spielorte 02

Page 21

„gott sei dank

Kulturbezirk!“ Als „lokaler Mensch“ und „Kultur­genieSSer“ ist Unternehmer ­Werner ­Schirak in erster Linie St. Pöltner und hat sich der Förderung der Kultur in der Landeshauptstadt verschrieben. Von Marion Pfeffer

Objekt von den hauseigenen Restauratoren auf seine Leihfähigkeit hin überprüft sowie ob etwas restauriert werden muss.

Leidenschaft Wichtig für Krug ist es, die Geschichte um einen Künstler abzurunden, „da sind gerade dokumentarische Stücke und schriftliche Quellen interessant, um ein Künstlerleben präsentieren zu können. Werke sind ja auch Ausdruck einer persönlichen Befindlichkeit“, erörtert er seine Sammelleidenschaft. Das gilt auch für die Zeitgenossen. „Exponate aus verschiedenen Entwicklungsphasen zeigen zu können, das macht es spannend.“ Die Krönung ist für Krug aus der eigenen Sammlung Werke zu präsentieren und „für Ausstellungsideen Passendes dazu zu erwerben.“ Eben hat man mit etwa 500 eigenen ­Werken die Ausstellung „Ich ist ein anderer“ bestückt. Dafür wurde gestöbert, sortiert, eingerahmt, „zig Handgriffe sind da zu tun.“ Immer wieder stößt man im Zuge der Recherchen auch auf Unerwartetes, wie z. B. auf das verliehene Objekt „Landhausuhr“. Dieses fand Krug nach 80 Jahren im Technischen Museum wieder. „Jedes Schäfchen, das zur Herde zurückgeführt wird, ist ein Erfolg.“

Das Magazin der St. Pöltner Bühnen

„Der Übeltäter war Paul Gessl“, erklärt Schirak schmunzelnd, angesprochen darauf, wie er Kultur für sich entdeckt hat. Der Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft begeisterte den Unternehmer für die Kulturinstitutionen, Schirak wurde Mitglied der ersten Stunde des Fördervereins Kulturbezirk St. Pölten sowie Gesellschafter des Festspielhauses. Besucht man Schirak in seinem Autohaus in der Porschestraße fallen sofort die Festspielhausprogramme ins Auge. „Exklusiv für Auto Schirak Kunden“ prangt auf dem Cover, daneben die Bestellscheine mit besonderen Konditionen des Hauses. Die Top-Kunden werden regelmäßig von ihm zu ausgewählten Events eingeladen. Die Kultur ist also eine Wirtschafts-Plattform? „Teilweise. Mit Theater und Konzerten macht man nicht jedem eine Freude. Ich begreife Kultur eher als Ausgleich zur Arbeit als mit ihr Geschäfte zu machen“, so Schirak. „Ich arbeite gerne viel. Aber bei einem Konzert so richtig dahin zu schwelgen – das ist beinahe ein Kurzurlaub.“ Das Kultur-Angebot in St. Pölten und über dessen Grenzen hinaus bekannter zu machen, ist für ihn eine Herzensangelegenheit: „Mit der Bühne im Hof, dem Landestheater Niederösterreich und dem Festspielhaus bietet ­unsere 50.000-Einwohner-Stadt eine unglaubliche Qualität und Vielfalt.“ Das müsse noch wesentlich weiter hinausgetragen werden. „Gott sei Dank gibt es den Kulturbezirk!“ fügt Schirak hinzu. „Gäbe es das Festspielhaus und das Landesmuseum nicht, dann wäre das Regierungsviertel gänzlich ausgestorben. Dabei hat dieser Ort ein unglaubliches ­Potential!“ Daher setzt er sich im Förderverein besonders für die Belebung und die Anbindung an die Innenstadt ein. „Die Lage direkt an der Traisen gleich neben der Altstadt ist Gold wert. Man muss ein Bewusstsein schaffen und intelligent alt und neu verbinden“, erklärt er eines der Projekte des Vereins. Was rät er Kultur-Anfängern? „Nehmen Sie sich etwas Zeit vor jeder Vorstellung. Gut essen gehen oder das Programmheft lesen und keinesfalls hasten. Dann kann man sich auf die Veranstaltung einlassen und genießen.“

Der Familienvater, Autohausbesitzer und Ironman-­ Teilnehmer Werner Schirak bringt sein unternehmerisches Denken in den Förderverein und ins Festspielhaus ein: „Ich bemühe mich trotz der Notwendigkeit von Finanzspritzen im Kulturbereich ein gutes Gesamtergebnis anzustreben.“ Termine des Fördervereins Kulturbezirk: 14.04.: Kleine Geschichte des Exlibris, Landesbibliothek, im Anschluss Empfang 26.05.: Preview 100 Jahre Landesmuseum, im Anschluss Empfang Mitglied werden: www.kulturbezirk.at, Tel. 02742/90 80 80-812

Galerie 21


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.