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Schwache Konjunktur in der deutschen Ernährungsindustrie
Sicher, sauber, nachhaltig DER LEBENSMITTELSICHERHEITSTAG des TÜV AUSTRIA und der Lebensmittelversuchsanstalt beleuchtete Aspekte der Lebensmittelsicherheit für alle relevanten Bereiche entlang der Produktionskette – vom Verarbeitungsprozess bis zur Verpackung. Denn der moderne Konsument fordert Produkte, die alles können – frisch, sauber, nachhaltig und lange haltbar sollen sie sein. Die Lebensmittelbranche ist daher in vielerlei Hinsicht gefordert: Die Auswahl geeigneter Rohstoffe und optimaler Fertigungsverfahren sowie Verpackungsmaterialien sind Schlüsselthemen, mit denen sich Produzenten, Lieferanten und der Handel auseinandersetzen müssen. Die Risikoanalyse ist eine von vielen Methoden, die hilft, unter anderem Gesundheitsrisiken zu minimieren. Hierbei wird
ermittelt, welche allergieauslösenden Rohstoffe verarbeitet werden und wo im Verarbeitungsprozess Verunreinigungen durch Keime (Kontamination) entstehen können. Eine längere Haltbarkeit von Produkten kann z. B. durch den Einsatz von speziellen Hochdruckverfahren erzielt werden. Will man Lebensmittel nachhaltig verpacken, kann die Verwendung von Bioplastik eine sinnvolle Alternative sein. Die Tagung hat gezeigt, dass entlang der Produktionskette eine Vielzahl von Risiken, wie z. B. Kontaminationen, unerwünschte Allergenpräsenz und Produktbetrug (Food Fraud) auftreten können. Es gibt jedoch eine Reihe an Präventionsmaßnahmen, die Lebensmittelhersteller setzen, um die Sicherheit in der Lebensmittelkette und das Vertrauen der Konsumenten in die Produktion zu gewährleisten.
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IM AKTUELLEN KONJUNKTURBERICHT 01|2019 veröffentlicht die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der Branche im vierten Quartal 2018 und ersten Quartal 2019. Im vierten Quartal 2018 erzielte die Ernährungsindustrie einen Umsatz von 46,2 Mrd. Euro, davon etwa 14,9 Mrd. Euro im Exportgeschäft. Im Vorjahresvergleich bedeutet das einen Rückgang des Umsatzvolumens um 1,1 Prozent im Gesamtumsatz und um 3,6 Prozent im Export. Im ersten Quartal 2019 konnte diese Entwicklung teilweise wieder ausgeglichen werden. Insgesamt wurde ein Umsatz von 43,8 Mrd. Euro erwirtschaftet, mit einem Exportanteil von 14,8 Mrd. Euro. Damit stieg der Gesamtumsatz um 0,5 Prozent und der Exportumsatz um 2,3 Prozent im Vorjahresvergleich. Somit zeigt sich die Konjunktur auch in der Ernährungsindustrie nach wie vor schwach, bereits 2018 hatte sich eine Abkühlung angedeutet. Dieser Trend wirkt sich auch auf die Investitionstätigkeit der Unternehmen aus. Während das Verarbeitende Gewerbe für das Jahr 2019 eine Investitionssteigerung von ca. 11 Prozent plante, lag die Ernährungsindustrie mit einer geplanten Investitionssteigerung von 5 Prozent unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Dies erklärt sich neben der schwachen Konjunktur auch aus der Investitionsentwicklung der Branche in den letzten Jahren. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 investierte die Ernährungsindustrie jährlich jeweils knapp 6 Mrd. Euro und damit überdurchschnittlich viel im Vergleich zum langfristigen Niveau. Die Ernährungsindustrie ist mit 608.553 Beschäftigten in 6.119 Betrieben der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. Die Exportquote liegt bei 33. Die Branche ist klein- und mittelständisch geprägt: 90 Prozent der Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie gehören dem Mittelstand an. www.bve-online.de/presse/pressemitteilungen/pm-20190805-bve-konjunkturbericht-01-2019
volume 43 | 05. 2019 ERNÄHRUNG | NUTRITION