Entevb

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»Was soll das?«, fragte er ärgerlich. »Wollen Sie mich foppen, Draban?« Draban schob Rechts- und Linksdaumen beider Hände gegeneinander. Deutlicher hätte er auch mit Worten nicht ausdrücken können, dass er von dem, was Nadir gesagt hatte, nicht das Geringste hielt. Der Coparr meinte es also offensichtlich ernst. Il Shandt und seine Männer hatten ihren Gleiter längst verlassen, als auch Nadir ausstieg. Jana Lanús folgte, ebenso natürlich Crefeldt, immer auf der Suche nach einer neuen Sensation, zusammen mit seinem unvermeidlichen Roboter Vickers. Draban blieb im Gleiter. Jemand musste trotz allem ein Auge auf Crabb haben. Auf den Rezip konnten sie im Moment nicht zählen. »Und wo sind die Enthee?« Crefeldt schaute sich neugierig um. Das hätte Nadir auch gerne gewusst. Und er wünschte sich, dass es endlich einmal aufhören würde zu regnen. »Unter der Erde«, sagte Lanús. Sie lächelte und deutete auf den Steinkreis in wenigen Metern Entfernung, der von hier aus wie die Einfassung eines altertümlichen Brunnens aussah. »Dort ist der Eingang zu ihrem Bau.« Die Guer brachten ihre Waffen in Anschlag. Nur einer von ihnen war im Gleiter zurückgeblieben, alle anderen ließen sich diesen ersten Aufreger auf dem Planeten nicht entgehen. Möglicherweise hoffte Il Shandt schon hier auf eine ernsthafte Konfrontation. Die großen, muskulösen Krieger trugen allesamt dunkle Kombinationen. An vielen Stellen ihrer Monturen blitzte es silbern – Implantate auf dem neusten Stand der Technik. Nadir, der sich diesen Spielereien immer verweigert hatte, ohne dass er sich deshalb gleich für rückständig hielt, wäre ihnen schon allein deshalb im Kampf unterlegen gewesen. Als wirklich interessant erachtete er ohnehin nur die Beschleuniger, alles andere war seiner Meinung nach unnötiger Schnickschnack. Sie befähigten die Guer zu blitzschnellen Bewegungen, die weit über der Geschwindigkeit lagen, zu der ein normaler menschlicher Körper fähig war. Aber – und damit tröstete er sich – er hatte noch jedes seiner Abenteuer überlebt, auch ohne technische Aufrüstung. »Und jetzt?« Crefeldt starrte immer noch auf den Brunnen. Paz Nadir hatte die beiden Objekte bemerkt, die sich von Vickers gelöst hatten. Eines davon war in den Brunnenschacht hinabgeschossen. »Wir warten«, sagte Jana Lanús. »Die Enthee werden kommen. Wir benötigen nur ein bisschen Geduld.« 60


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