Management in vernetzten Versorgungsformen

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die Beendigung der Aufgabe steht an. Die Gruppenmitglieder wenden sich emotional dem Gruppenleiter zu (Mayrhofer, Schneidhofer, & Steyrer, 2009, S. 201f). Dieses Modell wird in der Literatur auch als „Teamuhr“ bezeichnet, denn an jedem Ende steht ein neuer Anfang (Mayrhofer, Schneidhofer, & Steyrer, 2009, S. 202) Der beschriebene Prozess muss nach jedem größeren Konflikt weitgehend erneut durchlaufen werden. Keine der Phasen kann umgangen werden. Auch wenn zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Phase ausgelassen wird, wird sie zum späteren Zeitpunkt nachgeholt. Die Behebung von Problemen wird bei eingespielten Teams leichter bewältigt, aber auch hier können sie nicht ganz vermieden werden. Der Austausch von Gruppenmitgliedern sollte ab und zu erfolgen, damit neue Ideen und Einfälle die Gruppe motivieren weiterzumachen. Weiters ist anzumerken, dass die Entwicklung eines Teams nicht erzwungen werden kann. Die benötigten Ressourcen für diesen Prozess sind Geduld, Zeit und Bemühen jedes einzelnen Teammitglieds. Umso besser sich die Mitglieder mit dem Team identifizieren können, umso erfolgreicher ist die Zusammenarbeit der Gruppe (Ziegler, 2002, S. 15). 3.4 Rollenverteilung in Teams Unterschiedliche Rollen sollen in einem Team vertreten sein. Es braucht operative Umsetzer und auch kreative Köpfe. Welche Rolle jemand annimmt, hängt von den persönlichen Entwicklungsprozessen der Person ab, die bis zu ihrer Kindheit zurückverfolgbar sind. Somit wird jemand eine bestimmte Rolle öfter besetzen, als eine andere (Ziegler, 2002, S. 16). Die optimale Entwicklung des Teams erfolgt, wenn sich aus ergänzenden Qualifikationen in Rollenkombinationen vereinen (Wunderer, 2007, S. 59). In Unternehmen werden verschiedene Strukturen von Gruppen eingesetzt, die sich nur durch verschiedene Beziehungen unterscheiden. Es gibt nicht nur die funktionalen Rollen sondern auch die Teamrollen. In einem Team müssen Mitglieder sein, die den Fokus auf das zu erreichende Ziel legen, aber auch solche, die sich um das soziale Gefüge der Gruppe kümmern. Nämlich um die Stimmung und die Zusammenarbeit. Teammitglieder tragen sowohl mit ihrer funktionalen, als auch mit ihrer Teamrolle zur Zielerreichung bei. Zur optimalen Leistungserbringung müssen die beiden Rollen im Gleichgewicht sein. Weiters ist hinzuzufügen, dass in Teams, in welchen mehrere verschiede Teamrollen vertreten sind, ausgeglichener und die auf die Ziele adaptiert sind (Nerdinger, 2003, S. 164f). Ein Beispiel, wie eine Rollenverteilung aussehen kann, wird in der nächsten Abbildung veranschaulicht. Dieses Führungskonzept kann auf die gesamte Organisation übertragen werden. Die Hierarchie wird auf Zeit aufgelöst. Zwischen den verschiedenen Gruppen in einem Unternehmen gibt es keine Rangordnung. Da der Vorgesetzte einer Gruppe zum Mitglied wird, entsteht dadurch, dass alle im gleichen Team sind ein Informationsgleichgewicht, zwischen den Teammitgliedern (Klee, o. D., S. 15f). Die Hierarchieebenen wurden auf Zeit abgeschafft und die Zielvereinbarungen wurden 122 | Management in vernetzten Versorgungsformen


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