SICHERHEIT
Sicherheit – gut geschützt auf die Piste Das Sicherheitsbewusstsein der Wintersportler ist hoch. Bei den Helmen zeigt sich der Markt gesättigt – mit Ausnahme der Totalverweigerer geht kaum jemand heutzutage ungeschützt auf die Piste. Nun legen auch die Verkäufe bei Rückenprotektoren zu.
Protektoren – das Potenzial ist noch nicht ausgeschöpft
MIPS steht für Multi-directional Impact Protection Sys-
Obwohl die Wachstumsraten in den letzten Jahren bei
tem. Auf gut Deutsch: Es ist ein System, welches vor Auf-
Protektoren bei bis zu 20 Prozent lagen, liegt die Kauf-
schlägen mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen/
schwelle bei den Kunden höher als bei Helmen. Wie bei
Kraftrichtungen schützen soll. Diese unterschiedlichen
allen Protektoren, besteht auch bei Rückenprotektoren
Kraftrichtungen entstehen bei Schlägen, die unter einem
immer ein Zielkonflikt zwischen Schutz und Alltagstaug-
Winkel auf den Helm treffen.
lichkeit beziehungsweise Tragbarkeit. Die Lösung für die-
Und so funktioniert das System: Um das Gehirn zu schüt-
ses Problem sind Protektorenwesten. Durch den Einsatz
zen, gibt es zwischen dem Gehirn und dem Schädelkno-
neuester Materialien und Technologien ist es gelungen,
chen eine Flüssigkeit. Bei einem Schlag auf den Kopf wird
die Dicke der Protektoren zu verringern und trotzdem sehr
die dabei entstehende Rotationskraft durch minimale
guten Schutz zu gewährleisten.
Bewegungen dieser Flüssigkeitsschicht abgebaut und
Wichtig beim Kauf ist, dass die Grösse des Protektors zur
die Kraft nicht auf das Gehirn übertragen. Das MIPS ist
Körpergrösse passt. Protektorwesten sollten immer mög-
sozusagen eine Kopie dieser Schicht. Dafür wird in die
lichst nahe am Körper getragen werden. Bewährt haben
Aussenschale des Helms eine bewegliche zweite Schale
sich etwa Modelle von Alpina, einer führenden Marke bei
montiert. Diese zweite Schale liegt direkt am Kopf auf.
der Entwicklung von Protektoren für Motorradfahrer, wel-
Noch bauen nicht alle Hersteller MIPS in ihre Helme ein,
che ihre Kompetenz auch bei der Entwicklung von Protek-
POC, Giro oder Sweet Protection sind hier Vorreiter.
toren für den Wintersport nutzt. Da eine Weste nicht nur den Rücken abdeckt, sondern
Goggle – eine Einheit mit dem Helm
auf der Vorderseite des Körpers geschlossen wird, ist
Kunden stimmen Helm und Brille gerne in Funktion und
nicht jedes Modell auch für alle Frauen geeignet. Hier
Style aufeinander ab. Die Beratung über die richtige
bieten etwa die Firmen POC mit ihrer Weste Spine VPD
Goggle gehört deshalb zum Helmkauf dazu. Entschei-
Vest Air oder Atomic mit der Ridgeline BP Vest passen-
dend bei der Wahl der Brille ist das Wissen über die
de Modelle an. Inzwischen sind auch fast alle Modelle
richtige Tönung der Scheibe, die bei falscher Wahl ein
waschbar, weshalb man beim Kauf darauf achten sollte,
Sicherheitsrisiko darstellen kann. Diesbezüglich setzen
dass die Protektoren leicht ein- und auszubauen sind.
sich immer mehr fotochrome, also selbsttönende Gläser
Ambitionierte Freerider und Freizeitskisportler schützen
durch, welche sich der Umgebungshelligkeit anpassen
aber nicht nur den Kopf mit einem Helm und den Rücken
und somit immer gute Sicht bieten.
und Rumpf mit Protektorenwesten, mit Protektoren für Ell
Immer beliebter werden auch Vollvisierhelme. Hersteller
bogen, Handgelenke und Knöchel sorgen sie für mehr
wie Bollé, Cébé und Alpina verzeichnen in diesem Seg-
Sicherheit auf Schanzen und Pisten. Angeboten werden
ment ein Wachstum. Ein Segen sind diese Helme vor al-
solche Protektoren von renommierten Marken wie Dainese.
lem auch für Brillenträger, welche mit einem herkömmlichen Helm samt eng sitzender, separater Skibrille ihre
Helme – schick und sicher
liebe Mühe hatten. Doch nicht nur für Brillenträger, auch
Im Durchschnitt wechseln Wintersportler alle fünf Jahre
für alle anderen bieten solche Helme einen Vorteil: Das
ihren Helm. Das zeigen Erfahrungswerte der Händler. Der
Sichtfeld unter diesen ist meist grösser als das von Ski-
Wechsel von Helm und Brille ist ausserdem wichtig, weil
brillen und die Visiere beschlagen nicht so schnell.
der Kunststoff mit der Zeit spröde und brüchig wird. Ein Wechsel lohnt sich aber auch in puncto Sicherheit, weil die Systeme weiterentwickelt werden und noch mehr Sicherheit bieten. Dem wird etwa das System MIPS gerecht.