Kunststoffxtra 1 2 2017

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KUNSTSTOFF XTRA

MESSEN/PRÜFEN/QS

Produktionsbegleitende Qualitätsprüfung von 2K-Spritzgussteilen

Bildverarbeitung schlägt Wägetechnik

Bilder : Weiss

Wägetechnik oder Bildverarbeitung? Mit welchem Verfahren lassen sich 2K-Spritzgussteile besser «inline» beurteilen? Die Ingenieure der Weiss Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG haben beide Prüfmethoden unter Praxisbedingungen getestet.

Das Wiegen von Spritzgussteilen ist ein relativ einfaches Verfahren, aber es bedarf einiger Feinarbeit, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Beide Verfahren liefern aussagekräftige Ergebnisse, die Bildverarbeitung ist jedoch unabhängiger von den Umgebungsbedingungen und stellt zusätzliche Daten für die Optimierung der Prozess- und Produktqualität bereit. Die Produktion von 2K-Spritzgussteilen gehört heute zum Tagesgeschäft vieler Spritz­ giesser. Dennoch darf man den Prozess nicht unterschätzen. Weil zwei thermische Prozesse gesteuert und zwei Mate­rialien mit unterschiedlichen Eigenschaften verarbeitet werden, gibt es deutlich mehr Fehlerquellen als beim 1K-Spritzguss. Umso wichtiger ist eine aussagefähige fertigungsbegleitende Qualitätskontrolle. Zum Prüfumfang gehört der Füllgrad: Wenn die Form nicht vollständig mit einem der bei16

den verflüssigten Kunststoffe gefüllt wurde, ist das Spritzgussteil nicht brauchbar. Und wenn z.B. Polyamide verarbeitet werden, ist deren thermisch-oxidativer Abbau im Spritzgiessprozess zu berücksichtigen.

nung sowie die Investitions- und Betriebskosten.

Vergleichstest von zwei Prüfverfahren

Als erstes der beiden Prüfeinrichtungen im «Vergleichstest» wurde eine Präzisionswaage in den Prozess integriert: Ein Roboter legt das Teil auf einem Wägetisch ab. In der Wägeelektronik sind die zulässigen Toleranzen hinterlegt, so dass eine «i.O»-Meldung ausreicht, um das Bauteil für gut zu befinden. Robert Heller, bei Weiss unter anderem verantwortlich für die Konstruktion der Produktions- und Automatisierungstechnik: «Wir können auf diese vergleichsweise einfache Art zuverlässig erkennen, dass die Form vollständig gefüllt ist.» Allerdings – auch das stellten die Weiss-Ingenieure fest – bedarf es einiger Feinar-

Die Experten der Weiss Kunststoffverarbeitung, die unter anderem hochwertige Interior-Bauteile für die Automobilindustrie im 2K-Verfahren produzieren, haben zwei verschiedene Prüfverfahren auf ihre Eignung für die produktionsintegrierte Kon­ trolle von 2K-Bauteilen untersucht. Ziel war es, unter Praxisbedingungen das optimale Verfahren zu ermitteln. Zu den Parametern, die bei der Bewertung herangezogen wurden, gehörten die Prozesssicherheit, die Zuverlässigkeit, die Integrierbarkeit in den Prozess, der Aufwand für die Bedie-

Verwiegen: einfach – mit Einschränkungen

Im «Vergleichstest» von Weiss erwies sich die Bildverarbeitung als das praxisgerechtere Verfahren.

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