14 wirtschaft economy
Segmente 2018
Fleisch inkl. Geflügel im Lebensmittelhandel wertmäßiger Marktanteil
mengenmäßiger Marktanteil Rind- & Kalbsfleisch Schweinefleisch
Rind- & Kalbsfleisch
Schweinefleisch
14 %
22 %
29 %
28 % 23 %
Sonstiges Fleisch & Geflügel
Hühnerfleisch
5% 19 %
Sonstiges Fleisch & Geflügel
10 % Putenfleisch
Faschiertes
21 %
5% 14 %
Faschiertes
Hühnerfleisch
10 % Putenfleisch
Quelle: © RollAMA/AMA-Marketing, n = 2.800 Haushalte in A
Ergebnisse der RollAMA-Analyse
braucher dabei. Denn Tierwohl ist eine verbindliche Aufgabe für die gesamte Kette, vom Feld und Stall bis zum Teller, und nicht nur für die Landwirte. Tatsächlich ist Tierwohl nur zu jenen Kosten möglich, die der Konsument auch zu tragen bereit ist. International verbindliche Tierwohl-Standards durchsetzen Internationale Finanzinstitutionen (EBRD, Weltbank, AIB etc.) fördern den Bau
von großen Tierhaltungsanlagen in vielen Schwellenländern und Drittstaaten. Doch dabei wird die Einhaltung von Tierwohl-Standards so gut wie nirgends vorausgesetzt. Erzeugnisse aus diesen Investitionen in die Geflügel- und Schweinehaltung oder Aquakultur werden trotzdem in die EU importiert. Wir fordern daher, dass auch beim Import von Lebensmitteln tierischen Ursprungs unsere hohen Tierhaltungsstandards eingehalten werden müssen, wenn für deren
Masthuhn
Pute
EU-Vorgabe
max. 42 kg/ m²
Keine EU-weiten Vorgaben
Umsetzung in Österreich derzeit
max. 30 kg/m²
max. 40kg/m²
Umsetzung in ausgewählten EU Ländern Deutschland
max. 39kg/m²
Italien
max. 39 kg/m²
Dänemark
max. 40 bzw. 42 kg/m²
Finnland
max. 39 kg/m²
Schweden
max. 36 kg/m²
England
*)
Keine gesetzlichen Regelungen
max. 39 bzw. 42 kg/m²
Luxemburg
max. 33 kg/m²
*) freiwillige Branchenvereinbarung 58 kg/m²
Tabelle: Rahmenbedingungen europäische Geflügelproduktion im Vergleich
ERNÄHRUNG | NUTRITION volume 43 | 06. 2019
Erzeugung EU-Mittel zur Verfügung gestellt wurden. Landwirtschaft ist offen für Diskussion und Weiterentwicklung Der technologische Fortschritt in der Landwirtschaft schreitet rasant voran. Dabei zeigt sich immer wieder, dass neue technische Lösungen zu einer Weiterentwicklung des Tierwohls führen. Dennoch sind in manchen Bereichen Lösungen nicht so einfach umsetzbar, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. So ist der Verzicht auf chirurgische Eingriffe, z. B. bei der Ferkelkastration, durchaus auch im Interesse der Landwirtschaft. Die Alternativen müssen jedoch praxistauglich sein und den Anforderungen des Marktes, der Wirtschaft und der Arbeit des Bauern Rechnung tragen. Daher werden mit Förderungen von Investition bzw. von Projekten für Forschung und neue Verfahren, aber auch mit Best-Practice-Beispielen und mit laufender Weiterbildung alle Anstrengungen unternommen, die Standards zu verbessern. Die Landwirtschaft ist offen für Diskussion und Weiterentwicklung. Der Dialog ist zwingend notwendig, denn realitätsfremde Vorstellungen münden leicht in realitätsferne Forderungen. Mag. med.vet. Max Hörmann, Landwirtschaftskammer Österreich, Wien