Angelführer Seenland Oder-Spree

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Alte Oder Wriezen

Das rund 800 Quadratkilometer große Oderbruch ist ein ehemaliges Binnendelta der Oder. Bis ins 18. Jahrhundert, als sich die Oder noch mit mehreren Armen durch die Niederung schlängelte, wurde die Region mehrmals im Jahr durch ausgeprägte Hochwasser überflutet. Mit der Trockenlegung der Oder durch Friedrich II. wurde der Fluss teilweise abgetrennt, in ein neues Flussbett verlegt und eingedeicht. Zahlreiche Oderarme prägen heute die abgelegene Wiesen- und Feldlandschaft des Oderbruchs und werden als Alte Oder bezeichnet. Die Wriezener Alte Oder ist ein etwa 25 Kilometer langes Teilstück und erstreckt sich – teilweise als Naturschutzgebiet – von Wriezen über Hohensaaten, wo sie in die heutige Oder fließt. Für den Angler hat die Wriezener Alte Oder nicht nur vieles, sondern alles zu bieten! Von Aal bis Zander fühlen sich hier nahezu alle heimischen Fischarten wohl – und das in teilweise kapitalen Größen! Aale und Hechte mit über einem Meter Länge, kampfstarke Rapfen, allerlei kleine und mittlere Welse, Schleien und hin und wieder schwergewichtige Karpfen wurden aus diesem unberührten Abschnitt mit einer durchschnittlichen Gewässertiefe von gut 3 Metern bereits gemeldet.

– Angeln ohne Punk t und Komma

Weißfisch satt!

Friedfischangler kommen in der Alten Oder voll auf ihre Kosten. Mit ein wenig Grundfutter lassen sich Plötze, Rotfeder & Co. gut an den Haken locken. Sehr erfolgreich ist das Angeln mit dem Futterkorb. Mit rasch auflösendem Lockfutter und drei bis vier Maden am kleinen Haken, steht die Spitze der Feederrute nur selten still. Aalangler werden bei ihren nächtlichen Ansitzen immer wieder Bekanntschaft mit kleinen Welsen machen, die sich den Tau- oder Mistwurm schmecken lassen. Karpfenangler müssen Geduld mitbringen. Berufsfischer haben immer mal wieder einen der bulligen Bartelträger in ihren Netzen. Fänge mit der Angelrute sind jedoch selten. Regelmäßiges Vorfüttern sollte für einen erfolgreichen Ansitz also eingeplant werden. In dem deutlich schmaleren und ursprünglicheren Abschnitt zwischen Wriezen und Oderberg finden sich im Uferbereich viele Schilfgürtel, Krautfelder und alte Bäume – ideale Unterstände für diverse Fischarten. Besonders erwähnenswert sind die Quappenfänge, die hier in der kalten Jahreszeit immer wieder gelingen. In den Sommermonaten 96


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