

max. 40 bzw. 42 kg/m²

Finnland

max. 39 kg/m²

Schweden

max. 36 kg/m²

England

*)

Keine gesetzlichen Regelungen

max. 39 bzw. 42 kg/m²

Luxemburg

max. 33 kg/m²

*) freiwillige Branchenvereinbarung 58 kg/m²

Tabelle: Rahmenbedingungen europäische Geflügelproduktion im Vergleich

ERNÄHRUNG | NUTRITION  volume 43 | 06. 2019

Erzeugung EU-Mittel zur Verfügung gestellt wurden. Landwirtschaft ist offen für Diskussion und Weiterentwicklung Der technologische Fortschritt in der Landwirtschaft schreitet rasant voran. Dabei zeigt sich immer wieder, dass neue technische Lösungen zu einer Weiterentwicklung des Tierwohls führen. Dennoch sind in manchen Bereichen Lösungen nicht so einfach umsetzbar, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. So ist der Verzicht auf chirurgische Eingriffe, z. B. bei der Ferkelkastration, durchaus auch im Interesse der Landwirtschaft. Die Alternativen müssen jedoch praxistauglich sein und den Anforderungen des Marktes, der Wirtschaft und der Arbeit des Bauern Rechnung tragen. Daher werden mit Förderungen von Investition bzw. von Projekten für Forschung und neue Verfahren, aber auch mit Best-Practice-Beispielen und mit laufender Weiterbildung alle Anstrengungen unternommen, die Standards zu verbessern. Die Landwirtschaft ist offen für Diskussion und Weiterentwicklung. Der Dialog ist zwingend notwendig, denn realitätsfremde Vorstellungen münden leicht in realitätsferne Forderungen. Mag. med.vet. Max Hörmann, Landwirtschaftskammer Österreich, Wien


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